/ups ja mein handy hat gespunnt, wie gesagt mbkn niht zu hause

Sam grinste schläfrig. " oh ja ich bin am verjungern"

Lily

Wenn Joens Vater nicht eine so hohe Stellung gehabt hätte, hätte sie ihm jetzt wahnsinnig gerne ihre Meinung gesagt. Am liebsten mehr als deutlich.
"Ja, Sir.", murmelte sie leise und seufzte einmal leise dabei.
Er hatte Recht. Mit allem. Dass ihre Familie aus Versagern bestand. Dass ihr Vater, der die Tanzschule geleitet hatte, ein Versage gewesen ist. Und ...... dass sie selbst eine Versagerin war.
Bei Coles Reaktion, die sie komischerweise spüren konnte, sah sie ihn aus dem Augenwinkel an und hoffte mit klopfendem Herz, dass er nichts unüberlegtes tun würde.

Joen hielt den Atem an und hoffte nur das der Vater wenigstens jeden von ihnen respekiren würde, aber bei Cole war sie sich gar nicht mal so sicher.
Wenigstens beherrschte sie sich, obwohl sie aus dem Augenwinkel wahrnahm, das er schon knapp vor der Vernunftsgrenze stand. Aber Gewalt, oder sogar unhöfliches betragen hatten ihm oder Lily nicht gut getan. "Beta, Sir." Sagte Finn nur klar und deutlich und sah dann mit starrem Blick nach vorn.
Joens Vater betrachtete ihn nicht weiter. Für ihn hatten kleine Kinder immer Verwendung.
Auch wenn Joen ihn gekauft hatte. Aber diese würde sich damit schon zu helfen wissen...
Als Cole erwähnte das er aus dem 'Arbeiterviertel' des Gammas kam, seufzte sie ein wenig. Für ihren Vater war Skyscraper gleich Skýscraper -egal welches Viertel.
Das bewies er auch sogleich.
"Mir ist es egal aus welchem Viertel dieses vor Abschaum wimmelnden Skyscrapers du kommst. Du hast einen Monat Probezeit, wenn du Ärger machen solltest wirst du rausgeschmissen, wobei rausschmeißen' gleichbedeutend mit deinem Tod ist. Mal sehen ob meine Tochter sich oder dir so einen großen Gefallen getan hat, als sie dich gekauft hat."
Er spuckte Cole vor die Füße, aber Joen war das schon genug. Sie wollte nicht, das Cole so gedemütigt wurde, immerhin war er IHR 'Bediensteter.
Behutsam schritt sie zwischen die Beiden.
"Vater, das..." Fing sie abwehrend an, aber dieser wusste schon was sie sagen wollte und duldete keinen Widerspruch. Sie hätte es eigentlich besser wissen müssen.
Aber irgendwie... mochte sie Lily, und somit auch Cole.
Mit einem Ruck schnellte der Arm des Sicherheitschefs vor. Sogar mit Schlagring. Vermutlich hatte er heute sowieso wieder jemanden demütigen wollen. Warum nicht seine Tochter?
Sie war für ihn eh nur um ein Minimales mehr wert als die Sklaven. Vielleicht sogar weniger...
Mit voller Wucht traf der Schlagring erst seitlich auf ihre Rippen, dann so direkt in den Bauch das sie heftig nach Luft schnappte. Am Rand ihres Sichtfeldes begann es schwarz zu flimmern.
"Widersprich mir nicht." Zischte ihr der Vater noch gefährlich leise zu, dann wandte er sich ab und Joen klappte zusammen.

Lily

Sie sah wie Joen zusammenbrach und fing sie auf. Besorgt sah sie ihre Herrin an.
"Jo ... ", fing sie an und biss sich dann auf die Zunge. "Herrin? Hört Ihr mich? Cole ... ", sagte sie und sah zu ihm hoch bevor sie auf Joens Vater sah. Wie gern sie ihn jetzt schlagen würde, immer und immer wieder aber sie wollte nicht, dass Cole oder Joen, ganz zu schweigen von Harley und Finn, in Gefahr gerieten.

//wo ist denn Alex?

//Mein ganzer Post weg -.- Ich hasse dieses Handy!

Elea.
Elea lächelte und erhob sich. Wird nicht lange dauern, angefangen habe ich ja schon. Das hatte sie tatsächlich, denn als Sam nach Hause gekommen war, hatte sie ihre Arbeit unterbrochen. Nachdem sie die Nudeln aufgewärmt und sich um das Fleisch gekümmert hatte, trat sie wieder ins Wohnzimmer. Ich bin fertig, wenn du willst, können wir essen, lächelte sie und nahm ihre Schürze ab.

Cole.
Coles Fingernägel gruben sich tiefer in seine Handfläche, Carters sorgfältige Arbeit war wohl vernichtet. Dass der Vater Lily als Abschaum bezeichnet hatte, machte Cole weit mehr aus als die Beleidigung, er sei ebenfalls unwürdig, aber es brachte in ihm diese rasende Wut auf... Als Joens Vater ihm dann auch noch vor die Füße spuckte, konnte Cole sich nur schwer zurückhalten. Wenn er diesen Mann nur zusammenschlagen und mit dem nächsten Shuttle nach Gamma schicken dürfte... Oder Beta, das würde auch reichen. Schließlich brauchte man Geld, damit einem alle nach der Pfeife tanzen würden. Und das gab es kaum in Beta und noch weniger in Gamma, also wäre dieser Bastard verloren.
Er richtete seinen Blick auf Joen, die jetzt zwischen ihn und ihren Vater trat. Was tat sie bitte da? Dachte sie nicht, dass...
Der Schlag des Wachmannes kam völlig unerwartet und erst Joens Aufkeuchen brachte Cole in die Wirklichkeit zurück. Was zum... Er stürzte nach vorne und half Lily, Joen aufzufangen. Wie oft würde er noch zu spät kommen? Carl hatte Lily geschlagen, Joen wurde auf Befehl ihres Vaters attackiert. Wo war seine Reaktion geblieben? Er verfluchte sich innerlich, immer und immer wieder, während er Joens Oberkörper aufrichtete, um ihr beim Atmen zu helfen. Dann waren es auch noch Schlagringe gewesen... Was war das nur für ein Vater? Joen war offensichtlich vom Regen in die Traufe gekommen, eingekesselt in dieser Welt der Oberflächlichkeit und Lügen.

//Alex ist immer noch bei Chloe in der Hütte, kann aber auch weg. (:

Joen schluckte. Während die Welt vor ihr langsam wieder Farbe bekam richtete sie sich vorsichtig auf.
"Danke." Flüsterte sie so leise, das nur Cole sie würde verstehen würde.
Sie hatte sowas schon öfter durchmachen müssen und erholte sich relativ schnell.
Sie hatte vielleicht sogar Glück. Ihr Vater schlug sie deshalb nicht ins Gesicht weil man sonst Fragen stellen würde. Fragen die sehr unangenehm sein konnten.
Sie versuchte vorsichtig wieder auf eigenen Füßen zu stehen und nahm aus ihrer Handtasche schnell ein paar Tabletten die sie gleich runterschluckte.
"Verzeihung, Sir. Dürfen wir uns nun zurückziehen." Ihre Stimme zitterte unmerklich und der Sicherheitschef hob nur huldvoll die Hand.
Müde aber immer noch elegant lief Joen die Treppen hinunter zu Carter und bedeutete den anderen Dreien ihr zu folgen.

//würde er sich vielleicht mal nach draußen begeben? Zufällig zu dem Dach, auf dem Lillian sitzt? Das wäre gar göttlich

Jocelyn saß in ihrem Bett, ein kleines Tuch in der Hand. Es hatte einen Kopf, einen kleinen kugelrunden Entenkopf und begleitete sie nun schon ihr ganzes Leben. All die Erinnerungen, die das Mädchen mit diesem Tuch verband, waren in ihrem Kopf eingebrannt und sie würde immer daran denken, wenn sie es ansah...

Cole.
Cole nahm Joens 'Danke' schweigend an und half ihr vorsichtig hoch. Als sie die Tabletten aus ihrer Handtasche nahm, wurde ihm klar, dass sie sich für alle Fälle vorbereitet hatte. Sie hatte es geahnt, weil sie so etwas schon öfter erlebt hatte.
Ihre zitternde Stimme hätte ihn beinahe dazu gebracht, ihrem Vater vor die Füße zu spucken. Dieser Mann hatte keinen Respekt verdient, er hatte ihn sich mit Korruption und Gewalt erkämpft. Und vermutlich war es ihm egal, wie er an seinen Ruhm gekommen war, alles und jeder war ihm egal, außer er selbst. Was. Für. Ein. Arschloch. Joen wurde gestattet zu gehen, und als Cole sich abwenden wollte, musste er die Finger noch stärker in die ohnehin schon blutige Handfläche krallen, um sich zu beherrschen. Normalerweise, ja, normalerweise fiel es ihm nicht allzu schwer, nichts zu tun und seine Gefühle für sich zu behalten. Aber die Skrupellosigkeit dieses Mannes, die Selbstverständlichkeit, seine Tocher so zu schlagen, es widerte ihn an. Nicht, dass er keine schlagenden Väter kannte... Aber dieser Mann war ja noch nicht einmal verzweifelt oder betrunken. Mühsam schweigend holte er zu Joen auf, wartete aber kurz auf Lily und Finn.

//Jawohl, meine Gottheit. ^-^

Alex trank seinen Schlauch schweigend fertig aus und saß eine Weile unbeteiligt in der Hütte.
"Ich geh mal nach draußen, mich ein wenig umschauen." Murmelte er dann leise und und stand geschmeidig auf. Mit langen Schritten lief er aus der Hütte und hielt unbewusst nach Lillian Ausschau.
Er wusste auch nicht was ihn so an ihr faszinierte, aber irgendwie....
Sie war so freundlich und hilfsbereit... zu jedermann.
Mit wachsamen Augen ging er durch die Gassen und sah Lillian auf einem Dach hocken. Unbegründete Furcht überrollte ihn und er schwang sich rasch ebenfalls auf das Dach.
"Was machst du hier? Du könntest dich verletzten?"
Seine Begrüßung klang schon beinahe unfreundlich, aber Alex machte sich wirklich Sorgen um Lillan, was man aber nicht raushören würde. Nicht wirklich..

Lillian saß weiterhin schweigend da. Einen ganzen Moment behielt sie das Schweigen noch bei, dann sah sie zu ihm auf und lächelte. "Schön, dich zu sehen. Natürlich darfst du dich zu mir setzen", sagte sie mit einem Lächeln, um so dem Konflikt, der entstanden wäre, wenn sie auf seine fast unfreundlichen Worte reagiert hätte, zu entgehen. "Das Dach hält sicher auch zwei Menschen aus", sagte sie dann und sah wieder nach vorn in die Dunkelheit. Es war seltsam, aber fast freute sie sich, dass er da war. Nein, nicht nur fast, es freute sie. Und doch rührte es auch einen gewissen Schmerz in ihrer Brust, da sie wusste, dass sie ihn ziehen lassen musste...und das dieser Tag bald gekommen war

"Hmpf." Murmelte Alex vor sich hin und suchte sich erstmal einen Balken der stabiler aussah, bevor er sich setzte. Warum musste sie immer so ....unbesorgt sein? So positiv?
Er schwieg ebenfalls und versuchte zu erkennen was Lillian in der Dunkelheit zu sehen schien, gab dann aber auf. Stattdessen wurde ihm ihre Nähe immer mehr bewusst, aber sogleich schallt er sich einen Narren. Immerhin hatte sie ihn den ganzen Tag über nicht sehen wollen und trotz ihrer etwas ironiisch eingefärbten Bemerkung wusste er nicht ob sie jetzt noch was mit ihm zutun haben wollte.
Oder gerade deswegen.
"Sitzt du gerne auf allein Dächern und starrst in die Dunkelheit?" Fragte er eher beiläufig. Für ihn war die weibliche Logik manchmal ziemlich unverständlich. Dann lieber etwas sinnvolles tun.
Also ER wüsste schon was.

//zu geil^^

Lillian lächelte. "Es hat etwas beruhigendes, findest du nicht?", sagte sie und auf ihrem Gesicht schimmerten die getrockneten Tränen, die sie ob des kleinen Jungen vergossen hatte. Einst hatte eine Mutter ihn sanft in ihren Armen gewiegt und heute...heute war er gestorben. Einen qualvollen Tod...und jeden Tag starben Menschen, Kinder, Männer und Frauen. und sie konnte nichts dagegen tun.
Sie sah ihn nicht an, denn es würde wehtun. Zu gern mochte sie ihn, um nicht von seinem baldigen Fortgang betroffen zu sein

Er zuckte nur mit den Schultern. "Hmm sehr beruhigend." Meinte aber damit nicht diese eintönige Dunkelheit, sondern ihre melodische Stimme.
Er hätte ihr ewig zuhören können, oder sie einfach nur anschauen, da sie das eh nicht mitbekam.
Dann bemerkte er jedoch das Glitzern getrockneter Tränen auf ihrer Wange und runzelte besorgt die Stirn. "Was ist denn passiert, das du weinen musstest?" Fragte er leise.
Er wollte schon zu ihr hin und diese halbgetrockneten Tränen wegwischen, wollte seine Selbstbeherrschung lieber nicht überstrapazieren. Stattdessen schwieg er.

Lillian lächelte traurig. "Ich hab vorhin einen Jungen in meinen Armen gehalten...er war gerade vier oder fünf Jahre alt...", sagte sie und musste schlucken. Für einen Moment richtete sie ihren Blick auf ihn, der zeigte, wie nah es ihr gegangen war. Dann sah sie wieder fort von ihm. Das Mädchen war nicht sonderlich gut darin, andere sterben zu sehen. Viele hier in den Slums kamen ums Leben und es kümmerte kaum jemanden wirklich, doch ihr ging es nahe.
"Wenn ich darüber nachdenke, dass er noch so lange hätte leben können...", flüsterte sie dann leise. Es war einfach nur traurig und fast begann sie wieder, zu weinen

Alex schüttelte beinahe den Kopf über so viel Naivität. Ja, sterben war nicht schön, er selbst hatte in seinem Leben schon genug davon gehabt, aber verdammt. Es starben jeden Tag Manschen!
Sie sah das Elend und half trotzdem immer weiter, auch in der Gefahr sich selbst anzustecken und zu sterben. Bei ihr, war es ihm wirklich nicht egal, aber all die Menschen die eh keine Chane hatten.
Ein wenig Egoismus musste man in dieser Welt schon entwickeln, was wurde sonst aus einem, wenn man immer nur an andere dachte.
Lillian erschien Alex schon fast wie ein heiliger Engel. Hauptsache sie tat allen nur gutes und half überall wo sie nur konnte. "verdammt." Stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, beruhigte sich aber schnell wieder, als er sah, das Lillian fast wieder anfing zu weinen.
Er erhob sich, ging zu ihr hin und umarmte sie ziemlich selbstlos, wie er fand.
Sie weinte schließlich um einen Jungen. Einen unter vielen.

Lillian genoss die Umarmung, genoss es, in ihrem Leid nicht allein zu sein. Sie wusste, es starben jeden Tag hunderte, doch sie würde um jeden einzelnen weinen wie um diesen Jungen, wenn sie die Möglichkeit hätte.
"Was hast du?", fragte sie nach einiger Zeit, bezog sich auf das Verdammt, das er ausgestoßen hatte. Ihren Kopf hatte sie an seine Brust gelegt, sie spürte sein Herz schlagen und hatte das Gefühl, ihres hätte den gleichen Takt

Alex zog scharf die Luft ein als sie ihren Kopf an seine Brust legte, besann sich aber bald wieder darauf, das er sie ja jetzt tröstete. Ohne Hintergedanken!
"Du bist viel zu selbstlos. Du wirst niemals allen Menschen in den Skyscrapern helfen können und wirst irgendwann selbst verzweifeln." Sagte er fast ein wenig unterkühlt und sehr sachlich. Jemand musste sie schließlich zu Vernunft bringen. "Warum lebst du nicht lieber dein eigenes Leben? Du könntest glücklicher sein, als dein ganzes Leben, deine Energie und Ausstrahlung nur auf die Halbtoten zu verwenden." Erst danach wurde ihm bewusst, das 'Halbtote' vielleicht nicht ganz so der passende Begriff war, aber zurücknehmen konnte er ihn eh nicht.

Lillian seufzte. "Das ist mir durchaus bewusst...aber ich kann und will nirgendwo anders hin. Würdest du dich als halbtot bezeichnen? Du magst nicht kerngesund sein, aber dir konnte ich helfen. Und du wirst diesen Teil der Slums verlassen können. Das kleine Mädchen konnte ich wieder zu ihren Eltern bringen...ja, es ist traurig, ich sehe jeden Tag Menschen sterben...und ich werde niemals allen helfen können. Aber wenn ich nur einem Menschen helfen kann, dann würde ich es tun. Es verändert nicht die Welt, aber für diesen einen Menschen bedeutet es Leben, für diesen Menschen ändert sich alles. Und ich weiß, dass es aussichtslos ist...viele der Menschen, um die ich mich kümmere, werde ich auch forttragen. Aber wenn ich nur einen kleinen Teil retten kann, dann bin ich schon zufrieden", sagte sie ernst und schloss dabei die Augen. Sie würde diesen Ort niemals verlassen, er war ihr Zuhause, die Stätte, an der sie sühnte.

Alex schüttelte den Kopf und vergrub in dann in ihrem Haar. Es war doch wirklich unglaublich.
Woran dieses Mädchen alles glaubte. Er hatte ihr schon sagen wollen, das sie ja mit ihm und Chloe mitkommen könnte doch ihre letzten Worte bohrten sich wie spitze Nadeln in sein Herz. Aus ihnen wurde ziemlich deutlich das sie ohnehin ablehnen würde.
Sie sah das Alles schon als Teil von sich selbst und würde seelisch vollkommen zerstört, sterben.
Eigentlich sollte es ihm egal sein. Sollte sie sich doch zerstören. Aber so einfach konnte er das nicht denken. Nicht wie es bei anderen gewesen wäre.
In dem Schweigen das Folgte, lauerte eine gefährliche Gespanntheit und Alex erhob sich geschnmeidig, ehe diese Überhand nahm. Er setzte Lillian sanft wieder auf das Dach und starrte jetzt selbst in die Dunkelheit die er zuvor so langweilig gefunden hatte. Nur um sie nicht mehr ansehen zu müssen. Als er den Blick wieder auf sie wandte, waren alle Gefühle wie ausgelöscht und seine Augen kalt und leer, wo zuvor noch in Feuer gewütet hatte.
"Ich denke, ich geh dann mal lieber. Kannst du uns schon Morgen über die 'Grenze' bringen?
Fragte er tonlos.

Lillian merkte, wie sie mit einem mal einsam wurde. Er war noch da, nur ein kleines Stück entfernt, doch sie wusste, oder besser spürte, dass mehr zwischen ihnen lag. Sie konnte nicht fort von hier, das hier war ihre Welt, ihr Zuhause...und sie konnte nicht all diese Menschen im Stich lassen, nur, um selbst vielleicht glücklich zu werden. Was, wenn man sie aufspürte? Hier geschah das nicht, weil niemand hier sein wollte, aber dort, wo Alex und Chloe lebten...dort würde es nicht lange dauern ehe jemand da war um sie zu töten...und nicht nur sie, auch Alex und Chloe würden sterben, so, wie ihre gesamte Familie wegen ihr gestorben war. Weil sie etwas gesehen hatte, was sie nicht einmal besonders wahrgenmmen hatte. Hier wurden jeden Tag zig Frauen vergewaltigt, wenn jemand jemanden anzeigte änderte es generell nie etwas.
Sie seufzte einmal und hielt den Kopf gesenkt. "ich denke schon", sagte sie und schwang siech dann elegant vom Dach herunter. Sie war ein Kind der Slums, bewegte sich in ihnen völlig sicher, ob nun am Boden oder auf den Dächern.
Sie verschwand in den zahllosen Gassen, sie brauchte Abstand von ihm. Man hatte ihr sicher angesehen, dass sie verletzt gewesen war-wie hätte sie ob dieser Kälte nicht verletzt sein können?

//ich fänds lustig, wenn sie schwanger wäre...was denkst du?

//Vielleicht, aber wie machen sie es dann?

Alex war so wütend auf sich selbst, dass er gedacht hatte, er würde Lillian überzeugen können, das er es gar nicht richtig mitbekam, wie sie vom Dach und den Gassen verschwand.
Er bemerkte noch nicht einmal wirklich wie verletzt sie war. Vielleicht würde ihm es dann auffallen, aber nicht jetzt. Nicht jetzt, wo der Hass auf sich selber ihn fast verzehrte.
Wie hatte er auch denken können, er bedeute Lillian etwas? Lillan, die alle Hilfsbedürftigen zur Hilfe kam, nie an sich selbst dachte und.... wahrscheinlich war die Nacht mit ihm auch nur so eine Art Hilfe gewesen. Sie hatte an ihn gedacht und ihm das gegeben was er gebraucht hatte und hatte sich dann weiterer Menschen gewidmet.
Er war in dem Fall wahrscheinlich nur so etwas wie einer ihrer Patienten.
Nun, ihm genügte es, dass sie zugestimmt hatte, ihn und Chloe schnellstmöglich hier wegzubringen.
Oder er versuchte es sich auf jeden Fall erfolgreich einzureden, denn was brachte es einem Mädchen nachzutrauern, was ohnehin für ihn nicht mehr empfand, als für einen ihrer Patienten, oder 'Halbtoten' wie er sie genannt hatte.
Er trat vor Wut über seine eigene Dummheit gegen eins der Dachbretter, welches sich geräuschvoll aus den Angeln löste und schwang dann ebenfalls vom Dach.
Geschmeidig und unheilvoll schlich, oder rannte er durch die Gassen, zu Chloe.
Die Menschen die ihm zufällig in die Quere kamen wichen sofort an die Wand aus, da klar wäre, dass er keinen Platz machen würde. Die Aura von unterdrückter Wut und Gefahr umgab ihn und so stürmte er auch in die Hütte und atmete an einen Querbalken gelehnt erstmal tief durch.

//keine Ahnung, aber wäre einfach lustig^^

Lillian schlich durch die Gassen und setzte sich schließlich an einer Hütte auf den Boden. Sie war hier allein, ungestört. Zumindest jetzt, für diesen Moment. Konnte sie wirklich ihr Glück fordern? Sie dachte eine Weile darüber nach, aber egal wie, sie kam immer zu dem Schluss, dass es besser wäre, sie bliebe hier. Alex bedeutete ihr zu viel, sie wollte ihn nicht in Gefahr bringen...wenn auch er wegen ihr sterben würde...das würde sie sich nie verzeihen.
Ihn gehen zu lassen war der beste Weg...oder sollte sie es wagen? Wie ein Zeichen kam ein hustender junger Mann die Gasse entlang. Er schien gerade in diesen Bereich hineingeworfen worden zu sein, er taumelte stark. Sofort war sie auf den Beinen und jeder Gedanke an sich selbst war vergessen. Sie eilte zu ihm, stützte ihn und brachte ihn in eine Hütte, in der sie hustende Menschen behandelte. Vorsichtig legte sie ihn ab und als sie sein Hemd aufknöpfte, da es dreckig war und somit eine Krankheit verursachen könnte, sah sie seine eingeschlagene Brust. Blut rann durch ihre Finger und sie sah es erst ein wenig erschrocken an, ehe sie dann blitzschnell handelte. Sie holte frische Leinen und verband die Wunde, der Mann sah sie an und lächelte dankbar. Deswegen hatte er gehustet, sie hätte es wissen müssen...Sie band ihm einen Mundschutz um, ihr war bewusst, dass sie ihren eigenen nicht ablegte, nicht vor ihren Patienten. Sie wollte nicht, dass sie ihr Gesicht kannten

Lily

Sie sah Joen nach und stand auf, strich sich ihr Kleid glatt bevor sie Joens Vater mit funkelnden Augen ansah.
"Schönen Tag noch, Sir.", sagte sie und bemühte dich, dass man ihre Wut nicht hörte. Jeder in ihrer Familie hatte dieses hitzige Temperament.
Mit eleganten Schritten lief sie zu Cole und nahm ihn an der Hand, zog ihn mit sich während sie Finn ebenfalls mit sich zog.
"Wir sollten schauen, dass wir schnell zurück zu Joen und Carter kommen.", meinte sie und setzte ein gezwungenes Lächeln auf.

//Entscheide du. (;

Joen nickte Carter nur zu und blickte dann kurz zurück zu ihren Sklaven.
Dann ging sie schnellen und leichten Schrittes in Richtung des Elevators. Oder versuchte zumindest leichten Schrittes zu gehen, damit die anderen sich keine Sorgen machten.
Am Elevator angekommen, öffneten ihr die Wachmänner die Tür, so das ihr die ganzen Sicherheitskontrollen die sie immer so entnervten erspart.
In dem Gewissen das alle ihr folgen würden, tanzte sie in den mittelgroßen, elegant ausgerichteten Raum und stellte sich schweigend an dessen eine, weiße Wand.