Charakter der Figur Charaktere: Angehörigkeit: Gefährten: GrafikerinAnzahl der Beiträge : 5299 Anmeldedatum : 01.01.13 Alter : 25
| Thema: The history of Lonely Fr 3 Jan - 20:59 | |
| Hallow :3 Nach einigem Überprüfen (was ich eig selten tue) hab ich mich entschlossen, das zu veröffentlichen. :3 Kritik usw. sind gern gesehen. (: - Prolog:
Manche werden geboren, um ein großer Führer zu sein. Andere, um ein einfaches Leben zu führen. Niemand weiß es, doch das Schicksal hält für jeden etwas bereit.
Lonely war ein Niemand. Er besaß ja noch nicht mal einen Namen. Seine Eltern hatte er nie kennen gelernt. Von anderen Verwandten wusste er nichts. Er war einfach nur da. Mitten in einer belebten Straße. Weit, weit entfernt von uns. In einer anderen Welt. Lonely wusste nur seinen Namen. Lonely. Einsam. Verlassen. Allein. Aber das Schicksal hatte etwas großes mit Lonely vor. Etwas sehr großes, so dass selbst die Götter aus ihren Ewigkeiten kamen, um ihn zu sehen.
- Nr.713:
,,Hey, was machst du hier?“, eine Stimme weckte mich und ließ meinen Augen nicht Zeit, sich an das Dämmerlicht zu gewöhnen, denn sie sprach sofort weiter, ,,hier darf man nicht pennen. Los! Steh auf! Und wie heißt du überhaupt?“ Es ist doch verständlich, dass ich einen Moment brauchte, um mich an die Situation zu gewöhnen und aufzuwachen. ,,Lonely“, murmelte ich, hatte nur noch die letzte Frage im Kopf. Der Mann mir gegenüber lachte. ,,Nice, aber jetzt dein echter Name“, sagte er mit belustigtem Unterton und hob mich ruppig am Arm hoch. ,,Ich sagte es doch. Lonely.“ Der Mann, ich war mir inzwischen zu 99% sicher, dass es ein Mann war, auch, wenn er mir in die Auge sehen konnte. Ich war nicht groß. Natürlich, ich war ja schließlich nicht ausgewachsen. So viel wusste ich schon damals. ,,Ist auch Scheiß egal, wie du heißt“, murmelte er, hob dann aber die Stimme, ,,auf jeden Fall darf man hier nicht schlafen. Hast du ein Zuhause?“ Ich verneinte. Er nahm mich am Nacken und zerrte mich auf die belebte Straße. Erst musste ich niesen, dann husten. Nie mochte ich den Geruch der Straße. Ätzend und machte die Nase taub. ,,Na. Jetzt hast du eins.“ Er lachte, aber ich verstand seinen Witz dabei nicht. Weiter schob der Mann mich. Ich wehrte mich nicht. Trotz der kleinen Größe spürte ich die Kraft, die in diesem Mann eingesperrt war. Und ich? Ich war nicht kräftig. Bin immer erst geflohen, anstelle zu kämpfen. Vielleicht etwas feige, aber Kämpfen war nie meine Stärke gewesen. ,,Wohin gehen wir?“, fragte ich ihn, als die grauen Steine dem Chrom und der Sauberkeit der 1. Schicht wichen. ,,Wie gesagt, in dein neues Zuhause.“
Er brachte – nein, besser gesagt, zog – mich weiter durch die Straßen der 1. Schicht. Immer weiter, bis selbst meine gute Orientierung nutzlos wurde. Fliehen könnte ich nicht mehr. Ich schloss die Augen. Konnte nur hoffen, dass es ein guter Ort war. ,,Angekommen.“ Wieder öffnete ich sie. Blickte auf einen grau-orangen Bus mit einem Schild an der Seite, aber ich konnte nicht lesen. Darum ging ich weiter. ,,Erst umziehen“, er ging kurz, schien zu vertrauen, dass ich nicht floh. Während er etwas holte, hatte ich Zeit, mich umzusehen. Ein hoher, eingesperrter Bereich. Groß flimmerten zwei Zahlen auf. Aber ich konnte sie nicht erkennen. Es war alles grau und stumpf, machte mich traurig, obwohl ich nicht wusste, wieso. Vielleicht erahnte ich schon mein Schicksal. Dann kam er wieder. ,,Willkommen zu Hause, Nummer 713“, meinte er und drückte mir eine Uniform in die Hand, in den gleichen Farben wie der Bus. ,,Wo … wo soll ich mich umziehen?“, fragte ich und suchte nach einem Platz mit meinem Blick. Er wies auf eine Tür, in dem er mit seinem Daum über seine Schulter zeigte. ,,Ist nicht abgeschlossen. Ein Raum. Eine Lampe. Deine Sachen werden einkassiert.“ Der Mann nahm etwas aus seiner Tasche und rollte sich eine Zigarette, die er anzündete und den Rauch in mein Gesicht pustete. Ein Raucherlachen ertönte. Warum? Ich wusste es nicht. Aber ich ging schnell in das Zimmer, was genauso wie alles war, und zog die Sachen an. Meine Kleidung, die aus einem schmutzig-weißem Hemd, einer zerschlissenen Jeans und zwei abgewetzten Schuhen bestand, gab ich dem Mann. ,,Da rein, Nummer 713“, wies er mich an. ,,Ich heiße Lonely“, beharrte ich, etwas wütend, dass er mich schon das zweite Mal nicht beim Namen nannte. Wieder lachte er. ,,Nenn' dich, wie du willst, hier wirst du unter allen nur Nummer 713 sein.“ Er schob mich in den Bus. Voll war der Bus nicht. Nein, keinesfalls. Nur hinten waren keine Sitzplätze mehr frei. Der Mann drückte mich auf einen Platz. Neben einem Mann mit lockig-halblangen Haaren, einem wachsendem Bart und braunen Augen, die mich musternd ansahen. ,,Wer bist du?“, fragte er mich. Ich war verwirrt, wollte er jetzt den Namen wissen, den der Mann mir gegeben hat, oder meinen richtigen? ,,Lonely …. oder Nummer 713“, antwortete ich nach einigem Zögern. Er sah mich freundlich an. Schon jetzt war er wirklich sympathisch. ,,Ich bin Nummer 689. Aber du kannst mich Stan nennen, Lonely“, antwortete er mir, ,,Lonely … komischer Name. Wie kamen deine Eltern auf den?“ ,,Ich habe keine Eltern. Ich wusste einfach meinen Namen.“ ,,Das … Das tut mir leid … “ Damit war unsere erste Unterhaltung beendet. Ich sah nach vorne aus dem großen Fenster hinaus. Der Bus fuhr los, angespannt waren die Insassen auf einmal, ich verstand es nicht, aber ich war neugierig und krallte mich an die Rückenlehne des leeren Sitzes vor mir. Der rechts davon war mit dem Mann besetzt, der mich hier her gebracht hat. Gelangweilt starrte er auf das Teil in seiner Hand und tippte darauf herum. Handy oder so hieß das Teil. Ich kannte so etwas nur vom Lauschen. ,,Wie heißt du?“, fragte ich ihn. Das wollte ich schon die ganze Zeit wissen. ,,Barley“, antwortete er mir einsilbig, ohne mich anzusehen. Interessanter Name, schoss es mir durch den Kopf. Wieder wandte ich mich der Umwelt zu und fragte mich, wieso ich überhaupt hier gelandet bin. Schließlich - was ist so schlimm daran, an einer Hauswand gelehnt zu schlafen? Schließlich habe ich ja niemandem weh getan und geklaut habe ich auch nichts. Draußen wurde die Aussicht immer düsterer und ärmer. Die 1. Schicht haben wir schon längst verlassen. In der 2. , wo mich Barley gefunden hat, waren wir nur kurz gewesen. Jetzt waren wir dort, wo die Welt aussah wie ich.
,,Ehrm … wieso bist du hier eigentlich. Stan?“, stupste ich ihn an, denn er war zeitweise eingeschlafen. Stan wachte mit einem Schnarchen auf und gähnte, streckte sich kurz, ehe er mich verwirrt ansah. ,,Was? Wieso ich hier bin?“, nochmals gähnte er herzhaft, ,,hab 'n Laden versucht auszurauben. Is' schwer in diesen Zeiten über die Runden zu kommen.“ Er grummelte kurz vor sich hin. ,,Und hab 'nen Menschen fast ins Krankenhaus befördert....“ Ich glaube, er sah meine vor Schreck weit aufgerissenen Augen, denn auf seinem Gesicht zeigte sich ein müdes Lächeln. ,,Na ja.... man kann halt nichts gegen das Regime tun.“ Das Regime? Ich wollte es ihn fragen, schließlich kannte ich so gut wie gar nichts aus der Welt, der er entstammte. Was für harte Zeiten? Natürlich, es war schwieriger geworden, an gutes Essen zu kommen, dennoch habe ich es bisher immer geschafft.
Wieder war etwas Zeit vergangen. Weil die Umgebung mit der Zeit immer kargerer geworden ist – aus der Stadt ist inzwischen ein Stück Feld geworden, gespickt von ein paar Felsen, aber das war es auch schon – habe ich damit angefangen, die anderen Mitglieder dieser Versammlung zu beobachten. Also da hätten wir einen Haufen dürrer Gestalten, die jaulten und meinten, sie hätten nichts getan. Ein paar bulligere Typen, die vor sich hin vegetierten und die Wachmänner. Oder.... die Überreste der Wachmänner. Denn, als Beispiel der vor mir, sah nicht gerade sehr gesund aus. ,,Staannn?“, weckte ich ihn wieder aus seinem Nickerchen. ,,Was ist?“, grummelte er und streckte sich notgedrungen. Dann richtete er den Blick auf mich. ,,Ist es normal, dass man das Fleisch sieht, in dem die Zähne sitzen? Oder dass ein Auge kein Lid hat?“ Es schien ihn zu erschrecken, dass ich so etwas fragte, denn seine Augen weiteten sich. ,,Ähm... nein. Woher hast du das?“, fragte er mich. ,,Weil der Wachmann so aussieht. Ihm fällt auch etwas Haut ab und seine Haare sind auch nicht mehr ganz voll.“ Ich zeigte auf Barley, dessen Haut so dünn wurde, dass ich vieles darunter sehen konnte. Der Mann, der mich in diesen Bus befördert hatte, war nur noch in den Augen zu sehen. Stan fing an, sich in seinen Sitz zu drücken. Es sah lustig aus, weil er wirklich etwas im Sitz versank. ,,Du, wie hast du eigentlich den Mensch ins Krankenhaus befördert?“, ich fragte es eigentlich nur, damit er nicht ganz so erschrocken aussah. ,,Na so“, er lächelte unsicher und ballte seine Faust. Diese Hand verwandelte sich augenblicklich in einen hölzernen Hammerkopf. ,,Cool“, sagte ich und überlegte kurz. ,,Mir macht der Mann auch Angst. Meinst du, du schaffst es, durch deine Faust die ganzen Wachmänner bewusstlos zu schlagen?“ Ich habe meine Stimme gesenkt, denn ich wollte keine Aufmerksamkeit erregen. Schon gar nicht unter den Männern, die uns beaufsichtigten. Stan nickte. ,,Aber wieso sollte ich das machen?“ ,,Willst du herausfinden, wohin sie uns bringen? Ich nicht. Der Bus ist schon schlimm, wie es dort ist, will ich gar nicht wissen.“ Das schien ihn mäßig zu überzeugen. Ich seufzte. ,,Na gut.... dann lass dich von diesen … diesen... Leichen später aufessen, ich versuche zu fliehen.“ Ich wollte aufstehen, was natürlich nicht klappte, anders als Stan hatte man mich angekettet. Wahrscheinlich dachten sie, dass der, der innen sitzt, dem anderen den Weg versperrte. Aber als ich nach unten sah, bemerkte ich die Kette an seinem Fuß. Wieso hatte man mich an der einen Hand angekettet, aber ihn nicht? ,,O-O-Okay“, meinte er schließlich und stellte sich auf die Füße. Sofort reagierten die Wachmänner. Stan ballte aber nur seine Faust, brüllte und schwang dabei seinen Hammer über die Bänke. ,,Leute! Duckt euch!“, rief er und hatte schon den ersten Wachmann außer Gefecht gesetzt. Während er die anderen irgendwie durch seine Tat in Wallungen bracht, auch etwas zu tun, klaute ich dem Wachmann, der vor uns lag, die Schlüssel mit meiner freien Hand. Dann schaffte ich es, meine Gefesselte zu befreien und wiederholte das – nach einigen Sekunden des Suchens vom richtigen Schlüssel – an Stans Bein. Als er seine Freiheit spürte, sprang er auf seinen Sitz. Ich flitzte nach vorne und brachte den erschrockenen Busfahrer dazu, das Gefährt anzuhalten, indem ich an dem Knüppel neben ihm zog. Eigentlich dachte ich, dass man damit einen gut umhauen konnte, aber er war zu fest verankert. Stan sorgte inzwischen für genug Tumult. ,,Öffnen sie die Tür, sonst sind hier alle Tod!“, schrie ich den Fahrer an. Aber er starrte nur an mir vorbei auf die Gefangenen. ,,D-d-da! B-b-bär!“, kreischte er wie ein kleines Kind. Dann nahm er den Nothammer über seinem Kopf, nachdem er sich natürlich abgeschnallt hatte, schlug die Frontscheibe ein und rannte wie ein Irrer weg. ,,Ein Bär ist in meinem Bus! Ein Bär ist in meinem Bus!“, schrie er immer wieder. Verdutzt sah ich zu den Kämpfenden. Also den Wächmännern und den Gefangenen. Den Bär, der gerade zwei Wachmänner aus dem Bus durch die zerbrochene Scheibe beförderte, war mir gar nicht aufgefallen. Er war so groß wie ein Schwarzbär und sah auch so aus, nur war sein Pelz braun und ein graues Shirt, das, was unter dem orangen Overall getragen wurde, prangte über seine Brust. Es war angespannt und sah aus, als ob es jeden Moment reißen würde, aber es hielt. An dem Ärmel stand seine Nummer, aber ich konnte sie nicht lesen. Wie eigentlich alles. Ich sprang zwischen den ganzen Menschen durch zu Stan. ,,Wir müssen die Hammer da nutzen oder irgendwie anders die Scheiben einschlagen!“, ich schrie Stan an und hielt ihn davon ab, einen der Gefangenen anzugreifen, ,,dann können alle raus! Die Wachmänner sind alle bewusstlos.“ Zumindest, hoffte ich das. Vielleicht waren einige Tod, so, wie die aussahen. Stan nickte ohne zu mir zu schauen. Dann schlug er mit seinem Hammer in eine Scheibe, bis diese zersprang und einige nach draußen flüchteten. Dabei den schreienden Busfahrer überrannten. Andere aber waren schlau und griffen nach den Hammern an der Wand. Damit hämmerten sie wie wild auf die anderen Scheiben ein, bis ein eisiger Wind durch den Bus fegte. Ich fröstelte, denn in der Stadt war es wesentlich wärmer gewesen. Der Bär kämpfte noch mit den Sitzen, denn er konnte nicht so leicht fliehen wie die anderen. Stan sah mich an, dann sprang er über die Bänke, aus dem Fenster raus. Seine Faust war inzwischen wieder eine Hand. Der Bär brüllte uns nach, dann riss er sich los und lief uns nach. Wieso folgte er uns? Ich wusste es nicht, aber egal, erst mal weg von diesem Bus, der mir inzwischen eiskalte Schauer über den Rücken jagte, denn langsam aber sicher verschwand der Bus von der Straße, bis nur noch der Busfahrer auf dem Boden lag. Einen Augenschlag später war dieser auch schon weg. ,,Komm schneller, ich trau' dem Platz immer noch nicht!“, rief Stan mir zu und ich rannte schneller. Der Bär rannte hinter uns her. Warum. Auch. Immer.
Lange sind wir gelaufen, mal keuchte und röchelte Stan, mal ich. Immer abwechselnd, lustigerweise. Als die Sonne nicht mehr über uns stand, sondern links neben uns, beschlossen wir, zu halten. Der Bär stoppte auch bei uns und hielt es nicht für angebracht, sich vorzustellen. Aber er war genauso erschöpft wie wir, weshalb wir es bei einem keuchenden „Hallo...“ beließen. Der Erste, der umfiel, war Stan. Direkt neben den Baum, an dem wir stoppten. Dann auch der Bär. Er kuschelte sich an Stan, scheinbar wusste er, wie kalt es werden würde. Zwar war der Tag warm gewesen, doch aus früheren Erfahrungen wusste ich, dass es nachts ziemlich kalt werden konnte.
Das ist jetzt nur das erste Kapitel, da ich am zweiten noch schreibe. :3 Lg Tod |
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