Blaupinsel ist eine große Kätzin. Sie hat einen muskulösen Körperbau, kräftige Beine und ist nicht gerade zierlich. Ihr Körper ist auf den Kampf ausgerichtet und bringt alles mit, um hier zu glänzen. Anmut hingegen ist bei der Kätzin kaum zu finden, sie bewegt sich pragmatisch, so, wie es sich am besten eignet. Blaupinsel hat einen relativ breiten Schädel und im Vergleich dazu eine kurze Schnauze. Ihr Gesicht wirkt hart, sie hat recht kleine Augen und durch ihr sehr dichtes Fell wirkt ihr Kopf noch breiter. Ihr dickes Fell lässt sie im ganzen ein wenig dicker aussehen, doch ist kein Fett an ihrem Körper zu finden. Die Kriegerin ist durchtrainiert, sie hat große Pfoten, einen langen Schweif und breite Schultern.
Ihr Fell ist rau, sie hat nicht dieses übliche weiche Fell wie all die anderen, ihres ist warm, aber nicht weich. Es ist in verschiedenen Braun- und Grautönen gemustert, die direkt ineinander übergehen und schwer voneinander zu trennen sind. Sieht man sie aber genau an, so kann man ein Tigermuster erkennen. Dieses zeigt sich besonders am Kopf, an den Beinen und den Schultern, an ihren Seiten ist es nur schwer auszumachen. Ihr Kinn und der mittlere Rand ihrer Lefzen werden von einem weißen Tupfen geziert. Die Augen der Kätzin sind in einem matten Grün eingefärbt.

Blauspinsel ist keine typische Kätzin. Sie träumt nicht von einer Familie und sie träumt schon gar nicht von der großen Liebe oder Ähnlichem. Blaupinsel ist eine Katze, die sich nur auf sich selbst verlässt und nicht sonderlich gut darin ist, sich auf andere einzulassen. Blaupinsel steht für sich selbst ein und würde es nie akzeptieren, wenn irgendjemand sie zu verteidigen versuchte. Sie möchte stark sein und sich an niemanden binden. Das ist ihre Devise, doch in ihrem Herzen träumt sie doch davon, eines Tages jemanden lieben zu können. Sie ist neidisch auf all die Katzen, die das können, denn sie selbst hat für niemanden bisher Liebe empfunden. Nicht einmal für ihre Eltern oder ihre Geschwister. Sie liebt niemanden, doch sie hat ein Gefühl von Treue und Verantwortung. Dem Clan ordnet sie ihr Leben unter, zumindest im Augenblick, für ihn würde sie alles tun - doch für eine andere Katze nicht. Nicht aus purer Zuneigung. Zwar ist sie in der Lage, andere Katzen nett zu finden - was sie nicht unbedingt veranlasst, nett zu ihnen zu sein - doch sie hat noch nie geweint. Nicht beim Tod ihrer Eltern, nicht bei sonst irgendeinem Verlust. Natürlich stimmt es sie ein wenig traurig, aber nicht so sehr, wie man es von ihr erwartet. Damit umzugehen fällt ihr jedoch leicht, da es ihr egal ist, was andere von ihr denken.
Doch sie hat ein Geheimnis. Sie hat ein Junges bekommen, klammheimlich. Und sie vermisst es. Ihr Junges ist die einzige Katze, bei der man wirklich sagen kann, dass sie sie liebt.

Mutter: Tannenfeder (tot)
Vater: Blaustreif (tot)
Geschwister: Streifenglück (w, tot)

Partner: Nein!
Junge: Eines...es lebt bei Zweibeinern. Mehr weiß sie nicht


Vergangenheit:

Blaupinsel wurde als Blaujunges geboren. Sie und ihre Schwester Streifenglück, die mit dem Namen Streifenjunges geboren wurde, sind die Jungen eines recht jungen Paares. Tannenfeder und Blaustreif waren zu dieser Zeit frischverliebt, auch wenn Tannenfeder den Verlust ihres Vaters Birkenkralle und ihrer Mutter Salbeihauch zu betrauern hatte. Abendschein, Birkenkralles Mutter, verkraftete den Verlust nicht und so hatte Tannenfeder sich auch um die Älteste zu kümmern. Doch dann verstarb ihr Gefährte plötzlich. Ohne jegliche Anzeichen war er einfach tot. Tannenfeder war nun, ohne Blaustreif, wirklich überfordert mit ihren beiden Jungen, doch sie zog sie auf bis beide zu Schülern wurden. Dann fielen Ratten in der Nähe ein und beim Beseitigen des Problems ließ Tannenfeder ihr Leben.Zurückblieben blieben Blaupfote und Streifenpfote, die unterschiedlicher nicht hätten sein können: Blaupfote emotionslos und berechnend, Streifenpfote emotional und voller Liebe zu jedem. Blaupfotes Mentor war Schalenklaue, ein überaus grober und berechnender Kater, der mit fester Pfote trainierte. Nicht selten kam Blaupfote mit Kratzern ins Lager zurück, doch sie störte sich nicht daran. Doch in ihr war noch etwas, was keimte. Sie wollte endlich sehen, was Liebe war, wollte es spüren. Doch noch war der Wunsch nach Berechnung und Stärke zu groß.
Bei ihrem letzten Training gelang ihr das, was noch keinem Schüler vor ihr gelungen war: sie verpasste ihrem Mentor eine Wunde, die später eine Narbe zurücklassen würde.

Schließlich wurden Blaupfote und Streifenpfote zu Kriegern: Blaupinsel und Streifenglück. Und Streifenglück war wirklich glücklich und fröhlich. Sie verliebte sich in einen Kater, einen Hauskater in der Nähe, und zog eine Weile bei ihm ein, ehe sie merkte, dass das nichts für sie war. Sie kam zurück - tragend. Doch sie verlor ihre Jungen. Alle hatten erwartet, sie würde es nicht verkraften, doch es ging ihr relativ leicht von der Pfote. Doch etwa einen Mond später starb sie - ohne erkennbaren Grund, ebenso wie ihr Vater.
Blaupinsel blieb allein zurück, doch das machte ihr herzlich wenig aus. Sie hatte nie eine besonders enge Bindung zu ihrer Familie gehabt - enger als zu anderen Katzen, aber eben nicht so eng wie es in anderen Familien der Fall war.
Also machte Blaupinsel weiter. Doch in ihr war ein ungekannter Neid auf ihre tote Schwester. Denn diese hatte geliebt. Und sie träumte ja eigentlich auch davon. Doch sie wollte nicht, dass es jemand wusste. Also machte sie es heimlich. Bei einem Spaziergang ging sie in den Zweibeinerort und suchte sich einen Straßenkater aus, mit dem sie sich paarte. Die drei Monde zogen ins Land und sie hatte wirklich Glück. Aufgrund ihrer kräftigen Statur konnte man es ihr nicht ansehen, dass sie guter Hoffnung war. Als es soweit war, verließ sie das Lager und gebar ein Junges. Eine kleine Kätzin. Blaupinsel war völlig verwirrt, total überfordert. Also nahm sie das Junge und brachte es in den Zweibeinerort, legte es dort vor einen Eingang und wartete ab, bis ein Zweibeiner das kleine Kätzchen aufnahm. Als es nun fort war in diesem Nest, da bereute sie ihre Tat und hätte es am liebsten zurückgeholt.
Auch in der folgenden Zeit kam sie immer wieder hierher und besah sich ihre kleine Tochter, die prächtig gewachsen war. Aber irgendwann, als Blaupinsel erneut gekommen war, war das Nest der Zweibeiner leer. Sie waren umgezogen, fort.
Es brach Blaupinsel das Herz, doch sie konnte es nicht ändern. Sie ließ sich im Clan nichts anmerken und machte weiter. Als hätte es das Kleine nie gegeben...