Donnerschwinges Leben und Lebenszweck lässt sich im Grunde sehr kurz zusammen fassen: Hingabe an den Clan. Seine Prinzipien gehen weiter, als Gefühle es je tun könnten; nie würde er sich von etwas so Banalem wie Liebe, Zweifel oder Reue davon aufhalten lassen, den Worten seines Anführers zu folgen. Dessen Befehl ist Gesetz, denn er wurde vom SternenClan eingesetzt, dem Clan, der niemals auf falschen Pfaden wandelt. Niemals.
Er weiß, dass jede einzelne Regel zu seinem Schutz und dem seiner Kameraden dient und würde nur über seine Leiche den Clan hintergehen.
Zudem ist völlige Selbstlosigkeit eine Eigenschaft
Donnerschwinges. Nicht zuletzt weil die Ordnung der Clans es vorschreibt, würde er ohne zu zögern für den Nachwuchs des Clans verhungern oder sein Leben im Kampf opfern. Der Clan ist das Höchste, und darüber steht nichts, schon gar nicht sein einzelnes Leben. Hilfsbereitschaft ist für ihn keine Frage oder Entscheidung, sondern eine Pflicht, und eine, die er in so gut wie jedem Fall glücklich ist zu erfüllen.
Er war ein vorsichtiges Junges, das ungern einen Schritt außerhalb des Gewohnten gewagt hat. Heute ist davon nur noch Vernunft geblieben; gerade noch so viel, dass sie seinen temperamentvollen Mut zurückhält. Wem das eigene Leben so wenig wert ist, der fürchtet sich nicht angesichts der Möglichkeit, es zu verlieren.
Bei seinem Urvertrauen auf das Gesetz der Clans ist auch eine natürliche Selbstsicherheit gegeben, weshalb er sich selbstverständlich bei jeder Entscheidung des Clans zu Wort meldet. Er kennt seinen Platz und verlangt auch den dazugehörigen Respekt. Mit Prinzipien, die über etliche Generationen weitergegeben wurden und ihm den Rücken stärken, fürchtet er keine Kritik; vor allem, da für ihn jede Kritik gegen den Kodex null und nichtig ist.
Wie ist also seine Intelligenz zu beurteilen?
Das ist wahrlich schwierig zu beantworten. Kampfstrategien und Problemlösen sind ohne Frage sein Spezialgebiet; er kann andere gut einschätzen und besitzt einen messerscharfen Verstand.
Doch diese Gebundenheit ans Gesetz ist nicht nur eine Stärke, sondern auch seine größte Schwäche. Denn es erlaubt ihm manchmal nicht, die Standpunkte anderer einzusehen, ihnen Verständnis entgegenzubringen, sich mit seinen eigenen Kameraden verbunden zu fühlen. Oh ja, er ist stur – und wie. Es möge jedem das Glück hold sein auf der Suche nach einem unbelehrbarerem, unnachgiebigeren Kater wie
Donnerschwinge.
Wenn sein Sinn für Gerechtigkeit für seinen Wert als hilfreiches Clanmitglied spricht, dann spricht seine Sturheit definitiv dagegen - es schmeichelt seiner schnellen Auffassungsgabe nicht, dass er sich nichts sagen lässt und nicht einsehen will, dass Gesetze nicht das ganze Leben bestimmen. Die Meinung anderer so leichtfertig als falsch abzutun spricht eigentlich gegen jeden weisen Geist.
Außerdem gibt es Ausnahmen, Fälle, in denen Regeln ihm nicht mehr weiterhelfen, zu denen seine Ahnen schweigen. Diese Situationen verunsichern ihn zutiefst, was sich dadurch ausdrückt, dass er sich für lange Zeit zurückzieht und sehr schweigsam wird. In diesen Momenten ist kaum etwas mit ihm anzufangen.
Donnerschwinges pragmatisch angelegter Charakter birgt so viele Stolperfallen wie Vorteile. Er trauert vertanen Möglichkeiten und Fehlern nicht hinterher und ist auch nur in praktischem Maße nachtragend; behält schmerzhafte Erinnerungen soweit im Gedächtnis, wie sie ihm später nutzen können.
Nein, die Vergangenheit ist für ihn nur das: Vergangenheit. Er tut lieber alles in seiner Macht stehende, das Problem im Hier und Jetzt zu lösen. Auch in Krisensituationen kann man sich darauf verlassen, dass er der Ruhepol bleibt und sich inmitten eines Sturmes vollkommen konzentrieren kann. Weiterhin hat
Donnerschwinge seine Gefühle und Gefühlsregungen gut unter Kontrolle und weiß genau, was er den anderen wie sagt (von der obligatorischen Trockenheit einmal abgesehen).
Es kommt bei vielen allerdings nicht gut an, dass er scheinbar ohne Reue lebt und sich fast schon stoisch, abgeklärt verhält; dass seine Grundstimmung diese ernste Anspannung ist… es distanziert ihn von den anderen.
Sein Interesse für seine Clankameraden– abgesehen davon, ihr Leben zu beschützen – liegt gerade unter dem gesunden Normalniveau. Er hört zwar gerne zu und liebt es, nervige Streitereien aus dem Weg zu schaffen, doch seinem Geschmack nach verheddern sich seine Kollegen viel zu oft und zu tief in solchen Dramas.
Diese ganzen Gefühlsduseleien werden überhaupt viel zu sehr überbewertet.
Deshalb mag es sein, dass die ein oder andere Kätzin ihn attraktiv findet oder bewundert und er generell nichts dagegen hat; doch damit ernsthaft etwas daraus wird, muss diese Katze schon an sehr besondere Maßstäbe heranreichen. Respekt allgemein bringt er anderen insofern entgegen, wenn sie einem Clan angehören und ihm sich ganz widmen; ob Katze oder Kater. Streuner und dergleichen verdienen offensichtlich keinen zweiten Blick.
Man kann sich denken, dass außerdem ein Wort
Donnerschwinge treffend beschreibt: herausfordernd. Jede Katze um ihn herum wird vom Clan ernährt, beschützt, versorgt, und dafür hat jeder einzelne bereit zu sein, alles zu geben. Alles für das Gesetz der Clans.
Ob beim Training, beim Jagen, beim Wache stehen; in seiner Gegenwart ist immer höchste Konzentration gefragt, und man weiß, worauf man sich einlässt, wenn man mit auf Patrouille geht. Es sind nicht die Fehltritte, die ihn so verärgern; auch wenn er weiß, dass diese im Extremfall Leben kosten könnten. Nein, ein Dorn im Auge sind ihm diese, die sich noch nicht einmal anstrengen. Das ist, was er verlangt: Hingabe, Hartnäckigkeit und schlussendlich Leistung.
Und doch fordert er von anderen niemals mehr, als er geben könnte (auch wenn das sehr wenig ausschließt) – denn höher noch als Leistung steht bei ihm Gerechtigkeit. Zwischen Ungerechtigkeit und Unbarmherzigkeit braucht er nicht eine Sekunde, um sich zu entscheiden. Fairness ist nicht von seinem Wesen zu trennen, selbst wenn dafür mal das Mitgefühl zurückstehen muss. Das lässt ihn auf andere oft kalt und bösartig wirken, und er kann nicht leugnen, dass ihn das manchmal schmerzt.
Doch wie viel wichtiger ist der Frieden im Clan, als von allen mit freundlichen Blicken bedacht zu werden?
I*I*I
Wie nicht anders zu erwarten, befinden sich Donnerschwinges Kampf- und Jagdkünste auf elitär hohem Niveau. Etwas anderes würde er sich auch selbst nicht erlauben und sieht sein Training sogar nach den sich selbst auferlegten Qualen als Schüler nie als abgeschlossen an. Noch heute geht er so oft wie möglich an seine Grenzen, um sich zu verbessern, sich zu steigern.
Dabei gibt es einige Dinge, die ihm von Natur aus nicht liegen - zum Beispiel das Schwimmen, das seinen dichten Pelz vollsaugt und ihm ständig das Gefühl gibt, als würde ihn eine Strömung unter die Oberfläche ziehen wollen. Auch Sehen bei Nacht fällt ihm schwer, was für eine Katze wunderlich sein mag, für ihn jedoch – pragmatisch gedacht, wie immer - nur ein Ärgernis bedeutet. Wenn es wirklich dunkel ist, bleiben ihm nur seine anderen vier Sinne. Auch kann man ihn nicht als langsam bezeichnen, doch es gibt wahrlich schnellere Läufer unter seinen Kameraden.
Um diese Schwächen halbwegs auszugleichen, wurden viele Stunden anstatt im Bau draußen in der Wildnis seines Territoriums verbracht; ob tagsüber oder nachts. Denn dieser Kater gibt sich sehr selten mit dem zufrieden, was er hat und kann.
Mutter
Name xx Clan xx VerbleibVater
Name xx Clan xx VerbleibGeschwister
Lapislazulilicht xx WisperClan xx lebendig (Garévar)Gefährte
Name xx Clan xx (User)Junge
Name xx Clan xx (User)Donnerschwinge wurde in einer Familie zwei kluger, gütiger Eltern hineingeboren und teilte sich das Nest mit seiner Schwester Lapislazulilicht. Von klein auf stolz auf seinen Clan, war er vermutlich das im Gesetz der Krieger bewandertste Junge im Bau. Stundenlang beobachtete der die raufenden Schüler, hörte den Geschichten der Ältesten zu und staunte mit mondscheibengroßen Augen, wenn muskelbepackte Krieger mit blutigen Krallen ins Lager zurückkehrten; der Kampf noch in ihren entschlossenen Augen tobend.
Er lernte, klug zu handeln, mutig und selbstlos zu sein.
Doch vor allem Letzteres beförderte ihn gedanklich immer wieder in den Schatten seiner Schwester. Lapislazuli war kein arrogantes Junges; tatsächlich hatte sie viele Dinge mit ihrem starrköpfigen Bruder gemeinsam. Doch ihre angeborene Blindheit zog unwillkürlich die Übervorsicht ihrer Elter mit sich, und eine sofortige Bewusstheit ihrer Anwesenheit bei den Clankatzen. Sie hatte diesen Effekt auf andere - wie eine körperliche Empfindung war ihre Präsenz, man wusste, wenn sie da war.
Und weder hätte Donnerjunges es damals zu gegeben, noch würde der in Demut gelernte Krieger Donnerschwinge es heute tun; doch dieses kleine nagende Ding in seinem Bauch war der Wunsch, wenigstens ein bisschen mehr zu sein wie seine Schwester. Frei, zu tun und zu sein, was und wer sie wollte, frei, Regeln zu ignorieren, frei von Verantwortung.
Doch die besondere Beachtung, die Lapislazulijunges - wenn auch ungewollt -erhielt, war nicht von langer Dauer. Es war ein stürmischer Abend, den ihre Eltern für eine Jagdpatrouille auswählten - ein Spaziergang zu zweit, der auch dem Clan nutzen sollte. Sie kamen am nächsten Tag auf den Schultern eines Suchtrupps zurück, leblos, verkrustetes Blut überall in ihrem Fell.
[...]
Schlussendlich wurde das Geschwisterpaar zu Schülern ernannt, verständlicherweise zur fieberhaften Aufregung Donnerpfotes. Er erlegte sich ein absurd hartes Trainingsprogramm auf, übte mit surrealer Hartnäckigkeit und erlernte so die Fähigkeit, sich ein eigenes Auge im Sturm zu erschaffen. Es war nicht etwa einem besonders kräftigen Geist und Körper anzudichten, sondern allein der Entschlossenheit und Selbstlosigkeit des Katers - und es wäre gelogen, würde man sagen, die vielen Trainingsstunden hätten nichts mit dem Tod seiner Eltern zu tun.
Sein Mentor hatte kaum Grund, je unzufrieden zu sein und die Kriegerernennung fand so früh statt, wie man es als vertretbar hielt. All dies, weil er seinem Leben inzwischen allen Wert absprach bis auf den, seinem Clan zu dienen.
[...]
Und so konnte das Leben dem jungen Krieger viel beibringen bis auf eines: Nachsicht. Milde. Wer oder was auch immer Donnerschwinge um diese EIgenschaft bereichern will, hat wohl noch einen langen Weg vor sich.