Charakter der Figur Charaktere: Angehörigkeit: Gefährten: ModeratorAnzahl der Beiträge : 1594 Anmeldedatum : 28.03.15 Alter : 25 Ort : Wer weiß das schon?
| Thema: Kleines Geschichten-Eck So 19 Jun - 18:28 | |
| Heyo Gast! Herzlich Willkommen in dieser kleinen Geschichten-Ecke. Im Laufe einiger Jahre habe ich immer mal wieder angefangen Geschichten zu schreiben, welche ich jedoch fast nie beendet habe. Da ich es aber schade finde, wenn sie nur in meinen Dateien rumgammeln, dachte ich, präsentiere ich euch mal meine Anfänge. Manche davon sind schon ein paar Jährchen alt oder wurden auf dem IPod geschrieben, weshalb durchaus Fehler vorhanden sind und auch die Qualität an einigen Stellen vielleicht etwas zu wünschen übrig lässt, aber ich bin ja sowieso kein Meisterautor ^^ Um das Lesen bei den ganzen Textmassen etwas angenehmer zu gestalten, habe ich Screenshots von den Seiten gemacht. Beginnen wir nun also mit der ersten Geschichte: - Years Of Rain:
Weitere Geschichten-Anfänge werde ich immer mal wieder reinstellen, vielleicht sogar mal weiterschreiben, wer weiß ^^ Ich wünsche erstmal viel Spaß mit diesem (: Ruuze |
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| Thema: Re: Kleines Geschichten-Eck Di 12 Jul - 19:05 | |
| Die nächste angefangene Geschichte, die ich euch präsentiere ist rein aus der Lust heraus entstanden, mal einen etwas anderen Aufbau für einen Geschichten-Thread zu nutzen und allgemein nicht meinen typischen Schreibstil zu nutzen. Ich habe versucht mich an der Art zu orientieren, wie meine Großeltern mir häufig Geschichten erzählen ^^ „Hallo, wie kann ich dir helfen? Du bist auf der Suche nach Geschichten und Abenteuern? Das ist aber eine schöne Absicht. Mein Leben begann mit einem kleinen Abenteuer ...“ Die Älteste erinnert sich und ihr Blick wird abwesend. - Ein Junges:
Eine kleine, graue Gestalt kämpfte sich durch den hohen Schnee, die Augen zu schmalen Schlitzen verengt um gegen den starken Wind anzukommen. Mühsam hob das Kätzchen eine Pfote nach der anderen, maunzte kläglich auf der Suche nach seiner Mutter. Das Fell war vereist und die kleine Gestalt fror, besonders am Bauch, wo sich dicke Eisklumpen gebildet hatten. Es war bereits Nacht und der dunkle Himmel war wolkenverhangen. Das Brausen des Windes übertönte beinah vollständig das hohe Stimmchen, welches immer verzweifelter und schwächer wurde. Die Bewegungen des Jungen wurden langsamer und es war deutlich zu erkennen, dass es bald sein Limit erreicht hätte. Falls irgendjemand es hätte sehen können. Doch es war ganz alleine. Zu allen Seiten erstreckte sich lediglich das weite Hochland mit seinen seichten Hügeln und vereinzelten Sträuchern. Hätte das Kätzchen weiter als bis zur eigenen Nasenspitze blicken können, hätte es vielleicht einen Unterschlupf gefunden, doch so irrte es ziellos umher, bis es schließlich auch die letzten Kräfte verließen. Ein paar Schritte taumelte es noch, dann fiel es langsam in den Schnee. Ein letztes, verzweifeltes Seufzen entwich ihm und einmal blinzelte es noch. Es glaubte eine Gestalt erkennen zu können, doch genauer hinschauen konnte es nicht mehr. Dem Jungen fielen die hellblauen Augen zu und die bereits dunkle Welt wurde schwarz.
Sie reißt sich aus ihren Gedanken. „Weißt du wer ich bin? Nein? Nun, dann werde ich es dir erzählen. Du besuchst den Ältestenbau zum ersten Mal, stimmt's? Ja, das dachte ich mir. Mein Name ist Tränenherz, ich bin bereits seit unzähligen Blattwechseln ein Mitglied des WindClans. Hm? Wieso ich solch einen traurigen Namen trage? Nun, ich hieß natürlich nicht immer so. Da jedoch mein linkes Auge in einem Kampf schwer verletzt wurde und seit dem stets verklebt und tränend aussieht, beschloss Riesenstern meinen Namen zu ändern. Ebenso wollte er damit seinen Respekt mir gegenüber ausdrücken und all die vergossenen Tränen würdigen. Als ich in deinem Alter war, nannte man mich Schneejunges. Nicht etwa, weil ich nicht nur graues, sondern auch weißes Fell habe, sondern weil man mich nachts fand, überdeckt von Schnee und halb erfroren.“ Für einen Augenblick richtet sich der Blick der Ältesten auf etwas lange Vergangenes, was nur sie sehen konnte. „Hm? Achso, du möchtest ein paar Geschichten hören! Na dann möchte ich dir auch welche erzählen. Es gibt sehr viele über mich, gute wie schlechte. Haha! Alle? Wirklich? Nun, das wird wohl etwas dauern. Ich habe Zeit und du wohl auch, wie es aussieht. Dann wollen wir mal beginnen. Ah, mir fällt da eine gute ein, aus meinen Zeiten als Junges …“ - Das Zeichen:
Ich war erst vor wenigen Tagen ins Lager gebracht worden, nachdem man mich im Schnee gefunden hatte. Ich hatte fast nur geschlafen und mich somit von den Geschehnissen zumindest einigermaßen erholen können. Meine Mutter fehlte mir sehr, aber die Katzen im Clan waren freundlich und gutmütig. Die Tage, von denen ich dir nun erzähle, begannen damit, dass man mich nach meinem Namen fragte. Doch ich hatte keinen und wenn doch, dann hatte man ihn mir nie genannt. Dann bot eine Königin mir an, dem WindClan beizutreten, allerdings wollten viele der anderen Mitglieder das nicht wirklich. Sie vermuteten hinter alledem eine Falle. Und letztendlich oblag die Entscheidung unserem damaligen Anführer. Er erinnerte seine Kameraden und Krieger an ein Gesetz, welches ich damals noch nicht verstand. Aber es besagt, dass man ein Junges in Not auf keinen Fall im Stich lassen darf. Und war dies nicht der Fall? Ich war immerhin klein und dürr, gerade alt genug um nicht mehr auf die Milch einer Königin angewiesen zu sein. Und ich hatte keine Eltern, keine Geschwister, kein Zuhause. Ich hätte vermutlich keinen Tag alleine überlebt. Doch man sah, dass die Krieger noch nicht alle überzeugt waren. So machte der Anführer einen Vorschlag: „Wir werden ihr auf jeden Fall vorerst Unterschlupf gewähren. So kann sie unsere Lebensweise und unsere Regeln kennenlernen und wir können nach ihrer Mutter suchen und nach einer Falle Ausschau halten“, sagte er damals. Und nie habe ich diesen Wortlaut vergessen, denn er gab mir Hoffnung. In meinem geschwächten Zustand wollte mich unser Heiler noch ein wenig beobachten und so saß ich gelangweilt bei ihm. Doch lange hielt die Ruhe nicht an. Die Jungen der derzeitigen Königinnen besuchten mich, was nur gut war, denn vielleicht würde ich bald bei ihnen schlafen. Wir knüpften Kontakte und spielten auch ein wenig, wobei wir durch den Schnee rollten. Ich weiß noch, wie die anderen mich belustigt ansahen und meinten, ich sähe aus wie ein kleiner Schneetiger. Es war überaus lustig im Clan. So aufregend und spannend und dennoch fühlte man sich sicher. Zwei Tage nach der Anordnung kam unser Heiler zu mir. Er sagte, er habe eine Prophezeiung von seinen Ahnen aus dem SternenClan erhalten und er und unser Anführer seien sich einig, dass ich damit gemeint wäre. Sie lautete: Der Schnee wird weinen und die Träne fallen um den Clan zu retten. Bis heute konnte das Rätsel nicht vollkommen gelöst werden, aber ein Teil hat sich bereits erfüllt. Doch dies ist eine andere Geschichte. Man sagte mir damals, ich solle es für mich behalten, bis man wüsste, was gemeint ist. Und daran habe ich mich sehr lange auch gehalten. Gleichzeitig war es für unseren Anführer die Bestätigung, mich in den Clan aufzunehmen, doch wie versprochen musste er noch warten. Ein halber Mond war schließlich vergangen, als er eine Versammlung einberief. Ich werde nie dieses Gefühl vergessen, als ich endlich einen Namen erhielt. Zuvor hatte man mich nur mit kleine Schneeeule oder Schneetiger oder Kleine angesprochen, doch das waren keine richtigen Namen. Von dem Tag an hieß ich Schneejunges, in Erinnerung an meine Vorliebe für Schnee, an die Nacht, in der man mich fand, an die Prophezeiung und an mein weißes Fell mit den grauen Flecken.
„Hm? Noch nicht spannend genug? Haha, wart's ab, das war erst eine. Es gibt noch vieles mehr zu erzählen. Ein Katzenleben ist lang und erfüllt von Abenteuern, das wirst du noch früh genug merken.“ - In der Falle:
Ich war noch nicht ganz drei Monde alt gewesen, als ich zum Clan kam. Es war sehr spannend für mich, denn alles war neu, aber etwas wirklich Aufregendes geschah erst drei Monde später, nicht lange bevor ich zur Schülerin ernannt wurde. Wie viele in meinem Alter hatte ich schon früh, vor meiner Zeit als Schülerin, den unstillbaren Drang aus dem Lager zu gehen, das Jagen und Kämpfen zu erlernen und große Heldentaten zu vollbringen. Deshalb schlich ich mich früh, bevor es zu dämmern begann aus dem Bau. Ich konnte nicht mehr schlafen und erfüllt von der Vorfreude auf die Blattgrüne wollte ich mich unbedingt bewegen. Unvorsichtig, wie ich war, wollte ich zuerst durch den Lagerausgang, doch "zum Glück" bemerkte ich dort gerade noch rechtzeitig den Krieger, der Ausschau hielt. Heute würde ich es weniger als Glück bezeichnen, nein, ich wünschte sogar, man hätte mich aufgehalten. Aber damals wollte ich unbedingt hinaus. So überlegte ich und entschied mich dazu, das Lager auf einem anderen Weg zu verlassen. Vielleicht ahnst du, was ich tat. Jedes Lager besitzt einen zweiten Ausgang. Dieser führt stets zu dem Platz, an dem wir Katzen unsere Geschäfte verrichten. Niemanden interessierte es, als ich dorthin ging. Ich schlich auch nicht, nein. Als wäre ich noch im Halbschlaf, tapste ich über die Lichtung und zwängte mich nach draußen. Doch kaum dass ich außer Sicht war, schoss ich los, voller Euphorie. Ich musste mir meinen Weg zwar erst ein wenig suchen und auch erkämpfen, doch schnell war ich aus der Dornenbarriere raus. Es war gerade Frühling und das Gras bereits hoch. Die Sonne war noch nicht über den Rand des Horizonts geklettert, doch kündigte ein bereits erhellter, orangener Himmel ihr baldiges Aufgehen an. Erst sprang ich geladen von Energie umher, dann schlich ich mich an, als würde ich Beute jagen. Doch untrainiert wie ich war, habe ich wohl eher jedes Tier von mir bis zum Baumgeviert verjagt. Während ich so unterwegs war, kam ich dem Zweibeinerort und den Hochfelsen ganz langsam näher und ohne dass ich es bemerkte, überschritt ich die Grenze unseres Territoriums. Als die Sonne schließlich begann, meinen Rücken zu wärmen, kam ich zu hohen Zweibeinernestern, deren Wände steil neben mir aufragten. Ein widerlicher Gestank erfüllte meine Nase und in der Ferne hörte ich ein bedrohliches Rauschen und Donnern. Da beschloss ich, dass es wohl an der Zeit wäre, zum Lager zurück zu kehren. Leider hatte ich mich bereits verirrt. Orientierungslos lief ich umher, bog immer wieder falsch ab und machte dadurch alles nur noch schlimmer. Überall um mich herum waren nur hohe, steile Nester aus Steinen und der Boden war hart und rau. Viele kleine Steinchen schnitten in meine Ballen. Als es Abend wurde hinterließ ich bei jedem Schritt blutige Abdrücke meiner Pfoten und konnte mich kaum noch auf den Beinen halten. Verzweifelt suchte ich nach einem Weg zurück oder wenigstens einem sicheren Platz für die Nacht. Schließlich kam ich zu einer Begrenzung aus Holz in der ein Loch war, gerade groß genug, damit eine Katze hindurch passte. Auf der anderen Seite war eine Wiese mit ganz kurzem, stechendem Gras und widerliche, süßduftende Sträucher säumten den Rand. Ich entfernt mich ein Stück vom Loch, da ich glaubte dort einen sicheren Platz finden zu können. Doch alles was ich entdeckte war ein riesiger, böser Hund. Nie zuvor und auch niemals wieder habe ich so ein großes Tier gesehen. Er war größer als ein Dachs und sein Fell lang und zottelig. Knurrend kam er auf mich zu und trieb mich in eine Ecke. Ich dachte, es wäre vorbei. Er schnappte nach mir, doch genau in diesem Augenblick fiel eine Katze vom Himmel und zog ihre Krallen über das Gesicht des Biestes. Und es war nicht bloß irgendwer, es war unser zweiter Anführer, Rotbusch. Nun gut, er war nicht wirklich vom Himmel gefallen, sondern nur über die Wand aus Holz gesprungen, aber das wollte ich damals nicht einsehen. Kurz nach ihm trafen auch noch weitere Krieger unseres Clans ein. Sie hielten den Hund auf Abstand, sodass ich zuerst und dann, einer nach dem anderen, auch sie durch das Loch schlüpfen oder über die Begrenzung springen konnten. Sie riefen mir zu, ich solle so schnell laufen, wie ich konnte und dann rasten wir durch den Zweibeinerort. Obwohl sie nicht in vollem Tempo rannten, konnte ich kaum mit ihnen mithalten. Doch sie passten auf mich auf. Fiel ich zurück, blieb immer einer an meiner Seite. Schließlich, als es bereits dunkel war, verließen wir den Zweibeinerort und alle meine Kräfte waren restlos aufgebraucht. Keuchend brach ich zusammen. Ich spürte noch, wie mich jemand hoch hob, dann wurde mir schwarz vor Augen. Als ich wieder aufwachte, befand ich mich im Heilerbau, neben mir lag meine Ziehmutter. Sie war sichtlich froh, dass ich wieder wach war, doch es dauerte nicht lange, bis sie mich anschnauzte. Und sie hatte auch allen Grund dazu. Ich weiß nicht, wie oft ich mich entschuldigt habe, bis sie endlich aufhörte. Schließlich schickte unser Heiler sie weg, damit ich und der andere Patient unsere Ruhe hätten. Erst da bemerkte ich, dass ein Stück weiter noch jemand war. Das rotbraune Fell und das etwas dunklere Gesicht erkannte ich sofort. Es war Rotbusch. Ich fühlte mich schlecht, denn es war meine Schuld, dass der Hund ihn verletzt hatte. Ich habe viele Monde gebraucht, bis ich es wagte, nicht vor ihm zu weichen oder gar wegzulaufen, sobald er mich ansah oder sich mir näherte.
„Na? Spannend genug? Nun, ich habe dafür mächtig Ärger bekommen. Ich musste einen halben Mond länger ein Junges bleiben und mich um die Ältesten kümmern. Aber dabei habe ich gelernt sie zu respektieren. Denn so, wie ich dir heute Geschichten erzähle, so taten sie es auch. Nie habe ich nur eine davon vergessen. Was? Haha, nein, nur weil ich was älter und verletzt bin, heißt das nicht, dass ich alles vergesse. Zudem kann ich mir etwas besser merken, wenn es aus meinen besten Jahren stammt. Was das Jetzt betrifft, muss ich dir wohl oder übel zustimmen. Mittlerweile vergesse ich viele Kleinigkeiten.“ |
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