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 Die große tote Esche

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BeitragThema: Re: Die große tote Esche   Die große tote Esche - Seite 4 EmptyMi 4 Mai - 19:42

//Sry dass es so lange gedauert hat... //

<----- SC Lager

Kirschblüte
Die Kriegerin lief mit großen Sprüngen durch das Territorium und genoss den Wind der ihr das Fell zerzauste. Sie entdeckte Schwefelfeuer und die große Tote Eiche und verlangsamte ihr Tempo. Kirschblüte blieb neben der anderen Kriegerin stehen und prüfte die Luft. "Ja, dass ist eine Gute Idee, Schwefelfeuer." miaut sie und stimmte ihr zu. "Ich würde dalang jagen. Wenn es dir recht ist." fuhr sie fort und zeigte mit dem Schweif in Richtung Baumwurzeln. Kirschblüte hoffte ihre Begleiterinnen hatten nicht dagegen. Die Kriegerin schaute nochmal freundlich zu der anderen Kätzin und schlich schließlich Richtung wurzeln. Dort angekommen prüfte sie die Luft und entdeckte den frischen Geruch einer Maus. Die weiße ließ sich ins Jagdkauern fallen und schlich in Richtung der leisen kleinen Schritte, die sie hörte. Die Maus wühlte nach Futter und Kirschblüte nutzte die Chance, sprang auf die Maus, packte sie mit ihren Krallen und tötete so mit einem biss ins Genick. Die Kriegerin hob ihre Beute auf und legte sie ein wenig weiter entfernt auf Blätter und kratzte noch ein wenig Erde darüber. Dann machte sich die Kätzin wieder an die Jagd und War gespanntaß sie wohl noch so fangen würde.
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BeitragThema: Re: Die große tote Esche   Die große tote Esche - Seite 4 EmptyDi 24 Mai - 22:14

Kirschblüte
----> SC Lager
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BeitragThema: Re: Die große tote Esche   Die große tote Esche - Seite 4 EmptyMi 24 Aug - 19:55

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Eisjäger
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comes from: Lager des SchattenClans

Die ganze Zeit über hatte er darauf geachtet vor den anderen zu gehen, aus Sorge, Sternchen könnte auftauchen. Doch zu seinem Glück blieb es ruhig. Er würde sie zwar nur zu gerne noch einmal treffen, allerdings war es andererseits recht riskant, vor allem außerhalb einer der großen Versammlungen. Vielleicht sollte er trotzdem demnächst noch einmal beim Baumgeviert vorbeischauen. Nur für den Fall. Und natürlich nur nachts.
Energisch schüttelte er kurz den Kopf. Er war ein loyaler Krieger des SchattenClans, er sollte anfangen sich auch so zu verhalten. Sich zu treffen indem man die Grenzen überschritt war falsch, er sollte bei der Abmachung bleiben und so selten wie möglich diese Regel brechen. Ansonsten tat er ja nichts verbotenes, immerhin waren er und Sternchen ja keine Gefährten oder sowas. Auch wenn er nicht wirklich beschreiben konnte, was sie waren, sie war ihm eben einfach sehr wichtig. Es war so natürlich geworden, dass sie einander kannten und trafen, dass Eisjäger sich etwas anderes einfach nicht mehr vorstellen konnte. Er war nicht unbedingt einsam, wenn sie von einander getrennt waren, aber vermutlich auch nur, weil er wusste, dass es nicht für immer sein würde. Wie bereits gesagt, ihre Beziehung zueinander war für ihn so natürlich wie das Atmen selbst geworden, was jedoch nicht bedeutete, dass er sie nicht mehr zu schätzen wusste, im Gegenteil.
Doch nun sollte er sich lieber auf ihre Patrouille fokussieren. Sie waren nicht mehr weit von der Grenze entfernt und hatten die tote Esche bereits erreicht. Und irgendetwas war seltsam. Der Ort wirkte... toter als sonst, fast ausgestorben und die Luft fühlte sich muffiger an, auch wenn es nur ein ganz leichter Hauch war, für jemanden mit einer gewöhnlichen Nase wie Eisjäger kaum zu bemerken, sodass sich der Geruch nicht wirklich definieren ließ, auch wenn das Unterbewusstsein ihn zu erkennen schien und ein ungutes Gefühl durch den ganzen Körper schickte. Der junge Krieger blieb stehen und ließ seinen eiskalten Blick wachsam umherschweifen, konnte jedoch nichts auf Anhieb entdecken. Es war einfach nur still.
Somit drehte er sich um zu seinen Begleitern, welche trotz der kleinen Behinderung nicht weit hinter ihm sein dürften und vermutlich auch schon aufgeholt hatten. "Irgendetwas stimmt hier nicht", sagte er ruhig und kalt wie immer, mit einer Stimme, die schon fast zu tief für seinen doch recht kleinen Körper wirkte. "Wir sollten uns lieber vorsichtig umsehen." Er war sich sicher, dass die beiden älteren Krieger etwas ähnliches denken mussten und befürchtete deshalb ein wenig, dass es ihnen missfallen könnte, wenn er etwas von sich gab, was wie eine Aufforderung oder auch nur im Entferntesten wie eine Anordnung oder gar ein Befehl klang, doch darauf würde er jetzt keine Rücksicht nehmen. Generell war es unwichtig, was andere von ihm dachten, er erfüllte seine Pflicht als Krieger und das war es auch schon. Er wartete jedoch noch, schließlich wollte er hören, was die anderen beiden sich dazu dachten, ob sie auch ein ungutes Gefühl hatten oder vielleicht noch mehr wahrnehmen konnten als er, immerhin war er eher durchschnittlich, wenn es um Geruchserkennung oder Spurenlesen ging.
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BeitragThema: Re: Die große tote Esche   Die große tote Esche - Seite 4 EmptySo 11 Sep - 22:12

cf: Lager
Die junge Kriegerin war den ganzen Weg über an Weißklaues Seite geblieben, hatte ihn hin und wieder auf herausstechende Wurzeln oder ähnliches hingewiesen und ihn gestützt, wenn er ins Straucheln kam. Darin war sie gut, im Helfen. Dann sah man sie. Sonst, wenn man keine Unterstützung brauchte und auch niemanden, der sich die eigenen Probleme anhörte, dann ignorierte man sie. Sie, die ewig unscheinbare Kätzin mit der Maske, die pure Glückseligkeit ausstrahlte und tiefe Verzweiflung verbarg. Eine Verzweiflung, die sie von innen heraus zerfressen hatte. Und niemals hatte sie sich jemandem anvertraut...das, was Hasenläufer, was Flickenpelz und was Donnerblut ihr angetan hatten, das trug sie in ihrem Herzen und hatte es darin verschlossen, damit niemand es jemals erfahren würde. Warum sie sich so versteckte, sie wusste es nicht. Sie hatte früh damit begonnen, hatte alles mit einem Lächeln abgetan, was andere wohl zur Weißglut getrieben hätte.
Aber sie nicht.
Nicht äußerlich.
Innerlich war sie zerbrochen. Innerlich saß der Schmerz, sandte Wellen durch ihren Körper, durch ihren Geist, eine schier untragbare Last. Und dennoch lächelte sie weiter. Manchmal hatte sie das Gefühl, leer zu sein, so gänzlich ohne Emotionen...und so hatte sie begonnen, sich immer wieder waghalsig in Gefahr zu begeben. Manchmal verharrte sie so dicht am Donnerweg, dass es jeden Moment sein konnte, dass ein Monster sie erwischte. Aber schon allein, am Donnerweg zu sitzen, an jener Stelle, brachte ihr Gefühl. Denn dort hatte sie ihren Mentor, ihren Freund, einen Kater, zu dem sie aufgesehen und den sie auf eine Weise geliebt hatte wie einen großen Bruder, sterben sehen. Sie hatte in seine Augen gesehen...
Schon der Gedanke an jenen Moment ließ ihr einen Schauder durchs Fell fahren. Der Verlust saß tief...der Verrat von anderen aber auch. Nach außen hin zeigte sie nicht, wohin ihre Gedanken sie führten und wie sehr es sie traf. Ihre Gedanken wanderten zu Hasenläufer, ihrem Vater, der von seiner eigenen Tochter verraten worden war. Und sie selbst war ja auch verraten worden. Von ihrer Schwester. Seit jenem Tag hatte sie ihren Vater nicht mehr gesehen. Sie wusste nicht, dass es ihr Glück war, ihm nicht erneut begegnet zu sein. Davon ahnte sie nichts. Für sie war er einfach nur ihr Vater, und auch wenn irgendwo in ihrem Kopf die Erinnerung war, dass Hasenläufer ihre Mutter getötet hatte, es war ihr nicht bewusst. Es hatte damals eine Wendung beschlossen, aber die Erinnerung war nur noch ein Bruchstück. Sie musste perfekt sein, es allen recht machen.
Die große tote Esche ragte nun vor ihnen auf und Herzfeuer merkte, dass sie den ganzen Weg in ihren Gedanken versunken gewesen war. Sie hatte die antrainierten Automatismen genutzt, das Lächeln, das Bescheid sagen, das konnte sie. Die Kriegerin horchte auf als Eisjäger sie ansprach. Seine Worte lösten etwas in ihr aus - das Kribbeln der Gefahr. Sie mochte das Gefühl, einfach, weil sie es wahrnahm. Doch nun, da er es angesprochen hatte, merkte auch sie es. Die Luft war anders als sonst. Eine Spannung hing in der Luft, die ihr ganz automatisch das Fell aufrichtete. "Du hast recht", stimmte sie ihm zu und öffnete das Maul, um besser wittern zu können. Ein Geruch, den sie entfernt kannte, hing in der Luft. Sie durchforstete ihre Erinnerung, ehe es ihr wie Schuppen von den Augen fiel. Fuchs! Aber - Moment. Fuchs? Die beiden Kater mussten ja denken, sie wäre wahnsinnig geworden, seit vielen Monden hatte sich kein Fuchs mehr der Grenze oder dem Territorium genähert und eigentlich...so ein Fuchs tauchte ja auch nicht plötzlich irgendwo auf und verschwand dann wieder. Das war unmöglich. Und in den letzten Tagen hatte niemand irgendwo Fuchs gewittert. Also musste sie sich irren. Sie ließ ihren Blick über die Umgebung schweifen und suchte nach einem Anhaltspunkt für oder gegen den seltsamen Gedanken. Doch weder das eine noch das andere fand sich auf den ersten Blick.
Sie war älter als die beiden Krieger und würde dumm dastehen, wenn Weißklaue vor ihr sagte, dass es ein Fuchs war. Also musste sie es wagen. Aber was konnte sie schon verlieren? Scham war auch ein Gefühl. "Es riecht streng...haltet mich für verrückt, aber es riecht wie Fuchs. Aber ich kann mich auch irren", miaute sie. Ihre Nase war recht gut, das wusste sie, aber sie rechnete damit, dass die beiden Kater etwas ähnliches rochen. Vielleicht war es auch einfach, dass sie in ihrem Leben schon Füchse gesehen hatte, was sie in dieser Annahme bestärkte. Herzfeuer wusste nicht, ob die beiden Kater diese Erfahrung teilten, deswegen sagte sie dazu nichts weiter. "Wir sollten uns vorsichtig umsehen", miaute sie mit einem zuversichtlichen Lächeln. Auch wenn innerlich eine gewisse Aufregung tobte, strahlte sie eine Ruhe und Sicherheit aus, die die anderen wohl beruhigen konnte, wenn sie für etwas dieser Art empfänglich waren.
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BeitragThema: Re: Die große tote Esche   Die große tote Esche - Seite 4 EmptySa 24 Sep - 13:44

Tief versteckt im Wald, umgeben von all dem Leben und doch alleine, lauerte die Gefahr. Schon seit wenigen Tagen bestritt eine junge Fuchsdame ihren Weg durch das Territorium des Schattenclans. Ihre Absichten waren klar: fressen. Und doch schien niemand etwas von ihr bemerkt zu haben. Der Fuchs lauerte in den tiefen Schatten der Nadelbäume und durchquerte ungehindert sein neues Gebiet, welches er für sich beanspruchte hatte, ohne dabei gesehen zu werden. Er stellte eine Gefahr dar, wusste man doch nicht, wo er eigentlich herkam.
Seit Sonnenhoch waren seine Spuren verschwunden. Nur ein leichter Hauch des Gestankes verpestete die frische Luft und jagte jeder Katze in unmittelbarer Nähe einen Schaue über den Rücken. Die Ungewissheit, wo der Fuchs sich befand, ob er wiederkehren würde oder gar in der Nähe war, schaffte eine unnatürliche Aura überall im tiefen Wald und ließ jeden Schatten zu einer potentiellen Gefahr werden. Jede unnatürliche Bewegung ließ die Katzen zusammenzucken – egal ob inner- oder auch äußerlich. Jedes noch so leise Geräusch ließ einem die Haare zu Berge stehen, denn es herrschte Totenstille. Als wäre jedes noch so kleine Beutetier tief in seinem Bau verschwunden um der Gefahr zu entkommen. Wieder ein Knacken hier, dann ein Knarren da. Gewiss war es nicht der Fuchs, doch die Richtung stimmte, konnte man doch bei genauerer Betrachtung eine Spur wittern, die der Gefahr näherkommen würde.

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BeitragThema: Re: Die große tote Esche   Die große tote Esche - Seite 4 EmptySa 24 Sep - 21:45

<---Lager
Weißklaue fühlte sich wie eine altersschwache Schnecke, als er schließlich als letzter und trotz der Stütze der Kriegerin zuletzt ankam und leicht außer Atem war, weniger wegen der Anstrengung eines eher gemächlichen Fußmarsches, sondern mehr aufgrund der Anspannung, die von ihm Besitz ergriffen hatte. Jedes Geräusch, das er nicht einordnen kann, ein jeder Schatten, der durch sein stark eingeschränktes Blickfeld huschte, war purer Stress für ihn, bis er schließlich erschöpfter als angemessen war. Zugegebenermaßen hatte auch die Krankenpause seiner Kondition geschadet und ihm fehlte die Energie. Sobald sie am Zielort angekommen waren, verharrte der massige Kater mit dem weißen Pelz reglos und sog gierig Luft ein, blendete alles aus, um dann einigermaßen funktionstüchtig ins Leben zurückkehren zu können. Etwas in ihm sagte mit spöttischer Stimme, dass er ein schwächliches Nichts war. Katzen mit schwereren, lebensgefährlicheren Verletzungen hatten schon den Weg ins Leben gefunden und er war bloß um etwas mehr als die Hälfte seiner ohnehin schon geschädigten Sehkraft ärmer, verdammt! Er badete doch bloß in Selbstmitleid und fühlte sich hilflos, weil er es nicht schaffte, etwas an seiner blöden Situation zu ändern. Klar, außer seiner Freundin von Kindesbeinen an mochte ihn ja auch keine Katze in oder außerhalb des Clans, aber er war ein großer, stattlicher Krieger, der definitiv keine Hilfe benötigen sollte, um aus dem Lager zu finden! In einem kitschigen Roman würde der Protagonist nun anfangen, sein Leben umzukrempeln, aber da dies das echte Leben war, nahm sich Weißklaue nur vor, das Territorium auf Spaziergängen neu zu erkunden und sich am Jagen zu versuchen, wenn er seinen Sinn für Gleichgewicht wiedergefunden hatte. Wer weiß, vielleicht könnte er ja auch mit Schülern trainieren...? Nein, zuerst wollte er sich wieder alleine zurechtfinden können. Das hier war ein Trauerspiel. Erst mit einiger Verzögerung nahm auch er den Geruch war, über den die anderen Sprachen. Ein sonderbares Ziehen in seiner Magengegend ließ ihn innehalten - es war immer ein schlechtes Zeichen und eine Warnung vor nahender Gefahr. "Ich spüre es auch," miaute er vorsichtig. Dass er es nicht zuerst wahrgenommen hatte, hieß wahrscheinlich, dass es keine Einbildung war, die von seiner unterschwelligen Angst vor der Welt herrührte, die sein Herz schneller schlagen und aus dem Takt geraten ließ.Und gerade ein Fuchs... Gut, es war kein Dachs, aber schlimm genug. Zögerlich setzte er hinzu: "Vielleicht ist er schon weg, aber ich denke, wir sollten vorsichtshalber einen anderen Ort aufsuchen." Augenblicklich fühlte sich der Krieger feige und konnte den Blicken der anderen nicht mehr standhalten. Unwillkürlich machte einen ausweichenden Schritt in die andere Richtung, wobei er auf ein trockenes Blatt trat. Es zerbröselte mit einem Geräusch, das in seinen Ohren die Lautstärke eines vorbeidonnernden Monsters hatte. Nein, er konnte sich doch nicht verkriechen wie ein panisches Junges! Zornig straffte er die Schultern und machte sich groß, aber täuschen konnte er kaum sich selbst.
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BeitragThema: Re: Die große tote Esche   Die große tote Esche - Seite 4 EmptySo 25 Sep - 13:09

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Eisjäger
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Erwähnt: Herzfeuer, Weißklaue | Angesprochen: Herzfeuer, Weißklaue
Während er auf die Reaktion seiner Begleiter wartete, blieb er stets aufmerksam und drehte seine Ohren hin und her. Es war das einzige Anzeichen dafür, dass er sich überhaupt für die eigenartige Aura an diesem Ort interessierte, denn äußerlich zeigte er nur distanzierte, eisige Ruhe. Ihn beunruhigte es ein wenig, dass er nicht in der Lage war, zu sagen, was bei ihm so ein ungutes Gefühl verursachte, doch er drängte dieses Gefühl zurück und konzentrierte sich darauf, was Herzfeuer nun sagte. Sie stimmte ihm zu und prüfte die Luft. Sie schien ein paar Augenblicke zu zögern und zu überlegen, dann sprach sie ihre Vermutung, dass es sich um einen Fuchs handeln könnte, aus. Der Jüngste der Runde schnupperte erneut, jedoch war er selbst noch keinem Fuchs direkt begegnet und konnte den sticken Geruch, welcher die Luft erschwerte, nur mit dem vergleichen, was er an Kriegern nach einem Fuchskampf hatte riechen können. Es half nichts, seine Nase war nicht fein genug um sich ein eigenes Urteil machen zu können, zumindest nicht, wenn der Geruch so schal war. Deshalb interessierte ihn Weißklaues Meinung, in der Hoffnung, dessen halbe Blindheit könnte bereits seine anderen Sinne ein wenig geschärft haben. Und dieser stimmte Herzfeuer zu, was Eisjäger zu dem Entschluss brachte, dass auch wenn sie sich vielleicht irrten, sie mit der Situation umgehen sollten, als könnten sie bald einem Fuchs gegenüberstehen.
Die Kriegerin äußerte die Meinung, dass sie sich vorsichtig umschauen sollten, so wie der kleinere weiße Kater es zuvor vorgeschlagen hatte, als sie noch nicht geahnt hatten, was es sein könnte. Weißklaue hingegen war dafür, den Ort zu verlassen und einer möglichen Gefahr zu umgehen. Der Krieger mit den eiskalten Augen dachte nach. Die Möglichkeit, dass sie es mit einem Fuchs aufnehmen könnten, war ziemlich gering. Ein Grund dafür war, dass Weißklaue in keiner besonders guten Verfassung war. Mit Glück könnte er im Falle eines Kampfes ein paar Treffer landen, mit Pech wäre er der erste, der ins Vezier genommen würde und dann müssten sie, Eisjäger und Herzfeuer, ihn beschützen und auf ihn aufpassen, was eine deutliche Behinderung wäre. Generell ließ sich nicht sagen, wie alt oder kräftig der Fuchs war, demnach bestand auch die Möglichkeit, dass sie vier gesunde Katzen zählen müssten um ihn vertreiben zu können.
Eine konkrete Suche fiel also vorerst weg. Aber den Ort einfach zu verlassen erschien ihm auch falsch. Es war durchaus möglich, dass sie die ohnehin schon schale Spur dadurch verlieren würden und es war ein zu großes Risiko, den Fuchs noch länger ungeachtet durch ihr Territorium streifen zu lassen. Das war also auch keine Option.
„Ich denke, es wäre das Beste, wenn du zurück zum Lager gehst und Blutstern Bericht erstattest, Weißklaue. In der Zeit können Herzfeuer und ich ausmachen, in welche Richtung er gegangen ist und hier auf Verstärkung warten“, teilte er seine Meinung mit. Er hätte erklären können, was ihn zu dieser geführt hatte, hätte seine Worte begründen können, doch dafür war er wie immer zu kurz angebunden. Er hielt es oft nicht für nötig, Gründe zu nennen, redete nicht mehr, als er wollte und erwartete beinahe schon, dass andere in der Lage waren, seinen Gedankengängen zu folgen.
Ruhig und kühl sah er die anderen beiden an und erwartete entweder Protest oder Zustimmung. Natürlich hoffte er eher auf letzteres. Er war zwar niemand, der sich vor einem Kampf fürchtete und einen solchen auch öfters als nötig erachtete, als manchmal gut sein mochte, jedoch fing er selten einen an, den er nicht gewinnen konnte und blieb vor allem von denen fern, die ein anderes Leben als sein eigenes beinträchtigen oder gar fordern könnten. Es war das Klügste, nur die grobe Richtung der Spur auszumachen und dem Feind nicht näher als nötig zu kommen, sowie Verstärkung anzufordern um ihn erfolgreich vertreiben oder, wenn nötig, töten zu können. Nur war er sich nicht sicher, ob sie Weißklaue alleine losschicken konnten. Sollte er auf seinem Weg dem Fuchs begegnen, so hätte er kaum eine Chance auch nur heil davon zu kommen. Wenn sie zwei zum Hilfe holen schicken würden, dann würde einer in der Gefahrenzone alleine bleiben, was sich auch nicht verantworten ließ. Und Weißklaue hier zu lassen und selbst zu gehen würde den noch geschwächten Krieger ebenfalls in Gefahr bringen, sollte der Eindringling zurückkommen. Keine der Möglichkeiten war wirklich optimal, also hatte Eisjäger überlegt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit wohl sein könnte, dass man dem Fuchs auf dem Weg zurück ins Lager begegnen könnte. Er war zu dem Schluss gekommen, dass dadurch, dass sie sehr nah an der Grenze waren und auf dem Hinweg nicht das Geringste hatten wahrnehmen können, der Heimweg einigermaßen sicher sein müsste. Natürlich handelte es sich dabei nur um eine Vermutung, aber es war einer der Gründe, weshalb sich der junge Krieger so entschieden hatte, wie es der Fall war. Auch wenn er keine wirklich emotionale Beziehung mit irgendjemandem im Clan hatte, so waren sie das, was er versuchte immer an die erste Stelle zu setzen und mit allem was er hatte zu beschützen.
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BeitragThema: Re: Die große tote Esche   Die große tote Esche - Seite 4 EmptySa 8 Okt - 21:50

Weißklaue merkte, dass der jüngere Kater nicht so ruhig war wie er vorgab zu sein. Offensichtlich war er auch nervös, auch wenn nicht einzuordnen war, warum das so war. Weniger wusste er es, mehr war es eine vage Ahnung, als ob eine unbekannte Spannung durch den unterdurchschnittlich Großen zucken, die ihn dazu brachte, seine Muskeln ein klein wenig mehr anzuspannen. Was er jedoch sagte, gefiel ihm nicht. "Bist du wahnsinnig? Wer weiß, ob ich den Weg finde und wenn ihr einen Fuchs verfolgt, ist es mit etwas Pech zu spät, bis ich zurückkomme!", protestierte er heftig. Der Gedanke, von jetzt auf gleich völlig alleine durch das Territorium zu streifen, die Bürde der beiden Zurückgelassenen auf den breiten Schultern, fühlte sich an wie Brennnesseln. "Und überhaupt, zu zweit habt ihr keine Chance. Alleine ihn zu suchen wäre lebensmüde. Ihr könntet euch hier nicht einmal auf einen Baum flüchten. Habt ihr jemals einen Fuchs auch nur gesehen?" Der Älteste der drei wusste, dass er mit Abstand der erfahrenste sein musste, also spielte er diesen Trumpf nun aus. Noch immer nicht am Ende mit seinem kleinen Ausbruch miaute er: "Und im übrigen stammt meine Narbe von einer recht ähnlichen Idee wie der deinen." Das sollte eigentlich genügen, um klarzustellen, dass er sich nicht dazu bewegen lassen würde, alleine durch das halbe Clangebiet zurückzulaufen um Verstärkung zu schicken, die nie im Leben rechtzeitig kommen konnte. Eisjäger musst das doch verstehen...
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BeitragThema: Re: Die große tote Esche   Die große tote Esche - Seite 4 EmptyMi 12 Okt - 21:07

Die Kriegerin sah die beiden jüngeren Kater einen Moment lang abwartend an. Weißklaue pflichtete ihr bei, dass es sich um einen Fuchs handelte. Auch wenn sie es war, die hier wohl am meisten Erfahrung hatte, es erleichterte sie dennoch, dass sie sich nicht getäuscht hatte. Es war nicht ihr erster Fuchs, sie war schon mehreren begegnet und ihr war nie etwas geschehen, auch wenn sie wusste, wie knapp es jedes Mal gewesen war. Dieser Nervenkitzel war es, der sie erregt hatte, der sie süchtig gemacht hatte, denn sie hatte etwas gefühlt. Und das hatte sie wirklich genossen. Wenn ihr Körper kribbelte, wenn sich ihr Fell aufstellte und alle Sinne geschärft waren - dann konnte sie für einen Moment ihren Schmerz vergessen. Nur kurz, nur einen Moment wurde er überlagert vom Adrenalin. Nur ein Augenblick, in dem sie sich frei fühlte.
Sie hatte irgendwie vergessen, darauf zu achten, was ihre Begleiter taten. Das Gefühl war zu stark, die Gier nach dem Nervenkitzel regte sich in ihr und sie hatte Probleme, mitzubekommen, was Eisjäger sagte, doch seine Worte rissen sie aus diesem Zustand. Sie dürfe nach dem Fuchs suchen, hatte er gesagt...zumindest so grob. Irgendwie. Aber darum ging es ja nicht, wichtig war allein, dass sie gehen konnte um das Tier zu finden. Sein Vorschlag, Weißklaue möge Hilfe holen, war in ihren Augen klug und berechtigt. Würden sie mit ihm nach dem Fuchs suchen, müssten sie viel mehr auf ihn achten, mussten aufpassen, dass er nicht stolperte und damit Aufmerksamkeit auf die kleine Gruppe lenkte. Es wäre viel sicherer, wenn er ins Lager ginge. Aber Weißklaue schien das anders zu sehen, seine Argumente waren nicht die besten. Als ob er ihnen eine Hilfe wäre, wenn er bei ihnen blieb...doch der Kater schien sich zu überschätzen. Herzfeuer schwieg jedoch. Sie mochte älter sein als die beiden, aber sie war unscheinbar. Wahrscheinlich käme niemand auf die Idee, sie um Hilfe zu bitten oder sie auch nur für älter zu halten. Sie beschloss, nichts dazu zu sagen, wandte sich einfach von den Katern ab. Sie redete sich ein, dass sie nichts sagen müsste, aber eigentlich war es ihre Unsicherheit, die sie dazu bewog.
Sie schlich von den beiden weg und folgte dem schalen Geruch des Fuchses. Leise und vorsichtig schlich sie vorwärts, merkte, wie der Geruch mit jedem Schritt ein wenig stärker wurde. Ihre Sinne waren geschärft, ihre Muskeln angespannt. Jeden Moment rechnete sie damit, dass der Fuchs aus einem der Büsche kommen würde...
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BeitragThema: Re: Die große tote Esche   Die große tote Esche - Seite 4 EmptyMi 12 Okt - 22:07

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Eisjäger
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Erwähnt: Herzfeuer, Weißklaue | Angesprochen: Herzfeuer, Weißklaue
Sein Vorschlag schien bei Herzfeuer keine Ablehnung zu bewirken, immerhin sagte sie nichts. Doch Weißklaue reagierte gänzlich anders. Er machte einen beinahe schon schockierten Eindruck, gab damit preis, wie unwohl ihm war, dass er wohl auch nervös war. Vermutlich nervöser als die anderen beiden Krieger. Lautstark protestierte er gegen die Meinung des Jüngeren. Er schien überaus überzeugt von seiner Argumentation zu sein, doch Eisjäger sah so einige Lücken.
Kalt und ohne eine sichtliche Gefühlsregung sah er den Älteren an. "Weißklaue, beruhige dich. Was wir brauchen ist rationales Denken. Es hilft niemanden, wenn du dich von trivialen Gefühlen beeinflussen lässt", sagte er und wieder einmal wurde deutlich, wie hart und eisig nicht nur seine Stimme, sondern sein gesamter Charakter sein konnte. Aber das war manchmal auch eine seiner Stärken. Sein distanziertes Verhalten ermöglichte es ihm, in Situationen wie dieser ruhig zu bleiben und die Entscheidung zu treffen, die ihm durch Tatsachen belegbar als am klügsten erschien. Dass nicht jeder diese Meinung dann teilte war natürlich, doch im Gegensatz zu Weißklaue hatte er einen sinnvollen Vorschlag gemacht. "Du schlägst vor, einfach zu gehen und einem Feind unseres Clans zu gewährleisten, weiterhin durch das Territorium zu ziehen. Dies würde für jede Katze eine große Gefahr darstellen. Wenn wir mehr als einen von uns zurück schicken, dann ist die Person, die alleine zurück bleibt in Gefahr. Und auch wenn du es nicht einsehen willst, in einem Kampf bist du eher eine Belastung als eine Hilfe, immerhin konntest du dich noch nicht an deine Behinderung gewöhnen. Die einzige logische Schlussfolgerung ist, dass du Unterstützung anfordern musst." Er hatte keine Lust jetzt ausführlich zu diskutieren, weshalb er seinen Vorschlag gemacht hatte und diesen auch für richtig hielt. Doch er bezweifelte, dass der andere so leicht nachgeben würde, ihm war Weißklaues Sturheit ja bereits bekannt. "Diese Diskussion hier ist überflüssig, wenn du mich fragst. Ein Fehler den du gemacht hast, ist keiner, den auch ich machen werde. Ich beabsichtige nicht, den Fuchs aktiv zu verfolgen." Er atmete einmal durch, das einzige wirkliche Anzeichen dafür, dass er der Meinung war, dass Weißklaues Unvernünftigkeit ihm missfiel. Eigentlich hatte er nicht auf diese Worte zurückgreifen wollen, jedoch erschien es ihm als einzige Möglichkeit, diesen Disput schnell zu beenden.
Er wollte bereits wieder ansätzen, als er ein leises Geräusch vernahm, unsicher, ob es nur der Wind oder etwas Lebendiges war. Doch in ihrer Situation musste er jedes noch so winzige Detail wahrnehmen um einer möglichen Gefahr entgehen zu können oder wenigstens vorbereitet zu sein. Blitzschnell zuckten seine Ohren umher und sein Blick wanderte rasch. Dann sah er gerade noch, wie Herzfeuers Schweif aus seinem Blickfeld verschwand. Für den Bruchteil eines Augenblickes war er ungläubig erstarrt, doch es war so kurz, dass es kaum auffiel. Sofort wandte er sich wieder an Weißklaue. "Ich habe das Komando über diese Patrouille, deshalb ist es ein Befehl, dass du zurückgehst und Hilfe holst, ansonsten übergibst du uns alle dem Tod", sprach er und wenn man glaubte, man hätte seine harte Art schon erlebt, dann wurde man nun eines besseren belehrt. Sein Ton war nicht der eines jungen Kriegers, bei weitem nicht. Eher der eines Anführers, der einen Schüler während eines Kampfes an der Grenze zurück ins Lager schickte. Ein Ton, der absolut deutlich machte, dass kein Wiederspruch geduldet wurde. Wieso verstand Weißklaue auch nicht, dass er ihre größte Schwäche wäre, wenn er sich jetzt wiedersetzte?
Doch Eisjäger konnte sich jetzt nicht lönger damit befassen. Jede Sekunde, die Herzfeuer alleine dem Geruch des Fuchses nachlief konnte bedeutend sein. Er kniff die Augen leicht zusammen und sah den älteren Krieger beinahe schon strafend an, dann wandte er sich um und schoss hinter der Kriegerin her. Was dachte sie sich dabei, einfach alleine los zu ziehen?! Selbst wenn man noch nie einem Fuchs begegnet war, war niemand so dumm! Oder zumindest sollte niemand so dumm sein. Das schlechte Gefühl in seiner Magengegend wurde stärker, doch er kämpfte dagegen an. Er durfte sich jetzt nicht von seinen Sorgen überwältigen lassen. Wenn er sich beeilte, dann konnte er schnell aufholen. Es war schließlich auch wesentlich leichter, Herzfeuers Geruch zu folgen, da dieser um ein vielfaches frischer und kräftiger war, als der schale Gestank des Fuchses. Auch wenn es schwer war, auch wenn er als Krieger des SchattenClans den unstillbaren Drang hatte, seine Clan-Kameraden zu beschützen, er musste jetzt Ruhe bewahren und aufmerksam bleiben. Je weiter sie gingen, desto höher war die Wahrscheinlichkeit, dass sie dem Fuchs begegnen könnten. Und so getrennt, wie sie jetzt waren, hatten sie kaum eine Chance auch nur kurzzeitig zu überleben. Zu zweit ließ sich noch etwas Zeit rausschlagen, zumindest wenn beide Krieger gesund und fit waren. Es war eine Situation, in der man nicht wusste, ob man lebend davon kommen würde und es war davon auszugehen, dass sie stark verletzt werden würden. Eine Situation, die Eisjägers vollen Ernst erforderte, eine, in der er nicht eine Sekunde zögern würde, die Katzen zu beschützen, die bei ihm waren.
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BeitragThema: Re: Die große tote Esche   Die große tote Esche - Seite 4 EmptySa 15 Okt - 22:59

Weißklaue war nach wie vor nicht überzeugt. "Wenn ihr ohnehin nichts unternehmen wollt, könnt ihr genauso gut mit mir ins Lager kommen, weil euer Bleiben euch in unnötige Gefahr bringen würde. Wenn nicht, möchte ich nicht derjenige sein, der die Verantwortung dafür trägt, dass ihr rechtzeitig Hilfe bekommt. Zu zweit werdet ihr gegen einen ausgewachsenen Fuchs nicht ankommen, es sei denn, ihr habe enorm viel Glück oder einen verdammt guten Plan," entgegnete er. Es leuchtete ihm partout nicht ein, dass er alleine ins Lager gehen und Hilfe holen sollte. Natürlich hing das auch ein wenig damit zu tun, dass er es nicht wahrhaben wollte, dass er, ein ehemals hervorragender, wenn auch nicht sehr bescheidener Krieger, zu geschwächt war, um in den Kampf zu ziehen, aber das war nicht alles. Ja, das tat weh, beim SternenClan, aber viel wichtiger war es ihm, nicht derjenige zu sein, der zu langsam Rettung brachte. Nun, vielleicht schob er das vor, vielleicht verdrängte er die andere Seite der Wahrheit, doch so viel Verantwortung konnte und wollte er eigentlich nicht übernehmen. Das war jedoch sein letzter Vorstoß. Vielleicht würden sie ja mit ihm kommen... Dann konnte er im Lager bleiben, wenn der Rest loszog. Viel Hoffnung hatte der Weiße ohne Weisheit jedoch nicht, dass er Erfolg haben würde, denn die beiden anderen Katzen wirkten auf eine unsinnige Weise entschlossen, ihn loszuwerden, weil er eine Last und eine Bürde war. Ich werde zurückkommen, schwor er sich, stärker als jetzt und mindestens so stark wie ihr. In ein paar Monden sehen wir weiter. "Seid nicht so unvorsichtig und kommt wenigstens die Hälfte des Weges mit!", bat er. Das wäre ein guter Kompromiss und sogar wenn sie wollten, könnten sie von dort aus keinen Fuchs ausfindig machen. "Dort wärt ihr sicher, aber könntet im allerschlimmsten Fall immer noch das Lager schützen.!
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BeitragThema: Re: Die große tote Esche   Die große tote Esche - Seite 4 EmptyDi 18 Okt - 21:14

Während Eisjäger und Weißklaue eine Diskussion begannen, zog es Herzfeuer fast schon wie von alleine tiefer in die dichten Wälder. Und während die Stimmen der beiden Kater nach jedem Schritt leiser wurden, so wurde die Aura der Gefahr fast schon greifbar. Obwohl auch der Fuchs lediglich ein Teil des Waldes war, hob er sich für die Katzen – wie eigentlich bei jedem Feind – stark von allen anderem ab. Es war eine greifbare Gefahr, einzig und allein ausgelöst durch den Geruch und Spuren, die hin und wieder zu finden waren. Ein vereinzelter, größerer Pfotenabdruck zum Beispiel. Größer als der einer Katze, anders als der eines Dachses. Ein guter Fährtenleser würde an Form und Geruch sofort erkennen, dass es sich um einen Fuchs handelte, der durch die Wälder streifte. Aber dieser Fuchs wusste sich zu tarnen. Nur schwer konnte man eine andere Spur ausfindig machen. Die Gerüche waren nicht eindeutig und die Pfotenabdrücke vermischten sich mit der Unruhe des Waldbodens. Nach jeder kleinen Erhebung verlief die Spur anders und Herzfeuer würde bald feststellen, dass es schwer werden würde, eine direkte Spur zu finden, obwohl die Kriegerin aufmerksam war.
Als die beiden Kater außer Reichweiter waren, zog auch der Wald sich etwas weiter zusammen. Tiefe Nadelbäume hingen über den Wegen und versperrten für größere Tiere nicht nur die Sicht, sondern sperrten auch die Sonne aus. Der Wald wurde kaum merkbar feuchter und die Kriegerin konnte das Moos unter ihren Pfoten spüren, welcher den Boden wie ein Polster bedeckte. Aber darauf würde Herzfeuer wohl nicht achte, war der Fuchs ihr doch bereits gefährlich nah, obwohl sie es nicht wusste. Vielleicht konnte sie es ahnen, die gute Kriegerin würde die angespannte Stille wohl jederzeit richtig interpretieren, doch in manchen Situationen verlor selbst der beste Krieger die Kontrolle.
Dann brach ein Knacken die Stille. Zu Herzfeuers linken bewegte sich ein Schatten und hinter einem Busch tauchten gefährlich funkelnde, bernsteinfarbene Augen auf. Wie aufs Stichwort verpestete Fuchsgestank die Luft, welchen man zuvor nur mäßig vernehmen konnte. Ein Knurren trat aus der Kehle der Fuchsdame, welche langsamen Schrittes hinter dem Busch hervortrat. Obwohl die Füchsin jederzeit die Oberhand gewinnen könnte, handelte sie mit Bedacht. Ihre Zähne waren gefletscht und ihre Ohren angelegt, doch sie schien auf etwas zu warten. Sie stürzte sich nicht in den Kampf, wie man es sonst von Füchsen kannte, sie lauerte eher. Es gab Herzfeuer genug Zeit, um selbst zu reagieren. Vielleicht war es reines Glück, vielleicht war auch der Sternenclan ihr gut besonnen. Allerdings nur, bis der Fuchs begann zu Bellen. Anders als bei einem Hund, war es kein tiefes Bellen. Es klang nicht, als käme es direkt aus der Kehle geschossen, sondern war hell, leichter – aber trotzdem gefährlich.
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BeitragThema: Re: Die große tote Esche   Die große tote Esche - Seite 4 EmptyDi 1 Nov - 21:57

Weißklaue war zur Hälfte blind und auf das Gespräch mit Eisjäger konzentriert, sodass sich all seine Sinne nach vorne gerichtet hatte. Das war unvorsichtig, wie er nun lernen würde, aber noch konnte er sich nicht so gut steuern wie es wünschenswert wäre. Er würde es eines Tages beherrschen, vielleicht. Eigentlich konnte es nicht so schwer sein.
Dennoch war er unaufmerksam, während er diskutierte, und bemerkte nicht, dass die Kriegerin sich vom Wald verschlingen ließ, der sie verschluckte und mit allen Ekelhaftigkeiten seines Inneren zu konfrontierten versuchte.
Ein Knacken, ein dünner werdender Geruch, ein Schatten, der sich entfernte; lauter Zeichen, die die beiden Kater nicht wirklich wahrnahmen. Der Weiße konnte nur für sich sprechen, doch er war viel zu beschäftigt damit, seinen Willen durchzusetzen um auf Herzfeuer zu achten. Ohnehin sollte man doch annehmen, sie sei alt genug, ihr Leben soweit in der Hand zu halten, dass sie nicht direkt in die Falle tappte.
Allerdings hätte man das über ihn einst vielleicht auch gesagt.
Alarmiert schnellte er hoch, alos er ein Bellen hörte, das ganz aus der Nähe zu kommen schien. Ein verwirrter Rundumblick verriet ihm, dass eine fehlte.
"Wo steckt sie?", wollte er wissen, hoffend, dass der Jüngere eine Ahnung hatte, denn ihm selbst schwante Böses. Als sich diese Ahnung zu einer sich im Takt des schlagenden Herz verdichtenden Gewissheit wurde, gab es für den Krieger kein Halten mehr.
Wollte er alte Schuld sühnen? Wollte er sich selbst und dem Rest der Welt beweisen, dass er noch immer stark war? Oder war er einfach dumm?
Was bewog ihn dazu, in den Wald zu laufen und den Geräuschen zu folgen, die seinen ganzen Clan bedrohten?
Mit sich überschlagender Stimme feuerte er auch den Jüngeren an: "Los, los, los! Wir müssen ihr helfen!"
Weißklaue lief zu schnell für seine lahmen Sinne, die die Eindrücke nicht schnell genug verarbeiten konnten, aber das Adrenalin in seinen Adern ließ ihn das Straucheln und Stolpern ausgleichen und dämpfte den sachten Schmerz, der durch seine Schulter hätte schießen müssen, als diese einen Baum streifte. "Herzfeuer! Herzfeuer!" Seine Stimme hallte durch den Wald. Er wusste nicht, ob er etwas bewirken konnte, doch wenn es nur den Hauch einer Chance gab, würde er alles auf eine Karte setzen. Vielleicht würde ihm dann irgendwann einmal vergeben werden.
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BeitragThema: Re: Die große tote Esche   Die große tote Esche - Seite 4 EmptyMo 14 Nov - 17:02

Herzfeuer hatte die Welt um sich herum nahezu ausgeblendet, zumindest die beiden Kater, von denen sie sich entfernt hatte, nahm sie nicht wahr. Sie hörte nicht, wie man nach ihr rief, hörte nur das Rauschen des Waldes. Mit angespanntem Körper bewegte die Kriegerin sich durch das Gebiet, stets gespannt, jederzeit zur Seite zu springen und auszuweichen. Es mochte klüger sein, wie Eisjäger vorgehen wollte, sich gemeinsam langsam vorzuwagen und dem Tier nicht allein gegenüberzustehen, bedacht zu handeln. Doch Herzfeuer wurde angezogen von der Gefahr, beinahe magisch war die Anziehung, die diese ausstrahlte. Die schöne Kriegerin schlich nahezu lautlos, ihr halblanges Fell wehte leicht im Wind und wenn ein Sonnenstrahl sie traf, leuchtete ihr Fell, als wären es Flammen. Unter ihren Pfoten spürte Herzfeuer das Moos, es war feuchter als vor wenigen Schritten noch der von Nadeln bedeckte Boden und jagte einen Schauer durch ihren zarten Körper. Die Gefahr wurde immer greifbarer, der Fuchsgestank intensiver. Noch hatte sie den Fuchs zwar nicht erreicht, aber sie konnte ihn nun fast schon spüren. Sie wusste, er war hier…und sie wusste, dass sie sich in Gefahr begeben hatte. Doch so zu leben, wie sie es jetzt tat, so fern von Donnerblut…er war einst ihr bester Freund, ihr Halt. Und dann…er hatte sie gekratzt, von sich gestoßen, sie verletzt. Dennoch mochte dieses Gefühl nicht aufhören. Sie hatte sich so sehr nach Nähe gesehnt…doch zu wem sollte sie gehen? Zu ihrer Schwester, die sie verraten hatte? Nein, bestimmt nicht. Flickenherz hatte ihr den Vater genommen. Herzfeuer ahnte ja nicht einmal im Ansatz, was Hasenläufer wirklich vorgehabt hatte. Dafür sah sie wohl zu sehr das Gute in anderen, vielleicht war sie aber auch blind dafür gewesen, weil sie sich so sehr nach jemandem gesehnt hatte. Nachdem sie von der Mutter verstoßen wurden, die sich als reine Lüge herausgestellt hatte, nachdem ihr Vater verbannt worden war und vor allem, nachdem Donnerblut so anders geworden war. Sie hatte immer mit ihm das Los geteilt, einen Vater zu haben, der sich nicht kümmerte, deswegen hatte sie über die späteren Treffen mit ihrem Vater geschwiegen, weil sie nicht wollte, dass er sich schlecht fühlte. Schlangenblick war wirklich nicht der beste Vater, das hatte sie ja eingesehen. Allerdings war es schwierig, zu verstehen, wie keiner von beiden auf den anderen zuging, und sie einfach taten, als gäbe es zwischen ihnen keine Verbindung. Ihr Vater hatte sie wiedererkannt damals, er war lieb gewesen und sie hatte begonnen, ihm zu glauben, dass er völlig zu Unrecht verbannt worden war. Warum auch sollte sie ihm nicht glauben? Das hatte sie sehr getroffen…aber noch mehr beschäftigte sie Donnerblut. Sie mochte ihn noch immer und sehnte sich danach, in seiner Nähe zu verweilen, ihm einfach nahe sein zu können. Doch er hatte sie abgewiesen, ihr den Laufpass gegeben, wie man so schön sagte.
Herzfeuer wurde schlecht bei dem Gedanken und sie hielt kurz inne, um sich wieder zu sammeln. Solche Gedanken halfen ihr nicht weiter. Denn sie selbst würde ja eh nichts mehr daran ändern können. Mit einem Mal hatte sie ein ungutes Gefühl und hob den Kopf, ihre Ohren huschten umher und sie reckte die Nase in die Luft. Der Fuchsgeruch war nun wirklich nicht mehr zu überriechen. Plötzlich ein Knacken zu ihrer linken, blitzschnell wand sie sich und stand nun dem Fuchs gegenüber. Der Fuchs war eine Fuchsdame, ihr Knurren war eindeutig und sie standen einander Auge in Auge gegenüber. Herzfeuer wusste, wie schwer es war, einen Fuchs einzuschätzen, doch dieser schien überlegt zu handeln. Anders als man es erwartete, griff dieser nicht sofort an. Die gefletschten Zähne verrieten jedoch, dass es sich nur um einen Moment handeln würde. Die Kriegerin wägte ab, wie ihre Chancen standen. Nicht sehr gut, aber das machte den Reiz der Sache ja gerade aus. Sie könnte davonlaufen, da sie relativ schnell war, könnte es ihr gelingen, einen der umstehenden Bäume zu erreichen. Würde sie aber loslaufen, würde der Fuchs augenblicklich nachsetzen und sie würde seine Instinkte zur Jagd herausfordern. Ein Kampf wäre lebensmüde…aber war sie nicht auch genau das? War es das, was sie dazu bewog, der Fuchsdame gegenüber zu stehen und sich nicht zu rühren? Herzfeuer war bereit, jederzeit auszuweichen, jederzeit bis zu einem Baum zu laufen. Angespannt und mit aufgerichtetem Fell stand sie dem Fuchs gegenüber, doch sie fletschte weder die Zähne noch erwiderte sie das Knurren, wie es wohl jede andere Katze getan hätte. Das waren Fähigkeiten, die niemals die ihren sein würden, denn die Maske, die sie trug, konnte sie nicht einmal bei einem Fuchs ablegen.
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BeitragThema: Re: Die große tote Esche   Die große tote Esche - Seite 4 EmptyMo 14 Nov - 20:35

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Eisjäger
13 Monde, Krieger, SchattenClan
Erwähnt: Blutstern, Herzfeuer | Angesprochen: Weißklaue
Ihm war wesentlich früher als Weißklaue aufgefallen, dass Herzfeuer sich davon geschlichen hatte, weshalb er einerseits sehr harte Worte an den älteren Krieger richtete und ihm andererseits keine Beachtung mehr schenkte, was die Diskussion anging. Er hörte ihm nicht mehr zu sondern betete still dafür, dass der Halbblinde einfach endlich ins Lager zurückkehren und die dringend benötigte Hilfe holen würde. Er wandte sich um und machte sich bereits auf um der Kriegerin zu folgen und sie möglichst zurück zu holen, bevor irgendetwas schlimmeres geschah, als die Atmosphäre mit einem Mal wesentlich schwerer wurde. Und nun bemerkte auch Weißklaue das Fehlen ihrer Clan-Kameradin. Doch Eisjäger wäre es lieber gewesen, wenn es ihm nicht aufgefallen wäre. Denn anstatt mit Bedacht einfach der Geruchsspur zu folgen, verfiel der Ältere in Panik und schoss Hals über Kopf los. Ein kurzer Fluch entwich dem jüngeren Krieger und er schoss in einem irrsinnigen Tempo hinterher. Was hatte er nur für problematische Kameraden? Er fühlte sich, als müsste er auf eine Bande wilder Junge aufpassen. Zum Glück wurde er nicht durch seinen eigenen Körper behindert und konnte innerhalb weniger Herzschläge zu Weißklaue aufholen, gerade, als dieser anfing lauthals nach Herzfeuer zu rufen.
Eisjäger legte noch einen Zah zu, schoss an ihm vorbei, bremste scharf ab und versperrte dem Krieger dann den Weg. Ohne, dass auch nur ein Augenblick vergehen konnte, holte er aus und schlug erbarmungslos, jedoch mit eingezogenen Krallen nach dem Kopf des Älteren. „Komm wieder runter“, knurrte er eiskalt. „Sei still und verrate uns nicht alle. Wenn du jetzt blind drauf zu rennst, bist du der Erste, der stirbt und wenn du nur ein bisschen nachdenken würdest, wüsstest du das.“ Eisjäger wurde selten wütend, er konnte sich eigentlich sehr gut zusammenreißen und ließ sich von eher wenigen Dingen provozieren. Doch im Augenblick empfand er Weißklaue als eine ungeheure Behinderung und Belästigung. Der Halbblinde ließ sich von der Panik übermannen und schlug jegliche Rationalität in den Wind.
Doch ein Knurren, welches an das Ohr des Jüngeren drang, verhinderte, dass er noch mehr Zeit dafür verschwenden wollte, klar zu machen, dass er ein klares Vorgehen verfolgte und mit Bedacht an die Sache ging. Er wandte sich um und folgte dem Geräusch und Herzfeuers Geruch, jedoch raste er nicht mehr. Er beeilte sich, legte allerdings mehr Wert darauf, kein auffälliges Geräusch zu machen und die Schatten zu nutzen um sich selbst zu verbergen. „Leise“, mahnte er Weißklaue, als wäre er dessen Mentor. „Egal was passiert, vertraue mir und tue erstmal nichts.“ Eisjäger hatte nun jegliche Höflichkeitsform fallen gelassen und bahnte sich konzentriert seinen Weg. Immer wieder sah er nach, ob der andere sich auch an seine Worte hielt. Er konnte es nur hoffen, denn ihre Situation war viel zu gefährlich, als dass sie einfach planlos losstürmen könnten.
Dann stach ihm der Fuchsgestank überaus deutlich in die Nase und er wurde überaus vorsichtig und bewegte sich geräuschlos vorwärts. Er konnte den Feind schließlich durch das Unterholz hindruch sehen, genauso wie Herzfeuer. Noch war es nicht zum Kampf gekommen, das war gut. Sie waren noch nicht zu spät. „Wenn der Fuchs angreift, dann gehe ich dazwischen, du. Bleibst. Hier. Weißklaue. Erst, wenn ich dir ein Zeichen gebe, kommst du raus und wirfst dich mit allem, was du hast gegen den Fuchs.“ Er sah nach Weißklaue, hoffte - betete, dass dieser nicht einfach losgestürzt war, sobald er die Kriegerin und den Fuchs gesehen hatte und stattdessen auf seine Worte hörte. Denn er hatte einen Plan um möglichst viele Vorteile im Kampf zu haben. Für's erste musste Herzfeuer den Fuchs ablenken. Wenn dieser sie angriff, dann würde er selbst sofort dazwischen gehen und dem Feind Konter geben. Dadurch, dass sie sich jetzt noch in einigermaßen sicherem Abstand versteckten, hatten sie den Überraschungsmoment auf ihrer Seite. Er würde mit der Fuchsdame kämpfen und sie so gut schwächen, wie es ihm möglich war, mit Sicherheit könnte er auf Herzfeuers Unterstützung setzen. Zumindest hoffte er das, denn der schweigsame Zustand der Kriegerin ließ ihn zweifeln. Dann, wenn der Fuchs anfangen würde die Oberhand zu gewinnen, erst dann würde er auf Weißklaue zurückgreifen, sozusagen erst im äußersten Notfall. Und bis dahin sollte dieser sich verstecken, damit auch er überraschen könnte. Das würde Herzfeuer und Eisjäger wiederrum eine – wenn auch sehr kurze – Verschnaufpause verschaffen und sie könnten sich neu aufstellen. Es war schwer zu sagen, ob es ihnen möglich wäre, zu gewinnen, doch da sie nun in dieser Situation waren, blieb ihnen nicht viel mehr übrig.
„Wobei wir natürlich bessere Überlebenschancen hätten, wenn du einfach Hilfe holen würdest“, knurrte er nun, wenn auch leise um keine ungewollte Aufmerksamkeit zu erregen. Er war immer noch der Meinung, dass es wesentlich hilfreicher wäre, wenn der Halbblinde die Beine ins Maul nehmen und auf direktem Wege ins Lager laufen würde. Eine Weile würden er uns Herzfeuer bestimmt bestehen können, vor allem wenn der Fuchs weiterhin so bedacht handeln würde, wie er es jetzt tat.
Eisjäger war zwar an sich niemand, der andere bestrafte oder zurechtwies, doch wenn sie alle lebend ins Lager zurückkehren würden, dann würde er dafür sorgen, dass die beiden Krieger verstehen würden, dass sie ohne deren unbedachtes Verhalten niemals in dieser Situation wären. Und natürlich würde er trotzdem die volle Verantwortung übernehmen, immerhin führte er die Patrouille an. Blutstern würde es bestimmt nicht gefallen, wenn er sich nicht einmal gegen zwei Clan-Kameraden durchsetzen konnte. Doch daran verschwendete er nicht wirklich einen Gedanken. Das Wichtigste war nun, dass er dafür sorgen musste, dass Herzfeuer und Weißklaue lebend ins Lager zurückkehrten.
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BeitragThema: Re: Die große tote Esche   Die große tote Esche - Seite 4 EmptySa 17 Dez - 23:19

Der Blick des Fuchses richtete sich konstant auf Herzfeuer. All seine Sinne galten der Kriegerin, welche zwar unbewusst, aber leider doch direkt in die Falle gelaufen war und nun einer Gefahr gegenüberstand, die sie alleine nicht meistern konnte, ohne ein sonderlich großes Risiko einzugehen. Ihre Rettung nahte, immer waren Eisjäger und Weißklaue auf dem Weg, doch gerade jetzt war die Kätzin vollkommen auf sich alleine gestellt. Ihre Chancen standen schlecht, einen direkt Angriff würde sie nicht überleben. Zumindest nicht, ohne irgendwelche Tricks auf Lager zu haben – denn der Fuchs kämpfe unfair, würde all seine Kraft gegen sie aufbringen und keine Gnade zeigen, so wie die Krieger der Clans es taten, wenn sie nach dem Gesetz der Krieger handelte. Aber der Fuchs tat nichts – noch nicht. Im Moment, da war es eher wie ein stummes Blickduell, wie eine insgeheime Herausforderung an die Kriegerin, irgendetwas unbedachtes zu tun. Dabei ging es dem Fuchs selbst nur darum, zu überlegen, ob es sich gar lohnte, der Kätzin hinterher zu jagen, sollte sie rennen. Er überlegte nur, nicht bewusst, dazu war er nicht unbedingt in der Lage, aber seine Sinne sagte ihm, zu verweilen. Für einen Fuchs war es ein wenig ungewöhnlich, nicht sein Revier durch einen Angriff zu verteidigen, aber auch Tiere wie die Fuchsdame hatten Tage, an denen sie es leid waren, ihre Kräfte für etwas zu opfern, was sich in ihren Augen gar nicht lohnte. Für ihn war die kleine Katze schon der Verlierer, auch wenn der Fuchs wusste, dass man sich vor den Krallen einer Katze hüten musste. In den Wäldern gab es viele Tiere, wobei sich nicht alle mit einem Fuchs anlegten, und auch Katze waren der Dame bekannt. Sie wusste, um wen es sich bei so einem Geruch handelte und doch ahnte sie nicht, mit wem sie es zu tun hatte. Hauskätzchen waren kein Vergleich zu Kriegern, die sich für ihren Clan opfern würden, ohne auch nur zu zögern – zumindest sagte man das von den Clans. Aber Instinkte waren nun einmal Instinkte, die Jagd war Teil eines Raubtieres und der Fuchs begann seinen Angriff. Ohne die anderen Katzen zu bemerken – vermutlich wäre es ihm auch egal gewesen – sprang der Fuchs vor und jagte die viel zu wenigen Schwanzlängen auf die Kriegerin zu, die wie in sich selbst gefangen schien.


//Verzeiht, dass es so lange gedauert hat.//
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BeitragThema: Re: Die große tote Esche   Die große tote Esche - Seite 4 EmptyFr 30 Dez - 23:00

Weißklaue hätte wütend dreingeblickt, wenn er es denn überzeugend gekonnt hätte, doch es gelang nicht wirklich, weil nur sein vorhandenes Auge zornig funkeln konnte. Verdammt, er war älter und das war respektlos! Der Zwerg, der sich als Anführer aufspielte, sollte gefälligst selbst die Klappe halten und ihm auch eine Winzigkeit zutrauen. Und sei es nur der Verstand, im entscheidenden Moment still zu sein und abzuwarten, welchen er selbst halb blind erkennen sollte, wenn er auch nur noch einen Funken seines Kriegerselbsts in sich trug.
Idiot, dachte er möglichst laut. Vielleicht funktionierte Telepathie bei Beleidigungen ja manchmal...
Wenn er schon kaum noch sehen konnte, wäre eine übersinnliche Fähigkeit doch nur fair gewesen.
Leider schien es wirkungslos zu sein, denn der zwergige Möchtegern gab weiter munter Anweisungen, wie er sich zu verhalten hatte und kritisierte hemmungslos, dass sich der erfahrenere Krieger nicht Richtung Lager bewegt hatte, obwohl er dies durchaus zu begründen wusste.
Wenn er sich verlaufen hätte, hätte er weniger als nichts bewirkt, im Gegenteil. Man hätte auf Hilfe gebaut, die nie eingetroffen wäre, wohingegen sie nun drei... oder besser: zweieinhalb Streitkräfte hatten, von welchen jede bereit war, ihr Leben zu opfern. Seines war ohnehin nicht mehr viel wert, denn er war eine Belastung für den Clan, Eisjäger war für seine Größe erstaunlich gut im Kampf und wirkte mutig, während Herzfeuer scheinbar so sehr mit dem Tod liebäugelte, dass sie sich ihm quasi ausgeliefert hatte, denn sie war Auge in Auge mit dem Feind.
Sollte er da nicht besser stehen? Es hatte doch gar keinen Sinn mehr für ihn, am Leben zu bleiben und es wäre ein gutes Ende, wenn er damit zwei Katzen retten konnte, nachdem seine Unüberlegtheit einst zwei gefordert hatte... Er hätte es verdient.
Außerdem war auch niemand mehr da, der ernsthaft um ihn trauern würde. Wolkenflug, ja, aber sie war eine tolle Kätzin, die ein jeder gern hatte. Man würde sich um sie kümmern und spätestens in einem Mond wäre sie über sein Ableben hinweg. War ja auch gar nicht schlimm, denn es hätte vielleicht einen Sinn gehabt.
Vielleicht hätte es einen Sinn, halbblind über die Klippe zu springen. Er konnte kaum tiefer fallen und selbst wenn: Es gab ja eine Art Auffangbecken, wenn man den Märchen glaubte. Er könnte zum SternenClan gehen.
Aber andererseits mochte er es irgendwie zu leben. Es war ganz okay, wenn er nicht gerade mit der Welt im Krieg lag... Leichtfertig und ohne einen Zweck zu sterben wäre wohl falsch und feige. Etwas sagte ihm, dass es noch nicht an der Zeit war, aber seine Ohren wollten das kaum hören. Dennoch, er war blind, nicht taub.
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BeitragThema: Re: Die große tote Esche   Die große tote Esche - Seite 4 EmptySo 8 Jan - 18:53

Schreckliche Sekunden, doch waren sie auch aufregend. Das Blut pumpte in ihrem Körper, ihre Sinne waren gespannt. Die Füchsin stand ihr gegenüber, taxierte sie...und sie starrte auf den drahtigen, aber doch eleganten Körper der Füchsin. Sie konnte gar nicht fassen, dass dieses seltsame Geschöpf so viel Grazie versprühen könnte. Wahrscheinlich fände Donnerblut selbst sie besser als sie selbst. Ein mehr als deprimierender Gedanke, der sie den todesherbeisehnenden Gedanken näherbrachte, die sie doch sehr ängstigten, wenn sie ehrlich war. Aber sie war ungern ehrlich...zumindest zu sich selbst. Generell, wenn es um sie ging, hatte sie es nicht so mit der Wahrheit, die ihre Gefühle betraf.
Die Füchsin schien zu überlegen, doch dann sprang sie vor. Herzfeuer hatte damit gerechnet, aber dennoch nicht gewusst, wie der Angriff ausfallen würde. Blitschnell wich sie aus, doch anstatt dass sie fortlief...sie huschte nur zu Seite, blickte die Füchsin von dort an, funkelnde Augen erwiderten ihren Blick, ehe die Gestalt erneut nach vorn schnellte. Diesmal war es bereits knapper, Herzfeuer hatte sich verschätzt. Fast hätte die Füchsin sie erwischt. Ein ungeheurer Nervenkitzel war das! Die Aufregung konnte sie kaum ertragen. Es war, als würde ihr eigener Körper jeden Moment in tausend Teile zerspringen vor Spannung. Zu dicht war die Gefahr, zu greifbar, um nicht in Wallung zu geraten. Und genau dieses Gefühl war es, was Herzfeuer suchte...
Seit er sie verstoßen hatte, seit er sich von ihr abwandte...welch grausiges Gefühl war es gewesen, als er sie abwies. Dabei hatte sie ihn doch so gern, schon immer gern gehabt. Donnerblut war ihr Freund, er war der, dem sie vertraute...so, wie sie auch ihrer Schwester vertraut hatte, die sie dann betrog. Flickenherz hatte ihr den Vater genommen...es kam Herzfeuer nicht einmal in den Sinn, mit der Schwester darüber zu reden, um zu erfahren, warum diese sie verraten hatte. Dann wüsste sie eine Wahrheit, die ihr nicht guttäte, aber mit der sie vielleicht wieder Kraft schöpfen könnte. Doch Hasenläufer...sie vermisste ihn. Sie ahnte nicht, wovor ihre Schwester sie rettete, denn für sie war er ja nur ein Vater gewesen. Nicht das Monster, das sich ihrer bemächtigen wollte, dass sie besitzen wollte... Flickenherz hatte versucht, mit ihr zu reden, doch Herzfeuer hatte sie angelächelt, wie sie immer lächelte, und hatte sich umgedreht. Jedes Mal, wenn die Schwester auf sie zukam, suchte sie einen Weg, zu entfliehen. Und meist gelang es ihr. Ansonsten lächelte sie alles weg, was diese sagte, ließ niemanden ihr Innerstes sehen.
Der einzige, dem sie es zeigen würde, wenn er sie darum bäte, war Donnerblut. Doch ihm war sie ferner als sie es ertragen konnte. Niemals würde sie verkraften, nun ohne seine Schulter, an die sie sich lehnen konnte, weiterleben zu müssen. Auch wenn ihre Schülerzeit nun schon eine ganze Weile zurücklag. Das würde sie nicht verkraften. Denn dafür war ihr Herz zu erschüttert in seinen Klängen, die nur darauf aus waren, im selben Takt wie die seinen zu schlagen.
Oder gar nicht.
Das war es, was ihr Handeln bestimmte, ohne, dass sie es sich jemals eingestanden hätte. Nein, das war in ihrem Innern. Verborgen vor allen, auch vor ihr selbst. Denn wenn sie es selbst erblicken würde...würde ihr Herz wohl brechen. Zu sehen, wozu sie geworden war...
Die Füchsin schnellte vor. Herzfeuer machte einen Satz und entwich ihr knapp. Einen weiteren Satz machte sie nach hinten, um sich zu fangen, da sie unglücklich gelandet war. Ein Stein unter der Pfote, den sie nicht gesehen, nicht erwartet hatte...er kippte weg, die Pfote rutschte... Herzfeuer rang mit dem Gleichgewicht, versuchte, sich zu fangen, um nicht in die Fänge zu geraten. Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust, während sie verzweifelt Halt suchte, doch die Pfote, die vom Stein gerutscht war...sie hielt nicht mehr! Dreibeinig hüpfte sie nach hinten, Schmerz fuhr durch ihre versehrte Pfote, als sie diese aufsetzte. Sie blickte die Füchsin an. Das also sollte ihr Ende sein. Es war erstaunlich. Wenn man dem Tode gegenüberstand, wenn man daran dachte, wie man es sich vorstellte - man wollte ja eigentlich nicht sterben, man glaubte, Angst davor zu haben, sich zu fürchten, sich an das Leben zu klammern...
Doch Herzfeuer spürte nur eine dankbare Resignation, wie einen schweren Stein, der sich von ihrer Brust hob. Ihre Beine zitterten und sie überlegte, wartete...dann kam ihr Donnerblut in den Sinn. Sie schluckte. Vielleicht würde er sich von ihr verabschieden, wenn sie tot war, würde ihr ein letztes Mal die Zunge geben, wie er es einst getan hatte. Ein tröstlicher Gedanke. Sie schluckte und starrte die Füchsin an. Sie würde nicht mehr ausweichen.
Die Füchsin bewegte sich vor, rammte die Kriegerin und diese stürzte. Mit dem Kopf schlug sie auf einem Stein auf. Reglos blieb sie liegen.
Vielleicht würde er sie endlich wieder sehen....
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BeitragThema: Re: Die große tote Esche   Die große tote Esche - Seite 4 EmptySo 8 Jan - 21:25

Eisjäger
Er konnte deutlich sehen, dass Weißklaue seine Worte nicht gefielen, aber das war ihm egal, solange dieser sich daran halten würde. Und für's Erste schien das der Fall zu sein, denn der ältere Kater blieb wo er war und erwiderte nichts. Dies ließ Eisjäger zumindest kurzzeitig aufatmen, sodass er seine Konzentration voll und ganz der Füchsin und Herzfeuer widmen konnte. Er bezweifelte doch recht stark, dass sie in ihrer Zusammenstellung diesen Kampf gewinnen könnten, auch wenn er mit seiner eigenen Kampfkraft schon dem Feind etwas entgegen zu setzen wusste. Dennoch, sie war ein Fuchs, nichts was eine Katze alleine bewältigen konnte und eine Patrouille aus drei Katzen, wovon eine lebensmüde zu sein schien und der andere in Selbstmitleid versank, hatte auch nicht wirklich eine Chance. Es gab also nur ein vorrangiges Ziel: Jeden Vorteil, jede Chance, vollends auszunutzen und so lange am Leben zu bleiben wie möglich. Mit Glück würde entweder der Feind irgendwann abziehen oder eine andere Patrouille würde sie finden. Beides grenzte an ein Wunder, auch wenn letzteres eher wahrscheinlich war, da sie schon längst zurück im Lager hätten sein müssen. Nur Eisjäger war niemand, der auf Glück, Zufälle oder Wunder vertraute, nie hatte er das getan, auch wenn ohne Glück das Treffen mit Dorn vermutlich nicht überlebt hätte. Dies hatte seine Denkweise jedoch nicht ändern können. Es war sicherer, wenn man auf das eigene Können vertraute und alles gab, was man hatte. Die Möglichkeiten waren dann zwar nur begrenzt, jedoch wusste man, woran man war und bereute im Nachhinein nicht, nachlässig gewesen zu sein.
Absolut ruhig und mit höchster Konzentration beobachtete er, wie die Füchsin ungewöhnlich lange verharrte und sich nur ein Blickduell mit der Kriegerin lief. Doch dann begann der Kampf und der Feind machte seinen Zug. Die Muskeln des jungen Kriegers spannten sich an, doch er wartete. Wenn er zu vorschnell war, dann würde der Fuchs in bemerken. Zudem mussten sie ihre Kräfte gut einteilen und bis jetzt war Herzfeuer noch überaus flink, sodass sie den Angriffen ausweichen konnte. Der erste sah noch sehr locker aus, doch bei zweiten war es bereits knapper, sodass Eisjäger die Zähne fest auf einander presste. Noch nicht, mahnte er sich selbst und atmete lautlos aus um sich ruhig zu halten. Bisher war noch alles in Ordnung und aufmerksam folgte sein eiskalter Blick jeder einzelnen Bewegung. Seine Wahrnehmung war bereits geschärft und die Zeit schien unfassbar langsam abzulaufen. So war es fast jedes Mal, wenn er sich in einer Gefahrensituation befand, denn dadurch war es ihm möglich, ruhig und rational zu denken und die – seiner Meinung nach – klügsten Entscheidungen zu treffen. Und so hielt er sich noch immer versteckt und beobachtete.
Herzfeuer wich erneut knapp aus und musste einen weiteren Sprung zurück machen um sich zu fangen, doch selbst von seiner Position aus konnte Eisjäger erkennen, dass zumindest ein Bein keinen vernünftigen Halt finden konnte. Das war für ihn das Zeichen einzugreifen. Er musste nur diese Unregelmäßigkeit, diesen Fehler in der Bewegung sehen, da lief ein Zucken durch seinen Körper und er schoss vor, erstaunlich leise dafür, dass er den direkten Weg durch die Pflanzen hindurch nahm. Doch im nahezu selben Augenblick machte der Fuchs noch einen Zug und rammte sich gegen die Kätzin, riss sie von den Pfoten. Eisjäger hätte sich geärgert, nicht schneller gewesen zu sein, wenn er sich nicht voll und ganz auf das konzentrieren würde, was er selbst vorhatte. So nutzte er dreist aus, dass der Feind mit seiner Clan-Kameradin beschäftigt war und sprang mit einem Satz auf dessen Rücken. Den Schwung nutzend bohrte er seine Krallen tief in den Körper der Füchsin und biss sofort in ihren Nacken, zerrte daran, als wolle er ihr ein großes Stück Fleisch herausreißen. Tatsächlich war auch genau das, was er versuchte, auch wenn er wusste, dass mehr als eine tiefe Wunde wohl nicht dabei rauskommen würde. Das war jedoch unwichtig, denn alleine sein Zerren sollte schon Schmerzen verursachen. Währenddessen stemmte er sich mit seinen Pfoten und Krallen zwischen ihre Schulterblätter, wodurch zwei Kräfte in unterschiedliche Richtungen auf den Körper der Fuchsdame einwirkten. Je nach Tier konnte diese Technik vermutlich einen Genickbruch oder ein Ausrenken einiger Wirbel verursachen, aber bei diesem Feind konnte vor allem von ersterem nicht die Rede sein.
Dennoch war die Kraft, welche in dem Körper des Katers steckte, erstaunlich groß und wurde durch die Präzision seines Kampfstiles überaus gut konzentriert. Das war es, was dafür sorgte, dass der Krieger trotz seiner doch eher geringen Größe so ein guter Kämpfer war. Auch wenn er definitiv nicht schwach war, so konnten viele große Katzen in mit reiner Kraft übertreffen. Deshalb hatte er sich Wege überlegen müssen um noch mehr aus sich rauszuholen. Er nutzte jede Geschwindigkeit und jeden Schwung den er kriegen konnte bis ins letzte Detail aus und konzentrierte seine Schläge und Angriffe möglichst genau auf Punkte, welche empfindlicher waren, als andere. Er bediente sich seiner Größe um leichter ausweichen zu können und flinker zu sein. Natürlich hatte auch er seine Grenzen und würde keinen Fuchs alleine besiegen können, aber er wusste genau, wie er das Beste aus sich heraus holen und sich stetig steigern konnte und sein doch überraschender Angriff sollte zumindest dafür sorgen, dass Herzfeuer nicht noch eine Attacke einstecken müsste. Wie es ihr ging konnte Eisjäger derzeit nicht sagen, sich aber so lange er sich auf dem Rücken der Fuchsdame befand auch nicht damit beschäftigen, sonst hätte er sofort verloren. Er musste wachsam bleiben, denn bestimmt würde die Feindin versuchen ihn los zu werden. Er durfte sich nicht erwischen lassen. Es ging nicht darum zu siegen, sondern seine Kameraden so lange wie möglich am Leben zu halten und ihnen vielleicht eine Möglichkeit zur Flucht zu bieten. Mit ihrem Verhalten hatten sie dafür gesorgt, dass an ein Vertreiben des Fuchses ohne einen vorherigen Rückzug nicht mehr möglich war. Eisjäger hatte ein klares Ziel vor Augen: Er würde die Leben seiner Clan-Kameraden beschützen um jeden Preis. Es war vollkommen egal, dass er sie nicht wirklich als seine Freunde betrachtete. Dass sie zum selben Clan gehörten war Grund genug um das eigene Leben zu riskieren. Und der junge Kater hoffte, dass er sich darauf verlassen konnte, dass Weißklaue immer noch auf ihn hörte und sich versteckt hielt. Sie mussten jeden noch so winzigen Vorteil ausnutzen.


Zuletzt von Rotbusch am So 12 Feb - 18:41 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Die große tote Esche   Die große tote Esche - Seite 4 EmptyDo 26 Jan - 18:03

Der Geruch von dem frischen Blut, dass in einem kleinen Rinnsal aus der Wunde an Herzfeuers Kopf lief, machte die Füchsin wahnsinnig. Er stachelte sie nur noch mehr an und sie wollte die Katzen immer dringender tot sehen. Ein Knurren bildete sich in ihrer Kehle und sie fletschte die Zähne, bereit das Leben der bewusstlosen Kätzin zu beenden. Jedoch machte Eisjäger ihr einen gehörigen Strich durch die Rechnung, als er ihr auf den Rücken sprang und sich dort festkrallte. Und dann gruben sich seine Zähne tief in ihr Fleisch und hinterließen große Wunden. Blut floss ihren schlanken Leib hinunter und der Schmerz, den der Kater hervorrief vernebelte ihre Sinne, weckte aber nur noch mehr ihre Mordlust. Wie wild fing sie an, herumzuspringen und versuchte Eisjäger abzuschütteln, der ihr wie eine Zecke im Nacken saß. Doch er krallte sich nur noch stärker fest, dazu entschlossen, seine Clangefährten zu beschützen.
Die Füchsin stieß einen verzweifelten und von Hass erfüllten Laut aus, während sie anfing unter seinem Gewicht zu taumeln, da er nicht gerade zu den leichten Vertretern seiner Rasse gehörte und immer noch an ihrem Nacken riss.
Sie startete einen letzten Versuch ihn loszuwerden, indem sie sich mit aller Kraft gegen einen Baum warf und so mit auch den SchattenClankrieger dagegen haute. Zwar bekam sie so den meisten Schaden ab und fing nur noch mehr an zu taumeln, schaffte es jedoch tatsächlich ihn abzuwerfen. Herzfeuer schien immer noch bewusstlos zu sein, weshalb die Füchsin sie als keine Gefahr ansah. Sie hätte ihr aber so oder so keinerlei Beachtung geschenkt, da ihre komplette Aufmerksamkeit Eisjäger galt. Obwohl sie immer noch blutete und ihre Balance bei ihrer Aktion eben sehr gelitten hatte, hatte sie ihren eisernen Willen behalten und war immer noch dazu entschlossen, sie zu töten.  Und Eisjäger sollte ihr erstes Opfer werden. Die Wut jagte durch ihren Körper und ließ sie alles außer den Kater vergessen, sogar Weißklaue, der sich bis jetzt im Hintergrund gehalten hatte. Stattdessen schlich sie langsam wieder auf ihn zu, wartete auf einen Angriff, während ihre Augen unaufhörlich auf seine Kehle gerichtet waren.
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BeitragThema: Re: Die große tote Esche   Die große tote Esche - Seite 4 EmptyFr 27 Jan - 15:05

Eisenbiss
cf: Lager des SchattenClans
Die kräftige Kätzin sah noch wie der Kater das Gesicht schmerzlich verzog und hätte beinahe die Augen verdreht. Wieso reagierte er so empfindlich auf ihre Worte. Klar, sie war nicht grade zimperlich oder nett. Aber das sollten die Clanmitglieder inzwischen gewöhnt sein. Keiner ihrer Worte war jemals freundlich oder darauf bedacht bloß keine Gefühle zu verletzen. Anders als zu erwarten, machte es ihr kein Spaß oder bereitete ihr auch kein Vergnügen andere emotional zu verletzen und zu demütigen. Sie war einfach scharfzüngig und schwer zu kontrollieren. Die riesenhafte Kätzin bewegte sich durch das Gebiet des SchattenClans. Ihr dunkelgraues Fell wirkte beinahe bläulich  lag kurz und dicht um ihren muskelgestählten Körper. Ihre Silhouette wirkte wirklich eher wie die eines kräfigen und großen Katers, als der einer Kätzin. Doch anders als andere ihres Geschlechts schämte sie sich nicht dafür, sondern war stolz darauf. Mit ihrer stärke und Größe konnte sie auch bei einem Kater kräftemäßig mithalten.  Das einzige was ihr schwer viel, war Eleganz oder eine anmutige Jagd. Sie fing Beute, war aber nicht die Beste. Dafür lagen ihr die heftigen Schlachten und Kriege mit ihrer Ausdauer und Robustheit. Sie hätte beinahe geschnaubt als sie an die Empfindlichkeit des eigentlich recht freundlichen Katers dachte. Sie hatte ihn wohlmöglich verletzt, doch es interessierte sie kein Stück. Die Geste als er jedoch die Augen verdrehte, reize sie. Sie hasste Respektlosigkeit, die nicht angebracht war.  "Natürlich Eisenstern." brachte sie dann vollkommen zum kochen. "Sag sowas nie wieder!" fauchte sie leise. Versuchte möglichst beherrscht zu bleiben. Über Anführerin eines Clans machte man keine Scherze und man zog die Endung Stern auch nicht in den Dreck um sie lächerlich zu machen. Sie war keine Anführerin und wollte auch nie eine werden. Für diesen Posten, dass wusste sie, war sie zu Gereizt und Ungeduldig. "Einige Anführer würden dir die Ohren abbeißen, wenn sie hören würden, dass du ihre Endung mit meinem Namen in Verbindung bringst und ihn deshalb beschmutzt." miaute sie schließlich ruhiger während sie weiter lief, etwas schneller nun. Sie hatte sich selbst wieder beruhigt und konzentrierte sich nun. Ihre erklärenden Worte wirkten für ihre Verhältnisse sogar recht ...nett. Ihre Atemzüge gingen langsam und tief, die leuchtend goldorangenen Augen glühten fokussiert. Sie wanderte an der Duftspur entlang und langsam aber sicher näherten die beiden Katzen sich dem Ort ihres Zieles. Der große, toten Esche. Plötzlich blieb sie abrupt stehen.  Mit den Gerüchen der Clangefährten mischte sich etwas beißendes...wohlbekanntes. Ihre breite Nase kräuselte sich angewidert und in ihre Augen trat ein kämpferisches Funkeln. "Fuchs!" knurrte sie mit tiefer, rauer Stimme. Um Finsterblick vorzuwarnen, falls er es noch nicht gemerkt hatte, da er ein ganzes Stück hinter ihr her trottete. Ihre Sorge war berechtigt gewesen und wäre sie auch nur ein Stück arrogant gewesen, hätte sie triumphierend gegrinst. Doch so war  die ernste Kätzin nicht. Sie nahm die Gefahr ernst. Ihr Schulterfell sträubte sich mitsamt des Pelzes ihres Nackens.  Die Gerüche waren so nah....so greifbar. Die stählernen Nerven der riesenhaften Katze wurden nur entschlossener. Mit einem kleinen Zeichen sprintete sie los. Sie war nicht leichtfüßig und flink. Aber durch ihre Kraft konnte sie sich mit beachtlicher Geschwindigkeit vorschieben. Möglichst leise trafen ihre großen Pfoten auf den Boden. Erst vor dem letzten Gebüsch, dass sie von dem Geschehen trennte, blieb sie erneut stehen und wartete darauf, dass Finsterblick ihr nachkam und folgte. Vertraute ihm, denn er war ihr Clangefährte. Ihr düsterer Blick brannte sich förmlich auf die Gestalt des Fuchses. Jetzt durften sie nichts unüberlegtes tun, doch auch Sekunden konnten das Schicksal der Katzen vor ihnen ändern.  Sie sah zu dem Kater herüber, ohne den Kopf abzuwenden. "Wir müssen eingreifen." brummte sie rasch. Nicht weil sie ihn für dumm hielt, sondern weil sie Zeit zum denken benötigte. Ihre breiten Schultern spannten sich an, eben so die muskulösen Beine. "Kannst du Herzfeuer wegschaffen und mir Rückendeckung geben, während ich den Fuchs von Eisjäger ablenke?" fragte sie leise. Hier zeigte sich, dass sie ihrem Clanmitglied wohl mehr zutraute als er dachte und das sie ihre zu vorigen, verletzenden Worte nicht allzu ernst meinte. Sie wartete auf eine rasche Bestätigung, ein Zeichen, dass er mitmachte. Erst dann würde sie sich auf den Fuchs werfen, mit all ihrem beachtlichen Gewicht um ihn von dem jungen Krieger abzulenken und vielleicht ins Straucheln zu bringen.  Denn der Fuchs sprühte nur vor Wut und Mordgier und kam seinem Ziel gefährlich nahe...
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BeitragThema: Re: Die große tote Esche   Die große tote Esche - Seite 4 EmptySo 5 Feb - 0:09

Eisjäger
Er merkte, wie der Fuchs von dem Geruch des Blutes angestachelt wurde und sich in eine ungeheure Kampfeslust, wenn nicht sogar Mordlust, hineinzusteigern schien. Heftig wehrte das Biest sich gegen den Krieger auf ihrem Rücken, versuchte auf und ab zu springen und ihn abzuschütteln. Doch der Druck, den er auf den Bereich zwischen ihren Schulterblättern ausübte, schränkte sie in ihrer Kraft und Bewegungsfreiheit ein. Zusätzlich war der Weiße noch nicht bereit, diese überaus vorteilhafte Position, die er hatte ergattern können, auf zu geben. Je länger er sie halten könnte, desto besser. Wäre er erst einmal mit den Pfoten auf dem Boden, so würde sich der Größenunterschied deutlicher bemerkbar machen und es wäre nahezu unmöglich wieder auf den Rücken der Fuchsdame zu gelangen. Hier oben war es zwar anstrengend, sich zu halten, jedoch musste er keinen Angriff mit Klauen oder Zähnen fürchten, dafür hatte das Nackenfell viel zu sehr im Griff.
Aber er wäre dumm, wenn er glauben würde, dass dieser Moment der Oberhand lange anhalten würde. Er würde wachsam bleiben, immerhin war er im Augenblick die einzige Katze, die zu einem Kampf fähig war. Noch wusste er ja nicht, dass Unterstützung näher war, als er für möglich hielt. Die Fuchsdame warf sich immer noch umher, doch sie schien festzustellen, dass sie ihn auf diese Weise nicht so schnell loswerden würde. Sie begann bereits unter ihm zu taumeln, als sie plötzlich eine konkrete Richtung einschlug. Ihr Muster veränderte sich und Eisjäger ahnte nichts Gutes. Seine Augen huschten umher und dann er sah einen Baumstamm direkt auf sich zu kommen. Wenn er gegen diesen prallen würde, wäre er vermutlich gefundenes Fressen für seinen Feind. Es blieb ihm keine Wahl, er musste loslassen. Augenblicklich löste er seine Anspannung, ließ das Genick frei und zog seine Krallen ein. Kaum dass er das gemacht hatte, war es für ihn nicht länger möglich, sich auf dem Rücken zu halten, was an sich auch gut so war. Er wollte nur noch mehr Abstand zwischen sich und das Biest bringen, weshalb er versuchte, sich mit seinen Beinen weg zu katapultieren. Leider war ein Fuchs nicht so ein ruhiger Untergrund wie der Waldboden, sodass Eisjäger unkontrolliert ein Stück weit flog und auf dem Boden aufprallte. Kurzzeitig presste es ihm die Luft aus dem Körper, doch er würde sich keinen Herzschlag lang erlauben, liegen zu bleiben. Er war wieder auf den Pfoten, auch wenn sich alles noch ein wenig drehte. Sein Pelz war mit Dreck bedeckt und ein paar Kratzer zierten seine Schulter, ob nun von dem Gestrüpp, durch welches er gebrochen war, oder von dem unsanften Aufprall ließ sich nicht sagen. Seine Schulter schmerzte, hatte sie ihn doch abfangen müssen, aber ansonsten sah er noch nicht so aus, als würde er gegen einen Fuchs kämpfen. Wenn es so weiterging war es allerdings wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis er die erste tiefe Wunde hätte.
Seine Gegnerin schien von dem Zusammenprall mit dem Baum auch kurzzeitig benommen zu sein, sodass beide den Zustand des jeweils anderen nutzten um sich selbst wieder zu fangen. Eisjäger ließ erneut seinen eiskalten Blick umher huschen und fasste Herzfeuer ins Auge. Es gab für ihn zwei Optionen. Entweder konnte er versuchen, den Fuchs von ihr wegzulocken indem er in eine andere Richtung ging, oder er stellte sich zwischen sie und ihren Feind. Er entschied sich für letzteres, denn ansonsten bestand die Gefahr, dass die Fuchsdame die Interesse an ihm verlor und sich doch der Kriegerin widmete. Er trat jedoch zusätzlich auf das Raubtier zu um sich selbst auf diese Weise mehr in den Vordergrund zu rücken. Und auch das Biest kam auf ihn zu. Langsam und bedrohlich schlichen sie einander entgegen und fixierten den jeweils anderen. Eisjäger spürte förmlich, wie sich der mörderische Blick des Tieres in seine Kehle bohrte, als wolle sie diese nur dadurch in Fetzen reißen, und unwillkürlich fing die Narbe, die Dorn ihm zugefügt hatte, an zu jucken. Man sah sie vielleicht nicht mehr wirklich gut durch sein dichtes Fell, doch sie war da und sie würde ihn immer an das erinnern, was passiert war. Wenn der junge Krieger ehrlich war, dann musste er zugeben, sich im Kampf gegen den Fuchs weniger unterlegen zu fühlen, als damals gegen den Mörder. Er konnte es sich allerdings nicht wirklich erklären, denn eigentlich sollte selbst dieser nicht in der Lage sein im Alleingang so ein Raubtier zu erlegen. Aber da war sich der Weiße nun nicht mehr so sicher. Vielleicht lag es daran, dass der Mörder wesentlich intelligenter im Kampf vorging und wirkliche Techniken anwandte.
Kampfeslust machte sich nun in den eisigen Augen des Kriegers breit. Aber auch eine derartige Entschlossenheit und Dominanz, dass man meinen könnte, man stünde einer Großkatze gegenüber. Er konnte alleine durch seinen Blick so einen Druck ausüben, dass man schnell vergessen konnte, dass er nicht gerade zu den großen Vertretern seiner Art zählte. Mit jedem Schritt strahlte er nicht nur Selbstsicherheit und Kraft, sondern auch die Entschlossenheit, der Fuchsdame das Leben zu nehmen, aus. Es war nicht die wutgeladene Mordlust, wie der Fuchs sie besaß, es war ruhiger und kälter. Als wäre es nicht nur sein Plan, sondern viel mehr etwas, was auf jeden Fall geschehen würde. Eisjäger war in der Lage, nur durch sein Auftreten den Eindruck zu machen, dass er etwas derartiges, was man eigentlich schon als unmöglich bezeichnen konnte, wie einen simplen Fakt aussehen ließ. An der Realität änderte dies zwar nichts, aber es gab den einen oder anderen, den das etwas einschüchtern konnte. Jeder stand dem anders gegenüber, für manche war es nichts weiter als Arroganz, auch wenn feinfühligere Katzen erkennen würden, dass es damit rein gar nichts zu tun hatte.
Wachsam überlegte der weiße Krieger, ob er warten oder selbstständig angreifen sollte, entschied sich dann für's erstere. Auch wenn er fest entschlossen war, dem Feind keine Gnade zu zeigen, so durfte er nicht unvorsichtig werden. Je länger nichts geschah, desto besser. Er musste für sich und seine Kameraden Zeit rausschlagen um einen Weg zu finden, der ihnen allen - oder zumindest den meisten von ihnen – zum Entkommen verhelfen würde. Noch wusste er nicht, dass Hilfe bereits gekommen war und war auch nicht bereit, Weißklaue zu rufen um dessen Unterstützung zu erhalten. Der ältere der beiden weißen Kater war halbblind und Eisjäger würde erst auf ihn zurückgreifen, wenn es sonst den Tod einer anderen Katze bedeuten würde. Gerne hätte er ihn als ihren Trumpf bezeichnet, doch hielt er sich dabei zurück, zu viel Hoffnung in den Krieger zu setzen. Es war ohnehin schon erstaunlich, dass er sich bis jetzt an den Befehl gehalten hatte, wo er doch zuvor nichts als Protest geliefert hatte.
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BeitragThema: Re: Die große tote Esche   Die große tote Esche - Seite 4 EmptySo 5 Feb - 14:58

Finsterblick
cf. Lager des Schattenclans
Auch wenn Finsterblick innerlich immer noch ein wenig gekränkt war, fiel es ihm schwer, ein Lächeln zu unterdrücken. Es war äußerst interessant und amüsant zu beobachten, wie die kalte Wut in den Augen von Eisenbiss aufflammte. Auch wenn er es eigentlich hasste, sich zu streiten, gefiel es ihm zu sehen, wie sie wegen seiner Bemerkung die Fassung verlor. Vor allem, als sie meinte, dass ihr Name den Posten des Anführers beschmutzen würde, bemerkte er eindeutig, dass seine Stimmung wieder stieg. Offenbar hatte die Kriegerin selbst eingesehen, was sie für ein humorloser Haufen Fuchsdung war. Beinah bekam er schon Mitleid mit ihr, da ihr Leben wirklich furchtbar anstrengend sein musste, wenn man alles so ernst nahm. Eine weitere spöttische Bemerkung lag ihm auf den Lippen, allerdings schluckte er sie hinunter und folgte der Kätzin schweigend. Er ließ sich ein paar Schweiflängen zurückfallen und gestattete sich schließen doch noch ein kleines Lächeln. Das verschwand jedoch schlagartig, als ihm ein eigenartiger Geruch in die Nase stieg, bei dem sofort seine inneren Reflexe Alarm schlugen. Eisenbiss bestätigte daraufhin seinen Verdacht, als sie knurrend das Wort 'Fuchs' ausstieß. Für einen kurzen Moment spiegelte sich Verblüffung auf dem Gesicht von Finsterblick wieder, jedoch fing er sich schnell wieder und der Ausdruck verschwand so schnell wieder, dass Eisenbiss ihn unmöglich bemerkt haben konnte. Er wollte nicht, dass sie mit ihrem albernen Verdacht recht gehabt hatte. Also besaß Fräulein Panik-Mache entweder hellseherische Fähigkeiten oder hatte einfach nur unverschämtes Glück gehabt. Finsterblick tippte auf Letzteres. Immerhin waren Füchse etwas, was nicht tagtäglich auf dem Territorium des SchattenClans herumlief, da konnte Eisenbiss behaupten, was sie wollte. Verbitterung machte sich in ihm breit, bei dem Gedanken, gleich womöglich einen ernsten Kampf auszutragen. Das Gespräch mit Lilienpfote kam ihm in den Sinn und ihre Worte, dass sie gerne einen Fuchs besiegen würde. Tja, er hatte jetzt die Chance dazu.
Er konnte spüren, wie angespannt Eisenbiss war, weshalb er nun ebenfalls näher trat, um besser sehen zu können. Tatsächlich befand sich die Patrouille von Eisjäger im Kampf und tatsächlich schienen sie ihre Hilfe zu benötigen. Ihm wurde ganz flau im Magen, als er Herzfeuer erblickte, die bewusstlos neben einem Stein lag. Eisjäger selbst hatte sich auf den Fuchs gestürzt und krallte sich auf ihrem Rücken festgekrallt. Lange würde er sich da nicht mehr halten können. Als Eisenbiss meinte, dass sie eingreifen müssten, nickte er nur bestätigend und wartete dann ganz automatisch auf weitere Befehle oder Vorgehensweisen. Denn auch wenn es ihm nicht gefiel, war die Kriegerin ihm eindeutig überlegen und würde viel besser wissen, was jetzt zu tun sei. Und tatsächlich ließ ein Vorschlag nicht lange auf sich warten.
"Okay", wisperte Finsterblick leise und konnte die aufkeimende Erleichterung nicht unterdrücken. Zum Glück musste er nicht den Fuchs direkt konfrontieren, sondern sollte sich erst einmal um Herzfeuer kümmern.
Ohne ein weiteres Kommando abzuwarten lief er zu der verletzten Kriegerin. Ihm war bewusst, dass er sich beeilen musste, denn auch wenn die Füchsin im Moment abgelenkt war, hatte sie den Geruch der neu eingetroffenen  Katzen sicherlich bemerkt und würde sich schon bald der neuen Gefahr widmen. Ihre ganze Körperhaltung wirkte bedrohlich und ließ keine Zweifel offen, dass sie bis zum Tod kämpfen würde. Die einzige Hoffnung, die er hatte war die Tatsache, dass Eisjäger eine ähnliche Entschlossenheit ausstrahlte.
Finsterblick konnte von Glück reden, dass Herzfeuer eine so zierliche und kleine Kätzin war, ansonsten hätte er sie wohl kaum vom Fleck bekommen. So jedoch konnte er sie leicht am Nacken packen und ein paar Schweiflängen weg und somit aus dem Gefahrenbereich ziehen. Allerdings musste er feststellen, dass er sie auf diese Art und Weise eher noch mehr verletzte und stieß einen kurzen Schwall an Flüchen aus. Sein Blick wanderte nervös zu der Füchsin und er hoffte, dass Eisenbiss' Angriff erfolgreich sein würde, während er versuchte, Herzfeuer irgendwie auf seine Schultern gelegt zu bekommen, damit er sie besser tragen konnte.
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BeitragThema: Re: Die große tote Esche   Die große tote Esche - Seite 4 EmptySo 5 Feb - 15:43

Eisenbiss
Ihre brennenden goldorangefarbenen Augen brannten förmlich und prägten sich das Geschehen vor sich ein. Die Kriegerin Herzfeuer war bewusstlos, Weißkralle wie erstarrt und auch keine Hilfe. Nur noch Eisjäger schien bei klarem Verstand und dazu bereit etwas zu unternehmen. Der Kater hatte sich am Nacken der Füchsin festgebissen, wurde dann jedoch abgeworfen, doch schaffte es nicht vollkommen gegen den Baum geschleudert zu werden, sondern einigermaßen heil zu landen. Glück gehabt. Ihr stählernder Gesichtsausdruck wurde noch grimmiger und sie hoffte das nun nichts unüberlegtes getan wurde. Doch glücklicherweise konnte sie sich in dieser Situation auf Finsterblick verlassen. Der Krieger mochte sie nicht und hielt sie wahrlich für dumm oder viel zu ernst. Doch es war der riesenhaften Kätzin egal, sie hatte recht mit ihrer Vermutung. Und war zwar nicht froh darüber, da ihre Clankameraden in Schwierigkeiten waren, aber dennoch verspürte sie eine gewisse Genugtuung, nachdem man sie respektlos behandelt und nicht für voll genommen hatte. Nichts desto trotz musste die kämpferische Kriegerin sich etwas überlegen... aber da sie einiges an Kampferfahrung hatte, war die kein Problem. Eisenbiss hatte jedoch keine andere Wahl als etwas Riskantes zu tun, sonst konnten sie nicht gerettet werden und sie würden Katzen verlieren. Besser sie selbst als andere. Dachte sie entschlossen, ihre leuchtende, flammenden Augen verengten sich und sie sah wie die Füchsin den jungen Krieger taxierte, ihm auf die Kehle starrte. Positiver weise blieb er jedoch unbewegt und wartete ab. Gut so, die Kämpferin kannte viele junge Katzen die dumm genug wären sich unüberlegter weise auf den Feind zu stürzen...und dann starben. Sie nickte dem kleineren Kater zu ihrer Seite zu, zeigte ihm somit das sie ihn gehört hatte und das er loslegen sollte. Sein gewispertes Okay war genug für die Reingraue, um ihr Vertrauen in ihn zu setzen. Sie musste sich einfach auf ihn und sein Können verlassen können. Denn wenn er es nicht schaffte Herzfeuer wegzubringen, würde sie ein leichtes Opfer sein. Und wer wusste ob sie nicht jetzt schon Schäden davon tragen würde? Doch für weitere verschwenderische Gedanken war nun keine Zeit mehr. Sie musste handeln, bevor der Fuchs Finsterblick hinter sich bemerkte, oder die beiden Krieger des SchattenClans roch. Sie atmete tief durch, spannte ihren ganzen, gewaltigen Körper an und raste los. Die riesige Kätzin brach durch das Gebüsch. Nie war sie die schnellste gewesen, doch ihre Kraft ließ sie vorwärts schießen wie ein pfeilschnelles Geschoss. Alle Muskeln ihres trainierten Körpers waren bis zum zerreißen gespannt. Sie sprintete an Weißkralle vorbei, im toten Winkel, des auf Eisjäger konzentrierten Fuchses. Mit all ihrer Kraft und Körpermasse prallte sie gegen die Körpermitte des Feindes. Sie krachte mit einer gewaltigen Wucht auf ihn und brachte das Tier so von seinem Ziel ab. Vielleicht würde sie es sogar umwerfen können? Auf jeden Fall würde r stark taumeln, denn ein Leichtgewicht war die Kätzin nicht grade. Auf jeden Fall hatte sie den Ort des Zusammenschlages gut gewählt, außer Reichweite der scharfen Zähne. Ihre langen Krallen verhakten sich in dem Fleisch der Füchsin. Blut färbte ihr dunkles Fell fast schwarz an den Pfoten. "Bewegt euch!" knurrte sie laut und deutlich. Wen sie genau ansprach, war nicht klar. Einfach alle. Weißkralle sollte sich nützlich machen, Eisjäger sollte mit ihr zusammen arbeiten. Denn wenn sich alle SchattenClam Katzen auf die Füchsin werfen und sie attackieren würden, wäre sie recht schnell vertrieben, ohne, dass das Risiko schwerer Verletzungen gesteigert wurde. Hierbei mussten die Krieger einfach aufeinander reagieren. Anschließend grub sie ihre Zähne tief in das Schultergelenk der Füchsin, bis ihre Fangzähne knirschend auf Knochen oder Knorpel stießen. Diese Kätzin würde nicht so leicht abzubringen sein, sie würde nicht aufgeben. Denn das kämpferische und entschlossene Funkeln in ihrem Blick zeugte von ihrem Kriegerherz.
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BeitragThema: Re: Die große tote Esche   Die große tote Esche - Seite 4 EmptySo 26 März - 15:48

Die Füchsin bemerkte die beiden weiteren SchattenClan_Krieger erst, als es schon zu spät war. Zu sehr war sie auf Eisjäger fixiert gewesen und hatte ihre Umgebung ganz und gar ausgeblendet. Der Kater war ein starker Gegner, stark und unnachgiebig, wie sie feststellen musste. Andere wären in seiner Situation schon längst weggerannt, doch er sprühte nur so vor Entschlossenheit und kaltem Hass. Es war schon fast beängstigend, obwohl die Füchsin ihm, zumindest von der Größe her, überlegen war. Aber sie ließ sich nicht einschüchtern, nicht in diesem Kampf, der so viel ernster war, als alle Kämpfe davor, die sie gegen Katzen geführt hatte. All ihre Sinne waren auf Eisjäger gerichtet, versuchten seine Bewegungen zu erahnen, um schnell reagieren zu können. Und das war ein großer Fehler gewesen.
Wie aus dem Nichts kam Eisenbiss angeschossen und warf sich mit aller Kraft gegen die Füchsin, die unter dem Gewicht beinahe zu Boden gerissen wurde. Für einen kurzen Augenblick war sie vor Überraschung ganz benommen, schaffte jedoch, sich rechtzeitig wieder zu fangen und ihre Reflexe schalteten sich ein. Sie wollte herumfahren, um nach der Kriegerin zu schnappen, diese hatte ihr jedoch schon die Krallen in die Seite gebohrt. Jetzt musste sie sich gegen zwei starke Kämpfer durchsetzen. Als Eisenbiss ihr dann auch noch die Zähne tief ins Fleisch grub, loderte der Zorn in ihr hoch und sie bäumte sich auf. Dabei gab sie für einige Momente ihren empfindlichen Bauch preis, allerdings ließ sie sich in Sekundenschnelle wieder nach unten fallen und verpasste dabei Eisjäger einen harten Schlag gegen die Flanke und hinterließ blutige Spuren von ihren Krallen. Ihre Nase zuckte wild hin und her, denn sie versuchte auszumachen, ob noch mehr potenzielle Angreifer in der Nähe waren. Tatsächlich bemerkte sie noch einen weiteren Kater und wollte gerade in seine Richtung vorgehen, als der stechende Schmerz an ihrer Schulter sich noch verstärkte.
In dem Versuch, die lästige Kätzin auf ihrem Rücken los zu werden, versuchte sie sich auf den Boden zu werfen, um sie wie ein lästiges Insekt zu zerquetschen. Denn noch war an aufgeben nicht zu denken, selbst wenn ihre Wunden drohten, sie immer mehr zu schwächen.
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