Sternenjunges schaute auf ihre Pfoten. Was bereute sie alles? Zunächst einmal, dass sie Mondjunges auf die dumme Idee gebracht hatte, indem sie ihm Wissen gegeben hatte, das nicht für ihn bestimmt gewesen war. Dann hatte sie ihn beschimpft, doch es würde sie schon sehr verwundern, wenn den Heiler das interessieren würde. Außerdem schämte sich das Junge, weil es sich unmöglich verhalten hatte, kurz bevor ihr Bruder ins Lager zurückgekommen war. Wäre das nur das nur schon alles gewesen! Vor einigen Tagen hatte die Beigefarbene Scharfzunge mit Details über die Leiche von Windherz belästigt, obwohl er untröstlich gewesen war. Wie ein Wasserfall sprudelten alle diese Geständnisse aus der Kleinen heraus und stürzten auf den Kater ein, egal ob er sie hören oder nur seinen Frieden wollte. Wahrscheinlich eher Letzteres.... Dennoch musste sich das Kätzchen einfach einmal aussprechen, um nicht vollends den Verstand und die Beherrschung zu verlieren. Erschöpft von all dem Sprechen und Denken ließ sich Sternenjunges auf die Hinterbeine plumpsen.

Ein leises Rascheln ertönte, ein Knacken, und das Junge saß. Scharfzunge war ein recht guter Beobachter geworden, seit seine Augen im Erkennen von Krankheiten geübt wurden und so sah er in ihrem Verhalten, wie leid ihr doch so einiges war. Der Kater seufzte leise, schwieg wie das Junge. Was sollte er auch sagen? Schließlich hatte sie sich von alleine auf ihn zu bewegt, und eine Frage wollte er nicht unbeantwortet lassen, auch, wenn er seine Antwort schon aus dem Verhalten lesen konnte, war es ihm doch lieber, es aus ihrem Mund kommen zu lassen. Diese kleinen Worte, die so manch eine Katze in einen nicht enden wollenden Redefluss fallen lassen wollten.

Sturmsee erhob sich. Das ging so alles nicht weiter! Der Clan war am Ende, wenn er nicht endlich etwas unternahm. Er würde seine Schwester nicht umsonst sterben lassen! Auf keinen Fall!
Mit bestimmtetn Schritten ging er auf den Heiler zu, ignorierte, dass er sich im Gespräch befand. "Wir müssen reden. Dringend!", miaute er und erinnerte sich an den Traum, den er gehabt hatte. Er hatte dort gestanden, wo all die großen Anführer gestanden hatten. Neben ihm war schemenhaft seine Schwester gewesen mit ihrer verkrüppelten Vorderpfote. Er hatte auf seinen Clan herabgeblickt als ein Anführer...und vielleicht war das der Weg, den der Clan gehen sollte? Er musste das mit Scharfzunge abklären, er wusste am besten, was der Sternenclan einem mitteilen wollte.
"Entschuldige, dass ich störe, aber es ist wirklich wichtig. Nicht, dass dein jetziges Gespräch das nicht sei, jedoch betrifft es auch dich. Und auch Sternenjunges", miaute er, denn ihm war nicht entgangen, dass zwischen dem Heiler und dem Jungen eine Verbindung bestand, die er in einer verstärkten Form bei Windherz und Scharfzunge gesehen hatte. Als seine Schwester noch am Leben war...
Doch er musste sich dem Heiler mitteilen, sofort! Er musste ihn unterstützen, dabei, den Clan wieder ins Licht zu führen, aus der Versenkung heraus

,,Erkläre dich später", maunzte der Heiler schnell zum Junge, sein Blick war sofort zum Kater gewandert, als er seine Stimme erkannte. Der Kater war ihm etwas vertrauter als viele andere Krieger, schließlich war er der Bruder seiner Mentorin und die Zuneigung der beiden hat dazu geführt, dass er ihn akzeptierte.
,,Was gibt's?", miaute Scharfzunge ruhig, doch musste er an Windherz wieder denken, all die schönen Erinnerungen flossen auf ihn ein und gaben seiner Stimme einen rauen Unterton, den er mit räuspern entfernte. Der Kleine hatte den Krieger zu einem etwas abgelegenen Plätzchen im Lager geführt. Im Heilerbau war ihm viel zu viel los, als dass man sich ordentlich hätte unterhalten können und der Anführerbau, der schon seit einiger Zeit kalt stand, war nur für Gespräche mit dem Höchsten der WindClan-Krieger reserviert.

Sturmsee seufzte. "Ich hatte einen Traum, Scharfzunge. Aber nicht nur irgendeinen Traum. Ich habe schon oft von meiner Schwester geträumt, seit sie tot ist, aber dieser war anders. Als wäre sie wirklich bei mir...", begann der große Krieger und setzte sich. "Ich möchte mich nicht überschätzen, Scharfzunge, aber ich hatte das Gefühl, als sei es ein Traum von Sternenclan. Und deshalb komme ich zu dir, weil es mir bedeutend erscheint und ich deine Meinung schätze. Immerhin ist deine Bindung zum Sternenclan wirklich enger als die aller Katzen hier"
Derr Krieger schloss einen Moment die Augen. "Ich habe geträumt, ich wäre Anführer des Clans. Ich habe auf die ganzen Katzen des Clans herabgesehen und Windherz stand an meiner Seite. Du hast mir zugenickt..." Der Kater hielt inne. "Das klingt banal, aber es war ein seltsames Gefühl. Ein gutes, aber doch ein ungewohntes und völlig neues. Bitte sag mir, was du davon hälst"

//ach, Jackson hat ja gesagt ;D

Sternenjunges riss verwundert die bernsteinfarbenen Augen auf, die im Dämmerlicht selbst von innen heraus zu leuchten schienen. Der ältere Krieger hatte sie ein bisschen erschreckt und obwohl er weise und klug aussah, hatte sich das Junge im ersten Moment gefürchtet. Sie war trotzdem noch ein Kind und hatte nicht mit einer Unterbrechung des Gesprächs gerechnet- Und es gefiel ihr nicht im Geringsten. Nach einer gefühlten Ewigkeit des stummen Ringens mit sich selbst hatte die Kätzin schließlich endlich den Mut gefasst, eine wichtige, alles entscheidende Frage zu stellen: Darf ich deine Schülerin werden? Aber ein "Nein!" hätte sie wohl auch kaum ertragen können, also war es vielleicht sogar das Beste. Und dennoch- Das Kätzchen wusste, was es wollte und er hatte nun das Gefühl, der SternenClan wolle es ihr nicht geben, weil er einen anderen Plan hatte. Diese Ahnen wussten ja immer vorher schon, was geschehen sollte, aber das musste noch lange nicht heißen, dass Sternenjunges damit einverstanden war. Morgen, später, irgendwann einfach würde sie es noch einmal versuchen, bis es dann endlich klappte! Frustriert wollte die Beigefarbene schon aufstehen, in der Absicht, sich den vorwurfsvollen Blicken und den traurigen Augen ihres erschöpften Bruders zu stellen, doch etwas hielt sie zurück. Eine Stimme, genauer gesagt die des großen Katers. Mit einem Schlag aufgeregt sprang auch die Kleine auf und tänzelte um die Beiden herum, die sich an einen ruhigeren Platz zurückzogen. Warum wollte jemand, der so groß und mächtig war, mit einem Winzling wie ihr sprechen, obwohl sie noch immer in der Kinderstube lebte? Oder im Heilerbau, ihrem Lieblingsplatz, was wohl eher inoffiziell war. "Was ist denn?", fragte Sternenjunges mitten in die Stille hinein, als sie sich nicht mehr beherrschen konnte, aber sie wagte es nicht, laut zu sprechen. Ihr Wispern ging vermutlich unter, ihre Nervosität war hingegen offensichtlich. Unfähig, sich still zu verhalten, hüpfte die zukünftige Heilerin um die Kater herum und hörte gebannt zu. Alles, was der Ältere sagte, klang in ihren Ohren richtig und wahr. Hatten die Verstorbenen wirklich zu ihm gesprochen? Konnte es sein, dass ihr recht ähnlicher Traum auch echt war? " Ich glaube dir!", miaute das Junge aus tiefstem Herzen überzeugt´. Der Krieger hatte eine besondere Ausstrahlung und eine aufrichtige Bescheidenheit, die ihr imponierten und gefielen. Außerdem beruhigte seine Gegenwart sie nun, da sie erkannt hatte, wie wichtig es war. Und nicht zuletzt hatte er auch sie sprechen wollen. Das schmeichelte der Kätzin sehr, auch wenn sie noch nicht wusste, warum.

//Yay! :3


Die Worte des Kriegers ließen seine Ohren heiß werden, die Gedanken an all die schönen Zeiten vergingen, als die Äußerung seinen Gehörgang entlang wanderte und in seinem Gehirn Sinn bekam. Der SternenClan meldete sich wieder?! Der junge Heiler war erfreut, dass die Kriegerahnen sie trotz der Stellvertreter-Wahl nicht verlassen hatten. Die blassgrünen Augen starrten erst den grauen Krieger an, ehe sie ihren Fokus herumn wandern ließen. Warum suchten sie sich einen Krieger aus, wenn doch Mondblatt der rechtmäßige Anführer wär? Aber es war Scharfzunge gerecht. Er mochte den schwarz-weißen Kater nicht wirklich und oft hatte er gesehen, was Sturmsee für ein guter Krieger war. Gerade wollte der Kleine seine Gedanken in sinnvolle Sätze packen, als das Junge in die Stille platzte. Er legte die Ohren an, schloss die Lider zu einem Spalt, ehe er ein wütendes Knurren Sternenjunges entgegen spuckte.
,,Du hast hier nichts zu suchen!", fauchte er leise, wollte sie packen und zu ihrer Mutter bringen. Doch sie würde dann nur alles ausplaudern, was der Krieger ihm anvertraut hatte und dies wollte er nicht. Was der SternenClan sagte, ging meist nur wenige Katzen an, sonst würden sie es ja allen sagen. Der Dreifarbige verlagerte sein Gewicht auf alle vier Pfoten und trabte auf das Kätzchen zu, er nahm sie am Nacken und legte sie in zwischen die Heidebüsche.
,,Das hat ein Nachspiel", zischte der Heiler ihr wütend entgegen, dann ging er zurück zu Sturmsee. Musste erst seine Gedanken ordnen, ehe er eine Antwort gab:,, Der SternenClan ist selten so deutlich, Sturmsee. Auch, wenn Sternenjunges nicht dabei sein sollte, kann ich ihr nur Recht geben. Ich glaube dir." Er stoppte, als er an Windherz denken musste. [i]Sie wird wahrscheinlich seine Begleiterin im SternenClan...[/b] Dann dachte er an Blattpfote und ein Lächeln umspielte sanft seine Lippen. Dieses starb, als er wieder sprach.
,,Der SternenClan erscheint nur Anführern und Heilern. Scheinbar hat er entschieden, dass Mondblatt noch nicht reif genug ist. Du sollst den WindClan führen und unseren Stellvertreter lehren, was ein gerechter und weiser Anführer ist." Dann nickte er respektvoll. Lächelte.

Der Heiler wollte nicht, dass das Junge recht behielt. Er wusste, dass Sturmsee diese Worte gesagt hat, doch war dem Krieger nicht bewusst gewesen, dass die kleine Katze nicht seine Schülerin war - noch nicht. Der Kleine legte die Ohren an, doch dann entschied er, dass er sich später mit der Zornigen anlegen konnte. Im Moment war die Führung des Clans wichtiger.
Scharfzunge zuckte nur noch einmal abwertend mit den Schnurrhaaren, dann widmete er sich wieder Sturmsee.
,,Wie gesagt, die Zeichen sind deutlich", wiederholte der Kleine sich, um den Faden wiederzufinden, ,,und bald ist Nacht. Wenn du heute Abend schon los willst, kann ich dir die Kräuter geben. So gegen Mitternacht würdest du dann ankommen. Das sollte genug Zeit sein." Der junge Kater war leicht überfordert mit der Situation und wünschte sich, dass Windherz wieder bei ihm sein würde. Er hatte Angst, dass er den Traum falsch gedeutet hat - was, so wie ein Teil von ihm fand, unmöglich sei - und nun den falschen Krieger zum Mondstein schickte. Außerdem war es das erste Mal, dass man ihn um Rat fragte. Sonst war er nur zu akuten Fällen gekommen und hatte getan, was Windherz ihm beibrachte. Aber jetzt ... Nein. Innerlich schüttelte er den Kopf. Sie hätte nicht gewollt, dass der kleine, gewissenhaft arbeitende Schüler zu einem unschlüssigen und weinerlichen Heiler heran wuchs. Scharfzunge musste selbst damit klar kommen, dass er nun vor dem zukünftigen Anführer sprach - und dass er seine Schülerin zur Weißglut getrieben hat.

Sturmsee blickte Scharfzunge an. Er hatte dem anderen gelauscht, und auch wenn er ihm glaubte und wusste, dass er die Wahrheit sprach, so war es doch eine sehr große Bürde, die er sich da auferlegen würde. Das wusste der Kater, aber ebenso wie seine Schwester würde er für den Clan sein Leben opfern. Und auch wenn der Krieger sich unsicher war, ob er in der Lage war, den Clan u führen, so war es doch so, dass der Sternenclan es ihm beschieden hatte. Und der Sterrnenclan hatte ihn ausgewählt, unter all den Katzen des Clans. Und ja, vielleicht würde er Mondblatt anleiten, auch wenn er den Kater verabscheute. Er war von einem Anführer in das Amt erhoben worden und auch wenn er selbst nun diesen Posten überspringen würde, so war es doch nicht sicher, wie all das aufgefasst werden würde.
Was würde bei der nächsten großen Versammlung dazu gesagt werden? Allerdings war es ja möglich, dass ihnen die Auskunft reichen würde, der Sternenclan hätte das entschieden.
"Wenn du es für richtig eerachtest, dann sollte ich den Willen des Sternenclans so schnell wie möglich ausführen", miaute er und verlor dabei kein Wort über die Diskussion zwischen dem Heiler und dem Jungen

Scharfzunge kannte das Amt des Anführers nicht. Er war stets die rechte Pfote gewesen, musste weder Katzen etwas befehlen, noch hatte er je etwas für den Clan entscheiden können, dass ihn in Verderb stürzen oder zu ewigen Glück führen könnte. Bei der Antwort des Kriegers nickte er. Der Graue hatte gut entschieden und für die Zeit, die er fehlen würde, müsste Mondblatt zwar über den Clan regieren, aber ... Der Kleine hatte eh noch Pläne für den Abend und würde nicht viel vom schwarzweißen sehen.
,,Welche Krieger wirst du mit dir nehmen?", fragte der Heiler, als er nach einem Nicken für einige Zeit schwieg.

Sturmsee seufzte. "Ich weiß es nicht. Der Clan kann niemanden entbehren, aber ich denke, ich werde Nebelblüte fragen und mal sehen, wen ich sonst noch auftreiben kann.", miaute er und überlegte einen Moment hin und her. "Machst du die Kräuter fertig? Wie lange brauchst du dafür?", miaute er freundlich. Es war kein Drängen in seinen Worten, keine Schärfe, nur eine gewisse Mattheit. Er wusste nicht recht, was er tun sollte. Das war alles ziemlich viel für ihn. Am liebsten wäre er alleine gegangen, aber das war einfach nicht, wie es sich gehörte. Andererseits war der Clan schwach und brauchte jeden Krieger hier.
"Wirst du sie als Schülerin nehmen?", fragte er dann leise, sodass das Junge ihn nicht hören konnte und nur der Heiler seine Worte verstand.

Nur wenige Zeit musste der Heiler überlegen. Er hatte heute schon einmal seine Kräuter angesehen und darüber nachgedacht, was er alles sammeln musste.
,,Es wird nicht lange dauern", maunzte Scharfzunge sicher, wieder war er in seinem Element, ,,nutz du die Zeit, um deine Krieger zusammen zusammeln." Als der Graue leiser sprach, spürte er in seinem Herzen ein leichtes Ziehen.
,,Nein... Ich glaube nicht", erklärte er in der Lautstärke des angehenden Anführers, ,,sie ist zu nervig, als dass ich sie im Heilerbau durchgehend ertragen könnte." Der weiße mit den verschiedenfarbigen Flecken ging eine Schritt zurück und nickte.
,,Ich mache dir die Kräuter fertig", wiederholte er sich, ,,du kannst sie mit den Kriegern gleich abholen." Dann trabte er los, nicht vergessend, dass Sternenjunges noch dort saß, und schlüpfte in den Heilerbau. Dort suchte er die Kräuter, unter anderem Drachenblut, zusammen. Seit Urzeiten war eines der best gehütetesten Geheimnis von allen existierenden was genau in diesem Gemisch steckte und dennoch wurde es dem Schüler früh mitgeteilt. Er konnte sich noch daran erinnern, wie er beim ersten Mal ein falsches Kraut eingemischt hatte und wie schrecklich er sich fühlt, als er erkannte, dass es etwas Katzenminze gewesen war. Dieses Kraut war doch so selten ...
Schnell hatte der Heiler alles beisammen. Sollte Sturmsee noch mehr Krieger als Nebelblüte mit sich führen, könnte er die Menge in wenigen Griffen vergrößern, denn er hatte die einzelnen Zutaten nahe bei sich liegen.

Sturmsee nickte und überlegte einen Moment. Dann hörte er die Worte des Heilers und lächelte. "Versuche nicht, mich hinters Licht zu führen, Scharfzunge. Ich kenne dich und ich erkenne auch, dass da ein Band zwischen dir und diesem Jungen gewoben wurde. Du brauchst es mir nicht zu verheimlichen", miaute der Krieger ebenso leise und nickte dann, als Scharfzunge sich gen Heilerbau wandte.
Der Krieger trabte aus dem bau heraus und blickte sich um. Schnell entdeckte er Nebelblüte. "Guten tag, Nebelblüte. Würdest du mich auf eine Mission begleiten?", miaute er freundlich und lächelte sie an. Er musste sich beeilen...

Sternenjunges wurde noch wütender wegen der Nichtbeachtung, stampfte wütend auf und wandte sich von Scharfzunge ab, sah nur noch den erfahrenen Krieger an, dessen Namen sie immer noch nicht kannte. Sie war es leid, dumm angemacht zu werden, obwohl sie nichts Böses tat. Einen undefinierbaren Laut zwischen Keuchen und Fauchen ausstoßend versuchte die Kleine, den Heiler zu ignorieren, was ihr allerdings nicht so recht gelang. Immer wieder warf das Junge einen verstohlenen Blick über die Schulter und zischte ein Schimpfwort, das ihre Mutter hoffentlich nie zu hören bekommen würde. Wie im Kindergarten schnappten der Nachwuchs von Zeit zu Zeit einen Fluch hie, eine Beleidung da, auf und solche Dinge hämmerten sich in Gedächtnisse ein wie nichts Anderes. Als die Erwachsenen beschlossen, sofort die Kriegerahnen zu befragen, schauderte die Beigefarbene vor Aufregung, unterdrückte jedoch einen Laut des Erstaunens und der Ehrfurcht. Die sollten ruhig merken, dass es ihr egal war! Oder auch nicht, doch das war ein Detail, dass die Kater nicht unbedingt erfahren mussten. Dann ging Scharfzunge los, Reisekräuter vorbereiten und vermutlich wollte er auch jemanden zur Schnecke machen. Vielleicht war das ja seine bevorzugte Freizeitbeschäftigung? Es war unmöglich, der Versuchung zu widerstehen und auf den leisesten Samtpfoten folgte Sternenjunges ihm. Reisekräuter- Davon hatte sie bis jetzt nur gehört! Unbemerkt beobachtete die die geschickten Pfotengriffe/Handgriffe des Älteren und merkte sich jedes Blatt. Unauffällig nickte sie Kräuselwind und Mondjunges zu, die sie vom Nest aus sehen könnte, in der Hoffnung, die Beiden würden den Fellball sehen und vielleicht sogar mitkommen. Das Junge musste unbedingt ein paar Sachen loswerden! Dann schlüpfte sie wieder ins Freie und setzte sich wieder genau so hin wie eben. Es gefiel ihr ziemlich gut, mehr zu wissen als Scharfzunge, dem sie es heimzahlen wollte.

Kräuselwind
Die Kriegerin lag nur da, eckte ab und an über den Kopf ihres beinahe wieder gesunden Sohnes. Aus de Augenwinkeln erkannte sie helles Fell. Sie fokussierte ihren Blick auf den Plüschball und erkannte ihre Tochter Sternenjunges. Sie war vorhin herausgerannt, vermutlich wütend auf alle ein bisschen und auch auf sich selber.
Dann nickte Sternenjunges. Kräuselwind nickte lächelnd zurück und legte erst den Kopf wieder auf ihre Pfoten, als ihre Tochter draussen wieder verschwand. Dann besann sie sich: Vielleicht wollte Sternenjunges, dass ihre Mutter mitkam? Mit jemandem sprechen? Die Königin vermutete, dass es an Scharfzunge lag. Ihre Tochter interessierte sich offenbar sehr für das Amt des Heilers und der Kater war nicht immer allzu nett. War er gemein zu ihr gewesen? Oder einfach nur harsch? Vielleicht hatte sie gefragt, ob sie Schülerin werden durfte und er hatte 'Nein' gesagt. Das kann nicht sein... Dann wäre sie völlig aufgelöst.
Sie erinnerte sich, dass sie immer noch da lag und eigentlich schon vor einer Weile hatte zu Sternenjunges gehen wollen. Schnell erhob sie ihre mittlerweile steif gewordenen Glieder und trabte dahin, wo sie Sternenjunges hatte verschwinden sehen. Von da aus konnte sie ihre Tochter sehen und trabte langsam zu ihr hin. "Hallo!" Begrüsste sie die Kleine lächelnd.

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