Die Kräuterweide ist eine Wiese reichlich mit Kräutern. Die Zweibeiner reiten öfters zur Blattfrische mit ihren Pferden hindurch.

Haselmond
Lager--->
Die Kriegerin trabte heran, wusste, dass sie ihn hier nicht fände. Dennoch suchte sie nach ihm, kroch unter jeden kleinen Busch, roch an jedem Bau.
Er war nicht hier. Auf dem ganzen Clangebiet hatte sie schon gesucht. Lange gesucht, hatte jeden Stein umgedreht und ihn dennoch nicht gefunden. "Ist er bei dir, Lucille?", miaute sie leicht gen Himmel. Ermattet setzte sie sich, senkte das Haupt, ringelte den Schweif um ihre Pfoten. "Oh Ruuze...was soll ich nur tun ohne dich? Was soll ich machen? Ich brauche dich...das habe ich immer getan"
Nach einer Weile des Innehaltens und Horchens erhob sie sich. Auf dem Gebiet des WindClans war er nicht. Wohin könnte er gegangen sein? Zum Zweibeinerwald? Nein, wirklich gefallen hatte es ihm dort nie. Und ihr auch nicht. In der verlassenen Scheune war sie fast gestorben, bis Dunkelfrost se besuchte. Aber inzwischen war er tot, ihr Bruder, der sich immer für sie geschämt hatte und erst dann ihren wahren Wert erkannte, als sie von den Verbannten zu ihm kam. Es war seltsam gewesen, die eigene Schwester zu retten und so auch einen Bruder zu bekommen. Wespenpfote war ihre leibliche Schwester, doch wie alle anderen hatte sie sie ausgeschlossen. Und ihr Bruder auch. Alle hatten sie ausgeschlossen, nur Ruuze hatte das nicht getan. Aber es war Zeit gewesen, zu vergeben, und Haselmond war dazu bereit gewesen, nur Sandstern konnte sie nie vergeben, ihren Geschwistern aber schon. Vielleicht hatten sie einen Rat für sie, einen Versuch war es wert. Aber Dunkelfrost war tot und wo genau der WolkenClan war, wusste sie nicht. Aber sie beschloss, ihn zu finden. Wenn ihr eines half, dann war es ihre ausgesprochen gute Nase.
Die Kriegerin lief zum Gebiet, das einst den WolkenClan beheimatete, und folgte dem schwachen Duft, völlig schal und abgestanden, mehrere Tage...
-->WolkenClan-Territorium

Windherz
Lager-->
Die Heilerin hatte sich ein wenig abgeregt nach dem langen Weg und setzte sich, schloss die Augen. Sie holte tief Luft und langsam entspannte sie sich wieder.
Wie soll ich nur damit umgehen, oh SternenClan? Wieso könnt ihr uns nicht Rotstern wiedergeben! Oder Ginsterstern! Weise Anführer die eine Heilerin schätzen! Und nicht so ein Nichtsnutz, dass nichts von mir hält! Pah, das wird ihm noch leid tun!

<--Lager WC

Scharfpfote rannte seiner Mentorin nach. Er entdeckte eine Ringelblumenpflanze mit Blüten, und auch ein Lavendel trug schon seine kostbare Fracht, weshalb er sie schnell abbiss und auf einen Haufen legte. Dann schüttelte er sich, putzte den Pflanzensaft von seinem Pelz und trabte auf Windherz zu.
,,Also", maunzte er, ,,was hat dich so wütend gemacht?" Der blassgrüne Blick ruhte fest auf der Kätzin und erwartungsvoll war seine Haltung.

Windherz öffnete die Augen und seufzte. "Wir haben einen Anführer, der nichts von Heilern hält. Er war sehr respektlos und hat deutlich gesagt, dass mich die Dinge im Clan nichts angingen. Und er will Mondblatt zum ´zweiten Anführer machen! Warum bitte musste Rotstern ihn als seinen zweiten Anführer wählen? Hätte er nicht jemand anderen wählen können?"
Die Heilerin schnaubte. "Aber das lass ich nicht auf mir sitzen! Ihn interessiert nicht, was ich sage, nun, dann interessiert mich nicht, was er sagt!"

Scharfpfotes Ohren flippten nach hinten. Dieser Anführer, dessen Blut das des Kriegers war, zeigte weniger Respekt seinem Clan gegenüber, als es ein Streuner tat. Sein Blick wurde dunkel.
,,Wenn er wenig von uns hält, dann soll er lernen, wie wichtig wir für den Clan sind", knurrte er leise, ,,lass' uns gehen. Im Zweibeinerwald oder so eine zeitweilige Unterkunft finden und abwarten, wann Schattenrabe bemerkt, dass der Clan zu Grunde gehen wird." Der Kater wusste nicht, wie er auf diese Idee kam, doch schien sie ihm logisch. Der Respekt des Heiler-Schülers vor dem Anführer floss dahin, wie warmer Sand zwischen den Pfoten.

Windherz sah ihren Schüler an. "Dem würde ich gerne zustimmen...aber wir können unsere Schützlinge nicht zurücklassen. Wir können nicht das Leben einer unschuldigen Katze gefährden, die an uns glaubt, die uns schätzt. Aber eigentlich wäre das eine gute Idee...wenn nur nicht so viele Jungen gerade geboren worden wären! Dann könnten wir das machen...", überlegte die Heilerin.
"Der Clan ist schwächer denn je, wir haben einen irrgläubigen Anführer und einen nichts nutzenden zweiten Anführer..."

Scharfpfote blinzelte. Er vergaß die Katzen, die für ihn so normal waren, wie die Luft zum Atmen. Der Kater überlegte, sein Blick fixierte die Pflanzen, die im Wind der leichten Brisen sanft hin und her schaukeln. Lauschte dem leisen Rauschen und nahm die Düfte intensiv auf.
,,Was sollen wir nur machen...", murmelte er. Dann erstarrte der Kater.
,,Wir müssen den SternenClan befragen"; maunzte er, ,,sie haben sich schon lange nicht mehr gemeldet. Sie müssen wissen, ob Schattenrabe und Mondblatt geeignete Katzen sind - oder nicht."

Windherz seufzte. "Oder wir gehen und sagen Sturmsee, wo wir im Notfall zu finden sind", miaute sie dann. "Ich weiß, der SternenClan wird uns Hilfe senden. Und vielleicht sollten wir einfach beim Mondstein bleiben..."
Die Heilerin war sich unsicher, ob das der richtige Weg war. "Und wenn wir beim Mondstein sind, werde ich deine Zeremonie machen. Du bist so weit und ich kann einen vollwertige Heiler an meiner Seite gebrauchen"

In Scharfpfote rauschte eine Welle des Stolzes. Er hatte es geschafft, endlich würde er vollwertiger Heiler werden! Aber diese Euphorie hielt nicht lange. Die Lage des Clans war ihm wichtiger. Mit einem Nicken nahm er die Entscheidung seiner Mentorin an.
,,Ja, die Idee ist gut", miaute der Heiler-Schüler, ,,wir sollten uns aber nicht zu weit vom Lager entfernen ... darum war meine Idee gerade auch Fuchsdung. Wenn eine Katze doch mal schwer verletzt oder...", er dachte an den grauen Mörder, der durch die Wälder wanderte, ,,sonst etwas schlimmes passiert."

Windherz setzte sich. "Lass uns erst einmal zum Mondstein gehen und mit dem SternenClan kommunizieren. Ich denke, uns wird ein Ort einfallen, der geeignet ist, um in der Nähe zu bleiben", miaute sie und erhob sich. "Dann lass uns gehen, Kleiner"
Die Heilerin humpelte los, ehrgeizig bewegte sie sich voran, war aber dennoch langsamer als ihr Schüler, da sie nach einer gewissen Zeit immer sehr stark humpelte
-->Mondstein

Scharfpfote nickte. Er beobachtete noch einen Moment die flammende Sonne, die schwach sich sehnsüchtig ihrem Wassernest entgegenstreckte. Die Strahlen trafen ihn und blendeten ihn zugleich, weshalb er den Blick abwandte. Gemächlich lief er Windherz nach. Wieder war die Aufregung da, er würde Heiler werden, doch die Sorge um den Clan wuchs in ihm wie Efeu ein Baum hoch.
-->Mondstein

Windherz
Mondstein-->
Die Heilerin kam gleichzeitig mit ihrem Schüler an und setzte sich. Das alles wirkte surreal, so fern von alledem, was sie kannte und was ihr Leben darstellte.
Doch es war der Weg, den sie beschreiten mussten, den sie entlanglaufen und beenden mussten, denn Schattenrabe musste verstehen, wie wichtig Heiler und deren Rat für den Clan waren. Damit, dass er Windherz außen vor gehalten hatte, war die Heilerin gekränkt. Sie war älter und weiser, hatte mehr Erfahrung mit der Führung eines Clans als Schattenrabe, der nie etwas getan hatte. Doch nun war er an der Spitze und musste die Heiler einbeziehen

<--Mondstein

Der Heiler trabte neben seiner ehemaligen Mentorin. Er war langsamer geworden aus Respekt vor ihrem Bein. Sein Blick ruhte auf den Pflanzen. Suchte nach etwas, dessen Scharfzunge sich nicht bewusst war. Einen Moment schloss er die Augen. Der gleiche Geruch wie beim Mondstein. Ja. Es war das, was der SternenClan gesagt hatte.
,,Wann sollen wir Sturmsee sagen, dass wir hier bleiben?", fragte Scharfzunge, die Lider immer noch zusammengepresst und die Luft prüfend.

Windherz seufzte. "Ich kenne ihn schon mein ganzes Leben und er kennt mich. Er hat mich gesehen und ich glaube, wenn ich nicht bald im Lager auftauche, wird er herkommen. Das mit der Kräuterweide habe ich ja nicht gerade leise gesagt...", miaute sie dann. "Er wird herkommen, das weiß ich. Wo meinst du, sollen wir uns niederlassen? Ein geschütztes und nicht zu offensichtliches Plätzchen wäre etwas schönes, denke ich"

Scharfzunge sah sich ruhig um. Er kannte diesen Platz so gut wie seine eigenen Pfoten, doch schien die Suche nach einem geeigneten Ersatz-Bau schwieriger als das Erlegen eines Kaninchen. Seine Ohren flippten hin und her, dann trat er einige Schritte vor. Sah von diesen Standpunkt aus sich nochmals um.
,,Dort hinten ist ein alter Kaninchenbau"; maunzte er, ,,wenn wir nur etwas an ihm herum graben, haben wir sowohl Platz für uns, als auch für Kräuter." Der Heiler sprang auf die Stelle hinzu und wartete auf die Antwort der Älteren.

Windherz lächelte. "Ja...ja...meine Augen sind nicht die einer jungen Katze", miaute sie scherzhaft, denn so alt war sie noch lange nicht. Sie liebte Scharfzunge wie ihren Sohn, jeden Moment ein wenig mehr. Seit sie ihn aufgepäppelt hatte war diese Liebe stetig gewachsen.
die Heilerin nahm den Bau genauer in Augenschein. "Würdest du graben? Ich kann das nicht", miaute sie mit leichtem Bedauern in der Stimme. Sie war nicht zufrieden, dass sie ihm nicht dabei helfen konnte.

Natürlich nickte Scharfzunge und fuhr die Krallen aus. Kratzspuren in der Erde würden jeden vertreiben, der es mit einem von den beiden aufnehmen würde. Obwohl der junge Heiler-Kater kaum Kampftraining hatte, würde er mit seinem Herz diese Höhle bewachen.
Der dreifarbige weitete den Eingang aus, dann kletterte ein bisschen hinein und bemerkte erst jetzt, wie verzweigt das ganze System war. Ein Seufzen glitt über die Lippen, dann ließ er zwei Gänge einstürzen, ehe er einen Gang ausbaute, um dort mit Windherz zu schlafen und dann einen anderen zu einem Lager für ihre Kräuter. Sie waren zwar nicht hoch, aber breit genug, dass zwei Katzen locker nebeneinander stehen konnten.
Leider dauerte der Bau lange, da sowohl seine Kräfte nicht die Stärksten waren, als auch das ganze wegtragen der Erde viel Zeit beanspruchte.

Windherz sah ihrem Scharfzunge stolz zu. Es war unbeschreiblich, wie sehr man eine Katze lieben konnte, die nicht seien eigen Fleisch und Blut war, einfach dadurch, dass man sie kannte, dass man sie aufwachsen sah und sie lehrte.
Sie lächelte zufrieden, ja, er war der richtige.
Das wusste sie ganz genau

Scharfzunge keuchte. Seine Brust, sein Bauch, einfach sein ganzer Körper bebten vor Anstrengung. Der dreifarbige Pelz war dreckig. Die einst weißen Stellen erstrahlten in einem schmutzigen Braun, seine dunkleren Stellen hatten einen erdigen Stich, nur das rötliche Fell war einigermaßen unversehrt, zumindest sah es so aus.
Der junge Heiler sprang aus dem Bau, hoch zu seiner Mentorin und engsten Vertrauten. Die blassgrünen Augen blitzten erschöpft auf.
,,Fertig", seufzte seine Stimme, bevor er sich auf den Boden legte und die sanfte Brise um seine erhitzten Pfoten wehen ließ.

Windherz legte sich neben ihn und begann, ihm die Zunge zu geben. "Danke, Scharfzunge", miaute sie sanft und fuhr mit der Zunge über das Fell ihres Ziehsohnes.
Die Heilerin liebte ihn sehr, auch sie war erschöpft, wenn auch sicherlich nicht so sehr wie er. Denn sie hatte ihm nicht helfen können, dieses eine Mal. Dabei hatte sie ihm für immer helfen wollen, bei allem

Scharfzunge schloss die Augen. Er spürte, dass sie noch bei ihm war, doch nur schwach, da er langsam wegdämmerte.
,,Nicht ... der Rede ... wert", seufzte der Heiler leise, jedes Wort rollte wie ein Stein über seine trockene Zunge. Der Kater blieb so entspannt liegen, ließ den Wind um seine Ohren wehen, nahm mit wachsender Dankbarkeit den Wind wahr, aber auch das blendete er aus. Nur ein Seufzen später war er im Land der Träume.

//Sorry hab das voll übersehen

Windherz fuhr fort, Scharfzunges Fell zu pflegen, auch wenn er schlief. Sie machte weiter bis es wieder schön sauber war und blieb dann neben ihm, verharrte still und sah empor zum Sternenvlies. Sie hatte das Gefühl, bald würde sich etwas ändern, spürte es im ganzen Pelz, der SternenClan drückte sich nicht klar aus, aber es wirkte fast wie eine Warnung...
Die Heilerin seufzte und betrachtete ihren schlafenden Scharfzunge, ihren Sohn, den sie nicht geboren hatte, aber den sie mehr liebte als alles andere auf der Welt. Für ihn würde sie alles aufgeben, wirklich alles, sterben würde sie für ihn...ein merkwürdiges kribbeln schoss durch ihren Pelz bei diesen Gedanken. Sie schluckte. Ist es das? Ist meine Zeit vorüber? Habe ich mir einen Platz an eurer Seite verdient? Bei meiner Mutter Lichterträne...und bei meinem Vater? Wenn ich sterben soll, SternenClan, dann nehmt mein Leben in eure Pfoten, ich lege es euch vor eure Pfoten auf das ihr damit tut, was ihr für das Richtige haltet. Gerne würde ich bei ihm verweilen, er ist mein Herz und meine Seele, aber als ich damals Heilerschülerin wurde gab ich euch mein Leben auf das ihr damit tut, was ihr wünscht. Und auch nun werde ich euch dienen, so, wie ich es immer tat...

Scharfzunge schlief. Blendete vieles aus, während sein Atem in ruhigen Zügen den Körper hob und senkte. Zwischendurch flippte ein Ohr nach hinten, träumte, wie er jagte und über die Wiesen tollte mit seiner Schwester. Die blutjungen Schüler. Dann - die Streuner! An der Grenze ragten die großen Schatten auf. Der Gestank wehte ihm in die Nase, als würde er wieder dort sein. Blattpfote war sofort mutig dabei, zu kämpfen, doch Scharfzunge nicht. Wie in Trance sah er sein jüngeres Ich dabei zu, wie er starr seiner Schwester zusah. Wie der Streuner über sie kam und seine Zähne in ihre Kehle rammte....
Scharfzunge schreckte hoch. Er keuchte, sah seine Mentorin, wie sie, einer beschützenden Mutter gleich, neben ihm saß und in das Sternenvlies sah. Der Kater brauchte einen Moment, blinzelte und versuchte so, die grässlichen Spinnweben der Vergangenheit abzuschütteln. Immer noch lag der dreifarbige auf dem Boden, beobachtete die Kätzin, die ihm so vertraut war, seit er seinen achten Vollmond erlebt hatte.

Windherz wandte ihrem Sohn den Blick zu, ihre Augen waren sanft und ihr Blick ruhig. "Was hast du geträumt?" fragte sie sanft, zwar hatte sie eine Ahnung, wollte ihn aber nicht an Dinge erinnern, die ihm wehtaten, wenn sie sich doch irrte. Zwar war das bisher nie vorgekommen, doch es gab für alles ein erstes Mal und das der SternenClan sie warnte, vor etwas, was kommen möge, war es noch wichtiger, nicht übereilt zu handeln. Vielleicht hing all das zusammen? Wer konnte das schon wissen