Eibenpfote nahm einfach das Stück, was ihr am nächsten lag, und begann dann, darauf herum zu kauen. Sie spürte wie sich das Fell des Kriegers im Rhythmus des Atems mit dem ihren verband und sich wieder trennte, es war seltsam, ihm so nah zu sein, denn sie hatte stets geglaubt, allen fern zu sein.
Sie spürte, wie die Energie des Fisches in ihrem Körper Aufnahme fand und sah hin und wieder empor zum Sternenvlies.

Pinienkralle
Der Graue hatte seine Hälfte schnell verzehrt und beobachtete Eibenpfote, wie sie schweigsam ihren Fisch aß. Dieses Gefühl der Verstoßenheit würde sich nicht so einfach mit ein paar tapferen Gesprächen legen, das war ihm bewusst.
Trotzdem war er sich auch nicht mehr sicher, ob es das Beste war, sich zur Mission zur machen, sie zu einer starken Kriegerin auszubilden. Setzte es die Kätzin nicht nur mehr unter Druck?
Aber was war schon das Beste? Er wollte jedenfalls sein Bestes tun.
"Ich werde jetzt ein Weilchen trainieren gehen, hier werde ich anscheinend gerade nicht gebraucht", sagte er schließlich und blickte einmal durchs Lager.
"Willst du mitkommen?", bot er an und sah sie durch freundliche Augen an.

Eibenpfote kaute noch auf ihrem teil des Fischs herum. "Sag mal, warum bist du eigentlich so anders?", fragte sie dann geradeheraus.
Die kleine Kätzin dachte nicht daran, dass es dem Krieger unangenehm sein könnte oder dergleichen, aber sie interessierte sich brennend für seine Vergangenheit. Sie wusste, dass  sie seine Frage in diesem Moment ignorierte, was ihr zwar leid tat, sie aber nicht aufhalten konnte

Vogelpfote stapfte ins Lager und schmiss den Fisch wütend auf den Frischbeutehaufen. Einige Schuppen des Tieres lösten sich ein wenig, andere fielen ganz ab und flogen schillernd durch die Luft. Es schien, als starrte sie das Auge des Fisches empört und verletzt an. Vogelpfote wandte sich ab, ihre Krallen hinterließen kleine Furchen in dem Boden, und sie ging zornig und mit gesträubtem Schwanzfell über die Lichtung zum Schmutzplatz. Grimmig kroch sie durch den schmalen Gang und glitt ins seidige, kühle Wasser. 
    Wüstenflug würde weder durch das Loch passen, noch wäre er in der Lage, ihrer Spur zu folgen, die sich durch das Wasser verlieren würde. Am anderen Ende des Lagers schüttelte sich Vogelpfote das Wasser aus dem Fell und machte sich heimlich, still auf den Weg. Auf der Anhöhe schaute sie nochmal zurück und Lager. Niemand war ihr gefolgt. Sie drehte sich um umdrängte jetzt schneller; ihr gestreiftes Fell zerschmolz mit den Schatten, sodass sie fast unsichtbar wurde im Wald. 
    Ihre Augen, noch immer erfüllt von Zorn und Wut, blitzten durch die Dämmerung. Mit zusammengebissenen Zähnen rannte sie davon, entfloh ihrer Wut, ihrem kranken Vater, ihrer toten Mutter und ihren verstoßenen Geschwistern. Sie hatte immer nur sich selbst gehabt, und niemals würde sie etwas daran ändern. Dafür war sie zu stark. Zu eigensinnig. Und zu eitel. Schwer keuchend blieb sie stehen, schüttelte ihren Kopf.
   Jetzt setzte sie ihren Weg langsamer fort; bedachter. Sie bekam das Bild nicht weg, das Bild von ihrem Vater, der sie anschrie - niemals vergessen würde er ihren Verrat. Töten, er würde sie töten. Ein Rascheln erschreckte Vogelpfote. Sie fuhr herum, aber sie sah niemanden. Voller Angst rannte sie los, stolperte, rappelte sich auf- als ihre rechte Vorderpfote plötzlich ins Leere griff. Erschrocken heulte sie auf, ein scharfer Ton, der die Luft durchschnitt. Und dann fiel sie.
    ---> Schlucht

Pinienkralle
Er sah sie einen Augenblick ratlos an.
"Wie meinst du das?", fragte er dann; er war sich nicht sicher, worauf sie hinauswollte, aber er hörte ihr gerne zu.

Eibenpfote sah ihn an. "Du wirkst anders als alle anderen...also nicht so wie Sternenlicht, die wirkt auch anders, oder halt Papa, aber du bist...ich weiß nicht wie ich es sagen soll, du wirkst...wie jemand, der nicht immer hier war", miaute sie dann leise.
"Es tut mir leid, nimm mir das bitte nicht übel, ja? Ich habe dich nämlich echt gern", fügte sie dann ein wenig kleinlaut hinzu


Sternenlicht betrachtete Herbstjunges, ihre kleine Schwester, die an ihrem Bauch schlief. Sie seufzte, sah dann zu Mondsturm, der ihr ja Hilfe angeboten hatte. "Achte bitte kurz auf sie...ich...ich muss einen Moment allein sein", miaute sie und als der große Graue nickte, erhob sie sich vorsichtig und trabte zum Lagerausgang. Für einen Moment erinnerte sie sich an das Verbot Bachsterns, allein rauszugehen, aber sie wusste, dass Dorn ihr nichts tun würde. Sie hatte ihn damals gerettet und sie hoffte, ihr Halbbruder hatte genügend Verstand um sich beim nächsten treffen zu revanchieren. "Falkenstreif, ich werde Jagen gehen. Am Trainingsplatz. Ich weiß, wir dürfen nicht allein raus, aberich bitte dich darum, eine Ausnahme zu machen", miaute sie dann doch in das Ohr ihres Onkels, der seufzte und nickte.
Dann preschte sie hinaus
-->Trainingsplatz

Pinienkralle
Er war irgendwie ein bisschen verunsichert und auch überrascht, dass sie das meinte.
"Ach, das merkst du, ich meine, dass ich kein Clangeborener bin? Hmm, du meinst, weil ich ein bisschen der 'Außenseiter' bin", erwiderte er und schmuzelte; es war klar, dass es ihn nicht kränkte.
Auf ihr Geständnis lächelte er dankbar, er fühlte genauso.

Wüstenflug
cf da wo Vogelpfote herkam
Wütend vor sich hin murmelnd kam der große, goldbraune Kater am Lager des Flussclans an und sah mit zusammen gekniffenen Augen zum Eingang. Sein Fell war aufgestellt und sein Schweif zu doppelter Größe geplustert. Noch immer ärgerte er sich über seine unnütze Schülerin und hätte am liebsten seinen Ärger hinaus geschriehen... Aber das passte nun leider so ganz und gar nicht zu ihm. Es reichte ja schon, dass eine einzige Schülerin ihn so zur Weißglut treiben konnte, dass er seine Gelassenheit verlor! Seine gut verschlossenen Gefühle brachen förmlich aus ihm heraus und das war alleine ihre Schuld! Vogelpfote! Was hatte dieses Mäusehirn an sich, dass er so auf sie reagierte?
Sie war ja nun wirklich nicht die erste, die ihn herausforderte. Aber bisher konnte er immer darüber stehen. Verdammt.
Der Krieger holte tief Luft und beruhigte sich langsam. So würde er sich bestimmt nicht im Lager zeigen... Mit der Zunge glättete er sein Fell und betrat dann das Lager, sein Blick unberührbar und kühl wie man ihn kennt. Seine hellen Augen huschten umher. Suchten nach seiner Schülerin. Nicht, dass er sie unbedingt in seiner Nähe haben wollte... aber sie brachte sich ständig in Schwierigkeiten... wahrscheinlich selbst dann, wenn sie schlief. Er seufzte innerlich und verfluchte Bachstern, welche ihm diese Bürde aufgebrummt hatte. Das würde er ihr nie verzeihen...
Leider war das einzige was er von seiner Schülerin noch sah ihre Schweifspitze, die soeben durch den Tunnel zum Schmutzplatz verschwand. Okay... DA würde er ihr nun wirklich nicht hin folgen... So viel konnte sie ja nun nicht falsch machen. Geduldig wartete er, bis sie wieder erschien... doch die Augenblicke vergingen und von Vogelpfote war nichts zu sehen. Besorgt kniff er die Augen zusammen und sein Herz sackte eine Etage tiefer. Sie weinte hoffentlich nicht.... Nun stand der Kater doch auf, folgte ihr und rief leise ihren Namen. Doch ihm schlug nur Stille entgegen – und da begriff er.
Sie war wieder abgehauen! Hatte ihn zum zweiten Mal ausgetrickst. Vor Wut fauchte er auf und seine Augen blitzen voller Zorn. Durch das Wasser konnte er ihre Spur nicht finden, also musste er solange suchen, bis er einen Hinweis fand. Gereizt rannte er erneut aus dem Lager und seine Krallen fuhren bei jedem Schritte in und aus. Wüstenflug suchte, aber von seiner Schülerin war nichts zu sehen – er entfernte sich vom Lager – und hörte einen Schrei.
Sein Herz setze aus und die Angst die ihn ergriff, ließ ihn für einen Moment erstarren. Doch er erholte sich schnell und sprang los, rannte vorwärts, seiner Schülerin zur Hilfe.
Er wusste nicht, was geschehen ist... doch er hoffte, noch rechtzeitig zu kommen...
gt Schlucht

Eibenpfote legte den Kopf schief. "Nenn es, wie du willst. Aber du gebärdest dich anders, bewegst dich anders als die anderen...glaub mir, ich saß lange genug im Lager, um das beurteilen zu können", miaute sie dann mit einem Lächeln.
"Erzählst du mir, was du erlebt hast? Das muss so aufregend gewesen sein...immerhin bist du Krieger, du musst was erlebt haben"

Amseljunges
„Dann gehört er dir. Ich hab eh noch einen Eigenen.“ 
Die junge Kätzin grinste übermütig und tollte dann weiter mit dem Moosball umher.
Als Kupferschnee sich zu ihnen setzte, sprang das kleine Energiebündel voller Elan auf sie zu.
Kurz vor ihrer Mutter bremste sie allerdings ab. Fixierte sie mit ihren schönen, großen Augen.
„Mami? Was ist ‚da draußen‘?“ Fragte sie und zeigte mit der winzigen Spitzte ihres Schweifs in Richtung Ausgang der Kinderstube.
Wo kamen nur immer all die fremden Katzen, die vielen Gerüche und das helle Licht her?
Amseljunges wollte es wissen!
„Können wir vielleicht mal dahin gehen? Nach draußen? Mit anderen Katzen spielen?“
Die rostrot-braun gemusterte Kätzin meinte sehr wohl zu wissen, das außerhalb des Baus bestimmt noch viele Katzen waren, die so gerne spielten wie sie.
„Alle zusammen?“ Ihre Geschwister sollten natürlich auch mitkommen.

Falkenstreif sah sich im Lager um, er hatte gesehen, wie Wüstenflug und Vogelpfote aus dem Lager geeilt waren und war dabei, sich zu überlegen, was für Strafen er ihnen auferlegen würde. Denn eine Strafe war unumgänglich, sie hatten sich Bachsterns Befehl widersetzt, da sie einzeln gegangen waren. Auch Sternenlicht war einzeln gegangen, aber musste bei herbstjunges schlafen und ihr zu verbieten, das Lager zu verlassen, war hinfällig, da sie eigentlich die ganze Zeit bei ihrer kleinen Schwester blieb. Dennoch würde er eine Strafe aussprechen, das war seine Pflicht und da war es auch egal, dass sie seine Nichte war.
Der große Kater sah zum Sternenvlies empor. Die Sterne, die man bereits sah, leuchteten und strahlten und der übellaunige Kater beruhigte sich ein wenig. Seine Abwehrhaltung allen anderen gegenüber schwächte er ab, er genoss die Nähe, die er immer verspürte, wenn er zu den Sternen sah...dort oben waren seine Eltern Aspentau und Sturmherz, seine Schwestern Graumond, Kornblume und Blumenwind und vor allem waren dort oben auch Tropfenjunges und Sturmjunges, seine kleinen Jungen, die er verloren hatte an den schwarzen Husten...

Pinienkralle
"Ja, das glaube ich dir, du bist sehr aufmerksam und schlau, das weiß ich", erwiderte er und lächelte ebenso.
Er lies sein Blick einmal durchs Lager schweifen, prüfend, ob sie in Ruhe reden konnten.
"Hmm", sagte er etwas zweifelnd, "Ich weiß nicht, es war eher das schlechte aufregend"
In einem ruhigen Moment dachte er nach, wo er anfangen sollte.
"Also, ich wurde als Hauskätzchen geboren, in einem Zweibeinerort, der weit von hier entfernt liegt. Meine Mutter nannte mich 'Pinie'. Meinen Vater hab ich nie kennengelernt, aber das ist auch gut so, glaube ich; er hat meine Mutter verlassen und ist kurz nach meiner Geburt im Kampf getötet worden. Er war nur ein untreuer, blutrünstiger Streuner", erzählte er mit einem Seufzer und kam seinen Erinnerungen mit jedem gesprochenen Wort näher.
"Ich wurde meiner Mutter mit wenigen Sonnenaufgängen entrissen und in ein grauenhaftes Zweibeinernest gebracht. Dort lebten viele Katzen, viel mehr als der ganze FlussClan ausmacht. Die Zweibeiner hielten uns dort gefangen. Ich habe das Sonnenlicht in der Zeit nur von innen gesehen. Aber ich war auch noch sehr jung, ich habe erst danach begriffen, was sie uns damit angetan haben“, er machte eine Pause, seine Erzählweise war bis dahin sachlich und ruhig.
„Danach, nachdem ich fliehen konnte, kam ich in den Zweibeinerort, der außerhalb unser Clan-Territorien liegt“, fuhr er fort.
„Meine Erinnerungen an die Zeit davor sind nur blass. Ich war einen Blattwechsel alt, als ich zu einer Kätzin mit ihren Jungen kam, die bei Zweibeinern lebten.
Sie wurden nicht so von ihnen gefangen gehalten, wie ich es kannte, sondern beschafften sich ihr  Essen selber und schliefen nicht im Zweibeinernest, ich fand das schön, damals. Das war das erste Mal, das ich wirklich in einer Gemeinschaft lebte, die wichtig für mich war. Die Jungen waren so alt, wie ich es war, als ich noch bei meiner Mutter lebte. Sie waren mein Zuhause, 3 Monde lang. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie es passiert ist, aber sie wurden von einem Hund umgebracht. Vielleicht waren sie zu schwach, oder sie hatte versucht, ihre Kinder zu beschützen, ich weiß es nicht. Danach war ich wieder alleine“, er versuchte nicht abzuschweifen, aber die Bilder der blutigen Körper hatten sich in sein Gedächtnis eingebrannt und er erinnerte sich an die Einsamkeit, die ihn daraufhin erwartete.
„Als Streuner hatte ich eine andere Persönlichkeit“, fuhr er dann fort. Er hatte seine Gefühle schnell wieder im Griff und musterte sie durch seine blauen Augen, bevor er ihr erzählen wollte, wie er im FlussClan aufgenommen wurde.

Haseljunges

Verschlafen und mit müden Augen stapfte er aus dem Heilerbau und streckte sich ausgiebig. Die Sonne stand tief, anscheinend hatte er den ganzen Tag verschlafen. Er blinzelte kurz um sich, nahm sich ein kleinen Fisch, der am Rand des Frischbeutehaufens lag und verspeiste ihn.
Er sah sich nach Nebelsee um, um sie zu fragen, wobei er helfen könnte.

Nebelsee

Die Kätzin hörte wie Haseljunges sich regte und begrüßte ihren kleinen Schützling freundlich als er neben ihr aus dem Bau kam. Na gut geschlafen kleiner? Freundlich leckte sie ihm über den Kopf. Bald war er alt genug...ob er wohl ihr Schüler werden wollte?

Haseljunges

Er hatte beim aufwachen Nebelsee garnicht bemerkt und zuckte kurz zusammen, drehte sich aber mit glänzenden Augen um und miaute aufgeregt:"Jaa, wie ein Eichhörnchen im Blattfallschlaf. Was machen wir heute? Können wir Kräuter sammeln, die wir noch brauchen?"

Nebelsee

Die Kätzin schnurrte, heite würdes ie haseljunges fragen. Hm..ja ein paar könnte ich schon noch gebrauchen...aber Bachstern hat verboten alleine rauszugehen...und da du noch ein Junges bist müssen wir uns nach einem Krieger umsehen der uns begleited. Kannst du ind er zeit mal nachsehen ob wir noch genügend Borretsch und Ginster haben? ohne auf eine Antwort zu warten hüpfte die Kätzin zu Falkenstreif..auch wenn er zweiter Anführer war...ein Krieger war er immerhin auch. Hallo. Hast du Zeit? Ich muss Kräuter sammeln gehen, und ich würde lieber einen Krieger mitnehmen.

Haseljunges

Ruhig trabte er in den Bau und schaute, wie der Borretsch und der Ginster aussahen und lief dann zurück zu Nebelsee.
"Der Borretsch ist noch frisch genug, um zu behandeln, aber der Ginster sah nicht direkt mehr gut aus... Ich glaube, wir brauchen neuen."

Nebelsee

Die graue kätzin schnurrte. Danke. Ach ja und ihn nehme ich natürlich auch mit. Für sie war es selbstverständlich gewesen haseljunges mitzunehmen und erst jetzt viel ihr ein das es vielleicht etwas komisch rüberkam wenn sie ein Junges dabei hatte.

Haseljunges

"Schade, dass ich nicht allein raus darf. Groß genug bin ich ja.", miaute er trotzig und sah zu Nebelsee. Wann darf ich denn bloß allein aus dem Lager? Groß genug bin ich und ich bin schon über 6 Monde alt!

// schreib sally mal ne pn^^ dann wird er ernannt^^

Nebelsee

Die Kätzin schnurrte. Bald wirst du ernannt kleiner. Aber alleine raus darfst du eh erst wenn du ein krieger bist. Und nur wenn es dir erlaubt wird. Als ob sie die bestätigung des zweiten anführers wollte schnippte sie ihm mit dem schwanz zu.

/7Samtchen, hab mit Schreckfuß Meerpfote angesprochen. ^.^ Er soll aufstehen, weil Schreck überprüft, wie weit er ist. ^^

//das hab ich völlig übersehen...danke Pandini :3
Eibenpfote sah ihn an und leckte ihm einmal tröstend über die Wange, ehe ihr der Gedanke kam, das das komisch wirken könne.
Daher unterbrach sie das und rutschte einmal verlegen auf dem Boden herum, ehe sie wieder aufsah. Seine Offenheit freute sie und es tat ihr leid, was er erlebt hatte. Aber jetzt kam der Teil, der für sie richtig spannend wurde.

Falkenstreif sah Nebelsee an. Dann fiel sein Bick auf Haseljunges. "Solange er nicht ernannt ist verlässt er das Lager nicht. Er ist ein Junges, demnach darf er im Moment nicht raus", miaute er und betrachtete das Junge verachtend, fast ein bisschen feindselig.
Der zweite Anführer richtete seinen Blick wieder auf Nebelsee. "Du kannst dir Rauchherz nehmen und dann könnt ihr zu zweit los, ich warte noch auf Vogelpfote und Wüstenflug, die beide eine Strafe bekommen müssen"

Meerpfote sah auf als Schreckfuß zu ihm trat und als dieser ihm sagte, er solle aufstehen, zögerte der Kater nicht. Er hievte seinen Körper auf die drei Pfoten und fand recht schnell seinen Stand, mit den Beinen kam er einigermaßen klar. Was ihm nach wie vor Probleme bereitete, war das Sehen. Plötzlich nur noch auf einem Auge zu sehen änderte die komplette Wahrnehmung, man konnte niemandem mehr wirklich ins Gesicht sehen, immer blickte man vorbei.

Schreckfuß musterte den Stand. Er war natürlich stärker geworden, dem Mentor ist nicht entgangen, dann sein Schüler eisern trainiert hatte.
,,Geh ein paar Schritte", maunzte er ruhig, sein Blick suchte nicht den halben des jungen Grauen, sondern blieb auf den drei Pfoten liegen. Der Atem ging ruhig, seine ganze Haltung verriet keinerlei Gedanken, der durch seinen Kopf ging, dem Schüler gewidmet war und den Erfolg des Jungen lobte.

Meerpfote bewegte sich inzwischen recht sicher vorwärts, nur hatte er Probleme, wenn er sich verschätzte, was häufiger vorkam, dann konnte es schon passieren, das er irgendwo gegen lief oder stolperte, einfach, weil er die Umgebung falsch einschätzte. Das halbe Sehen, was ihm geblieben war, beeinträchtigte ihn weit mehr als er zugeben wollte. Denn er hatte seiner Mutter geschworen, alles zu geben. Und das würde er auch, er würde nicht eher ruhen als das er Krieger wurde

Pinienkralle
"Es ist nicht schlimm, ich erinnere mich nur", versuchte er ihr zu versichern, weil er merkte, dass sie ihn für diese Erlebnisse scheinbar bemitleidete.
Trotzdem fühlte es sich gut an, dass sie ihm so ihre Zuneigung zeigte.
"Dadurch, dass ich auf mich alleine angewiesen war, wurde ich stärker, schlauer, gerissener und stumpfer", fuhr er dann langsam fort.
"Als Streuner kann man dieselben Fähigkeiten wie eine Clankatze erlernen, aber innerlich ist man meistens deutlich zerfressender; ich habe viele Streuner kennengelernt.
Jedenfalls war mein inneres Ich immer noch dasselbe, ich hatte es nicht nur auf eine Sache abgesehen, aber ich wurde immer egoistischer und unmoralischer durch meine Lebensweise. Es ist ein andauernder Überlebenskampf"
"Ich weiß, dass ich zwei Leben auf dem Gewissen hatte und komplett eigenbrötlerisch war, als ich zum ersten Mal einer Clankatze begegnete. Es war ein Junges aus dem FlussClan, das ich entdeckte, weil es vor Angst wimmerte. Ich habe den Fuchs gerochen, der sich in der Nähe befand. Eigentlich hätte ich mich in Sicherheit und das Junge seinem Schicksal überlassen müssen, aber seitdem ich die Jungen meiner Familie verloren hatte, habe ich wohl eine Bindung zu den unschuldigen Kleinen aufgebaut", er wusste nicht, wie er es besser hätte ausdrücken können.
"Ich brachte das Junge also zu den Katzen zurück, die hier im Lager lebten, dem FlussClan, ihr Geruch war überall. Obwohl ich hier natürlich alles andere als erwünscht war, hatte ich ihr Junges gerettet und das schienen sie mir gewissermaßen anzurechnen. Ich wurde schließlich nach der Zeit, in der ich meine Loyalität beweisen musste, in den FlussClan aufgenommen", erzählte er mit gefesseltem Blick, als ihm die Bilder seiner Zeremonie erschienen.
"Es überrascht dich vielleicht, aber ich war nie ein guter Schüler. Ich war 8 Monde alt. Obwohl ich schließlich gut kämpfen und jagen konnte, war ich nie wirklich loyal. Ich war oft im Zweibeinerort und führte, so oft ich mir das leisten konnte, mein Streunerleben weiter. Es war nichts für mich, ich meine diese Disziplin, die Verantwortung, das ganze Zusammenleben von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Andererseits erschien es mir auch als schön, weil es so ein starkes Vertrauen und Verlassen aufeinander gab und ich wollte das Leben nicht aufgeben. Aber ich verstand wohl einfach nichts von dieser Vertrauen und ich missbrauchte es. Ich verstand nicht, dass ich damit das Gesetz brach, dem ich mich verpflichtet hatte", es fiel ihm nicht leicht, über seine frühste Vergangenheit so wie über eine große Geschichte zu sprechen. Besonders, weil er sich den Respekt und das Vertrauen des Clans hart zurück erarbeitet hatte und fürchtete, dass sich Eibenpfotes Einstellung zu ihm jetzt ändern könnte. Nach dem Gedanken wusste er einen Moment nicht, wie er fortfahren sollte.
"Wie du siehst, bin ich jetzt ein Krieger", sagte er jetzt etwas standhafter und sah sie an. Sein Ausdruck war entspannter, aber er wartete mit aufmerksamen Augen unsicher auf eine Reaktion.
Er hatte den Teil seiner Vergangenheit ausgespart, in dem sein Verrat entdeckt, ihm verziehen, seine Ausbildung fortgesetzt wurde und sein Name nach vielen Monden schließlich 'Pinienkralle' war. Es waren endlose Monde von Training gewesen. Es hatte gedauert, bis man ihn wieder akzeptiert und geachtet hatte.