Federjunges sahihn an, er schien sehr überzeugt und als er loslief, zögerte sie einen Moment, ob es klug war, wenn sie dabei war. Immerhin kam Schattenflügel aus einer Welt, in der es sie nicht gegeben hatte. Aber das ging nicht, sie hatte es ja schon fast versprochen, da konnte sie unmöglich jetzt zurückbleiben, damit er allein mit ihrem Vater sprechen konnte.
Das Junge sprang also auf und trabte hinter Rotjunges her, hatte ihn recht schnell eingeholt und lief dann neben ihm her zu ihrem Vater.
Windstern schien irgendwie in Gedanken versunken und sie war sich mit einem Mal gar nicht mehr so sicher, ob es wirklich nötig war, dass sie zu ihm gingen. Immerhin war er gerade in Gedanken und außerdem hatte sie Angst, ihn zu beunruhigen.
Sie sah zu Rotjunges. "Ich bin bei dir, du brauchst keine Angst vor ihm zu haben", miaute sie lächelnd und setzte sich. Sie sah zu ihrem Vater. "Papa, Rotjunges möchte mit dir sprechen", miaute sie und blickte ihren Vater liebevoll an, dann sah sie aufmunternd zu ihrem fast Freund.

Windstern beobachtete, wie Blitzflug das Lager verließ und er bemerkte voller Groll, dass er sich sorgte, sobald sie das Lager verließ. Das war doch langsam fast schon krankhaft. Wie könnte er das jemals überwinden, wenn es so krankhaft war? Es war fast, als würde sie ihn verlassen, sobald sie ihn einmal nicht ansah oder sich von ihm abwandte.
Er war am Überlegen, ob er ihr folgen sollte, immerhin gab es Grund zu der Annahme, dass da draußen ein Mörder unterwegs war und er war sich nicht sicher, ob er es verkraften könnte, sie zu verlieren - nein, das lag bestimmt nicht an ihr, sondern daran, dass er Angst hatte, ein Clanmitglied zu verlieren. Dann hörte er plötzlich seine Tochter, sie sprach ihn an und erreichte ihn kaum, irgendetwas war mit Rotjunges. Als er dann zu ihr blickte und Rotjunges neben ihr war, ahnte er, dass sie gesagt haben musste, dass der kleine Kater mit ihm reden wollte.
"Nun, was ist?", miaute der große Kater und setzte sich, blickte von obenherab auf das kleine Junge.

Rotjunges
Er atmete einmal tief durch um alle seine Gedanken zu klären und nicht einfach drauf los zu plappern.
"Es gibt zwei Dinge, die du wissen solltest", hob er an. "Wie du dir bestimmt denken kannst, habe ich auch als Hauskätzchen eine Familie gehabt. Meine Schwester befindet sich immer noch im Zweibeinerort, sie heißt Rosa. Ich habe ihr bevor ich gegangen bin versprochen, dass ich sie ab und zu besuchen würde und ihr von meinem Leben im Clan erzählen würde ... Ist das schlimm?"
Er war ein wenig unsicher, jedoch war er ziemlich gut darin, es sich nicht anmerken zu lassen. Seine Stimme war fest und lediglich die Frage ließ darauf schließen, dass er sich nicht ganz sicher war, ob er die Antwort wirklich hören wollte. Aber jetzt war es ausgesprochen, jetzt würde er damit leben müssen.
"Ich verspreche auch, dass ich sie niemals über das Wohl des Clans stellen werde und meine Treue dem WindClan gilt und immer gelten wird." Seine Stimme triefte nur so von Überzeugung.
Er machte ein Pause und ließ dem Anführer Zeit zu antworten. Erst danach hob er erneut an.
"Und da ist noch eine Sache. Federjunges und ich haben herausgefunden, dass mich mehr mit diesem Clan verbindet, als zu Anfang gedacht." Ja, er war gar nicht mal so schlecht darin seine Anliegen einzuleiten. Da konnte er wohl schon stolz auf sich sein. Aber er musste sich jetzt auf das Thema konzentrieren und seine Worte mit Bedacht wählen.
"Meine Eltern waren nicht irgendwelche Hauskätzchen. Mein Vater Fox ist ein ehemaliger Clankater und der Bruder von Rotstern gewesen. Meine Mutter war einst eine WindClan-Katze. Ihr Name war Shade." Er legte eine kurze Pause ein, denn er war überzeugt davon, dass seine Worte erst einmal realisiert werden mussten. Außerdem wusste er nicht ganz, wie er jetzt fortfahren sollte. Eigentlich gehörte es sich ja nicht, die Liebe zwischen zwei Katzen anzusprechen, die man kaum kennt. Aber es musste gesagt werden.
"Wir wissen, dass sie deine Gefährtin war als sie unter dem Namen Schattenwolke im WindClan lebte. Und dass ihr zusammen den Clan für eine Weile verlassen wolltet, sie jedoch ohne dich losging. Aber die Geschichte geht noch weiter. Sie hat all die Zeit, die wir zusammen verbracht haben, so gewirkt, als würde sie etwas suchen, was sie vor langer Zeit einmal verloren hat. Sie hat unseren Vater nie geliebt, auch wenn dieser es glaubte. Sie war stets auf der Suche nach dem WindClan, nach Sturmsee, auf der Suche nach dir. Meine Mutter hat mir einmal erzählt, dass sie früher einmal geglaubt hat, dass es keinen Ort und keine Person gäbe, die sie halten könnte. Doch sie sagte auch, dass sie damit falsch gelegen hatte. Sie ist damals gegangen, weil sie sich einfach nicht vorstellen konnte den Rest ihres Lebens mit der selben Person zusammen zu sein. Vielleicht hatte sie auch einfach Angst. Aber ich weiß genau, dass sie es bereut hat. Sie hat nie aufgehört zu suchen, nie aufgehört zu hoffen. Sie bekam meine Schwester und mich nicht nur, weil sie Junge wollte. Sie bekam uns auch, weil sie wollte, dass falls sie es nicht schafft, wir diese Geschichte zu einem Ende bringen. Und leider ist dies nun der Fall." Er musste kurz schlucken, denn jetzt kam der wohl unangenehmste Teil. "Am Abend, bevor unsere Mutter fort war, habe ich gesehen, wie sie sich mit Fox gestritten hat. Ich konnte hören, was sie sagten. Mein Vater wusste, dass sie nach all der Zeit nie aufgehört hatte den Krieger namens Sturmsee zu lieben. Meine Mutter stimmte dem zu. Doch als Fox behauptete, sie hätte ihn belogen, sagte sie, dass er derjenige gewesen sei, der sie angelogen hätte. Shade besaß nie einen guten Orientierungssinn. Doch Fox hatte genau gewusst, wie sie zum WindClan gelangen könnte. Und das hatte sie herausgefunden. Am nächsten Tag kam unser Vater zu uns und erzählte uns mit hartem Gesicht, unsere Mutter hätte uns im Stich gelassen und sei in die Berge gegangen. Er hat ihr erzählt, sie käme zum WindClan, wenn sie den schmalen Pass durch die Berge nehmen würde. Er konnte den Gedanken wohl nicht ertragen, dass er sie niemals besitzen würde und so schickte er sie lieber in den Tod als ins Glück."
Jetzt verstummte er. Seine Stimme, die zuvor noch so fest und sicher gewesen war, hatte an Kraft verloren und war bedrückt geworden. Nun senkte er den blaugrünen Blick auf seine Pfoten und wartete. Er war froh, dass Federjunges neben ihm war. So war er wenigstens nicht allein. Und so musste er auch nicht ganz so sehr fürchten, dass Windstern seine Worte missfielen.

Windstern hatte nicht damit gerechnet, dass Haselmond ein Hauskätzchen bei sich aufnahm. Selbstverständlich hatte er geglaubt, dass zu dem Jungen keine Familie mehr existierte, denn keine Mutter hätte ihr Junges allein nach draußen gelassen, wenn es noch so jung war, auch kein Hauskätzchen. Diese übervorsichtigen Wesen waren die letzten, bei denen er erwartet hatte, dass sie das Junge einfach gehen ließen. Und er hätte auch nicht gedacht, dass Haselmond einer anderen Kätzin ein Junges wegnehmen würde. Dazu war sie einfach nicht die Kätzin, ja, das Junge mochte aussehen wie Rotstern, das konnte niemand leugnen, aber auch das würde nicht dazu führen, dass die Kriegerin ein Junges stahl. Das konnte er sich nicht vorstellen.
Doch Dann erwähnte Rotjunges nur eine Schwester. Gut, das ergab mehr Sinn. Keine Mutter, vermutlich tot oder weggebracht, das taten die Zeibeiner ja auch oft. Und dann war da also nur die Schwester, in Ordnung, das war erklärlicher. "Warum hast du sie verlassen?", fragte er ein wenig streng. Als Bruder musste man doch auf seine Schwester achtgeben. Man konnte sie doch nicht einfach zurücklassen. Doch dann kam ihm in den Sinn, dass nicht jeder war wie er und Windherz es gewesen waren, untrennbar miteinander verbunden.
"Es stellt kein Problem dar, solange du sie nicht triffst. Es mag Katzen geben, die niemals an deiner Loyalität zweifeln würden, aber es gibt auch genug andere Katzen, die ein Hauskätzchen immer als ein Hauskätzchen sehen werden. Und das ist ihr gutes recht, gerade weil das Gesetz der Krieger es uns verbietet. Sie würden an deiner Loyalität zweifeln und auch ich denke, du solltest erstmal von Treffen absehen. Du hast keine Möglichkeit dazu in den nächsten Monden. Du solltest dir Gedanken machen, ob du das Leben hier im Clan willst oder ob du Hauskätzchen sein willst.", miaute der Kater. Ja, er war vielleicht ein wenig ungerecht, aber er musste dem Kater offenlegen, dass er es nicht billigen durfte, ob dieser es dann dennoch tat, war etwas anderes. Solange er es nicht erfuhr, musste er nichts dagegen unternehmen und somit war es dann in Ordnung.
Als Rotjunges wetersprach und den Namen Shade aussprach, spürte er einen Stich in seinem Herzen. Er hatte sie nicht vergessen, hatte sie nie vergessen, liebte sie noch heute, selbst jetzt, da sie tot war. Doch verspürte er nun auch einen weiteren Stich. Mit ihm hatte sie keine Jungen gewollt, sie hatte frei sein wollen...und sich ihm immer wieder entzogen, wenn es etwas wirklich ernstes hätte werden können. Und er hatte es akzeptiert, hatte alles in Kauf genommen, um ihr nahe zu sein. Und damals hatte Schattenflügel einen glücklichen Eindruck gemacht, bis zu dem Tag bevor sie aufgebrochen waren. Da war alles anders geworden, sie hatte ihn in der Nacht verlassen. Und er hatte gewartet, Stunde um Stunde, um mit ihr zu gehen, hatte auf sie gewartet, damit sie endlich gemeinsam sein konnten und nicht nur nebeneinander. Es hatte ihm damals das Herz gebrochen, von Windherz wegzumüssen, aber er hatte es in Kauf genommen...und dann hatte Schattenflügel sein Herz herausgerissen und es vor seinen Augen zerkratzt...
Er hatte sich damals geschworen, nie wieder so stark für jemanden zu fühlen und es war ihm fast gelungen, nur Federjunges hatte es an diesen Barrikaden vorbei in sein Herz geschafft. Denn dieses war noch immer besetzt gewesen von dieser Kätzin.
Schweigend hörte er dem Jungen zu - dem Jungen seiner Jugendliebe, die ihn verlassen hatte. Es schmerzte, oh ja, das tat es, es war mit einem Mal wieder alles da, wachgerüttelt durch die Worte des Jungen, der Schmerz in seiner Brust schien zu pulsieren.
Als er dann sagte, dass dieser Fox - möge der Sternenclan ihn verfluchen - seine Schattenflügel getötet hatte, wurde er noch trauriger. Nach außen hin ließ er sich nichts anmerken, vielleicht merkte Federjunges etwas, aber jemand, der ihn nicht kannte, würde das Zucken seines Augenlids nicht mit Trauer in Verbindung bringen.
"Du hast recht, Rotjunges. Sie ist tot, sie ist im Sternenclan", miaute er und dachte daran, wie sanft ihn die Kätzin angesehen hatte, als sie ihm ein Leben schenkte. Nein, das würde er nicht vergessen. Das könnte er nicht vergessen, niemals.
"Ist dein Vater bei deiner Schwester?", fragte er dann, denn wenn dem so war, würde er etwas unternehmen wollen. Das konnte er nicht zulassen, dass dieser Kater der Tochter Schattenflügels etwas antat.

Federjunges saß schweigend dabei und als Windstern so unnachgiebig reagierte, was die Treffen mit Rosa anging, lehnte sie sich ein Stück in Rotjunges Richtung, um ihm ihre Unterstützung deutlich zu machen. Sie würde ihm helfen, Rosa zu treffen, wenn das irgendwie in ihrer Macht stünde.
Als Rotjunges dann erzählte beobachtete sie ihren Vater, was war nur los? Sie hatte gehofft, dass er anders reagieren würde, nicht so kalt. Aber da war dieses Zucken, was er auch nach Windherz' Tod gehabt hatte. Also ließ es ihn nicht ganz kalt, aber Rotjunges würde das nicht merken, da war sie sich recht sicher, sie selbst hatte es ja fast übersehen.
Sie blickte nun Rotjunges an und versuchte sich an einem Lächeln, das bei ihr immer seltsam aussah. Sie war einfach nicht dafür gemacht, zumindest noch nicht.

Rotjunges
Seine Miene wurde rebellisch und steinern, als Windstern so sprach. "Manchmal trennen sich die Wege", miaute er und war selbst ein wenig überrascht von der Schärfe und Kälte die seine Stimme ausmachten. "Sie ist nicht für das Clanleben geeignet, aber ich weiß, dass es für mich die einzig wahre Art zu leben ist." Er würde sich von Windstern nicht verbieten lassen Rosa zu sehen. Niemals. Dass Federjunges ihn spüren ließ, dass er nicht alleine war, bestätigte ihn in diesem Glauben. Allerdings zweifelte er nun daran, dass der Anführer wirklich der Kater war, von dem Federjunges so stolz und glücklich erzählt hatte. Es gab noch so viel, was er gerne gesagt hätte, aber er verkniff es sich. Jedoch konnte man deutlich sehen, dass ihm Windsterns Worte gegen den Strich gingen. Dieser Flohpelz misstraute ihm schon jetzt. Als hätte er ihn dabei beobachtet, wie er den Clan verrät! Dabei hatte er doch extra beteuert, dass er seine Schwester niemals über das Wohl des Clans stellen würde! Hatte der denn keine Ohren?!
Aber er wollte ihm ja noch etwas anderes erzählen und dafür musste er sich beruhigen. Das tat er auch, denn das Thema war zu wichtig um sich von anderen Dingen beeinflussen zu lassen. Doch auch dieses Mal erhielt er nicht die Reaktion, die er erhofft hatte. Und anders als Federjunges sah er das Zucken von Windstern nicht einmal. Wütend kniff er die Augen zusammen.
"Ist das alles was du zu sagen hast?", entgegnete er verärgert. "Ich habe dir gerade erzählt, dass sie dich ihr ganzes Leben lang geliebt hat und jeder Atemzug in ihrem Leben eine Qual war, weil sie nicht deinen Geruch einatmen konnte und alles was du sagst ist 'Du hast Recht. Sie ist tot.' ?!" Er war aufgesprungen und hatte den Anführer nachgeäfft. Er war wirklich wie Rotstern als Junges, bloß wäre Haselmond die einzige, die das erkennen würde. "Kein Wunder, dass sie dich in ihren jungen Jahren verlassen hast, wenn du da auch schon so kalt und langweilig warst! Wenn sie gewusst hätte, wem sie da hinterher trauert, wäre sie mit Sicherheit nicht in die Berge gegangen und gestorben nur um dich zu finden!"
Federjunges würde sich über diese anschuldigenden Worte bestimmt nicht freuen, aber ihr würde es genauso gehen, wenn die Rollen vertauscht wären, da war er sich sicher. Jemand der so kalt und dumm war hatte die Liebe seiner Mutter nicht verdient.
"Als ob ich sie bei diesem Monster lassen würde", knurrte er dann kalt auf die Frage hin. "Ich bin ja nicht du." Dann stapfte er davon. Er hatte diesem Flohpelz nichts mehr zu sagen. Vermutlich hatte er es sich jetzt mit Federjunges verscherzt, aber jetzt kannte sie auf jeden Fall alle Seiten von ihm. Er war eben kein gewöhnlicher Kater. Er besaß seine eigenen Ansichten und an diesen ließ sich auch kaum rütteln.

Windstern ließ ihn gewähren, ließ ihn wütend werden und ausfallend, denn das zeigte ihm, wie wichtig dem Jungen seine Mutter und seine Schwester waren. Gerne hätte er ihm in Bezug auf seine Schwester etwas anderes gesagt, aber das verbot ihm das Gesetz.
Und als er ihn anfuhr, weil er nicht mehr dazu zu sagen hatte, war es in Ordnung für ihn. Er selbst war nicht mehr der Kater von damals, er hatte seine Gefühle weggesperrt, damit niemand sie je wieder so verletzen konnte wie Schattenflügel es getan hatte.
Denn er wusste, diesen Schmerz würde er nicht erneut ertragen. Er sah zu Federjunges, er hatte ein wenig Angst, sie würde ihn jetzt hassen. "Du kannst deinem Freund sagen, dass das Gesetz es mir verbietet, seine Treffen zu rechtfertigen. Und wenn du magst, kannst du ihm sagen, dass Schattenflügel mich damals so sehr verletzt hat, dass ich nie wieder in Lage war, jemand anderen zu lieben und das sie mich dazu gemacht hat. Geh ihm nach, na los!", miaute er und starrte auf den Lagerausgang. Er war noch nie so unfreundlich zu seiner Tochter gewesen. Noch nie...und er hatte es auch niemals vorgehabt. Aber er wollte jetzt allein sein.

Federjunges beobachtete die beiden und als Rotjunges ihren Vater anknurrte, fühlte sie sich hin und hergerissen, wusste nicht, was sie davon halten sollte. Sie hatte ihren Vater noch nie so erlebt und auch Rotjunges war ihr noch nie so vorgekommen.
Und auch die weiteren Worte waren einfach nur verwirrend für das Junge, sie wusste nicht, was sie machen sollte, wusste nicht, wen sie unterstützen sollte und wen nicht...denn wenn sie sich gegen einen stellte, war das ein Stich, den sie nicht ertragen konnte.
Also blieb sie ruhig und duckte sich auf den Boden.
Als Rotjunges beleidigt davonstapfte, knurrte ihr Vater sie an. Das hatte er noch nie getan. Noch nie... Ihre AUgen wurden feucht und voller Trauer blickte sie zu ihrem Vater auf, den sie noch nie so gesehen hatte.
"Ich hasse dich!", miaute sie leise und mit belegter Stimme, dann drehte sie sich um und lief hinter Rotjunges her, ganz langsam, damit ihr Vater sie zurückrufen konnte. Aber er rief sie nicht zurück...sie blickte zu ihm zurück und er schien seltsam geknickt. Aber sie ging nicht zu ihm, das wagte sie nicht.
Sie wandte sich schnell ab und lief dann zu Rotjunges. "Ich soll dir was sagen...", miaute sie und war noch immer völlig hin und hergerissen, fast schon aufgelöst stand sie vor Rotjunges. Sie hatte sich noch nie mit ihrem Papa gestritten...

Rotjunges
Zornig hatte er sich neben, ja fast schon hinter, die Kinderstube gesetzt. Als Federjunges ankam hob er erst missmutig den Kopf. Ihr war er nicht böse. Er erwartete nicht, dass sie sich für eine Seite entschied. Schon gar nicht für seine. Aber schlecht gelaunt war er trotzdem. Doch das verflog größtenteils, als er sah wie aufgelöst sie war. Sofort war er auf den Beinen und trat zu ihr.
"Das ist nicht wichtig", sagte er und sah sie mitfühlend an. Wenn Federjunges wirklich nur die Seite von ihrem Vater gekannt hatte, von der sie ihm erzählt hatte, dann musste das Erlebnis auch für sie ein unschönes gewesen sein. Für sie vermutlich noch schlimmer als für ihn.
Der junge Kater mit dem roten Fell stellte sich neben sie und legte ihr den Schweif auf den Rücken. "Alles in Ordnung?", fragte er, auch wenn er sich sicher war, dass dies nicht der Fall war. Aber er wollte sie auch dazu bewegen, sich ihm anzuvertrauen. Zumindest etwas. Er wollte sie hinter die Kinderstube geleiten, damit sie sich unbeobachtet von den anderen hinsetzen und einmal tief durchatmen könnte. Aber er war froh, dass sie zu ihm gekommen war. Er wollte jetzt nicht allein sein und sich von der Wut zerfressen lassen. Er konnte nicht verstehen, wie es Windstern so wenig kümmern konnte. Wie ihn alles so kalt lassen konnte. Nicht einmal zu seiner Tochter schien er freundlich gewesen zu sein. Wo war der Kater hin, von dem Federjunges so viel schwärmte und erzählte? Der seine Schwester über alles geliebt hatte?

Federjunges wusste nicht mehr weiter, das war noch nie geschehen und daher war es ihr völlig fremd. "Doch, ich muss es dir sagen. Denn du solltest es wissen...Papa hat gesagt, dass er es als Anführer nicht darf, er darf dir nicht erlauben, dich mit ihr zu treffen. Und ich glaube, solange er es nicht weiß, wird er auch nichts dagegen tun...und...", miaute sie und stockte dann, sie wusste nicht, wie sie es ihm sagen sollte. "..und er hat gesagt, dass er seit Schattenflügel ihn verletzt hat, nie wieder geliebt hat, weil sie ihm schrecklich wehgetan hat. Dass er dadurch so geworden ist..."
Die kleine Kätzin schluckte, sie wusste noch immer nicht, was sie machen sollte und was sie von der ganzen Sache halten sollte.
"Er...er hat mich noch nie angeknurrt, er hat mich noch nie auch nur böse angesehen, er war immer lieb zu mir...so habe ich ihn in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt...ich hab...ich hab ihm gesagt, dass ich ihn hasse...aber das tu ich doch gar nicht..."
Das Junge ließ sich auf den Boden sinken. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. "Papa hat übrigens Gefühle gezeigt...sein Auge hat gezuckt, das macht es immer, wenn er traurig ist...er ist nicht der, der offen trauert oder offen seine Gefühle zeigt. Windherz hat mir mal gesagt, dass das früher anders war. Dass er vor einem Vorfall kurz nach seiner Kriegerernennung ein anderer war...und danach sei er von Schmerz gezeichnet gewesen. Das hat sie mal gesagt, um mich aufzumuntern...denn das ging noch weiter, sie sagte, es hätte ihm nie etwas so viel Freude bereitet wie ich...und dass ich ihn einen Schritt dahin zurückgebracht habe, wer er wirklich ist"

Rotjunges
Sein Blick war erstaunlich sanft und mitfühlend, als sie ihm dennoch erzählte, was ihr Vater noch gesagt hatte. "Das kann ich ja alles noch verstehen, aber ich verstehe nicht, warum er nicht bereit ist ihr zu verzeihen. Er war schließlich nicht der einzige, der gelitten hat. Ist er nicht auch der Meinung, dass er ihr endlich mal vergeben sollte um das ganze zu beenden und ruhen zu lassen?", murmelte er und war nah bei Federjunges.
Als sie sich auf den Boden sinken ließ, tat er es ihr gleich und legte sich ebenfalls hin. Er vergrub die Beine unter seinem Körper und berührte mit seinem Fell leicht das ihre. Er wusste nicht, was er sagen sollte und richtete den Blick auf den Boden.
"Es tut mir leid", kam es dann aus ihm heraus. "Das war alles meine Idee. Es tut mir leid, dass ich es verschlimmert habe, dass ich dich da mit reingezogen habe. Ich hätte ihm nichts von alldem erzählen sollen, dann hättet ihr euch auch nicht gestritten. Es tut mir leid, das ist alles meine Schuld." Seine Stimme war zwar gedämpft, allerdings konnte man auch hören, dass es ihm leid tat und dass er akzeptierte, dass es seine Schuld war.
Mit einem mehr oder weniger gequälten Lächeln sah er Federjunges dann an. "Du solltest zu deinem Vater gehen, ich bin sicher ihr vertragt euch dann wieder", meinte er und wollte aufmunternd klingen. Es war wohl doch nicht so gut gewesen, dass er sich in diese Familie eingemischt hatte. Er hätte sich aus der ganzen Sache raushalten sollen. Dann wäre Federjunges jetzt auch nicht traurig und Windstern würde seine Loyalität nicht infrage stellen.

Federjunges sah ihn an. "Ich glaube, er hat es einfach ruhen lassen, tief in sich drin...er will nie wieder fühlen, das hab ich gehört, dass hat er zu Mama gesagt. Er hat gesagt, er weiß, dass er es nicht erneut verkraftet, deswegen wird er nie wiederlieben. Und ich weiß nicht, vielleicht braucht er Zeit...und ich glaube auch nicht, dass du schuld bist. Keiner ist Schuld daran...wir haben damit eine Wunde aufgerissen, die vernarbt war. Denn scheinbar wusste er ja schon, dass sie tot ist...er hat sie im Sternenclan gesehen. Das heißt, sie ist bei unseren Ahnen, also war sie doch eine richtige Windclankätzin. Für mich hat das recht wenig Bedeutung, aber ich denke, du kannst sehr stolz auf sie sein", miaute sie mit fast tonloser Stimme.
Sie war noch immer so erschrocken. Und wusste nicht, was sie machen sollte. Sie liebte ihren Papa, aber Rotjunges war der erste, der ihr mal wirklich zuhörte. "Ich denke, es hilft ihm, auf kurz oder lang. Sonst hätte der Sternenclan dich nicht hierher geschickt und hätte nicht dafür gesorgt, dass Haselmond dich findet. Das sind zu viele Zufälle, um wirklich Zufälle zu sein", miaute sie und versuchte sich nun an einem zuversichtlichen Lächeln, was ihr nicht wirklich gelang, es sah eher aus wie eine traurige Fratze.
"Ich mein, stell dir mal vor, du bist von jemandem verletzt worden und viele, viele Blattwechsel später taucht das Junge dieses jemand auf, der dich verlassen hat, mit dir keine Jungen haben wollte, und sagt dir, dass seine Mutter dich immer geliebt hätte. Wie würdest du reagieren? Ich glaube, ich wäre sehr verwirrt und könnte es nicht fassen, wahrscheinlich braucht es einfach Zeit..." Sie versuchte sich, das einzureden. Denn so recht daran glauben, mochte sie nicht.
Dann sagte Rotjunges, sie solle zu ihrem Vater gehen und sie schüttelte stumm den Kopf. "Ich hab Angst...das mach ich nicht"

Rotjunges
Er war irgendwo froh, dass sie ihm nicht die Schuld gab, aber er war dennoch überzeugt, dass das alles auf seine Kappe ging. Wenn er nicht gekommen wäre und sich eingemischt hätte, dann wären sie alle noch glücklich. Aber jetzt blieb ihm nichts anderes mehr übrig als mit dem zu leben, was er getan hatte. Vielleicht hatte Federjunges ja recht. Vielleicht würde sich irgendwann noch alles zum guten wenden.
"Ich denke, ich wäre froh. Ich wäre froh, dass sie mich nicht vergessen hat, dass sie mich wirklich geliebt hat. Dass ihre Gefühle stark genug waren um sich auf ihr Junges zu übertragen. Zwar wäre ich auch mehr als sauer auf den anderen Kater und würde ihm auf jeden Fall eine reinhauen, wenn ich ihm nicht sogar nach dem Leben trachten würde, aber in erster Linie würde ich endlich wieder mit mir im Einklang sein. Ich wäre zwar traurig, aber dann würde ich wieder anfangen zu leben."
Ja, es war wohl nicht jeder so wie er. War vermutlich auch gut so, denn er neigte gelegentlich dazu aufzubrausen oder auch zu extrem zu reagieren. Er hatte es jetzt nicht direkt so ausdrücken wollen, aber er hätte an Windsterns Stelle sich zum Zweibeinerort aufgemacht und Fox umgebracht. Da war er ganz ehrlich zu sich selbst. Aber Federjunges würde er das nicht so direkt sagen. Sie brauchte nicht zu wissen, dass er seinem Vater wohl etwas mehr ähnelte als ihm lieb war.
Dann sagte sie, dass sie nicht zu ihrem Vater wollte. Er legte den Kopf leicht schief und drückte sich tröstend an sie. "Wieso? Wovor hast du denn Angst?", fragte er, denn er verstand nicht, weshalb sie sich nicht mit dem Kater versöhnen wollte. "Er ist bestimmt netter, wenn ich nicht dabei bin."

Raffaelojunges
Sie hat sich beruhigt und putzt nun ausgiebig ihr seidenes Fell.
,,Ach, ja die Versammlung da darf ich natürlich nicht Stören, ich warte sie einfach ab und frage unseren Anführer hinterher ob ich bald zu Schülerin ernannt werde.
Sie ist mit der Fellpflege fertig und rollt ich unter einem Busch zusammen und schläft ein.
In ihren träumen geht sie mit ihrem Mentor auf Patrouille und erlegt ihre erste Beute.
Sie schmatzt zufrieden.

Windstern hörte Federjunges Worte und es hätte nichts gegeben, was ihn so sehr verletzte wie diese lächerlichen drei Worte...es waren drei Worte, und dennoch...
Sie zu hören, sie zu registrieren, tat weh, denn sie zeigten ihm, was er kaputt gemacht hatte. Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte er geglaubt, dass es nichts schlimmeres hatte geben können als das, was Schattenflügel ihm hatte antun können, doch das hier war noch weit schlimmer...
Denn es war seine Tochter gewesen, sie hatte ihn angesehen, als mache er ihr Angst...und dann war sie weinend gegangen. Windstern hatte geschluckt, das war schmerzvoller als alles, was er bisher hatte erleben dürfen. Traurig senkte er den Blick auf seine Pfoten.
Schattenflügel hatte in einem anderen Leben existiert, den Kater von damals gab es nicht mehr, er war gezeichnet vom Leben und auch wenn sein Herz schmerzte, so zeigte er es nicht mehr. Das war ein Unterschied zu damals, da hatte er, was er auch fühlte, frei heraus gesagt.
Ein Schauer lief ihm durch sein Fell, dann erhob er sich, sah sich im Lager um. Alles schien seinen gewohnten Gang zu gehen, sie würden kurz auf ihn verzichten können.
Der Kater verließ das Lager, ziemlich geknickt und mit einem Schmerz, der ihn nicht mehr loslassen würde...
gt: Ausblick-Felsen

Federjunges sah Rotjunges an. "Aber du weißt ja nicht, was in ihm vorgeht. Das weiß niemand...mein Papa zeigt seine Gefühle nicht offen, nur ganz selten macht er das. Und schon gar nicht vor dem Clan...", miaute sie und überlegte, was ihr Vater nun wohl tun würde. Würde er so unüberlegt handeln und den Kater töten wollen? Das konnte sie sich nicht so recht vorstellen, nicht, wenn er den Kater ja gar nicht kannte. Aber wissen konnte sie das nicht...
Sie seufzte. "Ich weiß nicht, was ich machen würde. Ich glaube, ich wäre sehr traurig, dass er damals nicht nur mein Leben zerstörte sondern auch sein eigenes. Und dass ich sehr enttäuscht wäre, dass er sich eine andere gesucht hat, mit der er Junge bekommen hat...", miaute sie und legte den Kopf auf den Boden auf. Das waren Gedanken, die sie nun wirklich nicht denken musste, immerhin würde sich ja nie ein Kater ernsthaft für sie interessieren oder sie gar lieben.
Das Junge lag völlig niedergeschlagen da, sie hatte gehofft, es würde ihren Vater aufmuntern, dass er endlich einen neuen Anfang wagte. Sie war so stolz gewesen, was sie herausgefunden hatten, jetzt wäre es ihr lieber, sie hätten es nicht getan...
Als er fragte, warum sie Angst hatte, schlug sie die Augen nieder. "Er hat mich angeknurrt...und das hat er noch nie gemacht. Er hat mich noch nie auch nur böse angesehen, nicht mal vorwurfsvoll...er war immer nur nett zu mir. So kenne ich ihn nicht, ich erkenne ihn nicht wieder..."

Wüstenjunges
Leise vor sich hinmaulend ging die Junge Kätzin zurück in die Kinderstube, es war so ungerecht dass Borkenpfote schon Schüler war und sie nicht! Aber sie würde auch bald Schülerin werden, hoffte sie zumindest, der Kater ging ihr zwar gehörig auf die Nerven.....aber sie mochte ihn auch....irgendwie. Sie seufzte leise und ließ sich in ihr nest fallen

Borkenpfote sah zu seinem Mentor. Würden sie jetzt etwas unternehmen? Das wäre wirklich gut, weil er langsam mal anfangen musste. Immerhin wollte er der beste Krieger des Clans werden, doch davon musste er seinen Mentor noch überzeugen, sonst würde er nicht Krieger.
"Können wir trainieren gehen?", miaute der Kater und blickte den Krieger direkt an. Von Respekt brauchte man bei ihm nicht reden, das war schon respektvoller als er es jemals zustande gebracht hatte.

Blütenblatt
Die Kätzin war nach der Versammlung aufgestanden und ging nun ein wenig durch das Lager. Ihre Schritte waren seicht und sanft und sie ging etwas umher bis sie sich eine kleine Maus vom Frischbeutehaufen holte und sie versteckt zum Frühstück fraß. Sie wusste noch nicht genau was sie heute tuen würde und sie dachte darüber nach was sie tun würde

Weissflügel
Sternenjunges hatte es geschafft! Sie würde Heilerschülerin werden!
Er sah lächelnd zu seinem Schüler. Er freute sich auf den ersten Tag mit seinem Schüler. "Du hast noch viel Zeit um zu trainieren!" Miaute er lächelnd. "Ich denke du solltest zuerst einmal das Territorium besser kennen lernen", kurz überlegte er dann fügte er noch hinzu, "oder willst du zuerst die Grenzen sehen?"

Raffaelojunges sah Wüstenjunges in die Kindestube trotten und flitzte hinterher, sie konnte sich denken was los war, sie war enttäuscht, dass Borkenpfote schon Schüler war und sie nicht.
Raffaelojunges ließ sich neben Wüstenjunges in das freie Nest plumpsen und schaute sie verständnisvoll an: ,, Mir geht es auch so. Ich gehe meiner Mama schon auf die Nerven, es wird Zeit, dass wir auch endlich Schüler werden. Wenn du dir einen Mentor aussuchen könntest, wer wäre das?"
sagte die weißgraue kleine Kätzin und zupfte sich eine Klette aus dem Pelz.

Fast hätte Borkenpfote widersprochen, doch er besann sich eines besseren. Es schadete nicht, sich auszukennen. Also würde er es über sich ergehen lassen.
"Wann gehen wir los?", fragte er mit einem leicht vorwurfsvollen Ton, den er sich nicht verkneifen konnte. So war er nun mal, konnte er ja nichts für, wenn andere nicht mit ihm klarkamen. War nicht sein Problem.
"Ich will erst das Territorium sehen. Die Grenzen werde ich ja bei den Patrouillen noch oft genug ablaufen", fügte der Kater hinzu.
Sein Blick war hart und starr auf seinen Mentor gerichtet, nichts in seinen Augen ließ darauf schließen, dass er jemals Mitleid empfand oder auch nur Verständnis.

Weissflügel
Er merkte das Borkenpfote ihm fast wiedersprochen hätte, sich dann jedoch anders besann. "Weshalb so vorwurfsvoll? Willst du lieber die Felle der Ältesten nach Zecken absuchen?", fragte er leicht lächelnd. Schliesslich sah er zum Lagerausgang und überlegte kurz, "wir werden erst einmal zum alten Dachsbau gehen", schnellen Schrittes lief er zum Lagerausgang und fing an schneller zu laufen, fast zu rennnen. Er wollte Borkenpfote ein bisschen testen, oder wollte er sich etwas rächen, weil Borkenpfote ein bisschen frech gewesen ist?
--->alter Dachsbau

Borkenpfote hätte fast etwas gesagt, aber dann fiel ihm ein, dass er das Lager ja verlassen hatte, ohne dass es jemand erlaubt hätte.
Deswegen schwieg der Kater, er hielt es auch nicht für nötig, dem Krieger zu antworten. Es war ihm egal, was er von ihm dachte, irgendwann würde er schon sehen, dass er der beste Krieger war, den es gab. Immerhin war sein Vater ein weitgefürchteter Mörder.
Auch wenn Borkenpfote darauf nicht gerade stolz war.
Der Kater folgte dem Krieger und hatte kaum Probleme, mitzuhalten, er hatte ja immer fleißig trainiert. Da hätten die anderen Jungen sich mal was von ihm abgucken können, aber dafür waren sie zu dumm. Kein Wunder, dass aus ihnen nichts werden würde.
gt: Alter Dachsbau

Rotjunges
"Dennoch hätte er ja wenigstens irgendetwas sagen können. Wäre es ihm lieber gewesen, er hätte niemals gewusst, was nach dieser Nacht geschehen ist? Weiß er denn nicht, dass sie niemals Ruhe finden wird, wenn er sie nicht endlich gehen lässt und ihr vergibt? Das ist nicht fair! Jeder hat ein Recht auf Vergebung!", meinte er und konnte immer noch nicht fassen, was geschehen war. Er hatte es sich ganz anders vorgestellt. Er hatte gehofft, seine Mutter würde endlich frei kommen von all dem Schmerz, den sie ertragen musste und vermutlich auch jetzt noch, in den Reihen des SternenClans, zu ertragen hatte. Wie konnte Windstern nur so egoistisch sein?
"Ja, traurig ist es wirklich ... Aber ich kann verstehen, dass sie Junge haben wollte, auch wenn es nicht seine waren. Sonst wäre es ja so gewesen, als hätte sie niemals existiert! Und ihr Wunsch wäre mit ihr gestorben! All das, was passiert ist, hätte niemals stattgefunden und ich finde das ist eine noch viel traurigere Vorstellung", meinte er und wurde zum Schluss leiser. "Vielleicht sieht es im Augenblick aus, als wäre es ein Fehler gewesen es zu erzählen, aber es könnte auch sein, dass sich die wahre Wirkung erst noch zeigt. Ich bin ehrlich gesagt nicht traurig darüber, dass all das passiert ist, zumindest nicht so sehr, denn sonst wäre ich niemals zum Clan gekommen, hätte niemals Haselmond oder dich getroffen. Falls es mich überhaupt gegeben hätte, so wäre mein Leben viel langweiliger und weniger lebenswert gewesen."
Auf ihre letzten Worte hin wusste er nichts mehr zu sagen. Er drückte sich einfach nur tröstend an sie und steckte kurz seine Nase in ihr Fell. "Das wird wieder", murmelte er.

Federjunges hörte ihm zu, doch seine Worte mochten sie nicht aufmuntern. "Weißt du, er war nach seiner Ernennung ungaublich befreit...als wäre da mit einem Mal die Welt wieder in Ordnung gewesen. Ich weiß, dass er sein ganzes Leben lang keine andere wollte als Schattenflügel, deswegen kann ich gar nicht fassen, dass es mich gibt. Denn er hat Kranichflug nicht geliebt, hat es ihr ins Gesicht gesagt. Und sie hing an ihm...sie hat ihn geliebt...", miaute sie und seufzte. "Weißt du, vielleicht wäre das für uns eine traurige Vorstellung, aber vielleicht würde es das für ihn leichter machen. Wenn du weißt, dass der andere, den du immer geliebt hast, dich so sehr immer liebte, dass er niemals Junge bekommen hat, so finde ich das schon fast romantisch, meinst du nicht?"
Die kleine Kätzin wusste nicht mit der Situation umzugehen, sie wusste, dass es ihrem Vater schlecht damit ging und dass sie selbst schuld daran war. Und dann hatte sie auch noch gesagt, sie würde ihn hassen! Dabei war das doch ganz anders!
"Es heißt, Hass und Liebe sind eng miteinander verknüpft. Vielleicht braucht er diese Wut, um damit umzugehen. Vielleicht ist es besser wütend zu sein als traurig. Ich weiß es nicht...und ich für meinen Teil bin froh, dass du hier bist, weil ich jetzt weiß, dass es irgendwo eine Katze gab, die meinen Papa aufrichtig geliebt hat. Und das wünsche ich ihm doch so sehr, dass er endlich glücklich wird..."
Er drückte sich tröstend an sie und sie kuschelte sich an ihn. Sie war froh, dass er hier war, auch wenn sie sich scheute, das offen zuzugeben. "Ich hoffe, du hast recht", miaute sie traurig. Wie hatte sie ihrem Papa nur so weh tun können? Sie konnte Rotjunges verstehen, immerhin ging es für ihn um seine Mutter und sie wäre ja auch böse gewesen, wenn jemand so über ihren Papa spräche...

/ / geht das nur mir so oder klingt Raffaelo für ne Clan Katze irgendwie seltsam nichts gegen dich aber iwie find ich halt das passt nicht wirklich als Clanname

Mondblatt begrüßte seinen neuen Schüler Regenpfote Nase an Nase "Nun dann sag mir doch mal was du bisher schon alles gelernt hast Regenpfote.Am besten erzählst du es mir wärend wir jagen gehen die Vögel dürften mitlerweile beim Apfelbaum wieder ihre Nester bezogen haben und vileicht läuft uns ja auch ein Langohr über den Weg." Mondblatt war froh entlich wieder einen Schüler zu haben daran zu denken was er jemanden bei bringen muß half ihm irgendwie auch besser zu erkennen was er für seinen Clan tun konnte.

Wartet auf seinen Schüler um dann ---> Apfelbaum

// ich kann mich ja auch umbenennen, aber es bindet mich ja eh keiner mit ein...
Und derweile habe ich mich sooo gefreut hier dabei sein zu dürfen....

Rotjunges
Er überlegte einen Augenblick. "Vielleicht habe ich keinen Sinn für Romantik, aber ich finde es ist ... egoistisch. Das würde den Wunsch miteinbeziehen, dass die andere Person nicht glücklich sein dürfte, solange sie nicht mit dir zusammen ist. Und das ist falsch. Manchmal muss man andere auch gehen lassen. Es mag vielleicht nicht der Fall sein, habe ich habe das Gefühl, als hätte Windstern sie so sehr für ihren Fehler gehasst, dass er sich gewünscht hat, sie hätte kein Leben gehabt und würde niemals Ruhe finden. Denk von mir, was du willst, aber es lässt sich nicht abstreiten, dass es diesen Eindruck macht. Ich meine, er ist wütend, weil er erfahren hat, dass sie gelebt hat, auch ohne ihn. Er ist wütend und nach all der Zeit wirkt er, als könnte er ihr immer noch nicht vergeben. Vermutlich liege ich damit falsch, schließlich kenne ich deinen Vater kaum, aber im Augenblick schaut es ganz danach aus. Es tut mir leid, dass ich das so sage und dass ich deinem Vater derartiges vorwerfe", murmelte er und erhob sich. Er fühlte sich schlecht, weil er Dinge behauptete, die er nicht mit Sicherheit wissen konnte, aber es war ein zu starkes Gefühl, welches ihn beeinflusste, als dass er sich davon nicht beeinflussen lassen könnte.
"Es tut mir so leid, Federjunges. Das alles ist meine Schuld und jetzt behaupte ich auch noch solch widerwärtigen Sachen", miaute er rau und mit belegter Stimme. "Ich wünschte, ich wäre nicht so emotional, dann hätte ich all diese Sachen nicht gesagt. Ich bin meinem Vater vermutlich ähnlicher, als ich es gerne hätte, sonst würde ich nicht so viele Fehler machen und mich nicht so von meinen eigenen Gefühlen beeinflussen lassen. Es tut mir wirklich leid."
Er neigte entschuldigend den Kopf und drehte dann um. Er hatte so schlimme Sachen über Federjunges Vater gesagt und das vermutlich nur, weil er wütend auf diesen war. Weil er ihn nicht verstand. Jetzt brauchte er erstmal Zeit für sich.
Unauffällig blickte er sich um und zwängte sich dann durch ein Loch in der Dornenhecke die dem Lager als Schutzwall diente. Er würde seine Schwester suchen. Es war unvorsichtig, das wusste er, aber er brauchte jemanden, den er einweihen konnte und dessen Herz so rein wie das Licht der Sterne war. Eine Katze, die nicht die Tochter von Windstern war. Außerdem musste er ihr erzählen, dass sich sein Versprechen wohl nicht so gut umsetzen lassen würde.
--->Gärteen