Brombeerfost
Die Geduld zu bewahren fiel ihm schon immer etwas schwerer. Er ließ sich leicht provozieren, zu leicht, weshalb er auch oft in einen Streit geriet - so wie jetzt. Doch der Kater war intelligent genug, um nicht auf ihre Spielchen reinzufallen. Er setzte sich, mit aller Mühe glättete er sein Fell und strich sich aufgebracht mit einer Pfote über die Schnurrhaare.
"Um genau zu sein", sagte er und fuhr sich mit der Zunge über die Brust. Es würde ihm helfen die Ruhe zu bewahren, außerdem war es Silberlicht gegenüber unhöflich - genau das, was er wollte. "Um genau zu sein, habe ich bereits etwas für meinen Clan getan. Letzte Nacht konnte ich nicht schlafen, also ging ich unter Erlaubnis in den Wald und habe gejagt, während du friedlich schliefst. Natürlich war ich danach müde, daher auch deine unangemessene Einschätzung meinerseits. Ich habe geschlafen, richtig, mir dann heute eine Mahlzeit erlaubt und habe nun lediglich nichts zu tun."

Silberlicht lächelte, es war herablassend. Dann stand die schöne Kätzin auf, trat ganz nah an ihn hern, lächelte ihn kokett an. Sie wusste, wie sie wirken konnte, wenn sie wollte...sie wusste um die Beeinflussbarkeit von Katern, wenn sie eine schöne Kätzin erblickten. "Glaubst du wirklich, ich glaube dir das?", fragte sie leise, hauchte es in sein Ohr.
Sie wusste, dass sie ihn damit provozierte, mehr als es gut war, vielleicht sogar, aber sie wusste, sie könnte schnell genug reagieren, um seiner starken, aber dadurch langsameren Pfote auszuweichen. Sie hatte vielleicht nicht die gleiche Kraft und war ihm was das anging unterlegen, aber sie war flink und wendig.
"Nun, du warst also heute Nacht draußen?", miaute sie und strich an ihm entlang, sodass sich die Spitzen ihrer Felle berührten. "Wie kommt es dann, dass du gar nicht nach Wald riechst?", miaute sie scheinbar nachdenklich. Dann blieb sie stehen und blickte über die Schulter zu ihm zurück. "Vielleicht war es ja nicht nachts? Sondern abends?", miaute sie stichelnd, ihre Augen funkelten dabei, warum konnte man nicht sagen. Das wusste sie selbst nicht genau, ob das nun Spott war oder vielleicht doch ein amüsiertes Funkeln

Brombeerfrost
Dem getigerten Kater saß ein leisen Knurren in der Kehle. Seine Augen folgten der Kätzin, brannten sich in ihr Fell, und als sie dann auf ihn zu trat, war er es, der provokant das Kinn reckte. Sein Schwanz strich seicht und unruhig über den Boden, bei ihrer leichten Berührung reckte er vor Wut die Brust und blickte auf sie hinab. Doch seine Wut wurde kleiner - sie war eine wirklich attraktive Katze,  wenn auch gemein. "Das könnte daran liegen, dass ich auf Fellpflege achte", sagte er und blickte nun ebenfalls über seine Schulter. Bei seinem Fell war die Pflege sogar ein Muss. Es verfilzte, wenn er es nicht mindestens zwei mal pro Tag wusch, von daher konnte man bei ihm immer mit einem vernünftigem Pelz rechnen. Ein Zögern legte sich in seinen Blick, bevor er mit einer rasselnden Stimme fortfuhr : "Und einen unruhigen Schlaf habe.."
Als er genau auf ihren Blick traf, legte er den Kopf schief. War das Spott oder war sie doch ehrlich amüsiert? Er konnte ihren Blick nicht deuten, von daher legte er lediglich die Ohren an.

Silberlicht merkte, wie die beabsichtigte Wirkung einsetzte. Das war nicht ganz nett von ihr, das war ihr wohl bewusst, aber wen kümmerte es schon? In ihrer Welt gab es keine Gefühle wie die Liebe, die einzige Liebe, an die sie glaubte war die zwischen Mutter und Jungen, weil es da eine besondere Verbindung gab. Aber ansonsten gab es nur reines Interesse, wenn man jemanden attraktiv fand, verpaarte man sich, und die Moral gebot einem dann, demjenigen treu zu bleiben. Manche hielten sich daran, andere nicht. Ihr war es gleich, sie empfand nicht den Wunsch, mit jemandem eine solche Beziehung einzugehen.
Brombeerfrost war ganz in Ordnung, er war nicht ganz so in dieser Gefühlsduselei wie andere, aber er hatte Probleme mit seiner Beherrschung. Sie wusste das zwar für ihre Zwecke zu nutzen, aber das war doch nicht das, was sie als attraktiv empfand. Sicher, er war ansehnlich und nicht schwach, aber Pumagold hatte es ihr um einiges mehr angetan. Der war groß, nahezu riesig, stark und gutaussehen, stets beherrscht. Ja, das war eher das Kaliber, was sie bevorzugte.
Die Kätzin erwiderte den Blick des Katers ohne Scheu, das war etwas, was sie verabscheute, deswegen unterließ sie es, sich Angst oder Scheu zuzugestehen. Vermutlich hatte sie ein Problem, ein psychisches, einen Komplex, aber nun ja, konnte sie ja auch nicht ändern.
"Es wäre ja auch eine Schande, wenn du eine kleine Klette in deinem Fell hättest", miaute sie neckend und war selbst überrascht, dass sie nicht so verächtlich geklungen hatte, wie sie es beabsichtig hatte. Mochte sie diesen dämlichen Fellbal nachher wirklich? Auch wenn er nicht mit Pumagold mithalten konnte?
"Meine Mutter hat stets gesagt, dass nur der einen unruhigen Schlaf hat, der sich nicht an die Regeln hält oder der etwas nicht verarbeitet hat", fügte sie dann hinzu und wechselte die Seite, schritt um ihn herum und blickte ihn nun von seiner anderen Seite an, wohlwissend, dass er jetzt den Kopf wenden musste.


cf: Marderbaum
Dornenblüte trug Mausejunges ins Lager, doch verziehen hatte sie dem Jungen nicht. Es gönnte ihr kein Leben, nun, dann würde sie kein Leben haben. Und dann würde das Junge endlich merken, wie selbstsüchtig und egoistisch es war, wie rücksichtslos und herrschsüchtig!
Sie lieg Mausejunges in der Kinderstube fallen und legte sich hin, sah das Junge nicht an und sagte kein Wort, lag einfach still da und schloss die Augen.
Sie hoffte darauf, im Schlaf endlich das zu finden, was sie brauchte. Erleichterung, dieser Schmerz war zu viel für sie. Mausejunges hatte ihr das Herz gebrochen und sie würde einiges an Zeit brauchen, das zu verarbeiten.

Marderbaum<-----
Mausejunges
Wimmernd ließ sie zu dass ihre Mutter sie ins nest in der Kinderstube fallen ließ. Sie landete auf ihrer Blut verkusteten nase und rappelte sich zitternd auf als sich Dornenblüte zu ihr hinlegte. "Mama" wimmerte sie. "mama es tut mir so leid" schluchzte sie und kuschelte sich an das brustfell der kätzin. "Bitte lass mich nicht allein! Bitte ich will doch auch papa kennen lernen!"

Brombeerfrost
Eine unangenehme und unberechenbare Unruhe legte sich tief in seinen Magen und drückte gegen sein Herz. Sie hat recht, dachte er, sie hat ja so recht.
Es gab wirklich etwas, eine Qual, die er seit Blattwechseln mit sich herumschleppte und welche wie eine Dorne in seinem Herzen steckte. Damals waren die Träume noch das geringste. Es ging ihm schlimmer, viel schlimmer. Doch auch wenn sich die Zeiten geändert hatte, gab es noch immer diese Träume. Aber das durfte er sich nun nicht anblicken lassen!
"Nun, ich habe jedoch nichts zu verheimlichen", miaute er und drehte seinen gemusterten Kopf erneut in ihre Richtung, auf seine andere Seite. Seine Schnurrhaare zuckten - zu lügen möchte er noch nie, konnte es jedoch, ohne es sich anblicken zu lassen. Etwas anderes blieb ihm gar nicht erst übrig.
Seine Augen folgte ihren Schritten, erneut reckte er leicht das Kinn, wodurch er noch anmutiger wirkte.
"Oder möchtest du mir etwas unterstelle?" In seiner Stimme steckte ein  kaum hörbares Fauchen, dennoch zogen sich seine Mundwinkel und einem leichten Grinsen.

Silberlicht lächelte, sie glaubte, damit etwas angesprochen zu haben, was er nicht teilen wollte. Auch wenn er sich nichts anmerken ließ, jemand anders wäre vielleicht nicht auf die Idee gekommen, es sei so, aber sie glaubte niemandem so schnell. Dafür war sie zu oft belogen worden...viel zu oft.
"Wenn du nichts zu verheimlichen hast, dann kannst du mir ja sagen, was dich bedrückt", miaute sie und strich unter seinem Kinn entlang, schnippte kokett mit dem Schweif gegen seine Nase als sie sich ein paar Schritte von ihm entfernte. Dort drehte sie sich elegant um und setzte sich ihm dann gegenüber hin. Ihre Neugier war geweckt, sie wollte sein Geheimnis kennen, dass er so tief in sich verbarg. Unbedingt...
"Ich unterstelle dir nichts, ich weiß nur, wie es ist, wenn einen etwas beschäftigt und nicht loslässt", miaute sie und ärgerte sich ein wenig darüber, weil sie damit etwas von sich preisgegeben hatte. Das ärgerte sie ungemein.
Ihre Schwäche war ihre Abstammung...und dass ihre Eltern sie verlassen hatten. Ihre Geschwister hatten sie mitgenommen, aber sie hatten sie hiergelassen, als wehrloses Junges!

<---Grenze SC/DC

Der Kater keuchte. Ja, jetzt war er erschöpft. Sein muskulöser Körper stoß eine Hitze aus, wie eine Aura waberte sie um seinem Körper, zog magisch alle Insekten an, die sich in der näheren Umgebung befanden. Vielleicht waren es auch die Dämpfe, die der rottende Körper in seinem Maul von sich gab, an das Junge auf sich weitergab. Pumagold wollte es dort weghaben. Ein nach Leichen stinkendes Junge würde ihm so viel bringen wie ein Krüppel - nichts. Und er wollte nicht nichts haben.
Erleichtert spuckte er das Fleisch aus, als er die Lichtung, die Mitte des Lagers, erreichte. Vorsichtig nahm er das Junge am Nackenfell und legte es sachte auf den Boden. Seine Mutter würde kommen, es abholen. Oder er würde gehen, es in ihr Nest legen, damit sie es säubern könnte, umgarnen und bemuttern, wie es ... wie es sich für eine Königin gehörte.
,,Katzen des DonnerClans!", erhob er seine tiefe Stimme, damit man ihn in näherer Umgebung gut verstehen könnte, ,,heute ist euer Anführer - Sturmstern - von uns gegangen. In einem unfairen Kampf besiegten ihn die Streuner, welche auch meine Wenigkeit angegriffen haben. Bitte gebt ihm die letzte Ehre, die jedem glorreichen Anführer gebührt." Die Goldkatze atmete schwer, mehr Worte konnte er seiner Kehle nicht entlocken, waren seine Stimmbänder nicht im Stande zu formulieren. Er biss mit gezogenen Lefzen auf die Zähne, knirschte, ehe er sich niederbeugte und sinnloses leise in den Pelz Sturmsterns murmelte. Der Clan sollte denken, dass der zweite Anführer trauerte.

Brombeerfrost
Der Kater hielt sein Grinsen bei und musterte die Katze vor sich ausführlich. "Vielleicht möchte ich es aber nicht mit dir teilen", mauzte er provokant und erhob sich langsam - nun war er es, der langsam um sie herum schritt, jeden Pfotenschritt genau bedachte und ihr mit dem Schwanz gegen die Nase schnippte. "Um genau zu sein erzähle ich es niemandem", fügte er mit einem aufkommenden Schnurren hinzu, dass jedoch sofort wieder starb, als er schon von weitem den Kater mit dem Leichnam witterte. Ruckartig drehte er seinen Kopf in diese Richtung, setzte sich hin, obwohl er noch neben Silberlicht gestanden hatte, und legte unruhig seine Ohren an.

Silberlicht lächelte ihn an, doch war es kein Lächeln, das von Herzen kam. Es war recht freundlich, aber nicht das, was man von anderen Katzen gewöhnt war.
"Nun, dann eben nicht", miaute sie kokett und begann, anmutig ihre Pfote zu lecken. Doch dann wehte eine Fahne zu ihr herüber, der Geruch von Blut. Sie sah in die Richtung und erblickte Pumagold und den toten Sturmstern. Erschrocken stellte sie fest, dass sie es kaum bedauerte, dass er tot war. Sicher, schön war es nicht, aber für den Clan war es gut. Dann würden sie endlich einen starken Anführer haben.
Sie hörte Pumagolds Stimme und erhob sich. Sie sah zu Brombeerfrost. "Na, den Anstand wirst du doch haben!", miaute sie mit einem neckenden Lächeln, dann trabte sie los und drückte die Nase in das Fell der Leiche. "Gute Reise, Sturmstern", miaute sie ein wenig halbherzig, aber leise genug, dass maximal Pumagold sie darauf ansprechen würde. Sie bedauerte seinen Tod als Katze, aber nicht seinen Tod als Anführer. Er war nett gewesen, aber zu nett für seine Position.
Sie hob den Blick und ihrer traf genau den des zweiten Anführers, der nun Anführer werden würde. Es war ein seltsames Gefühl...

Dornenblüte erwiderte nichts, sie lag einfach da, rührte sich nicht. Sie wollte nichts mehr sagen, wollte nichts mehr tun, einfach nur daliegen. Sollte Mausejunges sie doch für sich behalten, wenn es ihr half. Für sie war das zwar kein Leben, aber vielleicht hatte sie ja doch bei der Erziehung nicht alles falsch gemacht und irgendwann würde das Junge merken, wie falsch es gelegen hatte.
Sie war unglücklicher denn je, fühlte sich einsam und unwohl, aber sie würde sich nicht beschweren. Auf keinen Fall, denn das wollte ja ihr Junges nicht hören. Es achtete nicht auf ihre Gefühle, schön, es würde schon sehen, wie es war, wenn man das nicht tat!


cf: Grenze DC/SC
Opalkralle trug Blitzjunges ins Lager, legte es neben Efeujunges ab und trat dann zu dem Leichnam hin, um sich zu verabschieden. Zumindest tat er so, denn eigentlich war es ihm ja recht, dass dieser tot war. Sehr recht sogar...
Er sah Silberlich näher kommen und machte ihr Platz, setzte sich in einiger Entfernung von Pumagold nieder und begann, sein Fell zu pflegen.
Für ihn war es nichts besonderes, dass er tot war...es war halt einfach so. Konnte man nicht mehr ändern, war ja auch eigentlich nur zu begrüßen

Mausejunges
"bitte mama es tut mir leid" wimmerte die kleine Kätzin, sie nieste wodurch etwas von ihrem blut auf Dornenblütes Brustfell tropfte, schnell leckte sie es auf und schniefte. "Ich habe angst dass du mich alleine lasst wie meine......andere Mama.......ich habe angst dass wenn du eigene junge hast mich vergisst, weil du dann ja eigene hast die du in deinem bauch hattest! Die aussehen wie du" wimmerte die Kätzin. "ich will nicht wieder alleine sein"

DC/SC Grenze----->
Blitzjunges
Die Kätzin wurde auf den boden gesetzt, als sie einen warmen körper spürte den sie als ihren Bruder ausmachte, schmiegte sie sich sofort leise maunzend an ihn um etwas wärme zu bekommen. Wo waren sie bloß?? Warum waren hier so viele gerüche?? Wo war ihre Mutter?? HIlfesuchend maunzte sie jammernd, sie hatte Hunger und ihr war kalt!

Brombeerkralle
Seine blauen Augen folgten der schmalen Kätzin und blieben dann an dem Leichnam hängen. Sturmstern. Eigentlich hatte er diesen Kater nie richtig gekannt. Er hatte keine richtige Meinung über ihn. Er war ihr Anführer gewesen, der Clan hatte gelebt, also konnte er kein allzu schlechter gewesen sein. Doch er hatte keine Verbindung zu ihm gehabt, daher riss ihn sein Tod nicht in die Tiefen. Natürlich war es traurig - weshalb er sich auch erhob und ebenfalls zu der Leiche lief, sich auf die andere Seite hockte und ebenfalls die Nase in das Fell des Toten steckte - doch was nun? Es ließ sich nicht ändern. Leise murmelte er dem Kater etwas zu, bevor auch er sich wieder erhob und mit dem Blick auf den goldenen Kater traf. Nun war Pumagold also der Anführer. Darüber wollte er sich jetzt noch keine Meinung bilden..

Fuchsschatten

Der Kater sah Dornenblüte entrüstet nach und zuckte mit dem Chweif verärgert hin und her. Ich wollte ihr dabei nicht mal etwas böses! dachte er zerknircht und kniff die Augen zusammen. Er schnaubte kurz auf, hob die Schnauze leicht arrogan an und stand dann suf. Ohne jegliche Kommentare rümpfte er die Nase und blickte noch einen Moment lang auf den Lagereingang. Ich meinte es nicht böse..! ief er sich ins Gedächnis und fuhr kurz die Krallen aus und dann wieder ein. Leise fluchend schlüpfte er in den Kriegerbau hinein und legte sich entrüstet in rin Nest. "Was denkt sie sich...?!" fluchte er leise und legte dann den Kopf au die Vorderpfoten. Mausejunges meinte es auch nicht böse... Dornenblüte muss sich bloß beruhigen - sie hat gerade schlechte Laune... Wobei... Soll ich ihr vielleicht folgen..? irritiert schüttelte er den Kopf und ließ es dann lieber sein. Er rollte sich zusammen und legte den Schweif vor's Gesicht. Er fühlte sich so, als wenn man ihm auf den Schweif getreten hatte und wollte nun einfach nur noch Zeit in einer stillen Umgebung verbringen. Er hatte nicht bemerkt, dass Mausejunges verschwunden war, da er innerlich etwas zerrissen war.

Ihm gefiel der Blick, den Silberlicht ihm entgegenbrachte, nicht. Sie hatte den Anführer nicht wirklich nachgetrauert, er kannte diese Halbherzigkeit, er tat doch dasselbe, wenn er sich mal Jungen widmen musste, welche ihn einfach nur nervten. Und diese Halbherzigkeit fand er gut. Zeigte, dass nicht alle Katzen den Grauen gemocht hatten. Mit diesen Katzen konnte er arbeiten. Sehr gut, glaubte er.
,,Sobald alle, die ihm die letzte Ehre erweisen wollen, sich von Sturmstern verabschiedet haben, werde ich entscheiden, wer unser neuer zweiter Anführer ist,", maunzte [b]Pumagold wieder mit lauter Stimme, ignorierte die Kriegerin, denn es gab wichtigeres.
,,Dabei wird auch bekannt gegeben, wer mit mir zum Mondstein heute Abend reisen wird." Der Goldene empfand es als eine Nichtigkeit, eine unnütze Tat, sich auf den Hochstein zu stellen. Sein Körper überragte eh schon viele seiner Untertanen, die tiefe Stimme tat ihr Übriges. Vielleicht machte er es dennoch, als etwas Abschließendes, wenn er die Katzen verkündete, die nun eine wichtigere Rolle spielten. Der Arrogante wusste nicht, ob der SternenClan ihn akzeptierte oder nicht, um ehrlich zu sein, war es ihm im Moment auch egal. Nicht wirklich glaubte er daran, dass man ihn - der doch so stark, kräftig und muskulös war - je töten könnte.

Purpurblick musste sich durch einen Nebel aus Schlaf kämpfen, als sie erwachte. Sie spürte, dass nun all ihre Jungen um sie versammelt waren, aber sie war noch so unendlich müde. Erst der zweite Anführer, der ihr so gar nicht gefiel, sorgte dafür, dass sie endlich die nachtschwarzen Augen aufschlug und sich verwirrt umsah. Ihr war ganz komisch zumute. Es war merkwürdig, Mutter zu sein, fand sie. Die Jungen, die an ihrem Bauch tranken, waren beunruhigend, aber da lag etwas in der Luft. Sturmsterns Geruch! Sie hatten ihn also gefunden! Unendlich sanft schob sie ihre Kleinen von sich weg und stand, auf, wobei ihre Knie zitterten. Egal, sie wollte ihrem Gefährten seine Kinder zeigen! Sie waren so vollkommen, so wunderbar, dass er sie nur lieben konnte. Erst Pumagolds Worte ließen sie innehalten. Er war tot. Er war tot? Das konnte nicht sein, wirklich nicht! Doch, da lag seine Leiche. Gefallen in einem unfairen Kampf... Aber es hatte doch niemand gekämpft, bis auf ihre Schreie bei der Geburt war alles ruhig gewesen! Wie versteinert wankte sie auf den Leichnam zu. Seine Augen, sein Fell, sein Geruch - alles wie immer, aber nun auf ewig reglos. Die Königin konnte nichts fühlen, sie stand unter Schock, war wie gelähmt. Ein Schatten legte sich um sie und sie begann, leise zu weinen, aber sie konnte nicht trauern, weil es nicht wahr war. Sie hatte so oft in sein Fell geschluchzt. Das letzte Mal. Das letzte Mal, das sie sein Fell fühlen durfte, das letzte Mal, dass er sie anlächelte. Sie war wütend gewesen, weil er sie wie ein rohes Ei behandelt hatte. Sie hatte nicht mehr sagen können, dass sie ihn liebte. Er war einfach gegangen, alleine, nur bei Pumagold, der ihn allemal respektierte, aber nie so geliebt hatte. Seine Gefährtin schlcuhzte auf und begann zu kreischen. "Er ist nicht tot, er ist nicht tot! Du lügst, er kann nicht tot sein. Er wollte mich nie verlassen Er hat gesagt, er würde mich nie verlassen. Du lügst, er ist nicht tot!", wimmerte sie, schrie sie, keuchte sie. Purpurblick hatte die Katze verloren, die sie mehr geliebt hatte als sich selbst und jeder hörte das.

,,Die Streuner kamen durch den Durchgang, den der SchattenClan nutzt. Sie haben den Geruch des Donnerwegs genutzt, um sich zu verstecken. Sturmstern hat gut gekämpft, damit sie euch nicht folgen, Purpurblick", maunzte der große Kater, legte seine Pfote vorsichtig auf die Schulter der Kätzin.
,,Er ist ehrenvoll gestorben. Opalkralle blieb bei deinen Jungen, ich konnte die Streuner ins Gebiet des SchattenClans treiben." Pumagold seufzte innerlich. Dass Purpurblick dieses Drama veranstalten musste... Na ja, so war es wahrscheinlich, wenn eine Katze starb, die man liebte, aber man nicht selbst war. Der Goldene ließ seine Pfote wieder von der Schulter der Königin gleiten.
,,Wenn ... Wenn es Dich glücklich macht, tragen wir Deine Junge nach draußen, dass du gemeinsam mit ihm die Totenwache abhalten kannst", flüsterte er ihr ins Ohr. Es war eine alte Tradition und manchmal wurde sie nicht eingehalten. Doch dieses Mal war da die trauernde Witwe mit ihren Kleinen, die ganz bestimmt dieser Folge leisten würden.

Silberlicht beobachtete den Krieger, der nun ihr Anführer werden würde, genau. Irgendetwas an ihm wirkte anders als zuvor, mehr als nur diese Wunde an der Schulter. Wo war eigentlich Hasenwind? Die Kätzin trabte los, nahezu lautlos glitt sie in den Heilerbau und holte ein paar Spinnweben heraus, nahm sie mit und trabte zu Pumagold. "Wenn du den weiten Weg auf dich nimmst, musst du zumindest Spinnweben drauflegen", miaute sie mit einer leichten Strenge, doch man merkte ihr wohl an, dass es freundlich gemeint war. Sie wusste um seine Stärke, das symbolisierte sie mit ihrer Haltung, mit ihrem Blick, aber dennoch würde sie ihn nicht gehen lassen ohne dass er zumindest die Spinnweben auf seiner Wunde hatte.
Vorsichtig näherte sie sich ihm noch weiter und legte die zarten Fäden über sein goldenes Fell, an der Stelle, wo es sich leicht dunkel färbte.
Dann wich sie zurück, stand nun neben Brombeerfrost. Irgendwie war der ihr lieber als Opalkralle, irgendetwas mochte sie nicht an dem weißen Krieger, der angeblich die Jungen beschützt hatte. Dann kam Purpurblick mit ihrer Gefühlsduselei. Es war ein Gefährte, ein, zwei Monde später würde sie sicher einen neuen ganz genauso sehr lieben wie Sturmstern. Es war nicht von Dauer, damit durfte man gar nicht rechnen.
"Du musst stark sein, Purpurblick. Für deine Jungen. Er kann dir nicht mehr helfen. Und du brauchst ihn nicht, um deinen Jungen eine gute Mutter zu sein. Deine Jungen brauchen dich bei bester Gesundheit, sie lieben dich. Und du liebst doch deine Jungen? Und es sind auch seine Jungen, wenn du dich um sie kümmerst, dann kümmerst du dich auch um Sturmsterns Erben", miaute sie freundlich, doch wenn man sie genauer betrachten würde, dann würde vielleicht auffallen, dass sie zwar der Meinung war, dass Mütter ihre Jungen liebten, nicht aber, dass sie Sturmstern geliebt hatte

Er nahm die Spinnweben wortlos an. Die Wunde hatte wieder seinen schönen, goldenen Pelz rötlich gefärbt. Sein gemusterter Kopf leckte erst den Bereich sauber, ehe er die Spinnweben auf die größeren Schrammen legte. Ja, Sturmstern hatte gut gekämpft, aber er konnte nichts gegen seinen zweiten Anführer anrichten.
,,Silberlicht und Fuchsschatten, ihr beide werdet mit mir zum Mondstein reisen, sobald es Abend wird. Bereitet euch bitte bis dahin vor ", maunzte Pumagold, nachdem er sich von der Trauernden etwas entfernt hatte. Dieses Mal rief er lauter, damit auch jener Krieger, welcher sich in den Kriegerbau geflüchtet hat, ihn hörte.
,,Bevor wir aufbrechen, wird der zweite Anführer entschieden sein, er wird dann den Clan leiten, bis ich heimkehre." Der Kater war sich sicher, dass sein Stellvertreter männlich werden würde, er hatte keine richtige Abneigung gegen Kätzinnen, aber er wollte sich sicher sein, einen treuen Nachfolger zu haben, der nicht durch .... bestimmte Dinge... von seiner Arbeit abgelenkt wurde.

Brombeerfrost
Brombeerfrost warf noch einen letzten Blick auf den Kater - eine ganz normale Geste, sie hatte keinen tieferen Sinn - bevor er sich abwandte und an den Rand der Lichtung setzte. Seine Augen wanderten zu Pumagold, aufmerksam musterte er den goldenen Kater. Irgendetwas an ihm kam ihm komisch vor, doch solche Gedanken hatte er des öfteren, weshalb er ihn beiseite schob. Er ahnte nichts von seinen kriminellen Taten, wie auch?
Während er den Worten des Katers lauschte, leckte er an einer Pfote und strich sich damit über die Schnauze und den Kopf. Einen zweiten Anführer also, ja?, dachte er und zuckte mit den Ohren. Er hatte die starke Vermutung, dass ein Kater wie Opalkralle diesen Posten einnehmen würde. Ein Kater, der ins das Schema des Goldenen passte. Einen Kater - letztendlich interessiert es mich doch gar nicht.

Die Vision war ungewohnt für den Kater. Was war das? Hatte er etwas falsches gegessen und nun spielte sein Geist ihm Trickse? Der Goldene schüttelte verwirrt den Kopf, ehe ihm auffiel, dass dies bestimmt eine Nachricht des SternenClans war. Sie wollten also Brombeer.... Brombeerfrost? Unbewusst glitt sein Blick zum braunen Krieger, ehe er beschloss, sich in seinen neuen Bau zurückzuziehen.
Pumagold trabte hinauf zum Anführerbau, trat ein und wollte gleich das Moos von Sturmstern rauswerfen, aber er wusste, wie unhöflich es sein musste, es vor den Augen seiner Gefährtin zu tun. Also scharrte er es zusammen, damit er es während der Reise zum Mondstein irgendwo hinwerfen könnte. Selbst würde er schon irgendwo Moos auftreiben, und wenn er dazu das alte aus dem Kriegerbau nehmen musste.
Doch ließ er den Bau in jenem Zustand liegen. Mit dem Hintern bedeckt von Ranken, die seinen Schlafplatz vor unliebsamen Blicken schützten, legte er sich auf den Bereich vor seinem Bau. Dadurch konnte er das Lager beobachten. Sehr gut sogar, es war auch angenehm, denn nun konnte er das graue Kinn auf den ebenfalls grauen Pranken ruhen.

Brombeerfrost
Der getigerte Kater ließ seine eisblauen Augen über die Lichtung schweifen. Da Pumagold einen zweiten Anführer ernennen wollte und dies eine offizielle Versammlung bedeuten würde, blieb er auch noch im Lager. Er hatte vor Jagen zu gehen, doch vorerst kauerte sich der Kater an den Rand der Lichtung, steckte seine Pfoten unter die Brust und leckte sich genüsslich über die Schnauze, da er vor nicht allzu langer Zeit eine Maus gefressen hatte. Sein Blick wanderte zu Pumagold, wieder musterte er den goldenen Kater neugierig, während dieser in Richtung seines neuen Bau ging.

Die Abendsonne färbte das Lager rötlich und feurig glänzten die Steine in ihrem Licht. Die Bauten wirkten düster, ein starker Kontrast wurde durch den fast horizontalen Schein erschaffen. Eine leichte Brise bewegte die Schnurrhaare des großen Goldenen, als jener sich von seinem Löwenplatz erhob und auf den Hochstein sprang.
,,Alle Katzen, die älter als sechs Monde sind, versammeln sich nun zu einem Clantreffen am Hochstein!", rief [b]Pumagold mit seinem lauten Bass. Er sah zu dem Haufen an Katzen, einige noch immer in der Nähe der Trauernden und dem toten Anführer, andere versteckten sich in den Bauten des DonnerClans. Der Kater freute sich schon darauf, sie früher als bei Sturmstern aus den Nestern zu jagen. Emsig zu drillen, dass die Streuner, die Hunter zusammensammelte, gut unterstützen können.

Brombeerfrost
Brombeerfrost war gerade dabei, sein anspruchsvolles Fell gründlich zu reinigen. Mit seiner rauen und rosafarbenen Zunge leckte er sich mit aller Seelen Ruhe über die Brust, über das Fell am Rücken und über seine Pfoten. Durch die Länge seines Pelzes dauerte es einige Zeit die störenden Dinge aus dem Pelz zu beseitige, welche sich hartnäckig in seinem Fell verfangen hatten.
Die untergehende Sonne brachte den Kater zum gähnen. Er war müde, trotzdem hatte er noch vor jagen zu gehen, um überhaupt irgend etwas für den Clan zu tun, so wie Silberlicht es bereits gesagt hatte. Loyalität muss man sich erarbeiten, sagte er immer – es unterstrich seine Lebensgeschichte. Loyal war er schon immer, doch sich den nötigen Respekt zu erarbeiten, fiel ihm hin und wieder schwer.
Die Stimme seines zukünfigen Anführers Pumagold riss ihn aus den Gedanken. Der schwere Krieger mit den breiten Schultern erhob sich auf die Pfoten, machte einen Buckeln um seine müden Knochen zu wecken und lief langsam auf den Hochstein zu. Er setzte sich förmlich in die hinterste Reihe, weit entfehrnt von dem Felsen, legte fürsorglich seinen Schwanz auf die Pfoten und hob seinen schwarz-braunen Kopf, um mit eisblauen Augen, die im Abendlicht nur so funkelten, auf den goldenen Kater zu blicken.

Silberlicht blickte auf, sah empor zu dem Kater, den sie heimlich bewunderte. Seine Stärke, die er durch jede Pore ausstrahlte, imponierte der schlanken und adretten Kriegerin.
Sie war niemals eine Katze gewesen, die viel für Gefühle übrig hatte, sie hatte erfahren müssen, was man davon hatte, nämlich nichts außer Leid und Stress, weswegen sie entschieden hatte, keine zu haben. Damals war sie noch ein Junges gewesen, kaum vier Monde alt, als ihre Mutter und ihr Vater sie verlassen hatten. Bis heute wusste sie nicht, wohin die beiden damals gegangen waren, aber sie war sich sicher, dass sie sie mit Absicht zurückgelassen hatten. All ihre Geschwister waren mit ihnen mitgegangen, aber sie hatte bleiben müssen.
Die Enttäuschung und die Wut von damals erinnerte sie gut, und sie hatte sich geschworen, diese Gefühlsduselei zu vergessen und es nie wieder zu tun, hatte ihre eigenen Gefühle eingesperrt und nicht mehr herausgelassen.
Und auch jetzt war es einfach die Vernunft, die ihr sagte, dass der stärkste Krieger es war, der ihre Jungen verdiente. Kein anderer sollte diese Ehre erhalten.
Sie blickte zu Pumagold empor und lauschte seiner Stimme...