Lily

Sie sah sich um und entdeckte dann ein paar Gläser, die definitiv nichts mit Medizin zu tun hatten.
"Ich nehme das alte Geschirr mit.", sagte sie zu dem Sklaven, der Cole eben behandelt hatte. Er nickte nur und ging einen Schritt zur Seite.
Sie nahm die Sachen und balancierte sie geschickt auf der offenen Hand. Ich eine Persöhnliche, hmm? Das hätte ich wirklich nicht für möglich gehalten., dachte sie und sah den Sklaven, der etwas nervös aussah und der eben zur Seite gegangen war, an.
"Du brauchst dich nicht so zu benehmen, auch wenn ich eine Persöhnliche bin. Wirklich.", sagte sie lächelnd bevor sie in Richtung der Tür lief und dann nach draußen verschwand, die Gläser balancierte sie noch immer auf ihrer offenen Hand aber noch etwas hatte sie: Ein Handy.
Als sie in der Küche war, versicherte sie sich, dass keiner mehr da war und stellte dann die Gläser ab während sie die Nummer ihrer Mutter eintippte und sich dann den Hörer ans Ohr hielt.
"Mama? ...... Mir geht es gut ...... Du wirst es nicht glauben, sicher nicht. Ich wurde gekauft und wurde von meiner Herrin zu einer Persöhnlichen erklärt. Nur weil ich ihr meine Geschichte erzählt habe! ....... Ja, ich passe auf mich auf. Passt du auch gut auf Jocelyn auf? Ich will nicht, dass ihr etwas passiert. Das Gehalt, das ich hier bekomme, spare ich und gebe es ihr, wenn sie alt genug ist, damit sie ein schönes Leben haben kann ....... Tut mir leid, Mama, aber das weiß ich nicht. Ich muss Schluss machen. Sonst bekomme ich noch Ärger ....... Ich habe nichts schlimmes geklaut! Ich habe nur das Handy AUSGELIEHEN, damit ich dich beruhigen kann nachdem ich einfach so abgehauen bin ....... Verzeih mir, Mama, und drück Jocelyn einmal ganz herzlich von mir.", sagte sie bevor sie auflegte und das Handy dann einsteckte, um es nachher zurückzubringen.

Jocelyn spielte voller Freude mit ihren zwei Stöckchen, als ihre Mutter plötzlich zu ihr kam. "Warum weinst du, Mama?", fragte sie und ließ die Stöcken fallen. Sie stand auf und nahm ihre Mutter in den Arm, sie reichte gerade bis an ihre Hüfte. "Du sollst nicht traurig sein", nuschelte sie leise.
Die Mutter umarmte sie und küsste sie auf die Stirn. "Ich bin nicht traurig, meine Süße", sagte sie lächelnd. Jocelyn verstand das nicht. Sie weinte, warum also sollte sie nicht traurig sein?

Alex
"Okay, na dann." Er war noch nie der Mensch gewesen, der besonders viele Wörter verliert. Da das Mädchen außerdem nicht auf seine Frage mit dem Schnaps geantwortet hatte, ging er davon aus, dass keiner vorhanden war. Was sollte er also jetzt schon noch sagen.
"Ich komm aus nem anderen Viertel des dritten Skyscrapers." Sagte Alex dann aber doch etwas wiederwillig. "Warst du denn schon immer hier?" Es interessierte ihn wirklich. Sonst würde er owas gar nicht erst fragen. Alex strich sich mit der Hand durchs Haar, wobei die Kräftigen Arm- und Bauchmuskeln erst richtig sichtbar wurden. Er war sich dessen nicht bewusst. War nur befangen, weil er nie gelernt hatte die richtigen Worte zu finden. Dementsprechend fiel sein nächster Satz auch ein wenig plump aus. "Wegen der Infektion. Trägst du den Mundschutz deswegen?"

Lillian sah ihn an. "Ich wurde nicht hier geboren, in den äußeren Vierteln der Slums, nicht in ihrem Herzen", sagte sie und seufzte. "Und dann musste ich fliehen, jetzt bin ich hier, weil sie mich nicht hier suchen werden", sagte sie und säuberte seine Gesicht mit einem Lappen, er stand noch immer nackt vor ihr, doch in den Slums sah man soetwas tagtäglich. "Das wird einige Zeit dauern", sagte sie und betrachtete sein Gesicht. "Wie ist das passiert?"

Alex
Er suchte ein wenig nach den richtigen Worten. Und brummte schließlich irgendwas. Das Mädchen würde es eh nicht interessieren. "Bei der Arbeit. Hab ne Peitsche quer übers Gesicht gezogen gekriegt. Und was bedeutet einige Zeit? Meine Schwester ist da draußen. Ohne mich wird sie verhungern." Er biss sich auf die Lippen. Das hatte er nicht noch sagen wollen. Nicht das ihn irgendjemand -egal wer- für schwach hielt. Erst etwas später, nachdem sein zerschundendes Gesicht aufgehört hatte zu brennen, fiel ihm die seltsame Aussage des Mädchens vor ihm wieder ein. "Was heißt das -du musstest fliehen?"

Lillian stand noch direkt vor ihm, sie war wie erstarrt. Ihre Familie war tot...ermordet von den Männern eines Alphas. Dabei ging es doch um sie! Nicht um ihre Eltern, ihre Schwester oder ihren Bruder! Tränen schimmerten einen Moment in ihren Augen, dann wandte sie sich ab. "Das kann ich nicht sagen. Ich mache das hier aus gutem Willen und keiner weiß es. Ich verstecke mich hier und helfe, so gut ich kann..."
Siedrehte sich wieder zu ihm. "Wenn du mir sagst, wo ich sie finde, bringe ich sie her. Oder besser nicht hierher, aber in die Nähe", sagte sie dann und trocknete ihre Hände an einem Tuch ab. "Sie wollen mich töten, also musste ich fliehen"

Alex
Sie wollten sie töten? Was sollte das denn heißen? Er zuckte mit den massigen Schultern, vielleicht würde sie ihm es ja später noch mal genauer erklären. "Also wenn du das freiwillig machst." Er räusperte sich ein wenig. "Danke. Und du machst das echt gut." Er meinte nicht nur wie sie sie ihn selbst versorgte, sondern auch wie sie mit dem kleinen Mädchen und der alten Frau umgegangen war.
"Meine Schwester..." Er überlegte einen Augenblick, aber das Misstrauen das er gegenüber anderen Menschen eigentlich hatte, war in dieser Situation schon fast verschwunden. Fast. Er sah sie eindringlich an. "...wir wohnen in der nähe eines heruntergekommenen Supermarkts. Weit weg vom Markt. Von hier aus glaube ich südlich. Er konnte sich zwar nicht direkt im Slum orientieren, aber bevor er die Hütte betreten hatte, hatte er ein paar mal an die Decke der Etage geschaut. Er war sich ziemlich sicher, dass das Zuhause von seiner Schwester und ihm, in südlicher Richtung lag. "Halte dich einfach an diesem Querbalken." Er zeigte auf einen der gerade verlaufenden Querbalken an der Decke. "Und frag nach Chloe. Es wird dir bestimmt jemand helfen. Fast jeder dort kennt sie." Er lächelte bei dem Gedanken an seine Schwester abwesend, erinnerte sich dann aber wieder an das Mädchen vor sich. "Und du würdest das wirklich für mich machen?" Der Argwohn war wieder da, auch wenn Alex ihn ein wenig unterdrückte, er war da.

Lillian sah ihn an. "Ich habe meine kleine Schwester in meinen Armen sterben sehen, weil wir nichts zu essen hatten", sagte sie mit belegter Stimme. "Sie war gerade drei Jahre alt..." Das Mädchen blinzelte die Tränen weg. "Zieh dich wieder an, wenn du getrocknet bist. Dann nimmst du dir einen Lappen als Mundschutz, ich werde heute Nacht nach deiner Schwester suchen, denn wie gesagt, sie wollen mich töten", sagte sie lächelnd, fast spaßend.
Dann verließ sie die kleine Hütte und entdeckte einen kleinen Jungen, der schreckliche Pocken im Gesicht hatte. Sie wusste, dass sie für ihn ohne Medizin nur eines tun konnte: einen so schmerzfreien Tod wie möglich

Chloe lief inzwischend weinend durch das haus. Sie schluchzte herzzerreißend.  Wo blieb alex? Sie wagte es jetzt doch... sie wollte zu der älteren dame die neben an wohnte, bei der sie oft war wenn alex arbeiten war. Sie lief schnell rüber und kauerte sich im arm der alten frsu zusammen die für sie wie eine oma war.

Lillian bugsierte den Jungen in eine Hütte etwas abseits, hüllte ihn in Decken und entzündete ein Feuer in seiner Nähe, damit er nicht fror. Sie wachte eine Weile an seiner Seite, hielt seine Hand. Er atmete röchelnd und Tränen schimmerten in den Augen der jungen Frau, als der Junge matt lächelte und die Augen schloss. Für ihn war jede Hilfe zu spät gekommen.
Lillian weinte leise, ließ den Jungen eine ganze Weile nicht los, dann erhob sie sich und straffte die Schultern. Sie musste das Mädchen finden, dass ohne diesen Kerl nicht lange überleben würde. Sie wischte ich die Tränen ab, strich dem kleinen Jungen noch einmal das Haar aus der Stirn und verließ die kleine Hütte. Es war bereits Abend, es dunkelte. Sie bewegte sich elegant über die Dächer zum Rande der Slums. Es war weit, die Slums für einen Menschen, der sie nicht kannte, nicht mehr als ein Labyrinth, doch Lillian fand den Weg ohne nachzudenken. Sie kannte die Slums, ihre Tücken, ihre List. Wusste, dass sie gefährlich und auch sicher waren.
Aber noch nie hatte sie die Slums verlassen.
Nun stand sie vor großen Gebäuden aus Stein und Holz, keine maroden Bretter- und Blechschuppen in Sicht. Wie sollte sie sich hier zurechtfinden?

Alex
Ihre Schwester war also gestorben. Er verengte die Augen und zuckte unter dem Schmerz zusammen. Alex hatte fast vergessen, dass sie noch so geschwollen und wund waren. Das Mädchen faszienierte ihn irgendwie... Sogleich schüttelte er Kopf. Die grünen Augen drückten Ärger aus. Das wichtigste war jetzt erstmal seine Schwester. Oder ein wenig Whisky um die Zeit zu verkürzen.
Er wartete ein wenig bis er trocken war und zog sich dann wieder an. Band sich den Lappen um den Mund und ging aus der Hütte. Wo sollte er anfangen zu suchen? Schließlich ging Alex einfach drauflos.

Joen
"Ist schon gut." Der Elevator öffnete sich und die beiden taumelten heraus. Joen, weil ihr Mann -der auf sie gestützt ging- einfach zu schwer war, Carl weil er -mal wieder- zu viel getrunken hatte. "Warte kurz." Die hübsche Frau befreite sich aus seiner Umklammerung, um an den Retina- Scanner zu kommen. "Beeil dich, Frau." Knurrte Carl ungeduldig. Kurz darauf glitt die Tür auf. 
Joen taumelte weiter ins Zimmer und legte ihren Mann auf dem großen Himmelbett ab. Hoffte, dass er so betrunken war, dass er sofort einschlief. Sie streckte sich und fuhr sich durch den Haarknoten. Einzelne Strähnen hatten sich schon gelöst.

Lillian setzte vorsichtig einen ihrer nackten Füße auf den Asphalt. Sie ging immer geradeaus, bis sie schließlich ein Haus erreichte, dass zu der Beschreibung passte.
Das Mädchen öffnete nicht etwa die Tür, denn sie wusste nicht, wie das funktionierte, sie kletterte an der Hauswand empor und sah durch eines der Fenster ein Mädchen, das dem Mann ähnelte.

Chloe hatte angst. Große sogar. Sie weinte und klammerte sich an die bettdecke, in der sie und alex immer schliefen

Alex
Er hatte zwar kein Korn, aber schlechten Schnaps gefunden. Er hatte ihn nicht mal bezahlen müssen! Als der Mann in der verkommenen Hütte, eher ein Zelt, den muskulösen Mann eintreten sah, hatte er Alex sofort alles freiwillig gegeben. Nun kehrte Alex in die Hütte zurück. Schon ziemlich betrunken, aber dennoch reichte es nicht aus um die Schmerzen in seinem Gesicht, oder die Sorge um seine Schwester gänzlich zu unterdrücken.
Er griff nach einer der -aus dem Zelt mitgenommenen- Schnapsflaschen und lies sich auf eine gammelige Matratze fallen, die ganz in der Ecke des Raums lag und vor Ungeziefer nur so wimmelte.
Warum hatte er es nicht geschafft? Warum war er nicht in der Lage, seiner Schwester ein gutes Leben zu verschaffen? Fragte er sich verzweifelt, trank die Schnapsflasche in ein paar Zügen leer. Er hatte ja noch ein paar...

//Slums haben definitiv keine Bars...

Lillian krabbelte durch das Fenster in den Raum. Es war dunkel und das Mädchen, das da lag, würde wahrscheinlich erschrecken.
"Bist du Chloe?", fragte sie das Mädchen leise

Chloe erschrack sich zu tode. Sie umklammerte ein altes messer ihres bruders und hielt es mit zitternden händen auf die fremde." W-was willst du hier? Wo ist mein bruder?"

Lillian seufzte. "Gut das ich dich gefunden habe! Ich dachte schon, ich müsste in dieser merkwürdigen Welt länger herumlaufen...also komm", sagte sie und wandte sich zum Fenster. "Klettern wir hinab und dann bring ich dich zu deinem Bruder"

"Wo woher soll ich wissen das du mich wirklich zu meinem bruder bringst und mich nicht nur an die anderen ausliefern willst?" Fragte sie mit zitternder stimme

Lillian stöhnte. "Boah glaubst du wirklich dass irgendjemand hierher kommen würde um dich auszuliefern? So besonders bist du nun auch nicht!" Lillian kletterte schon auf den Fenstersims. "Es ist ganz einfach, entweder du kommst mit und ich bring dich zu deinem Bruder, oder du lässt es bleiben. Mir ist das egal, wenn du nicht mitkommen willst, dann bleib halt hier"

Chloe war hin und her gerissen, steckte dann abet das messer ub die hosentasche und folgte der fremden." Was ist mit alex passiert? Wie geht es ihm?"

Lillian sah das Mädchen an. "Er ist in den Slums...in jenem teil, wo niemand hin will, wo alles tot schreit und Hoffnungslosigkeit hausiert. Und er kann diesen Teil nicht verlassen", sagte sie und kletterte an der Hauswand hinab, da sie keine Ahnung hatte, wie Türen funktionierten.
(Chloe darf gern die Tür nehmen)

Chloe lief schnell zur Tür und rannte auf nackten Füßen zu der fremden." Warum? Was hat er? Was ist passierr? Er ist ds einzige was ich noch habe" wimmerte sie und tränen liefwn über ihre wangen

Lillian kam unten an und war verwundert, als das Mädchen bereits unten stand. Diese Welt war nichts für sie. "Keine Ahnung, hat er mir nicht erzählt", sagte sie und zuckte die Schultern. "Aber wenn er den Mundschutz trägt, wie ich es gesagt habe, wird er das überleben", sagte sie und brauchte einen Moment, um sich in dieser komischen Welt zu orientieren. Sie sehnte sich nach ihren Slums, in denen sie sich auskannte

Chloe bekam große angst." Ich will zu ihm!" Flehte die kleine mit tränenschimmernden augen an

Cole
Cole bemerkte das Ankommen seiner Herren und tippte dem singenden Mädchen auf die Schulter.
Vielleicht gibt es Arbeit für uns, meinte er innerlich missmutig und lief durch die verwirrend große und luxuröse Suite, kam am Zimmer mit dem großen Himmelbett an. Die Tür stand noch offen, er hielt respektvollen Abstand und wartete, bis Joen oder Carl sie entdeckten und ihm Anweisungen gaben. Soweit er es verstanden hatte, mussten Sklaven schweigen, außer natürlich, sie wurden etwas gefragt. Oder doch nicht? Er unterdrückte ein Seufzen und schwieg, weiterhin unsicher.