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 Lager des SchattenClans

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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 25 EmptySo 18 Jun - 15:23

Federjunges wurde sanft von Seidenwind in die Kinderstube getragen. Hier roch es angenehm. Das kleine Junge wusste nicht wieso, aber sofort mochte sie diesen Bau, schon alleine vom Geruch her. Sie hörte der Königin kaum richtig zu, als diese ihren Sohn gehört hatte und zu diesem lief, Federjunges somit kurz alleine in diesem fremden Bau zurück lies. Es war nicht wie sie erwartet hatte. Obwohl die Königin weg war und sie alleine war, verging nicht dieses wärmende Gefühl der Nähe zu anderen Katzen. Es war, als würde der Bau an sich schon wie der warme Pelz einer Katze sein. Kurz darauf kam Seidenwind mit einer anderen Katze zurück, die etwas größer als Federjunges selbst war. Sie betrachtete Juwelenjunges kurz. Es schien nicht so, als wäre das andere Junge erfreut darüber, die Mutter mit noch einem weiteren Jungen zu teilen, aber Federjunges ignorierte das. Viel mehr konzentrierte sie sich auf das, was Seidenwind zu Juwelenjunges gesagt hatte.
'Ihre Eltern haben sie zurück gelassen...' Hatten sie das tatsächlich getan? Ihren Vater kannte die Kleine nicht einmal. Aber ihre Mama.. Die kam gemeinsam mit ihr und verschwand dann. Aber was, wenn sie wieder kommen würde? Würde sie sie hier bei all diesen fremden Katzen überhaupt finden? Vollkommen in Gedanken versunken, wurde das Kätzchen immer müde, bis sie langsam vor sich hin dämmerte. Sie hatte nicht einmal bemerkt, dass Seidenwind ihr über die Ohren geleckt hatte, so müde war sie gewesen...
Das gesprenkelte Kätzchen bekam die Ankunft von Blutstern nicht mal mit, so schnell war sie weg ge dämmert. Obwohl die Anführerin nach Blut roch, wachte Federjunges nicht davon auf. Auch träumte sie nicht schlecht durch den befremdlichen Geruch. Gut würde man ihren Traum jedoch auch nicht einstufen. Das Junge träumte von seiner Mutter. Träumte, dass Micki zurück zu ihr kam. Dass Mama sie fand, in diesem fremden Lager, so weit weg von dem Ort, an dem sie zuvor immer geschlafen hatten...

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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 25 EmptyDi 27 Jun - 0:07

Lorbeerschatten


Lorbeerschattens Beine zitterten wie die Zweige einer jungen Birke im Frühlingswind, als sie sich durch den Lagereingang in das Zuhause ihres Clans schlich. Die letzten Stunden, die sie mit Klettern, Kampfübungen und Jagen allein verbracht hatte, hatten an ihren Kräften gezehrt und ihre Muskeln erschöpft- und trotzdem war die junge Kriegerin überzeugt, ihre Energie höchstens zur Hälfte aufgebraucht zu haben.
Wer fragte schon nach wunden Pfoten und schlaffen Muskeln im Kampf? Würde der Feind ihr etwa eine Pause gönnen, weil sie gerade keine Lust mehr hatte?
Lorbeerschattens Gesicht verfinsterte sich augenblicklich, als sie erkannte, dass es die Worte ihres Vaters waren, die ihr durch den Kopf spukten. Setzt der Feind sich etwa hin und wartet, bis du dich erholt hast?,  klang das Brüllen seiner kräftigen Stimme in ihrer Schädeldecke wieder. Oder hat dein verhungernder Clan Zeit für deine Faulheit, während sie auf Frischbeute hoffen? Nein, weder dein Feind, noch dein Clan, noch deine Freunde, noch deine Familie werden auf dich warten! Und das sollten sie nicht müssen! Weiter, Lorbeer! Weiter!
In lebendigen Farben stand ihr das Bild des Sonnenaufgangs im Kopf, in dessen Licht sie trainiert hatten, als ihr Vater diese Worte zum ersten Mal an sie richtete. Die junge Sonne hatte den Wald mit blutrotem Licht übergossen, und selbst Lorbeerschattens Atem, der in der Kälte kondensierte, hatte sich purpur gefärbt. Es war ein Trainingskampf ohne Ende gewesen.
Sie hasste es, wie Recht er manchmal hatte.
Sie hasste es, wie er sie selbst vom SternenClan aus – oder vom Jenseits, oder was immer es geben mochte für die Toten – wie er sie selbst von da oben aus manipulierte. So viel von dem, was er ihr vorgelebt hatte, verabscheute sie; aber so viel von dem, was er ihr beigebracht hatte, stimmte mit ihrem Willen überein. Oder war es sein Wille? Hatte sie überhaupt noch eine eigene Meinung oder war ihr ganzes Sein geformt von den kontrollierenden Klauen ihres Vaters?
Er hatte sich einen Platz in ihrem Herzen eingerichtet und lenkte sie mit unsichtbaren Fäden, zog sie nach links und rechts und dahin, wo er sie haben wollte. Hätte haben wollen. Denn er war ja tot, und mit ihm war Efeupfote umgekommen. Ihr Bruder.
Die Kätzin bemerkte schon lange nicht mehr, wie ihr langer, kastanienbrauner Schweif bei solchen Gedanken hektisch über den Boden zuckte und ihre Schritte schwerer wurden, wenn ihre Krallen sich in den weichen Boden gruben. Nein, dies war schon so oft passiert, es war nichts anderes als Atmen, nur mental sehr viel schmerzvoller. Was sie allerdings sehr genau bemerkte, war die rasend feurige Wut, die ihr Herz packte und es ins Stolpern brachte.
Ihr habt mich verlassen, verlassen, verlassen, alle habt ihr mich verlassen, heulte der Zorn in ihr, ein verfluchter Wind in den kahlen Ästen der Winterbäume, der Zorn tobte und litt, und er zeigte ihr Bilder ihrer Mutter mit ihrer unsicheren, zärtlichen Ausstrahlung und  später dem stumpfen Blick und dann –
Nichts mehr.
Dann hatte Glitzernder See ihre Tochter verlassen.
Genug, es war genug,
es war genug,
es war genug, Lorbeerschatten musste damit aufhören. Mühsam glättete sie die Falten in ihrer Stirn und versuchte, das Blitzen aus ihren Augen zu tilgen. Das Donnern in ihrem Kopf war schon schlimm genug.
Trotz ihrer Erschöpfung und dem aufkeimenden Gedankenchaos war ihren geschmeidigen Bewegungen höchstens ein leichtes Zögern anzusehen, als sie, elegant wie immer, zum Frischbeutehaufen stolzierte. Bei ihrer Ankunft wurde dieser um ein Eichhörnchen und eine Kröte bereichert, was ihren Anstrengungen ziemlich proportional glich. Sie nahm sich ein paar Augenblicke Zeit, um sich ein wenig abseits hinzusetzen und zufrieden mit der Beute ihr zerzaustes, feuchtes Fell zu glätten.
“Du siehst doch sowieso wunderschön aus“, klang die zärtliche Stimme Glitzernden Sees in ihrem Kopf nach, aus einer besseren Zeit, einer beinahe sorgenfreien.
“Was weißt du denn schon davon, du bist ja nicht hier, um mich zu sehen“, brachte Lorbeerschatten ihr Inneres zum Schweigen, fuhr hastig und grob durch ihr  rötlich braunes Fell, bis es seinen matten Glanz wieder erlangt hatte.
Während den aufreibenden Kämpfen, die sie in ihrem Herzen und Verstand austrug, hatte sie ihren Blick durch das Lager schweifen lassen und festgestellt, dass der Zweite Anführer Eisjäger nirgends zu sehen war. Sich bei ihm für eine Patrouille abzumelden stand damit wohl außer Frage, allerdings war das auch nicht weiter schlimm.
Meistens waren die Zweiten Anführer bemüht, die Patrouillen möglichst groß zu halten, am besten noch ein oder zwei Schüler mitzuschicken, damit diese etwas von den erfahrenen Kriegern lernen konnten. Immer dann, wenn sie Eisjäger mitteilte, dass sie auf Patrouille gehen wollte, war er schnell dabei, sie mit einem Haufen Namen zu überschütten und sie zu beauftragen, die Gruppe anzuführen.
Es war ja seine Aufgabe, aber er hatte vermutlich keine Ahnung, wie sehr es Lorbeerschatten zusetzte, mit ihren Clankameraden Zeit zu verbringen.
Patrouillen mit anderen waren das Schlimmste von allem: man hatte kein direktes Ziel, keine Mission und keine enge Zeitbeschränkung, sondern wanderte gemütlich hin und her und plauderte mit den anderen, während man nebenbei nach möglichen Gefahren Ausschau hielt.
Mehr als genug Zeit, um sich beim anderen nach seinem Wohlbefinden zu erkunden, Freundschaften zu schließen und den Schülern wichtige Dinge beizubringen.
Es ging wohl kaum schlimmer.
Sie sah immer, wenn eine Patrouille oder Training anstand, eine Flut von Erinnerungen auf die Küsten ihres Verstandes rasen; und jeder Tropfen würde sie kalt bis auf die Knochen, triefend nass, haltlos zitternd zurücklassen, wenn die Welle sie erst mal erreicht hatte. Und so wollte sie keinesfalls von ihren Clankameraden erscheinen, die sie geschworen hatte, in jedem Kampf mit ihrem Leben zu beschützen.
Also war es eigentlich gut, wenn der Zweite Anführer nicht wusste, weshalb sie sich vor gemeinschaftlichen Unternehmungen drückte. Weder vor ihm, noch vor irgendeiner anderen Katze würde sie willentlich preisgeben, wie sehr ihre Vergangenheit an ihr zerrte.
Ihr Zorn und ihre Familie waren wie eine zweite Realität, die ihren Blick für die Wirklichkeit vernebelte, sie veränderte, sie verzerrte. Sie wusste es auch noch und konnte rein gar nichts dagegen tun.
Mit einem stummen Seufzer blickte sie ein letztes Mal durch das Lager, auf die Ältesten und Krieger, die enthusiastischen Jungen und ihre Mütter. Die Familien.
Ohne einen weiteren Gedanken an ihr Vorhaben zu verschwenden, sprang sie auf, um dem Wald ein Weiteres Mal einen Besuch abzustatten.

//1032 Wörter


Zuletzt von Rauchflug am Sa 8 Jul - 4:48 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 25 EmptyDo 6 Jul - 21:03

Nun, endlich, kam Nebelfeder zurück ins Lager geschlendert. Für ihr Verhältnis lief sie ziemlich langsam, schon fast vorsichtig. Die hellgraue Kriegerin blickte sich viel öfter nach den Katzen aus ihrem Clan um, als eigentlich nötig. Innerlich kochte sie schon wieder. 'Wehe auch nur eine Katze bemerkt meine Unsicherheit und Gnade dem SternenClan der Katze, die mich darauf anspricht!', dachte sie voller Wut. Wieso auch hatte er sie so anpampen müssen? Aber warum zum SternenClan war sie nur auf sich so wütend? Was hatte sie nur falsch gemacht? Hatte sie denn etwas falsch gemacht? Am liebsten würde sie sich selbst für ihre verwirrenden Gedanken schlagen...
Doch als sie die Katze entdeckte, nach der sie sich umgesehen hatte, verschwand ihre angriffslustige Haltung, sowie ihre Unruhe mit einem Schlag. Der dunkle Kater unterhielt sich mit einem Jungen. Sofort kam die Eifersucht über die hellgraue Kätzin und ein Schauder durchfuhr ihren hübschen Körper. 'Warum...?', wimmerte sie innerlich auf, wie ein kleines Junges. Sie verstand nicht, wieso sie all das empfand. War sie krank? Sollte sie mit jemandem darüber sprechen, am besten mit einem Heiler? Ob Schlangenblick ihr zuhören würde? Aber was war, wenn sie doch nicht krank war und jemand sie deshalb auslachen würde? Nein, Nebelfeder war zu stolz, um mit jemandem über ihre Gefühle zu sprechen. Doch was sollte sie tun? Sie wusste nicht, wieso sie so verwirrende und sich wechselnde Gefühle in Sprenkelpelz' Nähe bekam. Oder überhaupt wenn sie an ihn dachte. Oder ihn sah. Oder über ihn sprach oder nachdachte oder.... Gereizt hätte sie fast ein Knurren heraus gelassen. Doch gerade so konnte sie es noch verhindern.
'Verdammt. Was ist nur los mit mir? Ich werde hier noch alle Aufmerksamkeit auf mich ziehen, wenn ich weiter so mache!' Nebelfeder zog sich mit aufgeplustertem Fell ein wenig zurück. Sie hoffte, niemand hatte ihren kleinen innerlichen Ausbruch bemerkt. Unglücklich streifte sie in eine Ecke des Lagers, wo sich gerade niemand befand. Dort legte sie sich hin und legte sich den Schwanz über die Schnauze. Am liebsten würde sie für den heutigen Tag nichts mehr sehen wollen. Inständig hoffte sie, Sprenkelpelz hatte sie nicht kommen bemerkt. Wobei sie sich teilweise auch irgendwie wünschte, er hatte es bemerkt und würde zu ihr kommen und sich mit ihr unterhalten.
Nebelfeder wusste, sie war als Schülerin noch schwieriger und anstrengender und vor allem bissiger gewesen, als sie es jetzt war. Nicht nur einmal hatte sie mit ihren Worten unter anderem auch Sprenkelpelz verletzt. Doch wieso wollte sie ihn jetzt nur so gerne in ihrer Nähe haben...?

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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 25 EmptyFr 7 Jul - 12:50

Graupelwolke
Ungewollt neugierig blickte Graupelwolke aus dem Kriegerbau. Sein letzter Besuch bei Schlangenblick lag schon etwas zurück, doch auch wenn sich seine große Narbe noch ziemlich seltsam anfühlte, fühlte er sich nicht sonderlich von ihr behindert. Der Kater versuchte sich zu entspannen, schließlich war nicht nur Eisjäger allein Schuld daran gewesen, dass der Kater sein Auge verloren hatte und nun ein Leben lang von einer hässlichen Narbe gezeichnet war. Er gab es zwar nicht gerne öffentlich zu, dennoch war er sich der Tatsache bewusst, dass er mindestens genauso schuldig an dem Vorfall gewesen war wie sein Clankamerad, sie beide hatten sich provoziert und dabei kein Blatt vor den Mund genommen.
Seufzend verdrängte Graupelwolke seine Erinnerung und versuchte, sich auf das für ihn interessanteste und aktuellste Geschehen zu konzentrieren.
Wolkenflug, seine engst vertraute Freundin, war nämlich ebenfalls mit au Patrouille gewesen und hatte die Kätzin gesehen, die Graupelwolkes volle Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Seine Freundin war seiner Bitte nachgekommen, jene Kätzin für ihn ausfindig zu machen, doch noch konnte er Wolkenflug nicht im Lager ausfindig machen, ob sie noch unterwegs war?
Als der Kater seinen Gedankengang beendet hatte, zog die Kriegerin Lorbeerschatten seine Aufmerksamkeit auf sich, als sie gerade aus dem Lagereingang geschlichen kam. Ruhig beobachtete er die Kriegerin, sie schien unruhig zu sein, er konnte sich aber nicht erschließen, weshalb.
Auch wusste er nicht, wo sie gewesen war, doch es schien ihm so, als könnte sie weitere Bewegung gebrauchen, weshalb er sich kurzerhand erhob und auf die Kätzin zutrottete. Die Kriegerin war zwar älter als er und man müsste von den Jüngeren erwarten, den Älteren Respekt entgegenzubringen, aber nur weil er sie nicht darum bitten würde, ihn beim Jagen zu begleiten, würde das nicht heißen, dass er sie nicht respektieren würde. Er würde sich ihr nur nicht unterordnen und sich bei einem Nein zurückziehen, schließlich waren sie beide Krieger desselben Clans.
Bei der Kriegerin angekommen blieb Graupelwolke stehen, es wäre nicht nötig, Zeit zu verplempern und sich zu setzen.
„Hallo Lorbeerschatten. Ich denke, es wäre eine gute Idee, wenn du mit Jagen kommst. Du scheinst etwas unruhig zu sein“, stellte er nüchtern fest und wartete auf die Antwort der Kriegerin. Währenddessen ließ er seinen Blick kurz durchs Lager schweifen und erblickte Nebelfeder, welche das Lager gerade betrat und auch etwas seltsam wirkte. Der Kater zuckte mit dem Ohr und erblickte als nächstes Enzianfrost, welcher nichts zu tun haben schien. „Enzianfrost kann uns bestimmt auch begleiten“, fügte er dann hinzu und wandte sich wieder Lorbeerschatten zu.
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 25 EmptyMi 12 Jul - 1:04

Lorbeerschatten

Erwähnt
Graupelwolke, Enzianfrost
Angesprochen
Graupelwolke

Der Kater, der auf Lorbeerschatten zu trottete, war selbst aus dem Augenwinkel schlecht zu übersehen – seine Größe und sein strahlend weißes Fell machten es praktisch unmöglich, ihn zu ignorieren. Seine Schritte waren gemächlich, er beeilte sich nicht, er hatte keinen Grund dazu – so konnte man wohl wandern, wenn man ein reines Gewissen hatte.
Doch trotz seinen ruhigen, von Muskeln gefederten Schritten, fordernd, erwartungsvoll,war sehr klar, wohin er wollte, und die junge Kriegerin war nicht glücklich darüber, dieses Ziel zu sein.
Sie versteifte sich innerlich, ihre Krallen gruben sich in die Erde. Wie wagte er es, sie zu belästigen? Sie hatte keine Lust hierauf, keine Lust, sich dieser zweifellos anstrengenden Konversation zu widmen; und es war unmöglich, dass er das übersehen hatte.
Wäre sie nur wenige Augenblicke früher aufgesprungen, wäre sie sofort losgelaufen um sich in den Wald zu flüchten…
Aber nun war es zu spät.
Sie drehte den Kopf in seine Richtung, vermied, allzu direkt in sein Auge zu starren – nicht, weil er nur eines besaß; auch wenn es sie ein wenig beunruhigte, Narben trugen sie doch alle. Doch sie hasste die Intensität, die die Blicke anderer beinhielten. Wenn sie sie schon auf sich spüren musste, wollte sie ihnen nicht auch noch direkt begegnen.
Und es beruhigte sie noch nicht einmal der Gedanke, dass er ein paar Monde jünger war als sie, es beruhigte sie nicht im Geringsten. Sie fühlte sich weder älter noch erfahrener als er. Sie fühlte sich einfach… kaputt. Und, nebenbei, verärgert, dass er sie störte.
Efeupfote, leuchtet ihr das Gelb des einen Auges von Graupelwolke entgegen, und der noch frische, wunde Kratzer, der das andere ersetzte, erinnerte sie nur an den geschundenen und blutenden Körper ihres Bruders, wie er leblos auf der Lichtung neben ihrem toten Vater lag. Beide so schlaff. So kalt. So bleich, erhellt vom selben Mond, der den stummen Katzen Augenlicht verlieh, die am Boden kauernd die Nachtwache hielten.
Der Mond war viel zu hell gewesen, viel zu hell. Hatte viel zu viele Details offenbart.
Sie schaffte es, sich aus gewaltsam ihren Gedanken zu reißen und wandte sich Graupelwolke mit einem Knoten aus verärgerter Anspannung im Bauch zu, um zu hören, was er zu sagen hatte. Ihre Miene wurde von der ewigen Maske aus kühler Distanz begleitet, mit diesem Hauch von ärgerlicher Irritation, der seit jeher in ihren leicht zusammengekniffenen, eisblauen Augen wohnte. Nichts mehr an ihr erzählte von Unsicherheit, nun fauchte alles von Abstand und Genervtheit.
War es ihr eigentlich wirklich nicht anzusehen gewesen, dass sie keine Lust auf Gespräche hatte? Oder war ihr Clankamerad ihr noch nicht oft genug begegnet, dass er einfach wusste, dass sie keine besonders gesellschaftliche Katze war? Ja, dachte Lorbeerschatten plötzlich misstrauisch, alarmiert, er hätte sich einfach von mir fernhalten sollen. Er hätte sehen sollen, dass ich nicht mit ihm sprechen will.
„Hallo Lorbeerschatten. Ich denke, es wäre eine gute Idee, wenn du mit Jagen kommst. Du scheinst etwas unruhig zu sein“, sprach Graupelwolke sie in diesem Moment an, mit nüchterner Stimme. Er hatte die Schwere in ihren Schritten bemerkt; gesehen, wie ihr Schweif hin und her gefahren war ohne ihr Zutun.
Es war keine Beleidigung… aber eine Erwartung. Eine Aufforderung. Ein Befehl.
Er schrieb ihr vor, wie sie mit dieser „Unruhe“ umzugehen hatte.
Ein böses, wildes Monster rührte sich tief in Lorbeerschattens Bauch, und noch während ihre Augen sich zukniffen und sie ihr Kinn nach vorne streckte,
noch während ihr Herzschlag an Fahrt aufnahm,
sprach er weiter – „Enzianfrost kann uns bestimmt auch begleiten“, – und der hübschen Kätzin entfuhr ein gepresstes Zischen. Noch mehr Begleitung. Jetzt war Graupelwolke zu weit gegangen und von ihrer Selbstbeherrschung nichts mehr zu retten.
Bumm bumm, bumm bumm - ihr Herz hämmerte das Blut in ihr Gesicht und sie spürte heiße Rage in sich aufkommen. Dieser unsägliche Kater hätte sie einfach in Ruhe lassen können, alleine und friedlich, aber nein, stattdessen musste er sich ihr aufdringen und ihr besserwisserisch aufbinden, wie sie ihre Probleme zu bewältigen hatte. Sie hasste es. Hasste es.
Hasste seine Präsenz so sehr, wie sie ihre Mutter für ihre Abwesenheit hasste... Und der Gedanke an Glitzernder See ließ jede letzte Vorsicht verdampfen wie den Tau in der Sonne der Blattgrüne.
“Unruhig also? Unruhig? Wie nett von dir, das zu bemerken“, blaffte sie, gerade leise genug, dass ihre Umgebung zumindest akustisch nichts mitbekam, “Außerordentlich nett. Wieso hast du mich dann nicht einfach in Ruhe gelassen? Seit wann bitte belagert man einen anderen, wenn man bemerkt, dass er keine Lust auf Gesellschaft hat? Hä?“
Sie konnte nicht aufhören, konnte einfach nicht. Es war ihr Vater, der vor ihr stand, sie antrieb und zwang und zu jeder Patrouille schicken wollte, die das Lager verließ, und es waren seine brennenden Augen, die sie erwartungsvoll anstarrten –
In ihren Ohren hörte sie nur Rauschen, wie heiße Lava strömte es alles aus ihr hinaus und sie wollte sich auf ihn stürzen, ihn anfauchen, was bildete er sich eigentlich ein -  
“Und warum genau solltest du mir vorschreiben, was ich zu tun habe? Vielleicht hilft es mir ja überhaupt nicht, jagen zu gehen, na?! Darüber schon mal nachgedacht? Und wirklich, außerordentlich nett von dir, gleich eine ganze Jagdpatrouille zusammenzustellen, ohne mich überhaupt zu fragen. Ich habe noch nicht einmal zugesagt. Wie rücksichtsvoll, wirklich, Graupelwolke,“ grollte Lorbeerschatten, “du nimmst dir wirklich ein bisschen viel raus für einen Kater, der erst von einem verlorenen Kampf zurückkommt.“
Ohren zurückgelegt. Blitzen aus eisblauer Iris. Eine Wolke dunkler Wut über Lorbeerschattens Verstand, die sich nun langsam, langsam, langsam lichtete. Anstatt des Gesichts ihres Vaters und der widerlich süßen Stimme ihrer Mutter füllte nun Graupelwolkes Miene ihr Sichtfeld aus; niemand drillte sie mehr, bis sie vor Erschöpfung zusammenbrach oder hämmerte das Gesetz der Krieger in ihren Pfoten. Vor ihr stand nicht mehr ihre Familie, sondern Graupelwolke, ein Clankamerad, der sie schlicht gebeten hatte, ihn auf eine Jagdpatrouille zu begleiten.
Schwaches Vogelgezwitscher drang an ihre Ohren und sie spürte, wie ihre Pfoten kribbelten. Ob mehr aus dem Rest der Rage oder vor Scham, konnte sie nicht sagen.
Zu weit. Sie war zu weit gegangen. Wie als würde man ihr Moos aus den Ohren nehmen, hörte sie nun die schrillen Alarmglocken, die ihre mickrige Selbstkontrolle unaufhörlich durch ihren Schädel gejagt hatte. Was habe ich getan? Nein, nein, was habe ich getan?!
Lorbeerschatten blinzelte einmal, zweimal, und zog ihr Kinn zurück, reckte es so würdevoll nach oben, wie ihr nicht existentes Würdegefühl es zuließ. Was hatte sie nur getan.
Mit aller Kraft bemühte sie sich, ihr aufgeplustertes Fell zu glätten und die angelegten Ohren zu heben. Noch immer hämmerte ihr Herz wütend gegen ihre Rippen.
Schnell, sie musste jetzt reden, bevor alles Adrenalin des Wutausbruchs sie verließ und sie nackt dastehen würde, verlassen nicht nur von ihrer Rage, sondern auch von ihrer Ehre. Jetzt.
“Ver…verzeih, Graupelwolke.“
 Er hat mich belagert, bedrängt mich. Keine Sekunde mehr will ich in seiner Nähe bleiben. Er widert mich an.
Sie räusperte sich und senkte leicht den Kopf, um sich zu sammeln. Sah man ihr Gesicht nun an, hätte man glauben können, man sei wahnsinnig, man hätte sich diesen Anfall nur eingebildet – ihre Miene war blank, kühl, nichts weiter. Nicht einmal ein Blitzen in ihren Augen verriet, dass der Sturm noch immer in ihrem Herzen tobte. Nicht einmal Reue, trotz der unterwürfigen Worte, die sie sich selbst sagen hörte. Niemand durfte es wissen.
“Ich meinte es nicht so.“
 Er ist unverschämt, unverschämt. Was bildet er sich ein? Mich einfach in eine Jagdpatrouille einzuteilen?
“Wenn das Angebot noch steht, komme ich... komme ich… gerne mit.“
Ich will keine einzige Katze mehr sehen heute. Lass mich in Ruhe, nimm doch den Rest des Clans mit, aber lass mich in Frieden. Bitte.
Lorbeerschatten fürchtete Momente wie diesen, und es war, so wahr ihre Ahnen jetzt im Totenreich wandelten, nicht der erste. Ihr Temperament war eine Wiese ausgedörrten Grases unter dem Glimmern eines Sommertages, es war möglich, neben ihr zu sitzen, nichts zu sagen und damit alles in ihr in Brand zu stecken. Ihre Rage war heiß wie die Sonne ohne Schatten in Sicht, reißend wie ein Fluss und unberechenbar wie die Wege der Ameisen.
Sie wusste, dass sie unausstehlich war, und bisher hatte das noch keine Katze anders gesehen. Auch Graupelwolke würde diese Tradition nicht unterbrechen – er war zu loyal, zu anständig, zu herausfordernd. Und außer exzellenten körperlichen Leistungen konnte man von Lorbeerschatten nichts erwarten, das den Ansprüchen einer halbwegs gesunden Clankatze gerecht wurde.
Sie wusste, dass sie unausstehlich war – wenn sie gerade keinen Wutausbruch hatte, mit dem sie andere beleidigte und anfauchte, war sie nichts als ein kalter Block Stein, mit dem niemand etwas anzufangen wusste.
Und so sicher, wie sie dies wusste, so enttäuscht, wie sie darüber war, so wenig wusste sie darüber, wie sie je etwas daran ändern könnte.
//1447 Wörter


Zuletzt von Rauchflug am Di 1 Aug - 7:08 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 25 EmptyMi 12 Jul - 15:17

//First Post//

Natterblüte hatte sich noch eine Weile in ihrem Moosnest eingerollt, ehe sie nicht mehr liegen konnte. Während sie sich aus dem Kriegerbau schob, streckte sie ihre flauschigen Beine kräftig durch und gähnte einmal herzhaft. Nachdem sie sich ausgiebig gestreckt hatte, begann sie ihre rosa Zunge durch ihr verstruppeltes Fell gleiten zu lassen. In fließenden Bewegungen begann sie ihr Brustfell zu lecken, zog vorsichtig mit den Zähnen kleine Moosbällchen aus ihrem langen Fell und legte im Anschluss den buschigen Schweif um die scheeweißen Pfoten. Was sollte sie heute nur machen? Sie hatte keine Lust wieder alleine durch das Territorium zu laufen und alleine jagen machte auch keinen Spaß. Ihr Blick glitt über die Lichtung. Vielleicht hatte Kobrazunge ja Lust jagen zu gehen? Sie hatte ihn nicht im Kriegerbau gesehen und vermutete ihn deswegen irgendwo im Lager und sie sollte Recht behalten. Die schöne Kätzin erhob sich auf ihre Pfoten und lief zu ihm, setzte sich vor ihn. "Hallo Kobrazunge, hast du Lust jagen zu gehen?" fragte sie lächelnd und legte den Kopf etwas schief. Kobrazunge war ihr einziger wirklicher Freund hier im Schattenclan, da es ihr schwer viel Freundschaften zu schließen
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 25 EmptyMi 19 Jul - 14:05

Donnerblut
Unruhig wälzte sich der massige Krieger in seinem Nest hin und her, konnte einfach keinen Schlaf finden. Ganz gleich, wie er sich auch drehte und wendete, ihm fielen die kleinen Unebenheiten im Boden viel deutlicher auf, als es sonst der Fall war. Irgendetwas verhinderte, dass sein Körper sich der Müdigkeit hingeben, seine Sinne trüben und ihn somit über piksende Federn hinwegsehen lassen konnte. So schlug er seine stechenden, hellblauen Augen auf und sofort fiel ihm einer der Gründe für seine Rastlosigkeit auf: Herzfeuers Nest war gähnend leer.
In einer flüssigen Bewegung erhob sich der Blaugraue und stapfte mit düsterem Blick aus dem Kriegerbau, sah sich in der Lagerlichtung um. Keine Spur. Zorn baute sich in ihm auf. Was erlaubte sich eigentlich dieser weiße Winzling von einem Krieger? Donnerblut hatte erfahren, dass Eisjäger zusammen mit Weißpelz und Herzfeuer auf Patrouille gegangen war und das bereits vor geraumer Zeit. Sie hätten längst zurück sein müssen. Am liebsten wäre er sie suchen gegangen oder hätte sich zumindest vorbereitet ihnen eine Lektion zu erteilen, sobald sie zurückkämen, doch genau dies war der Grund, weshalb er Abstand zu seiner einstigen Freundin hielt und häufiger das Lager alleine verließ. Immer wieder kämpfte er mit seinen ungeheuren Wutausbrüchen, welche durch unbedeutende Kleinigkeiten ausgelöst werden konnten. Häufig waren seine eigenen Gedankengänge und Erinnerungen es sogar schuld. Wann immer er sich zurückerinnerte oder seinen Vater unbeschwert über die Lichtung spazieren sah, könnte er gefühlt jeder Katze in seiner Umgebung das Genick brechen.
Während er bereits dabei war, wieder einmal in seiner Wut zu versinken, fiel ihm ein kleines Kätzchen ein, welches seinen Körper unwillkürlich vor Sorge und Unsicherheit zusammenfallen ließ – zumindest innerlich. Äußerlich war er immer noch derselbe harte Felsen, lediglich seine angespannten Muskeln beruhigten sich. Was er gerade eben gedacht hatte, war genau der Grund, weshalb er nicht wollte, dass Federjunges bei ihm war. Bisher hatte er sich in ihrer Gegenwart zurückhalten können, weil er sich sicher war, sie würde kaum einen Herzschlag lang überleben, sollte er wütend werden. Sie war so klein und so dünn, dass er das Gefühl bekam, sie nicht einmal berühren zu können, ohne ihr die Knochen zu brechen. Er war so von dieser, für ihn unerklärlichen, Angst gepackt, dass ihm nicht in den Sinn kam, wie sehr er doch übertrieb. Vielleicht wäre es für ihn das beste gewesen, den Clan zu verlassen, als er Herzfeuer von sich stieß. Aber das könnte er ja immer noch nachholen, was hielt ihn schon hier?
Welch eine dämliche Frage, obwohl er ihr gesagt hatte, sie solle von ihm weg bleiben und zum Finsterwald scheren, so hatte dies nie bedeutet, dass er sich von ihr frei machen könnte. Sie war seit seiner Geburt die einzige gewesen, die zu ihm gestanden hatte und war dadurch verletzt worden. Nur zu ihrem eigenen Wohl hatte Donnerblut sie verraten, doch nun war er gezwungen aus der Ferne jede Katze zu hassen, mit der sie in Kontakt kam. Niemand in diesem von Krähen zerfressenen Clan war auch nur ansatzweise ihrer würdig. Und er verspürte das Bedürfnis, dafür zu sorgen, dass es auch ja jeder verstand. Nur gleichzeitig konnte er dies nicht tun, setzte er doch mehr auf treue zu dem Clan, als man vielleicht vermuten würde. Ihm lag nichts an den Mitgliedern – bis auf zweien, seit neustem – doch zu dem Begriff zählte noch mehr, als nur andere Katzen. Aber genau konnte er das alles selbst nicht erklären. Er war zu geblendet von Hass und Zorn, als dass er die Widersprüche seiner Gedanken erkennen könnte.

//sry, der nächste wird besser
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 25 EmptyMi 19 Jul - 14:30

Mit einem Mal wird der Wald von einem unerwarteten, rhythmischen Lärm erfasst. Vögel schrecken auf und Beute flüchtet. Dann wehen auch noch der Gestank von Feuer und der Duft von Zweibeineressen zum Lager. Das Territorium des SchattenClans ist wie leer gefegt und außer des Lärms und der zwei strengen Gerüche scheinen beinahe jegliche Sinne betäuben zu wollen...
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 25 EmptyDo 27 Jul - 9:04

Kobrazunge
Der Kater lag weiterhin im Lager und zuckte leicht mit den Ohren. Er gähnte leicht und schloss für eine kleine Weile die Augen, aber er schlief nicht, er döste nur etwas vor sich hin. Er zuckte erneut mit den Ohren als er hörte, wie jemand zu ihm kam und öffnete die Augen. Er sah wie Natterblütte zu ihm kam, stumm sah er ihr entgegen, er war noch nie ein sonderlich großer reder gewesen, also überließ er es ihr. Wenn sie etwas wollte, würde sie schon mit der Sprache rausrücken. Er leckte sich kurz über die Nase und sah weiterhin zu der Kätzin hoch. Sie setzte sich zu ihm hin, als sie schließlich bei ihm angekommen war. "Hallo Kobrazunge, hast du Lust jagen zu gehen?" fragte sie lächelnd und legte den Kopf etwas schief. Der Kater lauschte ihren Worten. Warum kam sie dafür ausgerechnet zu ihm? Achja stimmt……die beiden waren ja sowas wie Freunde. Er hörte der Kätzin immer zu, und das schien ihr zu gefallen. Er rappelte sich auf und saß nun neben der Kriegerin. Er überlegte kurz, dann nickte er leicht auf ihre Frage hin, dass er redete, war ziemlich selten. Er sah auf, als er plötzlich geräusche hörte.Der Boden unter seinen Pfoten vibrierte und dann kam auch der Gestank nach Zweibeinern ins Lager und er rümpfte die Nase. Auch der Geruch nach dem Futter der Zweibeiner erfüllte schon bald das Lager und der Kater stand auf, schnupperte fest. „was…….ist……das?“ miaute er leise, kaum hörbar. Aber er sprach, und das war wirklich ungewöhnlich. Er schnupperte wieder und sah zu Natterblüte. „Riechst……du das….auch?“ miaute er leise und zuckte mit den Ohren, als ihm bewusst wurde, dass er mit der Kätzin gesprochen hatte. Er blickte sofort weg und sah sich suchend nach der Anführerin des Clans, Blutstern, um. Er konnte auch sie riechen, sah sie im Moment aber nicht.
/309

//Blutstern kommt später
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 25 EmptyDo 27 Jul - 14:10

Graupelwolke

Erwähnt
Lorbeerschatten
Eisjäger
Wolkenflug
Regengeist
Kobrazunge


Angesprochen
Lorbeerschatten

Geduldig wartete der Krieger auf eine Antwort seiner Gegenüber, denn sie schien sich Zeit lassen zu wollen und hetzen wollte der Kater die Kriegerin keinesfalls. Es schien ihm fast so, als würde sie einen inneren Konflikt führen, sie kam ihm noch etwas angespannter als zuvor vor, allerdings sprach er sie nicht darauf an oder zerbrach sich den Kopf darüber. Möglichst unauffällig lunste Graupelwolke gen Himmel; die grauen Wolken nahmen einen dunkleren Ton an. Sicherlich würde es noch regnen und bei Mondhoch würde es bestimmt kalt werden, auch wenn es Blattgrüne war. Unbewusst wanderten die Gedanken des Katers zu der schönen Fremden, die er bei der Patrouille mit Eisjäger und Wolkenflug auf dem Donnerweg gesichtet hatte. Wo und wie sie wohl lebte? Lebte sie mit anderen Katzen zusammen oder alleine, in einer verlassenen Hütte, mitten im Wald oder hatte sie gar kein festes Heim? Oder sie lebte bei Zweibeinern und war sicher vor Wind und Wetter, allerdings wäre sie dann doch nicht auf die Idee gekommen, bei strömenden Regen auf dem Donnerweg zu stehen und ihr Leben sowie ihre Gesundheit zu riskieren. Ob Wolkenflug den Aufenthaltsort besagter Katze wohl gefunden hatte?
Unsanft wurde Graupelwolke aus seinem Gedankengang gerissen, als er von Lorbeerschatten angeblafft wurde. Überrascht zuckte der Kater mit den Ohren, einerseits da er sich erschrocken hatte, dass Lorbeerschatten auf einmal antwortete und andererseits war er durchaus nicht darauf vorbereitet gewesen, dass Lorbeerschatten sich so abneigend ihm gegenüber verhalten würde. Vorwürfe prasselten auf den Krieger nieder, Lorbeerschatten schien sich nicht zügeln zu wollen - oder zu können - er konnte es nicht sagen.
Nichtsdestotrotz entspannte sich der Kater wieder nach kurzer Zeit, legte seinen Schwanz über seine Pfoten und ließ die Kriegerin sich in Ruhe über ihn beschweren. Fast vor Sarkasmus triefend bekam er zu Ohren, wie rücksichtsvoll er doch wäre. Da hatte Lorbeerschatten sogar einigermaßen Recht, Graupelwolke scherte sich nicht groß darum, Rücksicht auf andere zu nehmen, was erledigt werden musste, musste eben erledigt werden. Da war für ihn kein Platz für Rücksicht. Wolkenflug war wohl die einzige Katze, auf die Graupelwolke wirklich aufpassen würde und auch rücksichtsvoll wäre, sie war ihm als Freundin zu wichtig.
Nun..., begann der Kater als Lorbeerschatten scheinbar geendet hatte, wurde dann aber von ihr unterbrochen, als sie scheinbar aus ihrer Rage erwachte und sich entschuldigte, als sie versuchte sich wieder zu entspannen.
Im Endeffekt stimmte Lorbeerschatten zu, ihn zur Jagd zu begleiten, auch wenn es sich nicht gerade sehr freiwillig anhörte.
Nun..., startete der Krieger erneut, ich werde dir bei Jagden oder Patrouillen nicht ohne Pause am Pelz hängen oder die Ohren blutig reden, daran habe ich kein Interesse. Mein Interesse lag einzig darin, Beute für den Clan anzuschaffen.
Ein weiteres Mal lunste der Krieger gen Himmel, die Wolken waren um einiges dunkler geworden. Normalerweise ging dieser Prozess nicht so schnell vonstatten. Langsam war der Kater sich sogar unsicher, ob die ganzen dunklen Wolken da oben überhaupt alle Wolken waren.
Unter seinen Pfoten spürte er sanfte Vibrationen, welche exakt mit dem seltsamen Geräusch übereinstimmte, welches wohl von außerhalb des Lagers kam. Kurze Zeit später sah er schon mehrere Vögel gen Himmel und davon fliegen, Beutetiere würde er nun kaum welche jagen können.
Ich vermute du bekommst deinen Willen, auch wenn wir auf Jagd gehen, werden wir wohl kaum etwas erwischen können, sprach Graupelwolke seine Gedanken laut aus und sah an Lorbeerschatten vorbei zum Lagerausgang.
Zwei furchtbar stechende Gerüche drangen in seine Nase ein, in Kombination konnte er nicht sagen, was er da roch. Der Versuch, die beiden Gerüche voneinander zu trennen und einzeln zu riechen gelang ihm, allerdings waren ihm beide Gerüche unbekannt. Gut rochen sie aber keinesfalls, weshalb Graupelwolke anfing, sich im Lager umzusehen, ob er der einzige war, der diesen Lärm hörte und diesen stechenden Geruch in der Nase hatte.
Der Krieger Kobrazunge war der einzige, der ihm auch etwas verwirrt vorkam, da er etwas alarmiert ausschaute und sich im Lager umsah.
Er wandte seinen Blick wieder Lorbeerschatten zu, die Kriegerin war zwar nicht viel älter als er, aber da war es schon wahrscheinlicher, dass sie diese Gerüche kannte oder überhaupt wusste, was vor sich ging.
Was ist das denn... kennst du diese Gerüche?, fragte er sie also kurzerhand und versuchte, nicht zu aufdringlich zu wirken und diese Gerüche in seiner Nase weitgehend zu vermeiden.
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 25 EmptyDo 27 Jul - 17:20

Natterblüte schnurrte erfreut als der schwarze Kater zustimmte mit ihr jagen zu gehen. Gerade als sie mit ihm los wollte, spürte sie das Vibrieren unter ihren Pfoten. Verwirrt spreizte sie die Zehen etwas um das Vibrieren besser wahrnehmen zu können. "Es fühlt sich an, wie wenn man in der Nähe des Donnerwegs ist und ein Monster über diesen läuft, nur ist es nicht so laut" stellte sie fest und verzog das Gesicht angewidert, als ihr der beißende Geruch in die Nase stieg. "Riechst……du das….auch?“ hörte sie Kobrazunge im nächsten Moment fragen."Das stinkt ja schlimmer als Krähenfraß" sagte sie angewidert und schüttelte einmal den Kopf um diesen widerlichen Gestank aus der Nase zu bekommen. Sie schmunzelte leicht, als Kobrazunge bemerkte, dass er mit ihr gesprochen hatte. Auch sie sah sich mit ihren grünen Augen im Lager um, suchte nach der Anführerin.
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 25 EmptySo 30 Jul - 18:21

Kobrazunge
Der Kater rappelte sich auf und saß nun neben der Kriegerin, Natterblüte, und lauschte ihren Worten. Er überlegte kurz, dann nickte er leicht auf ihre Frage hin, dass er redete, war ziemlich selten. Er hörte, wie sie anfing zu schnurren, als er ihr mit einem nicken geantwortet hatte, das verwirrte ihn etwas. Er sah auf, als er plötzlich geräusche hörte.Der Boden unter seinen Pfoten vibrierte und dann kam auch der Gestank nach Zweibeinern ins Lager und er rümpfte die Nase. Auch der Geruch nach dem Futter der Zweibeiner erfüllte schon bald das Lager und der Kater stand auf, schnupperte fest. „was…….ist……das?“ miaute er leise, kaum hörbar. Aber er sprach, und das war wirklich ungewöhnlich. Er schnupperte wieder und sah zu Natterblüte. "Es fühlt sich an, wie wenn man in der Nähe des Donnerwegs ist und ein Monster über diesen läuft, nur ist es nicht so laut" stellte sie fest und verzog das Gesicht angewidert, als ihr der beißende Geruch in die Nase stieg. „Riechst……du das….auch?“ miaute er leise und zuckte mit den Ohren, als ihm bewusst wurde, dass er mit der Kätzin gesprochen hatte. Er blickte sofort weg und sah sich suchend nach der Anführerin des Clans, Blutstern, um. Er konnte auch sie riechen, sah sie im Moment aber nicht. Dann roch er ihren Duft, in der nähe der KIdnerstube. Sie musste wohl bei ihrer Schwester, Seidenwind sein, weshalb der Kater nicht zur Kinderstube lief. „Sollen…….wir……nachsehen……gehen?“ miaute er leise, kaum hörbar in richtung Natterblüte
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 25 EmptySo 30 Jul - 18:36

Natterblüte folgte seinem Blick zur Kinderstube. Als er sie fragte, ob sie nachsehen gehen sollten, nickte die Kriegerin. "kann ja nicht schaden und es interessiert mich schon" gab sie zu und erhob sich auf ihre weißen Pfoten. "Wo sollen wir nachsehen gehen?" fragte sie und versuchte die Entscheidung auf ihn abzuwälzen, da sie Probleme hätte sich zu entscheiden. Kobrazunge wusste, dass sie damit Probleme hatte und deswegen hoffte sie, dass er entscheiden würde. Die Kätzin senkte ihren Blick, damit er ihren Gedankengang nicht sehen konnte und sich entschied. Sie war schon froh, dass er endlich etwas sagte, da er meistens nur zuhörte und sie Angst hatte ihn zu nerven. Sie wusste nicht, wieso er ihr zuhörte und wieso er ihr nicht sagte, dass sie ihn nervte.
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Garévar
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 25 EmptyMo 31 Jul - 4:40

Enzianfrost

Es war ein bisschen wie ein Déjà-vu. Enzianfrost fand sich erneut in seiner selbstauserkohrenen Position als Schlangenblicks Vertretung wieder, in der er seine Umgebung zwar mit allen Sinne aufsog, registrierte, einordnete, und sich somit vergewissern konnte, dass alles in Ordnung war, aber auf eine komische Weise selbst kein Teil derer war.
Etwas trostlos ließ ihn die gähnende Leere des viel zu großen Heilerbaus aussehen, die einen Schatten auf seine ohnehin magere Fassade eines jungen Kriegers warf.
Stoisch blickte er in die Ferne.
Zumindest ließ nichts auf das gelegentliche Zucken seiner Augäpfel schließen - Ein Kater, jederzeit einsatz- und hilfsbereit.
Und wen auch hätte es interessieren sollen, was er dort in seinem liebsten Flecken Kühle tat?
Nein, er fühlte sich wohl dabei, stets unbeeindruckend zu sein. Umso besser konnte er sich ungestört seinem Gedankengut widmen. Eine verräterische Zeit schon haftete sein Blick an einer Patientin - inoffiziell, verstand sich.
Wie Enzianfrost wusste, war es gut so.
Die Kätzin, die unwissend beobachtet wurde, hatte zwar eine weniger schlimme Diagnose erhalten, als es ihr Gesichtsausdruck vermuten ließ, aber faszinierenderweise machte sie der Gedanke, krank zu sein, kränker, als die Krankheit selbst.
Es war das erste Mal, dass Enzianfrost froh darüber war, Schlangenblick beschäftigt zu wissen. Selbst ihn hatte sie kaum in ihrer Gegenwart ertragen können. Wie also hätte sie auf den mitunter harschen Heiler reagiert? Sobald er ihr Ruhe empfohlen hatte, war er diskret und sofort in seine Ecke zurückverschwunden.
Wie konnte Nähe beängstigend sein?
An sowas hatte er nie einen Gedanken verschwendet. All die Monde hatte er Schlangenblicks Arbeit verfolgt, sich Kräuterformeln, Pfotengriffe, und Beruhigungsfloskeln einverleibt, aber kein Mal hatte er ein psychisches Problem gesehen, oder erkannt. Bis er Hagelschweif getroffen hatte.
Es war seltsam, dann sein eigenes Defizit zu erkennen, von dem er nie etwas geahnt hatte.
Doch es war nicht zu spät, das auszugleichen.
Wenn er es seiner Ausbildung auch nicht schuldig war, und als vollwertiger Krieger des SchattenClans galt, spornte es ihn persönlich einfach an. Später würde er nochmal zu ihr gehen, wenn er die Kräuter hatte.
"Ich kann dir aber keins von den Heilmitteln geben. Letztendlich bin ich kein Heiler, und auch nicht Schlangenblicks Schüler. Ich würde niemals an seinen Vorrat gehen"
Ihr Blick, voller Verwirrung, die er vermutlich selbst noch gestiftet hatte, bevor er seinen Fehler viel zu spät realisierte.
Nun hatte er Hagelschweif nicht nur ein Versprechen gegeben, er wollte auch beenden, was er angefangen hatte. Und er hatte sich gründlich überlegt, was er ohne Schlangenblicks Anwesenheit bemächtigt war, zu tun. Ein Brennnesselumschlag gehörte dazu.
Gedanklich befand er sich bereits auf Kräutersuche, irgendwo im hohen Gestrüpp, die Nase voller würziger Gerüche, deren Ursprünge er alle kannte.
Ein plötzlicher Wind blies seine Gedanken fürs erste fort.
Im Geäst schaffte er sich pfeifend Gehör.
Nur ein Vorbote der rauchschwarzen Wolken, die sich wie aus dem Nichts vor die Sonne schoben, und seinen Clangenossen die wärmenden Strahlen stahlen.
Augenblicklich hoben sich die Köpfe. Einer nach dem anderen schien beunruhigt, Enzianfrost sah ihre fragenden Gesichter und sprechenden Münder. Sein Instinkt riet ihm nicht, zu den anderen zu gehen,
stattdessen wartete er misstrauisch ab, was der SternenClan im Sinn hatte.
Zeitgleich erschien eine Katze im Lagereingang. Lorbeerschatten, fiel ihm der Name seiner Baugenossin ein. Zufällig schien auch ein anderer ihre Ankunft bemerkt zu haben. Ein großer Weißer trottete aus dem Kriegerbau schnurstracks auf sie zu. Enzianfrost bemerkte seine ungewöhnliche Bestimmtheit.
Hatte er den etwa gleichaltrigen Kater doch als ehemaligen und längerfristigen Patienten in Erinnerung. Lange hatte er nicht im Kriegerbau wohnen können, und außer dessen ständiger Besucherin und Schlangenblick, wusste wohl auch niemand genau, wie es um den Krieger stand.
Enzianfrost verband mit diesem Ereignis eine persönliche Geschichte. Seltsamerweise hatte es ihn nie dazu getrieben, sich Graupelwolke auch mal anzunähern.
Doch der einäugige Krieger war wieder auf die Beine gekommen, Schlangenblick hatte wie gewöhnlich sein bestes getan, um zu retten, was zu retten war. Und das war längst nicht alles, aber mehr als genug.
Hätte Enzianfrost an Gedankenübertragung geglaubt, hätte er sich den gelben Blick erklären können, der ihn plötzlich und unmissverständlich traf. In gewohnter Manier blieb sein Gesicht stets ausdruckslos, doch für einen Moment brachte ihn die Überraschung tatsächlich etwas aus der Fassung. Vielleicht sollte er sich einen neuen Rückzugsort suchen, der seinen Zweck besser erfüllte. Oder?
Patrouillen. Das war es, worum es meistens in dieser Gesprächskonstellation ging. Nun gut, er war ein Krieger, dagegen war also nichts einzuwenden. Für gewöhnlich wurde er bloß durch Blutstern einem Trupp zugeteilt. Nie wurde gar der Wunsch geäußert, ihn dabei zu haben.
Doch ganz danach sah es jetzt aus.
Etwas zu unbehelligt starrte er zu dem Weißen herüber, der eben noch bloß Teil seiner Gedankenwelt gewesen war, der er auch ruhig hätte bleiben können.
Und auch, wenn es ihm nicht schwer fallen würde, zu den beiden mehr oder weniger Unbekannten herüberzutrotten und ihrer unausgesprochenen Frage nachzukommen, war es einfach nicht seine Art, das zu tun. Tief in seinem Innern keimte ein kleiner Spross, der wohl verantwortlich war für Enzianfrosts Eigenheit, seit seiner Geburt langsam herangezogen.
Lange könnte es nicht dauern, bis die beiden Krieger seine Kreise stören würden. Die Wolken bildeten mittlerweile eine undurchdringliche, tief hängende, schwarze Decke. Wenn man es nicht auf ein Unwetter ankommen lassen wollte, müsste man sich früher als sofort auf die Pfoten machen.
Graupelwolkes Kehrseite wandte sich ihm wieder zu, und Enzianfrost schaltete ab, ehe er erahnen hätte können, wie Lorbeerschatten reagierte.
Eigentlich... käme es ihm sogar Recht. Sie könnten einen Abstecher machen, und die Kräuter für den Umschlag hätte er schneller zusammen.
Als er die beiden das nächste Mal beobachtete, schienen sie unverändert im Gespräch. Wollten sie ausdiskutieren, wie sie die Mäuse erlegten? Was dauerte denn da so lange...
Kurzerhand rappelte er sich auf, und ergriff selbst die Initiative. Wenn der Sturm erstmal aufgezogen war, konnte er seine Kräutersuche für heute vergessen. Und das würde bedeuten, dass er sein Wort brach. Alles für die Kräuter?
Enzianfrost fühlte sich wie üblich, ferngesteuert; seine sehnigen Pfoten wussten, wohin sie wollten, und schlichen sich auf leisen Ballen in Richtung Lagerausgang. Das hatte er schon früh gelernt. Leise sein, wenn seine Schwester schlief. Die Behutsamkeit seiner Schritte ließ anmerken, dass er eine Menge Körpergefühl in den Knochen besaß, wo es ihm an emotionaler Sensibilität mangelte.
Sein hagerer, rostbrauner Körper, geeint mit dem fast kleinen Kopf, wirkte für einen Kater ungewohnt zierlich. Die Tatsache, dass sie ihn nicht im Geringsten kümmerte, beeinflusste seine tatsächliche Schönheit wohl in unabsehbarem Maße.
Der Weg war kürzer, als gedacht. Wie auch schon bei Hagelschweif, hielt er mehrere Schweiflängen Distanz, und neigte kaum merklich zur Begrüßung die Stirn.
Da weder Graupelwolke, noch Lorbeerschatten saßen, wollte er die Tradition nicht unterbrechen.
Mit seinem Körper flankierte er eher seinen Geschlechtsgenossen, während er der Kätzin ebenso frontal wie dieser gegenüberstand.
Höflich wartete er darauf, ein Wort der Begrüßung einwerfen zu können.
Offenbar war er inmitten einer innbrünstigen Debatte gelandet. Aber hatte die Zeichen richtig gedeutet, denn es handelte sich tatsächlich um die Ausführung einer Patrouille.
"Ich werde dir bei Jagden oder Patrouillen nicht ohne Pause am Pelz hängen oder die Ohren blutig reden, daran habe ich kein Interesse. Mein Interesse lag einzig darin, Beute für den Clan anzuschaffen."
Graupelwolke besah jeden Grashalm, aber nicht die Kriegerin vor seiner Nase. Ja, die Wolken waren beunruhigend, weshalb er ihm Eile beim Sprechen empfohlen hätte.
"Ich vermute du bekommst deinen Willen, auch wenn wir auf Jagd gehen, werden wir wohl kaum etwas erwischen können"
Hoffentlich würde er sich noch vom Gegenteil überzeugen können. Enzianfrost zumindest war zuversichtlich, Brennnessel und Schwarzwurzel zu finden. Die Vibrationen und Geräusche, die den weißen Kater zu dieser Äußerung trieben, empfand nun auch der andere als merkwürdig. Wenn es etwas gab, was man sich nicht erklären konnte, dann war es meist das Werk der Zweibeiner.
Während der SternenClan in seinen Taten schlicht unergründlich war, bereiteten sie Zerstörung ohne Sinn. Doch würde jede Katze rein instinktiv erkennen, was da in der Luft auf sie zukroch.
Erst langsam, aber schnell genug für eine trainierte Nase.
"Feuer", beantwortete er Graupelwolkes Frage, während sein zweites Wort von einem mechanischen Lächeln untermalt wurde.
"Hallo".

Erwähnt: Hagelschweif, Schlangenblick, Graupelwolke, Lorbeerschatten, Blutstern
Angesprochen: Graupelwolke, Lorbeerschatten
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 25 EmptyDi 1 Aug - 9:53

Lorbeerschatten

Erwähnt
Graupelwolke, Enzianfrost
Angesprochen
Graupelwolke, Enzianfrost

Lorbeerschatten behielt ihre unendlich ruhige Pose bei, obwohl ihr Herz erst vor wenigen Momenten die Ziellinie erreicht hatte und noch immer mit Schwung weiterraste. Scham für ihr Verhalten und Ärger auf diesen aufdringlichen Krieger hatten sich ein Wettrennen geliefert, das noch immer nicht beendet schien und es war unmöglich zu sagen, wer für heute den ersten Platz in ihrem aufgewühlten Herz annehmen würde.
Das einzig Verwertbare an dieser Sache war, dass die Angst, den anderen zu nahe zu kommen, ihr Gesicht hart wie eine steinerne Maske werden ließ. Ihr Schweif zuckte nun nicht mehr über den Boden, ihr Fell lag glatt an ihrem schmalen Körper, die Krallen verschwanden fast in ihren dunklen Pfoten, und ihre Augen – ihre Augen waren abweisend und kalt.
Ein Schneesturm im Juni, erinnerte sie sich an Efeupfotes Kommentar, der ihr immer gerne vorgeworfen hatte, wie leblos ihre Iris doch wirkte. Es war einer der wenigen Mängel an ihr, die ihr Bruder sich zu kommentieren getraut hatte, ohne den Zorn ihres Vaters auf sich zu ziehen.
Die knurrende Wolkenwand, die sich hinter ihrem Rücken zusammenballte und ihr alle Blicke von ihrem Gesprächspartner stahl, war ein mehr als passender Hintergrund für ihre distanzierte Haltung. Sie musste sich fernhalten, hatte keine andere Wahl, sie würde sonst alles nochmal erleben wie die trägen Kreise einer Biene in der Sommerhitze.
Oder, etwas passender, wie das Ende der zig Fliegen, die tagtäglich im Nest einer Spinne landeten und nie aus dem Schicksal ihrer Vorgänger lernten. Nie auswichen. Sich nie fernhielten, nie wachsam waren, die sich fangen ließen und dafür mit viel Schmerz bezahlen mussten.
Lorbeerschatten wusste, was kommen würde, wusste, dass ihre abstoßenden Worte ihren Zweck erfüllt hatte. Vielleicht jetzt noch nicht, vielleicht würde er noch nicht schreiend wegrennen, doch sie sah förmlich, wie ihre Achtung in seinen Augen sank. Unfähig, sich zu kontrollieren, so unfähig,  musst er denken, oder Was für ein Spektakel sie macht. Schlussendlich machte es keinen Unterschied. Ihre Worte taten das, wofür sie gleichzeitig dankbar war und wovor sie sich fürchtete: sie schufen Einsamkeit.
Eine Glocke um sie herum, die für andere Katzen fast zu riechen, zu spüren war, und wenn sie es ihr schon nicht ins Gesicht sagten, wusste die junge Kriegerin doch, was deren anständige, clantreue Herzen sagten: lächerlich, erbärmlich, unehrenhaft, tadelnswert.
Und während Graupelwolke erneut zum Himmel blickte, bemerkte die haselnussbraune Kriegerin, wie sich ein weiterer Clankamerad anschickte, sich zu ihnen zu gesellen, Bewegungen so weich wie Wasser und Schritte so zielsicher wie der Jagdflug eines Adlers. Lorbeerschattens Verstand verlor den Kopf über die Frage, ob er das Feuer ihrer Unruhe über diesen neuen Gesprächspartner anfachen oder ihrem Herz eine Pause gönnen sollte.
Sie wusste nicht viel über Enzianfrost, nur, dass sie nicht wusste, wie sie ihm begegnen sollte, oder überhaupt, was seine irritierende Nähe mit ihr anstellte. Wie sollte sie sich denn fühlen? Was taten andere?
Es war einfach unmöglich, ihn einzuordnen. Sein Blick, scharf wie die gezackten Eiskanten auf dem Fluss wenn man sie mit der Pfote durchbrach, sprach von einem ebenso scharfen Verstand, und Lorbeerschatten fürchtete dessen Urteil. Und gleichzeitig sah sein Ausdruck so sehr nach… nichts aus, dass sie sich absurderweise fragte, ob hinter dieser hübschen blauen Iris überhaupt irgendwelche Gedanken versteckt waren –
es brachte ihr eine seltsame Ruhe, in der Nähe von jemandem zu sein, dem sie seine Abscheu nicht gleich von der Nasenspitze ablesen konnte.
Oh, hatte ihr Herzschlag nicht schon genügend Hasensprünge vollzogen, Theater für die hungrigen Raubvögel, die am Himmel lauerten?
Es musste ihr doch möglich sein, zumindest Enzianfrost zu ignorieren, wenn sie sich schon mit Graupelwolke abgeben musste. Sie hasste es, dieses Chaos aus Gefühlen, es war alles viel zu viel. Wie viel friedvoller wäre es, wenn sie sich nie wieder mit ihren Clankameraden abgeben müsste.
Just in diesem Moment, in dem sie sich Enzianfrost weit weg wünschte und Graupelwolke und überhaupt jeden, sprach der schneeweiße Kater.
"Ich werde dir bei Jagden oder Patrouillen nicht ohne Pause am Pelz hängen oder die Ohren blutig reden, daran habe ich kein Interesse. Mein Interesse lag einzig darin, Beute für den Clan anzuschaffen."
Natürlich. Natürlich würde er dies sagen. Lorbeerschatten wusste, dass es einerseits stimmte, denn es war ja nicht jeder ihr Vater, der sie zu Patrouillen zwang oder nervige Jungen, die tausend Fragen stellten. Aber ihr war auch klar, dass ihr Zustand – ach, was machte sie sich vor, es war längst nicht mehr nur ein Zustand – dass ihr Charakter nicht gerade zum Plaudern einlud.
Graupelwolke war ein anständiger Kater, mit jemand anderem hätte er sicher gern Konversation betrieben. Aber mit ihr? Sie verstand es ja. Und es war gut so, sagte sie sich, es war gut so gut so gut so gut so. Gut so, dass andere sie allein ließen. Gut so, dass niemand an ihrer Seite war, wenn sie am meisten kämpfte und sich fühlte, als würde sie mit Wasser ringen, gut so, dass niemand ihre Scham und Schande und Verletzlichkeit sah. Gut so. Gut, sehr gut so.
Vielleicht würde es ja irgendwann stimmen, wenn sie es nur oft genug wiederholte.
“Natürlich. Natürlich“, war deshalb ihre einzige Antwort, ihr erster Gedanke, doch diesmal jeglicher Ironie beraubt, und fast purzelte ihr ein zweites – oder war es schon ein drittes? – „Verzeih“ hinterher. Im letzten Moment biss sie es zurück. Sie hatte sich schon genug vor ihm zur Maus gemacht.
Wieder der Blick zum Himmel. Sie blickte ebenfalls auf, und nun waren die schwarzen Kugeln nicht mehr nur ein Rückgrat für sie, sondern ein Schleier, der im Begriff war den ganzen Himmel zu bedecken. Sie würden die Nacht heute früher bringen als sonst, und mit sich Kälte und Nässe und Donner und grelles, grelles Licht.
"Ich vermute du bekommst deinen Willen, auch wenn wir auf Jagd gehen, werden wir wohl kaum etwas erwischen können." Ihren Willen. So dachte er also von ihr, dass sie nicht bereit war, ihrem Clan zu dienen. Es störte sie, dass er so falsch von ihr dachte; es war kein Lob und Ehre, die sie wollte, doch wenigstens die Anerkennung des Faktes, dass sie – genau wie jeder andere anständige Krieger – alles für den Clan geben würde.
Doch sie würde ihn ganz sicher nicht darauf aufmerksam machen – und im nächsten Moment erklärte sich die Sache zu einer lächerlichen Banalität. Rhythmische Klänge hallten durch den Wald, nichts ähnlich, was die Haselnussfarbene je gehört hatte, sie klangen verzerrt und unnatürlich unnatürlich so unnatürlich. Überall im Lager hoben die Katzen den Kopf, irritiert, alarmiert.
Der starke Wind, Vorbote des Sturmes, trug einige lange Herzschläge später auch fremde Gerüche ins Lager, die Lorbeerschatten den Magen umdrehten. Irgendwo in ihrem Hinterkopf klingelte etwas, schwach und leise, doch sie konnte es nicht einordnen. Was sie allerdings einordnen konnte, war die Quelle dieser furchtbaren Gerüche und Geräusche: Zweibeiner. Wer auch sonst. Zweibeiner hatten so furchtbare Kreaturen wie ihre Mutter hervorgebracht, ein paar Geräusche und Gestank waren sie wohl sicher fähig aufzubringen.
„Was ist das denn... kennst du diese Gerüche?“ Der weiße Kater. Sie begriff, dass er sich an sie wandte als ältere Kriegerin, als würden die paar Monate, die sie trennten, sie weiser machen als ihn… und er wandte sich an sie, um ihr die Möglichkeit zu geben, sich seinen Respekt wieder zu verdienen. Ihren Wutausbruch zu vergessen. Einander ein schamvolles Lächeln zu schenken und weiter zu machen, auf diese Patrouille zu gehen und zu tun, als würde die übergeordnete Idee des Clans jede Kleinigkeit ausradieren, die in seinen Reihen Ausdruck fand.
Aber sie wusste, dass es nicht ging, dass Katzen vielleicht Worte vergaßen, aber nie nie nie nie Gefühle. Was getan war, war getan. Niemand wusste das besser als sie, die sie so viele Momente der Endgültigkeit erlebt hatte. Ohne Hoffnung auf einen Neuanfang, ohne die Zeit zurückspulen zu können, ohne zu ignorieren, was geschehen war.
Wieder einmal in ihrer anderen Welt gefangen, waren ein paar Augenblicke vergangen, seitdem Graupelwolke seine Frage gestellt hatte und sie blinzelte einmal konzentriert, um tief einzuatmen von dem widerlichen Wind, der nun das ganze Lager erfüllte. Die Klänge, das Klopfen, schienen währenddessen den Rhythmus ihres Herzens durcheinander zu bringen, es schien alles so unnatürlich, so surreal.
Die wenigen Kräuter, deren Geruch ihr Vater ihr vor ihrer Schülerernennung beigebracht hatte, waren hier zwar nicht hilfreich, aber die Wichtigkeit, die er Düften zugesprochen hatte, schon. ‘Konzentrier dich, konzentrier dich! Gerüche sind alles! In der Nacht, im Kampf, bei der Jagd, Gerüche sind alles! Wofür habe ich dich trainiert, he? Du hast es nicht zur Heilerin geschafft, willst du mir etwa sagen, dass ich dir all das vergeblich beigebracht habe? Wofür bist du dann noch gut?'
Oh, ihr Vater. Es gab nicht einen Tag ohne seinen Drill in ihrem Kopf, keine Ruhe von den repetitiven Befehlen, die er ihr ins Ohr gebrüllt hatte.
Und obwohl sie ihn so hasste, wusste sie doch, dass er Recht hatte, in viel zu vielen Dingen.
Sie konzentrierte sich.
Sie brauchte länger als Enzianfrost; ein wenig war ihr zu Ohren gekommen bezüglich seines vorzüglichen Heilertrainings. Doch er sprach den Gedanken aus, dessen Gestalt der Geruch auch in ihrem Kopf angenommen hatte: “Feuer.“
Und da verstand sie, was vorher in ihrem Hinterkopf an ihr genagt hatte, diese Vertrautheit, und abermals drehte sich ihr der Magen um. Enzianfrosts Begrüßung verschwand beinahe in dem Delirium aus Terror, das sie überkam.
“Hallo,“ hörte sie sich selbst sagen, und es klang hohl, es klang völlig verdreht und falsch, es klang nach einer völlig stummen Frühlingswiese, sie meinte es nicht so, sie meinte gar nichts davon so, weshalb nahm sie sich die Zeit, seine Begrüßung zu erwidern, wie unnötig, wenn sie doch einen zweiten der Gerüche identifiziert hatte, und es war –
“Verbranntes Fleisch.“
Es war furchtbar, es auch nur auszusprechen, aber sie wusste, dass es stimmte.
Lorbeerschatten erinnerte sich nur zu gut an jedes Detail dieses Tages, als die älteren Krieger von der Suche nach Schattenkralle und Efeupfote zum Lager zurückkehrten, zwischen sich zusammengefallene Haufen aus Fell und zerfetztem Fleisch.
Sie wurden ein paar Fuchslängen von dem Monster mitgetragen, sagten die Krieger, selbst die kampferprobten unter ihnen waren von Ekel erfüllt.
Sie wurden über den schwarzen Stein des Monsterwegs geschleift, sagten die Krieger.
Sie haben sich die Rücken und Seiten aufgerieben und zerfetzt und verbrannt, sagten sie, wenn auch in schöneren Worten.
Was sie nicht sagten, war: Lorbeerschattens Vater und Bruder hatten furchtbar gelitten, bevor das Monster ihre Herzen und Köpfe zermalmte, um den Qualen ein Ende zu bereiten.
Und so brachten die Krieger keine Körper, sondern Überreste zurück, doch die junge Schülerin sah genug, sie sah alles. Alles.
Und den Geruch von verbranntem Fleisch würde sie, so schwach er auch war neben dem Gestank nach Blut, Angst und Monsterrauch, nie vergessen. Sie würde ihn nie vergessen und nie loswerden, denn hier war er wieder, nur viel penetranter und so deutlich, dass sie selbst überrascht war, dass sie es nicht sofort wiedererkannt hatte.
Ihre Gedanken voller unguter Vorahnung, zwang sie sich, nochmal einzuatmen, und nochmal, doch die Gerüche waren fremd und ihre Konzentration hatte sich gerade von einem Monster verbrennen und zertrampeln lassen.
Was auch immer dort in ihrem Territorium geschah, ob es tatsächlich Zweibeiner waren oder ob es eine andere Erklärung gab, Feuer und verbranntes Fleisch waren ein furchtbarer Auftakt.
Ihr Aufstand wegen der Jagdpatrouille schien plötzlich so lächerlich, so unwichtig. Und im Gegensatz zu all der Wut, die Lorbeerschatten in sich trug und der Unsicherheit, die ihrer Seele innewohnte, war diese Bedrohung real. Sehr, sehr real.
Noch immer war ihr Ausdruck gefasst, doch ein leichtes Zucken ihrer Ohren verriet Alarmbereitschaft. Das hier war ganz und gar nicht gut. Sie wandte ihren teilnahmslos blassen Blick zu dem rostroten Kater, noch immer unsicher, ob sie den seinen suchen sollte der nicht. Unsicher, ob es sie beruhigen würde, seinem konstanten Blau zu begegnen oder ob die Intensität seines einen Auges sie nur noch mehr aufwühlen würde, so wie es die Augen anderer taten.  Sie hasste es einfach, hasste es wirklich, dabei wusste sie nicht einmal, was sie mehr störte: Dass andere in ihre Augen blickten oder sie in ihre.
Konzentrier dich, hallte es in ihrem Innern, und diesmal war es die einzige Erinnerung, die sie brauchte. “Das können nur Zweibeiner sein. Enzianfrost, erkennst du andere der Gerüche?“
//2013 Wörter


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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 25 EmptyMi 2 Aug - 14:44

Ares schrieb:
Sprenkelpelz
Der schwarze Krieger beobachtete Flaumjunges, wie sie vor ihm stand und ihn aus großen, blauen Augen anblickte. Dabei schoss ihm durch den Kopf, dass er mit Jungen wirklich nicht viel anfangen konnte. Es war nicht so, dass er sie nicht mochte. Das auf keinen Fall. Er sah ihnen sogar ausgesprochen gerne beim spielen zu. Nur... sie waren so klein... wirkten so zerbrechlich... er hatte Angst ihnen weh zu tun, weshalb er sich meist in der entgegengesetzten Ecke des Lagers aufhielt. Das sein Aussehen nun auch nicht wirklich beitrug, dass sie sich ihm näherten, hatte er auch selten Kontakt zu den jüngsten im Clan gehabt – es sei denn, er besuchte Seidenwind. Solange die Jungen nur gegessen und geschlafen hatte, fiel ihm dies auch leichter...
Als er nun der kleinen Kätzin antwortete und den Grund für seine Abwesenheit aus dem Lager sagte, konnte er es in ihrem Kopf rattern sehen. Mäusehirn..., schalt er sich selbst. Natürlich war sie noch zu jung um zu wissen, was markieren war... sie musste es nicht einmal erwähnen.
“Markieren ist...“ Ja... wie sollte er das nun erklären? Darin war er nämlich auch nicht gut. Wenn er so darüber nachdachte, hatte er wahrlich viele Defizite... “Du weißt ja, dass es noch 3 andere Clans neben dem Schattenclan gibt, nicht wahr? Und jeder Clan hat sein eigenes Territorium, wo sie leben. Damit keiner ausversehen in das Territorium eines anderen Clans läuft, gibt es unsichtbare Grenzen. Damit wir aber wissen, wo diese sind, verteilen wir dort unseren Geruch. Dadurch wissen die anderen Katzen, wo ihr Gebiet endet und unseres beginnt. Das Geruch verteilen nennt man markieren.“, miaute er. Hoffte, dass es einigermaßen sinnvoll und verständlich geklungen hatte, was er versuchte der kleinen zu erzählen.
So ganz sicher war er sich da nicht...
Deshalb kam ihm die kleine Ablenkung auch ganz gelegen, als sie ihre Mutter erwähnte und sein Blick so zu der Königin flog. Einige Herzschläge lang sah er sie an, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder Flaumjunges schenkte – dessen kleiner Körper vor Anstrengung ruhig zu bleiben zitterte. Sie war wirklich drollig und als sie ihn anstrahlte, konnte er selbst ein kleines Lächeln nicht unterdrücken – welches sich wie eine Grimasse anfühlte und wahrscheinlich auch so aussah. Jedenfalls in seiner Vorstellung.
Hätte Sprenkelpelz in diesem Moment die Gedanken der jungen Kätzin gekannt, so hätte er ein Schnurren wahrscheinlich nicht mehr unterdrücken können. Alleine die Vorstellung, dass ein so kleines Junges schon darüber nachdachte, später Königin sein zu wollen... das war wirklich faszinierend. Er selbst war relativ froh, ein Kater zu sein... wenn er sich nur vorstellte, er müsste den ganzen Tag im Jungenbau verbringen, wurde ihm schon ganz mulmig zu mute. Er wusste nicht, wie Kätzinnen – und insbesondere Trauerblüte – das überhaupt aushielt. Er konnte sich nicht dran erinnern, wann sie das letzte Mal überhaupt einen Spaziergang
gemacht hatte. Das die Kätzin Angst hatte, das Lager zu verlassen... das kam ihm überhaupt nicht in den Sinn.
Während er auf Flaumjunges Antwort wartete, flog sein Blick immer wieder heimlich zu der Königin, die trotz des Rasselns und der Narbe einfach nur wunderschön war. Erst als das Junge zu sprechen begann, konzentrierte er sich wieder auf die kleine Kätzin. Ihre Freude war so ehrlich, dass ihm ganz warm ums Herz wurde und sein Blick sicher verfinsterte, als sich auch auf den ihren ein Schatten legte.
Sprenkelpelz senkte die Stimme und flüsterte: “Vielleicht fällt uns ja etwas ein, wie wir sie überreden können. Wir lassen uns Dinge einfallen, warum sie uns begleiten muss – oder machen einen Plan, wie wir sie aus dem Lager locken können. Wenn Trauerblüte dann Zeit hat, fragen wir sie. Fällt dir was ein?“
Bloß noch hinaus schieben... er hatte nicht vergessen, wie unziemlich er sich benommen hatte – und der Königin unter die Augen treten... das würde ihm schwer fallen...


Vipernzunge
Ein Ziehen in seiner Schulter weckte den großen, Cremfarbenen Kater mit der dunklen Maske.
Auch, wenn der Angriff der Ratten beim Krähenort schon eine ganze Weile zurück lag, hatte er noch immer zwischenzeitlich Schmerzen, wo sich eines dieser kleinen Biester festgebissen hatte... Er wusste, dass er damit längst zu seinem Bruder hätte gehen müssen... denn inzwischen beeinträchtigte es seine Fähigkeiten als Krieger.
Des öfteren geschah es, dass die Bewegungen bei der Jagd nicht mehr ganz so flüssig waren, wie er es gewohnt war... Mit seinen 4 ½ Jahren war er ja auch beileibe noch nicht alt... jedenfalls in seinen Augen.
Eigentlich war er wirklich kein Kater, der auf Schmerzen stand... weder Körperlich noch Seelisch... vermied diese so gut es ging und im Grunde auch mit großem Erfolg. Mit einem Heiler als Bruder war es aber auch gar nicht so schwer...
Vielleicht... Vielleicht lag es aber auch daran, dass er noch immer nicht damit klar kam, was an diesem Tag geschehen war. Vielleicht bestrafte er sich mit den Schmerzen selbst... Denn auch wenn er es sogar vor sich selbst zu leugnen versuchte... er gab sich die Schuld daran, was ihnen zugestoßen war.
Hätte er nicht – in einem seltenen Anflug von Hilfsbereitschaft – einem Streunerjungen versucht das Leben zu retten... dann hätte auch Blutstern ihm nicht zu Hilfe eilen müssen. Die Anführerin hätte kein Leben verloren und am eigenen Leib erfahren, was für ein Feigling er war.
Wie erstarrt hatte er dort gestanden, nur zugesehen, wie Krämpfe den Körper der schwarzen Kätzin schüttelten, als ihr ein Leben entwich. Anstatt zu helfen... konnte er sich nicht bewegen. Nur eisige Krallen hatten nach seinem Herzen gegriffen, ihm die Luft zum atmen genommen. Seine Fähigkeit zum denken war verschwunden... ausgerechnet bei ihm, der sich doch selbst für so viel Intelligenter und besser hielt, als jede andere Katze.
Es kam erst wieder Leben in ihm, als Blutstern mit einem tiefen Atemzug Luft holte und die roten Augen aufschlug. Sich zitternd erhob und ihn mit einem Blick ansah, der ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Sie versuchte erst gar nicht, ihre Enttäuschung zu verbergen und ließ ihn zurück, als sie das Junge auf zittrigen Beinen ins Lager trug. Jedenfalls kam es ihm in diesem Moment so vor – und verübeln konnte er es ihr wahrlich nicht.
Unzählige Herzschläge hatte es gedauert, bis er sich einen Ruck gab und seiner Anführerin folgte... der Kätzin, welcher sein Herz gehörte – und die er im Stich ließ, als sie ihn am dringendsten brauchte.
Seit diesem Tage hielt er sich fern von ihr... ließ das Leben im Lager an sich vorüber ziehen. So, wie er es auch vorher tat... bevor er sein Herz verloren hatte. Aber es ging nicht... er konnte Blutstern nicht einmal mehr in die Augen sehen... Dieses Kapitel hatte er beendet. Dass das Junge verstorben war... machte die ganze Sache nicht unbedingt leichter für ihn... denn er hatte die Kätzin die er liebte, umsonst in Gefahr gebracht. Für nichts...
Vipernzunge erhob sich und vorsichtig bewegte er die Schulter, verzog leicht das Gesicht, als ein Stechender Schmerz durch seine Glieder schoss. Rasch fuhr er sich mit der Zunge über den Pelz, ignorierte das Pochen und trat hinaus, ließ sich nahe des Ausgangs des Schattenclans nieder, während sein Blick rasch über die Katzen flog – auf der Suche nach der Kätzin, vor der er auf der Stelle fliehen würde, sollte ihr Blick ihn auch nur Beiläufig streifen...  


//falls ich die Antwort übersehen habe... SRY D:
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 25 EmptyMi 2 Aug - 18:34

Blutstern
Die schwarze Kätzin stand immer noch bei Seidenwind, ihrer Schwester, und wartete auf eine Antwort. Als plötzlich ein beisender Geruch ihre Nase ereilte und sie den Kopf hob. Was war das?? Als auch noch der Boden unter ihren Pfoten anfing zu vibrieren und pulsieren, legte sie die Ohren an. „Entschuldige mich“ miaute sie zu ihrer Schwester und trat aus der Kinderstube raus, sie kniff die Blut roten Augen zusammen und schnupperte, es roch nach Feuer, und nach …..Zweibeinern!!! Sie blickte sich sofort im Lager um. „Kobrazunge! Natterblüte! Graupelwolke und Lorbeerschatten! Ihr vier geht und seht nach, woher das Feuer kommt!! Wenn es das Lager erreicht, sind wir verloren! Wir benötigen einen Bericht, damit wir die Katzen in sicherheit bringen können!“ schallte ihre energische Stimme durch das Lager, vier Krieger…….diese vier würden es schon schaffen sie rechtzeitig zu warnen, die Anführerin vertraute ihren Kriegern. Sie zuckte mit den Ohren, um soviel wie möglich von dem Störenden Lärm herauszufiltern, dann wanderte ihr Blick weiter, und sie erblickte Vipernzunge. Die Kätzin ahnte nicht, welch schlimme vorwürfe sich der Kater machte, zuletzt hatte sie ihn am Krähenort gesehen, war dann, nachdem sie ihr erstes Leben verloren hatte, schon mal vorgegangen ins Lager, hatte es ihm überlassen, selbst zurück zu kehren. Die Kätzin zuckte kurz mit der Schwanzspitze und trat dann zu dem Kater hin. Er selbst hatte sich in der Nähe des Lager ausganges niedergelassen, sie hatte auch gesehen, wie er bei dem versuch seine schulter zu bewegen, zusammen gezuckt war, er musste wohl noch schmerzen haben. Bei ihm angekommen, neigte sie kaum merklich den Kopf, zur begrüßung. „Vipernzunge………“ miaute sie leise, blickte ihn direkt an, dominant erschien die Kätzin. „Schmerzen deine Wunden noch sehr? Oder begleitest du mich auf eine Erkundungsmission?“ miaute sie leise knurrend. Nur wer genau hinhörte, erkannte, dasss dies kein Befehl, sondern eine Bitte, ja eine Frage sogar, war. Aufmerksam blickte sie den Kater vor sich an.
/318


Kobrazunge
Der Kater verzog angewidert das Gesicht. Er blickte sofort weg und sah sich suchend nach der Anführerin des Clans, Blutstern, um. Er konnte auch sie riechen, sah sie im Moment aber nicht. Dann roch er ihren Duft, in der nähe der KIdnerstube. Sie musste wohl bei ihrer Schwester, Seidenwind sein, weshalb der Kater nicht zur Kinderstube lief. „Sollen…….wir……nachsehen……gehen?“ miaute er leise, kaum hörbar in richtung Natterblüte. Die Kätzin nickte leicht. „kann ja nicht schaden und es interessiert mich schon" gab sie zu und erhob sich auf ihre weißen Pfoten. "Wo sollen wir nachsehen gehen?" der Kater zuckte mit einem Ohr, er merkte es, dass sie versuchte, die entscheidung auf ihn abzuwälzen, aber bevor der Kater ihr antworten konnte, erschien der schwarze Pelz der Anführerin bei der Kinderstube, und er wandte den Kopf zu ihr hin, sah ihr zu. „Kobrazunge! Natterblüte! Graupelwolke und Lorbeerschatten! Ihr vier geht und seht nach, woher das Feuer kommt!! Wenn es das Lager erreicht, sind wir verloren! Wir benötigen einen Bericht, damit wir die Katzen in sicherheit bringen können!“ schallte ihre energische Stimme durch das Lager, und Kobrazunge erhob sich nun vollends. Er, Natterblüte, Graupelwolke und Lorbeerschatten sollten nachsehen gehen, eine große Ehre, da die Anführerin anscheinend sehr auf die vier Krieger vertraute. Er sah zu Natterblüte. „Komm……gehen……wir…….sie fragen“ miaute er leise und trottete zu den beiden anderen Kriegern, er neigte den Kopf zur Begrüßung, blickte die Beiden dann fragend an, er wollte nicht so viel reden müssen.
/243
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 25 EmptySa 5 Aug - 13:59

Vipernzunge
Der Regen wurde stärker... zuerst hatten nur ein paar einzelne Tropfen seine Nase getroffen, doch inzwischen  gab der Platz an dem er lag keinen Schutz mehr und der Kater erhob sich, wollte sich in den Trockenen Kriegerbau begeben.
Er war nicht Wasserscheu... aber er konnte es nicht leiden, wenn sein Fell am Körper klebte. Fühlte es sich dann doch so schwer an, dass er sich direkt um Einiges schwerer fühlte. Erneut schoss ein Stechender Schmerz durch seine Schulter, doch er zeigte keine Rekation. Nicht den leisesten Hauch, dass er darunter litt.
Das lag nicht daran, dass er nicht als „Fuchsherz“ gelten wollte... nein, er hatte nur keine Lust auf Endlose Vorhaltungen von Seiten seines Bruders. Schlangenblick verstand in dieser Hinsicht wirklich keinen Spaß – und Vipernzunge wollte dem Heiler nicht noch mehr Probleme bereiten, als dieser eh schon hatte.
Der Schattenclan-Krieger schüttelte sich – obwohl es keinen Sinn hatte, denn kurze Zeit später war sein Fell erneut durchnässt.
Da hörte er Blutsterns Stimme und sofort stellte sich sein Fell auf. Erinnerte es ihn doch direkt an die für ihn unerträgliche Situation am Krähenort. Bei ihren Worten jedoch zuckten seine Ohren und er legte den Kopf schief. Der Regen wurde mit jedem Herzschlag stärker und er hielt es für unsinnig, eine Patrouille los zu schicken, wo das Wasser, welches in Strömen vom Himmel fiel, ein Feuer gut bezähmen konnte. Doch... wer wäre er, wenn er der Anführerin widersprechen würde? So also schwieg er und versuchte, sich möglichst unauffällig in den Kriegerbau zu begeben. Er war auch schon auf dem Weg, als ihm eine ganz bestimmte Kätzin in den Weg trat und zur Begrüßung den Kopf fast unmerklich neigte.
In seinen Augen hatte er diese respektvolle Begrüßung wahrlich nicht verdient und in einer heftigen Abwehrreaktion wollte sich sein Fell aufstellen – wurde aber durch die Nässe daran gehindert. “Blutstern.“, miaute er mit einer tonlosen Stimme, wie er auch mit den meisten anderen Katzen sprach. Auf Abstand halten... einfach nur auf Abstand halten...
Die Frage, die die schwarze Kätzin mit einem Knurren ausstieß, verleitete ihn zu einer ungewollt scharfen Erwiderung. “Welche Wunden?“, stieß er aus. Äußerlich schützte sein dichtes Fell davor, dass jemand die Verletzung sah, die noch immer nicht richtig verheilt zu sein schien... Und vor anderen ließ er sich niemals Schwäche anmerken. Niemals... sie konnte also nicht mit Sicherheit wissen, ob ihre Worte tatsächlich der Wahrheit entsprachen... Jedenfalls hoffte er dies...
Leider sah er in Blutsterns Worten nur einen Befehl... zu sehr von seinen Gedanken abgelenkt, als etwas anderes zu vermuten.
“Geh... ich folge dir.“, miaute er deshalb nur und wartete, dass die Anführerin aus dem Lager lief, damit er ihr folgen konnte.
Sobald die Kätzin sich bewegen würde, würde auch er das Lager verlassen.

tbc Krummer Baum


Zuletzt von Ares am So 6 Aug - 19:36 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 25 EmptySa 5 Aug - 20:08

Blutstern
Nachdem die schwarze Anführerin den ekelhaften geruch im Lager wahrgenommen hatte, überlegte sie kurz. Sie blickte sich sofort im Lager um. „Kobrazunge! Natterblüte! Graupelwolke und Lorbeerschatten! Ihr vier geht und seht nach, woher das Feuer kommt!! Wenn es das Lager erreicht, sind wir verloren! Wir benötigen einen Bericht, damit wir die Katzen in sicherheit bringen können!“ schallte ihre energische Stimme durch das Lager, vier Krieger…….diese vier würden es schon schaffen sie rechtzeitig zu warnen, die Anführerin vertraute ihren Kriegern. Sie zuckte mit den Ohren, um soviel wie möglich von dem Störenden Lärm herauszufiltern, dann wanderte ihr Blick weiter, und sie erblickte Vipernzunge. Die Kätzin ahnte nicht, welch schlimme vorwürfe sich der Kater machte, zuletzt hatte sie ihn am Krähenort gesehen, war dann, nachdem sie ihr erstes Leben verloren hatte, schon mal vorgegangen ins Lager, hatte es ihm überlassen, selbst zurück zu kehren. Die Kätzin zuckte kurz mit der Schwanzspitze und trat dann zu dem Kater hin. Er selbst hatte sich in der Nähe des Lager ausganges niedergelassen, sie hatte auch gesehen, wie er bei dem versuch seine schulter zu bewegen, zusammen gezuckt war, er musste wohl noch schmerzen haben. Bei ihm angekommen, neigte sie kaum merklich den Kopf, zur begrüßung. „Vipernzunge………“ miaute sie leise, blickte ihn direkt an, dominant erschien die Kätzin. “Blutstern.“, miaute er mit einer tonlosen Stimme, und die Anführerin zuckte mit einem Ohr, so einen Ton hatte sie bei ihm noch nie gehört, sie ließ sich davon aber nicht beirren. „Schmerzen deine Wunden noch sehr? Oder begleitest du mich auf eine Erkundungsmission?“ miaute sie leise knurrend. Nur wer genau hinhörte, erkannte, dasss dies kein Befehl, sondern eine Bitte, ja eine Frage sogar, war. Aufmerksam blickte sie den Kater vor sich an. “Welche Wunden?“, stieß er aus. Blutstern schnaubte leise, war er stur! “Geh... ich folge dir.“, miaute er auf ihre Frage hin nur, gleich gleichgültig wie zuvor. Blutstern schloss kurz die Augen und atmete tief durch, ehe sie sich umdrehte und aus dem Lager lief
------ > Krummer Baum
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 25 EmptyMo 9 Okt - 22:56

Flaumjunges war ein Junges und als solches machte sie sich noch verhältnismäßig wenige Gedanken darüber, ob sie nun klein und zerbrechlich war oder nicht. Sie konnte sich nicht vorstellen, groß zu sein und kleinere Katzen anzusehen. Wie es wäre, wie riesig man sich im Vergleich fühlte. Daher war es wohl auch kein Wunder, dass sie Sprenkelpelz' Gedankengang nicht nachvollziehen könnte. Sie wusste nur, dass ihre Mama diesen Kater mochte. Und sie mochte alle, die ihre Mama mochte. Also mochte sie ihn. Das war eine einfache Weltanschauung, eben die eines Jungen. Ohne die Tiefe, die ein Verstand mit der Zeit bekommt, aber voller Herz.
Sprenkelpelz' Beschreibungen sagten ihr nichts und sie sah ihn dümmlich an, was der Krieger tatsächlich verstand. Er schien kurz zu überlegen, setzte dann aber zu einer Antwort an. Flaumjunges konzentrierte sich mit ganzer Kraft auf das, was er sagte. Und sie glaubte sogar, es zu verstehen. Aber wie man jetzt markierte, das war etwas, was ihr kleines Köpfchen noch nicht begriff. Sie überlegte, ob sie ihn fragen sollte. Vermutlich wäre es besser, wenn sie jetzt fragte, denn wenn sie als Schülerin fragte, wäre das bestimmt unangebracht. „Wie macht man markieren? Und hast du schonmal jemandem aus einem anderen Clan Hallo gesagt? Sind die nett, wenn man die trifft?“, miaute das kleine Kätzchen dann. Normalerweise war sie recht schweigsam, weil sie Angst hatte, dass man sie auslachte. Aber vor Sprenkelpelz musste sie keine Angst haben. Ihre Mama hatte ihn lieb, sie hatte ihn lieb und er hatte deswegen auch sie lieb. Oder nicht? Doch, bestimmt. Ihr kleiner Kopf ratterte ob der ganzen Gedanken.
Ihre Mama war toll. Und sie redete gern über ihre Mama. Denn ihre Mama war die beste. Keine war so toll wie sie. Und wenn sie groß war, wollte sie auch sein wie ihre Mama. Damit ihre Jungen auch sagen könnten, dass sie eine gute Mama war. Ob Sprenkelpelz ein guter Papa war? Bestimmt war er das. Er war ja nett und er machte etwas mit ihr. Wäre er ihr Papa, sie wäre sehr froh! Wie es wohl war, einen Papa zu haben?
Als es um das Lager verlassen ging, war sie ernster geworden. Ernster als ein Junges sein sollte. Aber sie war nicht dumm...sie verstand sehr wohl, dass mehr dahintersteckte. Aber was? Nun, das entzog sich ihrem kleinen Wesen, sie könnte es noch nicht verstehen. Aber Sprenkelpelz meinte, sie könnten einen Plan machen. Wie aufregend! Sie strenge ihr kleines Köpfchen an, doch ihr wollten keine Ideen kommen. „Ich weiß, dass Mama sagt, dass es nichts schöneres gibt als mit dem Wind zu laufen. Aber wenn ich sie frage, ob sie mir das zeigt, sagt sie immer, dass sie das nur früher gemacht hat. Warum das so ist, weiß ich aber nicht. Und eine Idee hab ich auch nicht. Aber vielleicht, wenn wir sie zusammen fragen? Vielleicht erlaubt sie es uns dann!“, miaute das Junge voller Emotionen, voller Naivität – einfach gerade das, was in ihrem Kopf vor sich ging. Als der Regen einsetzte, sprang das Junge vor und zwischen die Beine des Kriegers. Ob das für ihn in Ordnung war? Sie hoffte es. Vorsichtig schnurrend drückte sie sich an sein Vorderbein. Sie wollte erst den Plan mit ihm machen, bevor er sie zu ihrer Mama brachte....

//I'm sorry


Liebevoll betrachtete Seidenwind Federjunges. Das kleine Streunerjunge hatte einen wirklich aufwühlenden Tag hinter sich. Seidenwind ahnte, dass es schwer sein musste. Sie selbst war kein Streunerjunges, aber eine Halbclankatze, das brachte einem schon genug Ablehnung ein. Aber ein Streunerjunges...sie sah es an Flaumjunges. Manchmal würde sie am liebsten schreien, dass Flaumjunges keine Streunerin war sondern das Junge ihrer Anführerin. Aber sie blieb stumm, so schwer es ihr auch fiel. Ihrer Schwester zuliebe. Eine andere Wahl hatte sie nicht.
Diese Schwester besuchte sie gerade, schien aufgewühlt und reden zu wollen, aber seltsamerweise nicht hier. Sie wollte sie schon fragen, wie sie es sich vorstelle, wenn sie es nicht sagte, aber dann meinte die Anführerin, sie solle sie entschuldigen. Schon war Blutstern wieder weg. Sie würde sie später aufsuchen und fragen, das wäre das beste. Aber Federjunges allein zu lassen stand nicht zur Debatte. Wie es Flaumjunges wohl ging? Sie sollte sich keine Gedanken machen. Als sie sie gesehen hatte, war sie bei Sprenkelpelz gewesen. Und das war ein ehrbarer Krieger, auch wenn sie sich die Situation heute morgen noch nicht erklären konnte. Aber Sprenkelpelz würde bestimmt seine Gründe haben. Sollte sie ihn darauf ansprechen? Nein, nein, das sollte sie nicht. Sie sollte diese seltsame Situation einfach vergessen. Das wäre das leichteste und das, was ihr auch am wenigsten Kopfzerbrechen bereitete. So würde sie es handhaben, genau.
Sie und Federjunges waren allein, die Kleine lag an ihrem Bauch. Seidenwind konnte das Rasseln ihrer Kehle hören. Es war rhythmisch, aber nicht angenehm. Sie hatte sich daran gewöhnt, aber...es brachte so vieles mit sich. Es machte sie zum Krüppel. Sie konnte keine Kriegerin mehr sein, nicht mehr rennen, nicht mehr jagen. Allein wäre sie lange nicht mehr am Leben. Aber sie hatte den Clan, sie hatte ihre Schwester, sie hatte ihre Jungen. Und sie hatte Sprenkelpelz. Der Kater...er war wie ihr Sohn und irgendwie auch nicht. Eine seltsame Verbindung war das, die sie zu dem adretten jungen Kater hatte. Als sie ihn mit Nebelfeder gesehen hatte, sie hatte nicht verstanden, wie die Kätzin reagierte. Sie war immer nett und freundlich zu ihr gewesen...was war nur für ein seltsamer Tag?

//schlimmer geht immer...


Cf: Marschland
Schlangenblick war sich sicher, dass die Streuner das Territorium verlassen hatte. Dennoch würde er Blutstern Bescheid geben müssen. Er hatte eigentlich wenig Lust, sich mit diesen Kriegeraufgaben rum zu ärgern. Aber er hatte es ja zu tun. Andererseits hatte er ja Krallenpfote dabei gehabt, der ein Krieger werden wollte...er würde ihn schicken. Natürlich war es besser, wenn man so etwas selbst machte, aber er musste noch seinen Kräutervorrat durchgehen. Ein ungutes Gefühl in seiner Magengegend ließ ihn das als unendlich wichtig verbuchen, weshalb er, als sie das Lager betraten, nicht stehenblieb sondern bis zum Heilerbau trabte. „Geh Blutstern berichten, was wir gesehen haben. Ich muss zu meinen Kräutern. Danach kommst du zu mir, verstanden?“, murrte er streng, ehe er bei seinen Kräutern verschwand. Penibelst genau betrachtete er nun jeden Haufen und prüfte die Qualität – ein deutliches Zeichen für seine Unruhe.
Normalerweise blickte der Heiler nur kurz drüber, doch wenn er das Gefühl hatte, er würde in Kürze gebraucht werden, dann musste er sich gefühlt jedes Kraut fünf mal ansehen. Es war beinahe zwanghaft, aber er konnte es nicht unterdrücken. Draußen setzte ein fürchterlicher Regen ein und er war froh, hier drinnen zu sein. Krallenpfote war hoffentlich schon bei Blutstern und konnte sich nun in den Schülerbau zurückziehen, damit er nicht krank wurde.

//schlecht, schlechter...das hier
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 25 EmptySa 14 Okt - 15:15

Nebelfeder saß im Lager. Sie saß jedoch nicht inmitten anderer Katzen. Auch unterhielt sie sich mit keiner anderen. Das hellgraue Fell der Katze war nun glänzend sauber. Wieso? Sie hatte es in den letzten Minuten geputzt und geputzt. So lange, dass ihr jetzt die Zunge weh tat. Und dennoch fuhr sie sich mit der schmerzenden Zunge weiter über den Pelz. Wenn sie so weiter machte, würde die Zunge sicher irgendwann aufgehen und anfangen zu bluten. So weit wollte es die hellgraue aber nicht kommen lassen. Also hörte sie nun abrupt auf.
Doch nicht wegen der Schmerzen oder dem schon lange glänzenden Fell. Nein. Sie hörte auf, weil sie einen Geruch bemerkt hatte, den wohl jede Katze fürchtete. Doch bevor sie etwas ausrufen konnte, sah sie Blutstern aus der Kinderstube eilen. Sie hatte wohl auch den Geruch bemerkt, denn nun rief sie einige Krieger zusammen. Kurz dachte Nebenfeder darüber nach, anzubieten, dass sie auch mitkommen könnte. Doch... Die Anführerin würde das schon alles alleine schaffen, mit diesen starken Kriegern an ihrer Seite.
Seufzend legte sie sich nieder und betrachtete die anderen Katzen. Kaum jemand anders hatte den Geruch und die Laute wahrgenommen. So waren sie doch alle in ihre Gespräche und Taten verfallen. Genauso wie Sprenkelpelz. Wieso musste die hellgraue ausgerechnet jetzt wieder an diesen Kater denken!? Wieso nur? Gerade eben hatte sie ihn doch endlich aus den Gedanken verbannt. Und jetzt... Ja, was jetzt? Verdammt. Ja, der Kater hatte sie verletzt. Hatte mehr als nur ihren Stolz angekratzt. Er hatte sie angefahren. Und sie hatte sich von ihm so behandeln lassen. Hatte nichts dazu gesagt, nicht eingegriffen. Mäusedreck. Sie mochte den Kater. Und es tat ihr alles so leid, wie sie ihn früher behandelt hatte. Doch jetzt war nicht mehr früher. Jetzt war nun mal jetzt. Und man konnte die Vergangenheit nicht ändern. Sie nicht rückgängig machen.
Mit glasigen smaragdgrünen Augen blickte Nebelfeder zu Sprenkelpelz. Er war nach wie vor nicht alleine. Das kleine Kätzchen von Seidenwind war bei ihr. Naja, eigentlich war Flaumjunges nicht die leibliche Tochter von Seidenwind. Es war ein Streunerjunges. Genauso wie das Neue, das angekommen war. Doch die Hellgraue hatte das noch nicht kennen gelernt und es war ihr auch ziemlich egal. Die Jungen sollten nur groß und stark und gute Krieger abgeben, dann war alles gut für den Clan.
Doch die Kätzin ließ es nicht locker, dass Flaumjunges bei Sprenkelpelz saß. Worüber redeten die beiden? Warum konnte das Junge nicht in die Kinderstube zurück gehen? Vielleicht hatte sie dann Glück und Sprenkelpelz käme zu ihr. Oder auch nicht.. Wer wusste das schon? Was ein Mäusedung! Wieso konnte sie nicht einfach zu den beiden gehen und sich mit ihnen unterhalten? Was wäre schon dabei?
Aber ja.. Nebelfeder hatte Angst vor einer Abweisung. Sie hatte Angst, Sprenkelpelz könnte sie sogar vor einem Jungen bloß stellen und sie anfahren. Dass er sagen könnte, sie solle verschwinden oder dergleichen.. Aber wieso machte sie sich so viele Gedanken darüber? Es war gar nicht ihre Art, so viel über eine Tat nachzudenken. Normalerweise tat sie etwas einfach und ließ sich von einem 'Was wäre wenn' nicht einschüchtern. Doch wieso jetzt nicht? Was war an dieser Situation so anders, als an anderen...? Vielleicht weil es um Sprenkelpelz ging? Nein, das konnte es nicht sein. Wieso sollte sie sich von einem Kater nur so klein machen? Sie war eine starke Kriegerin, die für ihren Clan alles geben würde. Also wieso.. Wieso ließ dieser Krieger sie nur solch seltsame Dinge fühlen?
Knurrend vergrub sie das Gesicht in ihren Pfoten und fauchte leise hinein. Dann erhob sie sich, schüttelte den Pelz und lief mit zittrigen Beinen auf Sprenkelpelz und Flaumjunges zu. Als sie bei ihnen ankam neigte sie begrüßend den Kopf. "Ehm.. Darf ich mich zu euch gesellen..?", miaute sie mit Vorsicht. Im Inneren hatte sie sich schon auf eine Abfuhr bereit gemacht. Dennoch musste sie einfach nachfragen. Sie hatte sich jetzt soweit zusammen gerissen, dass sie her gekommen war und diese Frage stellen konnte. Oh nein, jetzt würde sie nicht kneifen. Sie würde hier stehen bleiben und auf eine Antwort warten. Definitiv.

//679

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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 25 EmptySa 14 Okt - 18:44

Finsterblick

cf. tote Esche
Finsterblick war ein bisschen beleidigt, dass Eisjäger ihn einfach so ignorierte. Er hatte sich bemüht, freundlich zu sein, aber offenbar wollte der andere Krieger nichts davon wissen - er schien sich überhaupt nicht für ihn zu interessieren. Stattdessen ordnete er an, dass Finsterblick die immer noch ohnmächtige Herzfeuer zurück ins Lager bringen sollte. Als ob er genau dies nicht gerade nach Leibeskräften versuchte! Aber Eisjäger war blind für seine Unfähigkeit und kam in deutlich langsameren Schritten hinterher. Seine Verletzungen schienen ihm nicht zuzusetzen, sein Gang war recht normal und auch sein kalten Gesicht war keine vor Schmerzen verzerrte Grimasse. Es wäre also bestimmt keine große Sache gewesen, einen Teil von Herzfeuers Gewicht zu übernehmen. Doch das kam dem anderen Krieger offenbar nicht in den Sinn.
Finsterblick geriet ordentlich ins Schnaufen und noch nie war ihm die Strecke durch das Territorium so lange vorgekommen. Und noch nie war ihm der Anblick des Lagers so willkommen gewesen.
"Wo ist Schlangenblick?", keuchte er, sobald er die Lichtung betrat. Die bewusstlose Kätzin ließ er wie einen nassen Sack auf den Boden fallen, zu erschöpft, um ihr Gewicht noch länger zu tragen. Große Sorgen machte er sich nicht wirklich um sie. Immerhin war sie schon komplett ausgeknockt, schlimmer konnte es doch eh nicht werden.
Die Anstrengung hatte ihm regelrecht den Atem abgeschnürt und erst als er wieder ordentlich Luft bekam, bemerkte er die strengen Gerüche, die das Lager durchfluteten. War das...Feuer?
Sofort war sein Körper in Alarmbereitschaft versetzt und er blickte sich hektisch um. Warum waren alle so gelassen? Schnell sammelte er Herzfeuer wieder auf und schleifte sie wie ein totes Beutestück über den Boden in Richtung Heilerbau. Der Geruch von Kräutern wehte ihm entgegen und Finsterblick musste einmal kurz durchatmen, als er vor den Heiler stehen blieb und Herzfeuer wieder losließ.
"Fuchsangriff!",,schnaufte er knapp. "Er wurde getötet. Die....die restliche Patrouille kommt gleich, sie sind auch verwundet."
Er verfluchte seine Unsportlichkeit und schlechte körperliche Verfassung, als er schon wieder tief Luft holen musste.
"Was ist da los? Warum riecht es nach Feuer?", forderte er dann zu wissen, wobei er die Panik in seiner Stimme nicht verbergen konnte.
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Ares
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 25 EmptySa 14 Okt - 19:58

Sprenkelpelz
Er wusste, dass er sich eigentlich hätte schlecht fühlen müssen... aber zum Sternenclan, dem war nicht einmal ansatzweise durch.
Ein Junges für die eigenen Bedürfnisse und das eigene Verlangen zu benutzen, war falsch – dies war dem schwarzen Kater auch durchaus bewusst... aber um näher an Seidenwind heran zu kommen, war ihm beinah jedes schmutzige Mittel recht.
Dabei stand er der Königin ja schon nahe... nur eben nicht so, wie er es sich selbst wünschte. Leider konnte er einfach keine Lösung für dieses Problem finden – und ihr seine Gefühle zu gestehen war unmöglich. Zu groß die Angst, sie würde ihn abweisen... und diese Angst war wohl auch berechtigt... denn mehr als einen Sohn schien die Königin in Sprenkelpelz nicht zu sehen.
Wirklich anfangen hatte er mit Jungen bisher nichts können... was nicht hieß, dass er diese nicht mochte. Nein...er hielt sich sogar ausgesprochen gerne in der Nähe solch junger Katzen auf. Im großen und ganzen sagten sie, was sie dachten und machten kein Geheimnis aus ihren Gefühlen und Gedanken. Dies schätzte er... erwachsene Katzen sollten sich eine große Scheibe davon abschneiden! Er direkt vorweg...
Geduldig hörte er sich die Fragen von Flaumjunges an und versuchte, die Dinge einfach zu erklären – dies war leichter gesagt als getan... schon alleine deshalb, weil er ungern redete. Er war eigentlich eher der Part, der zuhörte und nur zustimmend brummte...
Aber... wie zum Sternenclan soll er einem Jungen erklären, wie man markiert? “Hm... jeder Clan hat seinen ganz eigenen Geruch und damit fremde Katzen direkt wissen, wo sie sich befinden, markieren wir unser Territorium. Wie genau das geht... kann dir deine Mama zeigen.“,miaute er. Sehr gut gerettet... den schwierigen Part überließ er einfach Seidenwind!
“Und ja... ich habe schon einmal Katzen aus anderen Clans Hallo gesagt... einige sind nett... andere genau das Gegenteil. Du solltest dich mit niemanden außerhalb des Clans anfreunden, damit du nicht in eine Zwickmühle gerätst, sollte es zu Feindseligkeiten kommen.“, miaute er. Hach... er war heute so wunderbar diplomatisch! Er hielt nichts von den anderen Clans und seiner Ansicht nach, könnten sie alle einfach Verschwinden. Das Flaumjunges genau wie er eigentlich eher der Schweigame Typ war... das hätte er wahrlich nicht vermutet.
Die Gedanken, die das junge Kätzchen sich machte, ahnte er nicht – aber sie hätten ihm gefallen. Die Vorstellung einer eigenen Familie hatte er schon in seiner Schülerzeit ad Acta gelegt – obwohl er dem alles andere als abgeneigt wäre.
Als die kleine Kätzin meinte, dass ihre Mama es lieben würde im Wind zu laufen, zuckten die Ohren des Katers und er konnte ein belustigtes Schnurren nicht unterdrücken, als sie ihn mit großen Augen ansah und meinte, dass sie vielleicht ja sagen würde, wenn sie zusammen fragen würden. “Das könnten wir machen.“, miaute er als Antwort und wollte sich bereits in Richtung Jungenbau begeben, als der Himmel sich über ihnen öffnete und Sturzbäche vom Himmel fielen.
Flaumjunges zögerte keine Sekunde und huschte dem Krieger zwischen die Beine, suchte Schutz vor dem Regen. Er hörte ihr leises Schnurren, als sie sich an sein Bein schmiegte – und das Herz des Katers ging auf. Verdammt... wie konnte das Kitten nur so niedlich sein?!
Er wusste nicht, was er sagen sollte und war nah dran, dass Junge zu packen und in den Bau zu tragen, abzusetzen und schnell zu verschwinden – als eine unerwartete Kätzin zu ihnen trat und seine Gefühlswelt abermals ins Chaos stürzte.
Nebelfeder's Begrüßung war vorsichtig und Sprenkelpelz legte die Ohren an, verunsichert. Nach ihrem misslungenen letzten Ausflug hatte er sich von der wirklich schönen Kätzin fern gehalten... Ihre Gegenwart verunsicherte ihn... denn es ließ ihn an den Gefühlen, die er für Seidenwind hegte, zweifeln... Denn das er etwas für die Kriegerin vor ihm empfand, konnte er nicht leugnen.
Und genau daran lag das Problem... wie konnte er für zwei Kätzinnen gleichzeitig Gefühle entwickeln? Das war doch nicht normal!
Sprenkelpelz wollte schon den Kopf schütteln und meinen, dass sie stören würde, als er es sich anders überlegte. Nebelfeder konnte wahrlich nichts für den Sturm, der in ihm tobte und so zuckte er nur mit einer Schulter. “Wenn du das möchtest, kannst du dies gerne tun.“, miaute er deshalb nur und wagte es nicht, die Kätzin anzublicken.

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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 25 EmptySa 14 Okt - 20:32

Alleine. Und so kalt, aber gleichzeitig warm. Eine schemenhafte Gestalt vor ihr. War das Mama? Schnell läuft Federjunges auf sie zu, doch je weiter sie läuft, desto weiter weg scheint die andere Katze jedes mal zu kommen, obwohl sie doch gar nicht läuft, sie steht nur da.. Dennoch ist sie so viel schneller als Federjunges und einfach immer mehr und immer weiter weg.Wieso kann Federjunges sie nicht erreichen? Anfangs war die Gestalt doch so nah bei ihr und je weiter das Junge läuft, desto weiter weg erscheint die Gestalt...
Das kleine gesprenkelte Kätzchen regte sich. Es hatte eng an Seidenwind gekuschelt geschlafen. Schmatzend öffnete sie langsam ihre matt grünen Augen, der Traum hatte sie aufgeweckt. Verwirrt blickte sie sich in der Kinderstube um. Wo war sie hier nur? Es roch nach Wärme und irgendwie nach.. Ja, nach Liebe. Aber wo war sie hier? Sie kuschelte sich ein wenig enger an das graue Fell neben sich und schaute dann zu der Katze auf, der das Fell gehörte. Aber das war gar nicht ihre Mama! Wo war Micki!? An den Traum, der von ihrer Mutter handelte, konnte sie sich schon gar nicht mehr erinnern.
Dann fiel es ihr wieder ein. Micki hatte sie alleine gelassen. Ganz alleine. Ihre Mama hatte sie an einen ort gebracht, dort ausgesetzt und war gegangen. War einfach fort gelaufen. Ganz weit weg von ihr. Und jetzt war sie alleine. In dieser fremden Gegend, wo sie doch niemanden kannte, niemanden hatte. Nein, das stimmte nicht ganz. Eine Katze gab es, die sie hatte. 'Donnerblut..', dachte sie und streckte sich erst mal. Sie hatte zwar noch nicht ausreichend Schlaf gehabt, aber für's Erste würde es reichen. Trotzdem, die Trauer um ihre Mama und das Verlassen sein an sich.. Das Gefühl ging nicht weg. Unglücklich schluckte sie all das herunter. Versuchte auf andere Gedanken zu kommen.
Da war eine andere Katze hier im Bau. Es war Blutstern, die Katze, die erlaubt hatte, dass Federjunges hier bleiben durfte. Sie sagte kurz etwas, doch dann schien sie etwas wichtigeres zu haben und doch keine Zeit mehr für Seidenwind. Was eine seltsame Katze, fand das Junge.
Noch immer war sie schrecklich dreckig. Aber nach wie vor war sich das kleine Kätzchen dessen nicht bewusst. Sie wusste nichts über Dreck oder Fellpflege allgemein. Micki hatte immer geschaut, dass sie ins Wasser ging, wenn Federjunges mal dreckig war. Dennoch hat sie ihr nie gezeigt, wie man sich richtig putzt oder ihr überhaupt gesagt, dass man sich putzen musste. Natürlich hatte die Gesprenkelte sich ab und an mal über den Rücken geleckt oder die Pfötchen sauber gemacht. Aber oft konnte man das leider nicht nennen.
Gähnend versuchte sie sich nun auf die sonst so weißen Pfötchen zu stellen, die nun eher dunkelgrau aussahen. Neugierig schaute sich die Kleine nun in der Kinderstube um. Hier war massig viel Platz und dennoch waren gerade nur Seidenwind und sie selbst hier. Gab es gerade keine anderen? Fragend legte sie den Kopf schief, gab jedoch keinen Laut von sich. Dann drehte sie sich um und blickte Seidenwind an.
"Wo ist Donnerblut?", fragte sie aufgeregt und ihr Herz machte vor Freude einen kleinen Hopser. Wie sie sich freute den Kater wieder zu sehen! Doch.. dürfte sie ihn denn sehen? Er durfte ja nicht mit in die Kinderstube, wo war er dann wohl hingegangen? Oh, vielleicht war er gar nicht mehr hier! Was wäre, wenn er sich irgendwo verletzt hatte? "Bitte! Muss wissen ob es ihm gut geht..", miaute die weiß, schwarz, orange braun gesprenkelte Kätzin mit großen Kulleraugen ehrlich.
Als ihre Mama sie alleine gelassen hatte, war sie auf Donnerblut getroffen. Der Kater war von Anfang an nett zu ihr gewesen. Es war das erste Mal, dass jemand sie so zuvorkommend behandelt hatte. Und als sie dann in diesen Clan eingetroffen war, wurde sie auch von Seidenwind herzlichst aufgenommen. Noch wusste sie nicht, dass Seidenwind ihr mal eine viel bessere Mutter sein würde, als Micki es je hätte sein können. Doch Micki war nun mal ihre echte, die leibliche Mutter. Und natürlich vermisste die Gesprenkelte ihre Mama. Die war immerhin ihre ganzen 3 Monde, seit sie auf der Welt war, bei ihr gewesen. Das war ihr ganzes Leben bisher. Und dann wurde sie einfach so, von jetzt auf gleich alleine gelassen von ihr. Immer noch fragte sie sich, was sie falsch gemacht hatte. Ob sie zu selten auf das gehört hatte, was ihre Mama wollte. Ob sie zu oft gespielt hatte. Zu oft rum gesprungen war, wenn die Mutter es nicht wollte. Was von all den Sachen hatte sie wohl falsch gemacht? Oder gar etwas ganz anderes? Vielleicht weil sie noch nicht jagen konnte? Ihre Mama musste immer alles alleine fangen, für sich selbst und für Federjunges. Vielleicht hätte Federjunges jagen lernen müssen, um bei ihrer Mama zu bleiben können! War es das? Oh, dann würde sie ganz sicher schnell jagen lernen! Donnerblut würde es ihr sicherlich beibringen und dann könnten sie zusammen nach ihrer Mama suchen gehen und ihr zeigen, dass sie jagen konnte. Und vielleicht. Ja, vielleicht würde Micki es akzeptieren und sie wieder aufnehmen!
Doch dann würde sie auch wieder diesen Clan verlassen müssen, der sie eben gerade erst so nett empfangen hatte! Und.. Donnerblut würde wahrscheinlich auch lieber hier im Clan bleiben, als mit ihr bei ihrer Mama zu bleiben. Oh nein, was sollte sie nur tun? Sie wollte zurück zu ihrer Mama, aber sie konnte Donnerblut nicht mehr zurück lassen. Sie wollte so unbedingt bei ihm bleiben. Fast schon lieber bei dem noch so fremden Kater sein, als bei der Mutter, von der sie verlassen worden ist. Womöglich war das der Punkt. Von Donnerblut wurde sie bisher noch nicht verlassen. Er hatte gesagt, sie solle schlafen gehen und danach wäre er immer noch da. Federjunges musste sich wirklich schleunigst davon überzeugen, dass der Kater sein Wort gehalten hatte und er immer noch hier anwesend war.
Bittend blickte die Kleine nun wieder Seidenwind an. Hatte mit den Gedanken für diesen Augenblick einen Schlussstrich gezogen und wollte sich nur noch davon überzeugen, dass Donnerblut da war.

// 1.008 Wörter


Die dunkelgraue Kätzin trat gerade zu Sprenkelpelz und Flaumjunges heran, als es anfing zu regnen. Zunächst ganz leise und vorsichtig, doch mit einem Mal schien die Welt unterzugehen und es regnete in Strömen. Das kleine Flaumjunges rutschte unter Sprenkelpelz und kuschelte sich an sein Vorderbein. Auf einmal wurde Nebelfeder leicht böse. Aber.. wieso? Sie war doch nicht.. etwa eifersüchtig? Auf ein kleines Junges? Doch weshalb?
Doch sie wollte sich nicht verunsichern lassen und achtete nun ganz auf den Kater vor sich. Dadurch sah sie auch seine zunächst etwas abwehrhaltende Art. Wollte er sie etwa doch nicht bei sich haben? Innerlich bereitete sie sich auf eine Abfuhr vor, doch dann meinte der Kater ihr gegenüber, sie könne sich gerne dazusetzen. Etwas unsicher setzte sich die dunkelgraue Kätzin nun vor den Kater, während ihr Pelz ganz nass wurde. Das Wetter hatte nicht vor umzuschwingen, aber Sprenkelpelz und Flaumjunges wollten wohl noch nicht in den Bau gehen. Was es hier wohl so wichtiges oder interessantes gab? Vielleicht würde sie es ja jetzt erfahren.
Als sie Flaumjunges wieder ansah, kam der Neid wieder hoch. Doch worauf sollte sie neidisch sein? Es war ein Junges. Als Junges durfte und konnte man sogut wie nichts. Na gut, man konnte herum tollen und spielen und dachte an nichts böses. Man war eigentlich immer gut gelaunt und beim Spielen immer fröhlich bei der Sache.
Dennoch... 'Wie gerne ich jetzt auch mit Sprenkelpelz kuscheln würde..', dachte sie verträumt. Warte was? Woran hatte sie da eben gedacht? Blinzelnd kam sie wieder zur Besinnung. Aber es stimmte. Sie würde gerne mit dem kleinen Kätzchen tauschen, weil sie Sprenkelpelz auch gerne so nah sein würde, ohne dass die beiden sich streiten oder dergleichen. Aber es ging nun mal nicht. Sprenkelpelz würde nie etwas für sie empfinden und sie.. Ja, was empfand sie eigentlich? Die Graue blickte dem Kater in die Augen. Seine Augen waren schon immer blau gewesen, aber wirklich ein sehr helles blau, dass es fast schon weiß wirkte. Als Schüler hatte sie sich immer lustig gemacht über seine Augen. Hatte gemeint, er würde aussehen, als sei er erblindet und hatte ihn immerzu ausgelacht. Doch wieso? Diese Augen waren ganz und gar nicht lächerlich. Nein, irgendwie.. Ja, irgendwie faszinierten sie Nebelfeder imens. Noch nie hatte sie so über die Augen des Katers nachgedacht. Noch nie überhaupt an die AUgen einer Katze gedacht oder sie wirklich betrachtet.
Um nicht starrend zu wirken, wandte die Kätzin nach kurzer Zeit den Blick ab und betrachtete das Fell des Katers. Sie wusste, dass es schwarz war. Schwarzer Pelz und fast nahezu weiße Augen. Oh ja, wie sie ihn früher ausgelacht und nieder gemacht hatte. Und wie leid ihr das nur tat! Erst jetzt, bei genauerem Hinsehen, fällt der dunkelgrauen auf, dass sich in dem Pelz des Katers eine leichte silberne Zeichnung abbildete. Natürlich war er schwarz, aber wenn man genau hinsah konnte man das silberne in seinem Pelz erkennen. Dann fiel ihr Blick auf seinen Schweif. Besonders auf die Schweifspitze, die in ein helles silbern getaucht war, was man fast sofort sah, da der Kater ansonsten ja fast komplett schwarz war. Wie gerne sie von dieser Schweifspitze berührt werden wollte..
Um des SternenClans Willen! Was dachte sie da nur.. Schnell hob sie den Kopf und blickte wieder in seine Augen... 'Ich liebe ihn..', dachte sie und ihr Gesichtsausdruck bekam etwas weiches, fast schon zärtliches. Es war, als würde sich die Welt für die Kriegerin nun endlich ein wenig mehr erklären. Es fühlte sich gut an, es zu wissen. Und doch.. Wie kam es nur zustande? Immerhin hatte sie den Kater früher ziemlich geärgert und jetzt... hatte sie sich in ihn verliebt? 'Oh SternenClan, was soll ich nur tun? Er wird nie und nimmer dasselbe für mich empfinden..!', dachte sie und wirkte mit einem mal wieder etwas betrübter. Sie merkte wieder den Regen, wie er auf ihren dunkelgrauen Pelz plätscherte und ihn noch dunkler werden ließ. Ja, das Wetter war wohl doch perfekt in ihrer Situation...
Nebelfeder schüttelte den Kopf, um all diese wirren und negativen Gedanken weg zu bekommen. Dann wandte sie sich wieder den beiden Katzen vor sich zu. "Hey Flaumjunges, worüber habt ihr denn gesprochen? Muss ja schon recht interessant sein, wenn du nicht zurück in die warme Kinderstube möchtest.", miaute die Dunkelgraue freundlich und schnurrte das kleine Kätzchen unter dem schwarzen Kater an.

// 721 Wörter


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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 25 EmptySa 21 Okt - 21:30

Flaumjunges wäre im Traum nicht darauf gekommen, dass Sprenkelpelz sie benutzen wollte, um ihrer Mama näher zu kommen. Eine solche Handlung traute sie ihm nicht zu, er war doch gut. Er würde niemanden ausnutzen. Ihre Mama hatte ihn lieb, also musste er gut sein. Ihre Mama hatte die Guten lieb. So war das, ganz bestimmt. Sie vertraute ihrer Mama und ihrem Urteil.
Als Sprenkelpelz es ihr zu erklären begann und dann meinte, ihre Mama würde ihr das zeigen, war sie damit einverstanden. Sie konnte ja schlecht sagen, dass er es jetzt unbedingt machen sollte, auch wenn sie es sehr interessierte. Aber es würde einen Grund haben, dass er es nicht sagte. Und in gar nicht so ferner Zukunft würde sie es verstehen.
Dann erzählte er, dass er tatsächlich schon Katzen aus anderen Clans Hallo gesagt hatte. Gespannt sah sie ihn an, ihre Augen wurden beinahe riesig und sie lauschte seinen Worten. „Also ist es wie im Clan?“, flüsterte sie dann. Denn sie kannte auch unfreundliche und nicht nette Katzen im Schattenclan. Aber manche, wie Sprenkelpelz zum Beispiel, waren nett. Und ihre Mama natürlich. Schlangenblick war auch nett und Blutstern eigentlich auch, aber die hatte so gruselige Augen, dass Flaumjunges sich immer etwas schämte, dass sie sie deswegen fürchtete. Weil eigentlich war Blutstern ja nett. Und sie wusste, dass ihre Mama diese Katze liebte. Also wollte sie das auch. Weil sie ja gut sein musste. Auch wenn sie sie vielleicht nicht liebte, sie hatte sie allenfalls gern. Sie mochte das nicht zeigen, weil sie eben doch irgendwie Angst vor ihr hatte. Sie wusste, man sollte niemanden wegen seinem Äußeren verurteilen und das wollte sie auch eigentlich nicht, immerhin war ihre Mama auch anders, aber diese roten Augen...es war irgendwie gruselig. Sie schämte sich dafür, sie selbst sollte ja wissen, wie schlimm es war, wenn man ausgegrenzt wurde wegen irgendetwas. Aber dennoch konnte sie nicht anders. Sie hatte Angst vor beinahe jeder Katze, weil sie einfach schreckliche Angst hatte. Genau benennen warum konnte sie nicht direkt, aber vielleicht, weil sie stets von allen missachtet wurde. Weil man sie schlecht machte, sie verachtend ansah. Vielleicht war das der Grund, dass sie vor jeder Katze Angst hatte.
Auf ihren Vorschlag hin, er könnte ihre Mama nach einem Ausflug fragen, erwiderte er, dass sie das probieren könnten. Flaumjunges strahlte ihn an. Sie wollte unbedingt mit ihm und ihrer Mama nach draußen gehen.
Dann begann es zu regnen und sie suchte Schutz unter ihm, schmiegte sich an sein Bein. Sie hatte ihn gern. Eigentlich war gerade alles gut, aber plötzlich hörte sie eine Stimme. Eine Katze, die sie nicht kannte, wollte sich zu ihnen gesellen. Als sie fragte, ob es ok wäre, hätte Flaumjunges am liebsten Nein geschrien. Sie hatte Angst vor der Fremden und wäre gern mit Sprenkelpelz allein geblieben. Scheu drückte sie sich an Sprenkelpelz' Bein, hoffte, man würde sie nicht bemerken.
Doch dann sprach die Katze sie an. Ängstlich wich sie weiter zurück, drückte sich gegen seinen Bauch. „Papa“, miaute sie kläglich. In ihrer Angst war es das erste Wort, was ihr einfiel. Sie wollte ihr nicht sagen, worüber sie redeten. Und die letzten Worte der Kriegerin machten ihr deutlich, dass sie sie hier nicht haben wollte. Wenn auch freundlich gesprochen, war ihre Botschaft es nicht. Es tat weh. „Ich hab Angst“, flüsterte sie leise. Ob er es überhaupt hörte, wusste sie nicht. Sie presste die Augen zu und drückte sich hilfesuchend an Sprenkelpelz. Sie wollte nur, dass er die andere Katze wegnahm oder sie in Sicherheit brachte.
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