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 Lager des SchattenClans

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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 27 EmptyDi 12 Dez - 16:13

Häherpfote

Im Schülerbau war es dunkel, obwohl es schon mitten am Tag sein musste. Aber das laute Prasseln des Regens, das sogar hier drinnen noch gut zu hören war, gab Häherpfote die Antwort, warum kein Sonnenlicht hineindrang.
Die Schülerin saß zusammengekauert in ihrem Nest, immer noch ein wenig paralysiert von ihrem Traum, aus dem sie soeben aufgewacht war. Ihr Unterbewusstsein hatte offenbar große Freude daran, ihr wieder und wieder, Nacht für Nacht, Frequenzen aus ihrer Zeit als Junges vorzuspielen. Bilder von ihrer Mutter, mit ihrem kalten Blick und den scharfen Krallen. Bilder, die sie eigentlich verdrängen wollte.
Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen, in der Hoffnung, so ihre Gefühle und die aufsteigende Panik in Griff zu bekommen. Ihr Magen knurrte und sie wollte eigentlich aufstehen und sich etwa von dem Frischbeutehaufen nehmen. Aber sie war noch nicht bereit dafür. Ihr Herz schlug noch immer zu schnell und die Erinnerungen waren noch zu nah. Wäre Braunellenpfote hier hätte sie sich sicherlich schneller beruhigen können, aber ihre Schwester war nicht in ihrem Nest.
Es dauerte noch eine Weile, bis Häherpfote endlich sich bereit fühlte, den Bau zu verlassen. Sofort wurde sie von den herabfallenden Tropfen begrüßt, doch anstatt genervt zu sein, gaben sie ihr ein Gefühl von Sicherheit. Bei diesem Wetter würde wohl kaum einer versuchen, sie anzusprechen.
Zu ihrer Erleichterung entdeckte sie Braunellenpfote und wäre am liebsten zu ihr gegangen, aber neben ihr saß ihr Mentor Finsterblick, der offenbar sich gerade mit ihr unterhielt. Zwar kannte Häherpfote den Kater schon ein wenig, da sie ja immer auch mit ihm trainierte, aber sie zog es doch vor, Kontakt weitgehendst zu vermeiden.
Also huschte sie nur mit gesenktem Kopf durch das Lager, bis sie schließlich den Frischbeutehaufen erreichte. Doch sie zögerte, ehe sie sich etwas nahm. So dumm es auch sein mochte, aber sie traute sich nicht, sich einfach ein Stück der Beute zu nehmen. Sie war an diesem Tag noch nicht jagen gewesen, hatte also dementsprechend noch nichts für den Clan geleistet, also hatte sie die Nahrung sich auch nicht verdient. Nicht, dass sie sonst viel erlegen würde. Häherpfote wusste, was für eine Last sie war und versuchte auch erst gar nicht, sich oder andere von dem Gegenteil zu überzeugen. Sie wusste es, ihr Mentor wusste es und alle anderen vermutlich auch.
Also atmete sie nur scharf ein, drehte sich um und verzog sich unter die tiefhängenden Zweige eines Busches. Hier würde sie darauf warten, dass Braunellenpfote alleine war oder Moorkralle sie suchen ging.
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Blutseele
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 27 EmptySo 17 Dez - 18:20

Kobrazunge
Er blinzelte, er hatte der Kätzin stumm zu gehörtDie Kriegerin hob langsam den Kopf und sah ihn aus ihren glitzernden Augen an. „hör auf….“ Miaute er leise, seine Stimme war schon ein wenig heißer vom „vielen“ reden. Es tat ihr leid, dass er wegen ihr so viel reden "musste". "Du solltest nicht so viel reden...sonst ist morgen deine Stimme weg..." murmelte sie leise und seufzte leise. Sie setzte sich langsam wieder auf, leckte sich kurz über die linke Pfote und zog sich diese dann mehrfach über ihre Nase und ihre Wangen, um die Tränen aus ihrem Fell zu entfernen. "Vergiss einfach was gerade passiert ist" murmelte sie leise und legte dann ihren Schweif wieder um ihre Pfoten. Sie schloss einmal kurz ihre Augen, atmete tief durch. Dann öffnete sie die schönen, grünen Augen wieder und sah in die Dunkelheit des Kriegerbaus.Sie legte ihren Kopf etwas zur Seite und lachte Kobrazunge an. "Mach dir keine Sorgen um mich, ok? Mir geht´s gut" mauzte sie und lachte ihn an. Kobrazunge knurrte leise, er machte sich aber Sorgen! Das musste sie doch merken! Dann, mit einem mal, lehnte sie sich etwas zögernd zu ihm nach vorne und leckte ihm einmal über die Wange. Sein gesamter Körper verkrampfte sich leicht, er sah ihr genau dabei zu und sein knurren erstarb. Er stupste sie dann an und drückte seinen Kopf gegen ihre Schulter, schob sie langsam zu seinem Nest. „Leg dich hin…..schlaf…ein wenig…“ murmelte er.
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 27 EmptySa 13 Jan - 16:44

Finsterblick


Natürlich antwortete sie nicht. Das war okay, immerhin hatte er ihr keine Frage gestellt. Er konnte also selbstverständlich nicht von ihr verlangen, dass sie etwas erwiderte. Oder überhaupt irgendwie auf seine Worte reagierte. Alles war vollkommen okay. Verzweifelt suchte Finsterblick in seinem Kopf nach irgendetwas, was er noch sagen könnte, auch wenn er längst begriffen hatte, dass er mit Smalltalk bei Braunellenpfote nicht weit kam. Leider blieb die Suche erfolglos und ihm er musste sich mit dem Schweigen abfinden, welches sich wie ein bleischwerer Mantel über die beiden Katzen legte. Ob nur er es als unangenehm empfand?
Finsterblick war ein Kater der Worte und auch wenn er die Ruhe liebte, so hasste er die Stille. Er unterhielt sich gerne mit anderen Katzen, sollte es auch noch so belanglos sein. Aus diesem Grund war seine Schülerin für ihn eine noch größere Herausforderung als sie es eh schon war.
Für einen kurzen Moment spielte er mit dem Gedanken, trotz des Unwetters hinaus in den Wald zum Trainieren zu gehen. Es war schließlich eine wichtige Lektion zu lernen, wie man sich bei Regen draußen zu recht finden kann. Doch schließlich verwarf er ihn ganz schnell wieder. Er wollte sie nicht in Gefahr bringen und es würde sich gewiss bald eine bessere Chance bieten.
„Als ich ein Junges war hatte ich immer Angst vor Regen und Gewittern“, sprudelte es aus ihm heraus. So gerne er es auch ihr zu liebe wollte, er hielt es nicht aus.
Mein Bruder Schneesturm hat mich dann immer getröstet und mir versprochen, mich davor zu beschützen.“
Mit einem Mal trübte sich der Blick des Katers. Er sprach nur selten von Schneesturm oder seinen anderen Geschwistern, versuchte sogar es zu verhindern, an sie zu denken.
Häherpfote kann sich glücklich schätzen, eine Schwester wie dich zu haben. Es ist schlimm, sich nicht mit seinen eigenen Geschwistern zu verstehen, wenn sie das einzige sind, was einem geblieben ist.“
Es fühlte sich falsch an, ihr gegenüber über sein Leben zu jammern, wo ihr Schicksal doch viel schlimmer war. Wahrscheinlich würde sie wütend werden, dass er sich beklagte. Obwohl er doch eigentlich ganz zufrieden mit seinem Leben war. Konnte sie überhaupt wütend werden?
Vermutlich nicht. Braunellenpfote war eine gebrochene Katze und es waren vermutlich nicht mehr viele Gefühle in ihr übrig. Außer Angst. Diese war deutlich zu sehen, wenn man in ihre großen Augen blickte.
Er wollte ihr so gerne helfen, wollte, dass sie keine Angst mehr hatte, doch es fühlte sich an, als seien ihm die Pfoten gebunden. Resigniert schloss er die Augen. Er erwartete keine Antwort.
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 27 EmptySa 20 Jan - 11:18

Blutstern
Die Anführerin lag teilnahmslos in ihrem Bau, den Blick starr an eine Wand gerichtet. Nur von Zeit zu Zeit zuckten ihre Ohren als sie Geräusche aus dem Lager vernahm. Als sie bemerkte, dass es verletzte gab, rappelte sie sich auf und tappte aus ihrem Bau. Sie blinzelte etwas und sah rauf zum Himmel. Der Regen hatte immer noch nicht nachgelassen. Sie blickte sich kurz im Lager um und ging dann zum Heilerbau, wo sie Schlangenblick vermutete. Sie lief etwas schneller als sie trotz des vielen Regens etwas Blut roch und trat zu dem Heilerbau. Sie hörte die Stimmen von Schlangenblick und Finsterblick. Der Heiler rief gerade erst nach Krallenpfote. Dann kamen Eisjäger und Wolkenflug im Lager an und gingen ebenfalls zum Heilerbau. Aus den Augenwinkeln erblickte die Anführerin Donnerblut und knurrte leise, nein, mit diesem Kater würde sie kein Wort wechseln. Sie straffte ihre Schultern und trat in den Heilerbau ein. „Was ist geschehen?“ miaute sie emotionslos, scharf. Sie vernahm Worte wie Fuchs und tot, aber sie würde es sich erzählen lassen. Da Schlangenblick mit Herzfeuer beschäftigt war, die Kätzin war ohnmächtig, blickte sie abwartend Eisjäger an. Sie hielt viel von dem Krieger, hielt ihn für einen Fähigen Kämpfer und Strategen. Dann kam ihr etwas in den Sinn, sie brauchte ja auch noch einen zweiten Anführer. Der Kater war ihr schon früher als geeignet erschienen, sie würde ihn zu ihrem Stellvertreter ernennen, nur musste sie sich zuerst die Vorkommnisse berichten lassen, erst dann würde sie ihn ernennen, in ein paar Tagen vielleicht, das würde die Situation zeigen. Sie zuckte leicht mit einem Ohr, ihre kalten Augen waren auf den weißen Kater vor ihr gerichtet. Der Geruch von Blut hing in der Luft des Heilerbau´s und sie leckte sich mehrmals über die Nase, um diesen ein wenig zu verdrängen. Ihr eigenes Blut hatte sie sich vom Körper gewaschen, nur die frischen Krusten ihrer Wunden waren zu sehen, die Wunden der Ratten, die sie ein Leben gekostet hatten. Aber sie würde es keinem ihrer Krieger sagen, Schlangenblick und Seidenwind waren die einzigen Katzen, die davon wissen würden. Die Kätzin sah aus den Augenwinkeln, wie Finsterblick sich aus dem Bau stahl. Sollte es ihr Recht sein. Es mochte sie sowieso keiner im Clan. Auch die Zuneigung ihrer Schwester war wohl nur gespielt. Sie fixierte dann wieder die Katzen vor sich. Ein leises knurren verließ ihre Kehle. Sie erwartete eine Antwort, kein ignorieren ihrer Clan Katzen.
403

Staubpfote
Der Junge Kater saß im Regen und fühlte sich elend. Sein Pelz klebte im Nass am Körper. Er blickte zum Kriegerbau und dachte einige Momente lang nach, dann stand er auf und lief zu eben diesem Bau hin. Dort musste seine Mutter Kringelfell drin sein. Bei dem Bau angekommen stoppte er kurz. Sollte er wirklich rein gehen? Wie würde sie reagieren? Er nahm all seinen Mut zusammen und betrat den großen Bau. Ehrfurchtsvoll sah sich der Schüler um, hier würde er auch irgendwann schlafen, aber dafür musste er noch eine Weile trainieren. Er blinzelte gegen die Dunkelheit im Bau an und erkannte seine Mutter in einem Nest. Rasch schüttelte er seinen Pelz aus und tappte dann leise zu dem Nest hin. Dort angekommen schnupperte er kurz, dann kletterte er in das Nest zu seiner Mutter und schmiegte sich stumm an sie. Er spürte, wie seine Mutter sich verkrampfte, dennoch blieb er so liegen. Sie bewegte sich dann neben ihm, hob den Kopf. Dann leckte sie ihm zögernd über das Fell. Ein leises schnurren entfloh seiner Kehle und er schmiegte sich enger an sie, er war froh, dass sie ihn nicht verjagt hatte. „Ich habe dich vermisst“ miaute er leise, kaum hörbar.

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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 27 EmptySa 3 Feb - 16:07

Schlangenblick versorgte die Wunden von Herzfeuer notdürftig. Sie war eine gute Seele und hatte es nicht verdient, hier zu liegen und mit dem Tode zu ringen. Am liebsten hätte er seinen Sohn herbefohlen, damit er sah, was seine egoistische Haltung dieser sanften, liebevollen Katze angetan hatte. Aber das würde niemandem etwas helfen, weder ihm noch Herzfeuer. Vertieft in seine Arbeit, merkte er nicht, wie Blutstern lange Momente auf eine Antwort von Eisjäger wartete, der es entweder wirklich nicht mitbekommen hatte, weil er noch im Schock war, oder sie ignorierte. Vielleicht, um es nicht berichten zu müssen. Da auch Finsterblick nun gegangen war – ein wenig aufgrund von Schlangenblicks Worten – stand die Anführerin nun einfach hilflos herum und konnte nichts tun, als auf die Gnade des Sternenclans zu warten, dass endlich jemand sein Maul aufmachte.
Der Heiler blickte Herzfeuer an, deren Grundversorgung er geregelt hatte. Krallenpfote schien ein wenig schockiert von dem Ganzen, doch er machte sich gar nicht mal so schlecht. Aus ihm würde hoffentlich mal etwas werden. Sein letzter Schüler, Enzianfrost, war bereits einige Zeit her und er wusste nicht, ob seine eigenen Fähigkeiten nachgelassen hatten. Demut war wichtig, Demut vor den eigenen Fähigkeiten, dem Leben und allen Wesen darin.
Er riss sich los vom geschundenen Körper Herzfeuers und wandte sich Blutstern zu. „Sie ringt mit dem Tode. Ich hoffe, sie am Leben zu behalten“, miaute der Kater und trat dann zu seiner Anführerin. So hatte er sie aus dem Gespräch mit Eisjäger gerettet, der sie noch immer nicht registriert zu haben schien. „Es gab einen Kampf mit einem Fuchs. Dieser liegt, wenn ich es richtig verstanden habe, noch dort, wo er starb. Eisjäger, Finsterblick und Wolkenflug haben nur kleinere Verletzungen, doch Herzfeuers Kopfwunde bereitet mir Sorgen. Ich halte dich auf dem Laufenden“, miaute er mit ruhiger Stimme. „Sternenclan sei Dank war Finsterblicks Schülerin nicht bei der Patrouille dabei, er ist direkt losgezogen, um zu sehen, wie es ihr geht. Ich denke, dieser harte Kampf hat Finsterblick gezeigt, wie viel Training Braunellenpfote noch benötigt. Und in seinen Augen konnte ich lesen, dass er sich wirklich um sie sorgte. Du hast ihr den richtigen Mentor gegeben, Blutstern. Nicht jeder würde mit ihr zurechtkommen...aber ich schweife ab. Konntest du herausfinden, was es mit dem Geruch auf sich hat?“, miaute der Kater in scheinbarer Ruhe. Innerlich war er noch immer erregt, dass jemand der kleinen Braunellenpfote hätte wehtun können. Auch wenn er als Heiler alle gleichlieb haben sollte, so nahmen Braunellenpfote und Häherpfote doch einen besonderen Platz in seinem Herzen ein. Und natürlich sein Bruder und Seidenwind...selbstverständlich auch sein Sohn und auch Enzianfrost. Krallenpfote war ebenfalls auf einem guten Weg, sich in sein Herz aus Eis zu stehlen. Wie noch viele andere es geschafft hatten. Doch die beiden Schwestern nahmen einen besonderen Platz ein. Er hatte viel zu spät reagiert. Wegen ihm waren sie zu Schaden gekommen, er hatte nicht vom ersten Moment an gemerkt, was von Statten ging. Dabei wäre es seine Pflicht gewesen. Und diese Schuldgefühle würden wohl niemals weichen. Er hatte die beiden gesehen, hatte sie das Sprechen gelehrt. Er hatte alles versucht, doch sie waren einfach nicht aus der Angst herausgekommen. Es verwunderte ihn nicht weiter, aber es half ihm nicht, sich besser zu fühlen.


Braunellenpfote war durchnässt. Doch sie hatte es nicht anders verdient. Unwürdig war sie, nicht von Wert. Ihre einzige Aufgabe war es, die Schwester zu schützen. Es war das einzige, was sie konnte. Und nicht einmal das hatte sie geschafft. Häherpfote hatte gelitten, weil sie es nicht hatte verhindern können. Weil sie unnütz war. Des Lebens nicht würdig. Schlangenblick hatte sich um sie gekümmert. Sie hatte seine Zuneigung nicht verdient, keine ihrer Taten hatte einen Wert für den Clan. Ebenso Finsterblick, der sich nun neben ihr niedergelassen hatte. Worte schwangen ihr entgegen, doch es war kein Inhalt, auf den sie etwas zu erwidern wagte. Es waren verschwendete Worte, denn sie waren an sie gerichtet. An eine Katze, die des Lebens nicht würdig war.
Sie hatte nicht reagiert. Sie wusste nicht, wie, also hatte sie nichts getan. Einfach gewartet, in stiller Angst, die sich in ihren großen Pupillen gefangen hatte und nach außen schaute. Unverkennbar für den Kater, der neben ihr hockte, und auf ihre Reaktion wartete. Aber nicht einmal die hatte sie ihm geben können. Stumm hatte sie ihn angesehen, unwissend, was sie zu sagen hatte. Er erwiderte nichts, starrte nur vor sich her. Er schien zu überlegen. Würde er sie strafen? Sie hätte es verdient. Sie hätte ihm antworten müssen, doch sie hatte geschwiegen. Sie wäre selbst schuld, wenn eine neue Narbe ihren dürren Körper zieren würde. Unwürdige verdienten es.
Eine Weile war Stille zwischen ihnen. Braunellenpfote war einerseits erleichtert, denn so konnte sie nicht erneut falsche Reaktionen zeigen und eine Strafe verdienen. Doch was, wenn er etwas von ihr erwartete? Wenn er erwartete, dass sie etwas tat? Die Anspannung war da, die Angst, erneut zu versagen. Doch sie musste durchhalten und ihre Schwester schützen. Sie lag noch im Bau, zumindest hatte sie dort gelegen, als Braunellenpfote aufstand. Wenn ihr etwas geschah, während sie hier weilte, würde ihr unwürdiges Leben jeglichen Sinn verlieren.
Sie vernahm seine Stimme. Die Angst flackerte in ihren Augen auf. Würde er ihr wehtun? Möglich. Doch seine Worte waren harmlos. Zumindest klangen sie so. Er sprach davon, dass er Angst gehabt hätte. Dass sein Bruder ihn getröstet hätte. Sie kannte keine Katze mit diesem Namen. Sie sah Schmerz in den Augen des Kriegers und zuckte unmerklich zusammen. Hatte sie ihn verletzt? Er hatte ihr nur gutes gewollt, und sie verletzte ihn? Sie war Abschaum. Kannte ihre Unwürde denn gar keine Grenzen? Musste sie allen nur schaden?
Nach kurzem Schweigen sprach Finsterblick wieder. Seine Worte troffen vor Selbstmitleid. Zumindest hatte sie das Gefühl. Doch er sagte auch, dass Häherpfote froh sein konnte, sie zu haben. War es so? War es nicht eigentlich so, dass Braunellenpfote froh sein konnte, Häherpfote zu haben? Immerhin wäre sie ansonsten schon lange aus dem Leben gewichen, der Sternenclan hätte sie nicht leben lassen. „Ich lebe nur, um sie zu schützen“, flüsterte Braunellenpfote. Sie wusste nicht, ob Finsterblick sie durch den lauten Regen gehört hatte, aber sie würde es nicht wiederholen. Ihre Stimme hatte es nicht verdient, zu sprechen. Und erst recht nicht, Gehör zu finden. Aus großen Augen betrachtete sie den Mentor, der mit ihr sprach, als wäre sie würdig, seine Worte zu vernehmen. Scheu war ihr Blick, gesenkt und demütig. Was auch immer er befahl, sie würde es tun. Sie bemerkte, dass er nachdachte, erkannte einen Hauch der Wut in dem Kater. Sie konnte nicht einschätzen, dass es ein Hauch der Wut auf sich selbst war, denn bei ihrer Mutter hatte nie ein Unterschied bestanden. So duckte die Schülerin sich, um ihre Demut zu beweisen und so vielleicht das unumgängliche abzuwehren.
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 27 EmptySo 4 Feb - 9:30

Blutstern

Die Kätzin war in den Heilerbau getreten, um in Erfahrung zu bringen, was vorgefallen war. Der Geruch von Blut hing in der Luft des Heilerbau´s und sie leckte sich mehrmals über die Nase, um diesen ein wenig zu verdrängen. Ihr eigenes Blut hatte sie sich vom Körper gewaschen, nur die frischen Krusten ihrer Wunden waren zu sehen, die Wunden der Ratten, die sie ein Leben gekostet hatten. Aber sie würde es keinem ihrer Krieger sagen, Schlangenblick und Seidenwind waren die einzigen Katzen, die davon wissen würden. Die Kätzin sah aus den Augenwinkeln, wie Finsterblick sich aus dem Bau stahl. Sollte es ihr Recht sein. Es mochte sie sowieso keiner im Clan. Auch die Zuneigung ihrer Schwester war wohl nur gespielt. Sie fixierte dann wieder die Katzen vor sich. Ein leises knurren verließ ihre Kehle. Sie erwartete eine Antwort, kein ignorieren ihrer Clan Katzen. Nach langen Momenten wandte sich Schlangenblick ihr schließlich zu. Er hatte sich die ganze Zeit um Herzfeuer gekümmert. „Sie ringt mit dem Tode. Ich hoffe, sie am Leben zu behalten“, miaute der Kater und trat dann zu seiner Anführerin. So hatte er sie aus dem Gespräch mit Eisjäger gerettet, der sie noch immer nicht registriert zu haben schien. „Es gab einen Kampf mit einem Fuchs. Dieser liegt, wenn ich es richtig verstanden habe, noch dort, wo er starb. Eisjäger, Finsterblick und Wolkenflug haben nur kleinere Verletzungen, doch Herzfeuers Kopfwunde bereitet mir Sorgen. Ich halte dich auf dem Laufenden“, miaute er mit ruhiger Stimme. „Sternenclan sei Dank war Finsterblicks Schülerin nicht bei der Patrouille dabei, er ist direkt losgezogen, um zu sehen, wie es ihr geht. Ich denke, dieser harte Kampf hat Finsterblick gezeigt, wie viel Training Braunellenpfote noch benötigt. Und in seinen Augen konnte ich lesen, dass er sich wirklich um sie sorgte. Du hast ihr den richtigen Mentor gegeben, Blutstern. Nicht jeder würde mit ihr zurechtkommen...aber ich schweife ab. Konntest du herausfinden, was es mit dem Geruch auf sich hat?“, miaute der Kater in scheinbarer Ruhe. Blutstern lauschte seinen Worten und zuckte zwischendurch kurz mit dem rechten Ohr, um einen Wassertropfen wegzuschnippen. „Vipernzunge und ich fanden Menschenjunge. Sie saßen um ein Feuer und hielten ihr fressen darüber,“ miaute die schwarze Kätzin nachdem der Kater erzählt hatte. Ihr schwarzer Pelz klebte nass an ihrem Körper. „Als es anfing zu regnen sind sie geflüchtet und das Feuer ist ausgegangen. Wir sind nachsehen gegangen, aber es wird sich nicht mehr entzünden, und die Zweibeiner werden glaube ich auch nicht wieder kommen,“ miaute sie und leckte sich kurz über die Nase. Sie wandte den Blick von Schlangenblick ab, sie sah Herzfeuer prüfend an. „Ich erwarte, auf dem laufenden gehalten zu werden, wie es Herzfeuer geht, wenn du etwas brauchst, sage es dann schicke ich Katzen los um die nötigen Kräuter oder andere Dinge zu holen,“ sagte sie ruhig und beherrscht, wie immer. „Ich gehe zu Seidenwind, wenn etwas ist, melde dich.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging aus dem Bau. Es regnete immer noch fest, alles war nass. Aber dennoch ging die Kätzin ruhig zur Kinderstube, sie würde nicht rennen. Nein. Vor dem Bau schüttelte sie sich und trat dann ein. Sie blinzelte kurz gegen die Dunkelheit, erkannte ihre Schwester und ging dann zu ihrem Nest. „Hallo, Seidenwind,“ miaute sie leise, hoffte, ihre Schwester nicht zu wecken, falls diese schlief. Blutstern´s Blick glitt zu Flaumjunges (Wenn sie nicht im Bau ist, ignorieren!), aus einem Impuls heraus hob sie ihre linke vorderpfote, wollte sie dem Kätzchen auf den Kopf legen, kurz bevor sie das Jungtier allerdings berührte, zog sie ihre Pfote wieder zurück. Das Junge hatte schon Angst genug vor ihr. Die Kätzin riss ihren Blick von dem Kätzchen los und sah wieder ihre Schwester an. War sie hier überhaupt erwünscht? Oder spielte Seidenwind auch ein falsches Spiel mit ihr, so wie Vipernzunge? Es tat weh, daran zu denken. Ein dumpfer schimmer erschien in ihren roten Augen, sie wirkte verletzt.
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 27 EmptyFr 23 Feb - 22:59

Schattenjunges, zwischen den Vorderpfoten seiner Ziehmama liegend, hatte kurz das fremde Kätzchen betrachtet, das in Nähe von Seidenwinds Bauch lag und schlief. Bis eben hatte auch er selbst ein wenig gedöst. Schlaf hätte man das bei ihm nicht nennen können, denn er war ja immerhin wach gewesen und hatte nach gedacht, bis das Unwetter draußen ihn aus seinen Gedanken geworfen hatte. Die Kinderstube war zwar immer sicher und bot Schutz, doch würde sie das Unwetter auch aushalten? Mit einem mulmigen Gefühl betrachtete der dunkle Kater die Wände des Baus. Na ja, wenn etwas passieren sollte, gab es dennoch in anderen Bauen genügend Unterschlupf, da musste er sich bestimmt keine Gedanken drum machen.
Dann sprach das kleine dreckige Junge und Schattenjunges duckte sich ein wenig, in der Hoffnung, von der anderen nicht gesehen zu werden. Er hatte keine Lust auf Fragen oder gar einem Spiel, wie andere Jungen es immer wollten. Allgemein war ihm nicht zum reden zumute. Er blieb lieber still und beobachtete die Situation. So war er auch verblüfft, als die fremde Donnerblut erwähnte. Das war ein Krieger des Clans, das wusste Schattenjunges. Doch weshalb hatte die andere mit ihm etwas zu tun gehabt? Und woher kam sie überhaupt? Vermutlich war sie auch ein Streunerjunges, wie er und Flaumjunges. So dreckig wie sie jedoch aussah, war sich der Kater nicht sicher, wie sie nur so lange alleine hat überleben können.
Als der Kater Seidenwinds Stimme vernahm, horchte er auf. Er war an das Rasseln in ihrer Stimme schon gewohnt. Manchmal mochte er es sogar ganz gerne, es beruhigte ihn und sagte ihm, dass da jemand bei ihm war, der ihn lieb hatte. Seine Ziehmama sprach mit dem fremden Jungen und fast schon hätte Schattenjunges eifrig zugestimmt als er hörte, Seidenwind wollte die Fremde putzen. Doch dann grollte der Donner wieder und die Ohren des Katers zuckten kurz nervös, während Seidenwind sich aufsetzte und so Schattenjunges den Schutz nahm, unentdeckt zu bleiben.
Doch dann sprach seine Mama erneut und nun bekam er ihren Namen mit. Federjunges. Also war sie nun ein Clanmitglied und von nun an seine etwas jüngere Schwester. Dem Kater war es gleichgültig wie viele Geschwister er hatte und noch bekommen würde. Solange man ihn nicht in seinen Gedanken störte oder ihn gar bei irgendetwas unterbrach, war sie Welt für ihn in Ordnung. Um jedoch nicht unhöflich zu wirken, nickte er dem anderen Jungen distanziert aber freundlich zu, noch immer keine Lust dazu, Worte mit jemandem zu wechseln.
// 410 Wörter

Federjunges war gar nicht klar, wie dreckig sie aussah und auch war. Der Schlamm der letzten Tage hatte sich an ihren Pelz geheftet und war getrocknet, sodass er porös an ihr herunter hing. Man konnte nur erahnen wie viel Staub sich in dem Fell der jungen kleinen Katze befand. Als sie sich nach Donnerblut geäußert hatte, hatte sie gehofft, man würde sie sofort zu ihm bringen können. Doch leider sagte Seidenwind nicht das, was Federjunges auch erhofft hatte zu hören. Aber es beruhigte sie ein wenig, dass man ihnen Bescheid geben würde, wenn dem Kater etwas zustoßen würde. Etwas, was sie ihm unter gar keinen Umständen wünschte. Immerhin wollte sie ihn doch so unglaublich gerne wieder sehen.
Hätte Federjunges von Seidenwinds Gedanken gewusst, dass sie sich so um sie sorgte, dass Donnerblut auch sie von sich stoßen könnte, wie hätte sie darauf wohl reagiert? Noch nie hatte sich jemand um sie gesorgt, es wäre vermutlich ein komplett neues Gefühl für das Junge gewesen, wenn sich jemand um sie sorgte. Seidenwind sprach dann jedoch weiter und meinte, für den Fall, dass Donnerblut nun doch bald kommen sollte, könne man Federjunges sauber machen. Kurz war die Kleine verwirrt. War sie etwa nicht sauber? Oder was meinte die große Katze mit "sauber machen"? Zögernd nickte Federjunges zustimmend. Ihre Mutter hatte die immerhin nur ab und zu gezwungenermaßen geputzt. Und das auch nie wirklich gründlich, so hatte das Junge nie gelernt, dass man dich stets putzen musste.
Als das Grollen von Donner zu hören war, zuckte die Kleine Katze erschrocken zusammen. Die konnte sich nicht erinnern schon mal ein so gruseliges Geräusch gehört zu haben! Die Königin hatte sich währenddessen aufgerichtet und gab den Blick auf ein anderes Junges frei. Einen dunklen Kater, der Federjunges gar nicht aufgefallen war. Seidenwind stellte die beiden auch sogleich einander vor und Federjunges miaute ein >talk<"Hallo!">/talk<, das der Kater mit einem freundlichen Nicken abtat. Nun hatte sie also nicht nur eine neue Mama sondern auch noch zwei Geschwister! Sie hatte noch nie Geschwister gehabt, wie aufregend das doch alles hier war!
Federjunges blickte auf zu Seidenwind. >talk<"Meinst du wirklich, Donnerblut wird bald vorbei kommen?">/talk<, fragte die Kleine aufgeregt und bekam vor Freude ganz leuchtende Augen.
// 367 Wörter
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 27 EmptyDo 1 März - 17:03

Finsterblick


Es fühlte sich beinahe so an, als ob er einen kleinen Sieg errungen hatte, als Braunellenpfote tatsächlich etwas auf seine Worte erwiderte. Auch wenn das, was sie sagte, nicht gerade eine Feierlaune in ihm hervorrief. In einer so jungen Katze sollte nicht so viel ernstes drinstecken. Finsterblick war nie ein Freund von Kummer und Leid gewesen und hatte immer versucht, es aus seinem Leben auszuschließen. Ein unmögliches Unterfangen, aber es hatte ihm trotzdem schon so einiges leichter gemacht. Wenn er nur ein wenig von seiner positiven Einstellung auf Braunellenpfote übertragen könnte. Ein wenig Gewicht von diesen zerbrechlichen Schultern nehmen könnte.
Es war beinahe unerträglich, sie so sehen zu müssen. Erst Recht, als sie sich plötzlich duckte und mit großen Augen abwartend an sah. Das Blut schien ihm in den Adern zu gefrieren, als ihm dämmerte, was dies gerade bedeutete. Hatte sie wirklich geglaubt, er würde sie schlagen wollen?
Einen Moment lang starrte er sie schockiert an, bevor er den Blick abwandte und einmal scharf einatmete. Es war wahrscheinlich das erste Mal gewesen, dass je einer Angst gehabt hatte, er könnte ihm etwas zu leide tun. Nichts an ihm wirkte eigentlich sonderlich bedrohlich, aber irgendwas, was er gerade getan hatte, hatte einen Reflex in ihr ausgelöst. Einen Reflex, den sie eigentlich nicht besitzen dürfte.
Und ich bin da, um dich zu schützen!“, miaute er dann langsam, wagte es aber noch nicht, sie wieder anzusehen.
Ich werde dir niemals etwas tun, Braunellenpfote“, fügte er dann hinzu. Er hatte einfach das Bedürfnis, dies klarzustellen. Verdammt, er wollte nicht, dass sie Angst vor ihm hatte. Wieder regten sich Zweifel in ihm, ob er der richtige war, um diese Schülerin zu retten. Obwohl..konnte sie überhaupt gerettet werden?
Noch nie war er jemandem begegnet, der so...kaputt war. Es war ein Wunder, dass sie es überhaupt schaffte, morgens aufzustehen.
Es ist wegen ihr, dachte er und sein Blick wanderte zu Häherpfote. Wegen ihrer Schwester kämpft sie weiter. Wenn Häherpfote irgendetwas passiert...was würde dann aus Braunellenpfote werden?
Tief in seinem Herzen hatte er eine Antwort, aber er traute sich nicht, dies einzugestehen.
Jetzt sah er ihr doch in die Augen und er konnte nicht die Angst davor unterdrücken, was er nun darin sehen würde.
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 27 EmptyFr 9 März - 21:49

Lorbeerschatten

Erwähnt

Angesprochen
kann gern angesprochen werden

Lorbeerschatten war todmüde. Die Stunden, die sie heute schon mit Jagen und Trainieren verbracht hatte, hatten sich spürbar in ihrem ganzen Körper festgekrallt. Jede Minute trug ihren Teil zu dem Brennen in ihren Muskeln bei, zu ihren hart verspannten Schultern und den wunden Ballen. Die junge Kriegerin registrierte den Schmerz vermutlich. Irgendwo am Rande ihres Bewusstseins, am Rande dessen, was relevant und wichtig war.
Seit das Unwetter hereingebrochen war und die Baue unter der Last des Wassers ächzten, hatte sie nämlich ganz andere Prioritäten. In diesem Moment kämpfte sie sich außerhalb des Lagers gerade mit einem besonders hartnäckigen Haselzweig ab, um ihn dem wachsenden Haufen neben sich hinzuzufügen. Die Wände der Baue zu verstärken war jetzt ihre Aufgabe – eine, die sie sich selbst zugeteilt hatte. Was wäre auch anderes übriggeblieben? Einige Krieger inklusive des Zweiten Anführers waren mit den Opfern eines Fuchsangriffs beschäftigt; wozu sie nichts beitragen konnte, gejagt hatte sie schon, und die Situation mit den Zweibeinern schien sich geklärt zu haben, denn ihre Patrouille wurde schlussendlich doch nicht aus dem Lager entsendet.
Zweibeiner - Feuer, verbranntes Fleisch, verknüpfte ihr Verstand gnadenlos die Worte. Und löste eine Kettenreaktion aus.
Plötzlich stiegen ihr die Gerüche wieder in die Nase. Ein Würgen brach sich Bahn in ihrem Hals. Sie ließ das Bündel Äste fallen, dass sie gerade im Begriff war zum Lager zu bringen, und kämpfte gegen den Würgereiz an. An etwas anderes denken musste sie, an etwas anderes, nicht an die Nacht vor so vielen Jahren, als Efeupfote… zerfetzt und zermalmt - an etwas anderes.
Sie versuchte es mit Clankameraden, malte sich ihre Gesichtszüge aus,
- doch diese waren ihr fremd, und wieder schlich sich der Gestank in ihren Mund, sie konnte ihn sogar auf der Zunge schmecken.
Sie versuchte es mit der Umgebung um sie herum, betrachtete tropfende Blätter und wie sie zitterten, als ein Vogel sie im Flug streifte, wollte das Bild der zerschändeten Leichen verdrängen, verdrängen
- doch Blut und Feuer trübten in ihrem inneren Auge alles, was vor ihr zu sehen war.
Sie spürte bittere Galle in sich aufsteigen und war hilflos, hilflos wie ein neugeborenes Junges, als sich der Mageninhalt schließlich vor ihr auf den Boden ergoss. Efeupfote, schrie ihr Herz zum Himmel, und sie hörte kein Regenrauschen und Vogelgezwitscher mehr, nur eine Mischung aus Würgen und Wimmern und Schluchzen, während in ihr Trauer bebte. Ihren Bruder und Vater so zu sehen – es hatte ihr den letzten Rest gegeben. Hatte ihr alle Gefühle ausgesogen, alle Freude genommen, bis sie sich sicher war, nie wieder mehr empfinden zu können als ein toter Stein. Und wie ein Stein war sie versunken, damals… in bodenloser, orientierungsloser Trauer, allein, als blutjunge Schülerin. Es war ihr egal gewesen, was sie von den beiden getrennt hatte, wie ihr Bruder sie schikaniert und ihr Vater sie bedrängt hatte. Nie wieder bis zum Verschwinden ihrer Mutter hatte sie so furchtbar gelitten.
Ihre Mutter.
- Der Gedanke an ihre Mutter trat etwas los in ihr. Lorbeerschatten war auf einmal so erschöpft, als hätte sie zehn Schlachten auf einmal gekämpft.
Sie spieh den letzten Rest übelriechender Flüssigkeit aus, spülte sich das Maul mit Regenwasser und verscharrte die Spuren mit mechanischen Bewegungen. So gut sie konnte klaubte sie die nassen Äste zusammen und stakste in Richtung Lager, der Kopf wie leergefegt. Stumpf, so war sie, und einsam wie eine riesige leblose Höhle; unfähig, noch einen klaren Gedanken zu fassen.
Die Kätzin zerrte an den Zweigen, als sie durch den Lagereingang kroch, und stolperte auf die Lichtung, als sie das Geäst mit einem Ruck befreien konnte.
Sie würde alles ablegen für einen anderen Krieger oder einen anderen Tag, und in den Kriegerbau wanken.
Dort würde sie sich hinlegen, mit leerem Magen und schmerzenden Gliedern und einer Müdigkeit, die Jahrhunderte alt zu sein schien.
Und trotzdem würde sie lange, lange nicht schlafen können.
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 27 EmptySo 11 März - 23:52

Seidenwind spürte, dass Schattenjunges ihr gern zugestimmt hätte, als sie vorschlug, Federjunges zu putzen. Doch der Kater blieb still und die Königin war froh darum, einen so umsichtigen Sohn zu haben. Sie kannte ihn in und auswendig, auch wenn er noch nicht lange bei ihr war. Sie hatte ihn gefunden und sich seiner angenommen. Und nun hatte sie Federjunges bekommen. Es störte sie nicht weiter, dass ihre Jungen nicht ihre leiblichen Jungen waren. Das war in Ordnung. Sie würde dennoch für jedes ihrer Jungen töten, um es zu beschützen. Man konnte sie wirklich als eine gute Mutter bezeichnen, sie würde alles für ihre Jungen tun und diese waren bei ihr gut aufgehoben. Doch auch wenn sie alles für ihre Jungen tun würde, bedeutete das nicht, dass sie diese nicht auch ihre eigenen Erfahrungen machen lassen konnte. Sie war liebevoll, fürsorglich...und schloss die Jungen in ihr Herz. Es waren zwar nur Streunerjungen, aber für sie waren sie dennoch wertvoller als alles andere.
Nachdem sie sich aufgerichtet hatte, hatte sie Schattenjunges und Federjunges einander vorgestellt. Erst dann widmete sie sich der Fellpflege ihres kleinen Neuzugangs. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie innehielt. Die ganze Zeit über war sie mit liebevollen Bewegungen über das Fell der kleinen gesprenkelten Katze gefahren, das schon so verdreckt gewesen war, dass sich Klumpen gebildet hatten. Welche Mutter ließ soetwas zu? Seidenwind konnte das nicht verstehen. Selbst ihr verwaister Schattenjunges hatte sauberer ausgesehen, als sie ihn gefunden hatte.
Dann donnerte es. Sowohl Schattenjunges als auch Federjunges zuckten zusammen. Das musste ihr erstes Gewitter sein. „Es ist alles in Ordnung“, miaute sie sanft mit ihrer rasselnden Stimme. „Das ist nur ein Gewitter. Das gibt es hin und wieder, wenn Spannungen in der Luft sind. Es wird ein wenig Lärm machen mit seinem Donnern und es werden ein paar Blitze zucken, aber schon bald ist es vorbei. Und dann ist die Luft ganz besonders schön. Ich verspreche euch, dass wir dann hinausgehen“, miaute die Königin und leckte beiden Jungen über den Kopf. Nun hätte sie Flaumjunges doch gerne bei sich. Auch wenn ein Gewitter nicht unbedingt gefährlich war, sie war nun schon so lange von ihrer Kleinen getrennt. Besonders gut ertragen konnte sie das nicht.
Dann stellte Federjunges eine Frage, was sie aus ihren Gedanken riss. Ob Donnerblut wirklich bald kommen würde. Wenn sie das nur wüsste...sie hatte nicht die geringste Ahnung, ob er es überhaupt jemals tun würde. Sie blickte in die Augen des Jungen. Diese Zuneigung war nicht zu übersehen. Und es brach ihr schon jetzt das Herz, dass es überhaupt sein könnte, dass er nicht kam. „Ich bin sicher, er wird kommen, wenn er Zeit hat. Als Krieger hat man viele Pflichten. Man muss jagen gehen, damit der Clan immer genug zu essen hat. Und man muss an den Grenzen patrouillieren, sie also immer wieder ablaufen und neu markieren, damit es unser Territorium bleibt. Und um zu gucken, dass niemand darauf gegangen ist, um uns zu schaden. Und bei Regen oder Sturm muss er gemeinsam mit den anderen Kriegern und den Schülern die Bauten verstärken, damit die Katzen im Innern nicht nass werden. Oder möchtest du gerne nass werden?“ Die letzte Frage war ein liebevolles Necken, ihre Augen blitzten dabei vor Zuneigung, machten aber auch deutlich, dass es ein spilerisch gemeinter Satz war. Sie hoffte, damit einen Weg gefunden zu haben, der von allein zeigen würde, ob Donnerblut Interesse daran hatte. Sie könnte es nicht verstehen, wenn er nicht käme. Aber was sie über ihn gehört hatte, machte ihr auch nicht unbedingt Hoffnung. Was er Herzfeuer angetan hatte war grausam. Auch nur darüber nachzudenken ließ sie schon niedergeschlagen werden.
Reden strenge sie zwar an, aber sie wusste ja, dass es Jungen meistens gefiel, Geschichten zu hören. Sollte sie ihnen das anbieten? Würde ihnen das durch das Gewitter helfen? Und durch die Abwesenheit von Donnerblut? Sie überlegte noch, als eine mehr als durchnässte Blutstern den Bau betrat. Etwas an ihr gefiel Seidenwind nicht. Ihre Haltung erregte etwas in der Königin und als Blutstern sie dann ansah, wusste sie es. Ihre Schwester war verletzt worden. Vielleicht würde ihr Flaumjunges helfen können...
Blutstern, sag, könntest du Flaumjunges hereinholen? Ich hab Angst, dass sie krank wird. Sie ist bei Sprenkelpelz, glaube ich“, miaute sie mit einem sanften Lächeln. „Und vielleicht hast du dann Lust, dich ein Weilchen zu uns zu gesellen. Du hast bestimmt eine tolle Geschichte für uns“, schnurrte sie mit warmer Stimme, doch war das Schnurren sehr anstrengend für Seidenwind und ließ ihre Stimme immer mal wieder brechen. Gern hätte sie offen mit ihr gesprochen, doch Federjunges und auch Schattenjunges sollten auf keinen Fall eine solche Unterhaltung mitbekommen. Wenn sie nach einer Geschichte eingeschlafen waren würden sie sich leise unterhalten können. Aber an Einschlafen war auch erst zu denken, wenn Flaumjunges wieder hier war. Und sie konnte sich vorstellen, dass es Blutstern helfen könnte, ihre kleine Tochter zu sehen.



//sorry, der ist leider nicht besonders gut



Das Gespräch, wenn man es denn so nennen konnte, war sehr schwer für die zierliche Schülerin. Braunellenpfote war seine Zeit nicht wert, sie wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte, was er von ihr erwartete. Auch wenn sie bezweifelte, dass sie etwas für ihn tun konnte. Sie war zu nichts in der Lage, wie sollte sie ihm dann gutes tun können? Sie war unwürdig, unfähig und das Lebens nicht wert. Nicht einmal die Luft in ihren Lungen verdiente sie. Sie war verschwendet. Anders die Luft, die von der Schwester eingeatmet wurde. Häherpfote, ihre ruhige, wunderbare Schwester. Sie kannte die Angst in ihren Augen, kannte jede Narbe unter ihrem weichen Fell. Und schämte sich für jede von ihnen, hatte sie doch wieder einmal versagt. Sie selbst hätte die Narbe tragen müssen. Und ihre Schwester hätte unberührt sein sollen. Es war ihr Leben, der einzige Sinn, den dieses hatte, ihre Schwester zu schützen. Ihr beizustehen war wichtig, damit sie leben konnte.
Sie verdiente keinen Mentor. Auch keine Ausbildung. Schlangenblick hatte lange versucht, ihre Meinung in dieser Hinsicht zu verändern. Gelungen war es ihm nicht. Sie fühlte sich wie eine Last, das auf seinen Schultern lag. Sie wollte keine Last sein. Dazu hatte sie auch gar kein Recht. Niemand sollte sich um sie kümmern, das verdiente sie nicht.
Als sie zusammenzuckte, sah er sie an. Sie konnte seinen Blick nicht deuten. Hatte sie ihn verärgert? Das wollte sie nicht! Wie hatte sie das nur tun können? Sie war wirklich nichts wert. Er hatte es nicht verdient, dass sie ihn verärgerte. Er war zu gut dafür und sollte sich nicht über sie aufregen müssen. Dann sprach er. Seine Worte waren verwirrend. Was wollte er damit sagen? Sie selbst lebte, um Häherpfote zu schützen. Aber warum sollte er sie schützen? Das ergab keinen Sinn. Er fügte an, dass er ihr niemals etwas tun würde. Doch Braunellenpfote besaß kein Urvertrauen. Sie konnte anderen nicht vertrauen. Die einzige Katze, der sie vertraute, war Häherpfote. Denn gemeinsam mit ihr war sie durch die Hölle gegangen. Sie hatten das gleiche erlebt. Auch wenn sie sich unterschieden, sie hatten etwas gemeinsam. Ihre Vergangenheit. Die Enttäuschung, der Bruch des Vertrauens. Die Narben auf der Haut...aber vor allem auf der Seele. Und die Narben blieben. Für immer.
Vielleicht wäre es irgendwann möglich, dass die Seele wächst, das gesundes Gewebe nachkommt und die Narben an Bedeutung verlieren. Aber bleiben würden sie immer. Besteht kein Urvertrauen, wird es auch niemals entstehen. Es entsteht in der ersten Zeit des Lebens, in der die Mutter sich des Jungens annimmt und es niemals enttäuscht. Doch Braunellenpfotes Mutter hatte das nicht getan.
Ohne Seidenwind und Schlangenblick wären sie vermutlich tot. Sie hätten keine Chance gehabt. Doch auch jetzt...manchmal fragte Braunellenpfote sich, ob es nicht vielleicht besser gewesen wäre, zu sterben. Denn sie war nicht würdig, zu leben. Und würde das vermutlich niemals sein.
Sie hatte keine Ahnung, dass Finsterblick in diesem Moment begriff, was das Zentrum ihres Lebens darstellte. Und was für Konsequenzen das hatte. Was geschehen würde, wenn Häherpfote etwas ernsthaftes zustieß...Braunellenpfote wusste es nicht. Sie würde es auch niemals herausfinden wollen.
Scheu blickte sie durch die Dunkelheit des Sturms zu ihrem Mentor. Es war noch nicht viel Zeit, die er mit ihr verschwendet hatte. Aber sie fühlte sich schuldig. Er hätte die Zeit sinnvoll verbringen können. Nun sah sie ihn an, sofern der Regen es erlaubte. Irgendwie hatte sie das Gefühl, etwas tun zu sollen. Etwas zu sagen. Etwas zu machen. Aber sie wusste nicht was. War völlig überfordert. Er erwartete doch etwas...aber was nur? Was? Sie war zu dumm, es zu erkennen, zu schlecht...


//hoffe du kannst was damit anfangen



Mesquitenpfote hockte im Schülerbau. Er war dort nicht allein, aber es war dennoch langweilig. Er wollte etwas erleben, Abenteuer bestehen. Und nicht einfach nur herumsitzen und darauf warten, dass der Regen und der tobende Sturm nachlassen würden. Nein, das war wirklich langweilig. Er hatte ja sogar schon geholfen, die Wände der Bauten zu verstärken. Und nun hatte er seit Ewigkeiten sein Fell trocken geleckt und es hatte doch irgendwie keinen Sinn gehabt. Ja, es war nun trockener, allerdings benötigt man Ausdauer dabei, Beflissenheit. Beides Fehlanzeige. Es war zu langweilig gewesen. Warum musste alles langweilig sein?! Warum musste das alles so laufen. Warum musste dieser vermaledeite Sturm losbrechen? Er hätte draußen sein sollen, mit Enzianfrost. Er sollte trainieren. Aber nein. Mesquitenpfote hockte im Bau. Und es gab nichts spannendes zu tun. Er könnte sich mit jemandem unterhalten. Allerdings hatte er selbst nichts vom Tag zu berichten. Wahrscheinlich wie jeder andere. Er sah sich um. Die seltsamen Schwestern Braunellenpfote und Häherpfote waren nicht im Bau. Er könnte dieser seltsamen Entwicklung nachgehen...aber draußen war es widerlich und er hatte keine Lust, sich erneut gezwungen zu sehen, sein Fell zu trocknen. Er würde einfach fragen, wenn sie wiederkämen. Wahrscheinlich würde er einen dümmlichen Blick und Schweigen ernten. Mehr war da meist nicht. Eindeutig seltsame Schüler. Mesquitenpfote schüttelte den Kopf. Das war keine Beschäftigung nach seinem Geschmack. Er blickte sich um und entdeckte Ingwerpfote. Sie war auch seltsam. Sie war jeden Tag anders. Nervig. Absolut nervig. Unfassbar, was für Katzen es doch gab. Magmapfote konnte er nicht entdecken. Die war noch eine der normaleren hier. Wobei normal auch absolut nicht das Attribut wäre, was er ihr zuschreiben würde. Seltsam. Alle waren sie hier seltsam. Krallenpfote war ihm recht sympathisch, aber der war wohl mal wieder bei seinem Mentor. Schlangenblick. Der Heiler bildet einen Krieger aus. Er hätte darüber gelacht, wäre sein eigener Mentor nicht ebenfalls von Schlangenblick ausgebildet worden. Und der taugte was, da war er sich sicher. Immerhin konnte Mesquitenpfote schon einigermaßen gut jagen. Zumindest war er kein völliger Versager in dieser Hinsicht.
Ihm war nun doch sehr langweilig. Und da Ingwerpfote das einzige Wesen in der Nähe war, was mit ihm interagieren könnte, musste er sich ihren Launen einfach stellen. Er konnte das schon, bisher hatte er es immer geschafft. Und daran würde sich auch so schnell nichts ändern. Er war niemand, den man hasste. Er war jemand, den man ansah, der beliebt war. Durch seine charmante Art, seinen Witz – und hin und wieder aufgrund von Regelverstößen. Aber die blieben immer im Rahmen. Er würde niemals bewusst jemand anderem schaden. Welche Katzen ihn allerdings heillos überforderten, das waren diese seltsamen Schwestern. Bei denen stimmte echt was nicht. Dass auch bei ihm selbst etwas nicht stimmte, kam ihm nicht in den Sinn. Denn in seinen Augen war er stimmig, auch wenn das nicht die Realität war.
Er schlenderte zu Ingwerpfote und setzte sich. Man würde sie wohl als ganz hübsch bezeichnen. Cremefarbenes Fell mit sehr dunklen Applikationen, schöne blaue Augen. Aber sie war komisch. Und deswegen verlor sie an Attraktivität. Er mochte es, sein Gegenüber einschätzen zu können – oder zumindest den Charakter zu kennen. Er wollte keinem launenhaften Biest gegenüberstehen. Ob Ingwerpfote ein Biest wäre, sei dahingestellt. „Ist dir auch so langweilig wie mir?“, fragte er freundlich. Sein Lächeln war zwar schief, war dadurch aber irgendwie charmant oder sogar attraktiv. Seine Selbstsicherheit war erkennbar, aber er wirkte keineswegs egoistisch. Nein, er wirkte freundlich und aufgeschlossen, ein Funkeln in seinen Augen verriet den Schelm darin und sein Schlappohr zuckte.
Seine einzige Idee war noch immer, herauszufinden, wo das Schwestern-Duo hingegangen war. Hoffentlich hatte Ingwerpfote eine bessere.
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 27 EmptyDo 15 März - 14:52

Es war ein schöner Traum, den sie hatte. Endlich hatte sie es geschafft perfekt zu jagen. Ohne, dass jemand etwas an ihr auszusetzen hatte. Oh SternenClan, wie wundervoll! Die helle Kätzin hatte eine dicke fette Maus und dazu noch eine Taube erlegt, die sich in das Territorium verirrt hatte. Beide waren richtig dick und fett, von einer wunderbaren Blattgrüne. Stolz trug Ingwerpfote ihren Fang zurück ins Lager und wurde augenblicklich nur so von allen anderen Schülern und sogar von den Kriegern gelobt und geehrt. Auch die Anführerin bekundete ihren Stolz. Die Schülerin genoss es, in einem solchen Licht vor allen anderen zu stehen, nur gelobt zu werden und von jedem gemocht. Doch dann verdunkelte sich der Himmel und auf einmal war sie nicht mehr im Lager des SchattenClans und bei all den anderen Katzen. Auch hatte sie keine Taube und keine Maus mehr im Maul. Stattdessen befand sie sich auf einer schwarzen Ebene. Es sah aus wie eine Wiese, jedoch war sie nicht grün und voller Blumen, sondern schwarz wie der Donnerweg. Dann fing es an und es donnerte über ihr am Himmel.
Erschrocken erwachte die helle beigefarbene Kätzin aus ihrem Traum. Gerade, als von draußen ein lautes Donnern grölte. Vermutlich hatte das Gewitter sie aufgeweckt. Dabei hatte sie doch so sehr gehofft, sie könnte schlafen und dann wieder aufwachen, wenn dieses scheußliche Wetter endlich vorbei war und man wieder raus konnte, ohne Gefahr zu laufen nass zu werden und sich eine Erkältung zu holen. Aber wie es schien hatte die Schülerin Pech gehabt und musste warten. Seufzend blieb sie liegen und leckte sich über die eine weiße Pfote. Da bemerkte sie, dass sie sich nicht alleine im Schülerbau befand. Ein anderer Kater war hier. Mesquitenpfote. Die helle Schülerin wusste, dass der Kater älter war als sie, auch wenn es nur ein Mond war, dennoch schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf. Sie wollte um jeden Preis vor dem anderen zum Krieger ernannt werden. Ob er dann wohl eifersüchtig auf sie wäre? Zumindest könnte sie dann sagen, dass sie vor einem anderen, einem älteren, zum Krieger ernannt worden war, während dieser noch immer im Schülerbau verweilen musste. Welch eine grandiose Idee das doch war. Bestimmt würden andere sie dafür bewundern und vielleicht würde sie ja tatsächlich mal Freundschaften schließen können.
Nun bewegte sich der graue Kater und Ingwerpfote folgte ihm mit den Augen, wie er sich zu ihr begab. Verwirrt und interessiert zugleich wandte sie ihm den Kopf zu. Er sprach sogar mit ihr! Wie sollte sie auf seine Frage nur reagieren? Sollte sie ihn abblitzen lassen und sagen, dass es sie nicht interessierte, was er machte? Wobei... Das wäre ziemlich unhöflich, dennoch wäre es vermutlich normal für sie, wenn sie es auch laut ausgesprochen hätte. Zum Glück tat sie es aber nicht und konnte sich dementsprechend kontrollieren. Also sollte sie vielleicht einfach mit ihm sprechen und eine Unterhaltung anfangen? Das bedeutete sie musste versuchen freundlich zu sein. Ob sie das wohl hin bekam?
"Na ja, ich bin eben durch das Gewitter wieder auf gewacht. Ich hatte noch gar keine Zeit, mich zu langweilen.", erklärte sie wahrheitsgemäß und ihre Schnurrhaare zuckten. "Aber ich denke du stehst hier schon rum, seit der Regen begonnen hat. Ja, da wäre mir vermutlich auch langweilig." Ingwerpfote hoffte sehr, sie hatte diese Worte nicht unhöflich rüber gebracht. Wenn doch, war es nicht so gemeint. 'Ach SternenClan, wieso muss das Leben nur immer so kompliziert sein? Wieso kann man nicht einfach das sagen und aussprechen, was man auch wirklich will? Und sich nur die bösen Dinge denken und nie ausversehen auch aussprechen.', fragte sich die Schülerin, der das einfach zu oft passierte.
Wie gerne Ingwerpfote einfach weiter geschlafen hätte. So langsam fragte sie sich tatsächlich, was sie jetzt nur tun könnte. Wie lange das Unwetter da draußen wohl schon wütete? Und ob es irgendwann auch mal aufhören würde zu regnen, zu donnern und zu blitzen? Die Schülerin hatte schon einmal ein Gewitter mitbekommen. Jedoch nur ein kleines und soweit sie wusste, waren Gewitter wie dieses hier nur sehr selten. Ob es überhaupt jemanden gab, der mal ein noch schlimmeres Unwetter mitbekommen hatte? Vielleicht würde sie demnächst mal dem Bau der Ältesten einen Besuch abstatten. Einfach nur, um ihre Neugierde in der Hinsicht zu stillen.

// 708 Wörter
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 27 EmptyFr 13 Apr - 8:23

Blutstern

Die Anführerin ging aus dem Heilerbau aus, in den strömenden Regen. Es regnete immer noch fest, alles war nass. Aber dennoch ging die Kätzin ruhig zur Kinderstube, sie würde nicht rennen. Nein. Vor dem Bau schüttelte sie sich und trat dann ein. Sie blinzelte kurz gegen die Dunkelheit, erkannte ihre Schwester und ging dann zu ihrem Nest. „Hallo, Seidenwind,“ miaute sie leise, als sie ihre Schwester erblickte, diese lag mit den Jungen im Nest. Ihre Schwester sah auf und blickte sie an. „Blutstern, sag, könntest du Flaumjunges hereinholen? Ich hab Angst, dass sie krank wird. Sie ist bei Sprenkelpelz, glaube ich“, miaute sie mit einem sanften Lächeln. „Und vielleicht hast du dann Lust, dich ein Weilchen zu uns zu gesellen. Du hast bestimmt eine tolle Geschichte für uns“, schnurrte sie mit warmer Stimme, doch Blutstern merkte sofort, dass das Schnurren ihrer Schwester schwer fiel. Blutstern blinzelte kurz, sie blickte auf die Jungen, die bei Seidenwind waren, Flaumjunges war nicht dabei. Wollte ihre Schwester sie quälen? Sie wusste genau, sie sehr sie ihre Tochter vermisste. Sie wusste genau…dass Flaumjunges Angst vor ihr hatte. Genau wie all die anderen. Die Anführerin leckte sich kurz über die Nase. „Ich hole sie“, miaute sie und trat wieder raus in den Regen. Die Kätzin sah sich um und entdeckte Sprenkelpelz an einem Halbwegs trockenen Fleck. Sie ging sofort hin, entdeckte Flaumjunges bei ihm. „Sprenkelpelz“, miaute sie ruhig zur Begrüßung. Dann neigte sie den Kopf zu dem Jungen hinab. „Flaumjunges, deine Mutter sucht dich, komm, ab ins Nest mit dir“, miaute sie und stupste unbewusst das Junge dabei an. Als sie sich dessen bewusst wurde, zog sie den Kopf zurück. Die Anführerin wartete, bis das Junge losging, währenddessen musterte sie das Kätzchen, gleichermaßen breiteten sich eine gewisse Wärme und ein stechender Schmerz in ihrer Brust aus. Dies war ihr Junges. Ihre Tochter. Aber sie würde es wahrscheinlich nie erfahren. Blutstern würde irgendwann alleine sterben. Ohne Familie, ohne Freunde. Seidenwind behandelte sie bestimmt nur nett, weil sie es vor den Jungen nicht anders konnte. „Komm“, miaute sie erneut.
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Ares
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 27 EmptySa 14 Apr - 20:41


Sprenkelpelz

Angesprochen:Erwähnt:Sonstiges:
Blutstern, Nebelfeder, FlaumjungesMoorkralle, SeidenwindSchattenclan, 13 Monde

Der Kater war mit der momentanen Situation heillos überfordert und er befürchtete, dass diese Unsicherheit nach außen zu erkennen war. Er hasste es... Er hasste sich dafür... ebenso wie Flaumjunges und vor allem Nebelfeder. Er kam mit dem ganzen nicht klar... kam mit den Gefühlen nicht zurecht, die er immer dann verspürte, wenn die hübsche Kriegerin in seiner Nähe war. Wusste nicht, was sie zu bedeuten hatten... eigentlich... waren sie ähnlich dem, was er gegenüber Seidenwind empfand – und doch so ganz anders, dass es ihn verwirrte. Die Gefühle für Nebelfeder waren wilder... ließen ihn innerlich brennen... verzehrten ihn.
Ein leises Fauchen entwich dem Kater, mehr gegen sich selbst gerichtet als gegen die anderen.
Wann – zum Sternenclan – war er so schrecklich melancholisch geworden? So nachdenklich? Das passte nicht zu ihm... diese Schwäche hatte er abgelegt. Schon seit seiner Schülerzeit... jedenfalls hatte er dies gedacht.
Da spürte er, wie Flaumjunges sich dichter an ihn drückte... er sah, wie ein Schatten über Nebelfeders Gesicht huschte, als das Junge vor ihr zurück wich. Der Drang, der Kriegerin tröstend über die Wange zu lecken, ihr zu versichern, dass die kleine einfach nur Schüchtern ist und es kein persönlicher Angriff gegen Nebelfeder war. Doch er fand keine Worte... konnte nicht aus sich heraus... und schwieg deshalb. Sprach stattdessen Flaumjunges an, ohne zu ahnen, wie sehr er seine Clan-Gefährtin mit den Worten verletze, die er an das Junge richtete.
Aber so war Sprenkelpelz nun einmal... er verletzte die Katzen in seiner Nähe nicht absichtlich... jedoch dachte er einfach nicht darüber nach, wie seine Worte auf andere wirkten. Was wiederum wohl daran lag, dass es ihn schlichtweg nicht interessierte... jedenfalls bei den meisten Katzen im Clan nicht. Nebelfeder... nun... sie war eigentlich eine der wenigen Ausnahmen. Sie wollte er nicht verletzen. Niemals!
Im Grunde war es traurig, dass zwei ausgewachsene Katzen so umeinander herum schlichen, ohne sich ihre Gefühle füreinander zu gestehen. Sei es aus Angst... oder aus anderen Gründen.
Als Nebelfeders Stimme erklang, hob der Kater den Kopf und blickte die Kätzin an, die Ohren zuckten nachdenklich. Er hätte ihr gerne gesagt, sie könne bleiben... aber er konnte nicht. Wusste nicht wie. Die Worte kamen nicht über seine Lippen. Zudem ihr Verschwinden auch noch einen sinnvollen Grund hatte. Immerhin regnete es inzwischen wirklich ohne ein Ende zu finden und eine Erkältung konnte den Tod bedeuten. Deshalb nickte er nur und kam sich vor wie ein Mäusehirn. Vielleicht... sollte er das Junge auch besser ins Trockene bringen? Am Besten wäre es, wenn sie zurück zu Seidenwind in den Bau kehren würde.
Da wurde seine Aufmerksamkeit von Flaumjunges in Beschlag genommen und er blickte zu ihr hinab. Wie kam sie nur auf diesen dummen Gedanken? “Das bildest du dir nur ein... Nebelfeder war doch sehr nett... sie wollte nur Freundschaft mit dir schließen. Es stört sie nicht, wenn du bei mir bist.“, murmelte er.
Auf seine Frage, ob er sie zurück zu Seidenwind bringen sollte, schüttelte das kleine Kätzchen den Kopf und lächelte ihn an. Ein zärtliches, warmes Gefühl breitete sich bei ihrer Antwort in ihm aus. Ist es so... wenn man eine Familie hat? Ein Junges? Wenn jemand da ist, der bei einem sein möchte?, fragte er sich, nachdenklich. Ihre Frage machte ihn... stolz. Beim Sternenclan... er wünschte, er wäre ihr Vater... aber dem war nicht so... und Seidenwind würde ihn niemals als ihren Gefährten in Betracht ziehen. “Hm... ich könnte... aber wenn deine Mama einen Gefährten findet, wird dies dein Papa sein. Und zwei kannst du ja schlecht haben, nicht wahr?“, miaute er mit einem Gefühl, als hätte er einen Stein im Magen.
“Und keine Sorge... Nebelfeder mag es nur nicht, nass zu werden. Es war nicht deine Schuld.“, miaute er.
Er seufzte leise, richtete sich aber im nächsten Moment kerzengrade auf, als Blutstern zu ihnen trat und ihn begrüßte. Respektvoll neigte Sprenkelpelz den Kopf. “Blutstern.“, erwiderte er und sah zu, wie sie das Junge anstupste und meinte, dass Seidenwind sie suchte. Gerne hätte Sprenkelpelz verhindert, dass sie Flaumjunges mitnahm... aber sie war die Anführerin... Seidenwind die Mutter... und er hatte kein Recht auf das Junge.
So sah er also einfach nur still zu, wie Blutstern das Kätzchen zurück in den Jungenbau brachte. Für einen kurzen Moment blieb Sprenkelpelz einfach nur stehen, bis ihm ein Regentropfen direkt auf die Nase fiel. Er schüttelte sich und lief in den Kriegerbau, vorbei an Moorkralle, der im Eingang lag und in dem auch Nebelfeder vor kurzem verschwunden war.
Der Kater erblickte die Kätzin in ihrem Nest, wo sie sich einer Fellpflege widmete. Sprenkelpelz kratzte seinen Mut zusammen und fragte: “Nebelfeder... ist alles okay?“



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Moorkralle

Angesprochen:Erwähnt:Sonstiges:
HäherpfoteSeidenwind, Sprenkelpelz, Flaumjunges, Nebelfeder, BlutsternSchattennclan, 2 Jahre, 11 Monate


Der getigerte Kater lag im Eingang zum Kriegerbau und blickte hinaus in den Regen. Bis vor kurzem war sein Blick auf eine ganz bestimmte Katze gerichtet gewesen. Ein Blick voller Hass, voller Wut.
Seine grünen Augen hatten sich nicht einmal von Flaumjunges abgewandt. Nahezu stechend war sein Blick gewesen und es scherte ihn nicht, dass seine Clankameraden ihn sehen konnten.
Es war hinreichend bekannt, dass er Seidenwind hasste... und alles, was zu ihr gehörte, was sie liebte. Pech, dass auch das Junge dazu zählte. Er machte da keine Ausnahmen. Einst hatte das Kätzchen ihm im Wege gestanden. War aus dem Jungenbau gelaufen, ohne auf ihre Umgebung zu achten.
Sie war ihm gegen das Bein gelaufen und er wusste noch, wie sie entschuldigend zu ihm aufgesehen hatte – und ihr Lächeln bei seinem Anblick verblasste. Oh, er hätte ihrem armseligen Leben zu gerne ein Ende gesetzt... doch mitten im Lager unmöglich... Im nächsten Augenblick war Seidenwind zu ihnen getreten, mit ihrem verdammten, sanften Lächeln, bei dessen Anblick er hätte kotzen können.
Sie hatte ihn angeblickt und sich entschuldigt... Als würde er ihr jemals verzeihen! Egal worum es ging. “Was du getan hast, kann nicht entschuldigt werden.“, hatte er ihr geantwortet, mit einer Stimme so kalt wie Eis – doch in seinen Augen hatte ein Hasserfülltes Feuer gebrannt.
Moorkralle konnte den Verrat nicht verzeihen, den die Königin in seinen Augen verbrochen hatte... den Verrat an ihm. Er hatte sie geliebt... verehrt... er hätte alles für sie getan... doch Seidenwind hatte nichts besseres zu tun gehabt, als sich dem erstbesten an den Hals zu werfen. Sie hatte seine Gefühle mit Pfoten getreten... hatte ihn zurück gewiesen... IHN! Eine bessere Partie hätte sie überhaupt nicht bekommen können. Er war perfekt! Alles an ihm. Beinah jede Kätzin buhlte um seine Aufmerksamkeit. Er hatte sie alle ignoriert... damals... für eine Kätzin, die seiner einfach nicht wer war. Zu spät hatte er dies erkannt...
Doch sein verletzter Stolz ließ nicht zu, dass er die Sache auf sich ruhen ließ... Selbst jetzt noch, nach vielen Monden die vergangen waren, trieb ihn der Wunsch nach Rache an. Der Hass auf Seidenwind vergiftete ihn. Mit jedem Tag der verging ein wenig mehr. Hatte seinen Charakter geprägt.
Der Kater fuhr die Krallen aus und vergrub sie tief in die aufgeweichte Erde, wünschte sich, es wäre Seidenwinds Körper, in den sie sich versenken würden.
Irgendwann... er musste sich nur gedulden... irgendwann würde er sie zerstören. Dafür war ihm alles Recht... jedes Mittel... jeder Weg...
Nur kurz hatte sein Blick zu Sprenkelpelz gewechselt. Ebenfalls eine Katze, die er hasste... viel zu nah stand er Seidenwind. Viel zu nahe... und wie es aussah, schien auch Flaumjunges an dem Kater gefallen zu finden. Sollte sie sich nur an ihn gewöhnen... sollte sie ihn in ihr kleines Herz schließen... umso mehr wird es sie verletzen, wenn sie ihn verlieren würde. Oh... er hatte schon allerhand Pläne... allerhand Szenarien im Kopf. Eine schlimmer, eine grausamer als die andere.
Die grünen Augen des Katers blitzten auf, als Nebelfeder an ihm vorbei in den Kriegerbau lief. Bis vor kurzem hatte sie noch bei Flaumjunges und Sprenkelpelz gehangen... doch nun... ihr Blick sagte ihm, dass etwas vorgefallen war. Sie schien verletzt... Es kümmerte ihn nicht... Aber vielleicht... vielleicht konnte er sie auf seine Seite ziehen. Sie benutzen... für sich gewinnen... Ein Überlegung war es wert.
Als er zurück zu Flaumjunges sah, versperrte ihm eine schwarze Gestalt die Sicht auf das Kätzchen und ein leises, wütendes Fauchen entwich ihm. Blutstern... die Anführerin... mehr Kater als Kätzin... kein Wunder, dass sich niemand für sie interessierte. Böse Gedanken... doch auch sie gehörte zu Seidenwind. Eine weitere Chance, die Königin zu verletzen.
Sie nahm das Junge mit sich Richtung Jungenbau und nun erhob sich auch Sprenkelpelz, rannte an ihm vorbei und lief zu Nebelfeder... fragte, ob alles in Ordnung wäre. Narr... , dachte Moorkralle. Als würde die Kätzin ihm die Wahrheit sagen, dazu war seine Clan-Kameradin viel zu stolz.
Da wurde seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes gerichtet. Auf der Gegenüberliegenden Seite des Lagers trat eine zierliche, ja schon winzig zu nennende Katze aus dem Schülerbau. Seine Schülerin... Häherpfote.
Ein Lächeln erschien auf Moorkralles Gesicht – doch es war keinesfalls freundlich zu nennen. Wie Blutstern auf den Gedanken kam, ausgerechnet ihm eine Schülerin zu geben – und dann auch noch eine mit solchen Komplexen – war ihm ein Rätsel... aber warum sollte er sich beklagen?
Es machte ihm Spaß, mit ihr zu spielen... viel Spaß... er sah zu, wie sie zum Frischbeutehaufen lief und davor stehen blieb – jedoch ohne etwas zu nehmen zu einem trockenen Fleckchen eilte und sich nieder legte. Sein Lächeln wurde breiter, die Augen funkelten.
Moorkralle erhob sich, streckte sich einmal kurz und lief dann zum Frischbeutehaufen, nahm sich eine dicke Maus und trat dann zu Häherpfote. Er ließ die Maus vor ihren Pfoten fallen und streckte sich dann neben ihr aus, so dicht, dass sein Körper den ihren berührte. Wohl wissend, dass ihr diese Nähe mehr als unangenehm war. “Iss... du bist eh schon viel zu dünn... ich kann keine Schülerin gebrauchen, die ein leichter Windstoß schon davon trägt. Als ob es nicht schon reicht, dass du unfähig bist, vollkommen Talentlos... Mit deinem schielenden Auge bist du du nicht einmal ansehnlich. Also mach etwas nützliches und ernähre dich ausreichend – durch meine Hilfe werden wir vielleicht sogar dich zu einer einigermaßen nützlichen Kriegerin ausbilden können.“, miaute er, seine Stimme ätzend freundlich.








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Kringelfell
Die Kätzin war mit der Situation überfordert. Widersprüchliche Emotionen wirbelten durch ihren Körper. Die Liebe, die sie gegenüber ihrem Sohn empfand, nahm ihr fast den Atem... doch die Schuldgefühle wüteten heiß in ihr.
Wie hatte sie ihre Jungen nur so vernachlässigen können? Es gab nichts, was dies hätte entschuldigen können. Natürlich hatte das plötzliche Verschwinden ihres Gefährten sie stark getroffen... aber es war noch lange kein Grund gewesen, sich vor allem und jedem zurück zu ziehen. Sie hatte in ihrer eigenen Welt gelebt und kaum mit bekommen, was um sie herum geschehen war. Das Leben im Clan  zog an ihr vorbei, während sie Tagein und Tagaus in ihrem Nest lag und an die Bauwand starrte.
Vielleicht hätte sie dem allem schon früher entrinnen können, hätte sie eine Freundin oder einen Freund unter den Schattenclan-Katzen... doch es gab absolut niemanden, der ihr nahe stand. Natürlich hatte sie selbst nie viel getan um dies zu ändern. Sie war der Meinung, die anderen würden sie hassen, weil sie aus dem Donnerclan kam... Ihre reservierte Art war mit Sicherheit auch als Arroganz gewertet worden... Sie vermisste den Donnerclan... Sie vermisste die Katzen dort... ohne ihren Gefährten gehörte sie hier nicht her.
Kringelfell unterdrückte ein Schluchzen und nur das warme Fell ihres Sohnes, welcher an ihrer Seite lag, sorgte dafür, dass sie es schaffte.
Nur zögerlich hatte sie damit begonnen, sanft über den grauen Fell Staubpfotes zu lecken, doch sein Schnurren bestärkte sie und das rhythmische Streicheln ihrer Zunge wurde stärker. Bei seinen leisen Worten, dass er sie vermisst hatte, setzte ihr Herz für einen Moment aus und Tränen bildeten sich in ihren Augen, die sie rasch weg blinzelte. “Es tut mir leid...“, flüsterte sie, wohl wissend, dass es für ihr Verhalten keine Entschuldigung geben konnte.
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 27 EmptySo 15 Apr - 19:24

Staubpfote

Der Schüler folgte seiner Mutter Kringelfell in den Kriegerbau. Dort angekommen schnupperte er kurz, dann kletterte er in das Nest zu seiner Mutter und schmiegte sich stumm an sie. Er spürte, wie seine Mutter sich verkrampfte, dennoch blieb er so liegen. Sie bewegte sich dann neben ihm, hob den Kopf. Dann leckte sie ihm zögernd über das Fell. Ein leises schnurren entfloh seiner Kehle und er schmiegte sich enger an sie, er war froh, dass sie ihn nicht verjagt hatte. „Ich habe dich vermisst“ miaute er leise, kaum hörbar. Er spürte, wie traurig seine Mutter war. Wie…verzweifelt sie war. Er roch die unterdrückten Tränen, schmiegte sich noch enger an ihren warmen Körper. Er wollte für sie da sein, ihr ein Grund sein, wieder glücklich zu sein. Auch, wenn er dadurch zurück stecken musste. Er schnurrte lauter, als das rhytmische streichen ihrer Zunge fester wurde. Sein Herz setzte für einen Moment aus, als er die geflüsterten Worte seiner Mutter hörte. “Es tut mir leid...“, flüsterte sie. Staubpfote hob den Kopf und sah sie direkt an. „Es ist vergangen, okay?“, miaute er leise. Er drückte seine Nase kurz an die seiner Mutter, ehe er den Kopf senkte und anfing, ihr das Fell zu putzen, dabei schnurrte der junge Kater leise. Er hatte seine Mutter wirklich vermisst, schrecklich vermisst. Aber nun war sie wieder hier, und nichts auf der Welt würde ihn wieder von ihr weg bekommen.
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 27 EmptySo 15 Apr - 20:02

Häherpfote

Aus dem Augenwinkel sah Häherpfote eine Bewegung und als sie den Kopf drehte, sah sie wie sich eine Gestalt auf sie zu bewegte. Dieses goldene Fell hätte sie überall erkannt.
Das kleine Herz in ihrer Brust schien sich zu verkrampfen und augenblicklich fühlte die graue Kätzin diese Beklommenheit, die sie immer fühlte, wenn sie Moorkralle sah.
Augenblicklich wurde ihr schlecht, wobei sie sich nicht sicher war, ob diese Empfindung nicht doch von dem Hunger kam.
Wie um dies zu bestätigen, gab ihr Magen ein leises, knurrendes Geräusch von sich und Häherpfote senkte ein wenig beschämt den Blick, obwohl vermutlich niemand etwas gehört hatte.
Doch trotz ihres Hungers hatte sie keinen Appetit und selbst die dicke Maus, die ihr Mentor nun vor ihr fallen ließ, konnte nichts daran ändern.
Seine Stimme sorgte dafür, dass sich die Haare in ihrem Nacken aufstellten und seine plötzliche Nähe ließ sie kurz zusammenzucken. Eine Tatsache, die ihm sicher nicht entgangen war. Doch am schlimmsten waren seine Worte. Denn obwohl sie diese Beleidigungen – oder viel mehr die brutale Darstellung der Realität – bereits gewöhnt war, trafen sie sie wieder erneut mitten ins Herz.
Würde sie für jedes böse Wort, welches über sie gesagt wurde, eine Maus bekommen, müsste sie nie wieder Hunger leiden.
Die Übelkeit stieg weiter an, doch ihr blieb nichts anderes übrig, als ein Stück von der Beute abzubeißen und vor seinen Augen zu essen. Währenddessen war sie sich seiner Nähe die ganze Zeit bewusst und sie musste große Kraft aufwenden, um den Drang abzurücken zu widerstehen.
Die Maus war saftig und köstlich, aber trotzdem mussten sie jeden einzelnen Bissen herunterwürgen. Dies bewies nur noch einmal, dass sie der Beute und der Fürsorge des Clans nicht Wert war. Sie dachte an die Jungen in der Kinderstube und an die Ältesten in ihrem Bau, die diese Maus so viel mehr gebraucht hatten und ihr Herz schmerzte nur noch mehr.
Ja selbst einer Schlange im Wald hatte es mehr verdient als sie.
Vermutlich hatte Moorkralle mit Absicht eine so dicke Maus ausgesucht. Beute von einer solchen Größe hätte sie sich normalerweise mit Braunellenpfote geteilt, da sie alleine eine solche Portion nicht schaffte. Ihr Magen war immer noch nicht an große Mengen gewöhnt.
Deshalb war sie auch schon nach der Hälfte des toten Tieres satt. Aber was würde passieren, wenn sie aufhörte zu essen? Irgendwas musste Folgen, irgendwas würde Moorkralle sagen oder tun, irgendetwas, was vielleicht noch schlimmer war als hier neben ihm zu liegen.
Sie nahm noch einen Bissen und wusste, dass sie nicht mehr konnte. Es fühlte sich so an, als ob sie sich jeden Moment übergeben müsste. Die kalte Luft füllte ihre Lungen, als sie versuchte, irgendwie dieses Gefühl wegzuatmen, aber es gelang ihr nicht.
Hilflos hob sie den Kopf und suchte den Blick ihrer Schwester Braunellenpfote. Denn sie brauchte jetzt ihren Trost, da es vermutlich das Einzige war, was ihr in dieser Situation helfen konnte.
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 27 EmptyFr 20 Apr - 1:45

Flaumjunges fühlte sich bei Sprenkelpelz wohl. Sie mochte ihn, denn ihre Mama mochte ihn. Sie mochte auch ihre Tante, aber die war auch gruselig. Sie war so...unnahbar. Sie verbarg so vieles. Das war dem jungen Kätzchen einfach nicht recht geheuer. Flaumjunges war zwar noch ein Junges, aber sie hatte ein gewisses Gespür entwickelt. Sie wusste, wann jemand gegen sie war. Sie hatte es oft genug am eigenen Leib erfahren, dass sie nur ein Streunerjunges war und damit wertlos, dass sie niemals etwas Gutes erreichen könnte. Es war oft genug gesagt worden, um das ohnehin unsichere Kätzchen noch weiter zu verunsichern. Genau aus diesem Grund zog sie sich auch ängstlich vor Nebelfeder zurück. Die Kriegerin hatte etwas in ihrem Blick...etwas an ihr zeigte ihr, dass sie ihr nicht recht war.
Nachdem sie gegangen war, wandte sich Sprenkelpelz ihr erneut zu. Seine Worte sollten sie wohl beruhigen, aber ihr kam es vor, als wollte er flunkern. Dabei hatte ihre Mama ihr beigebracht, dass man das nicht tun durfte. Und ihre Mama wusste alles. Also hatte ihre Mama recht. Aber sie glaubte nicht, dass Sprenkelpelz das böse meinte. Und dieser wollte sie Glauben machen, dass Nebelfeder kein Problem damit hatte, wenn sie bei ihm war. Ihm musste das doch aufgefallen sein...
Das Junge blickte aus großen blauen Augen zu ihm auf und lächelte. „Du meinst es nur lieb. Aber ich bin ein Streunerjunges. Viele mögen mich nicht. Ich weiß, wenn jemand mich nicht mag...“, miaute sie vorsichtig. Zwar wusste sie, dass der Begriff Streunerjunges der Grund dafür war, was dieser allerdings bedeutete, wusste das Junge nicht. Sie hatte keine Ahnung, dass Streuner etwas schlechtes waren, etwas, was im Clan nicht angesehen war. Dass sie selbst dadurch größere Schwierigkeiten haben würde als Junge, die im Clan geboren worden waren. Auch ihre Geschwister waren Streunerjunge. Sie mochte Schattenjunges. Er war älter als sie selbst, würde vor ihr Schülerin werden. Er würde die gleichen Probleme bekommen wie sie selbst, aber er war selbstbewusster und nahm sich das, was die anderen sagten, nicht ganz so sehr zu Herzen. Flaumjunges liebte ihren Bruder. Sie verstanden sich gut und sie hatten auch schon einige Male zusammen gespielt. Aber am meisten liebte sie ihre Mama. Es gab keine bessere Mama als ihre. Und sie hätte gerne auch einen Papa. Sie fühlte sich Sprenkelpelz nahe und so rutschte es ihr heraus. Er war eine gute Katze und sie vertraute ihm. Sie fühlte sich bei ihm geborgen und wohlig. So stellte sie sich ihren Papa vor. Es mochte sein, dass er noch sehr jung war, aber das war ihr gleich. Sie mochte ihn. Und er fühlte sich an wie ein Papa. Das war wichtig.
Du könntest ja Mamas Gefährte werden. Dann wärst du mein Papa und Mama wäre nicht mehr allein“, miaute sie und lächelte ihn an. „Und Mama sagt, ich kann zwei Mamas lieb haben. Die Mama, die mich zur Welt gebracht hat, und sie. Und wenn ich zwei Mamas lieb haben kann, kann ich auch zwei Papas lieb haben“, fügte sie hinzu. Ihr war nicht klar, dass sie bereits zwei Papas hätte, wenn sie nur einen im Clan fand. Denn sie hatte keine Ahnung, dass ihre leibliche Mutter auch einen Vater bereithielt. Dass sie diesen gebraucht hatte, damit sie überhaupt hatte entstehen können. „Und ich mag dich. Du fühlst dich an wie ein Papa. Glaube ich“, flüsterte sie. Sie wusste nicht, ob er sie hatte hören können. Ein Teil von ihr wollte das, aber ein anderer Teil hatte Angst, dass er sie nicht mochte. Dass er sie gar nicht lieb hatte. Dabei hatte sie ihn lieb. Sie kannte ihn zwar kaum, aber sie hatte vom ersten Moment das Gefühl gehabt, ihn ganz doll gern zu haben.
Sprenkelpelz sagte nochmal, dass Nebelfeder es nicht böse gemeint hatte. „Du magst sie. Und sie mag dich auch. Ihr solltet Freunde sein“, miaute sie und lächelte ihn an. Sie hatte keine Ahnung, welche wunden Punkte sie bei ihm getroffen hatte. Erst ihre Mama, dann Nebelfeder. Sie kuschelte sich an ihn, denn sie wollte gerade bei ihm bleiben. Ihre Mama bekam ein neues Baby. Das hatte sie gesehen. Und es fühlte sich komisch an. Es war nicht, dass sie nicht teilen wollte. Sie teilte ja auch gern mit Schattenjunges. Aber sie hatte Angst, dass das neue Junge sie nicht mochte. Oder...dass ihre Mama das neue Junge lieber hatte...? Es war ein Gedanke, aber er machte ihr schreckliche Angst. Sie vergrub ihr Gesicht in seinem Fell. „Ich wünsche mir einen Papa“, flüsterte sie traurig. „Und ich hab dich ganz doll lieb.“ Das war vielleicht nicht durchdacht, aber sie war ein Junges. Sie trug ihr Herz auf der Zunge. Sie verstellte sich nicht. Sie war eben einfach jung und unschuldig, unbedarft und unberührt. Sie presste die Augen fest zu und spürte Sprenkelpelz' weiches Fell und seinen Körper. So achtete sie auch gar nicht auf ihre Umgebung. Es hatte angefangen, zu regnen. Schon vor einiger Zeit. Aber sie war gern hier bei ihm. Er war nett und lieb. Er war der beste Kater, den sie kannte. Er war perfekt dafür, ein Papa zu sein. Er kümmerte sich um sie, er war schon oft bei ihrer Mama gewesen und hatte nach ihr gesehen. Mama...sie musste unwillkürlich wieder an das neue Junge denken und schluckte.
Erst Blutsterns Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Ihre Tante stupste sie an und Flaumjunges schlug die Augen wieder auf. Sie sollte also das neue Junge kennenlernen. Sie zögerte. Dem Jungen kam nicht in den Sinn, dass Blutstern sich durch das Zögern zurückgewiesen fühlen könnte. Das war nicht ihre Absicht und sie war wohl auch einfach noch zu jung, um soweit zu denken. Sie dachte nur daran, dass sie sich unwohl fühlte, dass da ein neues Junges war. Sie blickte flehend, bittend zu Sprenkelpelz auf. Ob er mitkommen würde? Vielleicht wäre es dann leichter...doch sie wusste, dass diese Situation durch nichts leichter werden würde.
Blutstern forderte sie erneut auf, mitzukommen. Flaumjunges schmiegte sich kurz an Sprenkelpelz' Bein, um sich Mut zu holen, und kämpfte sich dann durch den schlammigen Grund hinter Blutstern her zur Kinderstube. Ihr größtenteils weißes Fell, was bis eben noch relativ trocken gewesen, war nun durchnässt und verschmutzt. Sie war zu dicht am Boden, um dem Schlamm entgehen zu können. Und anstrengend war es auch. Der Weg kam ihr ewig vor, aber sie schaffte es.





//Ganz zufrieden bin ich damit nicht...
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 27 EmptyFr 20 Apr - 16:42

Blutstern

Die Anführerin trat aus der Kinderstube raus in den regen. Die Kätzin sah sich um und entdeckte Sprenkelpelz an einem Halbwegs trockenen Fleck. Sie ging sofort hin, entdeckte Flaumjunges bei ihm. „Sprenkelpelz“, miaute sie ruhig zur Begrüßung. Dann neigte sie den Kopf zu dem Jungen hinab. „Flaumjunges, deine Mutter sucht dich, komm, ab ins Nest mit dir“, miaute sie und stupste unbewusst das Junge dabei an. Als sie sich dessen bewusst wurde, zog sie den Kopf zurück. Blutstern sah, wie das Junge zögerte, und ein dumpfer Schmerz pochte in ihrer Brust. Ihr Herz stolperte einige Male, die Anführerin wartete, bis das Junge losging, währenddessen musterte sie das Kätzchen, gleichermaßen breiteten sich eine gewisse Wärme und ein stechender Schmerz weiter in ihrer Brust aus. Dies war ihr Junges. Ihre Tochter. Aber sie würde es wahrscheinlich nie erfahren. Blutstern würde irgendwann alleine sterben. Ohne Familie, ohne Freunde. Seidenwind behandelte sie bestimmt nur nett, weil sie es vor den Jungen nicht anders konnte. „Komm“, miaute sie erneut. Die Kätzin sah zu, wie Flaumjunges sich kurz an Sprenkelpelz Bein drückte. Blutstern drehte sich um und ging los Richtung Kinderstube. Der Regen prasselte auf ihren großen Körper, sie achtete darauf, ihre Pfoten tief genug in den Schlamm zu drücken, damit Flaumjunges stellen hatte, wo sie nicht zu sehr einsank. Sie zuckte mit einem ohr, hörte, wie Flaumjunges sich hinter ihr durch den Schlamm kämpfte. Blutstern blieb stehen, sie wandte den Kopf und wartete, bis Flaumjunges bei ihr angekommen war. Die Anführerin neigte den Kopf und hob das Junge am Nackenfell hoch. So würde es schneller gehen, so würde Flaumjunges nicht noch dreckiger werden. Blutstern ging mit dem Jungen im Maul weiter und trat dann in die Kinderstube. Sie ging sofort zu dem Nest ihrer Schwester, dort setzte sie Flaumjunges ab. Sie unterdrückte den Wunsch, das Fell des Jungen sauber zu putzen, stumm sah sie ihre Schwester an.
313
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 27 EmptyFr 20 Apr - 19:21

Moorkralle
Träge beobachtete der Krieger seine Schülerin. Sah zu, wie sie fast widerwillig die Maus fraß und dabei aussah, als würde sie sich jeden Moment übergeben. Aber sie schien es nicht zu wagen, etwas von der Beute liegen zu lassen... Was erwartete sie, was er dann tat?
Moorkralle hatte das Zucken ihres Körpers gespürt, als er sich neben sie gelegt hatte und ein zufriedener Ausdruck war in seinen Augen erschienen. Zu dunkel, um wirklich beruhigend zu wirken.
“Dir ist die Nähe zu mir doch nicht unangenehm... oder?“, fragte er mit einem trügerisch sanften Schnurren, während er die Kätzin dabei beobachtete, wie sie ein Stückchen nach dem anderen aus der Maus riss.
Der Kater sah, als der Moment gekommen war, wo sie keinen Bissen mehr herunter bekam. Hilflos sah sie zu Braunellenpfote, die in einiger Entfernung mit ihrem Mentor Finsterblick saß.
Für einen kurzen Augenblick sah auch der Krieger zu den beiden Katzen und obwohl sein Blick noch immer kalt und hart wirkte, schien die Feindseligkeit aus seinen Augen zu verschwinden, als er den anderen Kater betrachtete.
Finsterblick war wohl die einzige Katze überhaupt, die der Schattenclan-Krieger als Freund sah. Niemals würde er selbst ihn als solchen bezeichnen, andere hingegen würden den Begriff als passend bezeichnen. Der Kater war im selben Alter wie er selbst. Sie waren zusammen aufgewachsen und neben Seidenwind war Finsterblick wohl einer der wenigen, die Moorkralles Fehler und Schwächen kannten – und wohl der einzige, der das VerdorbeneSelbst des Katers zu erkennen vermochte.
Braunellenpfote hingegen... sie war in den Augen des getigerten Katers genauso viel Wert wie alle anderen Katzen – außer ihm selbst... nämlich nichts. Sie war nur ein weiterer Stein auf seinem Weg, Seidenwind zu zerstören.
Egal... er sollte sich jetzt lieber um seine eigene Schülerin kümmern und sich nicht Gedanken über die seltsame Kätzin bei Finsterblick machen. Sein Blick flog zu der halb gegessenen Maus und im Anschluss zu Häherpfote`s gequälter Miene. Die Mundwinkel des Katers zuckten und ein verschlagenes Lächeln huschte über sein Gsicht. “Du musst sie nicht komplett auffressen, wenn du keinen Hunger mehr hast.“, sagte er leise und neigte den Kopf näher zu Häherpfote und leckte ihr das Fell im Nacken, welches sich noch nicht zur Gänze wieder angelegt hatte. Bei jeder anderen Katze hätte es wohl als Sympathiebekundung eines Mentors an seinen Schüler bezeichnet werden können... in Moorkralles Fall war es dies aber nicht - nicht einmal im entferntesten.
Er tat es nur aus einem einzigen Grund... er wollte Häherpfotes Unbehagen verstärken und sie Demütigen.
“Meine Liebe Schülerin... Dein Schicksal ist es, alleine zu bleiben... deine Schwester wird irgendwann einen Gefährten finden – sie sieht viel besser aus und hat scheinbar auch mehr im Kopf. Aber du, Häherpfote... du wirst alleine bleiben – und Braunellenpfote wird dich vergessen. Also solltest du dich freuen, dass dir überhaupt ein Kater so nahe kommt... In meiner grenzenlosen Güte sehe ich darüber hinweg, dass du meiner nicht wert bist. “
Und ja... er meinte es tatsächlich, wie er es sagte. Allerdings betraf das seiner nicht wert nicht unbedingt nur Häherpfote... nein... es betraf jede Kätzin, die er kannte. Er war einfach zu gut für jede.

Kringelfell
Ihre Ohren zuckten, als Staubpfote auf ihre leise dahin gehauchten Worte erwiderte, dass alles vergessen sei. Vergangenheit.
Aber nein... dies war es nicht... denn was ihr Sohn nicht wusste war, dass sie bereits wieder plante, ihn zu verlassen. Sie alle zu verlassen. Sie wollte zurück zum Donnerclan... aber würden die Katzen sie jemals wieder aufnehmen? Oder war es ihr verdammt, ein Leben als Einzelläuferin zu führen?
Das wollte sie nicht... alleine würde sie niemals überleben. Dafür war sie nicht stark genug, zu abhängig von anderen. Sie war... schwach. Erbärmlich. Egoistisch... eigentlich war sie dies schon immer gewesen. Das hatte sie immer und immer bewiesen... anderen... sich selbst.
Kringelfell spürte die Nähe ihres Sohnes, Schuldgefühle überwältigten sie und fast ruckartig erhob sich die Kätzin. “Gar nichts ist okay...“, flüsterte sie, bevor sie fluchtartig den Bau verließ. Mit nahezu irrem Blick blickte sie sich um, sah nach rechts, nach links. Wusste nicht, wohin. Sie musste weg... raus... fort von dem allem... Wieder einmal fliehen.
Sie setzte sich in Bewegung und stürmte aus dem Lager, ohne Ziel. Einfach... weg.

---> mal schauen ^^

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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 27 EmptyDi 24 Apr - 11:21

Nebelfeder war in den Bau der Krieger geflüchtet. Sie war geflüchtet vor dem Unwetter, aber eigentlich waren die Worte Sprenkelpelz' der Grund gewesen. Und natürlich das Verhalten von Flaumjunges. Es hatte die helle graue Katze gekränkt. Vor allem aber, dass sie sich ausgeschlossen fühlte. Ausgeschlossen von dem Kater, für den sie immer stärkere Gefühle entwickelte. Warum? Warum nur? Sie wünschte, es gäbe eine Katze, mit der sie darüber reden könnte. Eine Katze, die ihr zuhören würde, mit der sie ihre Gedanken teilen und über ihre Gefühle sprechen konnte. Doch eine solche Katze gab es für sie nicht im Clan.
Betrübt legte sie sich hin, legte sich die eine Pfote über die Schnauze und schloss die Augen. Am Liebsten würde sie überhaupt nichts mehr Fühlen und nichts mehr Denken können. Alles bereitete ihr Schmerzen. Riesige Schmerzen, ganz tief in ihr, am Herzen. Draußen wütete noch immer das Unwetter und der Donner grollte weiterhin. Schon wieder schossen ihre Gedanken zu Sprenkelpelz. Ob der dunkle Kater wohl noch immer da draußen saß, mit Flaumjunges? Unfreiwillig meldeten sich die Eifersuchtsgefühle in der Kriegerin. Warum war das Leben nur so schwer, nur so kompliziert? 'Ach SternenClan, was soll ich denn nur machen..?', fragte Nebelfeder und bat um Hilfe, obwohl sie wusste, sie würde keine bekommen. Denn was sollte der SternenClan schon großartig machen können?
Die hellgraue Kriegerin öffnete wieder ihre Augen und horchte auf das Atmen ihrer Clankameraden, die sich auch im Bau niedergelassen hatten, um dem Unwetter zu entkommen. Es schien, als würden einige von ihnen schlafen und Nebelfeder wünschte, auch sie könnte sich an jemanden kuscheln und zufrieden einschlafen. Aber dem war nicht so. Ihr Fell war noch Nass vom Regen und sie fror. Augenblicklich setzte sie sich auf und begann sich über das Fell zu lecken in der Hoffnung, dadurch könnte sie es trockener bekommen.
Auf einmal betrat eine weitere Katze den Bau der Krieger, kam auf sie zu und schon bevor er sie erreichte hatte die Hellgraue es an dem Duft erkannt und ihr Herz machte einen Satz und klopfte unkontrolliert schneller als zuvor. Sprenkelpelz war zu ihr getreten und stellte ihr eine Frage, bei der die Kätzin am Liebsten laut aufgelacht hätte vor Schmerz. Enttäuschung machte sich in ihrem Herzen breit. Warum um alles in der Welt fragte er sie, ob alles okay sei? Bemerkte er denn nicht, dass überhaupt nichts mehr okay war? Die Kriegerin beendete ihre Fellpflege und blickte den Kater an, was ihr Herz nur noch mehr zum Rasen brachte. Für einen kurzen Moment verlor sie sich in seinen Augen und ertappte sich bei dem Gedanken daran, wie schön es wäre, an seiner Seite einzuschlafen und sich gegenseitig die Zungen zu geben. Ein Schaudern durchfuhr ihren Körper bei den Gedanken.
Um nicht unhöflich zu wirken wollte sie ihm antworten, dass alles in Ordnung sei. Sie öffnete schon ihr Maul, jedoch kam kein Ton aus ihm heraus und verzweifelt schloss sie ihn wieder. Peinlich berührt starrte sie ihre Vorderpfoten an, während ihr Herz noch immer auf Hochtouren lief und sich in seiner Gegenwart einfach nicht mehr beruhigen wollte. Schon wieder drangen sich ihre Gedanken in den Vordergrund. Wie gerne sie sich an ihn schmiegen würde, ihm über die Schnauze lecken wollte. Wie schön es wäre, wenn er nur dasselbe für sie empfinden würde...
Beim letzten Gedanken atmete sie zitternd aus und wäre am liebsten aus der Situation geflohen. Einfach nur weggerannt und nie wieder zurück gekommen. Unsicher blickte sie Sprenkelpelz wieder an. Immer noch unwissend, was sie ihm antworten sollte. Die Gefühle, die sie spürte, schienen sie fast zu erdrücken. Wie gerne sie ihm einfach alles erzählen wollte! Aber sie wusste, er würde nie dasselbe für sie empfinden und aus diesem Grund konnte sie es einfach nicht über ihr Herz bringen. Sie wollte Sprenkelpelz nicht verlieren. Wollte nicht, dass er sich von ihr fernhielt. Wieder verlor sie sich in seinen hellen blauen, fast schon weißen Augen. Noch einmal holte sie Luft, schloss die Augen und stieß die Luft langsam wieder aus. Dann öffnete sie wieder ihre smaragdgrünen Augen und versuchte sich an einem gespielten Lächeln. "Hallo Sprenkelpelz.", flüsterte sie. Mehr als ein Flüstern brachte sie einfach nicht zustande. Sie schaffte es nicht, die Fassade eines Lächelns aufrecht zu halten und so brach es wieder. Gequält blickte sie nun drein, ließ sich wieder in ihr Moosnest sinken und hätte am Liebsten angefangen zu weinen. Nein, nichts war in Ordnung, rein gar nichts, doch wieso musste sie diesen Zusammenbruch genau jetzt erleiden, direkt vor Sprenkelpelz' Augen? Was war, wenn er es nun herausfand und sich tatsächlich von ihr abwandte?

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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 27 EmptyDi 24 Apr - 18:03

Finsterblick

Seine Worte hatten nicht ganz den Effekt, den er sich gewünscht hatte. Obwohl...hatte er sich etwas gewünscht? Müsste er inzwischen nicht eigentlich besser wissen und nichts mehr von seiner Schülerin erwarten? Nicht, weil sie nichts konnte oder so, sondern weil er sie nicht durchschauen konnte. Egal wie sehr es auch begreifen wollte, es war ihm nicht möglich, ihre Gedankengänge zu erraten. Und vielleicht wollte er das auch gar nicht.
Eine gewisse Erleichterung überkam ihn, als er Moorkralle sah, der auf seine Schülerin zuging.
Finsterblick wusste nicht genau, was er von dem Kater halten sollte. Ihm war bewusst, dass er kein Heiliger war und viele, sehr viele Fehler hatte, aber hatte er selbst die nicht auch? Das könnte auch der Grund sein, warum sie Freunde waren. Oder warum zumindest Finsterblick eine der wenigen Personen zu sein schien, mit der Moorkralle gut auszukommen schien. Ob der andere Krieger wirklich Freunde hatte, wusste er zwar nicht, aber er redete es sich gerne ein, dass so eine Verbindung zwischen ihnen beiden bestand.
Die anderen konnten einfach nicht hinter diese..durchaus eigene Fassade blicken und konnten nicht sehen, dass sich auch darunter eine schöne Seele befand.
Moorkralle brachte Häherpfote gerade eine Maus und ihm fiel auf, dass auch er seiner Schülerin Beute anbieten könnte. Sie hatte bestimmt noch nicht gegessen. Erstaunt beobachtete Finsterblick, wie sich der andere Mentor dicht neben seine Schülerin legte.
Da die beiden Schwestern nicht viel von Berührungen hielten, war dies ein wirklich mutiger Zug. Aber es stimmte ja, irgendwie mussten sie sich wieder an Nähe gewöhnen. Und Moorkralle schien da wohl eher die direktere Methode zu wählen.
Er selbst würde sich dies jedoch nie trauen. Braunellenpfote schien so zerbrechlich zu sein und er wollte sie nicht noch kaputter machen. Um ehrlich zu sein, er hatte selbst viel zu sehr Angst, ihr nahe zu kommen.
Lass uns zu deiner Schwester rübergehen!“, meinte er und hoffte, es würde mehr wie ein Vorsclag als ein Befehl klingen.
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 27 EmptyDo 26 Apr - 13:31

Schattenjunges beobachtete seine Mama, wie diese das verdreckte Fell des Neuzugangs Federjunges sauber leckte. Der Kater wusste augenblicklich, dass Seidenwind die kleine Katze schon längst in ihr gutes Herz geschlossen hatte und sie mit Sicherheit auch nicht mehr hergeben wollen würde. Schattenjunges schätzte es sehr, dass seine Mama ihn gefunden hatte. Er erinnerte sich noch ganz genau an seine leiblichen Eltern, doch Seidenwind war ihm als Mutter eindeutig viel lieber, weshalb er sie womöglich auch immer als seine richtige Mutter bezeichnen würde.
Als der Donner grollte und seine dunklen Ohren nervös zuckten, beruhigten ihn die Worte seiner Mama wieder. Das Gewitter würde bald vorbei sein und danach durfte er raus auf die Lagerlichtung! Er freute sich schon darauf, endlich wieder einen kühlen Wind auf seinem dunklen Pelz zu spüren. Einfach herrlich.
Doch Federjunges zerstörte ihm diese Gedanken wieder, als sie Donnerblut erwähnte. Schattenjunges mochte den Kater nicht. Obwohl er ihm nie begegnet war, so hatte er doch schon andere Katzen über ihn sprechen hören und nie war etwas gutes dabei gewesen. Das sagte ihm, falls Federjunges tatsächlich so sehr an diesem Kater hing, würde es ihr das Herz brechen, wenn er nicht kam. Und Schattenjunges wusste instinktiv, dass der Kater nicht kam. Als älterer Bruder stand es dann wohl in seiner Pflicht, seine kleine Schwester zu beschützen und sie dann aufzumuntern. Innerlich würde er sich schon auf eben diesen Moment vorbereiten. Wie lange oder kurz auch immer es dauern möge, bis dieser eintrat.
Bevor er weiter über das Aufmuntern anderer Katzen nachdenken konnte, betrat die Schwester seiner Mama die Kinderstube. Es war Blutstern, die Anführerin des Clans. Viele hatten Angst vor ihr, vor ihrem Aussehen. Schattenjunges hingegen war es reichlich egal, wie jemand aussah. 'Hauptsache man war nicht verdreckt bis hinter beide Ohren!', fügte er stumm hinzu, mit einem kleinen Seitenblick auf Federjunges, die nun durch Seidenwind's Wäsche schon viel besser aussah. Seidenwind bat Blutstern darum, Flaumjunges in den Bau zu bringen. Schattenjunges verstand noch immer nicht, wie man sich bei einem solchen Wetter nur draußen in der Nässe und Kälte aufhalten konnte und angewidert plusterte er sein Fell auf. Die Anführerin trat also wieder nach draußen, um Flaumjunges zu holen und der kleine Kater wappnete sich schon auf ein weiteres dreckiges Kätzchen. Immerhin waren Blutsterns Pfoten matschverschmiert gewesen was nur heißen konnte, dass die Lichtung ein reiner Matschhaufen war. Und Flaumjunges war noch ein Junges, besaß noch keine langen Beine die ihr erlaubten, über den Boden zu laufen. Dies musste einfach heißen, dass Flaumjunges sich in dem Matsch eingesaut hatte. Der Kater hätte fast schon aufgelacht, als Blutstern mit Flaumjunges im Maul den Bau betrat und seine Schwester tatsächlich so aussah, als hätte sie im Schlamm gebadet.

// 448 Wörter


Seidenwinds Zunge war angenehm auf dem gefleckten kleinen Körper. Federjunges stieß ein fröhliches Schnurren aus. Bei Seidenwind fühlte es sich gut an, wenn sie mit ihrer Zunge über das Fell der Kleinen ging. Federjunges erinnerte sich an ihre Mama zurück, die nur widerwillig mit kurzen energischen Zügen über das Fell des Kätzchens gegangen war und sie jedes mal fest gehalten hatte, weil Federjunges dem entrinnen wollte. Doch bei Seidenwind hier in der Kinderstube, ja daran würde sie Gefallen finden können.
Federjunges erschrak, als ein Donner über das Lager her rollte und ihr kleiner Körper zuckte heftig zusammen. Sofort erklärte Seidenwind, dass sie keine Angst zu haben braucht. Es sei nur ein Gewitter und so etwas passierte ab und zu mal. "Das passiert jetzt noch öfter?", fragte das kleine Junge und riss ängstlich die Augen weit auf. Wie konnten andere nur bei so lauten Geräuschen schlafen oder allgemein keine Angst haben? Ob man wohl von so einem Gewitter auch sterben konnte? Angstvoll presste sich der kleine dreckige Körper näher an Seidenwind heran.
Doch im nächsten Moment hatte sie schon keine Angst mehr, denn das Gespräch entwickelte sich in Richtung Donnerblut. Seidenwind erklärte dem Jungen was es hieß ein Krieger zu sein und was dieser alles tun musste. Federjunges war entzückt. Sie wollte auch so schnell es nur irgendwie ging ein solcher Krieger werden! Dann konnte sie bestimmt immer an Donnerbluts Seite sein und mit ihm gemeinsam all diese Pflichten erfüllen, wie Seidenwind beschrieben hatte.
Eine Katze betrat die Kinderstube. Sie war größer als Federjunges und kam ihr seltsamerweise gigantisch vor. Auch machte Blutstern dem Jungen auf irgendeine Art und Weise etwas Angst. Zögernd drückte sich das farbige Kätzchen wieder an Seidenwind heran. Das Junge hatte die Katze erkannt. Es war die Anführerin dieses Clans. Diejenige, die ihr erlaubt hatte hier im Clan zu verweilen. Dennoch hatte sie auf einmal etwas an sich, das der Kleinen einen unwohlen Schauer über den Rücken laufen ließ. War sie hierher gekommen, um Federjunges nun doch wieder hier raus zu werfen? Hatte sie ihre Meinung geändert und sie musste doch gehen? Von Panik überwältigt stieß sie ein klägliches Maunzen aus und vergrub ihr kleines Köpfchen an Seidenwind's Pelz. Sie wollte nicht hier weg. Es war doch gerade erst so richtig schön geworden!
Doch im nächsten Moment sprach Seidenwind die gruselige Katze an und bat sie ein weiteres Junges von draußen zu holen. Die Anführerin ging wieder raus und holte besagtes Junges. War sie also doch nicht nur her gekommen, um Federjunges aus dem Clan zu verfrachten? Oder stand ihr dies nun bevor?

// 426 Wörter
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 27 EmptySa 28 Apr - 18:36

Sprenkelpelz
Er verstand die Kätzinnen nicht... keine von ihnen. Sie waren ein Mysterium für ihn!
Warum konnten sie nicht einfach direkt sagen, was sie dachten? Er hatte den Eindruck, Nebelfeder wäre wütend auf ihn – auch, wenn er nicht wusste, welchen Grund sie dazu hatte. Weshalb also sagte sie nicht einfach was sie störte?
Kurz hatte er auch überlegt, sie einfach in Ruhe zu lassen... aber das war vermutlich auch ein Fehler. Das letzte mal, als er so gehandelt hatte, sprachen sie gefühlte 3 Monde nicht miteinander... Wenn Nebelfeder eingeschnappt war, dann so richtig. Und er hatte keine Lust, erneut vor ihr kriechen zu müssen, damit sie ihm verzieh... nicht, dass er es gemacht hätte.
So war er ihr also gefolgt, stand nun vor dem Nest der Kätzin und blickte auf sie hinab. Die anderen Katzen die sich im Bau aufhielten und in ihren Nestern schliefen, ignorierte er gekonnt.
Hätte er nur gewusst, was seine Frage in der Kätzin auslöste... aber in allen Dingen, die die Interaktion mit anderen beinhaltete und vor allem, wenn es um Gefühlsangelegenheiten ging, war der Kater wirklich noch sehr naiv.
Und selbst wenn... es wäre ihn wohl als letztes in den Sinn gekommen, dass die Kätzin Gefühle für ihn hegen könnte. Immerhin war Nebelfeder... eben einfach Nebelfeder. Sie war unglaublich hübsch und konnte einfach jeden haben. Er wusste, dass einige Kater Interesse an ihr zeigten... ganz schlimm war es auf der großen Versammlung. Absichtlich hielt er sich dort stets in Nebelfeders Nähe auf, sollte ja keiner von diesen Flohhirnen denken, er hätte Chancen bei ihr! Nicht, solange er ein Wörtchen mitzureden hatte! Dies hatte er natürlich nicht... aber da die Kätzin von diesen Abschreckungsmaßnahmen ihrer Verehrer nichts wusste, konnte er damit beruhigt weiter machen – ohne in Erklärungsnot zu geraten.
Darüber nachzudenken half ihm allerdings nicht wirklich weiter, nicht bei diesem Problem.
Schweigend sah der Kater zu, wie Nebelfeder sich mit der Zunge über ihr schönes Fell fuhr – jedenfalls bis er sie ansprach.
Sie blickte zu ihm... mit einem Blick, der bei ihm tatsächlich alles schrumpfen ließ. Beim Sternenclan... wenn er es nicht besser wüsste, würde er vermuten sie würde ihn hassen! Zuletzt hatte sie ihm einen dieser Blicke geschenkt, als sie beide noch Schüler waren!
Im nächsten Moment veränderte sich der Ausdruck und irgendwie schien sie Abwesend, während sie ihn nachdenklich zu betrachten schien. Sie machte ihn nervös...
Seine Ohren zuckten leicht, als Nebelfeder den Mund öffnete, ihn jedoch im selben Moment schon wieder schloss, ohne das ein Ton hinaus kam. Verwirrt legte er den Kopf schief und blickte sie an. Wartete darauf, ob nicht vielleicht doch noch heraussprudelte, was für ein Problem sie hatte.
Warum, zum Sternenclan, war sie denn so abwesend? Das kannte er überhaupt nicht von ihr. Normalerweise hatte sie einen scharfen Verstand... jetzt wirkte sie ein wenig dümmlich auf ihn. Fast wie ein Fisch an Land.
So hart konnte er es natürlich nicht sagen... deshalb fragte er: “Bist du krank?“ Eine Frage, für die er eigentlich ein paar Ohrfeigen verdient hätte... unsensibler war kaum möglich.
Allerdings befürchtete er tatsächlich, dass sie sich etwas eingefangen hätte... den zitternd stieß sie den Atem aus. Sein Blick wurde achtsam. Hatte sie sich erkältet? “Ist dir kalt? Soll ich dich wärmen?“ Eine unbedachte Frage, nicht ahnend, was es in ihr auslösen könnte. Sah sie nicht auch schlecht aus? Immerhin wäre ihre seltsame Stimmung damit erklärbar! Und diese war so gut wie jede andere.
Erneut versuchte sie ihm etwas zu sagen und dieses Mal kamen sogar Worte aus ihrem Mund – allerdings mit anderen, als mit denen er gerechnet hatte.
“Willst du mich ärgern? Das beantwortet meine Frage nämlich nicht.“, miaute er und blickte sie streng an – was bei ihm überraschend komisch wirkte. Das Lächeln, welches sie versuchte, täuschte nicht einmal ihn – vielleicht aber auch nur, weil es im nächsten Moment schon wieder verblasste.
Es ärgerte ihn... er wünschte sich seine alte Gelassenheit zurück... Sein emotionsloses Ich – welches eigentlich nur eine Maske für die Außenwelt gewesen war. Dank Nebelfeder war diese zerstört... aber er war ihr nicht böse darum – oder doch... jetzt grade in diesem Moment schon.
Er fühlte sich nämlich dank ihr wie ein Mäusehirn...



//RIIIIIIIIII! Schreib! Damit Lav schreiben kann! Ich will mit Mooooorkralle posten >_<
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 27 EmptySa 28 Apr - 22:46

Lorbeerschatten

Erwähnt
Sprenkelpelz, Nebelfeder
Angesprochen
/


Lorbeerschatten kam nicht besonders elegant zum Stehen, nach dem sie mit einem Büschel Zweigen im Maul ins Lager gestolpert war. Letzte Energiereserven, deren Ursprung ihr unerklärlich war, hielten sie gerade noch auf den Beinen; ihr Hals brannte von saurer Galle und ihr Herz war von einer eigenmütigen Schwere – es war, als würde diese unersättliche Einsamkeit, die sie verspürte, ihre Gliedmaßen auf den Boden nageln.
Gedankenlos nahm sie dies wahr, registrierte den Schmerz – alles tat ihr weh, jeder Muskel, ihre wunden Ballen, alles – und sie wälzte sich in dieser Qual, nur um nicht denken zu müssen, um sich nicht erinnern zu müssen… Die Erinnerungen, die auf sie warteten, waren zu grausam und zu schwer.
Mit mechanischen Bewegungen legte sie die Zweige ab, zog und zupfte sie zu einem ordentlichen Haufen, bis keine kleinste Astgabel mehr herausragte – beim SternenClan, was kümmerte sie das eigentlich? Sie hatte keine Ahnung, was sie gerade tat. Es schien alles wie in einem Traum, ohne Freude und ohne Trauer, nur ein Traum.
Die junge Kriegerin trabte durch nasse Regenschleier auf den Kriegerbau zu, vergaß sogar, dass sie diesen Ort eigentlich hasste – bis sie, ja, bis sie auf zwei andere Krieger traf, die sich ebenfalls in die dunkle Höhle zurückgezogen hatten. Als sie Sprenkelpelz und Nebelfeder sah, blieb sie stehen, als wäre sie gegen eine Wand gelaufen. Ihre Gesichtszüge entgleisten ihr und festigten sich in einer Maske aus Abweisung, Kälte und Zorn – die absolut einzige Reaktion, die sie ihren Clankameraden entgegen zu bringen wusste. Es war ohne Frage lächerlich, aber es ist nicht zu unterschätzen, was die Vergangenheit mit einer Katze anstellen kann.
So stand sie da also, starrte die beiden an, wollte irgendwie helfen – Nebelfeder zitterte ja – aber es würde alles in einem Desaster enden, wenn sie sich den beiden annähern würde. Daher fütterte sie diesen Funken in ihr, der sie wütend darüber machte, jetzt auch noch anderen Katzen begegnen zu müssen – dieses Temperament war bisweilen alles, was ihre versteinerte Miene bewahrte. Im gegenteiligen Fall würde sie wahrscheinlich mit großen (und ihr fremden) Worten ihr Mitgefühl ausdrücken, oder stotternd und stockend versuchen, Hilfe anzubieten; gemäß dem emotionalen Wrack, das sie eben war. Ehrlich gesagt wusste sie nicht einmal, was sie in diesem Fall machen würde. Sie hatte es ja noch nie versucht.
Lorbeerschatten blinzelte, wohl bewusst, dass sie mit Schweigen und Starren alles nur verschlimmerte. Wortlos schob sie sich an den beiden vorbei und suchte sich das Nest, das am weitesten im Abseits von allen anderen lag.
//410 Wörter
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 27 EmptySo 29 Apr - 17:52

Die Angst war Braunellenpfotes stetiger Begleiter. War sie feige? Vielleicht war sie das. Sie wusste es nicht, allerdings war feige etwas negatives. Und da sie selbst nichts positives war, wäre es gut möglich, dass sie feige war. Auf jeden Fall war sie ein Nichts. Sie hockte im Regen, da sie es nicht verdiente, trocken zu sein. Sie verdiente es, nass zu werden, denn sie hatte nicht alles getan, um ihre Schwester zu beschützen. Jede Katze würde sagen, sie hatte mehr als alles dafür getan, doch sie selbst empfand das nicht so. Sie sah in jeder Narbe auf dem Körper ihrer Schwester ihre eigene Unzulänglichkeit. Und auch jetzt war sie nicht bei ihr, um sie zu schützen.
Sie wusste, dass ihre Schwester litt. Sie wusste es, noch bevor sie genau den Grund erkannte. Moorkralle. Sie wusste, welche Angst ihre Schwester vor dem Kater hatte. Auch sie selbst zitterte bereits, wenn sie den Krieger sah. Nicht, weil sie selbst etwas von ihm fürchtete, denn sie selbst hatte jedes Leid verdient. Nein, es war die Angst um ihre Schwester, die sie trieb. Häherpfote brauchte nichts zu sagen, damit Braunellenpfote ihre Gefühle erkannte. Zu lange hatten sie schweigend gelebt, ohne eine Sprache, die sich mit Worten gebärdete. Sie waren stumm gewesen bis Schlangenblick sie das Sprechen lernte. Und sie hatten einander immer verstanden.
Durch den Regen konnte sie erkennen, dass Häherpfote sich in Moorkralles Gegenwart befand. So scheu Braunellenpfote auch war, sie würde sich jederzeit von ihm zerfleischen lassen, wenn er dadurch doch nur ihre Schwester in Ruhe ließ.
Scheu wandte sie den Blick zu Finsterblick, sah ihn nicht an. Sie war zu wertlos, um das zu dürfen, zu unwürdig für seine Gesellschaft. Viel eher sollte er sich um Häherpfote kümmern. Sie war sicher, vor ihm würde die Angst der Schwester geringer sein. Wenn sie nicht so unwichtig wäre, sie wäre zu Blutstern gegangen und hätte um einen Wechsel gebeten, einen Tausch. So, wie sie schon immer ihre Gesundheit für die von Häherpfote gegeben hatte. Am liebsten wäre sie aufgesprungen, wäre zu Häherpfote gelaufen und hätte sich zwischen sie und Moorkralle gelegt. Häherpfote wollte keine Berührungen. Sie wusste das. Sie selbst wollte auch keine Berührungen. In dieser Hinsicht waren sie einander gleich. Sie konnten nur einander ertragen, nicht aber jemanden von außen. Sie waren eine Einheit. Häherpfote, das Herz. Und Braunellenpfote, der Schutz des Herzens. Weniger wert, aber das war auch gut so. Denn sie hatte sich damals entscheiden müssen, als Junges. Am Bauch der Mutter. Der Mutter, die sie zerstörte. Die ihr das Leben genommen hatte, das Wesen. Sie wäre eine fröhliche Katze geworden. Mit einem schönen Lachen. Doch bis zu diesem Moment hatte Braunellenpfote in ihrem Leben noch kein einziges Mal gelacht. Alles, was sie konnte, war ein aufmunterndes Lächeln, was sie der Schwester gezeigt hatte, wenn sie verletzt dagelegen hatte, wenn tiefe Wunden den braunen Körper zierten und die hübsche Häherjunges Angst um sie hatte. Das Lächeln sagte vieles. Ich bin da. Es ist alles nicht so schlimm. Wir haben uns.
Erneut sah sie scheu zu Finsterblick. Er blieb still. Hatte sie ihn verärgert? Nun schenkte er ihr schon seine Zeit, seine unendlich wertvolle Zeit, und sie verärgerte ihn? Was war sie nur für ein abscheuliches Wesen? Was konnte sie eigentlich? Dann durchbrach er die Stille. War er nun wütend auf sie? Seine Worte ließen es nicht durchblicken, doch er war angespannt. Angespannt war schlimm. Ihre Mutter war immer und immer wieder angespannt gewesen. Gingen sie nun zu Häherpfote, weil Finsterblick sie für ihre Schuld bestrafen würde? Panik wuchs in Braunellenpfotes Herz. Würde er ihrer Schwester das antun, was eigentlich ihr gebührte? Wäre sie schuld daran, dass ihre Schwester litt? Weil sie etwas falsches gemacht hatte? Ängstlich sah sie den Kater an, ahnte nicht, dass seine Anspannung daher kam, dass er nicht wusste, wie er ihr begegnen sollte. Nein, sie vermutete den Fehler bei sich.
Sie zögerte, ob sie ihm folgen sollte. Ob sie mit ihm gehen sollte. Wenn nicht, würde er sie vielleicht hier strafen. Oder er würde es dennoch an Häherpfote auslassen. Und dann wäre sie nicht da, um sie zu schützen. Das gab den Ausschlag. Ihr eigenes Leben war wertlos, aber das ihrer Schwester war das nicht. Ihre Schwester hatte das beste verdient. Nicht das, was die Mutter gemacht hatte. Nein, sie hatte ein gutes Leben verdient. Aber weil das Schicksal es nicht wollte, hatte der Sternenclan Braunellenpfote gesandt, damit sie jedes Leid von Häherpfote fernhielt. Nur deswegen lebte sie.
Als sie stumm blieb, erhob sich ihr Mentor. Der Krieger, der unwertes Leben ausbildete. Seine Zeit vergeudete, anstatt dem Clan sinnvoll dienen zu dürfen. Sie folgte ihm, lautlos, geduckt. Um ihn nicht noch mehr zu verärgern. Damit Häherpfote nicht leiden musste. Nicht noch mehr. Sie würde es abfangen, musste ihre Schwester beschützen.
Sie hatten Moorkralle und Häherpfote erreicht. Sie lagen viel zu dicht nebeneinander. Braunellenpfote blickte in die Augen ihrer Schwester und sah das Leid. So viel Schmerz sie auch ertragen musste, sie konnte das nicht zulassen. Schnell glitt sie an Häherpfotes Seite, legte sich dicht neben sie und fing mit ihren Augen den der ihren ein. Etwas, was sie bereits als Junge getan hatten. In Situationen, die von Schmerz bestimmt waren, hatten sie einander angesehen und sich dadurch Zuspruch gegeben, einander Kraft und Halt gespendet. Und es half, sich auf den anderen zu konzentrieren, die Umwelt auszublenden. Machte jede Situation leichter. Sie schenkte Häherpfote das Lächeln, was ihr schon oft geholfen hatte. Ich bin da. Ich bin immer da, wenn du mich brauchst. Diese Bedeutung kannte die Schwester. Und Braunellenpfote meinte es so. Sie würde immer da sein. Immer. Und sie würde alles tun. Alles. Was um sie herum geschah, blendete Braunellenpfote aus. Moorkralle war nicht wichtig. Nicht jetzt. Und Finsterblick auch nicht. Jetzt gab es nur sie beide, die einander halfen.
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BeitragThema: Re: Lager des SchattenClans   Lager des SchattenClans - Seite 27 EmptySo 29 Apr - 20:34

Nebelfeder schämte sich so sehr. Wieso aber war ihr Sprenkelpelz gefolgt? Gab es einen Grund für sein Erscheinen? Wie es aussah, hatte er das kleine Flaumjunges in die Kinderstube gebracht. Irgendwie erleichterte das die Kätzin. So konnte sich das Junge wenigstens nicht erkälten oder anderweitig krank werden. Die Ohren der Grauen zuckten. Weshalb sorgte sie sich auf einmal um das Wohl anderer? Unwillkürlich blickte sie Sprenkelpelz an und sofort wusste sie, weshalb. Sie hatte sich in den Kater verliebt gehabt. Damit hatte es angefangen. Seit sie wieder mehr mit ihrem Kameraden machte, veränderte sie sich. Die Graue wusste selbst, wie gemein sie als Schülerin zu ihm gewesen war. Noch immer verfolgte es sie, nahm sie innerlich komplett für sich ein. Sie würde sich das nie, niemals verzeihen können, so mit ihm umgegangen zu sein. Und dennoch musste er es ihr verziehen haben. Sonst wäre er jetzt nicht hier. Sonst würde er sich nicht um sie sorgen. Falls er sich denn wirklich sorgte und sich nicht insgeheim lustig über sie machte. Nebelfeder, die Katze, die ihm früher gehänselt hatte und die er nun verhöhnen konnte. Aber nein, das würde Sprenkelpelz nicht tun. So war er nicht zu ihr.
Wie gerne Nebelfeder einfach drauf los gesagt hätte, was ihr auf dem Herzen lag. Was sie für den Kater vor ihr empfand. Doch so gerne sie es ausgesprochen hätte, sie wusste, dass sie ohnehin auf Ablehnung stoßen würde. Auslachen würde er sie. Ganz bestimmt. Immerhin hatte er doch schon jemanden. Oder war er nicht in die Mutter Flaumjunges' verliebt..? Wie ein Dorn stach ihr dieser Gedanke tief ins Herz und ließ sie zusammen zucken. Als sie den Mund öffnete um auf Sprenkelpelz' Frage zu antworten, ihn dann jedoch wieder hoffnungslos schloss, wusste sie nicht, was sie in dem Kater dabei auslöste. Etwas hilflos schien er zu fragen, ob sie denn krank sei. 'Nicht direkt. Eher krank vor Liebe...', dachte sie und schloss bekümmert ihre Augen, während ein Zittern durch ihren Körper fuhr. Scheinbar auf ihr Zittern sprach Sprenkelpelz noch etwas, was Nebelfeder den Atem raubte. Hatte er gerade tatsächlich gefragt, ob er sie wärmen sollte? In ihrem Kopf spielte sich ein Szenario ab. Sprenkelpelz, der sich ganz nah neben sie legte, sie wie sie sich an ihn kuschelte und ihm dann über die Schnauze leckte. Hätte sie rot werden können, so würde Nebelfeder nun vermutlich aussehen wie eine Tomate. Glücklicherweise konnte man ihr, abgesehen von einem leichten Zittern bei den Gedanken, jedoch nichts anmerken.
Als sie dann jedoch eine Begrüßung an den Kater aussprach und nicht seine eigentliche Frage beantwortete, sah er sie böse an und der Gedanke verpuffte augenblicklich. Er fragte sie, ob sie ihn ärgern wolle. Keineswegs hatte die graue Kriegerin das vorgehabt. Doch sie konnte ihm nicht einfach gerade heraus sagen, was in ihr vor ging, was sie für ihn empfand. Was sie empfand, wenn er auch nur in der Nähe war, geschweigedenn wenn er sie ansah. Aber was sollte sie ihm nun antworten, was nicht wieder in einem Desaster endete?
"Ich… Ich…", setzte die graue Kriegerin an, ohne überhaupt genau zu wissen, was sie sagen wollte. Der Blick der Grauen schweifte im Bau umher und fand den Blick einer anderen Katze. Vor lauter Sprenkelpelz hatte sie gar nicht bemerkt, wie eine weitere Katze den Bau betreten hatte und die beiden angestarrt hatte. Nun setzte sich Lorbeerschatten jedoch in Bewegung, schob sich an den beiden Kriegern vorbei und verschwand im hintersten Eck des Kriegerbaus. Was sie von dem Gespräch zwischen Sprenkelpelz und Nebelfeder wohl mitbekommen hatte? Vermutlich verstand sie es nicht, doch irgendwie löste es in der Kriegerin einen Fluchtinstinkt aus. Sie musste einfach nur weg von hier. Ganz weit weg, wo sie in Ruhe über alles nachdenken konnte und alleine war. Doch vorher musste sie eine Sache tun, damit sie es nicht weiter mit sich herum schleppte. Sie musste es einfach tun. Also trat sie aus dem Drang heraus ganz nah an Sprenkelpelz heran, fuhr ihm mit der Zunge über die Wange und wisperte ihm ins Ohr: "Ich liebe dich."
Nachdem sie diese Worte ausgesprochen hatte konnte sie definitiv nicht länger tatenlos im Bau stehen bleiben. Ohne die Reaktion des Lagers abzuwarten stürzte sie aus dem Bau heraus. Draußen erwartete sie wieder das stürmischste Wetter, dass sie je in ihrem Leben mitbekommen hatte. Doch das war jetzt egal. Sie musste hier weg, raus aus dem Lager und einfach verschwinden. Also rannte sie schnurstracks los. Ihr war egal, was die anderen über sie dachten, die sie jetzt vielleicht sahen. Es war einfach nur dumm bei einem solchen Wetter aus dem Lager zu gehen, aber Nebelfeder hatte keine andere Wahl. Sie zögerte auch nicht, als sie aus dem Lager schlüpfte und immer weiter rannte. Der graue Pelz war schon wieder klatschnass und über ihrem Kopf knallte der Donner herum. All das bekam die junge Kriegerin gar nicht wirklich mit. In Gedanken spielte sich immer wieder die letzte Szene mit Sprenkelpelz ab. Wie sie ihm über die Wange geleckt und ihm diese drei Wörter ins Ohr geflüstert hatte. Zum SternenClan, sie hatte es doch tatsächlich ausgesprochen! Ob es mäusehirnig gewesen war das zu tun? Wie gerne sie jetzt seine Reaktion darauf gesehen hätte. Innerlich verfluchte sie sich schon dafür, dass sie nicht abgewartet hatte. Doch der Gedanke, er könne dasselbe empfinden war so lächerlich und in weiter ferne, dass sie nie im Leben mit den Pfoten danach hätte greifen können. Trotzdem hätte sie gerne den Blick des Katers gesehen. Ob er sie wohl einfach nur mitleidig angesehen hätte und ihr dann erklärt hätte, dass sein Herz schon einer anderen gehörte? Allein der Gedanke ließ Nebelfeder aufschluchzen und sie war froh, weg gerannt zu sein, um eben dieser Situation zu entkommen. Sie wollte nicht unglücklich verliebt sein, auch wenn sie das längst schon war. Aber immerhin hatte sie es ihm nun gesagt. Hatte dem Kater ihre Liebe gestanden.
Voller Angst und Selbstzweifel rannte die Kriegerin einfach immer weiter, bis sie irgendwann bemerkte, dass sie den Weg zum Krähenort eingeschlagen hatte. Welch eine Ironie das doch war...

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