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Mit freundlichen Grüßen,
Aspentau
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Sehr geehrter Gast!
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Thema: Re: Lager des SchattenClans Mo 30 Apr - 2:21
Schwerer Donnerschlag begleitet Nebelfeder, als sie das Lager verlässt. Kurz hinter dem Lagerausgang stürzt ein Baum zu Boden und trifft die Kriegerin beinahe. Die Äste streifen noch ihr Fell, als sie im letzten Moment ausweicht. Der Baum ragt ins Lager hinein, hat aber niemanden ernstlich verletzt und nur die Lagerumrandung durchbrochen.
Ares
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Thema: Re: Lager des SchattenClans Mo 30 Apr - 10:09
Sprenkelpelz Er ahnte nicht, dass die Kriegerin sich schämte... wie sollte er auch? In seinen Augen hatte sie überhaupt keinen Grund dazu! Sie hatte ja nichts getan, was ein solches Gefühl hervorrufen könnte. Eigentlich war eher er derjenige, der sich in Grund und Boden schämen sollte... Er zeigte sich der Kätzin gegenüber scheinbar nicht unbedingt von seiner besten Seite... sonst würde sie ihn ja nicht ständig anschreien oder davon laufen... Vielleicht hatte sie aber auch einfach nur die Nase voll von ihm? Das sie einfach genervt von seiner ständigen Gegenwart wäre? Mäusedreck... Warum hatte er darüber nicht nachgedacht, bevor er ihr wieder hinterher gerannt war? Er war wirklich ein Bienenhirn... Er konnte nicht ahnen, dass ihre Gefühle tatsächlich in eine ganz andere Richtung gingen. Wer hätte auch gedacht, dass sich die hübsche Schattenclan-Kriegerin, die ihn während ihrer gemeinsamen Schülerzeit fast durchgängig geärgert und beleidigt hatte, ausgerechnet in Sprenkelpelz verliebte. Er jedenfalls nicht. Deshalb stand er nun hilflos vor ihrem Nest und wartete darauf, dass sie ihr merkwürdiges Verhalten erklärte. Er wollte ihr helfen, wusste aber nicht wie oder was er tun könnte. Die ganze Situation überforderte ihn sichtlich. Selbst auf seine Frage ob sie krank wäre... ob er sie wärmen solle... kam keine Antwort. Sie sah ihn einfach nur mit ihren großen, grünen Augen an, öffnete und schloss den Mund wie ein Fisch. Er sah förmlich die Gedanken, die durch ihren hübschen Kopf schossen, aber nicht einen davon sprach sie aus. Verschwieg vor ihm, was sie beschäftigte – und er musste zugeben, dass ihn das ziemlich kränkte. Er wollte für sie da sein und ihr ihre Sorgen abnehmen... dies konnte er aber nicht, wenn sie nicht mit ihm sprach! Warum war dies alles nur so kompliziert? Er ahnte nicht, dass Nebelfeder einfach nur genauso unsicher hinsichtlich ihrer Gefühle war, wie er selbst. Seine Ohren zuckten, als die Kätzin zu sprechen begann. Zwar kam noch nicht besonders viel aus ihrem Mund, aber dies konnte ja noch werden. Erwartungsvoll blickte er sie an. Doch sie sprach nicht weiter, ihr Blick wanderte unstet durch den Bau und blieb dann auf einem Punkt hinter ihm hängen. Ihr Gesicht nahm einen merkwürdigen Ausdruck an, wüsste er es nicht besser, so hätte er ihn als eine Mischung aus Verlegenheit und Panik gewertet. Nur wieso? Er wandte den Kopf und erblickte Lorbeerschatten, die sich nun an ihnen vorbei bewegte und in ihrem Nest verschwand. Aber was für einen Grund konnte Nebelfeder haben, sich daran zu stören? Heute legte sie tatsächlich ein äußerst merkwürdiges Verhalten an den Tag. Seine Augen folgten Lorbeerschatten, die die beiden Katzen mit einem Blick betrachtete, als würde sie ihnen Flöhe wünschen. Was zum Sternenclan, war nur mit diesen Kätzinnen im Schattenclan los? Sprenkelpelz richtete seinen Blick erneut auf die hellgraue Kriegerin, deren Blick fast panisch zu nennen war. Unruhig trat sie einen Schritt näher zu ihm und sein Fell begann zu kribbeln. Was zum Sternenclan war hier nur los? Er wagte nicht, sich zu bewegen und fühlte sich plötzlich wie eine Maus, die eine Katze erblickte. Der Kater spürte ihre raue Zunge, die über seine Wange fuhr. Fühlte, wie die Kätzin sich zu seinem Ohr reckte und mit kaum hörbarer Stimme flüsterte, dass sie in liebte. Sie... was? Unfähig das Gehörte zu bearbeiten, stand Sprenkelpelz wie erstarrt im Kriegernau und die Stelle, wo ihre Zunge ihn berührt hatte, brannte. Sein Kopf war wie leer gefegt und er starrte einfach nur an die Wand vor ihm. Nebelfeder jedoch rannte an ihm vorbei aus dem Bau und erst da kam Leben in ihm. “Nebelfeder! Warte!“, rief er der Kriegerin hinterher, doch entweder hörte sie ihn nicht – oder sie wollte ihn nicht hören. Sprenkelpelz stieß einen Fluch aus und rannte ihr hinterher, sah grade noch ihre Schweifspitze, die aus dem Lager verschwand – als Donner grollte und den Boden fast zum erbeben zu bringen schien. Ein Blitz erhellte den Himmel und schlug in einen nahen Baum ein, der sich mit einem Ächzen teilte und mit einem lauten Grollen zu Boden stürzte. Dabei riss er eine Seite des Walls, welcher das Lagers umrandete, ein, ragte bedrohlich ins Lager – an der Stelle, wo er Nebelfeder zuletzt gesehen hatte. Wie in Zeitlupe sah er ihn fallen... sah seine Clan-Kamaden aus der Gefahrenzone eilen, sah die Krieger und Schüler, die an trockenen Stellen kauerten erschrocken aufspringen. Sah Finsterblick und Braunellenpfote, die sich grade in Bewegung hatten setzen wollen, sah Moorkralle, wie dieser seine Schülerin Häherpfote reflexartig aus der Gefahrenzone zog und nun mit schlammverschmierten Fell beschützend über der Kätzin kauerte. Sprenkelpelz schrie den Namen der Krieger,in panisch, voller Angst um seine Clan-Kameradin. Er eilte näher – und sein Herz setzte einen Moment aus, voller Erleichterung. Er konnte Nebelfeder davon rennen sehen, auf die Entfernung schien sie unverletzt. Der Krieger stand fast hilflos dort, wusste nicht, was er tun sollte. Hin und hergerissen zwischen dem Bedürfnis, Nebelfeder hinterher zu rennen – und der Pflicht, seinem Clan zu helfen. Im Lager herrschte Panik und er selbst hatte das Gefühl, jeden Moment ebenfalls in solche auszubrechen, als er ein wütendes Fauchen hörte. Moorkralle funkelte ihn an, als wäre Sprenkelpelz schuld an dem Umsturz des Baumes. Der Krieger hatte sich inzwischen von Häherpfote entfernt und stand mit schmutzigen, in alle Richtungen abstehendes Fell in seiner Nähe. “Hohl dieses Mäusehirn zurück. Wir brauchen hier alle Pfoten!“, blaffte der getigerte Kater ihn an und deutete mit dem Schweif in die Richtung, in die Nebelfeder verschwand. Sprenkelpelz' Fell stellte sich auf, der Kater war ihm nicht geheuer, aber in diesem Moment kam ihm der Befehl des Kriegers nur recht. Der schwarze Krieger zögerte nicht, er nickte nur und sprang auf den Umgestürzten Baum, auf der anderen Seite wieder hinunter und folgte Nebelfeder – noch immer vollkommen überfordert von dem Liebesgeständnis der Kriegerin.
Zuletzt von Ares am Mo 30 Apr - 17:19 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Blutseele
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Thema: Re: Lager des SchattenClans Mo 30 Apr - 16:38
Blutstern
Die Kätzin setzte gerade Flaumjunges beim Nest von Seidenwind ab, als ein lauter Krach durch das Lager hallte. Ihr Pelz stellte sich auf und sie starrte zum Eingang der Kinderstube. „Entschuldige mich“, miaute sie zu ihrer Schwester, ehe sie aus dem Bau lief. Rutschend blieb sie in der Lagermitte stehen, die Blutroten Augen waren geschockt aufgerissen. „Beim Sternen Clan…“, hauchte sie. Vor ihr lag ein riesiger Baum im Lager, er ragte ins Lager hinein, hatte die Lagerumrandung durchbrochen. Schnell lief sie um den Baum herum, sprang einmal hoch und schnupperte. Es schien keine Katze getroffen zu haben. Sie hörte, wie Sprenkelpelz nach Nebelfeder rief und drehte den Kopf, durch den nachlassenden Regen sah sie, wie die Kätzin weglief. Blutstern schnaubte leise und sah sich dann im Lager um. Es waren so gut wie alle da, nur….Kringelfell und Vipernzunge fehlten. Und natürlich auch Nebelfeder. Ein leises grollen kam aus ihrer Brust, sie brauchten jede Katze die sie hatten, um den Baum aus dem Lager zu bringen. Die Anführerin sprang vom Baum hinab, sie sah sich um. „Lorbeerschatten! Kobrazunge! Ihr begleitet mich auf eine Patroullie“, rief sie laut, der Ton in ihrer Stimme ließ keine Widerworte zu. Blutstern wandte sich ab und lief los, auf dem Weg kam sie an Moorkralle vorbei. „Lass niemanden das Lager verlassen. Wir holen alle zurück“, miaute sie ruhig an den Kater gewandt. Ohne eine Antwort abzuwarten, und auch ohne auf die beiden anderen Katzen zu warten. Lief sie los. Sie hatte schon eine gewisse Ahnung, wo Vipernzunge sein konnte. Sie wusste, dass der Kater nicht gerne nass wurde, also musste er wo sein, wo es trocken war. Die Anführerin kniff die Augen zusammen, als sie anfing zu laufen. Ihre Pfoten führten sie geradewegs in Richtung Zweibeinerort. Ihr Herz klopfte wild in ihrer Brust, dort waren auch ihre Jungen, aber sie würde sie wahrscheinlich nie sehen. Sie lief schneller. --- > Kleiner Bauernhof 317
Kobrazunge
Der Kater hatte sich während des Regens in den Kriegerbau zurück gezogen. Stumm hatte der ruhige Kater die Geschehnisse im Bau beobachtet. Wie Kringelfell und ihr Sohn redeten, wie die Kätzin plötzlich aufsprang und weglief. Der Kater schnaubte. Kätzinnen. Er wandte den Blick dann auf Sprenkelpelz und Nebelfeder. Die beiden schienen zu reden, oder zu streiten. Es interessierte ihn nicht sonderlich. Als die Kätzin aus dem Bau lief, rannte ihr der Krieger hinterher. Fast zeitgleich erschütterte ein krachen das Lager, erschrocken sprang der Kater einige Schwanzlängen in seinem Nest hoch. Sein pelz stellte sich auf und er stand aufrecht in seinem Nest. Was zum Teufel war das denn gewesen?? Der Kater stürmte aus dem kriegerbau, er blieb dann aprubt stehen, als er den riesigen Baum im Lager liegen sah. Blutstern war schon dabei, alles zu inspizieren. Der helle Krieger schluckte und sah sich um, es schien niemand unter den Baum geraten zu sein, es schien auch niemand verletzt. Kobrazunge zuckte zusammen, als er die kalte Stimme seiner Anführerin hörte. „Lorbeerschatten! Kobrazunge! Ihr begleitet mich auf eine Patroullie“, rief sie laut, der Ton in ihrer Stimme ließ keine Widerworte zu. Kobrazunge schluckte hart, er sollte mit? Na toll. Der Krieger blickte zum Kriegerbau zurück. „Lorbeerschatten? Kommst du?“, miaute er krächzend. Seine Stimme war ein wenig eingerostet. Als er sich wieder umdrehte, sah er, wie Blutstern bereits loslief. Leise miaute er einen Fluch, die Anführerin war sehr stur, aber auch sehr schnell, er würde sich anstrengen müssen, um sie nicht zu verlieren. Kobrazunge sprang in großen Sätzen der Anführerin hinterher, Richtung Zweibeinerort.
--- > Kleiner Bauernhof
Lavendelwind
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Thema: Re: Lager des SchattenClans Di 1 Mai - 19:12
Häherpfote
Vor Erleichterung wurde ihr fast schwindelig, als Häherpfote sah, dass Finsterblick und Braunellenpfote sich auf den Weg zu ihnen machten. Der Blick in den Augen ihrer Schwester gaben ihr automatisch Kraft und auf ihr Gesicht schlich sich ein kleines, erleichtertes Lächeln. Kaum war sie da, legte sie sich auch schon gleich neben Häherpfote und die graue Kätzin hatte endlich wieder das Gefühl, frei atmen zu können. So war es schon immer gewesen. Braunellenpfote beschützte sie, nahm ihr Angst, Schmerz und Kummer und kämpfte mit allem, was sie hatte, um ihre Schwester zu beschützen. Manchmal wünschte Häherpfote sich, sie würde auch alleine auskommen. Es war schön, sich immer auf wen verlassen zu können, doch jedes Mal, wenn sie alleine war oder mit Katzen wie Moorkralle, wurde ihr bewusst, wie schwach und hilflos sie war. Und sie war sich sicher, dass es Braunellenpfote auch so ging. Die Berührung ihrer Schwester gab ihr ein wenig Mut und sie traute sich, ein Stück von Moorkralle weg und in ihre Richtung zu rücken, obwohl sie schon so dicht aneinander gepresst waren. Die nächsten Ereignisse geschahen so schnell, dass Häherpfote sie kaum mitbekam. Der Sturm war schon die ganze Zeit so laut gewesen, Blitze zuckten am Himmel, Donner grollte und der Regen rauschte und sie war gerade auf Braunellenpfote fixiert gewesen, dass sie es gar nicht registrierte, als der Baum fiel. In dem einen Moment lag sie noch friedlich neben ihrer Schwester, im nächsten packte Moorkralle sie und zog sie zur Seite. Aus den Augenwinkel sah sie, wie der Baum mit einem lauten Knacken auf dem Boden aufkam. Ganz in der Nähe von dem Platz, an dem sie gerade noch gelegen hatten. Panik überrollte sie und für einen Moment war ihr egal, dass Moorkralle über ihr stand. Erst als sie sich befreien wollte, um ihre Schwester zu suchen, überfiel sie Panik. Sie wandte sich unter ihm und wollte sich befreien. „Braunellenpfote!“, rief sie und betete um eine Antwort. Ihr Herz schlug schneller, ihr Atem wurde flacher und sie hatte das Gefühl, als ob Moorkralle ihr den Sauerstoff nahm. Es war nicht wichtig, dass er sie gerade gerettet hatte und dass er sie beschützte. Ihr Kopf war so leergefegt vor Schreck, dass sie das gar nicht verstand. Das einzige, was ihr bewusst war, war die Tatsache, dass er ihr bedrohlich nah war, sie nicht weg konnte. Ihre Schwester gerade womöglich erschlagen wurde und dass sie keine Luft bekam. „Lass mich“, stieß sie dann schwach hervor, bereute jedoch die Worte im nächsten Moment. Wie hatte sie es wagen können. Erinnerungen blitzten vor ihrem inneren Auge auf, wie ihre Mutter wütend wurde, wenn ihre Kinder auch nur den leisesten Funken von Gegenwehr zeigten. Diese Wut, dieser Zorn. Sie würde es nie vergessen können. Ängstlich kniff sie die Augen zusammen, auch wenn sie es hasste, vor ihrem Mentor Schwäche zu zeigen. Aber dies konnte schwer sein, wenn man einfach nicht stark war.
Erwähnt: Braunellenpfote, Moorkralle, Finsterblick, ihre Mutter Angesprochen: Braunellenpfote, Moorkralle
Finsterblick
Finsterblick war nie mutig gewesen. Niemals heldenhaft. Er hatte stets den anderen Vortritt gelassen und sich lieber in Sicherheit gewogen. Er war kein guter Krieger. Dessen war er sich schon immer bewusst gewesen, keine Frage, aber das er so miserabel war, das hätte er nicht gedacht. Als er bemerkte, dass der Baum fiel, schossen ihm bestimmt ein dutzend Handlungsmöglichkeiten ein. Wegrennen. Schreien. Weinen. Beten. Erst ganz zum Schluss fiel ihm seine Schülerin ein und das, als der Stamm schon fast den Boden erreichte. Braunellenpfote war keine schwere Kätzin. Sie wog wahrscheinlich gerade mal so viel wie ein Junges und er hätte sie locker hochheben können, aber er versuchte es gar nicht erst. Stattdessen warf er sich a la Rammbock einfach in ihre Seite und warf sie um. Dies war wahrhaftig wegen vielen Gründen die falsche Entscheidung gewesen. Nicht nur hatten sie sich kaum ein Stück bewegt, die Wahrscheinlichkeit war hoch, dass er seiner Schülerin unnötigerweise wehgetan hatte. Immerhin war er nicht der Schlankeste und wog vermutlich mindestens das dreifache. Es war ihr Glück, dass der Baum sie nicht erwischte, sondern ungefähr ein bis zwei Schwanzlängen entfernt von ihnen auf den Boden schlug. Ansonsten wären sie vermutlich beide nun tot. Verlegen rappelte Finsterblick sich auf. „Ist alles okay? Habe ich dir wehgetan?“, fragte er und befürchtete das Schlimmste. Bei dem Anblick der zerstörten Lagerumrandung setzte sein Herz einen Schlag aus. „Ist irgendwer verletzt?“, rief er laut, wusste aber nicht, ob durch den Regen ihn überhaupt alle hören konnten. Hoffentlich war niemandem etwas passiert... Er drehte sich um und sah erleichtert, dass auch Moorkralle und Häherpfote wohl auf waren. Obwohl die junge Schülerin offensichtlich eine Art Panikanfall hatte. Das arme Ding. Aber Moorkralle würde sich um sie kümmern. Er war doch eh der bessere Mentor und sowieso ein viel fähigerer Krieger. Immerhin hatte er seine Schülerin in Sicherheit gebracht. Sein Schutzinstinkt funktionierte anscheinend tadellos. Was man von Finsterblicks wohl nicht sagen konnte. Wie hatte Blutstern ihm bloß eine Schülerin geben können? Wo er doch nicht einmal auf sich selbst aufpassen konnte...
Erwähnt: Braunellenpfote, Häherpfote, Moorkralle, Blutstern Angesprochen. Braunellenpfote, alle
Ares
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Thema: Re: Lager des SchattenClans Di 1 Mai - 20:50
Moorkralle Dunkel wurde sein Blick, als Finsterblick und Braunellenpfote zu ihnen stießen. Spürte die Erleichterung Häherpfotes, als ihre Schwester sich neben sie legte, spürte die Kälte an der Stelle, wo der Körper seiner Schülerin den seinen soeben noch berührt hatte, bevor sie von ihm abrückte. Es fiel ihm nicht leicht, sein verärgertes Fauchen zu unterdrücken. Hatte er doch das Bedürfnis, wie ein frisch ernannter Schüler aufzuspringen, wütend aufzustampfen und Finsterblick samt Schülerin anzuschreien, dass sie ihm den Spaß verdarben, ihm alles kaputt machten. Häherpfote gehörte ihm! Nur ihm! Sie war seine Schülerin! Blutstern hatte sie ihm geschenkt. Was fiel Braunellenpfote ein, sich ständig einzumischen? Sie sabotierte seine Pläne, so würde alles nur unnötig länger dauern. Doch nichts tat er davon, blieb einfach nur liegen und wartete darauf, dass Finsterblick irgendwas sagte. Ihm den Grund für sein Erscheinen nennen. Da Moorkralle selbst niemals grundlos etwas tat, konnte er sich weder vorstellen, noch nachvollziehen, dass es bei anderen Katzen so sein könnte. Und da er auch nicht dazu neigte, den Kontakt zu anderen zu suchen, verstand er noch weniger, dass Finsterblick der Ansicht war, dass es den beiden Schülerinnen gut tun würde. Ganz falsch lag er damit ja nun nicht. Die Laune des Kriegers jedenfalls war so tief gesunken, dass sie sich so schnell nicht mehr heben würde. Schuld an dieser ganzen Misere war Seidenwind. Hätte sie ihn nicht betrogen, würde er nun nicht mit einer hässlichen, unfähigen, völlig nutzlosen Schülerin gestraft... Hätte Seidenwind seine Gefühle erwidert und wäre das geworden, was das einzig richtige gewesen wäre – nämlich seine Gefährtin – dann würde Braunellenpfote sich nicht in sein Training einmischen! Was das ganze nun mit der Königin zu tun hatte, kann wohl niemand wirklich nachvollziehen... aber alles was Moorkralle hasste, alles was ihn ärgerte und alles was ihn in Rage brachte... daran war in seinen Augen nur Seidenwind schuld. So abwegig es auch war. Doch er hatte keine Zeit, sich länger damit zu beschäftigen... Nebelfeder stürmte aus dem Kriegerbau, an ihnen vorbei aus dem Lager. Ein Merkwürdiger Ausdruck lag auf ihrem Gesicht. Und im selben Moment, als die Kriegerin sich dem Ausgang näherte, geschahen so viele Dinge auf einmal. Denn Donner rollte über das Lager hinweg, lauter als zuvor und ein Blitz löste sich aus den wirbelden, schwarzen Wolken und fuhr hinab. Direkt in einen Baum, der dicht am Lager stand. Knirschend und brechend spaltete sich der Baum und knickte ab. Ächzend fiel er und im ersten Moment lag Moorkralle wie erstarrt da, dann kam Leben in den Krieger. Er sprang auf die Beine und versenkte seine Zähne noch beim aufstehen in das Nackenfell seiner Schülerin. Kraftvoll zog er sie zurück und für einen kurzen Moment überlegte er, ob er Braunellenpfote einen Stoß in Richtung Baum geben sollte. Doch die Gefahr, dass Finsterblick es sehen könnte war zu groß und so begnügte sich der Kater damit, seine Schülerin in Sicherheit zu bringen. Warum genau konnte er selbst nicht sagen... aber sie gehörte nun einmal ihm. Solange, bis man sie ihm nahm – oder er genug von ihr hatte. Um sie vor den herabfallenden Zweigen zu bewahren, warf sich Moorkralle über Häherpfote, schützte sie mit seinem Körper. Ungewöhnlich für ihn, dass dachte er in dem Moment, als er über ihr kauerte. Allerdings auch selbstsüchtig, denn als die anderen sich dem Baum näherten, stand er noch an selber Stelle. Ihm gefiel die Nähe zu Häherpfote... und noch mehr gefiel es ihm, als sie sich zu wehren begann, versuchte, ihm zu entkommen. Er wollte seine Zähne abermals in ihren Nacken versenken und... Braunellenpfote! Die Stimme seiner Schülerin durchbrach seine Gedanken. Braunellen... was? Ein Fauchen entwich dem Krieger. Der falsche Name! Sie hatte seinen zu rufen! Nicht den ihrer erbärmlichen Schwester. Was machte sie sich sorgen um diesen nutzlosen Haufen Krähenfraß? Er war derjenige, der sie beschützte, der für sie da war! Im Verdrehen der Tatsachen war Moorkralle wirklich unschlagbar... Fast entging es ihm, dass Häherpfote ihre Stimme erneut hob, schwach nur, kaum zu verstehen. Hatte er sie schon einmal sprechen gehört? Er glaubte nicht. Ihre Stimme war... einzigartig. Sanft und klar wie das Zwitscher der Vögel, wenn sie die Strahlen der Sonne mit ihren Liedern begrüßten... und gleichzeitig irgendwie rau, heiser... wie ein eisiger Wind, der durch sein Fell fährt. Vermutlich, weil sie so selten einen Ton sagte. Ihre Stimme sandte Schauer durch seinen Körper, brachte sein Fell zum Kribbeln. Er wollte mehr davon. Wollte hören, wie ihr Lachen klang... wie ihre Stimme leiser wurde, bis sie in einem Flüstern endete... wollte erfahren, wie es sich anhörte, wenn sie wütend auf ihn war... ihn neckte... provozierte... er wollte sie Schreien hören, vor Schmerz... vor Lust... Seine Augen waren geweitet, sein Blick zeigte eine Spur des Irrsinns, welcher in ihm lauerte. Dann kam Bewegung in ihn, ein Ruck ging durch seinen Körper. Bekannte Wut verdunkelte die Grünen Augen des Katers. “Ich... soll... was?, zischte er, betonte jedes Wort. “Ich bin derjenige, der dich gerettet hat! Deine Schwester hätte dich sterben lassen. Siehst du nicht, wie sie bei Finsterblick liegt? Du bist ihr egal! Nicht wichtig. Sie spielt mit dir. Spielt dir etwas vor.“ Seine Krallen fuhren aus, versenkten sich in dem weichen, schlammigen Boden. Dann entfernte er sich von ihr, ließ sie frei. “Aber bitte... geh zu ihr. Aber heul dich nicht bei mir aus, wenn du die Wahrheit letztendlich erkennst.“, miaute er, die Stimme ruhig, obwohl ein Sturm in ihm tobte. Diesen musste er los werden... schnellstens. Sein Blick flog durchs Lager, er sah Sprenkelpelz. Nebelfeders Liebchen... Oder das von Seidenwind? Wie auch immer..., dachte er, wandte sich an den Krieger. “Hol dieses Mäusehirn zurück! Wir brauchen hier alle Pfoten!“, blaffte er den jüngeren Kater an. Dieser sah ihn an, für einen Moment dachte Moorkralle, er würde ihm widersprechen, freute sich bereits auf den Kampf. Doch dann nickte der schwarze Kater und folgte Nebelfeder. Er wandte sich um und sah Finsterblick. Der Krieger war wie ein Rammbock an ihm vorbei geschossen, als der Baum stürzte, mehr hat Moorkralle allerdings nicht gesehen gehabt. Und auch jetzt wurde er abgelenkt, als Blutstern sich an ihn wandte. Lass niemanden das Lager verlassen. Wir holen alle zurück, sagte die Anführerin und sprintete aus dem Lager, gefolgt von Kobrazunge. Na herrlich... jetzt hatte er die Aufsicht über diese Mäusehirne und durfte Jungen-Sitter spielen? Er fauchte... gereizt, verärgert. “Gehört, ihr Flohpelze? Sichert den Baum, damit er nicht noch mehr Schaden anrichtet.“, fauchte der Kater und fixierte den Baum, überlegte, wie – und ob – sie ihn überhaupt aus dem Lager bekommen könnten. Seine Schülerin war für den Moment vergessen – oder in Sicherheit – wie man es betrachten wollte.
Braunellenpfote war froh, sofern sie das sein konnte, als sie sich neben ihrer Schwester befand. Sie spürte deren Entspannung, wie sie ruhiger wurde. Und stärker. Es hatte ihnen schon immer geholfen. Und es würde ihnen immer helfen. Sie wusste das. Nichts in ihrem Leben hatte mehr Bedeutung als ihre Schwester. Sie würde sterben. Für eine Minute absoluten Glücks in Häherpfotes Herz. Die Schülerin merkte, dass ihre Schwester noch näher rückte. Sie hatte sie wirklich gebraucht. Eine eisoge Wärme durchflutete Braunellenpfotes Herz. Zum einen war dort die Wärme, das tiefe Verständnis zwischen ihnen, die Liebe, die nicht mit der normaler Geschwister zu vergleichen war. Sie ging bis in den Tod und darüber hinaus. Denn Braunellenpfote wusste, dass das, was sie für Häherpfote tat, auch von ihrer Schwester getan werden würde. Doch sie konnte es nicht zulassen. Häherpfote hatte ein Leben verdient. Sie selbst...nicht. Sie diente nur dem Schutz ihrer Schwester. Gern hätte sie die Kraft gehabt, sich zwischen Moorkralle und Häherpfote zu legen. Der Kater ängstigte ihre Schwester und sie wollte sie beschützen. Doch gleichsam war in ihr selbst eine Angst vor ihm, die sie kaum überwinden konnte. Sie hatte sich nur vor Häherpfote gelegt, wenn die Mutter sie strafte. Aber sie hatte nie etwas tun können, wenn es darauf zuging. Erst die Not der Schwester gab ihr die Kraft, zu handeln. Wäre sie allein mit Moorkralle, sie würde versuchen zu fliehen. Wenn sie es gewagt hätte... Finsterblick war ihr nicht geheuer, doch Moorkralle war noch um einiges schlimmer. Beinahe wie die eigene Mutter...und sie vermochte nichts zu tun, um Häherpfote zu helfen. Würde sie zu viel tun, würde Moorkralle sie strafen, doch täte sie nichts...sie könnte nie wieder beruhigt einschlafen. Auch wenn sie das so schon nicht tat. Ein Donner zerriss die Luft, ein Blitz teilte den Himmel. Und im nächsten Moment brach der alte Baum neben dem Lager. Er stürzte...und mit einem Mal war alles anders. Häherpfote wurde von ihr weggerissen. Sie sprang auf, wollte zur Schwester eilen, zur Not mit ihr gemeinsam sterben, doch da traf sie etwas hart in die Seite. Einen Moment blieb der kleinen braunen Katze die Luft weg, ehe sie wieder zu sich fand. Ihr Mentor hatte sie in die Seite gerammt und hatte sie von den Beinen gerissen, stand nun über ihr wie ein Löwe vor der gerissenen Gazelle. Panik glomm in Braunellenpfote. Sie musste zu Häherpfote! Er sollte sie später schlagen! Ihre Schwester! Der Baum war gefallen. War sie darunter begraben? Panik beflügelte ihr Herz, sie versuchte sich aufzurappeln, wild strampelte sie gegen den Schlamm an, da hörte sie die Stimme ihrer Schwester. Sie liebte diese Stimme. Und sie war bis zu diesem Moment wohl eine der wenigen, die sie gekannt hatten. Ohne sie zu hören. Auch Schlangenblick hatte sie gehört, er hatte sie beide das Sprechen gelehrt. Er hatte ihrer beider Stimmen gehört und sie immer wieder krächzen lassen, bis es nicht mehr die Laute von Raben waren, sondern die von Singvögeln. Dies hatte er betont. Er hatte ihnen ihre Namen gegeben. Nicht die Mutter... Finsterblick sprach mit ihr, doch sie hörte es kaum. Wichtiger war ihre Schwester. „Häherpfote!“, flüsterte sie, wagte nicht die Stimme zu erheben. Eigentlich noch immer Stumm war dies ihr Schrei nach der geliebten Schwester. Jede Strafe nähme sie in Kauf, wenn Häherpfote unversehrt war! Doch es musste warten! Endlich war sie auf den Pfoten. Schlammverschmiert stand sie nur kurz, dann hastete sie um den Baum herum, um zu ihrer Schwester zu gelangen. Diese wurde grade von Moorkralle freigegeben. Einen Moment lang schlugen zwei Herzen in ihrer Brust. Eines, das vor Dankbarkeit für die Rettung der Schwester beinahe verging, und eines, das ihn für die darauffolgenden Qualen verurteilte. Doch in diesem Moment war nichts wichtig. Nicht der Schmerz, der in ihrer Seite pochte, nicht Moorkralle. Einzig und allein Häherpfote, die unverletzt dalag, war wichtig. Mit schnellen Schritten war sie bei ihr und kuschelte sich an sie. Für andere musste es befremdlich wirken, doch die beiden Schwestern verband ein außergewöhnliches Band. Und anders als andere bedienten sie sich meist nicht der Sprache, denn die kannten sie noch nicht sehr lange. Manchmal war es als wären sie noch immer stumm... Braunellenpfote registrierte kaum, dass sich Moorkralle abwandte. Sie sah zu ihm hin, dankbar. Für einen kurzen Blick, länger wagte sie es nicht. Dann blickte sie wieder auf die Schwester, leckte ihr die Wange. Ihr war nichts geschehen. Wäre es das doch, so hätte sich Braunellenpfote wohl auf den Donnerweg geworfen...
Lavendelwind
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Thema: Re: Lager des SchattenClans Mi 23 Mai - 20:43
Häherpfote
Sie hatte ihren Fehler eingesehen, noch bevor Moorkralle das Maul öffnete und ihr die Worte ins Gesicht spuckte. Wie konnte sie nur so dämlich sein und es zu wagen, ihm so etwas zu sagen. Immerhin war sie nur eine dumme Schülerin, die keine Ahnung vom Leben im Clan und außerhalb der Kinderstube hatte. Ja, ihr Mentor hatte sie gerettet. Es wäre ihre Pflicht gewesen, sich ihm dankbar zu zeigen, doch stattdessen hatte sie sich gegen ihn gewehrt. Seine Wut war berechtigt. Doch was hätte sie tun können? Er war ihr so nah gewesen, so furchtbar furchtbar nah. Warum konnte er das nicht verstehen? Mit großen Augen sah sie ihn an, erfüllt von Angst, aber auch von Reue. Erst nach und nach wurde ihr bewusst, was er da gerade von sich gab. Diese plötzliche Wut hatte sie abgelenkt, doch nun lag sie da und nahm fassungslos seine Worte auf. Was sollte das bedeuten? Braunellenpfote hätte sie niemals sterben lassen. Sie wandte ihren Blick ab, sah zu ihrer Schwester. Es war unmöglich, dass sie ihr was vorspielt. Immerhin hatten sie sich nur gegenseitig, warum also sollte sie sich gegeneinander wenden? Das machte einfach keinen Sinn! Ihr Herz pochte schnell und sie schüttelte leicht den Kopf. „Nein“, hauchte sie dann, so leise, dass sie sich nicht sicher war, ob wirklich ein Ton dabei herauskam. Im nächsten Moment zuckte sie erschrocken zusammen, als Moorkralle sich ruckartig bewegte. Doch, dem SternenClan sei Dank, ließ er nur von ihr ab und entfernte sich. Einen Moment lang blieb sie noch schwer atmend liegen, verwirrt und irgendwie...gekränkt. Sie verstand noch immer nicht, warum Moorkralle so etwas sagen würde. Aber sie war nicht wütend auf ihn, obwohl dies vermutlich die einzige sinnvolle Reaktion darauf wäre. Offensichtlich war der Kater noch nicht mit seinen Hassreden am Ende. Er forderte sie auf, zu ihrer Schwester zu gehen. Und dass sie sich am Ende nicht an ihn wenden solle, wenn sie die Wahrheit erführe. Dabei waren das doch nur Lügen! Wenn Moorkralle sich nur Zeit nehmen würde, um Braunellenpfote kennenzulernen, dann wüsste er, was für eine gute Seele sie war. Leider war er nicht diese Art von Kater, die ihre Fehler einsahen, dessen war sie sich sicher. Häherpfote wusste, dass sie irgendetwas tun musste, um seine Wut zu lindern. Momentan schützte der Sturm und der Regen sie vor Training, aber sobald dieser vorbei sein würde...sie wollte und konnte sich nicht vorstellen, wie der Kater sie dann behandeln würde. Wo es doch bereits jetzt eine Qual war. „Es tut mir Leid“, miaute sie also schwach, mit zitternder Stimme. Hoffentlich würde ihn das etwas milder stimmen. Eigentlich hatte sie sich auch noch bedanken wollen, aber die Worte blieben ihr in der Kehle stecken, weshalb sie nur zu Boden blickte. In dem Moment bemerkte sie ihre Schwester, die eilig auf sie zugelaufen kam. Ihre Augen leuchteten auf und automatisch fiel ihr ein Stein vom Herzen. Die Zunge von Braunellenpfote fuhr ihr über die Wange und Häherpfote fing tatsächlich an zu schnurren. Das leise Vibrieren ihrer Brust war kaum zu bemerken, aber es war unverkennbar da und sie konnte es auch nicht verhindern. Für einen kurzen Augenblick hatte sie schon befürchtet, es könnte vorbei sein. Was würde geschehen, wenn sie mit einem Mal alleine wäre? Wie sollte sie dann weiterleben? Ein Schaudern fuhr durch ihren Körper und sie presste ihre Nase gegen die Seite ihrer Schwester, so wie sie es früher immer getan hatte, wenn sie das Gesicht vor der Welt und vor der Mutter verschließen wollte.
Blutseele
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ModeratorAnzahl der Beiträge : 8844 Anmeldedatum : 18.08.12 Alter : 29 Ort : on the highway to hell ~
Thema: Re: Lager des SchattenClans Mi 23 Mai - 20:45
Kleiner Bauernhof < ---
Blutstern
Die schwarze Kätzin überholte knapp vor dem Lager den Krieger Vipernzunge. Sie hielt den Kopf hoch erhoben, aber der Schweif schleifte kraftlos am Boden. Ihr Pelz klebte an ihrem Körper, alles an ihr war pitschnass. Ihr war mittlerweile alles egal. Ihre Augen waren trüb, kälte beherrschte ihre Seele. Die Anführerin sprang auf den nassen Baum, der in das Lager gestürzt war, und lief auf ihm in das Lager. Ihr war egal, ob sie ausrutschen würde. Egal, ob sie sich verletzen würde. Sie konnte auch vom Blitz getroffen werden, es war ihr einfach egal. Es interessierte sie keinen Fuchsdreck. Die Anführerin sprang von einer niedrigen Stelle des Baumes hinab, sie sah sich um und entdeckte Moorkralle, wie er den Katzen zurief, dass sie etwas tun sollten. Den Baum sichern. Blutstern lief zu dem Kater. „Komm mit, wir brauchen einen Plan“, miaute sie kalt, gefühlslos. Die Anführerin trabte zu einer halbwegs trockenen Stelle, dort setzte sie sich und legte ihren Schweif über ihre Pfoten. Unablässig schnippte sie mit den Ohren, da sie die Wasser Tropfen auf diesen störte. Als Moorkralle schließlich bei ihr war, sah sie ihn ohne jegliche Gefühlsregung an. „Wir benötigen einen Plan, der Baum muss aus dem Lager. Die kleineren Äste müssen ab und aus dem Lager geschafft werden. Wenn wieder alles trocken ist, können wir sie als Schutz für die Baue verwenden“, miaute sie ruhig. Sie betrachtete den großen Stamm. Er wies keinerlei Sichtbare Löcher auf, vielleicht waren diese einfach nur von Ästen verdreckt. Denn in Löchern könnten sie Vorräte verstecken, sei es Frischbeute oder Kräuter für Schlangenblick. Abwartend sah sie dann wieder den Krieger an. Sie konnte dies nicht alleine entscheiden, nicht alleine handeln. Sie brauchte dafür Hilfe. Das gestand sich auch Blutstern ein. Unter ihrem Schweif fuhr sie die Krallen ein und aus, knetete den Nassen Boden.
Aspentau
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Thema: Re: Lager des SchattenClans So 27 Mai - 19:17
Königin | Schwester von Blutstern, Mutter von Dorn, Ziehmutter von Flaumjunges, Schattenjunges und Federjunges, verliebt in Moorkralle | 2 Jahre 6 Monde
Der Sturm tobte noch immer und Seidenwind wurde es langsam mulmig zu Mute. Aber sie durfte jetzt nicht anfangen, sich verrückt zu machen. Das half niemandem weiter. Liebevoll betrachtete sie ihre beiden Ziehjungen. Ihre kleinen Streuner. Wann auch immer jemand sie für ihre Herkunft ausgrenzte, brach es Seidenwind das Herz. Niemand suchte sich aus als was er geboren wurde. Es ging darum, wie man mit der Welt umging, wie man sich verhielt. Und auf Schattenjunges konnte sie sehr stolz sein. Der kleine Kater machte sich ausgesprochen gut, er hielt sich an die Regeln und war keine dieser oberflächigen Katzen. Allerdings hatte er da auch einfach die falsche Ziehmutter für. Sie wusste, dass sie keine Schönheit war. Und ihr Rasseln machte nichts besser, gar nichts. Es schreckte die meisten ab. Sie hatte sogar Junge im Heilerbau erlebt, die über sie lachten, während sie in einem Zustand zwischen Leben und Tod gefangen war. Schlangenblick hatte sie ordentlich zurechtgestutzt. Gedankenverloren strich sie mit ihrer Zunge über das verdreckte Fell von Federjunges, liebevoll und sorgfältig reinigte sie das kleine Geschöpf, das bereits einen festen Platz in ihrem großen Herzen gefunden hatte. Hätte sie die Gedanken ihres Sohnes gekannt, sie hätte vor Freude geweint. Dass er sie als seine wahre Mutter bezeichnete...sie selbst bezeichnete alle Jungen, die an ihrem Bauch waren, stets als ihre Kinder. Was sie aber nicht daran hinderte, ihnen von ihren Eltern zu erzählen. Wenn sie es durfte. Wie gern hätte sie Flaumjunges von den Heldentaten ihrer Mutter berichtet. Doch sie konnte nicht, es ging nicht. Der Clan sollte nicht wissen, dass Blutstern Junge hatte. Auch wenn nur eines davon im Clan lebte, so könnte man denken, dass ihr Urteilsvermögen dadurch beeinträchtigt war. Seidenwind glaubte das nicht, aber sie war nur eine Katze. Dort draußen waren noch einige andere Krieger...unwillkürlich kam Moorkralle ihr in den Sinn. Sternenclan sei Dank riss Federjunges sie mit ihrer Frage aus ihren Gedanken. Über Moorkralle nachzuenken war nichts, was eine positive Stimmung hinterließ. Nur Schmerz... „Ja, meine Liebe. Aber so ein Gewitter tut uns eigentlich nicht weh. Solange wir vorsichtig sind ist es nur laut. Aber hier im Bau bleiben wir trocken und uns passiert nichts“, miaute sie sanft. Und hoffte, dass es stimmte. Immerhin konnten bei einem solchen Sturm wie dem da draußen dicke Bäume umknicken wie Grashalme. In der Nähe stand einer dieser Bäume, eine alte Eiche. Ein wirklich schöner Baum, doch wenn der Regen die Wurzeln umspülte oder ein Blitz vom Himmel zuckte... Blutstern trat ein und Seidenwind bat sie, Flaumjunges zu holen. Sie wollte beiden die Möglichkeit geben, einen Moment allein zu sein...und ihr Vorschlag, Blutstern könne eine Geschichte erzählen, zielte auch auf die Verbesserung der Beziehung der beiden ab. Im Clan wussten nur drei Katzen von Flaumjunges. Von ihrer Herkunft. Schlangenblick, Blutstern und sie selbst. Und noch immer war in ihr die Ungewissheit, ob sie es Flaumjunges eines Tages sagen sollten. Doch das würde die Welt für dieses kleine Geschöpf völlig verändern. Und Seidenwind war es lieber, sie selbst log und litt darunter als dass ihr kleines Baby dies tun müsste. Alle anzulügen war verdammt schwer und schmerzhaft. Sie tat es nicht gern...und wenn sie sich vorstellte wie schlimm es erst für ihre Schwester sein müsste...das war schrecklich. Ein Gefährte außerhalb, von dessen Liebe Seidenwind absolut überzeugt war. Sie hatte diesen Kater kennengelernt. Gutaussehend, ruhig, freundlich. Vernünftig und nicht oberflächlig. Etwas, was in diesen Zeiten selten zu bekommen war. Treu war er auch, das hatte sie in seinen Augen gesehen. Diese Liebe war echt. Sie wusste das...hätte sie es nur schon früher gewusst... Blutstern kam mit Flaumjunges im Maul zurück. Ihre Schwester war nass und die Pfoten waren schlammverschmiert...doch Flaumjunges übertraf das bei weitem! Sie war über und über mit Schlamm verschmiert, ihr größtenteils weißes Fell war nun einheitlich braun...Seidenwind seufzte. Gerade hatte sie aus Federjunges ein sauberes Kätzchen gemacht und nun würde Flaumjunges beinahe genauso lang dauern. Gerade wollte sie Blutstern fragen, ob sie das machen wollte. Doch ihre Schwester meinte nur, dass sie gehen würde. Schon war sie verschwunden. Verletzt sah Seidenwind ihr hinterher. Mochte ihre Schwester sie denn nicht mehr? Sie seufzte und schüttelte den Kopf. Ihre Schwester war Anführerin. Vielleicht war etwas wichtiges...doch heute war Blutstern anders gewesen. Als wäre etwas passiert. Deswegen hatte Seidenwind ja vorgeschlagen, den Jungen eine Geschichte zu erzählen, damit sie einschliefen... Einige Augenblicke lang war es still in der Kinderstube. Einzig zu hören das Rasseln von Seidenwinds Kehle. Es dauerte einen Moment, ehe Seidenwind sich aus ihren Gedanken reißen konnte. „Komm her, Flaumjunges. So schmutzig kommst du nicht ins Nest, meine Kleine“, miaute sie und erhob sich vorsichtig, um der Tochter entgegen zu gehen. Sie platzierte sich neben dem Nest, um Federjunges und Schattenjunges dennoch nah bei sich zu haben. „Und wenn du sauber bist kannst du deine neue Schwester begrüßen. Das ist Federjunges. Donnerblut hat sie gefunden. Sie gehört jetzt zu uns.“, miaute sie an Flaumjunges gewandt. Dann sah sie zu Federjunges. „Das hier ist Flaumjunges. Sie ist wie du ein Streunerjunges. Aber sie kam direkt nach ihrer Geburt zu mir“, schnurrte sie rasselnd. Ihre Stimme war sanft, doch meist übertönte das Rasseln alles. Für Katzen, die sie nicht so gut kannten, war es dann schwer, eine emotionale Regung zu erkennen. Nun war es Flaumjunges, der sie liebevoll das Fell reinigte. „War es schön draußen? Ich hoffe doch, das Sprenkelpelz gut auf dich achtgegeben hat“, miaute sie leise. Sie wollte einfach nicht nachdenken. Doch wenn sie ihre Jungen pflegte, dann geschah das meist ganz von allein. Und an den Kater, der sich immer in ihre Gedanken schob, wollte sie nicht denken. Niemand fügte sich selbst absichtlich Schmerzen zu...zumindest war Seidenwind der felsenfesten Überzeugung. Plötzlich hörte sie einen lauten Schlag wie sie ihn noch nie gehört hatte. Ein Ächzen und Stöhnen, dann ein dumpfer Aufschlag, der den Boden erschütterte. Seidenwind hatte sich instinktiv über die drei Jungen geworfen, um sie zu schützen. Doch es waren nur kleine Äste, die vom Dach der Kinderstube herunterrieselten. Und das hörte auch nach einigen Augenblicken auf. Sie sah auf die drei Jungen. „Geht es euch gut? Ist jemand verletzt?“, fragte sie besorgt. Doch alle drei waren wohlauf. Erleichtert setzte Seidenwind sich hin. Sie betrachtete Flaumjunges, die nun wenigstens beinahe sauber war. „Legt euch drei ins Nest. Ich geh schnell schauen, was passiert ist und ob jemand verletzt ist“, miaute sie nun wieder ruhig. Zumindest nach außen hin hatte sie sich gefangen. Innerlich war die Angst, ob es Blutstern gut ging, ob Sprenkelpelz oder Schlangenblick etwas geschehen war....und was mit Moorkralle war. Dem Kater, dem sie ihr Leben geschenkt hätte und es noch immer tun würde. Trotz allem, was er ihr angetan hatte. Der Kater, für den ihr Herz noch immer schlug... Sie leckte jedem ihrer Jungen einmal über die Ohren. Sie würde die Kinderstube nicht ganz verlassen. Zu groß war die Angst, erneut ein Junges zu verlieren. Noch immer hatte sie sich nicht verziehen, dass Dornenjunges, der nun gemeinhin Dorn genannt wurde, aus der Kinderstube verschwunden war. Es war ohne Frage ihre Schuld, dass er nun der gefürchtetste Mörder im Wald war. Doch in der letzten Zeit war es ruhig um ihn geworden. Schon lange hatte keiner mehr von einem Mord berichtet. Und auch wenn sie das freute, war in ihr auch die Sorge um ihren Sohn. Sie war sicher, dass er ein ausgezeichneter Krieger hätte werden können. Trotz seines Vaters...erneut kamen die Gedanken hoch. Gedanken, die sie einfach nicht denken wollte! Die Königin schaute aus dem Bau heraus und konnte Blutstern noch aus dem Lager laufen sehen. Kurz darauf verschwand Sprenkelpelz ebenfalls. Schlangenblick hatte sich vor seinem Bau eingefunden und schnell erkannt, dass keiner ernsthaft verletzt war. Seidenwind hatte gehört, dass er derzeit noch um Herzfeuers Leben kämpfte. Vermutlich verschwand er deshalb wieder in seinem Bau. Doch all die Katzen, die ihr Herz umfassten...sie alle wurden von einem überstrahlt. Nass stand er da, gab grade Häherpfote frei. Seidenwind musste schlucken. Die Nässe betonte seinen muskulösen und attraktiven Körper, das gestreifte Fell klebte an ihm und seine Wildheit war einfach nur anziehend. Trotz dessen war er es, der die anderen dazu brachte, Maßnahmen zu ergreifen. Seidenwind vermied es stets, an ihn zu denken, doch ihre Gefühle waren nicht weniger geworden. Noch immer schlug ihr Herz schneller, wenn sie ihn sah, ihr Kopf setzte völlig aus und in ihren Träumen fand er noch immer Platz. Wie oft sie sich doch wünschte, damals ihren Mentor versetzt zu haben. Dann wäre sie jetzt an seiner Seite, glücklich und zufrieden. Alles wäre perfekt...sie wäre eine Kriegerin. Und vielleicht die Mutter seiner Jungen. In ihren Augen gab es keinen besseren Kater als Moorkralle. Auch wenn er ihr das Leben seitdem zur Hölle gemacht hatte...immer wieder behauptete er, dass sie ihn betrogen habe und dergleichen. Dabei war es alles ganz anders. Doch er konnte es nicht sehen. Er hasste sie dafür. Und in manchem Momenten hasste sie sich selbst nicht minder. Es war ihre Schuld...sie war es gewesen, die zu einem anderen gegangen war. Nicht freiwillig, das mochte schon sein, aber...sie hatte unter einem anderen gelegen. Nicht er war es gewesen. Und sie hätte damals schon erkennen müssen, dass sein Blick voller Liebe war. Wie der von Emmet...doch es war zu spät. Sie konnte es nicht mehr ändern. Sie konnte sich an den Schmerz, gepaart mit Wut in Moorkralles wunderschönen Augen erinnern als wäre es gestern gewesen. Dabei war es bedeutend länger her...viel zu lange. Noch immer dachte sie an jenen Tag, an dem sie verwirrt und panisch ins Lager gekommen war. Das war bei weitem der schlimmste Tag in ihrem Leben. Sie hatte so sehr gehofft, dass Moorkralle ihr nicht böse wäre, dass er sie anhörte...doch alles, was sie sagte, tat er als Lüge ab. Und es tat weh. Es tat wirklich weh. Damals war Moorkralle bereits ein sehr attraktiver Kater gewesen, viele wollten etwas von ihm...und sie hatte nicht geglaubt, dass er etwas von der pummeligen Seidenpfote wollte. Sie dachte, er war nur nett, weil sie ja Freunde waren und er wusste, dass kein anderer sie jemals toll finden würde. Sie hatte nicht richtig hingesehen. Sonst hätte sie Moorkralle mitgenommen. Doch was, wenn Herbststurm Moorkralle wehgetan hätte? Immerhin war der ein Mörder gewesen...und doch wäre Moorkralle sicherlich der Sieger gewesen. Er war stark...körperlich und geistig. Der stärkste Kater, den sie kannte. Vielleicht trübte die Liebe ihre Sicht, vielleicht auch ihr Urteilsvermögen. Sie wusste, dass Moorkralle nicht der gute Kater war, für den er sich hielt und für den auch sie ihn ausgab. Sie kannte seine dunklen Seiten...und eigentlich hätte sie mit Blutstern darüber reden müssen, damit Häherpfote einen anderen Mentor bekam. Doch sie wollte einfach glauben, dass es anders war! Dass er gut war... Wie er jetzt im Lager stand, stattlich und stark, wie er den anderen sagte, was sie tun sollten...er war perfekt. Und sie gäbe so vieles, um doch noch an seiner Seite sein zu können. Nicht alles, denn es gab auch andere Katzen, die ihr ungemein viel bedeuteten. Die zu verletzen stand außer Frage. Sie hörte Moorkralles Stimme und ein wohliger Schauer durchfuhr ihren Körper. Hatte ihm jemals jemand gesagt, wie gut seine Stimme klang? Sie selbst jedenfalls nicht...sie war immer zu feige gewesen, ihm zu sagen, was sie fühlte. Und dann war es zu spät gewesen. Einfach so. Weil ihr Mentor nicht dagewesen war? Oder weil sie einfach zu schwach war? Ihr Mentor hatte ja nichts dafür gekonnt...er war ja nicht dort gewesen. Sie hatte den Treffpunkt falsch verstanden. Hatte Krokospelz jedenfalls gesagt. Wobei sie das nicht glauben konnte. Sie war sich absolut sicher gewesen. Und sie hatten sich immer dort getroffen... Der Gedanke an ihren ehemaligen Mentor brachte sie in die Realität zurück. Sie betrachtete den Baum, der einst prächtig gewesen war. Nun lag er am Boden, aufgespalten und innerlich verkohlt. So wie sie selbst...einst alle Chancen gehabt, nun am Boden. Erleichtert, dass niemand verletzt worden war, schlüpfte sie ein Mal kurz aus der Kinderstube, um auf deren Dach zu schauen. Einer der Äste des Baumes hing darüber. Würde der Baum sich drehen, wäre der Ast schwer genug um die Kinderstube einzureißen. Doch dass dieser Koloss sich drehte hielt sie für unwahrscheinlich. Mehrere große Äste sicherten ihn zu den Seiten ab und ermöglichten ein wenig Sicherheit. Vielleicht könnte sogar jemand auf den Ast steigen, um die Kinderstube dort zu reparieren, wo er hineingefedert war. Es war der Sturz gewesen, der ihn das Dach hatte eindrücken lassen. Nun hing er ein Stück darüber. Sie überlegte, Blutstern darum zu bitten, jemanden dafür abzustellen. Doch ihre Schwester war nicht dumm und würde das sicherlich bedenken. Und vielleicht sogar so klug sein, niemanden bei dem Sturm dort rauf zu schicken. Kurz sah sie noch einmal zu Moorkralle, bewunderte ihn einen Augenblick, dann kehrte sie in die Kinderstube zurück. In der Mitte, direkt über ihrem Nest, tröpfelte es herein. Sie würden sich ein neues machen bis die Kinderstube repariert war. Sie entdeckte das Nest von Blumenschweif. Und ihr fiel Rosenjunges ein. Sie sollte sie heute aus dem Heilerbau abholen, wo sie sich in aller Ruhe von ihrer Mama hatte verabschieden dürfen. Das arme Kätzchen...erst die Geschwister, dann die Mutter. Sie war die einzige gewesen, wo die Kräuter angeschlagen hatten. Und so hatte sie überlebt. Seidenwind seufzte. Das Leben war niemals fair. „Wir bekommen heute auch noch mehr Zuwachs. Die kleine Rosenjunges gehört dann zu uns. Ihre Mama ist letzte Nacht gestorben. Sie verabschiedet sich noch in Ruhe. Ich hole sie heute Abend ab.“ Seidenwind lächelte ihre Jungen an. „Und nun sollten wir uns ein trockenes Nest suchen, unsers ist ja nicht mehr gemütlich“, schnurrte sie und sah sich um. Sobald die Kinderstube repariert war, würde sie in das Nest zurückkehren. Das war ihr Nest...dort hatte sie Sprenkelpelz kennengelernt, sie hatte ihn lieben gelernt. Nicht wie Moorkralle, das war etwas ganz anderes. Eher wie einen Sohn... Sie wählte ein Nest aus und legte sich hinein. Es war nicht ihr Nest, aber es war okay. Bequem war es schon, nur hatte sie keinerlei Erinnerungen an dieses Nest. Was nicht unbedingt schlecht war. Sie wartete, dass ihre drei Jungen sich zu ihr gesellen würden. Liebevoll betrachtete sie die Kleinen. Sie hatte alles verloren. Aber die Jungen hatten sie zurückgeholt. Ihr wieder Hoffnung gegeben...auch wenn ihr Traum sich wohl nie erfüllen würde...
Lavendelwind
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Thema: Re: Lager des SchattenClans So 27 Mai - 19:55
Finsterblick
Es schien ein Wunder zu sein, dass niemandem im Lager etwas geschehen war und der riesige Baum bei seinem Aufprall keine Katze unter sich begraben hatte. Der SternenClan hatte sie offensichtlich also doch noch nicht verlassen. Trotzdem hatte sich Finsterblick immer noch nicht von dem Schreck erholt und sein Herz schlug gefühlt in doppelter Geschwindigkeit. Er sah Braunellenpfote davoneilen, zu ihrer Schwester. Im gemächlichem Tempo folgte er ihr, seine Beine immer noch ein wenig zittrig. Die Erleichterung stand seiner Schülerin ins Gesicht geschrieben und ihm wurde erneut bewusst, wie tief und innig diese Beziehung war. Dieses Gefühl, jemanden so sehr zu lieben, sein ganzes Herz ihm zu schenken...er bezweifelte, dass er es jemals empfinden würde. Natürlich hatte er immer mal wieder an eine Gefährtin gedacht, an eine Familie, aber es gab einfach nicht die Richtige für ihn. Deshalb hatte er sich schon vor langer Zeit damit abgefunden, alleine zu bleiben. Und das war okay. Für manche war eben ein anderer Weg vorbestimmt, als der der Liebe. Manche wurden große Krieger, die in die Geschichte eingingen. Obwohl diese Chance noch geringer war... In dem Moment kam Blutstern zurück ins Lager, was auch höchste Zeit wurde. Sie konnte ihren Clan ja nicht noch länger alleine lassen. Als die schwarze Kätzin mit den gruseligen Augen dann meinte, sie müssten den Baum aus dem Lager schaffen, lachte Finsterblick kurz ungläubig auf. Wie sollten sie das denn schaffen? Selbst mit vereinter Kraft könnten sie ihn vermutlich nicht mal eine Schweiflänge weit bewegen. Und selbst wenn: Wo sollten sie ihn hintun? Durch den Tunnel rausmanövrieren und im Sumpf versenken? Aber sie hatte Recht damit, dass sie zumindest die kleineren Äste bereits aus dem Lager schaffen konnten. So würden sie wenigstens einen Teil des Chaos beseitigen. Der rundliche Kater nahm vorsichtig einen dünnen Zweig ins Maul und verzog leicht das Gesicht bei dem Geschmack, der sich automatisch in seinem Mund breitmachte. Er sammelte noch ein paar weitere ein, wobei er sich eher wie ein Vogel fühlte, der dabei war sein Nest zu bauen, als wie ein Krieger, der dem Clan half. Wenn er wieder kam, würde er sich einen größeren Stock vornehmen.
Ares
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Thema: Re: Lager des SchattenClans Mi 30 Mai - 15:02
Es fiel ihm schwer, seine Wut im Zaum zu halten und er konnte diese auch nicht mehr verbergen. Sein Schweif peitschte durch die Luft, die ausgefahrenen Krallen waren im aufgeweichten Boden vergraben und seine grünen Augen sandten Blitze in Richtung Häherpfote. Dabei wusste er nicht einmal, warum er überhaupt so nach dran war, seine Beherrschung endgültig zu verlieren. Warum er plötzlich so stark auf ihre Abneigung gegen seine Berührungen reagierte... dabei war er sich doch im klaren darüber, dass sie im allgemeinen Probleme damit hatte – und genau deshalb suchte er diese Nähe. Um sie zu quälen... Doch in letzter Zeit kam es sehr häufig vor, dass sein Temperament wegen Nichtigkeiten über kochte... es reichte schon, wenn ihn jemand schief anblickte. Und grade in Bezug auf Häherpfote konnte er seine starken Reaktionen nicht erklären, denn sie war weder optisch noch charakterlich jemand, für den er sich interessieren würde. Zu jung... zu dürr... zu dumm... zu normal. Eben einfach eine total öde Katze... und auch diese Schweigsamkeit ging ihm auf die Nerven. Wenn seine Schülerin ihn ansah wie ein Karnickel... würde er ihr zu gerne die Krallen übers Gesicht ziehen, einfach, um eine andere Reaktion hervor zu rufen. Denn Häherpfote war ihm egal... Sie diente einfach als Mittel zum Zweck... damit er seinen Spaß hatte... gegen seine Langeweile... und um Seidenwind früher oder später zu verletzen. Auch jetzt sah sie ihn wieder mit aufgerissenen Auge an und Moorkralle fauchte. Sein Fell wollte sich aufstellen, doch war es durch den Regen so schwer, dass er sich fühlte, als wäre es an seinem Körper angeklebt. Furchtbar! Seine Worte schien sie überhaupt nicht zu begreifen und es dauerte einen Moment, bis sie sich klar zu werden schien, was er soeben über Braunellenpfote gesagt hatte. Er sah, wie sie den Kopf schüttelte und sich ihr Mund öffnete. Leise nur ertönte ihre Stimme, kaum zu verstehen. Ein einzelnes Wort... Zufrieden stellte Moorkralle fest, dass die krasse Wirkung, die ihre Stimme zuvor noch auf ihn gehabt hatte, vollständig verflogen war. Als wäre sie niemals da gewesen. Es war einfach eine Tonfolge... nichts besonderes. Auch ihr Körper, welchen er noch unter sich gefangen hielt, sorgte für keine Reaktion, keine unliebsamen Gedanken. Es war einfach nur die Überraschung gewesen, sie sprechen zu hören... sonst nichts. Sie war eben nichts besonderes. Der Krieger richtete sich nun auf und ignorierte das Zusammen zucken der Schülerin... was erwartete sie? Das er genau das tat, womit sie rechnete? Das wäre viel zu einfach. Die Gedanken Häherpfotes ahnte er nicht, aber es wäre ihm auch gleichgültig. Viel eher hätte er sie belächelt, sich lustig gemacht. Braunellenpfote war genauso langweilig, wie ihre Schwester. Von den Schnurrhaaren bis hin zu den Schweifspitzen nichts besonderes... warum sollte er eine solche Katze kennen lernen wollen? Sie waren nur für eines gut... ihn zu unterhalten! Moorkralle sah, wie eben jene Katze nun zu Häherpfote lief, doch es war ihm gleichgültig... für diesen Moment. Sollten sie einander Hoffnung geben – irgendwann würde die Realität sie einholen – oder er, je nachdem, was schneller war. Als Blutstern ihm die Anweisung gab, während ihrer Abwesenheit die Führung zu übernehmen, war er für den Moment abgelenkt... bis eine Katze in Erscheinung trat, die schlagartig seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Alles um ihn herum trat durch sie in den Hintergrund. Die Hektik im Lager... das Donner über ihm... das Prasseln des Regens... die vielen Stimmen, die durcheinander schrien. Alles nur durch sie. Wie lange stand sie schon dort? Moorkralle hatte keine Ahnung, wann er die graue Kätzin das letzte mal gesehen hatte... so selten kam es vor, dass sie sich aus der Sicherheit des Baus wagte, in dem die Königinnen ihre Jungen aufzogen. Oder vielleicht tat sie es nur, wenn er außerhalb des Lagers war? Dieser Gedanke gefiel ihm nicht... und noch weniger gefiel es ihm, dass ihr Blick auf ihm lag. Sie hatte nicht das Recht, ihn anzusehen! Sie hatte auf nichts mehr ein Anrecht, was ihn betraf... dieses hatte sie sich verspielt, als sie ihn mit irgendeinem daher gelaufenen Flohpelz betrug. Er hatte sie geliebt... beim Sternenclan, das hatte er wirklich getan. Sie hatte ihn so akzeptiert, wie er war... hatte nicht nur seine – zugegebenermaßen unglaublich vielen – Fehler gesehen, wie es sein Großvater Bilchbart tat. Aber sie hatte ihn auch nie als perfekt angesehen, wie Leckermaul es tat. Natürlich war er dies, daran hatte er nicht die geringsten Zweifel – aber so wie seine Großmutter ihn verhätschelte, konnte es auch wieder nicht richtig sein... Doch Seidenwind hatte ihn dazu gebracht, tatsächlich darüber nachzudenken, ob er etwas falsch gemacht hatte... war eine der wenigen gewesen, die es wagten, ihn zu kritisieren. Aber anders als bei den restlichen Katzen, war es für ihn okay, wenn sie dies tat. Vielleicht nur deshalb, weil sie ihm auch immer wieder gesagt hatte, was sie an ihm mochte. Er hatte für sie perfekt sein wollen, eben weil sie in seinen Augen genau dies war. Ihm war es egal gewesen, dass sie als Schülerin ein paar Mäuse zu viel auf den Rippen gehabt hatte. Er könnte sich heute noch in den Hintern beißen, was er alles getan hatte, um ihr zu gefallen. Einmal hatte sie davon gesprochen, dass sie unbedingt ein Kaninchen hatte probieren wollen... Also hatte er Finsterblick dazu überredet, mit ihm auf die Jagd zu gehen... Die Grenzen ignorierend hatten sie – damals noch Schüler - auf dem Territorium des Windclans gejagt. Es endete in einer Katastrophe... Er hatte sein Tempo falsch eingeschätzt und kannte sich auf dem Gelände nicht aus, so war er bei der Verfolgungsjagd zu spät gestoppt und einen Steilen Abhang hinunter gestürzt – direkt in einen Haufen Fuchsdung... hatte Finsterblick, der ihm helfen wollte, mit sich hinab gerissen. Aber das Kaninchen hatten sie erwischt... Stinkend, Zerkratzt und mit einer verstauchten Pfote war Moorkralle zurück ins Lager gehumpelt, gestützt von seinem besten Freund, der nicht minder zerschrammt war. Stolz war er direkt zu Seidenwind und er musste ihr zugute halten, dass sie bei seinem Gestank nicht direkt die Flucht ergriffen hatte. Das Kaninchen hatte er ihr zu Pfoten gelegt. Doch sie hatte sich nur darum gekümmert, ob es ihm gut ginge. Hatte ihn liebevoll für den Unsinn gerügt, den er angestellt hatte und ihn zum Bach gejagt, damit er den penetranten Geruch los wurde. In diesem Moment wurde er sich bewusst, dass er sie liebte. Ob sie das Kaninchen gegessen hatte, wusste er bis heute nicht... denn als er zurück vom Bach kehrte, bekamen Finsterblick und er die Strafe ihres Lebens. Anführer, Zweiter Anführer und Heiler hatten sich versammelt und ihrer Enttäuschung Ausdruck verliehen. Zwei Monde mussten sie den Ältesten die Zecken entfernen... Moorkralle hatte schon damals nicht verstanden, was er falsch gemacht hatte... Zudem musste er seine Ausbildung auf Eis legen, bis seine Pfote wieder geheilt war. Nicht das Schlimmste, denn Seidenwind war beinah ständig bei ihm – es sei denn, sie musste trainieren. Wie oft hatte er versucht, ihr seine Gefühle zu gestehen... doch er wusste nicht wie und versuchte deshalb, ihr durch die Blume klar zu machen, dass er sie gerne hatte – und sich vorstellen könnte, dass sie seine Gefährtin wurde. Doch sie begriff es nicht, egal was er tat... egal was er sagte. Nun gut... vielleicht war sie einfach noch zu jung. Jedenfalls dachte er dies damals. Er selbst war inzwischen Krieger, Seidenwind jedoch war noch Schülerin gewesen. Da es keinen anderen gegeben hatte, der ihr Interesse erregte, hatte er sich einfach gedulden wollen. Hoffte, sie würde es irgendwann raffen – oder er würde seinen Stolz überwinden und ihr seine Gefühle gestehen können. Doch dann kehrte sie vom Training mit ihrem Mentor zurück... es war der Tag, an dem Moorkralle endlich Mut gefasst hatte und mit Finsterblicks Hilfe plante, der Kätzin eine Liebeserklärung zu machen. Tja... dazu kam es nicht mehr, denn als Seidenwind zurück kehrte, veränderte sich alles. Jeder hatte ihn versucht klar zu machen, dass es nicht der Wille der Kätzin gewesen war... wie oft hatte sein Großvater mit ihm darüber sprechen wollen. Doch Moorkralle hatte alles abgeschmettert, was mit Seidenwind zu tun hatte. Er hatte sie gebeten im Lager zu bleiben. Hatte sie gebeten, dass Training zu schwänzen und etwas mit ihm zu unternehmen. Doch sie hatte abgelehnt... es auf später verschoben. Nun wusste er warum... sie hatte ein Stelldichein gehabt... mit einem Fremden... mit jemanden, der nicht er war! Moorkralle fühlte sich von ihr betrogen und mit den Monden festigte sich diese Ansicht. Er konnte nicht ertragen, dass jemand das hatte, was er hatte haben wollen – Seidenwind. Ihre folgende Trächtigkeit war wie ein Schlag in den Magen für ihn gewesen und er hatte gefeiert, als eines der Jungen verschwand. Moorkralle riss sich gewaltsam aus seinen Gedanken, verfluchte sich selbst. Wusste, dass er sie einfach nur angestarrt hatte. Wie lange... da hatte er keine Ahnung. Es war auch egal... Die Lautstärke um ihn herum nahm wieder zu und er blickte Seidenwind direkt in die Augen. Sein Blick war voller Hass und er blickte ihr nach, als sie wieder im Bau verschwand. Er wollte sie verletzen... Wollte ihr das antun, was sie ihm angetan hatte. Er wollte, dass sie litt! Und er war bereit, alles dafür zu tun! Da betrat Blutstern das Lager und trat direkt zu ihm. Riss ihn aus seinen Gedanken. Ihre Stimme war kühl wie immer und für einen Moment war der Kater versucht, die Aufforderung der Anführerin zu ignorieren. Ihr Ton gefiel ihm nicht... er ließ sich nur ungern Befehle erteilen und führte diese auch nur dann aus, wenn ihm grade danach war... Doch jetzt, in diesem Moment kam es ihm gerade recht. Einfach nur abgelenkt werden... egal wie. Moorkralle trat zu Blutstern am Rande der Lichtung, hörte ihre Worte und seine Ohren zuckten leicht. “Wir werden den Baum nicht aus dem Lager bekommen... es ist schließlich kein Zweig... das einzig Sinnvolle ist, ihn zu Sichern. Soweit, dass er nicht noch mehr Schaden anrichten kann – und wir bei einem Angriff nicht geschwächt werden. Wir können von Glück sagen, dass er nur einen Teil des Walls nieder gerissen hat und keinen größeren Schaden angerichtet hat.“, miaute er. Der letzte Teil war gelogen... ein gezielter Fall auf den Jungenbau hätten seine Probleme mit einem schlag... beseitigt. “Die Krieger könnten versuchen, alles störende vom Baum zu entfernen... unterdessen können die Schüler dort beginnen zu reparieren, wo es nötig ist. Zu warten bis es trocken ist... Blödsinn. Ich habe keine Lust, in einem nassen Bau zu schlafen.“, fügte er noch hinzu und blickte Blutstern abschätzend an. Er mochte sie nicht... was allerdings nicht an der Person der Kätzin lag – sondern daran, dass sie mit Seidenwind verwandt war. Der Kätzin wichtig war. Und alles, was ihr am Herzen lag, mochte er schon aus Prinzip nicht. Dazu zählte auch Sprenkelpelz. Der Kater könnte gerne ebenfalls von einem Baum erschlagen werden... Ein weiteres Problem wäre damit gelöst
Infos: 4 Jahre, 6 Monate | Schattenclan | single – hat Gefühle für Blutstern | hat Affäre mit Lady Amonde | Vater von Zeisigjunges, Kristalljunges und Pantherjunges | Bruder von Schlangenblick
ERWÄHNT:Blutstern, Schlangenblick, Lady Amonde, Seidenwind, Moorkralle ANGESPROCHEN: XXX
Cf Zweibeinerort
Der Krieger kam erst nach Blutstern im Lager an... obwohl er vor der Anführerin den Rückweg antrat, wurde er unterwegs von ihr überholt. Er hatte nicht damit gerechnet, denn er war sich ziemlich sicher gewesen, dass sie mit ihrem Hauskätzchen noch ein wenig turteln würde... doch dem war scheinbar nicht so gewesen. Ihr Blick war ihm durchaus aufgefallen. Sie war enttäuscht von ihm und er konnte es ihr im Grunde nicht verübeln... allerdings beruhte dies auf Gegenseitigkeit. Immerhin hatte auch Blutstern nicht mit offenen Karten gespielt und ein Geheimnis für sich behalten, welches Auswirkungen auf den ganzen Clan hatte. Sie hatte gegen das Gesetz der Krieger verstoßen und dies war nicht so schnell aus der Welt zu schaffen. Sie konnte nur von Glück sagen, dass Vipernzunge es mit dem Gesetz der Krieger nicht ganz so ernst nahm, wie er es sollte – und wie es viele andere Krieger taten. Ihm war es egal, ob ein Anführer oder Heiler Junge hatte oder nicht... hier ging es einfach ums Prinzip. Die schwarze Kätzin hätte direkt mit der Sprache heraus rücken müssen, dass es da noch andere Katzen in ihrem Leben gab... vor allem einen Kater. Und er Mäusehirn war der Ansicht gewesen, sie wäre zu gut für ihn... Hah! Dabei war sie genauso verlogen, wie er selbst. Irgendwie eine Erleichterung... Den Weg über hatte Vipernzunge über alles mögliche nachgedacht und ließ die Geschehnisse Revue passieren. Er sah es nicht als Fehler an, was an diesem Tag geschah und hatte deshalb auch kein schlechtes Gewissen. Lady Amonde hatte – genau wie er selbst – einfach für einen kurzen Moment ausbrechen wollen. Ausbrechen aus einem Leben, welches ihr den Atem raubte. Es war keine Liebe gewesen, die sie für einander empfanden. Sie kannten sich ja eigentlich auch gar nicht... Die kurzen Einblicke, die sie einander gestattet hatten, waren nur die oberste Schicht dessen, was sie vor den Augen anderen verbargen... Trotzdem musste er zugeben, dass er die Kätzin lieb gewonnen hatte. Nicht als Gefährtin vorstellbar, denn dafür waren sie sich irgendwie zu... ähnlich. Aber er war der Ansicht, dass sich durchaus eine gute Freundschaft hätten entwickeln können. Jedenfalls, wenn die Chance bestand, dass sie sich regelmäßig würden sehen können, was er nicht wirklich glaubte. Denn wie er es verstanden hatte, bekam die Kätzin nur selten die Gelegenheit, den wachsamen Augen des Vaters zu entkommen. Die Gedanken des Kriegers wurden schlagartig in die Gegenwart gerissen, als das Lager in Sicht kam. Seine Schritte beschleunigten sich und beinah fassungslos sah er den umgestürzten Baum, der einen Teil des Lagerwalls eingerissen hatte. Er schien in der Mitte gespalten worden zu sein und hatte dem Unwetter nicht standhalten können. Der erste Blick des Kriegers galt der Suche nach seinem Bruder. Seine scharfen Augen huschten umher, suchten nach Schlangenblick. Erleichterung durchfuhr ihn, als er die Schweifspitze des Katers im Heilerbau verschwinden sah. Den zwei wichtigsten Katzen für ihn war nichts geschehen. Sein Bruder war am Leben und Blutstern ebenso, denn die Kätzin war ja erst kurz vor ihm ins Lager zurück gekehrt. Alle anderen waren ihm relativ gleichgültig. Ob sie existierten oder nicht machte für ihn keinen großen Unterschied. Möglichst unauffällig suchte er nach der schwarzen Kätzin und entdeckte sie in der Nähe des umgestürzten Baumes. Moorkralle stand bei ihr und sie schienen zu diskutieren. Es überraschte Vipernzunge, die beiden zusammen zu sehen und für einen Herzschlag durchfuhr Eifersucht seinen Körper. Er wusste, dass die beiden in ihrer Schülerzeit befreundet waren – falls der getigerte Kater überhaupt für jemanden diese Art von Sympathie entgegenbringen konnte. Zu dieser Zeit wurde vermutet, dass Moorkralle mit Blutsterns Schwester mehr als nur eine Freundschaft verband und zwischen den Kriegern des Schattenclans gab es Wetten, wann die beiden endlich öffentlich bekannt gaben, dass sie Gefährten waren. Allerdings schien diese Beziehung zwischen Moorkralle und Seidenwind schlagartig erloschen zu sein, nachdem Seidenwind von einem Fremden Kater geschändet worden war. Seitdem hatte sein Clan-Kamerad sich verändert. Schon immer war er schnell reizbar gewesen und heißblütig gewesen... doch es war mit den Monden immer schlimmer gewesen und vor allem Seidenwind gegenüber hegte er einen Hass, der für Vipernzunge nicht nachvollziehbar war. Ebenso wusste er nicht, warum Moorkralle auch Blutstern gegenüber feindseliger geworden war. Es interessierte ihn, was zwischen ihnen vorgefallen war... nicht, weil ihm die Belange seiner Mit-Katzen wichtig waren, sondern weil es Blutstern betraf. Allerdings würde er da vermutlich nicht so schnell die Gelegenheit bekommen, mit ihr zu reden...
Blutseele
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Thema: Re: Lager des SchattenClans So 10 Jun - 18:43
Blutstern
Nachdem die schwarze Kätzin im Lager angekommen war, rief sie sogleich Moorkralle zu sich. Die Anführerin trabte zu einer halbwegs trockenen Stelle, dort setzte sie sich und legte ihren Schweif über ihre Pfoten. Unablässig schnippte sie mit den Ohren, da sie die Wasser Tropfen auf diesen störte. Sie zuckte mit einem Ohr, als sie das Lachen von Finsterblick hörte. Sie kniff die Augen zusammen und sah den Kater wütend an. Er sammelte gerade mehr schlecht als Recht ein paar kleine Äste ein. „Finsterblick! Du solltest besser arbeiten, anstatt zu lachen!“, fauchte sie wütend. Sie hatte schlechte Laune, ohja, da hatten die Katzen pech. Sie schnaubte und wartete auf Moorkralle, einst waren sie beide gute Freunde gewesen, in ihrer gemeinsamen Schülerzeit. Aber dann hatte es etwas zwischen Moorkralle und ihrer Schwester Seidenwind gegeben, seitdem hasste der Kater auch sie. Die Anführerin interessierte es nicht. Ob sie jetzt einer weniger oder mehr hasste, es war ihr ziemlich egal. . Als Moorkralle schließlich bei ihr war, sah sie ihn ohne jegliche Gefühlsregung an. „Wir benötigen einen Plan, der Baum muss aus dem Lager. Die kleineren Äste müssen ab und aus dem Lager geschafft werden. Wenn wieder alles trocken ist, können wir sie als Schutz für die Baue verwenden“, miaute sie ruhig. Sie betrachtete den großen Stamm. Er wies keinerlei Sichtbare Löcher auf, vielleicht waren diese einfach nur von Ästen verdreckt. Denn in Löchern könnten sie Vorräte verstecken, sei es Frischbeute oder Kräuter für Schlangenblick. Abwartend sah sie dann wieder den Krieger an. Sie konnte dies nicht alleine entscheiden, nicht alleine handeln. Sie brauchte dafür Hilfe. Das gestand sich auch Blutstern ein. Unter ihrem Schweif fuhr sie die Krallen ein und aus, knetete den Nassen Boden. “Wir werden den Baum nicht aus dem Lager bekommen... es ist schließlich kein Zweig... das einzig Sinnvolle ist, ihn zu Sichern. Soweit, dass er nicht noch mehr Schaden anrichten kann – und wir bei einem Angriff nicht geschwächt werden. Wir können von Glück sagen, dass er nur einen Teil des Walls nieder gerissen hat und keinen größeren Schaden angerichtet hat.“, miaute er. “Die Krieger könnten versuchen, alles störende vom Baum zu entfernen... unterdessen können die Schüler dort beginnen zu reparieren, wo es nötig ist. Zu warten bis es trocken ist... Blödsinn. Ich habe keine Lust, in einem nassen Bau zu schlafen.“, fügte er noch hinzu und blickte Blutstern abschätzend an. Die Anführerin lauschte seinen Worten, sie nickte leicht auf seine erklärung hin, dass man den Baum nicht raus schaffen konnte. „Nass sind wir so oder so. Auch die Baue. Damit wirst du leben müssen“, miaute sie schnaubend. Aus den Augenwinkeln registrierte sie, wie Vipernzunge wieder ins Lager kam. Blutstern schnaubte. „Vielleicht bietet der Baum auch Platz für einen versteckten Frischbeutehaufen, oder für Kräuter oder dergleichen. Aber am besten wird es sein, wenn die Äste erstmal rausgeschafft werden“, miaute die Kätzin, stimmte so dem Vorschlag des Katers zu. „Das Problem ist nur, dass man über den Baum ins Lager klettern kann“, sagte sie, sie selbst war auf diesen Weg ja ins Lager gelangt. „Für dieses Problem brauchen wir eine Lösung, nur befürchte ich, wird es keine geben“, miaute sie. Kurz nieste die Kätzin, als ein Tropfen Wasser von ihrer Stirn runterrann, in ihre Nase. Sie schüttelte sich kurz, was aber nichts half. Sie sah nochmal zu Vipernzunge, kurz winkte sie mit dem Schweif. "Vipernzunge, hilf bitte den Schülern bei den Ästen", miaute sie lauter, aus den Augenwinkeln sah sie, wie sich Flammenpfote mit einem größeren Ast abmühte, weshalb sie dem Krieger diese Aufgabe gab.
Flammenpfote
Der junge Schüler wurde gewaltsam aus seinem Schlaf gerissen. Er blinzelte und kroch müde aus seinem Nest, er hatte schon vor Sonnenaufgang gejagt, war deshalb auch dementsprechend müde und geschlaucht. Der Regen tat sein Übriges. Sein langes Fell klebte an seinem Körper, seine Schnurrhaare tropften und das Fell seines Schweifes schliff am Boden. Er trat aus dem Schülerbau hinaus und schüttelte sich, dann besah er sich das Lager. Erschrocken sog er die Luft ein, als er den riesigen Baum sah, er im Lager lag. Sein Herzschlag beruhigte sich etwas, als er sah, wie Blutstern sich die Situation ansah, sie zog sich dann mit Moorkralle in eine halbwegs trockene Ecke zurück, schien mit ihm zu reden. Flammenpfote trat näher an den Baum heran, er schien niemanden getroffen zu haben, dem Sternen Clan sei Dank auch keinen der Baue. Er zuckte mit einem Ohr und sah auf, als Finsterblick zu dem Bau kam und einige kleine Äste nahm, kurz lachte er, warum, wusste der Schüler nicht. Erschrocken fuhr er zusammen, als er die wütende Stimme Blutsterns hörte, die Anführerin meinte, dass der Krieger lieber Arbeiten anstatt lachen sollte. Flammenpfote schluckte, er ging um den Baum herum, sammelte selbst ein paar Äste ein. Diese scharrte er zu einem Haufen zusammen, damit sie zumindest nicht im Lager verstreut waren. Dann entdeckte er einen größeren Ast. Der junge Kater ging dort hin, er packte einen kleinen Zweig des Astes mit den Zähnen und fing an zu ziehen. Seine Pfoten rutschten auf dem schlammigen Boden aus, während er den Ast langsam in Richtung Lagereingang zerrte. Der Ast wog fast so viel wie der Schüler, weshalb dieser auch bald keuchte und schwer atmete. Aber er gab nicht auf, mühsam zerrte er weiter den Ast die Böschung hoch.
Schwalbenflug
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Thema: Re: Lager des SchattenClans Mi 27 Jun - 10:04
Bachschatten
Erwähnt:Meisenflug, Blutstern
Angesprochen: //
Es war schon spät am Tag, als Bachschatten im Kriegerbau aus einem unruhigen Schlaf aufwachte. Der stürmische Regen, der auf den Bau niederkam störte ihn nicht und lullte ihn nur wieder zurück in den Schlaf. Dass Bachschatten verschlief, war keine Seltenheit mehr. Die letzten paar Tagen hatten ihn körperlich ausgelaugt und sein Schlaf war alles andere als erholsam. 'Ich hoffe, ich werde nicht krank' dachte der Schwarz - Weiße seufzend. Der Krieger hatte immer Probleme mit starkem Regen, weil sein langes, dichtes Fell sich mit Regenwasser vollsog wie ein Schwamm und nur schlecht trocknete und Bachschatten hatte nicht immer Zeit, um sich das Wasser sorgfältig aus seinem Fell zu lecken. Langsam wurde er wach genug, um zu verarbeiten, dass er schon wieder verschlafen hatte. Schnell schaute der Krieger sich im Bau um und war ein wenig enttäuscht, als er sah, dass Meisenflug auch schon weg war. Er hievte sich auf seine Beine und beeilte sich mit seiner Fellpflege, um schnell aus dem Bau zu kommen und seinen täglichen Aufgaben nachzukommen. Seine müden Gliedmaßen streckend, huschte er aus dem Bau, doch er stoppte abrupt, als er den riesigen Baum im Lager liegen sah. Seine Kinnlade klappte nach unten und für einige Sekunden stand er reglos da. Wie zum Sternenclan konnte er das verschlafen haben ?! Er musste doch helfen! Er machte sich auf dem Weg zu Blutstern, die er auf der Lichtung sitzen sah, um zu fragen, inwiefern er helfen sollte, doch er stoppte wieder. Alle Katzen, die er hier sah, räumten störende Äste weg und entfernten welche vom Baum. Er musste nicht die Zeit der Anführerin verschwenden für eine Frage, deren Antwort doch so offensichtlich ist. Bachschatten kehrte um und lief zum Baum, sammelte ein paar kleine Äste auf dem Weg ein und legte diese erstmal an den Rand, sodass sie niemanden störten. Dann ging er zum Baum und reißte sich einen größeren Ast ab, den er dann in Richtung Lagerausgang zerrte. Seine massigen Pfoten rutschten in dem schlammigen Boden, was die ganze Aktion schwieriger machte, als sie eigentlich war. Auch der Ast selber war nass, wodurch Bachschatten ihn nicht so gut im Maul halten konnte. Er packte den Ast nochmal neu an, diesmal fester und schliff ihn weiter zum Ausgang.
Der Heiler hatte alles versucht, um Blumenschweif zu retten. Doch es gab Kämpfe, die nicht gewonnen werden konnten. Kämpfe, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt waren. Das war ein solcher gewesen. Er hatte es gewusst, dennoch hatte er alles getan. Ohne Erfolg. Es war immer schwer, eine Katze zu verlieren. Ihr nicht helfen zu können. So wie er damals Sonnenblick nicht hatte helfen können. Er hatte sie verloren. Für immer. Rosenliebe hatte damals gesagt, dass seine Begabung von Anfang an im Heilen gelegen hätte und der Sternenclan ihn auf seinen Platz verwies. Sie war keine besonders herzliche oder freundliche Katze gewesen und auch wenn Schlangenblick so etwas nicht brauchte, sie war ihm sogar herzlos erschienen. Einem Kater, der die Liebe seines Lebens verloren hat, zu sagen, dass er schuld daran sei, weil er eigentlich Heiler hätte werden sollen...so grausam wäre er selbst nicht gewesen. Und er war schon manchmal hart zu den Katzen, die er behandelte, das wusste er. Doch er gab immer alles, um sie zu retten. Egal wie dumm das Unterfangen war, das sie zu ihm gebracht hatte. Und er war meistens sogar einigermaßen freundlich. Nicht herzlich, aber zumindest respektvoll im Umgang, wenn man es ihm ähnlich entgegenbrachte. Wenn nicht war er schon manchmal...nicht besonders freundlich. Aber er hörte niemals auf, zu helfen. Rosenjunges war ein kleines, eher schwächliches Junges. Aber da ihre Mutter lange krank gewesen war, war das nicht ungewöhnlich. Bei Seidenwind würde es ihr gut gehen, daran hatte der Heiler keinerlei Zweifel. Seidenwind war zwar etwas ungewöhnlich – und in mancherlei Hinsicht unverbesserlich – aber sie war voller Liebe und teilte sie bedingungslos. Sie hatte schon während der Krankheit viel Zeit mit Rosenjunges verbracht, sodass Blumenschweif ihn selbst darum gebeten hatte, Seidenwind zu fragen. Sie hatte das Beste für ihre Tochter gewollt. Und sie hatte gewusst, dass Seidenwind ihr ohne Vorbehalte begegnen würde. Dass ihr ein Auge fehlte war im ersten Moment seltsam, aber der Königin wäre das egal. Sie würde ihr bestimmt Mut machen können. Ihm selbst würde nichts einfallen um ihr klar zu machen, dass es nicht schlimm war, anders zu sein. Er konnte nicht so gut mit Jungen umgehen. Einen Moment lang betrachtete er noch das Junge bei seiner Mutter, dann wandte er sich Herzfeuer zu. Die Kriegerin war in einem Dämmerzustand, sie hatte hohes Fieber und er wusste langsam nicht mehr, was er tun sollte. Er hatte alles getan...es half nur warten. Aber warten war eine sehr unbefriedigende Tätigkeit. Besonders, wenn es um das Leben einer Clankameradin ging. Und vor allem bei Herzfeuer...sein Sohn hatte sie so schlecht behandelt. Er wollte nicht ebenso versagen. Plötzlich hörte er einen lauten Knall und fuhr herum. Als er aus seinem Bau schaute erblickte er einen riesigen Baum. Das war kein gutes Zeichen. Er musste helfen...aber er konnte Rosenjunges nicht allein lassen. Also musste er sie zu Seidenwind bringen. Just in dem Moment sah er die Königin vor den Bau treten. Sie wirkte so zerbrechlich und gleichzeitig so stark. Tat sie es wirklich? Oder war es, weil er sie kannte, weil sie seine einzig wahre Vertraute war? Sie wusste beinahe alles über ihn. Und er wusste mehr über sie als ihre eigene Schwester... Seidenwind hatte ihm vieles anvertraut. Er wusste, warum sie es nicht Blutstern gesagt hatte. Sie hatte ihr nie eine Last sein wollen, sie nie bedrücken wollen. Denn ihre Schwester war eine gute Anführerin und hatte ohnehin schon so viele Sorgen, da sollte sie ihre nicht auch noch tragen müssen. Das hatte sie ihm immer wieder gesagt. Sie war so gutherzig, so liebevoll...und doch schlug ihr Herz eindeutig für den falschen. Und das dachte er jetzt nicht, weil er sich selbst für den richtigen hielt...er war ein Heiler, er durfte keine Gefährtin haben. Es war viel mehr, weil Moorkralle ihm nicht geheuer war. Vielleicht lag es an seinem Onkel, der ihm ebenso wenig geheuer gewesen war. Etwas an ihm und der Art und Weise, wie er sich seiner Schülerin Seidenpfote genähert hatte hatte in seinem Kopf Alarmglocken schrillen lassen. Aber er war damals noch kein Heiler gewesen. Nur ein Krieger, der zum Heiler werden würde. Und Rosenliebe hatte ihn ausgelacht. Vielleicht hätte er damals etwas sagen müssen. Aber was hätte er sagen sollen? Ich glaube, da stimmt was nicht? Besonders, weil Funkenstern ähnlich wie Rosenliebe darüber gelacht hätte. Es war gut für den Schattenclan, dass die beiden Kätzinnen nichts mehr zu sagen hatten. Schlangenblick beobachtete einen Moment, wie Seidenwind zu Moorkralle sah. Womit hatte dieser Kater nur eine solche Liebe und Treue verdient? Mit seiner Freundlichkeit und Güte jedenfalls nicht! Nach einer Weile verschwand Seidenwind wieder im Bau und er folgte ihr einen Moment mit den Augen. Was machte er da eigentlich? Er war ein Heiler! Ein guter Heiler! Und sie war nur eine Freundin. Doch er wusste, dass er mehr empfand. Doch das würde niemals nach außen dringen. Er kannte seine Disziplin und seine Ausdauer. Ihr als Freund nahe zu sein genügte und würde immer genügen müssen. Allerdings schmerzte es ihn, zu wissen, dass ihr Herz noch immer für Moorkralle schlug. Er war viel zu schlecht für sie. Sie hatte das Beste verdient nach allem, was sie erleiden hatte müssen... „Rosenjunges, bist du bereit, in die Kinderstube zurückzukehren?“, fragte er freundlich, aber kühl. Distanziert wie er war klang es nicht besonders liebevoll, aber doch respektvoll. Wenn sie nein sagte, würde er Krallenpfote abstellen, auf sie aufzupassen. Denn er musste jetzt da draußen helfen gehen. Es war seine Pflicht und seine Passion. Außerdem musste er wissen, ob es seinem Bruder gut ging. Er hatte ihn noch nicht gesehen und es erfüllte ihn mit Unruhe.
Die Kriegerin lag im Fieber. Fieberträume suchten sie heim, die sie in die Vergangenheit blicken ließen und diese zu einer grotesken Welt machten. Sie sah Donnerblut an ihrer Seite, ehe er ihr die Flanke aufriss und lachte. Seine Augen glühten rot und bedrohlich, blutige Tränen quollen hinaus und ergossen sich in sein von Lachen verzerrtes Maul. Sie versuchte, vor ihm davon zu kriechen. Doch sie kam kaum von der Stelle und dann sah sie ihren Vater Hasenläufer herannahen. Doch bevor dieser Donnerblut erreichte, trat ihre Schwester zwischen die beiden und hielt ihn davon ab. Donnerbluts Lachen schwoll an, wurde immer und immer lauter. Die Bilder begannen sich vor ihrem inneren Auge zu drehen und schließlich stürzte sie in die Tiefe, in einen schwarzen, bodenlosen Schlaf. Es würde nicht lange dauern, da würde sie erneut phantasieren... Der Körper der Kriegerin zuckte, die Augen waren geschlossen und immer wieder murmelte sie leise und unverständlich vor sich her. Kommentierte die Schrecken, die sie vor sich sah. Die Bilder, die sie sah, hatten nicht wirklich viel mit der Realität zu tun. Sie waren nichts mehr als die Ausgeburt ihrer Ängste. Doch manchmal fand ihr Körper zumindest zeitweise Erholung, denn es waren nicht immer Schrecken, die hinter der Dunkelheit lauerten. Manchmal waren es auch schöne Träume, schöne Phantasien. Zum Beispiel, dass Donnerblut nun neben ihr wachte, dass er den Zwist begrub und sie endlich wieder Freunde sein könnten. Oder dass man ihren Vater gefunden hatte, der wieder mit ihr vereint leben wollte. Sie hatte nie das Böse in ihm gesehen, hatte nie mitbekommen, was er an ihr begehrte. Dass es eben nicht seine Tochter war, sondern ihr Körper. Sie sah das nicht. Sie war so naiv, dass sie glaubte, es täte ihm wirklich leid, dass er sie als seine Tochter nicht verlieren wollte und ihr ein guter Vater sein wollte. Das waren seine Worte gewesen, aber die Wahrheit hinter ihnen war eine ganz andere. Ihre Schwester hatte das erkannt, aber Herzfeuer hatte nicht auf sie gehört. Und dann hatte sie sie verraten, hatte dem Anführer den Weg gezeigt. Damals hatte sie alle verloren. Ihre ganze Familie. Das lag nun schon so lange Zeit zurück. Doch die Wunde war noch da. War nie ganz verheilt. Sie war allein und hatte niemanden...nur den Clan. Den Clan, der ihr den Vater genommen hatte...
Wolkenflug hatte sich im Bau verborgen. Sie war ihrem besten Freund aus dem Weg gegangen. Ihn interessierte nur noch die hübsche graue Kätzin, an etwas anderes dachte er gar nicht mehr. Ihm fiel nicht auf, dass es sie verletzte, dabei war sie wirklich keine gute Schauspielerin. Aber er sah es einfach nicht, sah einfach nicht, dass sie ihn liebte. Schon so lange war er blind dafür... Doch sie hatte geschwiegen. Sie liebte ihn. Wenn sie ihn zu ihr brachte...würde er sie verlassen. Für ihn zählte nur noch die graue Katze, keinen Gedanken verschwendete er an sie...und sie...sie liebte ihn. Und obwohl sie sah, dass sie keine Chance hatte, obwohl sie sah, wie blind er für ihre Gefühle war...sie hoffte noch immer darauf, dass es eine Möglichkeit gab, dass sie zusammen kämen. Dass er merkte, dass sie ihn liebte, Und plötzlich das gleiche für sie fühlte... Wie oft war sie allein spazieren gegangen und hatte sich vorgestellt, er wäre bei ihr. Wie oft hatte sie es sich vorgestellt, sich mit ihm zu unterhalten, ihm nahe zu sein...aber all das war nur in ihrem Kopf. Nichts davon wahr, nur Einbildung und Wunschdenken. Träume und Wünsche, fern der Realität und unwahrscheinlich. Denn er liebte eine andere. Und er hatte sie gebeten, sie zu finden. Hatte er denn nicht gesehen, wie sehr er sie verletzte? Hatte er ihren Schmerz nicht gesehen? Hatte er nicht in ihre Augen gesehen? Die so offen zeigten, was sie dachte? Doch er hatte es nicht gesehen. Er hatte sie nur gebeten, es für ihn zu tun. Hatte ihre spitze Bemerkung abgetan mit seinem Strahlen, seiner Begeisterung und seinem Willen, sie zu finden. Er hatte sie beinahe angefleht...und als sie zögerte, hatte er ihr angeboten, ihre Pflichten zu übernehmen. Was dachte er denn? Dass sie käuflich war? Sie waren doch Freunde...sie waren Freunde... Es hatte schrecklich wehgetan, aber nicht einmal das hatte er gesehen. Sie hatte gesagt, sie würde sie finden. Aber bestimmt nicht für eine Gegenleistung. Er hatte es hingenommen. Hatte es einfach akzeptiert, als wäre in ihrem Blick nicht der Schmerz gewesen, als wäre sie nicht beinahe zerbrochen. Die Kriegerin schluckte. Sie war einfach davongeeilt. Hatte es nicht mehr ausgehalten. Und sie hatte sie gefunden. Sie kannte den Weg. Und doch war in ihr dieser Zweifel. Wenn sie es ihm nicht sagte, wenn sie ihn belog, würde er sie dann aufgeben? Wenn er sie niemals fand? Wahrscheinlich würde er ewig suchen. Und sie dennoch nicht wahrnehmen. Traurig legte sie den Kopf auf die Pfoten. Sie musste es ihm sagen. Sonst würde sie niemals glücklich werden. Denn wenn er es nicht war, wäre sie es dann? Wenn er nicht mehr da wäre, wäre die Welt nur ein Schatten, ein Nichts, die pure Dunkelheit für sie. Aber ohne sie...seine Welt würde sich weiterbewegen. Sein Leben würde weitergehen. Sie wäre eine kleine Irritation in einer Reihe von Erfolgen. Mehr nicht. Es fühlte sich an als wäre ihr Herz schwerer als der schwerste Stein, als könnte es unmöglich fortschlagen, als müsste es am Trübsal ersticken. Doch das tat es nicht. Es schlug und jeder Schlag war eine Qual, wissend, dass es keine Chance auf die Liebe für sie gab. Aber sie liebte ihn so sehr...sie wollte sein Glück. Er hatte sie gebeten... Plötzlich ertönte ein lauter Schlag. Sofort war sie auf den Pfoten, schüttelte ihre Gedanken ab, so gut sie konnte. Auch wenn die Melancholie und die Verzweiflung ihr anhingen wie der intensivste Geruch. Als sie den umgestürzten Baum sah, erschrak sie. Schnell blickte sie sich um. Sie fand ihn...erleichtert atmete sie auf. Dann sah sie sich nach ihrem Schüler um. Sie entdeckte Flammenpfote, der ähnlich geschockt schien wie der Rest. Doch er begann, bei den Aufräumarbeiten zu helfen und erinnerte dadurch auch Wolkenflug an das Leben. Diese riss sich aus ihrer Erstarrung und stapfte durch den strömenden Regen zu ihrem Schüler, der einen schweren Ast aus dem Lager zu bringen versuchte. Sie packte den Ast mit den Zähnen und schmeckte den Dreck. Sie fühlte sich an Zeiten erinnert, die alles andere als positiv waren. Nicht damals, da war es ihre Normalität...aber heute konnte sie darüber nachdenken, was sie tat und was für Konsequenzen das Ganze hatte. Nein, es waren keine guten Zeiten gewesen...ihre Eltern waren schlechte Katzen gewesen. Gemeinsam mit ihrem Schüler zerrte sie den Ast aus dem Lager hinaus. Er war schwer und durch das Wasser war er vollgesogen, ebenso der Boden, in dem ihre Pfoten versanken. Aber Flammenpfote ging es scheinbar gut. Als sie den Ast endlich aus dem Lager geschafft hatten, keuchte Wolkenflug erschöpft auf. Sie sah zu ihrem Schüler. „Ist bei dir alles in Ordnung?“, fragte sie ihn dann. Er sollte eine kurze Pause machen, sonst könnte sie ihn auch gleich bei Schlangenblick besuchen gehen.
Die Erleichterung war unermesslich. Moorkralle hatte Häherpfote gerettet und dafür würde sie ihm immer dankbar sein. Sie wäre zu allem bereit, um ihre Schwester zu retten. Zwar könnte sie niemals einem anderen Schmerzen zufügen, aber sie würde jeden Schmerz ertragen, jede Pein erdulden, nur um ein Lächeln auf Häherpfotes Gesicht zu sehen. Das Schnurren, dass den Körper der Schwester erzittern ließ, war mindestens ebenso viel wert. Pure Erleichterung war es, was sie fühlten. Sie gehörten zusammen. Sie waren eins, zwei Seiten eines Blattes, sie selbst die nach oben gerichtete, die die feine Unterseite schützte. Und Häherpfote die zarte Unterseite, die ihren Schutz brauchte. Aber doch waren sie eins, verbunden über ihre Vergangenheit, verbunden im Leid, verbunden in der Erlösung, in der Hoffnung auf Besserung. Verbunden in der Hoffnung auf ein Leben. Doch für Braunellenpfote war es wirklich nur ein Leben, was zählte. Und das war nicht ihr eigenes. Es war das ihrer Schwester, das ihr weit mehr bedeutete. Denn Häherpfote hatte eine Chance darauf. Sie hatte all die Schläge abgefangen, hatte alles auf sich genommen, damit wenigstens eine von ihnen leben konnte. Die bessere. Dann wäre all das Leid nicht umsonst ausgehalten, all der Schmerz nicht grundlos auf ihren Körper niedergeprasselt...mit jedem Schlag, jeder Narbe war ein Stück ihres Selbst aus ihr gewichen, mit jedem Schmerz war sie mehr zu einem Schatten geworden, der nur ein einziges Ziel gehabt hatte: Überdauern. Überleben. Durchhalten. Und sie hatten es geschafft. Sie waren beide am Leben, doch weder die eine noch die andere lebte wirklich. Sie kannten keine Freunde, keine Leichtigkeit. Alles war Schwere, Schmerz und Qual. Alles war Schatten, nirgends war Licht. Die Schülerin hatte nicht wahrgenommen, was um sie herum geschah, ihr Fokus lag auf ihrer Schwester und blieb auch dort. Sie bekam nicht wirklich etwas von der Anordnung mit, dass die Äste aus dem Lager geschafft werden sollten. Auch bekam sie nicht mit wie ihr Mentor auflachte wegen Blutsterns erstem Gedanken. Dabei war Blutstern sicherlich klug genug, um zu wissen, dass der Baum unmöglich bewegt werden konnte. Es war vermutlich der Schreck gewesen, der sie dies hatte sagen lassen. Nichts anderes. Doch Braunellenpfote spürte nur Häherpfotes Gesicht in ihrem Fell und leckte der Schwester die Ohren. Sie war beinahe gestorben. Beinahe hätte ihr Leben den Sinn verfehlt, beinahe hätte ihre wunderbare Schwester nicht mehr weitergelebt. Nur einem seltsamen Kater, der eigentlich widerlicher nicht hätte sein können, war es zu verdanken, dass sie es noch tat. Und nun musste sie ihm dankbar sein. Sie war auch Schlangenblick dankbar, sie war Seidenwind dankbar. Aber beide hatten diesen Dank ehrlich verdient, da sie stets freundlich und hilfsbereit waren. Nie und nimmer hätte sie gedacht, dass es die flüchtige Verbindung zu Seidenwind war, die ihnen das Zusammenleben mit Moorkralle erschwerte. Denn Seidenwind war freundlich und hatte ein riesiges Herz, sie würde niemals jemandem ein Leid antun. Warum sollte man diese Katze nicht mögen? Wegen dem seltsamen Rasseln, dass auch sie selbst anfangs stark geängstigt hatte? Das ergab keinen Sinn. Wegen einer solchen Sache hasste man niemanden. Allerdings vermochte Braunellenpfote nicht einmal ihre Mutter zu hassen, obgleich sie ihnen so übel mitgespielt hatte. Sie wären beinahe gestorben, ein ums andere Mal, wenn Seidenwind sie nicht gerettet hätte...wer könnte sagen, ob sie es dann geschafft hätten? Plötzlich vernahm sie eine Stimme. Dicht bei ihnen. Alarmiert stellte sich ihr kurzes Fell auf und sie legte instinktiv beschützend den Kopf auf Häherpfotes Schultern, sodass es nun wie eine Umarmung erscheinen musste. Sie betrachtete den Kater, der sie angesprochen hatte. Wagte jedoch nicht, in seine Augen zu sehen. Auch wenn er ein Schüler war, wie sie wusste, er schlief im selben Bau wie sie selbst es taten. Sie kannte seinen Namen nicht. Fragte auch nicht danach. Sagte nichts. Schwieg, wartete, was er tun würde. Jederzeit bereit, sich zwischen ihn und Häherpfote zu werfen, wenn es nötig wäre. Sie war ein Nichts, ein Schatten, der dem Licht dienen musste.
Der Schüler hatte sich schrecklich gelangweilt und sich über allerlei den Kopf zerbrochen. Aber nichts war interessant gewesen, nichts hatte die Langeweile gedämpft. Seine einzige Idee war die kläglichste, die er jemals gehabt hatte! Das seltsame Schwestern-Duo verfolgen und herausfinden, warum sie freiwillig raus gingen. Denn das Wetter war abscheulich! Und er selbst hatte keine Lust, nass zu werden. Vielleicht war die Idee gerade deswegen so schlecht. Weil es einfach damit verbunden wäre, rauszugehen. Und er keine Lust darauf hatte. Also hatte er sich für Ingwerpfote entschieden. Sie war nicht seine erste Wahl, ihre Launenhaftigkeit ging ihm auf die Nerven. Er hasste es, nicht zu wissen, was er zu erwarten hatte. Aber sie war seine einzige Ablenkung...denn alle anderen waren draußen. Magmapfote hatte er mit ihrer Mentorin weggehen sehen, das Schwestern-Duo war ohnehin irgendwie seltsam und Flammenpfote war wohl auch nicht da. Also hatte er ja gar keine Wahl gehabt. Er hatte sie angelächelt, auf seine charmante Art und Weise angesprochen und hatte durchaus auch etwas attraktives an sich gehabt. Sie hatte ihn angesehen wie eine dümmliche Maus ehe sie geantwortet hatte. „Vielleicht hätte ich dich wecken sollen, dann wäre dir jetzt genauso langweilig wie mir“, scherzte er mit einem Augenzwinkern. Er hatte eine Art an sich, die es schwer machte, ihn nicht zu mögen. Dabei kannte niemand hier den wahren Mesquitenpfote, niemand kannte Macarons, das ängstliche Hauskätzchen. Nicht einmal er selbst. Er hatte sich selbst vergessen. Damals, als er nicht die Wahrheit sagte, hatte er sich selbst verloren. Er hatte seine Geschichte verändert, hatte gelogen, um aufgenommen zu werden. Um ein anderer zu werden. Er wusste es selbst nicht mehr, wusste nichts mehr über seine Geschwister, seine Eltern oder sein Leben, nichts mehr über sich selbst. Nur spürte er manchmal ein komisches Gefühl in seiner Magengegend, als wäre da etwas, was nicht richtig wäre. Doch er hat es ignorieren gelernt. Er ist jetzt Mesquitenpfote, der als Streunerjunges zum Schattenclan gekommen ist. Glaubt es selbst. Er betrachtete Ingwerpfote fröhlich und schnippte mit den Ohren. „Ich hab leider keine besonders interessanten Ideen. Die einzige ist -“, mitten im Satz brach er ab, denn ein lautes Krachen ertönte. Das war doch endlich mal was Interessantes. Der Schalk funkelte in seinen Augen als er Ingwerpfote ansah. „Kommst du mit, herausfinden was das war?“, miaute er mit schiefem Lächeln und sprang auf. Er wartete nur kurz, ehe er sich umwandte und in den Regen lief hinaus in den Regen. Dabei achtete er nicht darauf, ob Ingwerpfote ihm folgte oder nicht. „Wow“, entwich es ihm als er den mächtigen Baum sah, umgeknickt wie ein Grashalm. Er war ins Lager gestürzt. Einfach so. Er sah Moorkralle, den er irgendwie cool fand, über einer der seltsamen Schwestern und Finsterblick auf der anderen Seite des Baumes mit der anderen. Es war eine seltsame Szenerie. Moorkralle gab Häherpfote frei und diese kroch, rannte, wie auch immer man das nennen wollte, sofort der anderen Schwester entgegen. Einen Moment lang starrte Moorkralle zur Kinderstube, zu Seidenwind, die herausgekommen war. Dann durchbrach Blutstern das Ganze, sie war ins Lager zurückgekehrt und schien etwas anzuordnen. Doch der Regen dämpfte ihre Stimme und Mesquitenpfote verstand sie nicht. War nicht weiter schlimm, er sah ja, wie alle Äste zu tragen begannen. Nur Häherpfote und Braunellenpfote waren unverändert. Sie blieben einfach sitzen, in einer seltsamen Umarmung gefangen. Er hatte selbst keine Ahnung, wie er auf den Gedanken gekommen war, sie seien interessant. Etwas langweiligeres hatte er selten gesehen. Aber doch ging er auf die beiden zu. Er hatte einen dicken Ast ausgemacht, den er gerne wegtragen wollte. Da er für ihn allein aber zu schwer war, brauchte er Unterstützung. Und da die beiden offenbar nichts zu tun hatten, war es ja ganz klar, dass sie ihm helfen konnten. Und Ingwerpfote genauso, wenn sie nicht lieber allein was machte. „Helft ihr mir bei dem Ast?“, fragte er die beiden freundlich. Seine Augen glitzerten fröhlich, eben wären sie vielleicht beinahe gestorben, aber es war ja keinem etwas geschehen. Er war niemand, der sich viele Gedanken machte. Aber war das wirklich er? Da Braunellenpfote ihn nur ansah und beschützend den Kopf über Häherpfote gelegt hatte, wandte er den Blick zu Häherpfote. Ihm entging nicht das leichte Schielen ihrer Augen, was ja eigentlich einen Spaß wert gewesen wäre, aber diese beiden hier hatten absolut keinen Humor. Also behielt er es für sich, lächelte nur sein schiefes und charmantes Lächeln und wartete auf eine Antwort.
Ares
Charakter der Figur Charaktere: Angehörigkeit: Gefährten:
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Thema: Re: Lager des SchattenClans So 19 Aug - 19:21
Infos: 2 ahre, 11 Monde | Schattenclan | single | Enkel von Bilchbart und Leckermaul, Neffe von Blütenstaub | Großneffe von Balder | Cousin von Lerchenlied | hasst Seidenwind, seine einstige große Liebe
Der getigerte Kater wartete fast ungeduldig auf die Antwort seiner Anführerin. Eine innerliche Unruhe machte sich breit. Ein Gefühl, als würden sich dutzende von Ameisen unter seinem Fell zu schaffen machen. Es fiel ihm schwer, Ruhe zu bewahren und man konnte die Anstrengung nur allzu deutlich sehen. Der lange Schweif peitschte fast nervös durch die Luft, die Ohren zuckten und seine Krallen fuhren ein und aus. Im Normalfall hätte er sich in diesem Zustand schon längst aus dem Lager entfernt, wusste er nur zu gut, dass die leiseste Provokation ihn in die Luft gehen ließ. Er verlor die Kontrolle... Während er die Aufsicht über seine Clan-Kameraden inne hatte, konnte er dies gut im Schach halten... doch nun war Blutstern zurück und die Befehlsgewalt kehrte somit zu der Anführerin des Schattenclans zurück. Mit ihr auch sein Drang, irgendwas zu zerfetzen, bis er dieses Gefühl unter seiner Haut los wurde, welches ihn in den Wahnsinn zu treiben versuchte. Moorkralle wusste nicht, was der Auslöser dafür war... aber wie alles, was ihm passierte, gab er für diese Unannehmlichkeit Seidenwind die Schuld. Da vernahm er die Antwort der Kätzin und er biss die Zähne zusammen, doch es war zu spät für das leise, verärgerte Fauchen, welches ihm entwich. “Wenn du es nass so gerne magst, dann lassen wir doch alles so wie es ist. Oder du springst in den nächsten See! Ich helfe dir gerne dabei!“, zischte er und Wut ließ seine grünen Augen fast leuchten. Respektlos... das war er. So mit der Anführerin zu sprechen war ein Unding, aber Moorkralle war nicht für seine Zurückhaltung bekannt . Wenn sein Temperament mit ihm durch ging, dann vergaß er alles um sich herum. “Das wir nass sind, ist offensichtlich – aber es einfach dabei zu belassen, ist Schwachsinn. Wir haben Junge hier. Sollen die sich erkälten, weil du die Defekte nicht flicken lassen willst? Sterben sie an einer folgenden Krankheit, geht dies auf dein Konto!“ Er sollte ruhig sein... dass sollte er tatsächlich. Aber es fiel dem Kater sehr schwer sich zu beruhigen, wenn er erst einmal in Fahrt war. Er öffnete bereits wieder den Mund, als er spitze Zähne spürte, die sich in seinen Schweif gruben. Fauchend wirbelte herum und blickte in die hellgrünen Augen Lerchenschweifs, die in warnend anblickten. Seine Lefzen zuckten und zogen sich zurück, als er ein Drohendes Knurren ausstieß. “Wag es nie wieder, Lerchenlied.“, zischte er. Seine Wut war schlagartig von seiner Anführerin zu seiner Cousine übergesprungen und er überlegte, ob es die Strafe wert wäre, wenn er sich auf die Kätzin stürzen würde. Er wusste, dass sie in nur versuchte zu schützen... aber er brauchte ihre Hilfe nicht. Wollte sie nicht. Die ungewöhnlich anzusehende Kätzin, obwohl mit ihm Verwandt, war das genaue Gegenteil. Beherrscht und eine perfekte Kriegerin... dem gemeinsamen Großvater in vielerlei Hinsicht ähnlich und doch schien es keiner der beiden zu sehen – oder sehen zu wollen. Er beneidete Lerchenlied... ihr schien alles so leicht zu fallen, jede ihrer Entscheidungen schien richtig zu sein. Einen falschen Pfotenschritt tat sie nicht. Moorkralle ahnte nicht, dass auch die Kätzin ihr Päckchen trug und im Gegensatz zu ihm als Schülerin kein leichtes Leben unter den Baugefährten hatte. Während er sich darüber Gedanken machte, hatte sich Lerchenlied neben Blutstern nieder gelassen und betrachtete die Anführerin mit nachdenklichen Blick. Unglaublich, dass die beiden ihre Freundschaft all die Monde hatten überstehen lassen. Waren doch auch diese beiden so unterschiedlich, wie man es nur sein kann. Leicht verärgert musste Moorkralle sich eingestehen, dass seine Wut verflogen war... Sie schaffte es immer wieder.... Nachdem er nun von seinem Zorn herunter geholt wurde, konnte er auch die folgenden Worte Blutsterns analysieren. Sie hatte ihm Recht gegeben und sein überschäumendes Temperament hatte sich zu unrecht Bahn gebrochen... nun ärgerte er sich erneut – dieses mal über sich selbst. Entschuldigen tat er sich natürlich nicht... Leicht zuckten die Ohren des Katers als Blutstern meinte, dass sie über den Baum ins Lager gelangte und sie dafür eine Lösung würden finden müssen. Nachdenklich blickte er zu dem Stamm, eine Idee hatte er allerdings auch nicht. Lerchenlieds Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und er blickte die Kriegerin an. Nickte leicht mit dem Kopf. Dumm war ihre Idee nicht... Da wandte sich Blutstern an Vipernzunge und kurz huschte Überraschung über das Gesicht Moorkralles. Was hatte der helle Krieger getan, dass Blutstern in einem solchen Ton mit ihm sprach? Denn die Kälte in ihrer Stimme war kaum zu überhören. Er blickte zu seinem Clan-Kameraden und wartete auf die Reaktion. Er selbst hätte vermutlich getan, als hätte er nichts gehört. Schülern zu helfen war weit unter seiner Würde... Da fiel sein Blick auf Mesquitenpfote, der sich Häherpfote und Braunellenpfote näherte. Moorkralle kniff die Augen zusammen, doch er hatte jetzt keine Zeit. Um dieses Problem würde er sich später kümmern...
Infos: 3 Jahre, 1 Monat | Schattenclan | single | Enkelin von Bilchbart und Leckermaul, Tochter von Blütenstaub | Großneffenichte von Balder | Beste Freundin von Blutstern
Die Kriegerin war von einem Ohrenbetäubenden Donnern geweckt worden und der Boden hatte gebebt. Zuerst war sie Orientierungslos gewesen und fast panisch hatte sie sich umgesehen, bis sie die Konturen des Kriegerbaus erkannt hatte. Sie hatte von ihrer Zeit mit Krokospelz geträumt und zu gerne wäre sie abermals in ihre Träume geflüchtet, wo sie mit dem Kater zusammen sein konnte, der noch immer ihr Herz besaß. Doch es war nicht möglich... Sie vernahm die Unruhe außerhalb des Lagers und war hinaus gestürmt. Ungläubig hatten ihre Pfoten am Ausgang gestoppt, als sie den Baum sah, der ins Lager gestürzt war und einen Teil des Walls nieder gerissen hatte. Ihr zweiter Blick galt der Suche nach ihren liebsten. Blutstern und ihrer Familie. Doch es schien, als wäre keine Katze verletzt und Erleichterung durchfuhr die Kätzin. Zwar konnte sie die schwarze Kätzin, die seit ihrer Jungenzeit ihre beste Freundin war, nicht entdecken, doch die Stimmung im Lager wäre anders, wenn Blutstern unter dem Baum begraben worden wäre. Da vernahm sie Moorkralles Stimme und ihre winzigen Ohren zuckten. Er bellte Befehle und sie konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen. Das passte zu ihrem Cousin... im Mittelpunkt stand er bereits als Junges gerne. Seufzend machte sie sich daran zu helfen, das Chaos im Lager zu beseitigen... Sie war gerade dabei, störende Zweige vom Stamm zu entfernen, als sie Blutstern bemerkte, die ins Lager zurück kehrte. Fragend zuckten ihre Ohren und sie platzte fast vor Neugierde, den Grund zu erfahren, der die Kätzin aus dem Lager trieb. Da fiel ihr auf, dass ihre Freundin alles andere als glücklich aussah... Die anderen sahen vermutlich das selbe wie immer... eine kalte, fast gefühllos erscheinende Kätzin ohne Gefühlsregungen... doch Lerchenlied kannte Blutstern schon ihr ganzes Leben und sie wusste, dass irgendwas vorgefallen war. Als Vipernzunge kurz darauf mit einem fast identischen Gesichtsausdruck das Lager betrat, konnte die Kriegerin sich zusammenreimen, dass irgendwas zwischen den beiden vorgefallen war. Innerlich seufzte sie und warf dem hellen Kater einen giftigen Blick zu, den dieser vermutlich nicht einmal bemerkte. Warum konnte sich Blutstern nicht einfach einen netten, ruhigen Kater suchen? Warum musste sie es sich selbst so schwer machen und einen Kater wie Vipernzunge den Vorrang vor jemanden wie Finsterblick geben? Eigentlich hätte sie selbst ganz still sein sollen... ihre eigene Romanze war auch keine Glanzleistung gewesen und hatte ihr im Endeffekt mehr Kummer als Freude bereitet. Aber was sollte man machen?`Wo die Liebe nun einmal hinfiel... Blutstern wandte sich an Moorkralle und sie unterhielten sich. Überraschend ruhig sogar, wenn man die sonstige Stimmung ihres Cousins betrachtete. Doch diese Ruhe hielt nicht lange an. Als die Anführerin trocken meinte, dass sie eh schon nass waren, ebenso die Nester, schloss Lerchenlied die Augen und betete. Doch umsonst. Der getigerte Kater ging bereits in die Luft und die Kätzin fluchte innerlich. Warum konnte er sich nicht einmal beherrschen? Dieser Kater war so ein vermaledeites Mäusehirn! Lerchenlied unterbrach ihre Tätigkeit und eilte an die Seite der beiden Katzen, um schlimmeres zu vermeidet. Sie wusste, dass Moorkralle es verdient hatte, bestraft zu werden... aber sie wusste auch, dass der Kater in seiner Momentanen Stimmung nicht einfach klein bei geben würde.. und ebenfalls wusste sie, dass er auch vor dem Einsatz seiner Krallen nicht halt machen würde. Er dachte einfach nicht nach, bevor er handelte. Die Kätzin sah den wild umher peitschenden Schweif des Kriegers und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie den rechten Moment abpasste und ihre Zähne darin versenkte. Moorkralle wirbelte Fauchend herum und schenkte ihr eine gezischte Drohung. Doch Lerchenlied blickte ihn einfach nur ruhig an. “Reg dich ab, Moorkralle.“, miaute sie tadelnd und ignorierte ihn anschließend. Das beste, was man machen konnte... bloß nicht auf seine Provokationen und den Schwachsinn, den er laberte, eingehen. Sie hörte zu, wie über die Mögliche Sicherung des Lagers gesprochen wurde und räusperte sich, als keiner der beiden sprach. “Vielleicht sollten wir nicht alle Zweige entfernen, sondern die belassen, die nahe des niedergerissenen Walls stehen. Wenn wir sie miteinander verflechten, könnten wir den Wall so wieder reparieren.“, miaute sie und blickte Blutstern fragend an. Diese wandte sich jedoch vorerst an Vipernzunge und befahlt ihm, Flammenpfote mit den Zweigen zu helfen... ein gehässiges Lächeln konnte sich Lerchenlied daraufhin nicht verkneifen...
Infos: 4 Jahre, 6 Monate | Schattenclan | single – hat Gefühle für Blutstern | hat Affäre mit Lady Amonde | Vater von Zeisigjunges, Kristalljunges und Pantherjunges | Bruder von Schlangenblick
Der helle Kater mit der dunklen Maske stand untätig im Lager herum und machte sich über das Geschehene Gedanken. Doch immer wieder wurde er abgelenkt und sein Blick flog zu Blutstern, die mit Moorkralle sprach... und von seiner Position aus sah dies alles viel zu vertraulich aus. Seit wann sprachen die beiden wieder miteinander? Früher als Junge, ja... aber nach Moorkralles Bruch mit Seidenwind schienen auch Blutstern und der Krieger sich voneinander entfernt zu haben... Tja... scheinbar war dem nicht so... Vipernzunge war nicht dumm... er wusste, dass Eifersucht in ihm kochte. Dabei wusste er eigentlich, dass Moorkralle gar nicht der Typ Kater war, den Blutstern sich als Gefährten vorstellen könnte... der Kater war viel zu Impulsiv und Jähzornig. Die Anführerin brauchte jemanden, der Bodenständiger war! Jaaah... genau Vipernzunge. Weil dies ja auch so prima auf dich passt..., dachte er ironisch. Sich selbst konnte er ja auch nicht unbedingt als Ernsthaft bezeichnen... Verärgerte wandte er den Kopf ab und blickte in die andere Richtung, sah Bachschatten, der soeben aus dem Kriegerbau trat und erst Richtung Blutstern lief, dann jedoch umkehrte und damit zu helfen begann, die Zweige aus dem Lager zu bringen. Da vernahm er Blutsterns Stimme und sein Kopf fuhr herum. Ungläubig entglitt ihm die gleichültige Miene, die er zur Schau getragen hatte, als er den Sinn ihrer Worte erkannte. Obwohl sie es als Bitte getarnt hatte, wusste er ganz genau, dass es alles andere als dies war... Der Befehlston in ihren Worten duldete keinen Wiederstand. Verärgerung durchfuhr den Kater und seine Blauen Augen funkelten die schwarze Kätzin wütend an. Lerchenlieds gehässigen Blick ignorierte er gekonnt. Die seltsam aussehende Kätzin und er waren sich noch nie sonderlich nahe gewesen. “Was du befielst, Blutstern.“, miaute er, konnte einen gereizten Ton nur Mühsam unterdrücken. Doch die Anführerin kannte ihn inzwischen fast so gut wie Schlangenblick... sie wusste ganz genau, wie sehr er es hasste, niedere Aufgaben zu erledigen... Oder sich allgemein um die Belange des Clans zu kümmern. Steif lief er auf Flammenpfote zu, stoppte jedoch kurz. Warum sollte er helfen, wenn Wolkenflug es bereits tat? Sie wollte ihn schikanieren! Da war er sich sicher... “Ich soll dir helfen...“, miaute er an Flammenpfote gewandt und dieses mal gelang es ihm nicht, seinen genervten Ton zu unterdrücken. Kurz nickte er Wolkenflug zu, bevor er seine Zähne in die Rinde eines losen Astes schlug und an diesem zerrte. Ihn langsam und grummelnd Richtung Lagerausgang zerrte.
Zuletzt von Ares am Mo 20 Aug - 10:34 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Blutseele
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Thema: Re: Lager des SchattenClans Mo 20 Aug - 9:22
Blutstern
Die schwarze Kätzin stand noch bei Moorkralle, aus den Augenwinkeln sah sie, wie ihre Freundin Lerchenlied zu ihnen kam. “Die Krieger könnten versuchen, alles störende vom Baum zu entfernen... unterdessen können die Schüler dort beginnen zu reparieren, wo es nötig ist. Zu warten bis es trocken ist... Blödsinn. Ich habe keine Lust, in einem nassen Bau zu schlafen.“, fügte er noch hinzu und blickte Blutstern abschätzend an. Die Anführerin lauschte seinen Worten, sie nickte leicht auf seine erklärung hin, dass man den Baum nicht raus schaffen konnte. „Nass sind wir so oder so. Auch die Baue. Damit wirst du leben müssen“, miaute sie schnaubend. Aus den Augenwinkeln registrierte sie, wie Vipernzunge wieder ins Lager kam. Blutstern schnaubte. „Vielleicht bietet der Baum auch Platz für einen versteckten Frischbeutehaufen, oder für Kräuter oder dergleichen. Aber am besten wird es sein, wenn die Äste erstmal rausgeschafft werden“, miaute die Kätzin, stimmte so dem Vorschlag des Katers zu. „Das Problem ist nur, dass man über den Baum ins Lager klettern kann“, sagte sie, sie selbst war auf diesen Weg ja ins Lager gelangt. „Für dieses Problem brauchen wir eine Lösung, nur befürchte ich, wird es keine geben“, miaute sie. Kurz nieste die Kätzin, als ein Tropfen Wasser von ihrer Stirn runterrann, in ihre Nase. Sie schüttelte sich kurz, was aber nichts half. Da vernahm er die Antwort der Kätzin und er biss die Zähne zusammen, doch es war zu spät für das leise, verärgerte Fauchen, welches ihm entwich. “Wenn du es nass so gerne magst, dann lassen wir doch alles so wie es ist. Oder du springst in den nächsten See! Ich helfe dir gerne dabei!“, zischte er und Wut ließ seine grünen Augen fast leuchten. “Das wir nass sind, ist offensichtlich – aber es einfach dabei zu belassen, ist Schwachsinn. Wir haben Junge hier. Sollen die sich erkälten, weil du die Defekte nicht flicken lassen willst? Sterben sie an einer folgenden Krankheit, geht dies auf dein Konto!“ Blutstern legte die Ohren an, sie sah den Krieger neben ihr an, ihre Augen funkelten wütend. Als ob sie das nicht wüsste! Sie wollte schon zu einer Antwort ansetzen, da fauchte Moorkralle schmerzhaft auf und sie erkannte Lerchenlied hinter ihm. Die kriegerin hatte den Kater in den Schweif gebissen. Seine Lefzen zuckten und zogen sich zurück, als er ein Drohendes Knurren ausstieß. “Wag es nie wieder, Lerchenschweif.“, zischte er. „Reg dich ab, Moorkralle“, meinte die Kriegerin nur, als sie zu den beiden kam. Blutstern kniff die Augen zusammen, ein wütendes knurren entfloh ihrer breiten Brust. Sie fixierte den Kater. „Wenn du meinst, dass du es besser kannst, dann hättest du wohl Anführer werden müssen!“, fauchte sie wütend. Sie hatte es satt, von allen immer nur niedergemacht und gehasst zu werden. . “Vielleicht sollten wir nicht alle Zweige entfernen, sondern die belassen, die nahe des niedergerissenen Walls stehen. Wenn wir sie miteinander verflechten, könnten wir den Wall so wieder reparieren.“, miaute Lerchenlied dann zu ihr. Blutstern selbst sah nochmal zu Vipernzunge, kurz winkte sie mit dem Schweif. "Vipernzunge, hilf bitte den Schülern bei den Ästen", miaute sie lauter, aus den Augenwinkeln sah sie, wie sich Flammenpfote mit einem größeren Ast abmühte, weshalb sie dem Krieger diese Aufgabe gab. "Wie du befiehlst, Blutstern", miaute der Kater gereizt. Leicht zuckte die Kätzin zusammen, aber nur leicht. Es tat ihr weh, wie er mit ihr umging. Aber sie hatte es wohl nicht anders verdient. Dann wandte sie sich an die Kätzin, ihr Pelz war gesträubt, wobei man dies bei dem Regen kaum sah. „Die Gefahr, dass die Katzen bei dem Schlamm ausrutschen und sich an den Ästen verletzen ist zu groß. Wir können die kleineren Äste aus dem Lager schaffen, aber mit dem verflechten würde ich noch warten, bis der Regen aufgehört hat“, miaute sie. Abschätzend sah sie zu Moorkralle, ihre Schnurrhaare zuckten. „Sprich es aus. Was hast du nun wieder aufzusetzen?“, fauchte sie.
Flammenpfote
Der Schüler begutachtete unsicher den Schaden im Lager, sah die vielen Äste. Erschrocken fuhr er zusammen, als er die wütende Stimme Blutsterns hörte, die Anführerin meinte, dass der Krieger lieber Arbeiten anstatt lachen sollte. Flammenpfote schluckte, er ging um den Baum herum, sammelte selbst ein paar Äste ein. Diese scharrte er zu einem Haufen zusammen, damit sie zumindest nicht im Lager verstreut waren. Dann entdeckte er einen größeren Ast. Der junge Kater ging dort hin, er packte einen kleinen Zweig des Astes mit den Zähnen und fing an zu ziehen. Seine Pfoten rutschten auf dem schlammigen Boden aus, während er den Ast langsam in Richtung Lagereingang zerrte. Der Ast wog fast so viel wie der Schüler, weshalb dieser auch bald keuchte und schwer atmete. Aber er gab nicht auf, mühsam zerrte er weiter den Ast die Böschung hoch. Überrascht schnaubte er mit dem Ast im Maul, als seine Mentorin zu ihm kam und ihm half den Ast aus dem Lager zu bringen. Flammenpfote sank in den schlammigen Boden ein, wodurch er immer wieder stolperte. Leicht erschrocken zuckte er zusammen, als ein äußerst mies gelaunter Vipernzunge zu ihnen kam. “Ich soll dir helfen...“, miaute er an Flammenpfote gewandt und dieses mal gelang es ihm nicht, seinen genervten Ton zu unterdrücken. Als sie den Ast aus dem Lager gebracht hatten, legten sie ihn ab. Seine Mentorin sah ihn schwer atmend an. „Ist bei dir alles in Ordnung?“, fragte sie ihn dann. Flammenpfote nickte leicht, er schnaufte schwer, sein langer pelz klebte an seinem Körper, ein Teil davon hing sogar im Matsch. „D-danke Vipernzunge“, miaute er vorsichtig. Er konnte den Kater nicht so gut einschätzen.
Rosenjunges
Die kleine Kätzin lag bei dem Körper ihrer Mutter. Schlangenblick hatte ihr erklärt, dass diese nun im Sternen Clan war, das sie dort auf Rosenjunges aufpassen würde. Die kleine Kätzin schniefte leise, sie blinzelte und hob dann leicht den Kopf. Traurig sah sie sich im Heilerbau um. Wie sollte es nun weitergehen? Schlangenblick hatte gemeint, dass sie nun zu Seidenwind kommen würde. Sie kannte die Königin doch kaum, was, wenn diese sie nicht mochte? Leise schniefte sie, sie vergrub ihr Gesichtchen im Pelz ihrer Mutter. Erschrocken hob sie wieder ihr Köpfchen, als es im Lager laut krachte. Ängstlich schmiegte sie sich an den kalten Pelz ihrer Mutter. Rosenjunges schniefte leise und sah auf, als Schlangenblick sie ansprach. „Rosenjunges, bist du bereit, in die Kinderstube zurückzukehren?“, fragte er freundlich, aber kühl. Rosenjunges wimmerte leise auf, sie nickte aber vorsichtig. „O-okay“, flüsterte sie. Sie rappelte sich auf die kleinen Pfötchen und tappte unsicher zu dem großen Kater. Ihr eines Auge war trüb vor Trauer um den Verlust ihrer Mutter.
Aspentau
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Thema: Re: Lager des SchattenClans Mo 20 Aug - 21:52
Junges | leibliche Tochter von Blutstern und Emmet (geheim), lebt als Streunerjunges an Seidenwinds Bauch, sieht Schattenjunges, Federjunges und Rosenjunges als Geschwister | 3 Monde
Das kleine Junge war von Blutstern in die Kinderstube gebracht worden. Sie sah ihrer Mama an, dass sie eigentlich etwas hatte sagen wollen, doch Blutstern war so schnell wieder verschwunden wie sie gekommen war. Für Flaumjunges war das nichts ungewöhnliches, denn immerhin hatte die Anführerin viel zu tun. Es musste ja auch sehr schwer sein, für so viele Katzen die Verantwortung zu tragen. Ihre Mama rief sie dichter heran und begann nun, ihr Fell zu pflegen. Ein leises Schnurren entwich ihrem Körper, wohlig und glücklich. Bei Seidenwind fühlte sie sich wohl, es fehlte ihr an nichts. Manchmal hätte sie zwar gern einen Papa, aber solange sie ihren Bruder und ihre Mama hatte, war alles in Ordnung. Mehr brauchte sie nicht, um glücklich zu sein. Und sie freute sich auch immer, wenn Blutstern oder Sprenkelpelz da waren. Die erzählten Geschichten, brachten neue Gerüche und Eindrücke. Während Seidenwinds Zunge über ihren Körper fuhr entdeckte sie ein neues Junge in ihrem Nest. Interessiert betrachtete sie das neue Junge, es schien kaum älter oder jünger als sie selbst. Sie konnte das nicht genau entscheiden, es war in etwa ihr Alter. Aber eigentlich war es auch egal, wie alt das Junge war. Es war nun ihre Schwester und als solche konnte sie nicht anders als es lieb zu haben. Vielleicht kannte sie Federjunges noch nicht, doch in ihrem Herz hatte sich bereits ein Raum für sie gebildet. Außerdem wirkte Federjunges nett. Und wenn sie es richtig verstand, teilten sie sich sogar ein Stück ihrer Vergangenheit. Sie beide waren Streunerjunge. So etwas verband. Und Seidenwinds Liebe war es, die ohnehin jede Kluft überwinden konnte. Sie war ihre Mutter, auch wenn es vielleicht nicht ihre leibliche war. Aber im Herzen wusste sie, dass sie niemals eine bessere Mutter hätte haben können. Seidenwind war verständnisvoll, liebevoll und so sanft dabei. Sie sagte ihr immer wieder, dass ihre eigene Mama wohl eine starke Katze hatte sein müssen. Flaumjunges hielt sich selbst eher für schwach, von daher kam es ihr etwas seltsam vor. Aber Seidenwind wusste so vieles, warum sollte sie ihr nicht vertrauen? Das Junge kannte seinen Ursprung nicht und vielleicht würde es das auch niemals. Aber sie hatte eine Familie. Eine Familie, zusammengewürfelt aus vielen Katzen, die nicht zwingend über das Blut verbunden waren. Es war vielmehr das Herz, was sie verband. Sie hatte Geschwister. Schattenjunges, Federjunges und wenn sie die letzten Tage richtig aufgepasst hatte, würde auch Rosenjunges bald dazugehören. Sie hatte ihre Mama, Seidenwind. Sie hatte ihre Tante Blutstern, auch wenn die recht selten da war. Aber sie war ja auch Anführerin, sie hatte so viel zu tun! Sie hatte Sprenkelpelz, der immer wieder nach ihnen sah. Und Schlangenblick kam auch oft vorbei. Eigentlich war ihr Leben perfekt. Wären da nicht die anderen Schüler und Junge. Teilweise waren die ganz schön gemein zu ihr. Dabei hatte sie sich doch gar nicht ausgesucht, dass ihre Eltern Streuner gewesen waren. Sie konnte doch da überhaupt nichts für. Plötzlich wurde sie von Seidenwind unsanft ins Nest gestoßen. Sie kugelte hinein, landete an ihrem Bruder und ihrer neuen Schwester und konnte die Mutter über sich stehend erkennen. Kleinere Äste brachen durch das Dach der Kinderstube hinein und schlugen auf den Boden auf. Flaumjunges keuchte erschrocken auf, ihre Atmung ging schnell und erst als das Krachen und Knacken verstummte, regte sich Seidenwind wieder. Sie hatte wohl einige Äste abbekommen, aber sie stand und hatte ihre Jungen davor bewahrt. Flaumjunges war erleichtert, dass nichts weiter geschehen war. Ihre Mama betrachtete sie alle und schien erleichtert, dass sie sich nicht wehgetan hatten. Flaumjunges war auch froh deswegen. Sie wollte nicht, dass sich jemand wehtat. Seidenwind ließ sie kurz allein und Flaumjunges konnte sie vor der Kinderstube sehen. Sie starrte in den Regen, eine ganze Weile. Was sie wohl sah? Flaumjunges stand auf und machte ein paar Schritte in die Richtung ihrer Mama, doch da wandte diese sich um und kam in den Bau zurück. Liebevoll leckte die Mutter die Ohren der Jungen und erklärte ihnen dann, dass bald Rosenjunges auch zu ihnen gehören würde. Sie lächelte. „Dann sind wir eine richtig große Familie!“, miaute sie fröhlich und stupste Federjunges mit ihrer Nase an, um sich dann liebevoll auf ihren großen Bruder zu stürzen. Nach einem kurzen Augenblick hielt sie inne und sah zu Seidenwind auf. „Aber Rosenjunges ist bestimmt traurig. Meinst du, sie hat uns irgendwann genauso lieb wie ihre anderen Geschwister?“, fragte sie die Mutter und machte große Augen. Die blauen Iriden schienen einen Moment lang an Tiefe zu gewinnen. „Ich weiß, ich werde sie genauso lieb haben wie Schattenjunges und Federjunges!“ Strahlend blickte sie nun ihre Mama an, die sie erst mal in ein neues Nest brachte, weil das eigentliche nass geworden war. Sie hätte vielleicht in Ruhe geantwortet, doch Flaumjunges sprudelte weiter. „Kennst du schon Blutstern, Federjunges? Sie ist unsere Tante! Ist das nicht voll toll? Die Anführerin ist unsere Tante. Und keine Sorge, sie ist ganz lieb, auch wenn sie erst nicht so aussieht.“ Das kleine Junge hüpfte fröhlich zum neuen Nest und wandte sich an dessen Rand zu Federjunges um, setzte ein ernstes Gesicht auf und spannte ihren kleinen Körper an. „Beurteile einen Baum nie anhand seiner Rinde“, imitierte sie Schlangenblick, den Heiler. Sie hatte den Kater sehr gern, aber er war doch auch seltsam. Aber so liebenswürdig dabei. Und er war so schrecklich weise! Wie recht er doch mit diesen Worten hatte. Man sollte niemand nach seinem Äußeren beurteilen, das innere ist es, was erstrahlt. Bei diesem Gedanken dachte sie nicht nur an Blutstern, sondern auch an ihre Mama. Sie lächelte. So schlimm der Sturm auch tobte, der Sternenclan war da und würde sie alle beschützen. Ihre ganze Familie! Denn sie alle lebten nur durch den Sternenclan. Ihre Mama wäre beinahe gestorben, doch sie lebte. Und auch Blutstern war so vernarbt, dass sie nur durch den Sternenclan hatte überleben können. Sprenkelpelz' hatte es auch nicht leicht gehabt, wenn sie die Andeutungen ihrer Mama richtig verstanden hatte. Sie selbst war gefunden worden, ebenso Schattenjunges und ihre neue Schwester Federjunges. Und Rosenjunges war die einzige Überlebende ihres Wurfs. Die einzige, die die Krankheit besiegen konnte. Flaumjunges kuschelte sich an den Bauch ihrer Mama und schnurrte. Sie war glücklich, hier zu sein. Nirgendwo auf der Welt wäre sie glücklicher...
Schwalbenflug
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Thema: Re: Lager des SchattenClans Mo 20 Aug - 21:52
Bachschatten hatte den nassen Ast erfolgreich aus dem Lager gezogen und half den Anderen noch weiterhin das Lager wieder freizuräumen. Mittlerweile war sein langes und dichtes Fell komplett nass und er hasste das Gefühl von Wasser an seinem Körper. Am liebsten würde er sich jetzt zurückziehen und in sein warmes, trockenes Nest legen und das Wasser komplett aus seinem Fell lecken, damit er schnell wieder trocken ist. Aber natürlich musste er erst seinem Clan helfen, es durfte sich niemand einfach so ausruhen, wenn doch so viel Zutun war! Also trabte er durch den Schlamm zurück ins Lager und sah sich den umgefallenen Baum nochmal an. Es waren einige Schüler und Krieger damit beschäftigt, das Schlamassel aufzuräumen. Sein Blick schweifte weiter durchs Lager, um zu schauen, ob noch jemand seine Hilfe braucht. Er zuckte ein wenig zusammen, als er die Auseinandersetzung zwischen Moorkralle und Blutstern mitbekam und ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Er hasste sowas. Streits. Auseinandersetzungen. Diese blanke Aggression, die man im Ton hören konnte. Es erinnerte ihn viel zu sehr an den Tag, an dem seine Mutter verbannt wurde. Der tapfere Krieger ließ es sich nur selten anmerken, dass ihn das bis heute noch schwer mitnimmt. Er hat seine Mama geliebt und dann war sie einfach weg. Es machte ihn traurig, dass das alles zwischen Mäuseherz und Lilie so eskaliert ist und so ein drastisches Ende hatte. Ohne es zu merken, hatte sich Bachschattens ganze Statur verändert. Sein Schweif schliff auf dem Boden, die Ohren hingen runter und insgesamt sah er für diesen Moment miserabel aus. 'Stopp!' ,schrie der Krieger in Gedanken aus, ' Nein. Nein, nein, nein! Hörst du?! Solche Gedanken haben hier nichts zu suchen!' Bachschatten schüttelte sich kurz um das Wasser und auch irgendwie die negativen Gedanken abzuschütteln. Er schaute wieder aufmerksam, ob jemand seine Hilfe benötigte und sein Blick blieb am Ältestenbau hängen und er bemerkte, dass noch niemand dort nachgesehen hatte, ob alles okay ist. Mit flinken Schritten durchquerte er das Lager und näherte sich dem Ältestenbau. Sein Herzschlag verschnellerte sich; Was, wenn den Ältesten etwas passiert wäre?! "Echsenschweif?!" rief er, kurz bevor er den Bau betrat, damit er nicht völlig unangekündigt reinplatzte. "Leckermaul!" miaute er atemlos, als er im Bau zum Halt kam. "Ist bei euch alles okay? Draußen ist ein Baum umgestürzt und hat unseren Lagerwall mit sich gerissen!" berichtete er. Bachschatten wusste nicht, inwiefern die beiden das mitbekommen hatte. Beruhigt stellte er aber fest, dass die beiden nicht besonders verletzt aussahen, was ihm ein beruhigtes Lächeln ins Gesicht zauberte. "Oder kann ich euch irgendwie helfen?" bot er dann an. Der kräftige Krieger wusste auch nicht, ob die Ältesten seine Hilfe wertschätzen würden, aber fragen tat immerhin keinem weh und er hat sich vergewissert, dass es wirklich allen gut ging.
Ältester | Bruder von Balder, ehemaliger Gefährte von Leckermaul, Vater von Blütenstaub, Großvater von Moorkralle, Lerchenlied und Irislicht | 9 Jahre 3 Monde
Es lagen viele Monde zwischen ihm und Leckermaul, auch wenn sie sich nun den Bau teilten. Es war zu viel geschehen, es war, als wären Leben zwischen ihnen. Einst hatte er diese Kätzin wirklich gemocht, vielleicht war es sogar wirklich Liebe gewesen. Und das, obwohl Gefühle niemals seine Handlungen bestimmt hatten. Nie wirklich, immer war es die Vernunft gewesen, die obsiegte. Sie war es, die ihn seine Vatergefühle hatte zurückstellen lassen, sodass er seinen eigenen Sohn in die Verbannung schickte. Und so sehr er ihm auch jeden Tag fehlte, es war richtig gewesen. Es war sein Bruder gewesen, der seinen Sohn verdarb. Der ihn auf den falschen Weg brachte. Wie falsch dieser Weg war, hatte Morchelpech vielleicht nie eingesehen. Oder hatte er es? Lebte er noch? War er irgendwo dort draußen? Wer wusste es schon. Er hatte die Gesetze gebrochen, er hatte einer Schülerin das Leben genommen und das vieler anderer zerstört. Er hatte es verdient gehabt. Der große graue Kater seufzte. Im Ganzen war er angespannt, hielt sich aufrecht und wirkte, als ob jeden Moment ein wichtiges Ereignis stattfinden würde. Doch es war seine normale Haltung, sie hatte nichts besonderes zu bedeuten. Sie verdeutlichte nur, wie strikt er doch war, wie regelkonform er lebte, wie wichtig ihm Gerechtigkeit war. Bilchbart war ein guter Krieger gewesen, anerkannt und geachtet im Clan. Doch er war wohl nicht das, was man als liebenden Gefährten oder Vater bezeichnete. Was schlichtweg an der geringen Emotion lag, die er zeigte. Beinahe wirkte er affektverflacht, doch alles war nur Kontrolle. Er konnte sich selbst kontrollieren, seine Gefühle, seine Bedürfnisse, seine Träume. Doch manches drang immer wieder hinauf. Es bahnte sich seinen Weg in seinen Verstand und verdüsterte seine Tage. Eine Erinnerung, die er stets für sich behalten hatte. Um andere zu schützen...vor dem Schmerz, dem Hass, der Ungerechtigkeit und Herzlosigkeit, die darin verborgen lag. Er hatte immer gewusst, dass sein Bruder zu vielem fähig war...aber das hatte selbst ihn überrascht. Das hätte er Krokospelz nicht zugetraut. Niemals. Ein Krachen riss ihn aus seinen Gedanken. Und instinktiv sah er sich um, ob Leckermaul etwas geschehen war. Doch sie und auch Echsenschweif schienen unverletzt, also sprang er auf und verließ den Bau. Seine Gelenke schmerzten ob der plötzlichen und ruckartigen Bewegungen. Wütend auf seinen alten Körper ignorierte der in die Jahre gekommene Kater den Schmerz und blickte sich um. Ein mächtiger Baum war ins Lager gestürzt und hatte den Wall eingerissen. Daneben konnte er seinen Enkel erkennen, der über einer Schülerin stand. Es dauerte einen Moment ehe er Häherpfote erkannte. Und ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Selbst ihm war die Geschichte der Schwestern bekannt, die von ihrer eigenen Mutter so gequält worden waren, dass sie heute völlig traumatisiert waren. Es mochte die ehemalige erloschene Freundschaft zwischen Moorkralle und Blutstern sein, die die Anführerin dazu gebracht hatte, ihm eine Schülerin anzuvertrauen. Oder war es sogar Seidenwind gewesen, die für dieses Mäusehirn eingetreten war? Moorkralle. Er war ebenso verloren wie sein Vater. Und er wusste, warum. Zum einen hatte Leckermaul zu vieles falsch gemacht, aber es war auch immer sein Bruder gewesen. Er hatte alles getan, um zu zerstören, um Leid zu verbreiten. Noch nie hatte er einen schlechteren Kater getroffen. Und nie war er machtloser gewesen. Moorkralle ließ die Schülerin nun ziehen. Eine Weile beobachtete er seinen Enkel, dann sah der Älteste, wie dieser in Richtung Kinderstube starrte. Er folgte seinem Blick und sah Seidenwind dort stehen. Er hatte versagt. Nie hatte er so versagt wie bei dieser Schülerin. Warum nur hatte er es nicht gesehen? Dabei hatte er doch gewusst wie sein Bruder war. Ein gutaussehender Kater mit dem Wahnsinn im Herzen. Einem Wahnsinn, der ihn zu Unmöglichem getrieben hatte. Wie hatte er nur so blind sein können? Schwere umfing sein Herz als er den Blick sah, den Seidenwind Moorkralle zuwarf. Sie war seine Heilung gewesen, sie war sein Licht, seine Liebe. Und sein Bruder...hatte seinem Enkel all das genommen und an dessen Statt ein von Hass erfülltes Herz in seinen Leib gepflanzt. Und Seidenwind...er hatte ihr alles genommen. Und doch strahlte diese Katze noch immer, sie war voller Liebe zu ihrem Peiniger. Nach all der Zeit, immer. Noch nie war er einer solch ehrlichen und treuen Katze begegnet. Sie verschwand wieder in der Kinderstube. Dort sollte sie liegen, aber mit ihren eigenen Jungen. Mit den Jungen von ihr und Moorkralle. Das wäre richtig gewesen. Und wäre Krokospelz nicht gewesen, dann wäre es so gekommen. Da war Bilchbart sich absolut sicher. Vielleicht wäre Moorkralle auch dann nicht unbedingt ein Traum gewesen, aber er wäre nicht so vergiftet vor Hass, nicht dieses Monster. Unwillkürlich kroch die Erinnerung in seinen Kopf. Ließ ihn nicht los. Je älter er wurde, desto schlimmer wurde das... Krokospelz lag vor ihm. Sein schönes, dunkles Fell war stumpf und glänzte nicht mehr. Die Augen schienen fern von jeglicher Realität und er brabbelte bereits eine Weile vor sich her. Und bereits das, was Bilchbart gehört hatte, reichte eigentlich, um seinem Bruder den Tod zu wünschen. Auch wenn es nicht seine Pfoten waren durch die Schwarzpfote starb...es war ein Vergehen. Und kein Kavaliersdelikt. Und bereits dafür hätte er Blutstern holen sollen. Doch er tat es nicht. Warum wusste er nicht mehr, es war nur irgendwie...immerhin war er ja auch sein Bruder und dessen Schwäche machte ihn schwach. Doch dann wurde der Blick seines Bruders wacher. Und ein Feuer glomm in seinen Augen, das nur als Wahnsinn zu bezeichnen war. „Und weißt du was, Bilchbart? Seidenwind...das war mein Verdienst. Ich habe Herbststurm getroffen. Du erinnerst dich?“ Bilchbart war erstarrt und hatte seinen Bruder nur fassungslos angesehen. Natürlich erinnerte er sich an Herbststurm, den Kater, der seinen Mentor ermordete und dann den Schattenclan verließ, um als mordender Vergewaltiger sein Unwesen zu treiben. „Ich hab ihm von meinem Treffen mit Seidenwind erzählt. Und weißt du, warum? Weil ich es konnte!“ Sein Bruder lag da, rang mit dem Tode, aber er schaffte es dennoch, dass Bilchbart überlegte, Blutstern zu holen. „Ich habe zugesehen! Und ich habe es genossen, Bilchbart, und wie ich es genossen habe!“ Bilchbart wollte seinen Bruder zum Schweigen bringen, wollte nicht mehr hören, angewidert starrte er jedoch nur. Er konnte nichts sagen, seine Kehle war wie zugeschnürt. „Die dumme, liebe Seidenwind...ihr Leid war meine Freude. Und als ich ihr Junges geholt habe, um es im Territorium auszusetzen...hat sie einfach weitergeschlafen. Sie hat mich nicht mal bemerkt“, lachte der Kater und Bilchbart hoffte in diesem Moment nur, dass es das Fieber war, was aus seinem Bruder sprach. Doch er wusste es besser. Er wusste es. „Sie hat mir vertraut, die liebe Seidenwind...und ich habe ihr alles genommen. Weil ich es konnte. Und weil es dich mit Schmerz erfüllt...“ Bilchbart starrte den Kater fassungslos an. „Der Tod ist noch zu gnädig für dich!“, fauchte er leise, schockiert. Und erntete nur ein wirres Lachen. Es war vielleicht die einzige ehrliche Gefühlsregung, die er seinem Bruder jemals gezeigt hatte. Doch der murmelte noch etwas von einem Gespräch mit Blütenstaub und dass es darin wohl um Lerchenlied gegangen war. Bilchbart konnte nicht mehr. Blutstern musste es erfahren. Er wandte sich um, lief zu der jungen Anführerin und kehrte mit ihr in den Heilerbau zurück. Krokospelz war fort. War es richtig gewesen, es niemandem zu sagen? War es richtig gewesen, dieses Leid alleine zu tragen? Er hatte versucht mit Moorkralle zu reden, doch der blockte ab. Und bei Blutstern...es war ein Leid, was er der Anführerin vorenthalten konnte. Und es war gerecht, dass er diese Strafe auf sich nahm. Er hätte es wissen müssen. Immerhin war es sein Bruder gewesen, der all das getan hatte. Sein Bruder. Wie hatte Krokospelz das nur tun können? Und irgendwie hoffte Bilchbart, dass der Kater noch lebte. Dass er irgendwo saß und darunter litt, was er getan hatte. Und damit er ihm irgendwann begegnen konnte und er Moorkralle die Wahrheit sagte. Um endlich Gerechtigkeit für Seidenwind zu schaffen. Und vielleicht...vielleicht liebte Krokospelz sogar. Und wenn es so war...dann hoffte er, dass die Kätzin, die diese Gefühle auslöste, ihn für immer verlassen würde, ihm für immer fern sein würde und er unter dieser Trennung litt. Am besten bis zum Ende seiner Tage in hohem Alter... Bilchbart versuchte, die Gedanken abzuschütteln und betrachtete seinen Enkel, der nun in einen...Disput mit Blutstern geriet. Ein Wunder, dass die Anführerin überhaupt noch mit seinem Taugenichts von Enkel sprach! Sie hatte wahrlich besseres verdient als mit diesem...Flohpelz reden zu müssen. Kurz war er am Überlegen, einzuschreiten, als es Lerchenlied bereits getan hatte. Sie war wohl die einzige Katze, die nicht von Krokospelz ruiniert worden war – er hatte sie stärker gemacht. Und doch war jeder Moment, in dem seine Enkelin dem Widerling nah gewesen war, im Lichte des Wissens grau und schwer. Er war zu dicht an ihr gewesen, zu nah. Zu nah, um es gut zu meinen. Bilchbart entdeckte seine Tochter, die sich am Rande hielt. Sie hatte unter ihrem Gefährten zu leiden. Doch sie war resistent gegenüber jedem guten Rat in dieser Hinsicht. Was war nur aus ihm geworden? Einst war er ein gutaussehender Kater, ehrbar und vom Gesetz der Krieger erleuchtet. Er hatte alles gehabt. Eine Gefährtin, Junge. Aber er hatte all das nie gesehen. Stets war es die Gerechtigkeit, für die er lebte. Regeln waren seine Methode, um zu leben. Das waren sie schon immer, er hatte es so gelernt. Kontrolle und Regeln. Doch nichts davon hatte geholfen, um Morchelpech zu retten. Nichts davon hatte Moorkralle gerettet. Und nichts davon hatte Seidenwind gerettet. Von seiner Beziehung zu Leckermaul ganz zu schweigen. Von der Beziehung zu seinem Bruder wollte er gar nicht erst reden. Gestört von dem Moment an, in dem Krokospelz das Licht der Welt erblickt hatte. Der alte Kater hatte als stummer Beobachter ausgeharrt, doch nun kam Bewegung in ihn. Er nahm wieder Haltung an und widmete sich einem Ast. Völlig durchnässt klebte das lange graue Fell an seinem Körper und offenbarte dadurch das Alter, das bei Sonnenschein nicht sofort ersichtlich war. Eingefallene Flanken, knöchrige Wölbungen. Aber doch waren da auch Muskeln, die deutlich zeigten, welche Kraft er einst besessen hatte. Eine Kraft, die er innerlich und äußerlich zur Schau getragen hatte. Um heute daran zu zerbrechen...
Die hübsche Kriegerin hatte im Kriegerbau gelegen, sie hatte sich irgendwie nicht getraut, nach draußen zu gehen. Nicht, dass ihr Gefährte etwas falsches von ihr dachte. Es war so nett von ihm gewesen, dass er sie zurückgenommen hatte, wo doch jeder gesehen hatte, dass sie ihn betrogen hatte. Hatte sie das? Wenn er das sagte, musste es ja so sein, nicht wahr? Immerhin hatte er recht, das hatte er immer. Er war klug und stark, er war das, was ihre Mutter immer für sie gewollt hatte. Er war ihr Weg zur Beachtung gewesen, doch es hatte nicht geholfen. Leckermaul sah sie noch immer nicht. Nach Morchelpech war Moorkralle gekommen. Und die Mutter hatte alle Fehler wiederholt. Hatte sie denn nicht gesehen, wohin es ihren Bruder getrieben hatte? Ein seltsames Gefühl brandete in ihrem Herzen auf, eine Mischung aus Liebe und Hass, Wut und Sehnsucht, Verachtung und Liebe. Sie hatte keine Ahnung, dass auch ihr Vater mit solchen Gefühlen zu kämpfen hatte. Immerhin war Krokospelz wahrlich eine Ausgeburt des Schreckens gewesen. Sie hatte keine Ahnung, dass in der Brust ihres Vaters ein liebendes Herz lebte. Sie hatte ihn lange aufgegeben. Seine Liebe würde sie sich wohl niemals verdienen. Doch selbst jetzt brachte die Mutter ihr keine entgegen. Nicht so, wie sie es ihrem Bruder und ihrem Neffen entgegenbrachte. Es war eine Eifersucht, die da in ihr lebte, sich an ihren Wunden nährte und sie von innen heraus auffraß. Und auch Angst war stets in ihr. Es war eine Mischung, die sie zu einer unselbstständigen Kätzin machten, die sich inzwischen von allem fernhielt. Denn sie hatte Angst, ihren Gefährten zu erzürnen. Und der hatte Krokospelz auf Abstand gehalten, er hatte sie gerettet. Und er hatte ihre öffentliche Schande akzeptiert, hatte sie als seine Gefährtin zurückgenommen. Sie musste jetzt einfach alles tun, um ihm zu gefallen. Das war sie ihm doch schuldig. Immerhin war sie ja so hässlich, so dumm, dass niemand sonst sie wollte. Da hatte ihr Gefährte wohl recht. Nicht einmal ihre eigene Mutter hatte sie gewollt... Ein Krachen riss sie aus ihren Gedanken. Die graue Kätzin sprang auf und folgte den anderen Kriegern nach draußen. Der Baum, der ins Lager gestürzt war, ließ ihr Herz einen Moment lang aussetzen. Besonders als sie Moorkralle neben dem Baum sah. Schmerz durchfuhr ihr verkorkstes Herz. Ihr Neffe, der Sohn ihres Bruders. Sie hatte auf ihn achten sollen, sie hatte ihn von Krokospelz fernhalten sollen. Darum hatte Morchelpech sie gebeten. Doch sie war gescheitert. Moorkralle war verloren, ebenso wie ihr Bruder. Und es gab keine Heilung, die ihr bekannt wäre. Sonst hätte sie es bei ihrem Bruder ja versucht. Ihr Bruder...der ihre beste Freundin tötete. Wie hatte er das tun können? Würde Moorkralle ebenso weit gehen? Oder würde er es eher wie sein Großonkel handhaben und es subtiler angehen? Sie erschrak über diese Gedanken. Als wäre es sicher, dass er anderen schaden wollte. Als hätte sie ihn bereits aufgegeben. Hatte sie das? Vielleicht... Sie schüttelte die Gedanken ab. Blutstern kehrte ins Lager zurück, die beste Freundin ihrer Tochter Lerchenlied. Der Tochter, die ihr so viel Ärger eingehandelt hatte. Aber an der Liebe hatte es nicht das Geringste verändert. Nur ihr Gefährte...er hatte es verdient, dass sie seinen Wünschen entsprach, nachdem er sie wiedergenommen hatte. Da musste sie ihm doch entgegenkommen, nicht wahr? Dadurch hatte sie viele Chancen bei ihrer Tochter verpasst, aber es änderte nichts an den Gefühlen, die in ihrem Herzen glühten. Sie liebte ihre Töchter, beide. Sie machte keine Unterschiede zwischen ihnen, nicht in ihren Gefühlen. Wohl aber in ihren Handlungen. Sie hatte gemacht, was er wollte, damit er sie nicht von sich stieß. Weil allein war sie nichts, damit hatte er absolut Recht. Sie hatte ihm generell zuzustimmen, er war einfach viel klüger als sie selbst. Die Aufräumarbeiten begannen. Eine ganze Weile blieb sie regungslos. Warum konnte sie nicht sagen, irgendetwas hemmte sie. Plötzlich erklang Moorkralles Stimme. Laut und wütend. Blütenstaub zuckte zusammen. Doch ihre Tochter ging ohne zu zögern auf ihren Cousin zu und regelte das Ganze. Unglaublicher Stolz erfüllte die Kriegerin, doch sie wagte nicht, sich ihr zu nähern. Außerdem war sie ja auch grade bei Blutstern. Sie wollte sicherlich nicht gestört werden. Und bestimmt nicht von ihr... Blütenstaub seufzte und wandte sich dann einem Ästchen in ihrer Nähe zu. Sie hob es auf, trug es aus dem Lager und ließ es fallen. Es platschte in eine Pfütze und die graue Kriegerin sah zu Boden. Zwischen all den Regentropfen, irgendwo dort war ihr eigenes Spiegelbild. Das Bild einer Kätzin, die einst Stärke besessen hatte, die alles getan hätte, um zu helfen. Heute war sie...anders. Sie war weit weniger Katze als Schatten. Sie machte, was auch immer ihr Gefährte ihr befahl, sie musste ihn zufriedenstellen. Aber er war nie mit ihr zufrieden. Sie war nie gut genug. Umso zufriedener musste sie sein, dass er sie behielt. Bedrückt stand sie da. Durchnässt und mit hängendem Schweif. Wo war das Glück hin, das sie einst empfunden hatte? Wo war ihr Leben hin?
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Thema: Re: Lager des SchattenClans Di 21 Aug - 10:02
ehemalige Gefährtin von Bilchbart, Mutter von Blütenstaub, Großmutter von Moorkralle, Lerchenlied und Irislicht, Schwägerin von Balder | 9 Jahre 1 Monat
Die dicke Älteste hatte in ihrem Nest im Ältestenbau gelegen und ihre Blick war auf die Wand ihr gegenüber gerichtet. Die Augen stierten leer nach vorne, denn sie war in ihrer Erinnerung gefangen. Dies passierte ihr in letzter Zeit sehr oft und es fiel ihr in manchen Momenten schwer, zurück in die Gegenwart zu finden. Vielleicht, weil sie sich manchmal wünschte, einige ihrer Taten hätte Rückgängig machen zu können. Aber es war nicht möglich... Vergangenes war Vergangen und es gab keine Möglichkeit, ihre Fehler zu korrigieren. Leckermaul seufzte kaum wahrnehmbar und ihre Ohren zuckten leicht. Wehmut lag auf ihrem Gesicht, eine Sehnsucht, die sie niemals los gelassen hatte. Früher hatte sie immer von einer großen Familie geträumt, einer glücklichen Familie... Ihr Wunsch hatte sich nicht erfüllt... Eigentlich hatte sich dieser Traum in dem Moment in Luft aufgelöst, als sie die Gefährtin Bilchbarts wurde. Er war nie ein Gefühlsbetonter Kater gewesen, sein ganzes Handeln war Rational, stets überlegt und dies war mit den Monden die vergingen, noch schlimmer geworden. Die Kätzin überlegte, ob sie ihren ehemaligen Gefährten jemals hatte Lächeln sehen... aber sie konnte sich nicht entsinnen. Selbst bei der Geburt ihrer gemeinsamen Jungen hatte er nur mit diesem fast emotionslosen Blick auf die kleinen hinab gesehen. Sie hatte damals versucht, etwas positives, erfreutes in seinem Gesicht zu sehen... doch vergebens. Sie hatte es nie geschafft, ihn zu durchschauen. Viel zu beherrscht war der Kater, als dass er es erlauben würde, einer Gefühlsregung nachzugeben. Doch sie konnte nicht ihm alleine die Schuld an dem geben, was schief gelaufen war. Auch sie war ganz und gar nicht unschuldig. Verzweifelt hatte sie versucht, die Gefühlskälte ihres Gefährten den Jungen gegenüber zu kompensieren und hatte es dabei maßlos übertrieben. Das war ihr nun klar... nein... es war ihr schon damals klar gewesen, aber sie konnte dieses Verhalten nicht abstellen, so sehr sie es auch versuchte. Vor allem Morchelpech hatte sie viel zu sehr verwöhnt... hatte gehofft, diese unschönen Charaktereigenschaften des Katers verscheuchen zu können, wenn sie sich nur genug um ihn kümmerte... auch dies war ihr nicht geglückt. Der Kater geriet immer wieder auf die falsche Bahn und hat Dinge getan, die in keinster Weise zu entschuldigen waren... und doch hat sie ihn immer und immer wieder geschützt und gedeckt. Wie oft kam er zu ihr? Der Verzweiflung nahe... hatte sich an sie gedrückt und ihr versprochen, dass er sich ändern würde... Tief in ihrem Herzen wusste sie, dass es ihm nicht gelingen würde. Aber er war doch ihr Sohn! Wie hätte sie ihn jemals im Stich lassen können? Leckermaul wusste, dass sie sich damals an ihren Gefährten hätte wenden sollen... aber sie tat es nicht und hat somit die Liebe zerstört, die sie verbunden hatte. Falls Bilchbart denn überhaupt je wirklich so für sie empfunden hatte. Anfangs war es schwer für sie... stark unter der Trennung leidend hatte sie sich noch stärker an Morchelpech gebunden... Als er schließlich aus dem Clan verbannt wurde, hatte er einen Teil ihres Herzens mit sich genommen. Sie liebte ihr verdorbenes Junges, wie nur eine Mutter es konnte. Doch Morchelpech war nicht ihr einziger Fehler gewesen... um ihren Sohn zu schützen, hatte sie ihre Tochter vernachlässigt. Aber Blütenstaub hatte ihr nie Kummer bereitet. Stets war sie eine höfliche, liebevolle Kätzin gewesen. Sie machte keine Dummheiten. Ja... auch wenn es nicht so aussah, ihr kleines Mädchen war stets ihr Liebling gewesen. Vielleicht hatte sie sich deshalb so auf Morchelpech konzentriert? Hatte versucht ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen? Ja... inzwischen vermutete sie, dass es genauso war. Dabei hatte sie auch ihren Sohn geliebt – nur eben auf eine andere Art und Weise. Nur hatte sich Blütenstaub inzwischen von ihr entfernt... Wann hatte sie ihre Tochter das letzte Mal gesehen? Im Lager... aus der Ferne. Zu Besuch im Ältestenbau kam die Kätzin schon lange nicht mehr. Ob sie es einfach nicht wollte – oder ob ihr Dominanter Gefährte ihre ganze Zeit in Anspruch nahm, dass wusste Leckermaul nicht. Aber egal welche Möglichkeit es war... beide taten weh. Oh... sie hatte so viele Erlebnisse ihrer Tochter verpasst... hatte erst spät herausgefunden, dass Blütenstaub Junge erwartete... Sie hatte mit ihrer Tochter gelitten, als ihr Gefährte sie verließ... doch hatte sie ihr Trost gespendet? Nein... denn Morchelpech war kurz zuvor verstoßen worden und sie hatte zu viel mit ihrer eigenen Trauer zu kämpfen gehabt, anstatt sich um die zu kümmern, die sie nun brauchte. Wie musste Blütenstaub sich nur gefühlt haben? Von allen alleine gelassen... mit zwei winzigen Jungen. Doch der Gefährte war zurück gekehrt... und ihre Tochter hatte sich verändert. Zuvor noch liebevoll mit Lerchenlied umgegangen, schien sich die Aufmerksamkeit Blütenstaubs nun nur noch auf Irislicht zu richten. Wie oft hatte die exotisch Aussehende Kriegerin abseits gesessen... als wäre eine unsichtbare Mauer um ihre Familie herum, die sie ausschloss. Es brach Leckermaul das Herz... denn nun konnte sie das sehen, was sie selbst getan hatte... Nur war Lerchenlied stärker als ihre Mutter... sie ließ sich nie anmerken, dass es sie verletzte. Auch, wenn es vielleicht sonst niemand sehen konnte... aber Leckermaul erkannte viel von Bilchbart in der Kriegerin. Wenn auch optisch nicht, so konnte keiner der beiden ihre Verwandtschaft hinsichtlich des Charakters verleugnen. Beides waren sie starke Katzen. Selbstbewusst und Gerechtigkeitsliebend. Streng dem Gesetz der Krieger folgend. Jedenfalls konnte sie sich nicht daran erinnern, dass Lerchenlied jemals das Gesetz der Krieger gebrochen hatte. Ihre Enkelin kam sie als eine der wenigen aus der Familie besuchen... manchmal versuchte sie, ihr einen Ausflug aus dem Lager schmackhaft zu machen... vielleicht sollte sie dem einfach mal zustimmen. Auch zu Bilchbart versuchte Lerchenlied durchzubrechen. Ob es ihr gelang, stand in den Sternen. Ach wie sehr wünschte sich Leckermaul, dass ihre Enkelin einen Gefährten fand... Doch ihr ungewöhnliches Äußeres in Verbindung mit ihrem starken Charakter schienen die Kater abzuschrecken... Die meisten schienen nach einer sanften Gefährtin zu suchen... Vermutlich wären die Gedanken der Kätzin noch weiter gegangen, doch ein Ohrenbetäubender Knall riss sie aus ihren Gedanken. Leckermaul sprang umständlich auf und unter ihren Pfoten schien die Erde zu beben. Ihre Augen suchten nach Bilchbart und für einen kurzen Moment fand sich ihr Blick, bevor Leckermaul den Kopf abwandte. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, wie der Kater Richtung Ausgang lief. Er konnte es nicht lassen... geschah etwas, so schien er sein Alter zu vergessen. Sie wusste, dass er es hasste, unnütz zu sein. Da stürzte Bachschatten in den Raum, er rief nach ihnen und fragte, ob einer von ihnen verletzt wäre. “Vielen Dank für deine Sorge, Bachschatten. Ich bin nicht verletzt. Nur ein Schreck. Echsenschweif?“, miaute sie als Antwort und wandte sich dann an ihren Baugefährten. Blickte ihn fragend an, bevor sie sich wieder an den jungen Krieger wandte. Sie mussten gar nicht erst fragen, was geschehen war, denn er erwähnte bereits im nächsten Herzschlag, dass ein Baum dem Unwetter nicht hatte standhalten können und ins Lager gefallen war. Leckermaul's Herz setzte aus. Sorge um ihre verbliebene Familie überkam sie. “Ist irgendjemanden etwas passiert?“, fragte sie und man konnte die Angst in ihrer Stimme hören. Sie hoffte, betete... es durfte einfach niemanden etwas passiert sein. Da fragte Bachschatten, ob er ihnen helfen könne und Leckermaul schenkte ihm einen liebevollen Blick. Der junge Krieger war immer so höflich... schade, dass er zu jung für ihre Enkelinnen war... “Wenn Echsenschweif nichts hat, könntest du mir helfen aus dem Bau zu kommen.“, miaute sie. Ihre Schmerzen in den Gelenken waren heute schlimmer... das feuchte Wetter tat ihr nicht gut und da käme ihr eine Stütze ganz recht... so könne sie sich selbst davon überzeugen, dass ihren Lieben nichts geschehen war...
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Thema: Re: Lager des SchattenClans Di 21 Aug - 11:02
Der alte Kater hatte unruhig geschlafen. Das geschah immer öfter in der letzten Zeit. Es war seltsam, aber irgendwie hatte er das Gefühl, etwas war mit seinem Sohn nicht in Ordnung. Seit Finsterblick Mentor von Braunellenpfote war, träumte der Kater schlecht. Vielleicht war es auch einfach die Angst, die ihn packte. Immerhin hatte Schneesturm seine erste Schülerin nicht gerade...geholfen. Er wusste, dass sein Sohn mehr für seine Schülerin empfunden hatte. Und er musste zugeben, dass er Herzfeuer auch gerngehabt hatte. Sie war ein so liebes Geschöpf gewesen, jedoch auch risikofreudig und abenteuerlustig. Was genau an jenem Tag geschehen war, als sein Sohn in den Sternenclan einzog, wusste wohl keiner außer ihr. Sie hatte nie darüber gesprochen. Hatte all die Zeit geschwiegen. Auch für sie musste es schwer gewesen sein. Auch wenn sie seinen Sohn vielleicht nicht geliebt hatte, sie hatte ihn auf jeden Fall gern gehabt. Er fand es nicht besonders fair, wie seine anderen Kinder mit Herzfeuer umgegangen waren. Sie alle hatten ihr irgendwie die Schuld gegeben und den Kontakt abgebrochen. Er wusste, wie man sich dann fühlte, hatte er es doch oft genug erlebt. Immer und immer wieder. Finsterblick war der einzige, der ihm geblieben war. Vor einiger Zeit war Blitzschlag verschwunden. Sein Sohn, der einzige, der ihm eine Enkelin geschenkt hatte. Holundertau war wirklich bezaubernd, doch ihre Mutter Kirschblüte war...speziell in Bezug auf die Tochter. Dann war vor ein paar Monden Hagelschweif verschwunden. Er wusste nicht, was aus seinen beiden Jungen geworden war, aber er konnte es auch nicht ändern. Er war alt, das zu leugnen wäre eine Dummheit, und vermutlich würde er es nie erfahren. Wer ihm jedoch geblieben war, war Finsterblick. Und Finsterblick war ein ehrbarer Kater. Auch wenn er als junger Krieger allerhand Unfug mit Moorkralle angestellt hatte...es war wohl nicht sein Sohn gewesen, der die Ideen dazu hatte. Er war nur ein Mitläufer, der sich von Moorkralle um die Kralle wickeln ließ. Und das noch immer. Echsenschweif blickte sich im Bau um. Es war seltsam, dass Bilchbart und Leckermaul hier waren. Sie waren einst Gefährten gewesen, doch nun war eine Kluft zwischen ihnen, tiefer als die tiefste Schlucht. Er verstand es nicht. Es gab weniges, was er so bedauerte, aber auf jeden Fall hätte er Sternenklang niemals gehen lassen. Sie war seine große Liebe gewesen. Und das würde sie immer bleiben. Vielleicht war sie nicht seine erste Gefährtin, auch hatte er schon zuvor Junge gezeugt, zu denen er allerdings nie einen Kontakt hergestellt hatte, doch sie war etwas anderes gewesen. Sternenklang hatte er geliebt. Ein lautes Krachen schreckte ihn auf. Der Kater kam mühsam auf seine Beine und er ärgerte sich, dass es so lange dauerte, dass sein Körper ihn dermaßen im Stich ließ. Bilchbart lief sofort aus dem Bau, nachdem er sich mit einem Blick auf Leckermaul versichert hatte, dass es ihr gutging. Mochten sie sagen, was sie wollten...da war noch was zwischen ihnen. Irgendetwas verband sie noch immer. Ob es nun ein Gefühl war, konnte er schlecht sagen. Bilchbart war eher...ein Kater, der seine Gefühle kontrollierte. Und scheinbar nicht nur seine Gefühle sondern auch seine schmerzenden Gelenke. Etwas, worum Echsenschweif ihn in diesem Moment beneidete. Bachschatten stürzte herein und fragte ja beinahe schon panisch nach, ob ihnen etwas geschehen war. Leckermaul wandte sich ihm dann auch gleich zu. Er hatte grade wirklich keine Lust, darüber nachzudenken. Ihm ging es nicht gut, aber es lag nicht an Sternenclan weiß was da draußen geschehen war! „Mir geht’s gut! Kümmer dich lieber um was wichtigeres!“, murrte er nur und setzte sich wieder. „Ist Finsterblick wohlauf?“, fragte er dann doch nach. Er mochte ein eher missmutiger Kater sein, aber er liebte seinen Sohn. Auch wenn er ihm nie ganz vergeben hat, wofür er nie etwas konnte. Leckermaul fragte nun tatsächlich nach Hilfe, um aus dem Bau zu kommen. Draußen stürmte es. Es war ungesund mit schmerzenden Gelenken in die Nässe zu gehen. Das wusste ja jedes Junge! Aber Leckermaul hatte die Naivität scheinbar mit der Frischbeute in sich reingefuttert und hatte also mehr als genug davon!
Gerne hätte er etwas anderes gesagt, wenn man ihn gefragt hätte, ob es ihn schmerze, Seidenwinds Blick zu sehen, aber es war so. Es schmerzte. Zu wissen, dass sie einen Kater liebte, der ihr nur Schlechtes geben konnte, obwohl sie nur das Beste verdient hatte...es schmerzte. Die Königin war wunderbar. Was sie alles auf sich genommen hatte, was sie erlebt hatte – Schlangenblick wusste beinahe alles über Seidenwinds Vergangenheit. Alles, was sie selbst wusste. Sie war sehr vertrauensselig gewesen und nicht selten hatte sie ihm Dinge erzählt, die sonst keiner wusste. Weil sie ihre Schwester, die einzige Vertrauensperson im Clan, nicht belasten wollte. Er verstand es, auch wenn er es bedauerte. So lange hatte Seidenwind alles mit sich selbst ausgetragen...nur, um ihre Lieben zu schützen. Und er wusste, sie handhabte es noch genau so. Es war sicherlich nicht einfach, er selbst wusste das auch. Er hatte grundsätzlich alles mit sich selbst ausgemacht und alle anderen aus seinen Problemen rausgehalten. Doch er war generell reservierter als die Königin, die mit ihrem großen Herzen beinahe alle beschützen wollte. Er blickte auf Rosenjunges. Sie würde es bei Seidenwind gut haben, da war er sich sicher. Sie würde dafür sorgen, dass sie sich niemals anders fühlen würde. Es war ein äußeres Makel, das sie kaum einschränken würde. Seidenwind würde es so auch handhaben. Auf seine Frage hin wirkte die kleine Katze unsicher, aber wenigstens war sie nicht respektlos. Das konnte er nämlich gar nicht leiden. „Seidenwind kann dir jetzt eher Trost spenden als ich“, meinte er kühl. Er war wirklich nicht gut darin, besonders bei Jungen versagte er oft kläglich. Auch Braunellenpfote und Häherpfote hatte er nicht wirklich gut helfen können. Allerdings waren die beiden auch ein spezieller Fall. Das kleine Junge rappelte sich auf und er hob sie vorsichtig am Nackenfell auf. Der Heiler wandte sich dem Ausgang des Heilerbaus zu und trat nach draußen. Seine Bewegungen waren geschmeidig und elegant, trotz dem Matsch, der an seinen Pfoten zog und ihm das Gehen erschwerte. Völlig durchnässt erreichten sie die Kinderstube. Überrascht stellte er fest, dass Seidenwind nicht in ihrem üblichen Nest lag. Er entdeckte sie in einem anderen und trat zu ihr hin, setzte Rosenjunges ab und versuchte ein Lächeln. Es war reserviert, aber er war sich sicher, dass sie wusste, dass er es ernst meinte. Er nickte Seidenwind zu und wandte sich dann ab, ließ die kleine Familie allein. Er musste sich nun um seine eigene kümmern. Er hatte seinen Bruder gesehen, hatte gesehen, wie er drauf war. Und er war nicht blöd, es war etwas vorgefallen. Zwischen ihm und Blutstern. Und er musste mit ihm reden, bevor er etwas total dummes tat. Vipernzunge war niemand, der seine Gefühle kontrollieren konnte. Zumindest nicht besonders gut. Und Blutstern musste sich um den Clan kümmern und nicht um seinen Bruder. Schlangenblick seufzte und näherte sich Wolkenflug, Flammenpfote und Vipernzunge. Er kam gerade recht, um die miese Laune seines Bruders deutlich zu bemerken. „Vipernzunge. Wir sollten reden. Am besten gleich, aber wenn du dich erst abreagieren musst, tu dir keinen Zwang an“, miaute er kühl und betrachtete Flammenpfote und Wolkenflug. Die beiden bekamen Vipernzunges Zorn ab, der sich eigentlich gegen Blutstern richtete. Und in Wahrheit wahrscheinlich gegen sich selbst. Schlangenblick liebte seinen Bruder, aber er kannte seinen Umgang mit dem Gesetz der Krieger. Und seine freie Auslegung dessen. Der Heiler wirkte unnahbar, völlig durchnässt stand er aufrecht vor den drei Katzen. „Ich muss zu Herzfeuer zurück. Ich hoffe, wir sehen uns gleich, Vipernzunge“, miaute er und nickte Wolkenflug und Flammenpfote freundlich zu. Dann blickte er sich kurz um, versicherte sich, dass keine Katze verletzt war, und kehrte in den Heilerbau zurück. Wenn Herzfeuer nicht wäre, könnte er draußen helfen. Doch so konnte er den Bau nicht zu lange verlassen.
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Thema: Re: Lager des SchattenClans Mi 22 Aug - 14:11
Infos: 2 ahre, 11 Monde | Schattenclan | single | Enkel von Bilchbart und Leckermaul, Neffe von Blütenstaub | Großneffe von Balder | Cousin von Lerchenlied | hasst Seidenwind, seine einstige große Liebe
Oh... wie er grade alles hasste... warum konnte man ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Und wer war schuld an dieser miserablen Laune, unter der er schon wieder litt? Natürlich Seidenwind... warum musste sie sich auch aus dem Jungenbau entfernen? Oder anders gesagt... warum konnte sie nicht einfach verrecken? Dann wären seine Probleme mit einem Schlag gelöst... Aber nein, sie musste ja alles überleben... egal, was ihr passierte. Als würde der Sternenclan sich einen Spaß daraus machen, ihn mit dieser verräterischen, verfluchten Kätzin zu strafen! Wütend fauchte der Krieger auf und seine grünen Augen sandten Blitze an alle Katzen, die in seiner unmittelbaren Nähe standen. Zur Zeit waren dies Blutstern und Lerchenlied. Beim Sternenclan... warum mischte sich letztere eigentlich überall ein? Hatte sie irgendein Aufmerksamkeitsdefizit, dass sie sich in jedes Gespräch drängen musste, wenn es ihre Freundin betraf? Die sollte sich vielleicht besser einen Gefährten suchen und sich ordentlich durch nageln lassen, damit sie etwas anderes zu tun hatte, als wie ihn ständig in die Quere zu kommen. Das war mit ihr ja nicht zum aushalten! Das schlimmste war dieser überlegene Gesichtsausdruck, welchen sie zur Schau stellte. Wie oft hatte er ihr diesen schon aus dem Gesicht schlagen wollen... erinnerte es ihn doch so extrem an seinen Großvater, der ihn mit der selben Miene zu betrachten pflegte. Als wäre er ein Häufchen Fuchsdung unter ihren Pfoten... Er war noch am überlegen, als Blutsterns Augen ihn drohend anfunkelten und sie ein leises Knurren ausstieß. Ihre Worte waren wie Öl, welches ins Feuer gegossen wurde. „“Vielleicht wäre es besser so! Ich lasse meine Wut wenigstens nicht an meinen Clan-Kameraden aus!“; blaffte er sie an. Ahja... tat er das nicht? Grandiose Argumentation, Moorkralle... weil du ja auch so beherrscht bist und nicht jeden für deine Probleme verantwortlich machst..., dachte er trocken bei sich. So sehr unterschied er sich nicht von Blutstern... zudem sie eigentlich eher beherrscht war. Was ihr grade über die Leber gelaufen war, stand jedoch außer Frage... Scheinbar hatten Vipernzunge und die schwarze Kätzin sich gefetzt... denn die unterdrückte Spannung zwischen den beiden Katzen war unübersehbar. Was hatte der helle Krieger getan, was die Anführerin so gegen ihn aufbrachte? Was es auch war... es muss etwas gewesen sein, was Blutstern nicht so einfach unbestraft lassen konnte. Warum aber kotzte sich sich dann nicht einfach aus? Achja... tat sie ja grade... Sie ließ ihren Frust an ihm aus... Diese Gedanken sorgten nicht unbedingt dafür, dass die Laune des Katers stieg. Nein... stattdessen wurde sie bereits wieder schlechter und seine Lefzen zuckten gereizt. Warum regte er sich eigentlich so auf? Er hatte keine Ahnung... er war einfach geladen. Ein Pulverfass welches nur darauf wartete, zu explodieren. Vielleicht sollte er seinen eigenen Ratschlag beherzigen und selbst Maßnahmen zum Stressabbau tätigen... Aber, beim Sternenclan... mit wem? Entweder waren die Kätzinnen vergeben... oder mit dieser Vermaledeien Königin zu eng verknüpft... oder weit unter seinem Niveau... Wann hatte er sich zum letzten Mal vergnügt? Er wusste es nicht... weder wann, noch mit wem. Und wessen schuld war das alles? Genau... Seidenwinds.... Hätte sie ihn vor so vielen Blattwechseln nicht hintergangen und betrogen, wäre jetzt alles so, wie es hätte sein sollen! Sie wäre seine Gefährtin... seine Jungen würden an ihrem Bauch liegen... Wut überkam den Kater, ein Hass stieg auf, der sich seiner ermächtigte und alles verschlang. Seine Krallen fuhren aus, wollten sich in irgendetwas versenken... am besten in den Körper dieser Heuchlerischen Kätzin! Ein dunkles Knurren riss ihn aus seinen Gedanken. Es dauerte einen Moment bis er begriff, dass er es war, der es ausstieß. Seine Augen begegneten den Fragenden Blick Lerchenlieds. Mäusedreck... war er irgendwas gefragt worden? Stimmt... sie hatte ja irgendeinen Vorschlag gemacht. Hatte er etwas dazu sagen sollen? Zu seinem Glück jedoch antwortete Blutstern. Auf ihre Worte hin wurden seine Gedanken gehässig... Sein Gesichtsausdruck musste jedoch Bände gesprochen haben, denn Blutstern blickte ihn an und fauchte ihn im nächsten Moment gereizt an, er solle ausspucken, was ihm jetzt schon wieder juckte. Beim Sternenclan! Wie sehr er sich wünschte, dass sich sein Fell aufstellen würde... aber dieser schier unendliche Regen klebte es einfach nur nass und nutzlos an seinen Körper. Er blickte der schwarzen Kätzin fest in die Augen und schnurrte leise, in höchst gehässigen Ton: “Ich dachte mir nur gerade, dass einige Katzen ruhig ausrutschen und sich das Genick brechen können – deine Schwester zum Beispiel.“ Neben sich hörte er, wie Lerchenlied scharf die Luft einsog. Doch dieses mal schien sie klug genug zu sein, sich nicht einzumischen. Moorkralle ließ Blutstern nicht aus den Augen und sein Körper war zum zerreißen angespannt. Er wartete auf einen Angriff – ein Kampf war genau das, was er zu provozieren versuchte.
Infos: 3 Jahre, 1 Monat | Schattenclan | single | Enkelin von Bilchbart und Leckermaul, Tochter von Blütenstaub | Großneffenichte von Balder | Beste Freundin von Blutstern
Die Kätzin beobachtete Moorkralle aus den Augenwinkeln hinweg. Was, beim Sternenclan, war dem Kater nur über das Fell gelaufen? Seine Laune war in den letzten Monden kaum noch zu ertragen und diese unterschwellige Aggression, die er an den Tag legte, war schwer zu übersehen. Legte er es wirklich darauf an, dass Blutstern aus dem Fell fuhr? Was dachte er, was ihm das brachte? Ein ungutes Gefühl beschlich die Kätzin... provozierte der Kater einen Ausschluss aus dem Schattenclan? Sie vermochte es nicht zu sagen, aber es würde zu Moorkralle passen. Seit diesem schrecklichen Verbrechen, welches an Seidenwind begangen wurde, war ihr Cousin nicht mehr der selbe. Er trug einen Hass in sich, der ihn zu verschlingen drohte. Zerstörte scheinbar seine Fähigkeit, rational zu denken. Lerchenlied versuchte zwar, seine Eskapaden zu verhindern... aber er machte es ihr wirklich mehr als schwer. Sah dieses Mäusehirn denn nicht, dass er auch andere damit verletzte? All die, die ihn liebten? Oder wollte er es nicht sehen? Blütenstaub... Leckermaul... Sie – Lerchenlied... vielleicht sogar Bilchbart... und vor allem Seidenwind. Hatte Seidenwind nicht schon genug gelitten? Wegen dem, was ihr geschehen war? Warum sah Moorkralle es nicht? Warum versuchte er mit jedem Mittel, die Königin noch mehr zu verletzen? Empfand er tatsächlich gar nichts mehr für sie, außer diesem alles zerstörendem Hass? Lerchenlied litt mit Seidenwind... zwar war sie mit dieser nicht so eng verbunden wie mit Blutstern, aber sie schätzte die Königin als Freundin. Sie wusste, dass die Kätzin Moorkralle noch immer liebte... nach all den Monden waren ihre Gefühle für dieses Mäusehirn so stark wie eh und jeh... Dabei gab es so viele andere Kater, die ihre Gunst mehr verdienten... Aber wer wüsste besser als Lerchenlied, dass die Liebe sich nicht einfach abstellen ließ... Die Kriegerin versuchte einzuschreiten und teilte deshalb ihre Meinung hinsichtlich des Baumstammes mit. Moorkralle schien sowieso zur Zeit nicht denken zu können – manchmal fragte sie sich, ob er überhaupt fähig dazu wäre... Seine Gedanken schienen weit weg zu sein und es wäre lustig, die seltsamen Grimassen zu sehen, die zwischenzeitlich über sein Gesicht huschten, wenn man nicht genau würde wissen, an wen er in solchen Momenten dachte... Als Blutstern sprach, wandte sie die Aufmerksamkeit von ihrem Cousin wieder ihrer besten Freundin zu. Die Anführerin hatte recht... zur Zeit war es noch zu gefährlich den Baumstamm zu erklimmen. Der Aufprall hatte die weiche, nasse Erde aufgewühlt und die Mischung aus Matsch und Nässe, welche die Rinde bedeckte, wäre ein unnötiges Risiko. Sie würden wohl oder übel warten müssen, bis der Regen aufgehört hatte und die Sonne die Erde zu trocknen begann... solange müssten sie sich damit begnügen, Zweige und Äste zu entfernen, die sicher ohne Klettern zu erreichen waren. Lerchenlied neigte den Kopf. “Du hast Recht, Blutstern. Dies habe ich nicht bedacht.“, miaute die Kriegerin zustimmend. Und dann... warum, oh Sternenclan, wandte sich Blutstern an Moorkralle. Manchmal zweifelte Lerchenlied auch an der Intelligenz ihrer besten Freundin. Natürlich verstand sie, dass diese sich Moorkralles Frechheiten nicht einfach gefallen lassen durfte... Aber konnte sie ihn nicht einfach ignorieren, bis er diese Ätzende Stimmung los geworden wäre? Nein... als Anführerin konnte sie dies vermutlich nicht. Sie hörte, wie die schwarze Kätzin meinte, der Kater solle ausspucken, was ihm auf der Zunge brannte... und die Antwort ließ Lerchenlied scharf die Luft einziehen. Moorkralle hatte wahrlich nicht mehr alle Mäuse beisammen... Sie hatte keine Worte dafür, aber in diesem Moment hätte sie dem Kater selbst gerne die Ohren zerfetzt! Dieses Mal würde sie sich nicht schützend vor ihn werfen, wie sie es bereits so oft getan hatte... es stand ihr nicht zu, denn seine Worte richteten sich nicht gegen Blutstern... sondern gegen deren Schwester... Und der Kater wusste ganz genau, wie viel die Königin der Anführerin bedeutete. Lerchenlied schloss die Augen... hoffte... betete... das Blutstern das unverschämte, unangebrachte Verhalten Moorkralle's gelassen aufnahm. Wusste die Kriegerin doch ganz genau, was ihr Cousin bezweckte...
Infos: 4 Jahre, 6 Monate | Schattenclan | single – hat Gefühle für Blutstern | hat Affäre mit Lady Amonde | Vater von Zeisigjunges, Kristalljunges und Pantherjunges | Bruder von Schlangenblick
ERWÄHNT:Blutstern, Lady Amonde, Flammenpfote ANGESPROCHEN: Schlangenblick, Wolkenflug
Er war eigentlich nicht bekannt dafür, dass er schlechte Laune hatte... nein... eigentlich nahm er alles mit Humor und einer Leichtlebigkeit, die nichts ernst zu nehmen schien. Aber wenn seine Stimmung in den Keller fiel, dann war es das beste, sich so weit wie möglich von ihm fern zu halten – bis er diese Phase überwunden hatte, denn er neigte dazu, diese an allen auszulassen, die ihm über den Weg liefen. Es war nicht böse gemeint, aber da er selten unter dieser Art von Gemütszustand litt, hatte er nie wirklich gelernt, damit umzugehen. Anders als sein Bruder Schlangenblick fiel es ihm schwer, seine Gefühle zu kontrollieren. In diesem Fall bekamen Wolkenflug und Flammenpfote zu spüren, wie unerträglich der Krieger werden konnte... Er vernahm Wolkenflugs Stimme, welches an den Schüler gerichtet war. Besorgt klang sie, als die Kriegerin fragte, ob es dem jungen Kater alles in Ordnung wäre. Gereizt schnaubte Vipernzunge und warf einen giftigen Blick auf die beiden Katzen. “Warum sollte es ihm schlecht gehen? Ein wenig Arbeit hat noch niemanden geschadet! Es sieht nicht so aus, als würde er sich überarbeiten.“, knurrte er und warf dann einen abschätzigen Blick auf Wolkenflug. “Du im übrgen auch nicht. Wenn du noch länger untätig herum stehst, siehst du bald aus wie Leckermaul... Fehlt ja nicht mehr viel...“ Die schlanke, zierliche Wolkenflug mit der pummeligen Leckermaul zu vergleichen, war schon ein herber Schlag unter die Gürtellinie. Vermutlich hätte er noch weitere unnötige Gemeinheiten getätigt, aber als er den Mund öffnete, unterbrach ihn sein Bruder... Vipernzunge's Ohren zuckten bei den Worten seines Bruders und er stieß ein genervtes Seufzen aus. Jedoch verkniff er sich jeden weiteren Kommentar. Er hatte seine Laune noch nie bei seinem Bruder ausgelassen und würde jetzt gewiss nicht damit anfangen. “Nein danke... ich glaube, ich habe genug gesagt.“, murrte der Krieger und bezog es auf die Aussage, dass er sich gerne vor dem Gespräch noch würde abreagieren können. Der Heiler war bereits wieder auf dem Weg zum Heilerbau und Vipernzunge folgte ihm. Die unbeteiligte Miene seines Bruders täuschte ihn nicht... Schlangenblick ärgerte sich über das Verhalten des Kriegers – doch es schien nicht nur dies zu sein. “Sag nichts... ich weiß, dass ich mich falsch verhalten habe...“, miaute Vipernzunge, noch bevor sein Bruder ihn würde maßregeln können. Fehler einfach direkt eingestehen und er würde sich eine langatmige Tirade sparen können. Und dann brach es aus dem Krieger raus... “Ach Mäusedreck... Schlangenblick, ich habe richtig Fuchsdung gemacht...“, miaute er dann... unter dem stummen Blick seines Bruders brach es einfach aus ihm heraus. “Ich habe gedacht, es wäre besser, wenn ich mich von Blutstern fern halten würde... nach der Sache am Krähenort, wo sie meinetwegen verletzt wurde... ich war... bin... nicht bereit dazu, mich damit auseinander zu setzen, dass ich daran Schuld gewesen bin.“ Unruhig begann der Kater, im Heilerbau auf und ab zu laufen. “Jedenfalls habe ich da ein paar ganz miese Dinge gesagt... von wegen, dass es einfach nur eine Wette war... dass ich eigentlich gar kein Interesse an ihr hätte... und ich befürchte, dass ich deinen Sohn mit hinein gezogen habe.“ Ein entschuldigender Ausdruck huschte über Vipernzunge's Gesicht. “Jedenfalls sind wir dann getrennte Wege gegangen. Ich hatte noch keine Lust ins Lager zurück zu kehren und wurde vom Regen überrascht. Ich wollte, solange er anhielt, in einem Zweibeinernest Schutz zuchen... du weißt schon, da wo sie ihr Stroh lagern. Jedenfalls habe ich dort eine Kätzin getroffen. Ein süßes Ding... und... Ach Mäusedreck Schlangenblick... du kennst mich ja. Eins kam zum anderen und so ein wenig Spaß darf ja nun erlaubt sein...“ Der Krieger fluchte leise. “Jedenfalls... kam Blutstern dazu und ja... ich glaube, ich war ein wenig gehässig. Aber sie hatte es verdient! Sie wagt es, mich zu verurteilen, dabei hat sie selbst einen heimlichen Gefährten! Und Junge mit diesem! Kannst du dir das vorstellen?!“ Er blickte seinen Bruder an – und die Wahrheit fiel ihm wie Schuppen von den Augen. “Du wusstest es... nicht wahr?“, sagte Vipernzunge tonlos. Dann konnte die Wut in ihm hoch. “Ist das dein Ernst, Schlangenblick? Du wusstest davon und hast es mir nicht gesagt? Warum nicht? Warum hast du nichts gesagt, als Blutstern und ich uns näher kamen? Ich bin dein Bruder, verdammt! Du hättest es mir sagen sollen!“, fauchte er. Es war wohl das erste mal, dass er seinem Bruder ins Gesicht blaffte. Diesem Vorwürfe machte. Premiere.... Aber es gab für alles ein erstes Mal – und anderen die Schuld zu schieben... das beherrschte Vipernzunge wirklich gut.
Claudius Der junge Kater hatte geschlafen und einen lebhaften Traum von einer Maus gehabt, die er gefangen hatte... Doppelt so groß wie er selbst war sie gewesen... Doch ein lautes Krachen hatte ihn aus diesem Traum geweckt und dafür gesorgt, dass er schlaftrunken auf die Pfoten sprang und sich panisch umblickte. Es dauerte einen Moment, bis er klar denken konnte und blickte ins Nest, in dem Seidenwind sonst lag. Doch die Königin war nicht da und sein Blick huschte suchend umher. Das Dach der Kinderstube war kaputt und Wasser tropfte hinein. Doch die Königin war nicht zu sehen. Er entdecke sie am Ausgang der Kinderstube und tapste, neugierig geworden, zu ihr. Er zwängte sich unter der Königin hindurch und erschien zwischen ihren Vorderbeinen, wo er seine Nase hervor streckte und sich aufgeregt umblickte. Im Lager war der Teufel los, Katzen liefen wie gestochen umher und ein riesiger Baum lag im Lager, hatte einen großen Teil des Walls nieder gerissen! Die Augen des Katers wurden groß und sein Mund klappte auf. “Es ist doch kleiner verletzt worden, oder?“, hauchte er fragend an Seidenwind gewandt. Doch die Kätzin antwortete ihm nicht. Er blickte zu ihr auf und erkannte, dass sie ihren Blick starr auf einen Punkt gerichtet hatte und es schien, als wäre alles andere um sie herum unsichtbar. Warum war ihr Blick plötzlich so sehnsüchtig, so verletzlich? Verwirrt folgte Claudius dem Blick der Königin und er entdeckte Moorkralle. Erfreut zuckten die Ohren des jungen Katers und er schlug mit dem Schweif, als er den Krieger erkannte. Es war einer von denen, die ihn gefunden hatten. Anfangs hatte er Angst vor dem gestreiften Krieger gehabt – aber inzwischen fand er ihn toll. Manchmal spielte Moorkralle mit ihm! Solange es keiner sah... Doch die Freude des Jungen war nicht von Dauer, denn auch der Kater bemerkte Seidenwind und die Veränderung, die in Sekundenschnelle vonstatten ging, ließ Claudius zusammen zucken. Die offen zur Schau gestellte Feindseligkeit gegenüber der Königin war so offensichtlich, dass sich das Fell des Jungen aufstellte und er einen Schritt zurück trat, um sich hinter Seidenwinds Bein verstecken zu können. Von hier aus linste er weiterhin zu Moorkralle, doch es wurde nicht besser. Wie viel Hass musste dieser Kater in sich tragen, dass sogar ein Junges es bemerkte. Da kam Leben in Seidenwind und sie brach den Blickkontakt mit Moorkralle ab, verschwand wieder im Jungenbau und Claudius beeilte sich, ihr zu folgen. Ohne nachzudenken, tapste er zu ihr und ihren Jungen ins Nest und setzte sich zu ihr, kuschelte sich leicht an sie. Er wollte etwas fragen, doch Seidenwind begann zu sprechen. Ungeduldig wartete er, wusste, dass man Erwachsene nicht unterbrechen durfte. Sie erzählte irgendwas von Rosenjunges, die ihre Mutter verloren hatte... Er kannte das Junge nicht, aber es tat ihm leid, dass sie keine Mama mehr hatte... Seine lebte ja noch... bei den Zweibeinern... er konnte sich noch an ihren Geruch erinnern... an ihre sanfte Stimme... bis die Zweibeiner ihn weg gegeben hatten... Er vermisste sie... vor allem des Nachts, kurz vor dem Einschlafen war es besonders schlimm. Dann musste er seine Tränen unterdrücken, um nicht wie ein Hauskätzchen zu weinen... denn Moorkralle hatte ihm gesagt, dass ein echter Krieger nicht heulte... und er wollte doch eine gute Clan-Katze werden. Ein richtiger Krieger, kein Hauskätzchen. Aber es gelang ihm nicht immer... manchmal musste er schniefen und hoffte dann, dass es niemand gehört hatte... Aber egal... Seidenwind hatte geendet und er konnte nun endlich seine Frage stellen. Neugierig blickte er sie an und leckte ihr leicht über Wange, damit sie ihn bemerkte – als hätte sie es nicht sowieso schon. “Seidenwind... was hast du getan, dass Moorkralle so böse mit dir ist?“, fragte er sie neugierig. Sich nicht bewusst, was er mit dieser unschuldigen Frage anrichtete. Aber er konnte einfach nicht verstehen, wie jemand Seidenwind nicht lieb haben konnte. Sie war freundlich... sanft... verurteilte niemanden. Was also konnte sie so schlimmes getan haben? Kurz huschte sein Blick zu Flaumjunges. Sie erinnerte ihn ganz stark an Seidenwind. Anfangs dachte er, sie wäre wirklich ihre Tochter... aber dann hatte er erfahren, dass sie auch nur ein Streuner wäre. Hätte er nie gedacht...
Lavendelwind
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Thema: Re: Lager des SchattenClans Mi 22 Aug - 18:31
Häherpfote
Häherpfote sprach nicht gerne. Sie wusste, dass sie sich nicht gut ausdrücken konnte und selbst jetzt, wo sie doch eigentlich gut sprechen können sollte, fühlten sich manchmal die Worte auf ihrer Zunge immer noch fremd und falsch an. Als gehörten sie nicht dahin. Und auch ihre Stimme klang manchmal so, als wäre es nicht die eigene. Mit Braunellenpfote war alles gut. Sie konnten anders kommunizieren. Aber wenn andere Katzen in der Nähe waren, war es immer noch schwierig. Noch dazu kamen die seltsamen Blicke, die ihr ab und zu zugeworfen wurden. Häherpfote wusste ganz genau, dass sie sie für komisch hielten. Viele machten gerne einen Bogen um sie und wollten sich nicht mit ihnen abgeben. Dabei hätte sie gerne Freunde. Sie wäre gerne eine ganz normale Schülerin und nicht die Außenseiterin. Und sie wusste auch, wie sie es ändern könnte. Offener sein, lächeln, auf die anderen Schüler zugehen. Aber sie konnte es nicht. Die Angst war zu groß, dass sie zurückgewiesen wird und dass es sich bestätigt, dass außer Braunellenpfote sie wirklich keiner liebt. Dass sie so unausstehlich war, dass man sie noch nicht mal ansehen konnte. Oh, sie wusste, dass sie hässlich war. Da brauchte es noch nicht einmal einen Moorkralle, der dies bestätigte. Ihre Augen waren abnormal und das Schielen entstellte das ganze Gesicht. Schon allein deswegen würde niemand mit ihr reden wollen. Wenn andere sie ansprachen versuchte sie so wenig wie möglich zu reden, den Blick gesenkt zu halten und abzuwarten, bis man sie wieder alleine ließ. In der Nähe von Moorkralle sagte sie gewöhnlich gar kein Wort. Er raubte ihr schon so das allerletzte Selbstvertrauen, da brauchte er sich nicht zusätzlich noch über ihre Stimme lustig machen. Denn das er das tun würde, da war sie sich sicher. Langsam hob sie schließlich den Blick, ein wenig zögernd. Sämtliche Katzen hatten sich an die Arbeit gemacht, die Zweige und Äste so gut es ging aus dem Lager zu schaffen. Moorkralle schien gerade Blutstern anzufahren und so etwas ähnliches wie Mitgefühl für die Kätzin regte sich in Häherpfotes Brust. Sie wusste nur zu gut wie es war, seinen Zorn zu spüren. Ob Braunellenpfote und sie auch helfen sollten? Es war sicherlich das richtige, dem Clan zu helfen, aber ihre Beine fühlten sich plötzlich taub an. Bei dem Gedanken, einfach aufzustehen und einen Ast zu packen, wurde ihr ein wenig übel. Was, wenn genau dieser Ast dann liegen bleiben sollte? Oder wenn sie es nicht schaffte einen alleine zu tragen, was bei ihrer fehlenden Kraft und geringen Größe nicht unwahrscheinlich war, und ihr extra ein anderer Krieger zu Hilfe eilen müsste? Man würde sie für unfähig halten und es würde allen beweisen, was für eine Last sie war. Für einen kurzen Moment wünschte sie sich, Moorkralle würde herüber kommen und ihr einen Auftrag geben, selbst wenn er ihn auch noch so unfreundlich erteilen würde. Dann würde sie sich nicht so nutzlos vorkommen, aber würde auch nichts falsch machen. Aber dieser Gedanke hielt wirklich nur für einen Moment an und sie war schnell wieder froh, dass ihr Mentor weit entfernt war. Doch plötzlich merkte sie, wie Braunellenpfote nervös wurde und sich ein wenig zu verkrampfen schien. Häherpfote wandte den Kopf und sah den einen Schüler auf sie zukommen. Sein Name war kompliziert und sie hatte Schwierigkeiten, sich ihn zu merken. Er wirkte eigentlich ganz freundlich, aber ihre Schwester schien der Sache trotzdem nicht zu trauen. Und Häherpfote war es gewohnt, sich auf Braunellenpfote zu verlassen. Der Schüler fragte sie, ob sie ihm helfen würden, den einen Ast zu tragen, was tatsächlich ihr Herz einen kleinen Hüpfer machen ließ. Anscheinend konnten sie wirklich helfen. Die graue Schülerin hielt inne. Sollte sie nicken oder sollte sie es wagen richtig zu antworten? Sie wollte gerade schon ansetzen, doch der Mut verließ sie und sie nickte nur stumm, rappelte sich auf, sah fragend zu Braunellenpfote und ging dann mit ein wenig wackligen Beinen zu dem Schüler. Allerdings traute sie sich noch für einen Moment das Lächeln von ihm anzusehen, bevor sie wieder den Blick Richtung Boden wandte. Es machte sie irgendwie nervös. Sie konnte nicht genau deuten, was er von ihnen wollte. Wollte er wirklich einfach nur freundlich sein oder wollte er sie nicht doch bloßstellen? Denn der Ast schien dick und schwer zu sein und ihre Bedenken von eben kamen wieder hoch. Die Schülerin schluckte schwer und hoffte, dass sie dies nicht bereuen würde.
Finsterblick
Eigentlich hatte Finsterblick gedacht, dass der Tag nicht hätte schlechter werden können. Er war sonst wirklich ein Optimist und ließ sich nicht so schnell unterkriegen, aber es war heute doch Nerven zerrend gewesen. Der ganze Regen und der Wind, die ihn im Lager festhielten - nicht, dass er gerne rausgegangen wäre und gejagt hätte, aber es war doch schön, zumindest eine Möglichkeit zu haben – Braunellenpfote, die auch wohl nicht in naher oder ferner Zukunft sich ihm gegenüber öffnen würde und dann zum Schluss auch noch der Baum, der sie fast alle erschlagen hätte! Nein, heute war es wirklich nicht einfach, die gute Laune zu behalten. Und jetzt, wo er sich auch noch gerade nützlich gemacht hatte, kam Blutstern von der Seite, für die er ja eh nichts übrig hatte, und keifte ihn auch noch an. Er solle mehr arbeiten und nicht lachen. Auf diese Bemerkung hin schnaubte er nur verächtlich und warf ihr einen finsteren Blick zu, wobei er endlich mal seinem Namen gerecht wurde. „Elendes Miststück“, fauchte er dann leise zu sich selbst. Er arbeitete mehr als sie! Sie zog es anscheinend vor andere anzugiften als selbst sich nützlich zu machen. Moorkralle war anscheinend ihr nächstes Opfer. Finsterblick konnte sich nur vorstellen, was für gemeine Worte ihr über die Lippen kamen und seinen Freund angriffen. Kurz überlegte er, ob er hinüber gehen sollte, um den Kater zu unterstützen, entschied sich dann aber dagegen. Wenn sich jemand alleine durchsetzen konnte, dann war das Moorkralle. Stattdessen wand er sich wieder der Arbeit zu, nur um kurz darauf innezuhalten und den Zweig anzustarren, den er gerade aufheben wollte. Mehr arbeiten... Die Worte gaben ihm einen Stich. Die Zweige konnte wahrscheinlich ein Junges aufheben und hier stand er, ein ausgebildeter Krieger und schaffte es nicht, bedeutsame Arbeit zu verrichten. Und seine Anführerin hatte ihn auch noch unverblümt darauf hingewiesen. Er atmete scharf ein, um sich ein wenig zu beruhigen und die ganzen negativen Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen, und suchte nach einem Stock, der seiner Größe gerecht wurde. Schließlich entdeckte er ein Exemplar und trabte darauf zu, ein wenig leichter ums Herz. Es war ein wenig schwierig, ihn gut zu packen, da er es nicht vollbrachte, ihn ganz mit dem Maul zu umschließen, weshalb er ihn beschloss einfach hinter sich herzuziehen. Zwar war es ein wenig mühsam und auch anstrengend, aber die Arbeit fühlte sich auch irgendwie gut an. Sinnvoll. Der Groll auf Blutstern war noch nicht verschwunden und das würde vermutlich auch noch eine Zeit lang so bleiben, aber immerhin hatte der Kater wieder etwas mehr Vertrauen in sein Können gefasst. Nach einiger Zeit schaffte er es, den Stock so weit zu ziehen, dass er geradeso aus dem Lager war und beschloss, dass er da gut lag. Als er wieder auf der Lichtung stand, fiel ihm plötzlich ein, dass er vielleicht nach seinem Vater sehen sollte. Zwar war der Ältestenbau ziemlich unbeschadet, aber sicher war sicher. Ein leichtes schlechtes Gewissen machte sich in ihm breit. Er war kein guter Sohn und kümmerte sich nicht so um Echsenschweif, wie er es vielleicht hätte tun sollen. Vor allem wenn man bedachte, was sie alles für Verluste erlitten hatten. Er sah, dass Bachschatten ebenfalls im Bau verschwand und als er ihn erreicht hatte, folgte er ihr. Finsterblick warf Leckermaul nur einen flüchtigen Blick zu, bevor er sich ein wenig zögernd seinem Vater näherte. „Ist alles in Ordnung?“, fragte er dann, nicht sicher, ob das das war, was man in diesem Moment von ihm verlangte zu sagen.
Schwalbenflug
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Thema: Re: Lager des SchattenClans Mi 22 Aug - 22:33
Bachschatten
Erwähnt:Echsenschweif, Leckermaul, Finsterblick
Angesprochen:Echsenschweif, Leckermaul
Bachschatten entspannte sich sichtlich, als Leckermaul ihm bestätigte, dass ihr nichts passiert sei, außer einem Schreck. Verständlich. Er selber hat sich auch ganz schön erschrocken. Es passiert ja nicht alle Tage, dass ein Baum durch ein bisschen Regen einfach durch den Wall des Lagers stürzt. Still dankte Bachschatten dem Sternenclan nochmal, dass es niemanden getroffen hatte. Es war wohl auch wirklich ein großes Glück gewesen. Der Baum war so nah am Eingang umgefallen und war nicht gerade klein. Die Wahrscheinlichkeit, dass wirklich niemand verletzt wurde, war eigentlich gering. Die mürrische Antwort Echsenschweifs verwunderte ihn überhaupt nicht. Im Gegenteil, Bachschattens Schnurrhaare zuckten amüsiert. Es hätte ihm eher zu Denken gegeben, wenn Echsenschweif so lieb und freundlich wie Leckermaul geantwortet hätte. Die beiden Katzen waren so unterschiedlich vom Wesen. Es sind Situationen wie diese, die Bachschatten bewundert. Obwohl die beiden so anders sind, kommen sie doch miteinander klar, obwohl sie Tag und Nacht Zeit miteinander verbringen. Natürlich war es mit den Kriegern nicht anders, aber sie schliefen ja nur in einem gemeinsamen Bau und tagsüber ging jeder seinen Pflichten nach. Der Krieger erinnerte sich an Geschichten, die seine Mutter ihm erzählt hatte. Als Streuner war das Leben grundlegend anders. Er selber kannte es ja nicht und anders als seine Mutter hat ihn das Leben alleine auch nie gereizt. Er schätzte die Gemeinschaft im Clan sehr und er wusste, dass er sich auf seine Clankameraden verlassen konnte, wenn mal was passiert. Obwohl es hier und da immer mal wieder kracht, würde jeder für den Nächsten Verantwortung übernehmen, falls es nötig werden sollte. ‚Ich könnte ohne den Clan nicht leben. Ganz alleine, immer woanders. Für mich wäre das schrecklich.‘ ging ihm durch den Kopf. Echsenschweif fragte dann nach seinem Sohn, Finsterblick, womit der Langhaarige nicht gerechnet hatte. Bachschatten stellte fest, dass er den Krieger gar nicht auf der Lichtung gesehen hatte. Er schenkte Leckermaul ein beruhigendes Lächeln, da sie sehr besorgt klang, als sie nach dem Wohlergehen der Clankatzen fragte und auch diese Sorge konnte er wirklich gut nachvollziehen. Als er den Baum zuerst gesehen hatte, hatten sich seine Nackenhaare vor Schrecken und Sorge aufgestellt und dieses Unangenehme Gefühl hatte sich in seinem gesamten Körper ausgebreitet. "Wir hatten noch mal Glück im Unglück. Unser Wall ist zwar durchgebrochen, doch der Baum hat keine Katze getroffen. Die Schüler und Krieger sind gerade dabei den Schaden zu beheben und alles wieder zu reparieren. Wir werden wohl Äste vom Baum nehmen, um den Wall zu stabilisieren. Finsterblick habe ich, um ehrlich zu sein, nicht gesehen draußen. Allerdings habe ich auch nicht aktiv nach ihm geschaut und ich weiß mit Sicherheit, dass niemand verletzt wurde." berichtete der Langhaarige mit sanften Blick.“Wenn Echsenschweif nichts hat, könntest du mir helfen aus dem Bau zu kommen.“ hörte er die Älteste dann sagen und Bachschatten sah sie ein wenig zweifelnd an. Er wusste, dass Leckermaul Probleme mit ihren Gelenken hatte und man musste keine Heilerkatze sein, um zu wissen, dass das Wetter keine gute Vorraussetzung für eine Besserung war. Zumal die Sturzgefahr auch sehr hoch war! Leckermaul war zwar noch vergleichsweise fit, aber sie war nun mal eine Älteste und nicht mehr ganz so flexibel wie ein Krieger. Er würde nie wieder glücklich werden, wenn sie im Schlamm ausrutschen würde und sich verletzen würde! Ihm entging auch nicht, dass Echsenschweif anscheinend auch nicht so begeistert von Leckermauls Vorhaben war. "Bist du dir sicher, dass das eine gute Idee ist? Ich möchte nicht, dass du dich verletzt. Es regnet wirklich schlimm und es ist sehr rutschig draußen." , setzte er vorsichtig an. Er wollte nicht das Urteilsvermögen der Ältesten anzweifeln. Älteste waren generell immer sehr geschätzte Katzen, da sie viel mehr Erfahrung hatten, als alle Anderen. Im Normalfall würde Bachschatten auch sagen, dass sie schon wisse, was sie machen und es sich nicht wagen, Einspruch zu erheben. Im keinsten Fall wollte er respektlos erscheinen. Er sorgte sich einfach nur um ihr Wohlergehen.
Königin | Schwester von Blutstern, Mutter von Dorn, Ziehmutter von Flaumjunges, Schattenjunges und Federjunges, verliebt in Moorkralle | 2 Jahre 6 Monde
Die Königin hatte im Regen gestanden, sie hatte den Kater angesehen, der noch immer ihr Herz zum Fliegen brachte. Und hatte beobachten müssen, wie er sich ihr zuwandte, wie sich sein Blick veränderte. Wie er voller Hass zu ihr sah...dabei hatte sie doch nie bewusst etwas getan, was ihn verletzte. Sie liebte diesen Kater, sie würde ihn immer in Schutz nehmen. Wahrscheinlich sogar, wenn er erwischt wurde. Über keine seine Taten ihr gegenüber hatte sie jemals ein Wort verloren. Stets hatte sie ihn in Schutz genommen. Doch nur die wenigsten wussten überhaupt, was zwischen ihr und dem Kater vorgefallen war. Eigentlich war es ja nicht einmal zwischen ihnen gewesen...es war eine Sache gewesen, die ihr außerhalb des Lagers geschehen war. Etwas, was ihr Leben ruiniert hatte, wenn man so wollte. Doch Seidenwind war niemand, der Groll hegte. Sie war dankbar für ihre beiden Jungen gewesen...auch wenn sie so vieles dadurch verloren hatte. Vielleicht sogar das Wichtigste. Dabei hatten alle versucht, ihm zu erklären, dass es nicht ihre Schuld war. Es war ihr unangenehm gewesen...aber damals galten sie als Freunde und diese Reaktion seinerseits war für die meisten unverständlich. In jener Zeit hatte sie oft geweint. Nicht, weil sie Junge erwartete, weil sie ihre Ausbildung unterbrechen musste oder so, es war nur Moorkralle gewesen, der sie damals bewegte. Damals wie heute war er ihre große Liebe. Einmal hatte sogar ihr Mentor sie beim Weinen erwischt. Es war ihr so unangenehm gewesen, doch er hatte sie getröstet. Er hatte sich an sie gekuschelt und sie durfte eine ganze Weile an seiner Seite weinen. Er hatte gesagt, er würde mit Moorkralle reden. Würde ihn überzeugen, dass es nicht ihre Schuld war. Ihr war es damals seltsam vorgekommen, dass der Kater eine Pfote über ihren Rücken lehnte, doch sie hatte schlichtweg keine Ahnung, was er damit sagen wollte. Und sie hatte nicht gesehen, dass genau in jenem Moment Moorkralle gekommen war. Und auch den Blick, den Krokospelz diesem zugeworfen hatte...sie hatte all das nicht bemerkt. Sie hatte nicht gewusst, dass sie nur ein Spielzeug für ihn gewesen war, wusste es noch immer nicht. Hatte sich nichts dabei gedacht, wenn er ihr nahe kam. Es war nicht so, dass es ihr angenehm gewesen war...aber sie hatte immer gedacht, es müsse so sein. Hatte es nicht hinterfragt. Moorkralles Bedenken hatte sie immer weggelächelt. Heute wünschte sie, es nicht getan zu haben. Warum hatte sie nicht einfach auf ihn gehört? Er hatte so vieles für sie getan...einmal war er auf Kaninchenjagd gegangen...ein trauriges Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Es dauerte eine Weile, ehe sie sich von seinem Anblick losreißen konnte. Als sie sich dann umwandte, bemerkte sie Claudius. Er war ein wirklich niedliches Kätzchen. Sie hatte ihn gern, vom ersten Moment an eigentlich. Er war sehr stark, doch sie war sich nicht sicher, ob er das wusste. Wahrscheinlich eher nicht. Doch er war aufgeweckt und wenn er bereit war, würde er zu einem wunderbaren Clankater werden. Außer sein Leben führte ihn in eine andere Richtung. Wie es zum Beispiel ihren Sohn geführt hatte... Der Schmerz, der ohnehin schon ihre Brust bewohnte, wurde um einiges stärker als sie daran dachte. Ihr Sohn war ein Mörder...aber das änderte nichts daran, dass er ihr Sohn war. Und dass sie ihn liebte. Und ihn schützen würde, wenn er sie darum bat... In der Kinderstube angekommen wechselte sie zunächst das Nest. Sie lauschte mit einem liebevollen Lächeln dem fröhlichen Geplapper von Flaumjunges. Sie war ein so wunderbares Junges, so fröhlich und unbedarft. Ein Geschöpf, so lieblich, dass man es nicht nicht mögen könnte. Und als sie über Blutstern sprach, war es ein solch schönes Gefühl, dass es ihr das Herz zusammenzog. Also hatte sie es richtig gemacht. Zumindest liebte sie ihre Mutter. Und vielleicht würde sie es irgendwann erfahren. Sie sollte da wirklich mal drüber nachdenken. Schnell versuchte sie sich abzulenken und legte sich dann nieder. Erzählte von Rosenjunges. Dem neuen Jungen sah sie mit gemischten Gefühlen entgegen. Sie liebte es bereits jetzt, aber doch tat es ihr ungemein leid, was das Kleine hatte erleben müssen. Es musste schrecklich gewesen sein, der eigenen Mutter und den Geschwistern beim Sterben zuzusehen. Und als einzige zu überleben. Dieses arme kleine Wesen...so jung...und schon so vieles erlitten. So wie all ihre Jungen. Es war, als wären sie eine wilde Mischung aus gebrannten Katzen. Und obgleich sie alle so unterschiedlich waren, Seidenwind liebte sie alle. Von ganzem Herzen. Sie würde alles für jeden in ihrer kleinen Familie tun. Liebevoll leckte sie den Jungen über die Ohren. Da fiel ihr Claudius auf, der vor ihrem Nest stand und sie betrachtete, eher er fragte. Und diese Frage...es brachte ihr Herz zum bluten. Unendlicher Schmerz trat in ihre Augen, den sie für einen Moment nicht verbergen konnte. Sie war froh, als Schlangenblick mit Rosenjunges den Bau betrat. Es gab ihr zumindest einen Moment, um ihr wild schlagendes Herz zu kontrollieren und den Schmerz aus ihren Augen zu verbannen. Schlangenblick schien besorgt, das merkte die Königin sofort. Doch er würde zu ihr kommen, wenn er darüber reden wollte, das wusste sie. Liebevoll betrachtete sie Rosenjunges. „Herzlich Willkommen, Rosenjunges. Ich bin Seidenwind. Ich passe von jetzt an auf dich auf“, schnurrte sie, doch das Rasseln machte es stets schwer, die Gefühle und Emotionen aus ihrer Stimme herauszulesen. Liebevoll hob sie das Junge hoch und setzte es ins Nest, wo sie begann, es trocken zu lecken. Das kurze rote Fell war mit wenigen Strichen getrocknet und sie schnurrte. „Das sind Flaumjunges, Schattenjunges und Federjunges. Sie sind meine Kinder, so wie auch du eines sein wirst. Die drei sind Streunerjungen und auf unserem Territorium gefunden worden“, stellte sie ihre drei Jungen vor. Dann lenkte sie die Aufmerksamkeit des Jungen auf Claudius. „Das ist Claudius. Irgendwie gehört er auch dazu.“ Dann legte sie sich nieder. Und seufzte. „Nun zu deiner Frage, Claudius...“, miaute sie und man konnte in diesem Fall sofort merken, dass es sie schmerzte. Sie war niemand, der die eigenen Gefühle abstellen konnte oder sie zu verbergen vermochte. Zwar konnte sie durchaus kleinere Probleme weglächeln, aber Moorkralle...das ging weit tiefer als alles andere in ihrem Leben. Sie liebte diesen Kater. Würde sie es ihrer Schwester erzählen, sie würde sie für verrückt erklären. Einst waren sie Freunde gewesen, gute Freunde. Doch anhand der anschwellenden Stimme Moorkralles, die sie vernahm, hatte der Kater auch für ihre Schwester nur noch böse Worte übrig. Ein Kloß in ihrer Kehle ließ sie schweigen, ihre Augen schienen voller Sehnsucht ins Nichts zu starren, ein trauriger Schimmer lag in ihnen. Sie schwieg eine ganze Weile, beinahe schien es, als hätte sie die Frage vergessen. Doch die Frage brannte auf ihrem Herzen, schnitt hinein wie eine Kralle ins Fleisch, bohrte sich immer tiefer und sorgte schließlich dafür, dass sie die Augen schloss und den Kopf hängen ließ. Seidenwind wirkte in diesem Moment verletzlich, doch in ihr schien dennoch eine gewisse Stärke zu sein. In ihr war Liebe für ihren ärgsten Peiniger. Sie seufzte traurig und schlug die Augen wieder auf, blickte einen Moment lang in die Ferne, ehe sie auf Claudius sah. „Moorkralle und ich...wir waren einst sehr gute Freunde. Doch ich habe alles kaputt gemacht. Ich habe einen Fehler gemacht, den er mir nicht verzeihen kann...“, miaute sie mit belegter Stimme. Und zum ersten Mal freute sie sich wirklich über das Rasseln, das zurückgeblieben war. Denn es überdeckte wenigstens einen Teil ihrer Trauer, ihres Schmerzes. „Das Leben ist nicht immer wie wir es uns wünschen. Ich muss damit leben, diesen Fehler gemacht zu haben. Auch wenn ich es sehr bedaure, ich kann es nicht mehr ändern.“ Einen Moment schwieg sie. Dann sah sie ihre Jungen an. „Aber egal, was man euch sagt. Moorkralle ist der beste Krieger, den ich kenne. Er ist stark und hat ein gutes Herz, auch wenn er das nicht unbedingt offen zeigt“, miaute sie dann und lächelte. In ihren Augen stand Zuneigung, doch es war unklar, ob sie sich auf den Tigerkater oder auf die Jungen bezog. Auch wenn sie noch immer so gut von ihm dachte...sie kannte die Wahrheit. Sie kannte den Wahnsinn, der sich in in Moorkralle versteckte. Und eigentlich hätte sie ihrer Schwester sagen müssen, dass Moorkralle niemals eine Schülerin hätte bekommen dürfen...und wenn eine, die ihre Meinung vertrat. Doch ihr Herz wollte nicht einsehen, was ihr Verstand schon lange wusste. Schlangenblick betonte immer wieder, dass sie Besseres verdient hatte...und selbst Leckermaul hatte ihr das schon gesagt. Etwas, was sie mehr geschmerzt hatte als bei anderen...denn Leckermaul sollte auf der Seite ihres Enkels stehen und ihn in Schutz nehmen. Sie hätte ihr sagen sollen, dass sie nicht gut genug für ihren Enkel war...aber das hatte sie nicht getan. Leckermaul hatte das Gegenteil gesagt... Sie verscheuchte die Gedanken so gut sie konnte. Sie musste jetzt an ihre Jungen denken. Musste für sie stark sein. Nun drängte sich ein Gespräch mit Lerchenlied in ihre Gedanken. Die Freundin hatte ihr gesagt, dass keine Freundschaft oder was es auch war, es wert war, auf diese Art geführt zu werden. Dass sie Moorkralle einfach vergessen sollte, dass sie durchaus ihre Stimme gegen ihn erheben konnte, wenn er sie wieder drangsalierte. Seidenwind hatte nur gelächelt. Sie wusste, dass diese es nur gut meinte. Doch sie konnte so nicht denken. Wollte so nicht denken. Denn sie wusste, was sie fühlte, wusste, dass ein Teil von ihr noch immer hoffte, Moorkralle würde ihr endlich glauben. Würde ihr vergeben. Und sie hätten eine Chance... Das waren dumme Gedanken. Das musste durch den Schreck gekommen sein, sonst konnte sie sie tagsüber fernhalten. Nur nachts war es noch immer Moorkralle, der sich in ihre Träume stahl. Die Königin schluckte. Dann lächelte sie Claudius an. „Unsere Familie hat sich heute um zwei Mitglieder vergrößert. Doch in unserem Nest ist immer Platz für jene, die allein sind. Niemand muss alles alleine schaffen“, schnurrte sie dann. „Auch Moorkralle hat nicht alles alleine geschafft...“, fügte sie leise an. Sie wusste, dass der Krieger Zeit mit Claudius verbrachte. Und sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er ihm allerlei Flausen in den Kopf setzen würde. Zum Beispiel gab es das Gerede über richtige Krieger und Kater...sie kannte es. Sie bedrängte Claudius nicht weiter, das half niemals. Er war nun schon ein paar Tage hier, sie hatte ihm bereits am ersten Tag dieses Angebot gemacht. Doch er war scheu gewesen...und das durfte er auch. Doch langsam taute er auf, seine Frage bewies das. Scheinbar schreckte ihr Rasseln ihn nun nicht mehr ab. Vielleicht würde er auch bald bei ihnen liegen. Auch wenn er es nicht tat, sie wäre ihm niemals böse deswegen. Gedankenverloren fuhr sie mit der Zunge über die Köpfchen ihrer Jungen. Dann blickte sie auf ihr Nest. Es fehlte ihr...es mochte ziemlich bescheuert klingen, immerhin war es nur eine Kuhle, die mit Moos ausgelegt war. Doch sie verband so vieles mit diesem Nest. So viel Schmerz, aber auch so viel Freude. Hoffentlich wurde die Kinderstube nicht vergessen. Sonst müsste sie selbst nach oben klettern, wenn der Sturm nachließ. Jetzt wäre es ein dummer Versuch, ein gefährliches Unterfangen. Aber Blutstern war schlau, sie würde das nicht verlangen. Ein Lächeln erschien bei dem Gedanken an ihre Schwester auf ihrem Gesicht. Es war schade, dass diese Anführerin war. Sonst würden sie hier gemeinsam in der Kinderstube liegen. Und Flaumjunges wäre am Bauch ihrer Mutter, würde ihr die kindliche Freude entlocken, die einst Blutsterns Herz bewohnt hatte. Vor ihrer Schülerzeit. Vor Funkenstern. Gab es denn keine Möglichkeit, wieder in die Jungenzeit zurückzukehren? Damals war noch alles gut gewesen...alles in Ordnung. Sofort schalt sie sich für diesen Gedanken. Diese Melancholie brachte sie nicht weiter. Sie hatte wunderbare Jungen und sollte ihnen eine gute Mutter sein. Stattdessen trauerte sie einer Liebe nach, die sie niemals bekommen würde und sehnte sich in jene Zeit, in der alles in Ordnung gewesen war. Ihr Leben war nun eben anders abgelaufen als sie es sich gewünscht hatte. Sie war nicht Moorkralles Gefährtin, sie war nicht die Mutter seiner Jungen – aber sie war eine Mutter. Liebe durchflutete sie. Sie würde um keinen Preis der Welt ihre Jungen im Stich lassen – auch dann nicht, wenn sie dafür Moorkralle zum Gefährten bekam. Sie war nicht dumm, es waren nur Träume. Und sie liebte ihre Jungen, es war gut, wie es war. Es war ihr Leben. Auch wenn ihr etwas fehlte, es fehlte nur ihr. Aber sie hatte vier Jungen an ihrem Bauch liegen, die durch sie eine Mutter bekommen hatten. Das war weit mehr wert als ihr eigenes Glück. Und außerdem machte es sie auch glücklich. Vielleicht wäre sie noch glücklicher, wenn Moorkralle bei ihr wäre, aber auch so war sie eigentlich zufrieden. Sie hatte eine wunderbare Schwester, gute Freunde und sie hatte ihre Jungen. Was wollte sie denn noch mehr? Moorkralle...
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