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 WindClan Lager

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Aspentau
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WindClan Lager - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: WindClan Lager   WindClan Lager - Seite 5 EmptyDi 7 Sep - 20:47

Borkenpfote
Schüler | Halbbruder von Federpfote | 11 Monde
ERWÄHNT: Windstern, Wüstenpfote, Ammernschlag, Schimmerblatt, Geisterwolke
ANGESPROCHEN: /
Borkenpfote war genervt, frustriert und einfach nur schlecht drauf. Der Hunger hatte sich tief in seinen Verstand gegraben und ließ sich anders als ein Dorn nicht herausziehen. Ein Schauer lief bei diesem Gedanken über seinen Körper. Denn tatsächlich ließ sich ein Dorn nicht so schnell entfernen, ja, manchmal blieb ein Teil von ihm für immer. Eine kleine Spitze, die in der Wunde zurückblieb und immer wieder Schmerzen bereitete, sich aber nicht entfernen ließ...Wie passend der Name doch für den war, der ihn trug. Noch immer hatte der Kater damit zu kämpfen, der Sohn dieses Monsters zu sein. Er spürte die Blicke der anderen, spürte das Gefühl in seinem Herzen, diese unbändige Wut, alles zerfleischen zu können.
Und als er nun Wüstenpfote sah, die sich lebhaft wie immer einer Patrouille anschließen wollte, war es ihm bildlich vor Augen, zu was er fähig war. Niemals hätte er gedacht, dass er hierbleiben dürfe, dass man ihm vergeben könne...und er glaubte es noch immer nicht. Doch Windstern hatte ihn nicht fortgejagt, auch wenn er es ohne Zweifel verdient gehabt hätte. Er hatte diese Schülerin verletzt, weil sie ihm zu nahe gekommen war. Wie gern er versprechen würde, dass es nicht erneut passieren würde...aber das konnte er nicht. Diese Wut in ihm brach sich immer wieder Bahn, er war unfreundlich, ein richtiger Kotzbrocken. Dennoch hatte Wüstenpfote ihn nicht aufgegeben. Was stimmte nur nicht mit ihr?! Was musste er noch tun, um sie zu beschützen? Nein...nicht beschützen...es ging darum, sie von ihm fern zu halten. Damit sie ihn nicht nerven konnte! Und er ihr auch nicht wehtat...
Borkenpfote schnaubte und erhob sich, streckte seinen Körper, der noch immer erstaunlich kräftig wirkte. Der Sternenclan hatte ihn beschenkt...allerdings hatte dieses Geschenk einen bitteren Beigeschmack. Denn es gab eigentlich niemanden, der etwas auf sein Leben gab. Dabei wünschte er sich einfach nur, ein vollwertiges, anerkanntes Mitglied des Clans zu sein.
In seiner Magengegend rumorte es, doch er versuchte es zu ignorieren. Es ließ sich nicht ändern, wie schlecht die Beute in ihrem Territorium lief. Sein Mentor hatte sich auch abgesetzt oder war jedenfalls von der Mission nicht zurückgekehrt. Eigentlich sollte er sich schuldig fühlen, weil Geisterwolke möglicherweise tot war oder noch immer nach ihm suchte, aber dieser dämliche weiße Krieger hatte ihn einfach allein im Zweibeinerort gelassen. Dieser vermaledeite Hund hätte sie beinahe erwischt und dann war Geisterwolke einfach verschwunden. Natürlich gab es Gerede, dass der Hund ihn erwischt hätte, doch Borkenpfote glaubte das nicht. Nein, den Hundeangriff hatten sie beide überlebt. Er hatte es gesehen. Aber der Krieger war vermutlich zu feige gewesen, um die Wahrheit zu sagen. Mit seiner angeblichen Treue zum Windclan und dem Glauben an den Sternenclan war es wohl nicht weit her gewesen. Gut so...problematisch war nur, dass es keinen Krieger gab, der seine Ausbildung übernommen hatte. Denn es war schlichtweg niemand wirklich stark genug. Windstern hatte sich ein paar Mal die Zeit dafür genommen, was er durchaus als Ehre anerkannte, doch hatte das natürlich keinen Mentor ersetzen können.
In die Patrouille kam Bewegung und der Kater dachte schon, dass die Freundin – nein, einfach nur Baugefährtin – mit den anderen verschwinden würde. Stattdessen blieben Ammernschlag, Wüstenpfote und Schimmerblatt zurück. Ein wenig verwirrt war der Kater schon, besonders, als die weiße, viel zu schöne und ihm eher unsympathische, Kriegerin auf ihn zukam und etwas von einer Kriegerprüfung faselte. Er sparte sich ein Danke oder eine Erwiderung, erhob sich langsam und trottete aus dem Lager. Sollte hier ja keiner glauben, dass ihm das etwas bedeutete! Und erst recht sollte keiner wissen, wie wichtig es ihm wirklich war. Denn sobald er das Lager verlassen hatte, rannte er los, um die beiden einzuhalten. Natürlich würde er rechtzeitig abbremsen, damit niemand sah, wie sein Herz für den Windclan und das Kriegerleben pochte!
Tbc: hinter Nebelfluch her

Sturmwind
Kriegerin | heimlich verliebt in Schilfblick | 19 Monde
ERWÄHNT: Schilfblick
ANGESPROCHEN: Eishauch

 Die gefleckte Kriegerin versuchte krampfhaft, ihre Angst nicht Überhand nehmen zu lassen. Denn die Nähe zum Tod war spürbar...so viele waren gestorben! Wie konnte der Sternenclan das wünschen? Gab es denn nichts, was die Ahnen taten, um ihnen zu helfen? Konnte es wirklich sein, dass sie sterben sollten?
Einen Moment lang, nur wenige Sekunden, sodass jeder es als Einbildung abtun musste, huschte eine tiefe Traurigkeit durch ihre Augen. Doch im nächsten Moment hatte sie sich gefangen, lächelte und lauschte dem, was Eishauch sagte. Der beige Krieger hatte ihr die Zeit mit einer lustigen Geschichte verkürzen wollen, doch Sturmwind konnte es kaum zulassen. Sie tat sich schwer mit Interaktionen oder Nähe, versuchte stets einen gewissen Abstand einzuhalten. Nicht, weil sie die anderen nicht mögen würde, sondern weil sie sie nicht mögen wollte. Denn ein Verlust war einfach zu schwer...und sie wusste auch nicht, ob sie einen weiteren verkraften könnte. Niemand im Clan kannte die ganze Wahrheit über das, was ihr und ihrer Familie geschehen war. Und niemand würde sie je kennen, denn es gab Dinge, die man besser nicht wusste, besser nicht sagte. Vielleicht...eines Tages.
Während Eishauch in bildlichen Worten ein fettes Kaninchen beschrieb, sodass sie leicht lächeln musste, ließ sie kurz ihren Blick durchs Lager huschen. Sie hatte es perfektioniert, sich unauffällig umzusehen und stets ihre Umgebung im Blick zu behalten, sodass ihr Schilfblick nicht entging, der in ihre Richtung sah. Passenderweise kam der Kater neben ihr gerade zum Höhepunkt der Geschichte, an dem er von diesem fetten Kaninchen gejagt wurde, sodass sie ein Lachen hören ließ. Warum? Nun, eigentlich wusste sie es nicht. Sie lachte nicht. Denn im Leben gab es nur weniges, was sie überhaupt zum Lächeln brachte, wie sollte sie da lachen? Aber aus irgendeinem Grund hatte sie nicht anders gekonnt, eine Übersprungshandlung, die sie sich nicht erklären konnte.
War es wegen dem, was Schilfblick am Wasserfall gesagt hatte? Diese Worte, die ihr noch immer im Kopf umhergeisterten, auch wenn sie ihre wahrscheinliche Bedeutung längst erfasst hatte. Nämlich dass er eindeutig die Jungen des Clans gemeint hatte, von denen viel zu viele hungerten und viel zu viele gestorben waren.
Ich hoffe, wenn du jetzt ein fettes Kaninchen siehst, greifst du zu und läufst nicht davon“, miaute sie mit einem leichten Schnurren. Sie neckte ihn, doch blieb ihre Haltung wie stets distanziert. Ein normales Zusammenleben war ihr wichtig, aber Nähe konnte sie einfach nicht zulassen. Eishauch dürfte das inzwischen wissen, war er doch nur wenige Monde älter und hatte sie schon während ihrer Schülerzeit gekannt. Daher konnte sie sich auch gut vorstellen, wie der Kater vor dem großen Kaninchen geflohen war. Nicht, dass er ein schlechter Jäger wäre, keineswegs, doch entwickelten sich manche Fähigkeiten erst im Laufe der Ausbildung.
Der Blick von Schilfblick schien noch immer auf ihrem Fell zu brennen, sodass sie schnell eine Kompensation brauchte. „Ich hoffe, dass die Kaninchen bald zurückkommen“, seufzte sie dann, straffte sich dann aber. „Wir dürfen nur nicht aufgeben.“
Gerade wollte sie vorschlagen, dass sie sich ja der Jagdpatrouille anschließen könnten, als sie mitbekam, dass sogar eine zweite aufbrechen würde. Dann sollten sie ihr Glück wohl lieber später versuchen...unbewusst versuchte die Kriegerin immer wieder, einen Blick auf Schilfblick zu werfen. Was war nur falsch mit ihr? Warum nur ließ sie ihn an sich heran? Das durfte sie nicht! Er würde sie verabscheuen, wie sie selbst es tat! Tat sie es? Wusste sie es?
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Ares
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BeitragThema: Re: WindClan Lager   WindClan Lager - Seite 5 EmptyMi 8 Sep - 19:10

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Aschensturm
Infos: 32 Monde | single | Mutter von Granitherz, Gletscherpfote, Topaspfote, Flohjunges | Diabetes
ERWÄHNT:Alle Jungen im Bau, Granitherz, Dünenrauch,
ANGESPROCHEN: Windstern

Sie wusste, dass sie nicht einmal ansatzweise nachvollziehen konnte, wie es Windstern mit der Situation gehen musste, in der er sich momentan befand. Der Clan stand kurz davor, zu zerfallen. Seit inzwischen unzähligen Monden lief die Beute schlecht, Katzen verhungerten oder starben bei Riskanten versuchen, dem Clan irgendwie Nahrung zu beschaffen. Der Anführer konnte nichts anderes tun, als hilflos daneben stehen und zu hoffen. Aber wie viel Hoffnung konnte er noch haben? Der Flussclan hatte selbst Probleme, wenn sie den Erzählungen der Krieger glauben schenkte, dass der Fluss über die Ufer trat und der Donnerclan schien in letzter Zeit ungewöhnlich aggressiv, wenn es um ihr Territorium ging. Der Schattenclan hingegen war viel zu weit entfernt und in ihrem geschwächten Zustand konnten sie ein feindliches Gebiet einfach nicht überqueren. Sternenclan… was hast du vor, um uns zu helfen?, dachte sie und schloss kurz die Augen, bevor sie Windstern erneut ansah, der vor ihrem Nest stand. Aschensturm lächelte ihren Mentor freundlich an, als er auf ihre Sorge wegen Dünenrauch erwiderte, dass er den Heiler zu ihr schicken würde. “Ich danke dir, Windstern.“, schnurrte die Königin und warf einen kurzen, besorgten Blick auf ihre Baugefährtin. “Ich denke nicht, dass es etwas Schlimmes ist, aber lieber einmal sicher gehen.“ Ein Versuch, den Anführer zu beruhigen und ihm wenigstens etwas von seiner Sorge zu nehmen. Ob es gelang? Sie befürchtete nicht…
Die Stimme Windsterns ertönte erneut und die Ohren der Kätzin stellten sich auf, bevor sie unsicher nach hinten gelegt wurden. Er wollte über ihren Sohn sprechen? Der erste Gedanke der Kätzin war, was Granitherz jetzt schon wieder angestellt hatte… Er war in letzter Zeit so neben der Spur, dass sie ihn manchmal selbst nicht erkannte. Er war ruhiger geworden, ja… aber nicht beruhigend ruhiger… Als würde etwas in ihm Köcheln, nur darauf wartend, auszubrechen. Doch meinte der Kater vor ihr gar nicht ihren ältesten Sohn, sondern ihren jüngsten. Was ihre Verunsicherung nur verstärkte. Schützend legte sie ihren Schwanz um die Jungen an ihrem Bauch, obwohl es doch eigentlich überhaupt nicht nötig war! Und es folgte eine Frage, mit der sie zwar gerechnet hatte, die sie aber gerne noch weiter aufgeschoben hätte… Sie betrachtete ihren kleinen, schwarzgrauen Sohn mit einem müden Lächeln, bevor sie ihre bernsteinfarbenen Augen wieder auf Windstern richtete, leicht den Kopf schüttelnd. “Ich weiß nicht, ob er jemals bereit sein wird.“, miaute sie ehrlich. Sie liebte den kleinen Kater… aber diese Liebe verschloss nicht den Blick vor der Wahrheit. Sie hatte versucht mit Granitherz darüber zu sprechen, aber dieser meinte nur, Flohjunges bräuchte einfach mehr Zeit… Da war sie sich selbst aber gar nicht so sicher… “Ich weiß nicht, was aus ihm werden soll, wenn er kein Krieger werden kann.“, miaute sie leise, mehr zu sich selbst als zu Windstern. Sie kannte keinen Fall, in dem eine Katze so besonders war wie Flohjunges.
 
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Schilfblick
7 Jahre 2 Monate | Windclan | single | weigert sich, seine Gefühle für Sturmwind zuzulassen
ERWÄHNT:Sturmwind, Eishauch
ANGESPROCHEN: Bärenseele

Der sandfarbene, schwach getigerte Kater ließ sich vor dem Heilerbau auf seinen Hintern fallen, um die Verletzung an seiner Schulter nicht unnötig zu belasten. Er wollte so schnell wie möglich wieder einsatzbereit sein, denn der Clan brauchte jeden Jäger. Jetzt noch dringender als jemals zuvor.
Und wegen ihm fielen nun direkt zwei Katzen aus… Schilfblick fuhr die Krallen aus, spürte den stechenden Schmerz in seiner Schulter kaum, als er seine Gedanken ihn zurück zu dem Tag rissen, an dem Wieselpfote ertrank. Er hätte es vorhersehen müssen, hätte es verhindern können, wenn er nicht viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen wäre, als auf die Sicherheit seines Schülers zu achten. Aber sie waren am Wasserfall gewesen und er hing in der Vergangenheit fest und hatte über sein Verhalten gegenüber Sturmwind nachgedacht. Er benahm sich ganz furchtbar, behandelte sie, als wäre sie noch Schülerin. Kritisierte sie, gab ihr Anweisungen, was sie zu tun hatte… alles, nur, damit sie ihm nicht wieder näher kam und die Vertrautheit zwischen ihnen ein weiteres Mal erwachte, welche ihm eine Heidenangst eingejagt hatte. Er tat das Richtige, da war er sich sicher… Was er wollte und was gut für die Katzen war, die ihm etwas bedeuteten… das passte einfach nicht zusammen. Trotzdem fühlte es sich an, als hätte er einen Stein gefressen, der ihm schwer im Magen lag, als er nun Sturmwind bei Eishauch sitzen sah. Sie lachte über etwas, was der Krieger sagte und Schilfblick richtete seine Ohren zu den beiden, vernahm aber durch den Regen kein einziges Wort. Schlecht gelaunt zwang er sich, den Blick abzuwenden und richtete seine Aufmerksamkeit stattdessen auf Bärenseele, der sich zu ihm gesellte und fragte, wann Schilfblick wieder einsatzbereit wäre. Der Kater wusste, dass es nicht böse gemeint war und er wusste, dass er es auch nicht so auffassen durfte… und trotzdem stellte sich sein Nackenfell leicht auf und giftig fauchte er seinen Clan-Kameraden an. “Bei alten Katzen verheilen Wunden langsamer!“ Manchmal hatte er das Gefühl, alle vergaßen, dass er bereits zu den älteren Kriegern gehörte, auch, wenn er nicht so aussah. Aber verdammt… er konnte seinen Frust auch nicht an Bärenseele auslassen. Frustriert zuckten Schilfblicks Ohren, vor allem, als Sturmwind ein weiteres Mal in seinen Blickwinkel geriet. Mit einem Zucken der Schnurrhaare wandte der Krieger sich seinem Clan-Kameraden zu. “Scharfzunge meint, es dürfte nicht mehr lange dauern. Die Verletzung heilt gut.“, miaute er, beantwortete nun die Frage, die vorher gestellt wurde. Doch auch er war kein Typ für Unterhaltungen und überlegte nun, wie er das Gespräch am Laufen halten könnte. “Wie geht es den Jungen, die du gefunden hast?“, fragte er also. Er konnte sich an das Theater erinnern, als der Krieger mit den Kleinen ins Lager kam. Beinah wäre ein Claninterner Krieg ausgebrochen, vor allem, als Aschensturm gefragt wurde, ob sie die Jungen säugen würde. Jeder wusste, dass die Königin kein Junges abgewiesen hätte, welches ihre Hilfe brauchte. Trotz der Wut Granitherz‘, der sich manchmal eher wie der Gefährte der Königin aufführte und nicht wie ihr Sohn… Schräge Familie, wirklich.
Jedenfalls hatte der Kater versucht den Clan aufzuwiegeln und die Jungen dorthin zu schicken, wo sie gefunden würden. Der Clan hätte eh schon zu viele Mäuler zu stopfen. Was Schilfblick nicht abstreiten konnte… Zum Glück jedoch konnten Windstern und Nebelfluch rechtzeitig eingreifen, bevor es eskalierte. Mit dem schwarzen Kater hatte der Anführer einen überraschenden, wenn auch ausgezeichneten Schachzug gemacht. Der Krieger war ein ausgezeichneter Kämpfer und besaß eine natürliche Autorität – wenn ihm auch vom Verhalten gegenüber anderen einige Schwächen zulasten gelegt werden konnten.
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BeitragThema: Re: WindClan Lager   WindClan Lager - Seite 5 EmptyDo 9 Sep - 21:23

Blattpfote

angesprochen: / / /
erwähnt: Windherz, Borkenpfote, Federpfote, Nebelfluch, Windstern, Schilfblick, Eishauch, Bärenseele, Sturmwind, Scharfzunge

Still wie eine Statue saß ein kleiner, schlanker Kater am Rande des Windclanlagers im Schutze eines Ginsterbusches. Wind fuhr durch das rötliche Fell und brachte es durcheinander, während grüne Augen aufmerksam durch das Lager huschten. Große Ohren zuckten und nahmen Gesprächsfetzen von Clankameraden auf, die in Grüppchen zusammen saßen und sich unterhielten. Über den nicht enden wollenden Regen, über die Beuteknappheit, über die Machtlosigkeit, die den Windclan bis auf die Grundpfeiler erzittern ließ. Er sah mehr, als er wollte und konnte die Augen doch nicht davor verschließen. Bemerkte die Blicke, die Windstern und Nebelfluch tauschten, wenn sie sich unbeobachtet fühlten. Wie sie sich leise unterhielten, dass ja kein anderes Ohr ihren Worten lauschen konnte. Er sah die beiden Königinnen, geschwächt vor Hunger und sich trotzdem für ihre Jungen aufopfernd. Seien es eigene oder fremde. Er sah die Schüler, wie die meisten von ihnen den Ernst der Lage nicht wirklich begriffen und ihren Kriegerzeremonien entgegen fieberten, als würde es nichts Wichtigeres auf der Welt geben. Er sah die Krieger, wie sie sich Tag für Tag abmühten, um den Clan zu ernähren und häufig nicht mehr fanden als eine mickrige Maus für all die hungrigen Mäuler. Er sah die Ältesten, die darüber sinnierten, wie viel besser es früher war und doch keine Lösung für das Problem fanden, welches den Windclan zu zerstören drohte. Katzen starben… Nicht nur an Krankheit… Nein… sie starben an Hunger, an Schwäche, an Risikobereitschaft, an Hoffnungslosigkeit… und ihr Heiler stand hilflos daneben und konnte nur zusehen, denn es gab nicht für alles ein Kraut, welches die Rettung brachte.
Blattpfote hob den Kopf und sah hinauf zum Himmel. Kniff die Augen gegen den Regen leicht zusammen und betrachtete die dunklen Wolken, welche schier endlos über das Territorium wirbelten. “Oh Sternenclan… was haben wir getan, um dies zu verdienen?“, fragte er leise. “Gibt es für uns keine Hoffnung?“ Seine Worte waren an niemand bestimmten gerichtet und doch glaubte er, ein weiches Fell würde sich tröstend an seines drücken, während der beruhigende Duft von Kräutern die Luft erfüllte. Voller Schmerzhafter Sehnsucht zog sich sein Herz zusammen, als er die Augen schloss. Er wusste, es konnte nicht sein. Windherz war tot und die Gegenwart von ihr reine Einbildung… und doch. Wenn er nur stark daran glaubte, konnte er sie beinah neben sich sehen. Das helle braun ihres Fells, meliert von dunkleren Tönen. Die klugen, gelben Augen, die so viel sahen und so viel wussten. Er vermisste sie, auch, wenn er sie nicht lange hatte kennen dürfen. Windstern hatte Federpfote und ihn so oft mit zu der Heilerin genommen, dass Blattpfote ihr näher gestanden hatte als seiner eigenen Mutter. Nicht, dass er Kranichflug nicht geliebt hatte und ihr Tod hatte ihn sehr getroffen. Aber Windherz hatte ihm die Liebe zuteil kommen lassen, die er bei seiner Mutter vermisst hatte. Die Heilerin war viel zu früh gestorben. An einer Krankheit, die nicht zu heilen war. Welch Ironie… Leise seufzte er und sah hinab auf seine Pfoten. Es war in letzter Zeit so viel geschehen, was die Welt des jungen Katers aus den Fugen gerissen hatte, dass es ihm manchmal so vorkam, als würde er in einem bösen Traum leben. Angefangen damit, dass sowohl seine Mutter als auch Windherz gestorben waren, über das Gefühl des Verlusts von Federpfote, die eine Zeitlang mehr Zeit mit Rotpfote verbracht hatte, als mit Blattpfote, über die schockierende Nachricht, dass Borkenpfote sein Halbbruder war, bis hin zu der bitteren Erkenntnis, dass Windstern nicht sein leiblicher Vater war. Anfangs war es ihm wie Verrat vorgekommen, es hatte weh getan und er hatte sich von all dem abwenden wollen. Doch der Anführer war vielleicht nicht sein Erzeuger, aber er hatte sich stets wie ein Vater um Federpfote und ihn gekümmert. Sie geliebt und umsorgt. Wie könnte Blattpfote ihm also böse sein? Für was? Dass er die Geschwister vor der Wahrheit schützen wollte? Das sie einen Vater hatten, der ihnen unbekannt war? Der nicht im Clan lebte? Irgendein Streuner mit vermutlich zweifelhaften Ruf? Oder gar aus einem anderen Clan? Es war eine harmlose Lüge im Vergleich zu vielen anderen, die im Laufe seines Lebens noch auf ihn zukommen würden.
Da vernahm er Stimmen, die ihn aus seinen Gedanken rissen und legte den Kopf schief, während er beobachtete, wie Nebelfluch zwei Jagdpatrouillen zusammen stellte. “Auf das eure Pfoten leise über Moorland fliegen und eure Jagd von Erfolg gekrönt sein wird.“, miaute er leise, den Katzen Glück wünschend, sei die Hoffnung auch noch so gering. Aufmerksam zuckten seine Ohren, als die hübsche Kriegerin Schimmerblatt nach Borkenpfote rief. Würde sein Bruder, er stolperte noch immer über dieses Wort, heute seine Prüfung ablegen? Auch, wenn er sich mehr als unsicher war, was er von dieser Verbindung halten sollte, so hoffte er, dass Borkenpfote schon bald seinen Kriegernamen erhalten würde. Vielleicht auch nur wegen Federpfote, die ihm gebeten hatte, dem mürrischen, unfreundlichen, aggressiven Kater eine Chance zu geben. Für Blattpfote ein schweres Unterfangen, er wusste, wie Federpfote unter den Hänseleien ihrer Baugefährten leiden musste… auch unter denen des Bruders. Aber er liebte seine Schwester zu sehr, um ihr einen Wunsch abzuschlagen, der so einfach zu erfüllen war. Und ein Versuch war ja nicht allzu schwer, so hoffte er.
Ein erneutes Seufzen entwich ihm und er schüttelte sich Wassertropfen von den Schnurrhaaren. Dabei stach ihm Schilfblick ins Auge, der vor dem Heilerbau saß und mit unergründlichem Blick zu Sturmwind und Eishauch blickte, bis Bärenseele sich zu ihm gesellte. Blattpfote sah, wie der Sandfarbene Kater das Nackenfell aufstellte und verdrehte die Augen. Er konnte sich an das Gejammer des Kriegers erinnern, als Scharfzunge ihn zusammen geflickt hatte. Da war er nicht so auf Krawall gebürstet gewesen. Ach, verdammt… jetzt dachte er an den Heiler, den er so mühsam aus seinen Gedanken verbannt hatte, um ein wenig Frieden zu bekommen. Seine Gedanken weit weg von einem Problem, welches nur er allein lösen konnte. Er fuhr die Krallen ein und aus, während er mit sich rang. Würde er den Weg einschlagen, gebe es kein zurück und es gab vieles, was er verpassen würde und doch drängte ein Teil von ihm, sofort zu Windstern zu eilen und ihn zu fragen. Ihm zu sagen, was ihm auf den Herzen lag. Was er wollte. Was er sich wünschte. Aber wenn er versagen würde? Wenn er nicht dafür geeignet wäre? Wenn es ein Fehler wäre, er mehr Last als Hilfe? Warum nur war er so unsicher? Dazu neigte er doch sonst nicht… Aber die Zweifel waren gerechtfertigt. Normalerweise bekam der Heiler doch auch eine Vision, wenn es einen passenden Kandidaten als Schüler gab, oder nicht? Beklommenheit überkam ihn. Was, wenn der Sternenclan ihn nicht wollte? *Windherz… hilf mir*, dachte er verzweifelt. *Ich weiß, was ich will… aber will der Sternenclan, dass ich den Weg des Heilers einschlage?*


~ Wenn da irgendwas falsch beschrieben wurde, wegen Windherz bitte kurz benachrichtigen. Hab versucht, so viele Infos wie möglich aus den Steckbriefen zu beschaffen ~
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BeitragThema: Re: WindClan Lager   WindClan Lager - Seite 5 EmptySa 11 Sep - 0:38

Haselmond
Kriegerin | blind, was nicht bekannt ist | Pflegemutter von Rotpfote | 5 Jahre 2 Monde
ERWÄHNT: Rotpfote, Windstern, Schilfblick, Bärenseele, Patrouille, Federpfote
ANGESPROCHEN: Blattpfote
Alles ist endlich. Alles vergänglich. Nichts von Dauer...
Haselmond erhob sich mühsam. Sie hatte genug geruht, genug Zeit mit Untätigkeit verbracht. Es änderte ja nichts, jetzt einem Leben nachzutrauern, in dem sie nicht allein war. Wenn sie an all die Entscheidungen dachte, sie waren richtig gewesen. Es war richtig gewesen, den Wolkenclan zu verlassen, mit Ruuze zu leben, in einen Clan zurückzukehren. Doch was ihr fehlte, waren ihr Gefährte und ihre Tochter. Noch heute konnte sie beinahe vor sich sehen, wie ihr kleines Töchterlein an ihrer Seite starb. Nicht im wahrsten Sinne des Wortes, denn gesehen hatte sie es nicht. Aber sie hatte es gespürt, es gerochen, es gehört.
Dann war Rotstern verschwunden. Die Kriegerin wusste, dass es einen Grund gab. Doch das änderte nichts an dem Gefühl, verloren zu sein. Besonders seitdem nun auch Rotpfote sie verlassen hatte.
Was hatte sie sich gedacht, dieses halbe Hauskätzchen wirklich als möglichen Krieger zu sehen? Es war der Geruch, die Stimme...die Ähnlichkeit zu ihrer großen Liebe. Nichts sonst hatte sie dazu bewogen. Oder vielleicht...die Einsamkeit?
Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, gab es eigentlich niemanden im Clan, der sie wirklich kannte, niemanden, dem sie wirklich wichtig war. Es gab ein paar Katzen, die sie liebgewonnen hatte, zum einen Federpfote, die viel Zeit mit Rotpfote verbracht hatte, aber auch ihren Schüler. Blattpfote erschien ihr manchmal ein wenig gefangen, auch wenn sie nicht sagen konnte, was das bedeutete. Dieser Klang seiner Stimme, wenn er manchmal erzählte, aber auch sein Verhalten. Windstern schätzte sie und bisher hatte sie vertuscht, was sie war. Sie hatte niemandem gesagt, dass sie blind war – nur Kranichflug hatte es gewusst. Sie waren überfallen worden und Haselmond hatte ihr nicht mehr sagen können, welche Farbe der Kater wirklich gehabt hatte. Grau wie eine Maus oder wie ein Stein? Klang grau nicht ausreichend? Allerdings hatte die Kriegerin das Geheimnis bewahrt. Nicht freiwillig, möglicherweise, aber es hatte niemand erfahren, dass ihre milchigen Augen wirklich nichts sahen.
Das ewige Training mit Ruuze, sodass sie gelernt hatte, selbst ein Blatt fallen zu hören, hatte sie sicher gemacht. Sicher darin, Katzen direkt anzusehen – ein wenig zu direkt, lagen ja immerhin keine Emotionen in ihren Augen – und sich zu verhalten wie eine normale Kriegerin. Ihr Vater, Wolkenschwinge, er hatte damals ihren Tod gewollt. Der ganze Wolkenclan war voller Verräter und Abschaum! Plötzlich kam ihr Tigermond in den Sinn...und sie verdrängte ihn schnell.
Der Hunger, der ihren Bauch von innen verdaute, half ihr kaum dabei, ihre Gedanken zu sortieren. Aber sie musste etwas tun und konnte nicht ewig abwarten!
Sie roch Blattpfote, als sie nach draußen trat, hörte die Patrouille, Schilfblick und Bärenseele und roch eine Duftmischung von Sturmwind und Eishauch. Eine seltsame Kombination, aber was sollte sie sich eine Meinung erlauben.
Sie setzte sich neben den langhaarigen Schüler und wandte ihren milchig weißen Blick zu Blattpfote. Es war nicht das erste Mal, dass sie Mentorin war, aber es war das erste Mal, dass sie das Gefühl hatte, vorsichtiger sein zu müssen. Denn Blattpfote war anders. Dennoch würde sie schon einen guten Krieger aus ihm machen, da würde sie Windstern nicht enttäuschen. Immerhin war der massige Kater immer gut zu ihr gewesen.
Hätte Haselmond die Gedanken des Schülers gekannt, so hätte sie endlich einen Sinn in seinem Verhalten gesehen. Und sie hätte sich geschämt, dass es ihr entgangen war. Denn einer sehenden Katze wäre das sicherlich nicht entgangen. Trotz all der glücklichen Jahre, die sie seit dem Verlassen des Wolkenclans erlebt hatte, saßen diese Gedanken so tief, dass sie wohl niemals enden würden.
Woran denkst du?“, fragte sie direkt. Vielleicht war sie auch nicht besonders geschickt im Umgang mit anderen. Wo hätte sie es lernen sollen? Beim Clan, der sie hasste? Bei den Verbannten? Als Streunerin? Sie hatte schon so viele Fortschritte gemacht, seit sie im Windclan lebte, aber sie verstand bestimmte Dinge nicht. Zum Beispiel, warum man über Dinge herumdruckste, anstatt sie zu sagen.


Windstern
Anführer | Gefährte von Blitzflug, Ziehvater von Federpfote und Blattpfote, Vater von Schwanenjunges und Taubenjunges | 7 Jahre 2 Monde
ERWÄHNT: Flohjunges, Dünenrauch, Scharfzunge
ANGESPROCHEN: Aschensturm

Windstern betrachtete Aschensturm ruhig, während diese ihm ihre Sorge über die Baugefährtin mitteilte. Sie schien einerseits erleichtert über seine Worte, aber gleichzeitig schien sie auch...unehrlich. Nein, es war das falsche Wort. Aber ihre Worte, dass es sicherlich nichts Schlimmes sei, waren wenig aufbauend. Denn er erkannte die Lüge in ihren Worten, unwissend, ob sie sich selbst oder ihn hatte täuschen wollen. Doch er verstand den Gedanken. Er selbst hatte auch schon oft gelogen, um anderen Schaden oder Sorgen zu ersparen. Wobei seine größte Lüge wohl die über seine Vaterrolle für Federpfote und Blattpfote war. Und selbst die hatte er niemals selbst geäußert. Ja, er bezeichnete die beiden als seine Kinder. Er liebte sie ja aber auch wie seine eigenen Kinder. Das wusste er, jetzt, wo er eigene – leibliche – Kinder hatte. Niemals käme er auf die Idee, diese beiden seinen anderen beiden vorzuziehen. Sie alle waren seine Kinder, denn sein Herz schlug für sie alle gleichermaßen.
Scharfzunge wird ihr bestimmt helfen können, egal, was es ist“, miaute er. Ob er sich selbst oder ihr Mut machen wollte, konnte er aber auch nicht sagen. Denn der Gedanke, eine weitere Katze zu verlieren...trieb ihn beinahe in den Wahnsinn!
Als er nun mit dem eigentlichen Grund seines Besuchs herausplatzte, wusste er, dass es nicht leicht werden würde. In Aschensturms Augen sah er ein Flackern, was er nicht einzuordnen vermochte, und sie legte den Schwanz um die Jungen an ihrem Bauch. Als würde sie das vor der Wahrheit beschützen, die sie kannte, aber vielleicht nicht wahrhaben wollte.
Sie antwortete ehrlich und Windstern musste zugeben, dass er das bewundernswert fand. Die Königin wusste aber wie er selbst nicht, ob Flohjunges Krieger werden konnte, doch welchen Weg sollte er sonst auch einschlagen? Er nickte nur, dachte einen Moment lang nach.
Er soll die Chance bekommen, einer zu werden. Wir können uns immer noch Gedanken machen, wenn es nicht klappen sollte. Gibt es jemanden, bei dem du ihn dir gut vorstellen könntest?“ Seine Stimme war ruhig, doch sein Herz war es nicht. Er litt mit dieser Kätzin, die wahrscheinlich einerseits voller Liebe, andererseits aber auch voller Angst sein musste. Denn es war ihre Entscheidung, die das Leben ihres Sohnes prägen würde. Normalerweise fragte Windstern nicht um Rat, welcher Mentor geeignet wäre, doch bei Flohjunges ergaben sich viele und gleichzeitig keine Möglichkeiten. Diese Situation kannte der Kater nicht und er war ein wenig vorsichtig. Aber Aschensturm war seine Mutter...sie würde bestimmt einen guten Gedanken zu diesem Thema haben.
Der Blick des großen grauen Katers fiel auf Flohjunges, der auf dem Rücken lag und schlief. Er zeigte seinen Bauch, war völlig schutzlos. Dieses Junge war eine Herausforderung und er wusste nicht, ob es jemanden gab, der dieser gewachsen war.
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BeitragThema: Re: WindClan Lager   WindClan Lager - Seite 5 EmptySa 11 Sep - 12:22

Blattpfote

erwähnt: Topaspfote, Federpfote, Nebelfluch, Windstern
angesprochen: Haselmond

Ruhig sah er zu, wie Nebelfluch gemeinsam mit Borkenpfote und Topaspfote das Lager verließ, der Rest der Patrouille allerdings zurück blieb und ganz offensichtlich noch auf eine andere Katze wartete. Er wusste nicht, auf welche. Denn während Schimmerblatt weiterlief, nachdem sie Borkenpfote geholt hatte, war Blattpfote vollkommen in Gedanken mit seinem Bruder beschäftigt gewesen und hatte somit nicht aufgenommen, was in dieser Zeit um ihn herum geschah. Was nicht weiter schlimm war, denn keine Katze hätte ihn freiwillig mit auf die Jagd genommen. Er war ein furchtbarer Jäger und mit viel Glück fing er eine Altersschwache Maus, die nur aus Haut und Knochen bestand. Es war nicht so, dass er die Techniken nicht beherrschen würde, auf die es ankam… aber jedes Mal, wenn er kurz davor stand, den letzten Stich zu setzen, machte er irgendeinen vollkommen hirnrissigen Fehler. Er trat auf einen Zweig, berührte ein Blatt, sprang zu voreilig ab, weil er Angst hatte, die Beute würde ihm entkommen. Was sie dann natürlich trotzdem tat, weil er weit daneben landete. Wenn er wenigstens beim Kampftraining besser wäre… Aber auch da hatte er das Gefühl, keinerlei Fortschritte zu machen. Er konnte die Grundlagen, wusste, wie man seine Krallen einsetzen musste und welche Stellen zu treffen waren, damit er den größtmöglichen Schaden anrichten konnte. Aber sobald es darum ging, die Bewegungen zu verändern, um sich auf den Gegner einzustellen, versagte er. Als sie neulich gemeinsam mit Nebelfluch und Topaspfote trainiert hatten, hatte seine Baugefährtin ihn mühelos besiegt und war dabei nicht einmal aus der Puste gekommen. Er hatte gehört, wie der zweite Anführer sich an Haselmond gewandt hatte, um sie zu fragen, ob er, Blattpfote, überhaupt irgendwelche Fortschritte machte. Doch die Antwort hatte er nicht mehr vernommen, wollte sie auch gar nicht wissen. Seine Mentorin musste sich furchtbar für ihn geschämt haben... Aber wie sollte er ihr sagen, dass er das Gefühl hatte, den falschen Weg gewählt zu haben? Dass er sich Heilkräuter viel besser merken konnte als jegliche Kampf- und Jagdtechniken? Und was würde Windstern sagen, wenn er doch nicht der Krieger werden würde, auf den er stolz sein konnte? Blattpfote übersah dabei, dass die Schwester des Anführers ja Windherz gewesen war und er somit ganz gewiss nicht enttäuscht wäre, wenn der junge Kater den Weg einschlug, den vor vielen Jahren auch die Kätzin eingeschlagen hatte. Doch wie es bekanntlich war, wenn man sich Sorgen machte, übersah man das naheliegendste und zerbrach sich den Kopf über Dinge, die vollkommen irrelevant waren.
Da trat eine der Katzen zu ihm, die soeben noch einen Teil seiner Gedanken ausgemacht hatten und er neigte leicht den Kopf, um seine Mentorin zu begrüßen. “Haselmond.“, miaute er und blickte die Schildpatt Kriegerin aus seinen grünen Augen an. Manchmal hatte er das Gefühl, als würde mit ihr etwas nicht stimmen. Aber er konnte nicht erfassen, was es war und tat es als Einbildung ab. Wenn es so wäre, hätten Windstern und Scharfzunge es längst bemerkt und es war nichts Schlimmes, wenn sie die Kätzin trotzdem als Mentorin zu ließen. Also sollte auch er nicht allzu viel hinein interpretieren und schweigen, selbst dann, wenn er das Gefühl hatte, die ungewöhnlichen Augen der Kätzin würden in ihn hinein sehen, bis weit über das normale hinaus. Oder einfach durch ihn hindurch? Ein kleiner Schauer überfiel ihm bei diesen Gedanken und er plusterte sein Fell auf, legte es jedoch rasch wieder an. Nie hätte er vermutet, dass er richtig liegen könnte. Das Haselmond blind sein könnte, wäre ihm im Traum nicht eingefallen. Wie auch? Wenn es niemand merkte? Aber verschloss der Clan wirklich so sehr die Augen für seine eigenen Clankameraden? Denn es hätte auffallen müssen. Egal, wie geschickt die Kriegerin es zu verbergen wusste. Doch wer nicht sehen wollte, der sah auch nicht. Doch genug davon. Offensichtlich hatte Haselmond mitbekommen, dass er mit seinen Gedanken beschäftigt gewesen war, denn sie fragte ihn direkt und ohne Umschweife, woran er dachte. Blattpfote schnurrte. Er mochte ihre Art, nicht drum herum zu reden, obwohl sie damit vielen vermutlich auf die Pfoten trat. Er selbst fand es jedoch herrlich erfrischend. Ähnlich wie bei Nebelfluch, der auch immer direkt auf den Punkt kam, nur mit dem Unterschied, dass Haselmond wenigstens Sinn für Humor hatte. Kurz war er versucht, alles abzuschwächen, ihr zu sagen, es wäre nichts Wichtiges. Vielleicht zu lügen, dass er es kaum erwarten konnte, Krieger zu sein. Aber auch das lag ihm nicht… Lügen. Hatte es stets einen bitteren Beigeschmack und es war häufig schmerzhaft, wenn die Wahrheit doch ans Licht kam. Früher oder später… “Ich denke über alles nach… und über nichts. Über das Sein und das Nicht-Sein. Über das, was war… was ist… und was kommen wird.“, miaute er, während sich seine Augen empor zu den Wolken richteten. “Ich denke darüber nach, ob wir etwas getan haben, was den Sternenclan erzürnt hat und ob es eine Lösung gibt für das, was uns zu vernichten droht.“ Er seufzte leise. “Ich denke darüber nach, was für einige normal ist und für andere nicht.“ Blattpfote fuhr die Krallen aus und sein Kopf wirbelte zu Haselmond, der Blick ruhig, die Stimme beherrscht, als er sprach. Doch ein leises Zittern war zu hören, welches eine normale Katze vielleicht nicht vernommen hätte. Aber seine Mentorin war ja nicht normal. Durch ihre dem Clan unbekannte Blindheit waren ihre Sinne für die feinen Nuancen vermutlich geschulter als die einer sehenden Katze. “Ich bin des Nachts wohl sehr unruhig und ich wecke sie oft. Topaspfote meint, ich würde mich herumwerfen und im Schlaf brummen und knurren, wie ein alter Dachs.“ Schuldbewusst zuckten seine Ohren. Er wusste nicht, warum er es seiner Mentorin erzählte. Es kam ihm einfach richtig vor.
“Manchmal träume ich.“, miaute er. “Ich stehe auf verbrannter Erde. Ich kann mich nicht bewegen. Um mich herum kämpfen Katzen. Ihr Fell rot vor Blut und nicht voneinander zu Unterscheiden. Eine nach der anderen fällt. Ein leises Flüstern, welches zu einem schrillen Kreischen wird…“ Blattpfote brach ab, schüttelte sich. “Es ist albern. Federpfote und Topaspfote meinten, auch sie würden manchmal träumen, sowas wäre normal. Alle täten das und ich soll da nicht so viel hinein interpretieren.“ Aber er konnte einfach nicht darüber hinweg sehen, die Bilder verfolgten ihn. Tag für Tag, Nacht für Nacht. Sie mussten doch einen Sinn haben. Einen, der für ihn noch nicht offensichtlich war, den er jedoch unbedingt herausfinden musste.
Vielleicht hätte Haselmond ihm helfen können, wenn er ihr erzählen würde, was in ihm vor ging... und vielleicht hätte er ihr helfen können, die Scham zu bekämpfen, welche die Wahrheit über Blattpfote in ihr hervor rufen würden. Denn ganz offensichtlich sah keine Katze, mit was der junge Schüler zu kämpfen hatte. Wie also sollte Haselmond davon wissen können?
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BeitragThema: Re: WindClan Lager   WindClan Lager - Seite 5 EmptySo 12 Sep - 11:11

Wolfsblick
Angesprochen: Granitherz

Der zerrupft aussehende Krieger kam zu Granitherz und fragte, ob er sich zu ihm gesellen durfte. Er sah sehrwohl wie der andere Kater die Zähne bleckte, jedoch kümmerte es ihn nicht. Immerhin war dies eine typische Reaktion von Granitherz, an die sich Wolfsblick schon gewöhnt hatte. Leicht zuckten seine Schnurrhaare bei den Worten des Kriegers und er setzte sich dann schließlich. Mittlerweile hatte er gelernt, Granitherz‘ Gestik und Mimik zu lesen, weshalb er sogar gerne in der Nähe des Katers war. Stumm legte er sich hin, während Granitherz seine Schulter putzte und erwartete nicht, dass sie ein Gespräch starten würden. Als dies der andere jedoch tat kam er nicht umhin, kurz überrascht mit den Ohren zu zucken. Wolfsblick sah beinahe teilnahmslos nach vorne, ehe ihm ein kleines Seufzen entkam und er mit den Schultern zuckte. “Mal besser, mal weniger. Größtenteils habe ich es akzeptiert“, gab er langsam zu und leckte sich kurz, bemüht ruhig die Brust ab. “Aber ich frage mich dennoch des öfteren, was wohl gewesen wäre, wenn sie nicht verschwunden wäre. Aber nun gibt es in diesem Fall keine Zukunft mehr“, meinte er und sah dann schließlich zu Granitherz rüber. “Und bei dir? Schließlich ist es in letzter Zeit… ziemlich drunter und drüber gegangen“, miaute er.


Eisherz
Angesprochen: Sturmwind

Offenbar, oder bildete er sich das ein?, vergebens versuchte er ein Lächeln auf Sturmwinds Lippen zu zaubern. Die Kätzin hatte, so wie die anderen des Clans auch, schwere Zeiten, in denen sie immer noch lebten. Dennoch versuchte Eisherz, nicht Trübsal zu blasen oder gar aufzugeben. Das wäre keinesfalls etwas, was für ihn in Frage kommen würde. Genau deshalb hatte er aber auch Sturmwind angesprochen, da sie wahrlich wie gebrochen im Lager gestanden war. Nun versuchte er sie ernsthaft mit einer alten Geschichte aus der Zeit aufzumuntern, als er noch nicht lange ein Schüler gewesen war und er sich mit der Größe eines Kaninchens selbst komplett überschätzt hatte. Amüsiert schnurrte er als Sturmwind ihm dann doch tatsächlich antwortete, ihn sogar leicht neckte. “Du hättest den Größenunterschied sehen sollen, das Vieh war locker doppelt so groß wie ich! Jede normal denkende Katze hätte da ihre Pfoten genommen und wäre gerannt!“, miaute er schmunzelnd. Mittlerweile konnte er darüber lachen, jedoch war ihm das als Schüler furchtbar peinlich gewesen. Abgesehen davon dass er das gespött unter den Kriegern geworden war, zumindest für eine Zeit lang. Selbst Sturmwind, damals noch eine kleine Schülerin, hatte gelacht. Aber er konnte nicht böse sein. Er bemerkte sehrwohl, wie sie immer wieder kurz wegsah, jedoch machte sich Eisherz nichts daraus. Er erwartete keineswegs, dass sich sein Gegenüber einzig und allein auf ihn konzentrierte. Leicht zuckten schließlich seine Ohren und er nickte dann. “Hoffe ich auch, aber das werden sie bestimmt. Das sind sie immer“, miaute er überzeugt, auch wenn er selbst es natürlich nicht genau wusste, immerhin war er nur ein Krieger. Sein Blick glitt zur Seite und er besah sich die anderen Katzen. “Ein weiterer Jagdtrupp geht…. Schließen wir uns einem an?“


Wüstenpfote
Angesprochen: Nebelfluch, Topaspfote, Schimmerblatt
Erwähnt: Borkenpfote

Kaum hatte sie ihre Freundin entdeckt, sprang Wüstenpfote sogleich zu Topaspfote hin und begrüßte diese Schnurrend. Sie stupste die andere Freundlich an und fragte dann Nebelfluch, ob sie die Patroullie begleiten durfte. Sie hasste es im Lager bleiben zu müssen und so konnte sie auch wieder kräftiger werden. Wenngleich sie der Heiler rügen würde, sollte sie sich übernehmen. Aber wenn sie nur im Lager sitzen blieb, würde sie nie eine Kriegerin werden! Und das wollte sie doch unbedingt. Erfreut schnurrte sie als Nebelfluch ihr mit einem Nicken die Erlaubnis gab mitzukommen und sie lächelte Topaspfote an. “Ich freu mich!“, miaute sie überflüssigerweise, denn man sah ihr sehrwohl an, wie sehr sie sich freute mitzudürfen. Unbewusst glitt ihr Blick von Topaspfote zu Borkenpfote, welcher in der Nähe war. Kurz stach es in ihrem Magen, doch dieses Gefühl verschwand beinahe sofort und sie winkte dem Kater mit dem Schwanz zu. Sicher, er hatte sie ziemlich stark verletzt, die Narben trug sie noch immer, doch sie hegte erstaunlicherweise keinen Groll gegen den anderen Schüler. Nein, stattdessen faszinierte er sie irgendwie. Auch, wenn er mit sich selbst haderte. Doch da sie nicht in ihn hineinsehen konnte, ahnte sie dies nicht. Sie bemerkte aber, dass er es mied in ihre Nähe zu kommen. Dies respektierte sie und gab ihm seinen Freiraum, auch wenn es sie irgendwie in seine Nähe zog. Sie kam jedoch nicht umhin leicht geknickt zu sein da Topaspfote mit Nebelfluch und Borkenpfote mitging, während sie sich Schimmerblatt anschließen sollte. “viel Erfolg! “, miaute sie an Borkenpfote gewandt und stupste Topaspfote erneut an. "bis später?", miaute sie beinahe hoffend, dass die andere Kätzin mit ihr zeit verbringen wollte. Sie sah der patroullie schließlich hinterher, ehe sie sich an Schimmerblatt wandte. Sie lauschte interessiert den Worten der älteren Krieger, wobei ihr Schweif freudig zuckte, da sie tatsächlich mit durfte. Ohne lang etwas zu erwidern folgte sie ihnen schließlich aus dem Lager.
-----> Alter Dachsbau


Zuletzt von Blutseele am Mo 1 Nov - 16:14 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: WindClan Lager   WindClan Lager - Seite 5 EmptySo 12 Sep - 12:12

Topaspfote

angesprochen: Nebelfluch, Wüstenpfote
erwähnt:Borkenpfote, Ammernschlag, Granitherz

Wenn die Schülerin die Gedanken ihres Mentors auch nur erahnt hätte, wäre sie mit ihm bei jedem Wort konform gelaufen. Auch sie konnte sich kaum eine Katze vorstellen, die weniger dafür geeignet zu sein, zweiter Anführer zu sein, als Nebelfluch. Er war kalt wie Eis und zeigte niemals eine andere Reaktion als monotone Gleichgültigkeit. Humor, Sarkasmus oder Ironie waren ihm vollkommen fremd und selbst hinter jedem Lob vom ihm, so selten ihm auch eines entschlüpfte, schwang ungesagt das Wörtchen aber mit und machte es zunichte. Ihre Mutter sagte immer, alles, was vor aber kam, war im Grunde nicht wichtig. Sie hatte recht… Ihre schlechte Meinung über den schwarzen Kater war aber wohl zu großen Teilen auch Granitherz‘ Schuld, der an dem Krieger nicht ein einziges gutes Haar ausließ. Zu allem Überfluss und genug anderen Kriegern, hatte nun auch noch ausgerechnet sie das Pech, ihn als Mentor zu haben. Zwar musste sie gestehen, dass sie eine Menge lernte, aber er war so ernst. Es machte mit ihm überhaupt keinen Spaß, weil er sie ständig kritisierte. Sie wollte ihn aus der Reserve locken, ihn wütend machen und zu einer Reaktion zwingen. Doch es gelang ihr nicht. Selbst nach ihren gehässigen Worten, dass er sich jetzt offenbar endlich an sie erinnern würde, antwortete er todernst und sie musste ein verärgertes Fauchen unterdrücken, wollte ihm diesen Sieg nicht gönnen. *Ach halt doch dein Maul…*, dachte sie gereizt und versuchte ihn zu ignorieren. Was nicht ganz so gut gelang, denn bereits kurz darauf warf sie ihm die nächste Gehässigkeit an den Kopf und da, genau jetzt, kam die nächste Kritik ihres Mentors. Ihr Fell stellte sich auf und ihre grünen Augen blitzten vor Zorn. “Ich bin keine Last und ich mache sehr wohl Fortschritte!“, fauchte sie und hätte vermutlich noch mehr gesagt, wenn Ammernschlag nicht mit schelmischer Miene meinte, dass Nebelfluch vielleicht von ihnen beiden etwas über die Jagd lernen könnte. Dankbar für die indirekte Unterstützung schenkte Topaspfote der Kriegerin ein kleines Lächeln. Unfassbar, dass diese Kriegerin tatsächlich mit dem Mäusehirn verwandt war! “Bei dem ist jede Hoffnung verloren.“, murmelte sie als Antwort. Leise und hoffentlich für die anderen nicht zu verstehen gewesen. Sie befürchtete eh, noch Ärger für ihre vorlaute Klappe zu bekommen.
Ungeduldig wartete sie darauf, dass es los ging, doch bevor ihr Mentor das Lager verließ, forderte Schimmerblatt auf, Weissflügel und Borkenpfote zu holen. Topaspfotes Laune sank noch weiter. Borkenpfote und Nebelfluch? Wie konnte eine Katze nur so viel Pech haben? Enttäuscht blickte sie zu Wüste. “Bis später…“, murmelte sie ihrer Freundin zu, hatte sie doch die Hoffnung gehabt, mit ihr an der Seite jagen zu können. Sie waren in letzter Zeit ein ziemlich gutes Team geworden. Aber wenn ihr dämlicher Mentor das nicht sah… sein Pech. Leider in diesem Fall auch das ihre. Missmutig folgte sie dem schwarzen, narbigen Krieger.

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BeitragThema: Re: WindClan Lager   WindClan Lager - Seite 5 EmptySo 12 Sep - 16:53

Weißflügel
Erwähnt: Schimmerblatt, Ammernschlag
Angesprochen: Schimmerblatt, Ammernschlag, Wüstenpfote


Als ein Kater, der für gewöhnlich mit Ruhe und Bedacht an Sachen heran ging, fiel es Weißflügel nicht besonders schwer, sich seine Sorge über die aktuelle Situation im Windclan nicht anmerken zu lassen. Das hieß keinesfalls, dass es ihm egal war. Ganz im Gegenteil, auch ihn trieb die Unsicherheit beinah in den Wahnsinn. Doch Weißflügel hatte es sich schon immer zur Aufgabe gemacht, seine Gefühle möglichst nicht nach Außen preiszugeben. Was nützte es seinem Clan, wenn eine Katze mehr offensichtliche Panik schob? Gar nichts. Also musste er stark sein, für den Clan und für sich selbst. Gerade in solchen Zeiten war es daher wichtig, dass die Schwachen wieder stark wurden, indem sie ruhten und die wenigen noch bei Kräften gebliebenen sie dabei unterstützten, indem sie etwa Nahrung fanden oder ihre Grenzen und damit auch ihre Kameraden schützten. Das galt auch für ihn, egal wie sehr der Hunger an ihm nagte. Und besonders hasste er sich dafür, wenn sein Körper eine gedrungene Pause verlangte.
Er befand sich im Kriegerbau und ruhte ein wenig, als Schimmerblatt zu ihm stieß. Bedacht richtete er seinen Blick auf die Kriegerin, lauschte ihren Worte, ehe er sich schwerfällig erhob. Ein klares Nicken kam seinerseits, folgend von den Worten: „Natürlich, sehr gern“, ehe die Kätzin auch schon wieder verschwunden war. Weißflügel war froh, dass man ihm diese Aufgabe übertrug, denn so hatte er nicht nur etwas zu tun, sondern konnte auch gleich etwas Gutes für den Clan tun. Er hoffte sehr, dass sie Erfolg haben würden, doch zählte schon alleine der Gedanke, auch wenn sie davon nicht satt wurden.
Der schneeweiße Kater machte einen Katzenbuckel, dehnte genüsslich seinen Körper, ehe er in zügigen Schritten den Bau verließ und sich zum Ausgang begab. Er konnte neben Schimmerblatt noch Ammernschlag und Wüstenpfote erkennen und war froh, dass sich scheinbar doch ein paar Katzen gefunden hatten. Weißflügel verspürte ein zufriedenes Gefühl in seinem Körper, als er bei den Katzen ankam und ihnen zur Begrüßung ein langsames, tiefes Nicken gab. Doch er wusste nicht wieso. Vielleicht lag es daran, dass er sich freute, nun etwas wichtiges erledigen zu können. Oder.. einfach seine Kameraden zu sehen. Weißflügels Blick huschte kurz auf Ammernschlag, ehe er sich an die ganze Gruppe richtete. Er wusste ganz genau, wieso ihn beim Anblick der Gruppe solch Glücksgefühle durchströmten. Oder eher beim Anblick einer bestimmten Katze… Doch er wollte es sich nicht eingestehen.
Ich schlage vor, dass wir uns in Richtung des alten Dachsbaus begeben. Immerhin galt er lange Zeit als eine Beutequelle, wenn man sie so nennen mag. Vielleicht haben wir Glück und ein paar Wesen sind zurückgekehrt.“ Weißflügel glaubte seinen eigenen Worte nicht, aber er versuchte zumindest ein wenig Hoffnung in seine Worte zu legen. Er nahm seine Aufgabe ernst und hatte vor, zumindest für ein paar Katzen etwas zu fressen mit nach Hause zu bringen, wenn auch nicht für sich selbst.
Als erster verließ er das Lager, denn man hatte ihm aufgetragen dieser Gruppe zu führen. Nach ein paar Pfotenschritten außerhalb des Lagers ließ er sich jedoch zu den anderen zurückfallen, seine Pfoten führten ihn ganz von alleine in die Nähe von Ammernschlag…
---> Alter Dachsbau

Gletscherfote
Erwähnt: seine Geschwister
Angesprochen: Pollensturm


Gletscherpfote trottete lustlos durch das Lager, dabei auf der Suche, auch nur irgendwas Spannendes zu finden. Aber nichts, gar nichts! Alle hingen sie gefühlt nur in den Ecken und hungerten, keiner hatte Lust auch nur irgendwas Aufregendes zu machen. Dass er dabei mit verschlossenen Augen durchs Lager lief und wie immer eigentlich nur Augen für den Unsinn mit seinen Geschwistern hatte, bedachte er dabei nicht. Für ihn spielte sich das Leben gefühlt nur in den eigenen Kreisen ab, wirklich Freunde hatte er keine. Aber die brauchte er auch gar nicht, immerhin hatte er seine Geschwister!
Sein Blick huschte durchs Lager, auf der Suche nach eben genannten. Doch eine Enttäuschung. Seine kleine Schwester verließ gerade das Lager, Granitherz war beschäftigt – jedoch war das kein Grund sich einzumischen! -, Schieferpelz war nirgendwo zu sehen und Flohjunges hockte vermutlich in der Kinderstube. Und da wollte er im Moment nicht hin, denn gefühlt bestand die Kinderstube nur noch aus Leid und das wollte er sich nicht geben. .. Es stimmte ihn ein wenig traurig. Er gab es ungern zu, war ja langweilig, aber alle so zu sehen, war schon hart. Ihm selbst knurrte der Magen, aber das hielt ihn nicht weiter auf. Irgendwas musste er tun, sonst juckte es ihm in den Pfoten.
Genervt ließ er sich an einem schattigen Plätzchen nieder. Früher war irgendwie alles anders.. als sie noch keine Probleme im Clan hatten. Da fiel es nicht so auf, wenn sie mal etwas anstellten und Ärger bekamen. Aber heute? Klar stellte er am liebsten noch immer Unsinn an, aber die Katzen hatten weniger Verständnis, hatten gereizte Nerven. Und das war ätzend.
Gletscherpfote hörte jemanden seinen Namen durch das Lager rufen. Fast schon aufgeregt erhob er sich auf die Pfoten und erblickte Pollensturm, seine Mentorin, die scheinbar auf der Suche nach ihm war. Also entweder hatte er wieder etwas angestellt, was sie nicht mochte, oder es gab endlich etwas zu tun! Hauptsache nicht irgendwelche Nester erneuern oder so. Nun nicht mehr so gelangweilt lief er auf die Kriegerin zu und stellt sich zu ihr, legte den Kopf schief, während er sich setzte. „Was ist los, üben wir?“, fragte er. Vermutlich würde sie sich nun wundern, wo diese Motivation her kam, aber ihm war halt langweilig! Das würde er selbst freiwillig jagen üben gehen. Letztendlich musste er es eh tun, wenn er wollte bald schon ein Krieger werden, wie seine älteren Brüder. Immerhin war er lange genug ein Schüler! „Sag jetzt bitte nicht, dass ich wieder den Ältestenbau säubern soll.“ Sein Blick wurde unzufrieden, gar enttäuscht. Er war wirklich sprunghaft was seine Launen anging.


// der Rest folgt noch
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BeitragThema: Re: WindClan Lager   WindClan Lager - Seite 5 EmptySo 12 Sep - 22:12

Bärenseele
Krieger | Enkel von Tamariskenschweif | 18 Monde
ERWÄHNT: alle Jungen, Aschensturm, Dünenrauch
ANGESPROCHEN: Schilfblick

Bärenseele wusste, dass seine neutrale Art nicht immer gut ankam. Dass der ältere Krieger nun aber so reagierte, hätte er nicht gedacht. Scheinbar heilten im Alter nicht nur die Wunden langsamer, das Nervenkostüm wurde auch dünner und alte Katzen launischer! Wenn er es recht überdachte, erkannte er in diesem Moment erschreckend viele Parallelen zwischen seinem Großvater und Schilfblick, was diesen für ihn unheimlich alt erscheinen ließ. Tamariskenschweif hätte womöglich nicht anders reagiert als der sandfarbene Krieger neben ihm, wahrscheinlich aber noch niveauloser! Da er es aber kannte, verdrehte er nur innerlich die Augen und sagte nichts dazu, blickte Schilfblick nur unbeeindruckt an. Instinktiv schob er es auf das Alter, wie seine Tante es ihm immer wieder erklärt hatte. Nur das Alter war es wohl nicht, immerhin schienen nur Kater plötzlich stets mit dem falschen Bein aufgestanden zu sein! Regenwind war noch immer freundlich, obwohl sie eine Älteste war...Aschensturm zählte allerdings nicht. Immerhin war sie nur wegen ihrer Krankheit eine Älteste – wobei ein Teil in ihm es obszön fand, dass sie sich trotz dessen vermehrte wie ein Kaninchen.
Der andere wurde nun ruhiger, beantwortete seine Frage. Ging also doch. Bärenseele nickte.
„Das freut mich zu hören. Die Untätigkeit muss schwer wiegen“, miaute er nüchtern.
Bereits im nächsten Moment bereute er, ein Gespräch mit dem Kater angefangen zu haben. Denn er hasste diese Jungen! Sie waren der Grund für den Tod seines Vaters! Nun, eigentlich nur indirekt, viel eher war es Aschenfalls Betrug gewesen. Er hatte damals einfach weitergehen wollen, doch hatte er es nicht gekonnt. Wie könnte er Windclanjunge einfach zum Sterben zurücklassen?! Das Gesetz verbot es. Und er hielt sich an das Gesetz, war ein ehrbarer Krieger. So ehrbar, dass er Ebermonds Brut ins Lager gebracht hatte. Als Windstern ihn bat, ihnen Namen zu geben, war es beinahe, als solle er das Böse selbst benennen und für sein Verantwortungsbewusstsein gestraft werden.
Nach Rehauges Tod waren sie zu Aschensturm gekommen. Welch vorwitziger Zufall, dass die Namen der Mütter so ähnlich waren. Charakterlich waren sie das hoffentlich nicht, denn eine solche Treulosigkeit sollte kein Junge des Clans lernen! Und die seltsame Ader der Familie war hoffentlich nur erblich und nicht anerzogen.
„Nur Schlehenjunges hat überlebt. Sie liegt nun bei Aschensturm.“ Und saugt ihr das Leben aus. So, wie sie es bei Rehauge getan hat. Bärenseele versuchte, es nicht den Jungen vorzuwerfen, was ihr Vater getan hatte. Was ihre Mutter getan hatte. Und daher vermied er den Kontakt zu Schlehenjunges, so gut es ging. Das kleine weiße Kätzchen war ihm ohnehin suspekt, selbst ohne die Zusammenhänge mit seiner Familiengeschichte. Immerhin hatte der Krieger wegen Aschenfalls Illoyalität und Ebermonds Fehlverhalten niemals die Möglichkeit gehabt, seinen Vater kennenzulernen. Und wenn sein Großvater von ihm sprach, wurde sein Bild nicht klarer.
Schilfblick gegenüber konnte er unmöglich sagen, wie sehr er dieses Junge verabscheute. Er wollte es ja selbst nicht denken und doch konnte er zum ersten Mal in seinem Leben seine Gefühle nicht kontrollieren. Er hatte damit leben können, dass sich niemand für ihn interessierte, dass er nur da war, dass sein Vater niemals Zeit mit ihm verbrachte, weil er ihm die Schuld am Tod der Mutter gab oder auch sich selbst. Bärenseele hatte es nicht herausfinden können.
„Ich hoffe, dass es alle Jungen des Clans schaffen. Aber weder Dünenrauch noch Aschensturm sind in einem guten Zustand“, fügte er hinzu, hatte das Gefühl, wenn er das Thema erweiterte, würde es leichter für ihn. Und doch hatte er beabsichtigt alle Jungen erwähnt, wenn auch nicht namentlich, um seine persönlichen Gefühle in Bezug auf dieses eine Junge nicht zeigen zu müssen.


Haselmond
Kriegerin | blind, was nicht bekannt ist | Pflegemutter von Rotpfote | 5 Jahre 2 Monde
ERWÄHNT: Scharfzunge
ANGESPROCHEN: Blattpfote

Haselmond versuchte stets, nicht aufzufallen, ihr Bestes zu geben. Verbarg ihre Talente, aber auch ihre Schwächen, um normal zu erscheinen. Auch wenn sie niemals als normal galt, stets als seltsam, der Wunsch danach war immens. Die Kriegerin wusste, dass viele nach Individualität strebten, nach Stärken, die sie von Clankameraden abheben könnten. Doch wenn sie einfach nur Durchschnitt hätte sein können – sie hätte keinen anderen Wunsch gehabt. Nicht weniger unwahrscheinlich als ihr allergrößter Wunsch, ihr Herzenswunsch. Alles hätte sie gegeben, um Lucille ins Leben zurückzuholen. Sie wäre dafür gestorben, hätte ihr eigenes Leben gegen das ihrer Tochter getauscht.
Doch so sehr man sich manche Dinge wünschte, es war nicht möglich.
Die Kriegerin hatte sich zu ihrem Schüler gesetzt, der in vielerlei Hinsicht wohl als Enttäuschung galt. Nicht, dass Haselmond jemals die Geduld verloren hätte – sie würde aus ihm einen Krieger machen und alle würden sehen, dass mehr in ihm schlummerte als sie erwarteten! Allerdings war es nicht besonders leicht, war er doch weder beim Kampftraining oder bei der Jagd auch nur als durchschnittlich zu beurteilen. Er kannte die Theorie, gab sich Mühe, aber es wollte ihm nicht gelingen. Der Arme musste an sich zweifeln...sie hatte ja keine Ahnung, weshalb der Schüler eigentlich zu kämpfen hatte. Und wäre auch niemals auf die Idee gekommen, wie sehr er mit seinem Leben haderte, da er eine Berufung verspürte.
Er sprach sie ruhig an, antwortete dann auf ihre Frage. Dieser Kater war eindeutig zu nachdenklich, zu poetisch. Und zu ernst – er war ein Schüler! Er sollte spielen, lachen, lernen und voller Freude die Welt entdecken. Doch Blattpfote war anders. Anders war nicht immer schlecht, war sie selbst doch schließlich auch keine Normalität.
Seine Stimme zitterte – hinter seinen Worten verbarg sich mehr Ernst, als er zeigen wollte. „Das sind große Fragen, Blattpfote, und ich bin mir nicht sicher, ob irgendjemand die Antworten darauf kennt“, miaute sie ruhig. Andere hätten vielleicht mit Spott reagiert, aber sie erkannte, wie wichtig es für ihn war. „Wichtig ist, dass du dich nicht in deinen Gedanken verlierst. Deine Zukunft gehört dir und niemand außer dir kann sie prägen. Greife nach den Sternen, um dich nicht zu verlieren. Kämpfe für das, was dir wichtig ist, bevor es zu spät dafür ist.“ Ihre Stimme war ernst, musste sie doch daran denken, dass sie gedacht hatte, ewig Zeit mit ihrem Geliebten und ihrer Tochter zu verbringen. Mit Rotpfote, der zu seinem Hauskätzchenleben zurückgekehrt war...
„Es gibt keine Normalität. So sehr man danach streben mag, für jeden bedeutet normal etwas Anderes. Das, was für dich normal ist, ist es nicht für mich und andersrum. Normal ist einfach nur eine Schnittmenge der am häufigsten auftretenden Eigenschaften und kein Maß der Dinge.“ Es war ironisch, dass sie das sagte, hatte sie doch selbst dieses Streben in ihrem Herzen. Um dazuzugehören. Dennoch, jetzt ging es nicht um sie selbst. „Falls es darum geht, dass dir die Kriegerfähigkeiten noch nicht liegen...doch nein, das ist es nicht. Da ist noch etwas, nicht wahr?“, hakte sie dann nach. Vielleicht war es wirklich hilfreich, dass sie seine Stimmlage genauer einordnen konnte als normale Katzen. Doch vielleicht überschritt sie auch Grenzen, da sie nicht wusste, dass andere es nicht merkten. Natürlich hatte sie sich ein ums andere Mal gefragt, warum jemand nicht auf dies oder jenes eingegangen war, aber es immer auf fehlendes Einfühlungsvermögen geschoben.
Dann sprach Blattpfote davon, dass er scheinbar von Alpträumen geplagt werde. Sogar so stark, dass er andere Schüler weckte. Das klang in der Tat besorgniserregend. Haselmond hörte in Ruhe zu, während er seinen Traum genauer beschrieb. Ihre Augen waren leer, doch sie versuchte dennoch, ihm Geborgenheit zu vermitteln, damit er sich bei dieser Offenbarung so wohl wie möglich fühlte.
„Ist es immer der gleiche Traum? Und hast du ihn jede Nacht?“, fragte sie nach, den leeren Blick auf den Kater gerichtet. Sie hatte keine Ahnung von Träumen, die der Sternenclan schickte. Allerdings umfing sie im Schlaf manchmal Lucilles Geruch...und in letzter Zeit war auch der eines alten Freundes wiederholt aufgetaucht. Sie wusste nicht, wieso oder weshalb, aber Tigermond rückte nach Rotsterns erneutem Verschwinden wiederholt in ihre Gedanken. Einen richtigen Traum, wie den von Blattpfote, kannte sie aber nicht. „Welches Gefühl hast du, wenn du dort bist? Und kannst du den Ort erkennen?“
Sie hatte gehört, dass jemand vom Angriff der Verbannten geträumt hatte, ihn vorhergesehen hatte. Was, wenn auch Blattpfote einen solchen Traum empfing? Und selbst, wenn es nur ein Traum war, so würde er ihn nicht weniger verfolgen – was er eindeutig tat, denn er hatte es ihr erzählt und nicht für sich behalten – als einer, der ihm gesandt worden war. Vielleicht würde es ihm ja helfen, wenn er es ihr erzählte. Und vielleicht sollte sie ihn damit zu Scharfzunge schicken, war dieser wohl deutlich firmer in diesem Thema. Dennoch...hatte er es ihr erzählt. Und sie würde ihn anhören, solange er das wollte.


Sturmwind
Kriegerin | heimlich verliebt in Schilfblick | 19 Monde
ERWÄHNT: Schemenglanz
ANGESPROCHEN: Eishauch

Eishauchs Geschichte endete und sie lächelte. Warum sie sogar gelacht hatte, verstand sie nicht, aber irgendwo hatte die Anspannung hin gemusst. Wieso jetzt gerade die Gedanken an Schilfblick solche Reaktionen hervorriefen, verstand sie erst recht nicht. Sie wollte niemanden in ihrem Leben. Also schon...aber nicht so nah. Denn früher oder später würde sie denjenigen ohnehin verlieren.
Doch der Hunger in ihrem Körper und ihrem Herzen meldete sich, sodass sie zu einem ernsteren Thema wechselte, ohne es überhaupt zu wollen. Der Kater neben ihr stimmte ihr zu, hoffte wie der ganze Clan auf bessere Beute. Als er dann vorschlug, sich einer Jagdpatrouille anzuschließen, überblickte sie schnell das Lager und wie viele Katzen sich gesammelt hatten. Sie verstand den Wunsch, aktiv etwas zur Verbesserung der Situation beizutragen, allerdings wäre das gerade nicht besonders klug. Sie schüttelte daher den Kopf. „Es wären zu viele Katzen draußen. Lass uns lieber jagen, wenn die Patrouillen zurück sind, dann sind auch die Chancen höher, etwas zu fangen“, miaute sie ruhig. Wie gerne wollte auch sie einfach nach draußen gehen und jagen, wirklich jagen! Aber so einfach war es nun einmal nicht. Sie durften den Clan als solches nicht vergessen, den Schutz der Schwächeren...wobei sie alle wohl inzwischen als schwach galten. Ihr Ernährungszustand war katastrophal und so viele waren gestorben...erst kürzlich Wieselpfote, der so verzweifelt gewesen war, dass er sogar fischen wollte. Unwillkürlich wanderten ihre Gedanken zu jenem Tag am Wasserfall, als Schilfblick ihr das Fischen gezeigt hatte. Dennoch würde sie es niemals wagen, im Fluss zu fischen. Immerhin konnte sie nicht einmal wirklich schwimmen! Und dann die Strömung, die der Fluss im Moment hatte...der arme Flussclan war fürchterlich von seiner Lebensgrundlage gepeinigt worden. Scheinbar hatte der Sternenclan im Moment wirklich etwas gegen alle Clans des Waldes. Schemenglanz hatte gesagt, dass im Schattenclan ein alter, gesunder Baum ins Lager gestürzt sei, und der Donnerclan veränderte sich derzeit gewaltig. Warum nur ließ der Sternenclan sie so allein?


Ammernschlag
Kriegerin | Schwester von Nebelfluch und Blitzflug | cholerisch, will von allen geliebt werden | 3 Jahre 2 Monde
ERWÄHNT: Nebelfluch, Schimmerblatt, Wüstenpfote, Borkenpfote
ANGESPROCHEN: Weißflügel

Ammernschlag liebte ihren Bruder. Sie liebte ihn von ganzem Herzen. Aber in einigen Dingen, konnte sie einfach nicht mit ihm übereinstimmen. Zum Beispiel was die Fähigkeiten von Kätzinnen anging oder auch Humor im Allgemeinen. Und sie wusste, dass er sie liebte, auf seine eigene, verschrobene Art und Weise. Umso härter traf es sie, dass er die Patrouille teilte.
Topaspfote hatte ein wenig abschätzig gemeint, dass bei Nebelfluch alle Hoffnung verloren sei, und im nächsten Moment hatte ihr dickköpfiger Bruder die Patrouille geteilt. Die Kriegerin versuchte, nicht wütend zu sein, aber sie war es eben doch! Und es tat ihr leid, dass die anderen es sehen konnten, wie ihr Schweif wütend peitschte und ihr eine Bemerkung auf der Zunge lag, die sie im letzten Moment herunterschluckte. „Elender Sturkopf!“, murrte sie leise und lenkte ihren Fokus auf Schimmerblatt. Die Kriegerin war ihrem Bruder hörig und eilte sogleich, um sein Wort zu verkünden. Wusste sie denn nicht, dass Nebelfluch nichts auf sie gab?!
Innerhalb kürzester Zeit trottete Borkenpfote hinter den beiden her und kurz darauf kam Weißflügel. Natürlich war es ein Kater, der die Patrouille anführte, und nicht sie selbst, obgleich sie eine hervorragende Jägerin war. Und eigentlich hätten sie auch gar keine weitere Katze gebraucht, sie wären auch zu dritt hervorragend zurechtgekommen! Wüstenpfote, Schimmerblatt und sie selbst hätten wahrscheinlich viel größere Chancen ohne ihn gehabt!
Ammernschlag hatte mit sich zu kämpfen. Sie wollte, dass die anderen sie mochten, aber die Wut auf ihren Bruder und auf Weißflügel, der eigentlich nichts getan hatte, saß tief. Und auch wenn sie wusste, dass sie überreagierte, konnte sie die Gefühle nur schwer zurückhalten.
Hätte sie Weißflügels Gefühle gekannt, so wäre ihre Wut wohl verraucht. Aber sie ahnte nichts davon, könnte es sich im Leben nicht vorstellen. Immerhin war sie irgendwie beschädigte Ware – auch wenn keiner davon wusste. Sie selbst wusste es.
„Welch prächtiger Vorschlag, Hochwürden! Wir werden folgen, wie du befiehlst!“, brach es spöttisch aus ihr heraus, als der Kater vorschlug, beim alten Dachsbau nachzusehen. Sie wusste, dass es den falschen traf, denn eigentlich war sie ja wütend auf ihren Bruder, doch hatte sie schlicht und ergreifend nicht anders gekonnt. Um die Situation nicht länger aushalten zu müssen, setzte sich die drahtige Katze einfach in Bewegung. Dann also zum alten Dachsbau, warum auch nicht? Es war ein kluger Gedanke gewesen und der Krieger war freundlich, doch sie selbst hatte es mal wieder nicht geschafft. Kein Wunder, dass sie nicht viele Freunde hatte!
Tbc: alter Dachsbau


Pollensturm
Kriegerin | verliebt in Brombeerfrost | 3 Jahre 2 Monde
ERWÄHNT: TEXT EINGEBEN
ANGESPROCHEN: TEXT EINGEBEN

Warum es sie so sehr nach draußen drängte, war natürlich nur der Hunger. Nicht das Gefühl, dem Kater erneut begegnen zu wollen oder zu wissen, dass er sie nicht vergessen hatte. Es war dumm und leichtsinnig, aber der anhaltende Hunger tat weh – Scharfzunge hatte gesagt, schlimm wäre es, wenn er nicht mehr wehtue – hatte keinen wirklich guten Einfluss auf ihre Entscheidungen und Gedanken. Alles erschien unnatürlich wichtig oder besonders, aber manches auch unwichtig und belanglos. Ihre Wahrnehmung änderte sich und das Gesetz der Krieger rückte ein Stück in den Hintergrund, während das Überleben nach vorn rutschte.
So kam ihr auch der Gedanke, Gletscherpfote mit hineinzuziehen. War nicht wirklich eine Glanzleistung, aber vielleicht hatte der Kater ihr ja etwas hingelegt und dann würden sie mit fetter Beute nach Hause kommen. Da wäre egal, auf welchem Wege sie dazu gelangt waren. Hoffte sie jedenfalls.
Als ihr Schüler endlich kam, war er zunächst sehr motiviert. Er wollte lernen, also machte sie ja auch keinen Fehler. Immerhin würden sie ja trainieren...und dabei nach etwas Bestimmten Ausschau halten. Vielleicht hatte sie den falschen Hintergedanken dabei, aber das war ja egal. Immerhin ging es ja nicht darum, was sie dachte, sondern um das, was sie machte. Und das würde Gletscherpfote etwas bringen.
Schnell wandelte sich sein Gesicht, noch bevor sie etwas gesagt hatte. Er mokierte, dass er nicht schon wieder den Ältestenbau säubern wolle. „Ich wünsche dir so tatkräftige Schüler wie du einer bist, wenn du ein Ältester wirst! Dann liegst du jeden Tag in einem schmutzigen Nest, nachdem du dein ganzes Leben dem Clan gewidmet hast. Und nur, wenn ein Mentor seinen Schüler dazu nötigt, wird sich mal um dich gekümmert!“, miaute sie und schüttelte den Kopf über den jungen Kater. Gut, sie selbst hatte es auch nicht genossen, aber ihre Eltern hatten sie gut erzogen und sie hatte sich niemals beschwert. Nun, jedenfalls hatte ihre Mutter sie gut erzogen, so lange sie gelebt hatte, und Eisblitz hatte sich auch nach dem Tod seiner großen Liebe um sie gekümmert. Trotz dem Schmerz, den sie ihm bereitete. Niemals würde sie den Tag vergessen, an dem sie ernannt worden war...und ihr Vater, wenn auch nicht ihr leiblicher, sich das Leben nahm. Pollensturm wusste, dass er für sie durchgehalten hatte, dass er sie in ihrer Lehrzeit nicht allein hatte lassen wollen. Und dann war sie erwachsen gewesen – und Eisblitz hatte entschieden, dass sie ihn nicht mehr brauchte. Dabei hätte sie ihn gebraucht.
Schnell beendete sie die Gedanken, die sie nachher noch sentimental und nachsichtig werden ließen. „Ich denke, nach deinem Training solltest du die Ältesten fragen, ob sie etwas brauchen.“ Tamariskenschweif war immer unzufrieden, also würde der arme Gletscherpfote wohl länger beschäftigt sein.
„Aber jetzt gehen wir erst einmal trainieren. Wenn wir unterwegs auf Beute treffen, umso besser“, miaute sie lächelnd. Sie war eigentlich keine unsympathische Katze, fröhlich und freundlich, aber in mancherlei Hinsicht auch streng. Denn viele Monde lang hatte sie nichts gehabt als ihre Pflicht und das Gesetz der Krieger.
Die magere Kriegerin setzte sich in Bewegung und gab ihrem Schüler ein Zeichen, ihr zu folgen.
Tbc: Wasserfall


Regenwind
Älteste | Mutter von Dünenrauch, Großmutter von Krähenjunges, Lilienjunges und Fasanenjunges | 8 Jahre 3 Mond
ERWÄHNT: Falkenstern, Windstern, Aschensturm, Tamariskenschweif, Krähenjunges, Lilienjunges, Fasanenjunges
ANGESPROCHEN: Dünenrauch

Ihr Leben war nicht leicht gewesen, aber noch nie stand sie vor einer so großen Herausforderung wie jetzt. Jedenfalls glaubte sie das jetzt, in den jeweiligen Situationen mochte das anders gewesen sein. Zum Beispiel, als sie benommen von der Geburt mitansehen musste, wie der Vater ihrer Jungen einfach mit zweien von diesen verschwand. Dünenrauch war ihm zu schwach gewesen – dieses Mäusehirn hatte doch keine Ahnung gehabt! Ihre Tochter war ein Wunder, eine schöne, anmutige Kriegerin mit dem Herz am rechten Fleck. Regenwind war oft zu streng mit ihr gewesen, zu hart...hatte die Fehler der eigenen Mutter wiederholt. Aber doch nur zum Teil. Bis heute wusste ihre Tochter nicht, dass sie das Junge eines Streuners war. Und Regenwind würde dieses Geheimnis mit ins Grab nehmen.
Damit war es wohl nicht mehr lange her, wenn sie ehrlich war. Sie hatte Hunger, litt wie alle anderen. Doch am schlimmsten war für die gefleckte Älteste, dass ihre Tochter litt. Sie hatte Junge geboren – von einem Kater aus einem anderen Clan. Einem Kater! Pah! Er war nicht irgendwer! Er war der Anführer des Flussclans! Ihres Geburtsclans! Auch davon hatte sie Dünenrauch noch nicht berichtet. Allerdings würde es ihrer Tochter helfen, in den Clan zu gehen, in dem ihre große Liebe lebte. Und dann würden die beiden immer zusammen sein können...
Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Dafür würde sie alles tun. Alles! Zur Not würde sie ihr Leben geben, um ihrer Tochter dieses Glück zu ermöglichen.
Die Älteste erhob sich, warf einen Blick auf Tamariskenschweif, der noch schlief, und verließ den Bau. Ihre Glieder schmerzten, doch das war nichts im Vergleich zum Hunger. In den letzten Tagen hatte sie nichts gegessen. Wenn niemand sie beim Essen beobachtete, jedenfalls. Dann hatte sie ihren kleinen Anteil an ihre Tochter abgetreten. „Mach dir keine Sorgen. Ich habe schon gegessen. Sie haben mir fälschlicherweise zwei Teile gebracht. Und ich schaffe nur den einen“ , hatte sie ihre Tochter belogen. Und so lange auf sie eingeredet, bis Dünenrauch gegessen hatte. Regenwind war sich sicher, dass das die richtige Entscheidung war. Denn sie selbst hatte ihr Leben gelebt, während Dünenrauch das ihre noch vor sich hatte.
Ziemlich entkräftet stakste sie zur Kinderstube, um nach ihrer Tochter zu sehen. Wider Erwarten erkannte sie Windstern, der leise mit Aschensturm sprach, weswegen sie beiden kurz zunickte. Dann wandte sie sich dem Nest zu, in dem ihr Töchterlein lag. Ein Schnurren, kehlig und lange nicht mehr wohlklingend, entsprang ihrer Kehle. Krähenjunges, Lilienjunges und Fasanenjunges lagen am Bauch der Tochter und diese schien heute ein wenig gefasster. Regenwind leckte Dünenrauch zur Begrüßung die Wange. „Wie geht es dir heute?“, fragte sie und betrachtete die junge Königin.
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BeitragThema: Re: WindClan Lager   WindClan Lager - Seite 5 EmptyMi 15 Sep - 18:45





Blattpfote

8 Monde | Heilerschüler des Windclans | Sohn von Dorn und Kranichflug | Ziehsohn von Windstern | Bruder von Borkenpfote und Federpfote | Bester Freund von / / / | Schüler von Haselmond

Angesprochen:
· Haselmond (Aspe)
·
·
·

Erwähnt:
· Nebelfluch (Ares)
· Windstern, Borkenpfote, Federpfote (Aspe)
· Topaspfote (Scharfzahn)
·

Es hätte Blattpfote in tiefste Verlegenheit gestürzt, wenn er gewusst hätte, wie fest Haselmond an ihn glaubte und entschlossen war, einen guten Krieger aus ihm zu machen. Vielleicht hätte er dann jedoch den Mut gefunden zu gestehen, was er wirklich wollte. Oder es hätte die ganze Angelegenheit noch komplizierter gemacht, weil er sie nicht enttäuschen wollte… Doch es war irrelevant. Denn er wusste es ja schließlich nicht und das Gespräch, welches folgte, war anderen Ursprungs.
Er nickte, als Haselmond meinte, dass es große Fragen wären, die ihm durch den Kopf gingen und sie sich nicht sicher wäre, ob es darauf Antworten gebe. Er war sich auch nicht sicher und sah hinab auf seine Pfoten, bevor er den Kopf in die Richtung seiner Clankameradin drehte. “Es würde mir schon reichen, wenn ich die Antworten kennen würde.“, miaute er mit einem belustigten Schnurren, doch es war zu vernehmen, dass er die Aussage ernster nahm, als es den Anschein hatte. Seine Neugierde und seine Wissbegierde waren schier grenzenlos und am liebsten würde er jedes noch so kleine Geheimnis erkunden und erfahren. Er wollte sich so viel Wissen aneignen, wie irgend möglich. So konnte er über die Aussage seiner Mentorin nur schmunzeln, als sie meinte, dass er sich nicht in seinen Gedanken verlieren sollte. “Du kannst es nicht verstehen, Haselmond… Ich kann nicht anders. Ich muss denken. Ich muss wissen. Ich will mit offenen Augen in die Zukunft sehen. Ich will lernen.. Sei es in den Augen anderer auch noch so unbedeutend. Ich will verstehen. Das Wie und Wenn und Warum.“ Er lachte leise über sich selbst. “Ich will so viel, dass die Sterne das Geringste sind, nach dem ich zu greifen versuche. Es ist wie der Drang sich zu kratzen, wenn es juckt.“ Er ahnte nichts von dem, was Haselmond beschäftigte und er hätte sich sehr dafür geschämt, dass er seine Mentorin so gar nicht kannte und noch keinen Blick für das hatte, was die Katzen um ihn herum mit sich trugen. Doch er war noch zu jung und viel zu sehr damit beschäftigt, vor einer Abzweigung zu stehen und unsicher die Wege zu betrachten, die nun vor ihm lagen. Der eine steiniger als der andere und nicht jeder würde ihn zu dem führen, was er sich insgeheim wünschte.
Aus seinen Gedanken wurde er gerissen, als seine Mentorin meinte, dass es keine Normalität geben würde und kritisch betrachtete er sie. “Ich denke, du hast recht.“, sagt er schließlich. “Ich denke, ob es Normalität gibt oder nicht, ist abhängig davon, was genau das Thema ist, über das Entschieden wird. Als Beispiel ist es Normal, dass man essen und trinken muss, um zu leben. Ob man es will oder nicht. Doch die Frage, welche Nahrung man als normal ansieht, ist von persönlichen Vorlieben abhängig. Liege ich da richtig? Ich meine… wir essen Kaninchen, während der Schattenclan Frösche und Eidechsen frisst.“ allein bei dem Gedanken drehte sich ihm der Magen um. Aber wenigstens hatte ihn das Grübeln über Haselmonds Auffassung über Normalität davon abgehalten, über weitaus weniger leicht zu beantwortende Fragen nachzudenken. Deshalb war seine Stimmung nun auch beträchtlich gestiegen! Jedenfalls bis zu dem Moment, als Haselmond seine Kriegerfähigkeiten erwähnte… sofort legten sich seine Ohren an und unter seinem Fell wurde ihm warm vor Scham. Vor allem, weil sie ihn so leicht zu durchschauen schien. “Mach dir nichts vor, Haselmond… Ich habe gesehen, wir kritisch Nebelfluch meine Fortschritte im Auge behält. Er ist nicht grade taktvoll im Umgang mit Worten und bringt alles direkt auf den Punkt, ohne auf die Gefühle anderer Rücksicht zu nehmen. Ich habe gehört, wie er dich gefragt hat, wie es um mich bestellt ist. Topaspfote hat nach mir angefangen und ist mir weit voraus… Selbst Federpfote ist geschickter und sie mag Kämpfen gar nicht, weil sie andere nicht verletzen möchte.“ Es war wirklich zum Mäusemelken… so würde Windstern niemals stolz auf ihn sein können! Er war für seinen Clan so hilfreich wie ein Fell voll Flöhe! Das bewies doch allein die Tatsache, wie geschwätzig er war! Anstatt zu trainieren, hielt er sie mit unwichtigen Themen auf…
Er hätte Haselmond nicht von seinen Alpträumen erzählen sollen, aber ein kleiner Teil seiner selbst hatte ihn gedrängt, dass es richtig wäre. Es nichts brachte, wenn er es nur Topaspfote und Federpfote erzählte, die ihm beide nur beruhigen wollten, es aber nicht wirklich ernst zu nehmen schienen. Nicht, dass er seiner Schwester vorwerfen wollte, dass sie sich nicht für seine Ängste interessierte, dem war so nicht. Federpfote und er hingen sehr aneinander und würden füreinander wohl beinah alles tun. Aber es gab Dinge, die für den anderen nicht greifbar waren. In seinem Fall das einst so hohe Interesse seiner Schwester an Rotpfote. Er war froh gewesen, als der Kater verschwand, er hatte ihm nicht vertraut. Anfangs hatte er gedacht, es lag daran, dass er das Gefühl hatte, er wollte ihm die Kätzin wegnehmen… aber durch Borkenpfote hatte er erkannt, dass dem nicht so war. Federpfote hatte auch mit diesem Kontakt und nie hatte er geglaubt, sie würde sich von ihm entfremden. Aber es brachte ihm nichts, darüber nachzudenken. Rotpfote war weg und er würde den Ursprung seiner unbewussten Sorge niemals ergründen.
Als Haselmond ihn nun fragte, ob es immer der gleiche Traum war und ob er ihn Nacht für Nacht hatte, musste er einen kurzen Moment darüber nachdenken. War er immer gleich? Oder übersah er Dinge, die er nicht übersehen sollte? Gab es Unterschiede? Seien es Schatten oder Lichtreflexe? Warum hatte er nicht besser aufgepasst, wenn er träumte? “Ich… ich bin mir unsicher.“, miaute er geknickt. “Ich würde sagen, es ist immer derselbe Traum. Aber was, wenn mir doch Veränderungen entgehen würden? Dann wäre es nicht mehr der gleiche. Er hätte vielleicht nicht mehr dieselbe Bedeutung oder würde mir eine Möglichkeit geben, daraus zu entkommen.“ Es war wirklich ein Graus, mit seinem Kopf. Er dachte und dachte, wollte für alles Lösungen und Antworten finden und bewegte sich dabei in einem riesigen Umkreis und anstatt, dass die Fragen weniger wurde, gesellten sich mehr dazu. “Ich habe diesen Traum nicht jede Nacht. Er erscheint ohne einen bestimmten Auslöser, jedenfalls ist mir keiner bewusst.“ Aber was, wenn ihm auch hier etwas entging? Was, wenn es Dinge um ihn herum waren, die ihn träumen ließen? Vielleicht verarbeitete er etwas? Er fuhr die Krallen aus. Was wenn es so wäre? Dann wäre es wirklich nur ein Traum und er würde seine Mentorin vollkommen umsonst mit seinen Problemen belästigen. Er hätte nichts sagen sollen, aber jetzt war es zu spät und er wollte Haselmond nicht vor den Kopf stoßen, indem er nun ihre Hilfe ablehnte, seine Träume zu verstehen, die sie ihm so bereitwillig anbot. Somit legte er den Kopf leicht schief, als er sich an jedes Gefühl zu erinnern versuchte, welches ihm in seinem Traum überkam. Überrascht zuckten seine Ohren. Es war Wut! “Ich bin wütend!“, flüsterte er, in seiner Stimme schwang Überraschung mit. “Ich bin wütend auf mich selbst, weil ich nur hilflos mit ansehen kann, was um mich herum geschieht. Ich kann es nicht verhindern und nicht beenden. Ich bin wütend auf die Katzen, die sich gegenseitig verletzen. Es ist für mich unverständlich, warum sie sich angreifen, anstatt zusammen zu arbeiten.“ Er dachte es wäre Angst gewesen, die ihn lähmte… aber es war Wut! Wut über das Unverständnis, das Leben so leichtfertig zu riskieren. Zu verschwenden. Aber warum? Sie waren Kriegerkatzen. Kämpfen lag ihnen im Blut. Warum also sollte er über etwa wütend sein, was zu ihrem Leben gehörte, seit Anbeginn der Clans?  War es, weil er das Gefühl hatte, der Weg des Heilers wäre ihm vorbestimmt? Aber wenn sie nicht kämpfen würde, hätte er als Heiler nicht viel zu tun. Oder war es die Zerstörung, die ihn schockierte und nachdenklich stimmte, die im Traum um ihn herum eine Katze nach der anderen zu Fall brachte? Was, beim Sternenclan, war der Grund? Und wie sollte Haselmond etwas ernst nehmen und verstehen, was er selbst nicht verstand?
“Vielleicht sollte ich mich da tatsächlich nicht so herein steigern… Vielleicht ist es überhaupt nichts und ich belästigte meine Baugefährten und dich umsonst.“, murmelte er.  “Es war falsch, dich mit reinzuziehen. Wir haben andere Sorgen als irgendwelche unwichtigen Träume. Meinst du, Borkenpfote schafft seine Prüfung?“ Blattpfote versuchte, wenn auch nicht sehr geschickt und recht offensichtlich, das Thema auf etwas weniger ihn betreffendes zu lenken. Und was käme da besser als die nun bevorstehende Kriegerprüfung seines Bruders? Auch, wenn er ihn nicht darum beneidete, dass ausgerechnet Nebelfluch ihn würde prüfen…

//Falls viele Fehler drin sind, tut es mir leid… Mein Laptop macht zicken und musste auf WordPad schreiben…\\


Zuletzt von Scharfzahn am So 26 Sep - 12:33 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: WindClan Lager   WindClan Lager - Seite 5 EmptyFr 17 Sep - 19:14

Schilfblick


Mit seiner unfreundlichen, mürrischen Art versuchte der Kater, seine Clan-Kameraden größtenteils von sich fernzuhalten, um ihnen und vor allem sich selbst, unnötigen Kummer zu ersparen. Natürlich kam es immer mal wieder vor, dass sich jemand zu ihm setzte und sich mit ihm unterhielt. Nebelfluch war eine dieser Katzen und auch Bärenseele versuchte es immer mal wieder. Vielleicht, weil beide Kater nicht gerade mit Humor gesegnet waren und deshalb mit Schilfsblick gradliniger Art eher zurechtkamen, als mit anderen.
Dabei war er selbst im Grunde ja gar nicht so, hatte es sich nur angeeignet, um seine Ruhe zu haben, alleine zu sein. In den seltenen Momenten, wenn er sich nicht ganz darauf konzentrierte, ein anderer zu sein, sah man seinen eigentlichen Charakter durchblitzen, so, wie es bei Sturmwind am Wasserfall geschehen war. Er hatte gescherzt, herumgealbert und ja, vielleicht auch geflirtet und hatte sich um Blattwechsel jünger gefühlt, war wieder zu dem Kater geworden, der er früher gewesen war… und genau das durfte nicht sein.
Sein Blick huschte zu der eben genannten Kätzin und kurz verdunkelten sich seine Augen verärgert, als er sah, wie sie Eishauch anlächelte. Am liebsten wäre er aufgesprungen, hingerannt und hätte sie gefragt, ob sie nichts Wichtigeres zu tun hatte, als zu Lasten des Clans plappernd herumzusitzen. Sie solle lieber etwas Nützliches tun. Natürlich tat er es nicht. Es gab keinen Grund dazu und war auch nicht gerechtfertigt. So blieb er wo er war und Bärenseele bekam unverdient den Ärger ab, der sich in Schilfblick gestaut hatte.
Das der jüngere Krieger sich nun aber an seinen Großvater erinnert fühlte, hätte Schilfblick doch ein wenig beleidigt… Also gut, dass er es eben nicht wusste. Beruhigte er sich auch etwas und beantwortete die Frage des Katers. Konnte dieser ja nichts dafür, dass sich Sturmwind wie eine liebestolle Schülerin mit Eishauch vergnügte… Was fand sie an diesem Kater?!
Mit einem Zucken der Schnurrhaare wandte er sich von den beiden Katzen ab und Bärenseele zu. “Zu diesem Zeitpunkt mehr denn je.“, antwortete er auf die Aussage, dass die Untätigkeit schwer wiegen müsste… oh, Bärenseele hatte ja keine Ahnung, wie sehr. Ebenso wenig Ahnung hatte Schilfblick davon, was er mit seiner folgenden Erkundigung in seinem Clan-Kameraden auslöste. Ahnte nicht, wie sehr der Krieger den Gedanken an die Jungen verabscheute. Also nicht indirekt wegen den Jungen, aber wegen dem, was zu ihnen führte und was sie ausgelöst hatten.
Als der Sandfarbene Kater nun vernahm, dass nur ein Junges überlebt hatte, öffnete er den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn dann aber wieder. Den Verdacht zu äußern, dass auch dieses Überleben fragwürdig war, kam ihm doch etwas derb vor und so sagte er stattdessen: “Granitherz war nicht begeistert davon, dass seine Mutter das Junge aufgenommen hat.“ Selbst das war noch eine verharmloste Äußerung… Vermutlich hatte beinah jede Katze im Clan das Streitgespräch hören können.
Wie es Bärenseele erging, ahnte er nicht… woher auch? Einem Jungen an etwas die Schuld zu geben, war dem kleinen gegenüber nicht fair. Die Entscheidung geboren zu werden, hatte das Kleine nicht getroffen. Ging Schilfblick also nicht davon aus, dass jemand dem kleinen den Tod des Vaters Bärenseeles vorwerfen könnte. Aber mit dem Verurteilen waren einige schnell bei der Pfote… er selbst gehörte ja selbst dazu.
Zustimmend nickte er auf die Worte des Katers, als dieser meinte, er hoffe, alle Jungen würden es schaffen, dass die Königinnen allerdings sehr geschwächt wären. “Ein jeder Tod wäre ein herber Verlust für den Windclan, den wir uns zur Zeit nicht leisten können.“, miaute er und warf einen Blick zum Jungenbau, wo auch die Jungen des Anführers waren. Er fragte sich, ob Windstern es verkraften könnte, seine Jungen zu verlieren… Das letzte, was ihm von seiner Gefährtin geblieben war. Vor allem jetzt… wo auch der Clan so sehr litt.



Aschensturm

Die Königin betrachtete ihren Anführer aus liebevollen, wenn auch müden Augen. Obwohl sie weit jünger als er war, fühlte sie sich um Blattwechsel älter und konnte nicht umhin, sich um den Kater zu sorgen.  Er hatte in seinem Leben vieles durchmachen müssen, viele Verluste erlitten und manchmal erschien es ihr, als wäre er des Lebens müde. Doch er gab nicht auf. Kämpfte für die Sicherheit und das Überleben jeder einzelnen Katze im Clan. Wie auch seine verstorbene Schwester Windherz, war Windstern eine Katze, die sich bis auf den letzten Tropfen für den Clan aufopferte. Es musste unglaublich schwer für ihn sein… vor allem jetzt, ohne seine Gefährtin an der Seite und voller Sorge um seine winzigen Jungen. Als würde Taubenjunges die Stimmung spüren, bewegte sich die kleine Kätzin und protestierte maunzend, bevor sie sich dichter an Aschensturm drängte und den Zugang zur Milch fand. Schnurrend rollte sich die Königin um die Jungen in ihrem Nest zusammen, während sie Windstern ansah. Ihre Schnurrhaare zuckten leicht, als sich nun die Rollen zu tauschen schienen und  der Anführer an ihrer statt ihnen beiden einzureden versuchte, dass Scharfzunge der anderen Königin würde helfen können. Obwohl sie beide von Zweifel geplagt wurden, waren selbst die kleinsten Funken Hoffnung so wichtig für den Clan, dass sie sich fest daran klammerten, um den Glauben nicht zu verlieren. “Ganz bestimmt.“, schnurrte sie deshalb leise, bevor sie sich einem Thema zuwandten, welches keiner von ihnen erläutern wollte und doch wussten beide, dass es wichtig war. Flohjunges näherte sich dem sechsten Mond und eigentlich somit seiner Zeit als Schüler.
Sie sorgte sich… sie sorgte sich um die Zukunft ihres jüngsten Sohns, mehr noch, als sie es bei ihren anderen Jungen tat. Natürlich wollte eine Mutter immer das Beste für ihre Kinder. Dumm nur, dass sie einfach nicht wusste, was das beste für den kleinen, dunklen Kater war, der so anders war als alle seine Baugefährten.
Ehrlich gestand sie ihrem Anführer, dass sie nicht wusste, ob Flohjunges jemals ein Krieger werden könnte und sie Angst um seine Zukunft hatte. Ihre Ohren zuckten, als Windstern meinte, dass er ihm wenigstens die Chance geben wollte und dankbar blinzelte Aschensturm ihren Anführer an.
Die nächste Frage die erstellte, war auch jene, über die sie sich den Kopf zerbrach… Immer und immer wieder ging sie die Krieger des Windclans durch, überlegte, wem sie ihren kleinen Sohn anvertrauen könnte. Wer könnte mit ihm umgehen? Wer würde das Beste aus ihm herausholen? Wer könnte mit seinen Eigenarten umgehen? Sie war sich nicht sicher… Gerne hätte sie Schilfblick an der Seite ihres Sohnes gesehen, der Krieger war ein erfahrener, hervorragender Mentor. Aber sie befürchtete, dass der mürrische, verschlossene Kater nicht mit der verträumten Art Flohjunges umgehen konnte. Granitherz fiel ebenfalls raus. Er war noch immer der Meinung, Flohjunges würde aus seiner Seltsamkeit schon herauswachsen und wollte nicht sehen, was ihr schon lange bewusst war. Dann hatte sie an Sturmwind gedacht, aber war sich nicht sicher, ob die Kriegerin für eine solche Herausforderung bereit war. Flohjunges wäre immerhin kein normaler Schüler. “Es ist eine schwierige Frage, Windstern…“, sprach sie schließlich. “Ich wünschte, ich könnte dir einen Namen nennen, doch ich bin mir selbst unsicher, welcher der richtige sein könnte. In die Engere Wahl wären wohl Eishauch, Nachtigallenschweif und Schemenglanz gekommen… Wobei ich zu letzterer tendiere. Aber ob eine der Katzen die Richtige ist? Bei keinem meiner Jungen habe ich jemals solche Zweifel gehabt, was richtig und was falsch ist.“ Es war schon schwer, es vor sich selbst einzugestehen… Aber vor Windstern kostete es sie große Überwindung, so war es eine kurze, willkommene Abwechslung, Regenwind zuzunicken, welche ihre Tochter im Jungenbau besuchte.


Granitherz

Der hübsche, graue Kater betrachtete mit schmalen Augen, wie der zweite Anführer in Begleitung von Borkenpfote und Topaspfote das Lager verließ. Er hasste es, dass seine Schwester bei diesem Wetter das Lager verließ. Sie hätte dableiben sollen, wo es sicher war und wo er ein Auge auf sie haben könnte… Aber was sollte er tun, wenn ihr Mentor sie mit auf die Patrouille nehmen wollte? Selbst er war nicht so Mäusehirnig und lebensmüde, dass er sich offen mit Nebelfluch angelegt hätte… der imposante Krieger hätte ihn problemlos in der nächsten Pfütze ertränken können und wäre noch nicht einmal ins Schwitzen gekommen.
Mit einem unwilligen Knurren widmete er sich wieder seiner Fellpflege, ignorierte sämtliche andere Katzen, die ihre Arbeit verrichteten oder sich leise unterhielten. Als er sich dann an Wolfsblick wandte, schien der andere Kater überrascht zu sein und ein unwirsches Knurren entwich Granitherz. “Jetzt tu nicht so überrascht. Wenn du hier schon den ganzen Platz mit deinem ungepflegten Fell einnimmst, kannst du mich wenigstens unterhalten.“ Im Grunde interessierte es ihn auch nur semi, was aus diesem Geturtel seines Clankameraden heraus gekommen ist… aber alles war besser, als darüber nachzudenken, was für einen Hunger er hatte. Als würde es nicht schon reichen, dass sich sein Magen bereits den ganzen Morgen knurrend meldete. Die Antwort kam auch nur zögernd, nicht auf den Punkt gebracht und drum herumredend. Wow… warum konnte man nicht klare Antworten geben? Dabei tat er selbst dies auch nicht wirklich. Die Frage, die folgte, wie es ihm selbst gehen konnte, beantwortete er mit einem Schulterzucken. “Wie soll es schon gehen? Beschissen… Meine Mutter kümmert sich um die Drecksjungen des Anführers und um irgendwelche gefundenen was auch immer… meine Schwester ist bei diesem Wetter draußen mit Nebelfluch unterwegs… und ich verhungere.“, knurrte er mit Blick auf den Jungenbau, in dem sich Windstern offenbar noch immer aufhielt.
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BeitragThema: Re: WindClan Lager   WindClan Lager - Seite 5 EmptyFr 24 Sep - 19:42

Dünenrauch
Erwähnt: Falkenstern, Windstern, Aschensturm
Angesprochen: Regenwind


Dünenrauch war klar, dass es so nicht weitergehen konnte. Ihre Gedanken, der Hunger, ihr Allgemeinzustand – das alles nagte an ihr, aber es war kein Grund, sich deswegen den Kopf so zu verbrechen und sich selbst hängenzulassen. Doch es hatte eine Weile gedauert, ehe sie es realisiert hatte. Die ersten Tage nach der Geburt ihrer wundervollen Jungen waren die reinste Hölle. Sie hatte sich schwach und einsam gefühlt. Aber nicht, weil sie einsam war – nein sie hatte wunderbare Menschen um sich gehabt, wie ihre Mutter. Sie hatte sich einsam gefühlt, weil Falkenstern nicht bei ihr hatte sein können. Es vermutlich nie wirklich sein können wird. Der Anführer des Flussclans war ein vielbeschäftigter Kater, der seinem Clan treu blieb. Das konnte sie gut nachvollziehen, denn auch sie blieb ihrem Clan, dem Windclan, immer treu. Und sie beide wussten, dass ihre geheime Beziehung nicht erlaubt war, vermutlich vom Sternenclan gar nicht geduldet wurde. Und gerade deshalb war sie so froh, dass es ihren Jungen gut ging und man ihr keine weitere Strafe auferlegt hatte. Ihre große Liebe nicht mehr sehen zu können war bereits Strafe genug. Und wüsste sie, dass dieser mit dem Gedanken spielte ihre Beziehung aufgrund dieser Tatsachen zu beenden, würde sie selbst es nicht mehr mit sich aushalten.
Regenwind betrat die Kinderstube und es zauberte ihr ein Lächeln aufs Gesicht. Sie wusste, dass viele Katzen sich Sorgen um sie machten – sie hatte das leise Gespräch von Aschensturm und Windstern durchaus gehört, wenn auch nicht weiter darauf reagiert, war sie doch zu diesem Zeitpunkt zu sehr in den eigenen Gedanken vertieft. Und sie wusste auch, dass ihre Mutter sich Sorgen um sie machte. Leider ruhte das auf Gegenseitigkeit. Regenwind wurde immer dünner. Die Älteste war nicht mehr als ein Haufen von Knochen, und doch nahm sie immer wieder den Weg in die Kinderstube auf sich, um ihre Tochter zu besuchen.
Dünenrauch entwich ein sanftes Schnurren, als man ihr über die Wange leckte. Sie genoss solche Zärtlichkeiten, auch wenn es sie immer an die Zeit mit Falkenstern erinnerte. Es war, als drehe sie sich mit ihren Problemen im Kreis. „Es geht mir gut, Mutter“, miaute sie ruhig und meinte es auch so. Nun, zumindest ging es ihr besser, das zählte auch, oder? „Und wie geht es dir? Du sieht sehr dünn aus.“ Dünenrauch wusste, dass ihre Mutter verstehen würde, dass sie der Frage auswich. Natürlich wich sie dieser aus. Es war ihr unangenehm über ihre Probleme zu jammern, vor allem dann, wenn sie nicht alleine waren. Und doch lag es ihr auf der Zunge, es auszusprechen. Mit unruhigem Blick legte sie ihren Kopf nieder und vergrub ihre Nase an einem der Jungen, während sie leise sprach: „Ich vermisse ihn so schrecklich.“ Im Moment war ihr egal, dass Windstern oder Aschensturm sie hören könnten. Sollten sie doch, das war ihr mittlerweile egal. Sie wollte einfach nur, dass ihr Leben wieder so perfekt wurde, wie es zuvor war. Und das schlimme war, dass sie ihre Jungen zwar über alles liebte, bis jetzt aber vor blinder Liebe noch nicht realisieren konnte, was sie eigentlich bereits alles im Leben hatte, wofür es sich zu leben lohnte…
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BeitragThema: Re: WindClan Lager   WindClan Lager - Seite 5 EmptySa 25 Sep - 18:44

// GROßES Sorry für den Post! Bin noch nicht so warm mit ihr! \\





Schemenglanz

30 Monde | Kriegerin des Windclans (ursprünglich Schattenclan - unbekannt) | Tochter von Schlangenblick (unbekannt) | Schwester von Scharfzahn (unbekannt) | Nichte von Vipernzunge (unbekannt) | Cousine von Pantherjunges, Kristalljunges und Zeisigjunges (unbekannt) | Beste Freundin von / / / | ehemalige Schülerin von Schilfblick

Angesprochen:
· Schieferpelz (Aspe)
·
·
·

Erwähnt:
· Granitherz, Aschensturm, Schilfblick (Ares)
· Haselmond, Sturmwind, Bärenseele (Aspe)
· Eishauch, Wolfsblick (Blut)
· Lichtschlag (Brom)


Eine Siamkätzin trat soeben aus dem Kriegerbau und dehnte ihren schlanken Körper, indem sie die langen Beine weit von sich streckte und anschließend einen Buckel machte. Das Herzhafte Gähnen versuchte sie zu unterdrücken und so verzog sich ihr Gesicht zu einer leicht verkniffen aussehenden Grimasse.
Mit einem unglücklichen Blick sah sie hinauf in den Himmel, kniff die Augen aufgrund des Regens schützend zusammen. Ob es jemals aufhören würde zu schütten? So langsam glaubte sie nicht mehr daran. Wie sollte sie auch? Es schien, als hätte der Sternenclan den Windclan vergessen… anders konnte sie einfach nicht erklären, warum es einfach keine Besserung gab. Die Katzen des Clans lechzten nach noch so jeder kleinen Hoffnung… und nichts geschah. Frustriert fuhr sie die Krallen aus und grub sie in den aufgeweichten Boden. Sie wünschte, sie könnte etwas tun. Doch wie allen anderen auch, waren ihr die Pfoten gebunden, denn sie wusste nicht, wie sie helfen könnte. Sie fühlte sich so hilflos. Nutzloser als jemals zuvor.
Ihr Blick flog durchs Lager. Über die Katzen, die ihr vertraut waren, die sie seit ihrer Geburt kannte, mit denen sie lebte und jagte und zu denen sie sich trotzdem nicht dazugehörig fühlte. Es war fast so, als würde eine unsichtbare Barriere sie vom Rest des Clans ausgrenzen. Unter all den ihr bekannten Katzen… fühlte sie sich einsam. Dabei sehnte sie sich so sehr danach, eine von ihnen zu sein und suchte verzweifelt nach einem Weg, dieses erreichen zu können. Sie wollte dabei sein… nicht daneben stehen. Das es vielleicht an ihr selbst und ihrer Einstellung liegen könnte, war ihr nicht bewusst. Insgeheim hielt sie alle auf Abstand. Hatte Angst, zurückgewiesen, wenn man sie näher kennen lernte. Ein Teil von ihr hatte panische Angst davor, verlassen zu werden.
Um sich von diesen Gedanken nicht übermannen zu lassen, ließ sie ihre Augen auf jeder einzelnen Katze ruhen, überlegend, zu wem sie sich Gesellen könnte. Wo sie nicht stören würde. Verägert über sich selbst verzog sie das Gesicht. Wenn die andere wüssten, dass ihre dargestellte Selbstsicherheit nur Show war und sich eine so ängstliche Kätzin hinter ihrer Maske verbarg, würde sie erst recht niemand um sich haben wollen! *Reiß dich zusammen, Schemenglanz! Du kannst das!*, machte sie sich selbst Mut, zögerte aber immer noch, auch nur einen einzigen Schritt zu machen. Sie hätte sich gerne zu Blattpfote und Haselmond gesellt, die in ihrer Nähe saßen. Mit beiden konnte sie sich unterhalten, ohne darum kämpfen zu müssen, ihre Stärke aufrecht zu erhalten. Es war mit ihnen alles so zwanglos. Es tat ihr gut. Aber das Gespräch schien ernst zu sein, jedenfalls wenn man die Gesichter der beiden betrachtete. Da wollte sie auf keinen Fall stören.
Vor dem Heilerbau entdeckte sie Schilfblich, der ihr Mentor gewesen war, doch er sprach mit Bärenseele und gleich mit zwei so ruhigen, etwas muffigen Katern wollte sie auf keinen Fall ihre Zweit verbringen. Ihr ehemaliger Mentor meckerte sowieso immer über dieselben Themen und das konnte manchmal echt anstrengend sein. Vor allem schien dieser sowieso nicht gut gelaunt. Seine Augen huschten immer wieder zu der hübschen Kriegerin Sturmwind, welche bei Eishauch stand. Ob sich zwischen den beiden jungen Katzen eine Romanze ankündigte? Sie spürte einen Stich der Eifersucht, weil sie selbst niemanden hatte, gönnte es den beiden aber dennoch. Wie weit sei daneben lag, ahnte sie nicht.
Da fiel ihr Blick auf Wolfsblick und Granitherz. Der dunkle Krieger mit den wirren, ungepflegt wirkenden Fell war freundlich und sie hätte kein Problem gehabt, mit ihm zu sprechen. Der graue Kater allerdings… sie fühlte sich einfach schrecklich unwohl in seiner Nähe. Granitherz war ein Quälgeist. Schon immer gewesen und würde es wohl auch immer sein. Man wusste nie, woran man bei ihm war und diese Unsicherheit ertrug sie einfach nicht. Vielleicht, weil sie ihn insgeheim ziemlich bewunderte. Der Krieger war deutlich kleiner als viele andere Kater und hatte ein so hübsches Gesicht, dass man ihn auf den ersten Blick keinem Geschlecht zuordnen konnte. Trotzdem hatte er ein Selbstbewusstsein, welches für den ganzen Windclan reichen würde. Vielleicht… sollte sie doch Kontakt zu ihm aufbauen. Vielleicht waren einige seiner Charakterzüge ansteckend. Aber einfach hin laufen wollte sie nicht. Was sollte sie auch sagen? *Hey Granitherz. Kann ich Zeit mir dir verbringen? Ich will so cool werden wie du.* Als ob… sie würde sich zum Gespött machen. Also brauchte sie einen Grund, sich zu ihm zu gesellen… nur welchen? Sie hatte absolut keine Ahnung und seufzte tief… Egal. Vielleicht später. So wichtig war es nun auch nicht. Obwohl es sie schon brennend interessierte, wie es so war er zu sein und ob die Gerüchte um ihn wirklich der Wahrheit entsprachen.
Da schob sich Schieferpelz in ihr Sichtfeld. Na, wenn das nicht ein Zeichen war! Der Kater war der Bruder Granitherz‘. Vielleicht könnte sie auch von ihm mehr erfahren. Schemenglanz machte sich also auf den Weg und trabte zu dem grauen Krieger. “Hallo Schieferpelz. Ist bei dir alles in Ordnung?“, fragte sie ihn, als sie bei ihm angekommen war und ihm den Weg versperrte. “Wie geht es deiner Mutter? Aschensturm ist sicher am Ende ihrer Kräfte, mit den vielen Jungen an ihrem Bauch. Ich habe gehört, wie sie sich mit Granitherz gestritten hat. Aber ging es da wirklich nur um die Jungen?“ Ihre Ohren zuckten und sie plapperte weiter. “Oder war die große Versammlung das Thema? Ich habe gehört, er hat ziemliches Interesse an Lichtschlag aus dem Donnerclan gezeigt und ist die ganze Zeit um sie herumgeschlichen.“ Sie senkte die Stimme. “Ist er deshalb so seltsam drauf? Läuft da was zwischen ihnen?“ Ihre Augen blitzten wissbegierig, bis ihr bewusst wurde, wie sie sich benahm. Sofort trat sie einen Schritt zurück und blickte den Krieger zerknirscht an. “Es tut mir leid… Ich wollte nicht so bedrängen.“, entschuldigte sie sich. War doch kein Wunder, dass sie ständig alleine herum hing, wenn sie nicht einen Schritt vernünftig plante! Schemenglanz ärgerte sich über sich selbst.





Heidepfote

9 Monde | Schülerin des Windclans | Tochter von Weißflügel und Kräuselwind (Aufenthaltsort unbekannt) | Schülerin von Wolfsblick | beste Freundin von: / / /

Angesprochen:
·
·
·
·
·

Erwähnt:
· Granitherz, Nebelfluch, Schilfblick (Ares)
· Haselmond, Sturmwind, Bärenseele, Federpfote, Borkenpfote, Schieferpelz (Aspe)
· Wolfsblick, Wüstenpfote (Blut)
· Weissflügel (Brom)
· Topaspfote, Blattpfote, Schemenglanz (Scharfzahn)

Die junge Kätzin erwachte in ihrem Nest im Schülerbau und stieß ein herzhaftes Gähnen aus, öffnete aber noch nicht die Augen, sondern rollte sich noch einmal zusammen, um in einen weiteren, leichten Schlummer zu fallen. Sie wollte noch nicht aufstehen und sich mit der Realität auseinander setzen müssen. Während sie schlief, konnte sie sich einbilden, dass alles in Ordnung wäre. In ihren Träumen war strahlender Sonnenschein, anstatt Sturm und Regen. Üppige Beute und gefüllte Mägen, statt Hunger, der sich wie Krallen in die Bäuche der Katzen schlug. Gestählte, Muskulöse Körper… keine abgemagerter, welche nur noch aus Haut und Knochen zu bestehen schienen… Ja… in ihren Träumen war alles besser und nur zu gerne wäre sie dorthin zurück gekehrt.
Doch Heidepfote war keine Katze, die sich der Müßigkeit hingab und die Unruhe, die sie häufig beim Nichtstun ergriff, kehrte auch nun in ihren Körper ein, brachte ihre Pfote zum Kribbeln. Mit einem unwilligen Knurren hob sie nun doch die Lider und blinzelte sich den Schlaf aus den Augen. Sich aufsetzend gähnte sie ein weiteres Mal und hob die Pfote, um sich das Gesicht zu waschen. Ihre raue Zunge fuhr ein ums andere Mal über ihr dichtes, seidiges Fell, bevor sie sich mit einem Schütteln erhob und Beine und Rücken streckte, bevor sie aus dem Nest sprang und aus dem Bau tapste.
Noch immer prasselte der Regen unaufhörlich und es schien nicht so, als würde dieser so schnell enden. Es war wirklich zum aus dem Fell fahren. Leise seufzte sie. Wenn es so weiter ging, würden sie alle früher oder später dem Hungertod ins Auge blicken… Oder den Clan verlassen, um ihr überleben zu sichern. Ein Schuldbewusster Stich durchfuhr sie, als sie daran dachte, wie nah sie dran gewesen war, ihren Vater zu bitten, hier einfach alles hinter sich zu lassen. Sie schämte sich dafür, aber um das Überleben ihrer Familie zu sichern, würde sie zu allen Maßnahmen greifen, die ihr Erfolg brachten und sie retten würde. Sie könnten ja anschließend dem Clan wieder beitreten... Vor kurzem hatte sie mit Granitherz das Territorium des Windclans verlassen, um auf dem Gebiet des Donnerclans zu jagen. Als sie mit Beute zurück kehrten, waren sie vom Clan freudig begrüßt und gefeiert worden, ohne das die anderen wussten, dass diese Beute gestohlen wurde und das sie sich mit dem hübschen, grauen Kater bereits ihren Teil genehmigt hatte… Sie hatte es vor sich selbst damit entschuldigt, dass der Clan die Nahrung so dringend benötigte. Doch ihr Gewissen trug es ihr noch immer nach.
Um diese Gedanken zu verscheuchen, blickte sie sich im Lager um, auf der Suche nach Weißflügel. Doch sie konnte ihren Vater nicht ausmachen und auch sein Geruch begann, schal zu werden. Er musste das Lager vor kurzem verlassen haben und ein Stich der Eifersucht durchfuhr sie. *Er hätte mich wecken können, wenn er auf die Jagd geht…*, dachte sie verärgert und ihr Blick verfinsterte sich, als sie die Katzen, die sich noch im Lager befanden, unter die Lupe nahm. Sich fragend, wer ihren Vater begleitete. Dass auch Nebelfluch und Borkenpfote nicht auszumachen waren, beruhigte sie. Vermutlich war ihr Vater mit den beiden Katern auf einer Patrouille. Deshalb fehlten einige Katzen. Es wäre für sie kaum zu ertragen, wäre ihr Vater nur mit Kätzinnen unterwegs… Weißflügel war viel zu naiv und würde sich nur unnötig verletzen lassen, wenn sie nicht auf ihn aufpassen und sein Herz schützen würde. Da war sie sich sicher.
Mit deutlich besserer Laune sah sie sich weiter um, überlegte, zu wem sie sich gesellen sollte. Blattpfote unterhielt sich mit seiner Mentorin. Das Gespräch wirkte ernst, weshalb sie die beiden lieber in Ruhe ließ. Schemenglanz hatte sich zu Schieferpelz gesellt, Schilfblick stand mit Bärenseele zusammen vorm Heilerbau. Alles Katzen, die ihr viel zu ernst waren… Die Gesprächsthemen würden sie vermutlich nur langweilen. Federpfote schlief noch, Wüstenpfote und Topaspfote waren vermutlich mit auf Patrouille. Ihr Blick huschte weiter. Fiel auf ihren Mentor Wolfsblick, der bei Granitherz verweilte. Sie mochte die beiden Kater. Mit Wolfsblick hatte sie nie viel zu tun gehabt, bevor sie ihm zugeteilt wurde. Er war ein eher stiller Kater, weshalb sie die Freundschaft zu Granitherz sehr überrascht hatte. Aber hey, warum nicht? Der graue Kater war ihr aus ihrer Jungenzeit in guter Erinnerung geblieben. Häufig hatte sie gemeinsam mit Topaspfote, Blattpfote und Federpfote den Geschichten des Windclankaters gelauscht, der selbst aus den langweiligsten Begebenheiten noch eine aufregende Sache machen konnte. Dabei nahm er sich selbst auch das ein oder andere Mal auf die Schippe und erzählte Geschichten aus seiner eigenen Zeit als Schüler. Sie war versucht, sich zu den beiden Katern zu gesellen, wollte sie aber nicht bei ihrer Unterhaltung stören. *Vielleicht rufen sie mich, wenn sie mich sehen!*, dachte sie Hoffnungsvoll und trat deshalb an eine trockene Stelle, wo wenigstens einer der beiden sie sehen musste. Dort ließ sie sich näher und begann, ihr bereits gepflegtes Fell zu putzen, damit sie nicht offensichtlich untätig herumsaß.





Erdbeerblatt

4 Jahre & 4 Monde | Kriegerin des Windclans | Tochter von Tamariskenschweif | Tante von Bärenseele | Gefährtin von / / / | Mentorin von / / / | erwartet Junge von Nebelfluch (unbekannt!)

Angesprochen:
·Tamariskenschweif(Aspe)
·
·
·

Erwähnt:
· Nebelfluch, Schilfblick (Ares)
· Bärenseele, Ammernschlag (Aspe)
·
·

Eine rundliche, rot getigerte Kätzin saß am Rande des Lagers. Ihr sanfter Blick lag für einen kurzen Moment auf Bärenseele und ihre Schnurrhaare zuckten erfreut, als dieser sich zu Schilfblick bewegte. Es freute sie, dass ihr Neffe Kontakt zu den Katzen im Clan suchte, sie hatte Angst, dass sich der ohnehin schon ruhe Krieger vollends zurück ziehen würde. Dabei hatte er doch einfach nur ein wenig Glück verdient, am besten mit einer lieben Kätzin an seiner Seite. Falls er denn auf Kätzinnen stehen würde! Nicht, dass sie ein Problem damit hätte, wenn seine Interessen in eine andere Richtung gehen würden, aber sie wollte sich gar nicht ausmalen, was für einen Wutanfall Tamariskenschweif bekäme, würde er davon erfahren. Ein unguter Schauer überfiel sie, allein bei dem Gedanken daran und sie verbannte ihn rasch. Änderte die Position und schnaufte leicht, als ihre Körperfülle sich bemerkbar machte… und zwar nicht, weil sie zu viel gegessen hatte.
Inzwischen konnte sie ihre Trächtigkeit nur noch schwer verbergen. Scharfzunge hatte sie auf ihren voller werdenden Umfang angesprochen und nach einer Untersuchung das bestätigt, was sie im Grunde bereits gewusst hatte. Sie erwartete Junge und die Freude über diesen Umstand stand im krassen Widerstand zu der Angst, die sie aufgrund dessen empfand. Es war nicht nur eine bescheidene Zeit, um für Nachwuchs zu sorgen, sie konnte den Weg zur Zeugung auch nicht unbedingt als Glanzleistung ihrerseits beschreiben.
Es war dumm gewesen, als sie Nebelfluch um diese eine Nacht gebeten hatte. Sie war traurig gewesen, der frische Verlust ihres Bruders hatte sie stark getroffen und sie wollte sich einfach lebendig fühlen. Nie hätte sie erwartet, dass der schwarze Krieger dem zustimmen würde. Erdbeerblatt war schon ewig in ihn verliebt, seit sich ihr Bruder Hirschklaue mit ihm angefreundet hatte und sie den Kater näher kennenlernen durfte. Natürlich nicht so nah, wie sie es gerne getan hätte… Nebelfluch hatte schon immer Abstand von anderen Katzen gehalten, hatte niemanden nahe an sich heran gelassen und sich auch niemanden angenähert. Vielleicht mit Ausnahme von Ammernschlag, seiner Schwester.
Erdbeerblatt fand das okay, denn solange es keine Kätzin in seinem Leben gab, konnte sie davon träumen, dass er sich ihr eines Tages zuwenden würde… Das er eines Tages ihr gehören würde. Sie schämte sich für diese Gedanken. So war sie eigentlich nicht. Wollte auch nicht, dass Nebelfluch allein blieb, nur, damit sie ihre Hoffnungen nicht aufgeben musste. Aber es fiel ihr schwer, sich eine andere Kätzin an der Seite des zweiten Anführers vorzustellen. Es tat… weh.
Vielleicht war auch dies ein Grund, warum sie all ihren Mut zusammen gekratzt hatte. Nur damit gerechnet, dass er tatsächlich einwilligen würde, das hatte sie nicht. Nun konnte sie in den Einsamen Nächten davon träumen, wie sich der muskulöse Körper des Kriegers an ihrem angefühlt hatte. Die Hitze die er ausstrahlte, die Kraft und die Stärke. Ein wohliger Schauer durchlief ihren Körper und verlegen zuckte ihr Blick durchs Lager. Hoffentlich hatte keiner beobachtet, wie abwesend sie gewesen war. Ein wenig länger und sie hätte vermutlich gesabbert. Dabei war der Akt an sich nicht unbedingt so gewesen, wie sie es sich vorgestellt hatte. Nebelfluch war angespannt gewesen und im Nachhinein hatte sie sich schrecklich geschämt, dass sie ihm zugemutet hatte, ihr so nahe zu kommen. Wo sie doch ganz genau wusste, dass er jegliche Art von Berührung, außerhalb eines Kampfes, mied wie Krähenfraß… Er war nicht sanft gewesen, aber das hatte sie auch nie erwartet. Wohl aber gehofft, dass er nicht direkt danach gehen würde, als wäre er auf der Flucht. Diese Hoffnung war nur allzu schnell verblichen.
Anfangs hatte sie noch geglaubt, dass er einfach Zeit bräuchte, bis er darüber reden würde… doch als die Monde verstrichen und er nicht mehr mit ihr sprach als drei Worte, musste sie erkennen, dass er es offenbar bereute. Weshalb sie ihm noch immer nicht gesagt hatte, dass sie seine Jungen erwartete. Beschützte ihr so verwundbares Herz vor einer erneuten Abfuhr. Dabei bestand ihr Leben doch fast ausschließlich aus Verlust und Ablehnung. Wie sie es trotzdem schaffte, so freundlich und liebevoll zu sein, war vermutlich vielen ein Rätsel. Sie hatte sich jedoch einfach damit abgefunden, dass sie nie einen Gefährten haben würde, nie jemanden zu dem sie gehörte. Sie hatte nur ihren Vater und ihren Neffen, welche sie beide abgöttisch liebte. Aber es war eben nicht das selbe.
“Aber jetzt habe ich auch noch euch.“, schnurrte die Kätzin leise mit Blick auf ihren Bauch. “Ich werde euch lieben und beschützen und euch zu starken, treuen Kriegern erziehen.“, *Und vielleicht wird auch euer Vater stolz auf euch sein, wenn er von euch erfährt.*, dachte sie bei sich, obwohl sie die Reaktion des schwarzen Katers fürchtete. Doch nicht nur dessen Reaktion. Beinah ebenso, wenn nicht sogar mehr, hatte sie Angst davor, was Tamariskenschweif sagen würde. Ihr Vater war nie zufrieden mit ihr. In seinen Augen machte sie alles falsch, so sehr sie sich auch bemühte und irgendwann hatte Erdbeerblatt damit begonnen, es ebenfalls zu glauben. Wenn jemand immer und immer wieder hörte, wie dumm und faul und unperfekt man war, so glaubte diese Person es irgendwann selbst. So war es auch bei der rundlichen, werdenden Königin. Und trotzdem liebte sie ihren Vater. Ging immer und immer wieder zu ihm. Ließ sich schlecht behandeln, beschimpfen, herumkommandieren. Musste sich anhören, dass sich nie ein Kater für sie interessieren würde. Sie nie eine eigene Familie haben würde. Aber das stimmte nicht! Nicht mehr. Sie würde schon bald ihre eigene, kleine Familie haben und wenn ihr Vater die Kleinen erst kennenlernen würde, würde auch er sie lieben. Ganz bestimmt. Die Jungen konnten immerhin nichts dafür, dass sie, Erdbeerblatt, nichts richtig machen konnte. Aber halt. Auch das stimmte nicht! *An euch, meine kleinen Lieblinge, ist alles richtig. Ihr seid perfekt.*, dachte sie glücklich, wusste es, obwohl sie noch nicht einmal geboren waren. Die Kätzin erhob sich, wollte zu ihrem Vater in den Ältestenbau. Gerne hätte sie dem alten Kater ein Stück Frischbeute mitgebracht, doch der Haufen war immer noch so leer wie schon seit vielen Monden. Wo nichts war, konnte sie auch nichts holen. Leise trat sie durch den Eingang zum Bau und war froh für das schummrige Licht. So würde ihr gerundeter Bauch nicht auffallen. Hoffte sie. Sie war noch nicht bereit, sich mit ihrem Vater auseinander zu setzen. Vorher… musste sie mit Nebelfluch sprechen. Ob es für ihn okay wäre… ob er die Jungen wollte und als die seinen Anerkennen würde. Oder ob er die Verbindung zu ihr und damit auch zu den Kleinen verleugnen würde.
Der Gedanke schmerzte, doch hier, vor ihrem Vater, wollte sie sich nichts anmerken lassen.
Ein leises Schnurren entwich ihr, als sie sich ihm näherte. “Hallo Papa. Hast du gut geschlafen?“, fragte sie leise, während sie ihm kurz zärtlich über die Wange leckte. Sie wusste, dass viele es nicht verstehen würde, dass sie sich noch immer so um ihn kümmerte, obwohl er sie behandelte, als wäre sie das letzte Häufchen Krähenfraß… Aber sie liebte ihren Vater. Trotz seiner Launen, trotz seines feindseligen, oft unangemessenen Verhaltens. “Mit etwas Glück, kann ich dir später etwas zu essen bringen. Zwei Patrouillen haben das Lager verlassen und sind auf der Jagd.“, plapperte sie munter drauf los und wuselte um ihren Vater herum, suchte das Fell nach Zecken und Flöhen ab.


Zuletzt von Scharfzahn am Mo 18 Okt - 6:37 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: WindClan Lager   WindClan Lager - Seite 5 EmptyDo 14 Okt - 23:50

Tamariskenschweif
Ältester | Großvater von Bärenseele, Vater von Erdbeerblatt | 10 Jahre 2 Monde
ERWÄHNT: Bärenseele, Regenwind + Familie, Aschensturm + Familie
ANGESPROCHEN: Erdbeerblatt

Der alte Kater lag mürrisch in seinem Nest. Der Tag war beinahe vorüber und seine dämliche Tochter war immer noch nicht bei ihm gewesen! Wahrscheinlich betete sie wieder zu ihrem Sternenclan, dass er ihnen doch helfen möge. „Errete uns, oh Sternenclan, gib uns was zu essen!“, äffte er gedanklich ihre Stimme nach. Das dumme Kind sollte aufhören, zu träumen. Das Leben war weder Traum noch Spaß, es war hart und entbehrungsreich. So, wie er all die Jahre des Kriegerdaseins hatte entbehren müssen, weil er sich verletzt hatte. Wäre es doch wenigstens der Heldentod gewesen! Aber nein, dieser Sternenclan hatte ihm sein Leben auf viel grausamere Weise genommen! Wenn es den denn überhaupt gab und es nicht einfach nur der Fuchs gewesen war! Damals war er gerade einmal 16 Monde alt gewesen. Älter, als sein Enkel es jetzt war...Bärenseele war ein gutes Kind, wie sein Vater, ja, ja. Das war er. Tüchtig, ehrbar und immer fleißig. Er hatte ihn gut hinbekommen, den Jungen. Verdammtes Glück, dass er das Gewäsch über den Sternenclan nicht an sich herangelassen hatte! Wenn er auch so würde wie seine mäusehirnige Tochter, dann war dem Windclan nicht mehr zu helfen.
Erdbeerblatt hatte ihm von jeher Sorgen bereitet, oh ja. Tamariskenschweif hatte sich wirklich Mühe mit ihr gegeben, aber sie war dumpf wie ein Baum und stoisch wie eine Kröte, die ihr Spiegelbild fangen wollte! Nein, er musste streng mit ihr sein, damit sie endlich mal zu leben lernte! Das unnütze Ding würde ihr ganzes Leben verschenken und niemals etwas erreichen. Eine Schande, ja, ja, das war sie. Und dennoch...tief verborgen in seinem Innern liebte er sie. Er liebte sie abgöttisch, seine kleine Tochter, doch er zeigte höchstens das Gegenteil.
Aus dem Augenwinkel beobachtete der Kater, wie Regenwind sich erhob. Die Älteste war dünn wie ein Knochen und es würde nicht mehr lange dauern, dann war sie auch nur noch ein Gerippe. Auch wenn sie eine Halbclankatze war, es hätte ihm schon leidgetan. Er mochte sie jedenfalls lieber als diese primitive Gebärmaschine, die man ihm in den Bau gelegt hatte. Auch jetzt war sie natürlich in der Kinderstube, die kleine Hure, und brütete ihre kleinen Bastarde aus. Dabei war das echt kein gutes Material, was sie da weitergab. Granitherz war ein eingebildeter Tölpel, Schieferpelz langweiliger als dem Gras beim Wachsen zuzusehen, Topaspfote eine eingebildete Göre und Gletscherpfote hatte wohl jemand das Hirn weggeblasen wie eine Feder. Von Flohjunges ganz zu schweigen, denn das Junge war schlichtweg irre! Und so einer erlaubten sie immer weiter, Junge zu bekommen...da konnte der Clan ja nur untergehen. Die Halbclanbrut von Regenwind war allerdings auch der Meinung gewesen, dass ihre Gene erhalten bleiben sollten! Nein, nein und nochmals nein! Allerdings musste er zugeben, dass Junge wirklich ganz süß waren...bis sie anfingen zu quietschen und alles vollkackten! Nur konnte man es ihnen eigentlich nicht wirklich übelnehmen.
Erdbeerblatt konnte er ihre Verspätung aber übelnehmen. Wenn sie nicht mal pünktlich sein konnte, um ihrem Vater zu helfen, dann würde sie nie einen Gefährten finden! Das einfältige Ding wartete ja auch einfach ab. Was dachte sie denn? Dass Gefährten vom Himmel fielen, wenn sie ihren dummen Sternenclan danach fragte?! Dass man im Leben etwas bekam, wenn man nichts tat?! Frustriert schnaubte er, als er endlich seine Tochter entdeckte.
Du scheinst jedenfalls den ganzen Tag zu schlafen“, meinte er zynisch, als sie ihn nach seiner Nacht fragte. Da konnte er auch gar nicht anders reagieren, oh ja, das ging nicht. Was hätte er auch sagen sollen?! Ja, es war ausgezeichnet, ich verhungere zwar, aber wenigstens träume ich gut?! Es war ein erbärmlicher Tod, den er nicht verdient hatte. Fand jedenfalls er selbst. Also würde er sich durchbeißen bis zum bitteren Ende, denn der Hunger würde nicht sein Ende sein. Das hatte er entschieden. „Ich jedenfalls dachte schon, du wärst gar nicht wieder aufgewacht. Dann ist mir eingefallen, dass du zu fett zum Verhungern bist“, fügte er an, rümpfte die Nase dabei ein wenig und seine Ohren zuckten. Als Erdbeerblatt dann auch noch meinte, dass sie ihm vielleicht später etwas zu essen bringen könnte, weil andere jagen waren, schnaubte er entrüstet. „Vielleicht solltest du nicht so viel essen, Erdbeerblatt, dann könntest du uns auch was bringen. Regenwind stirbt bald, aber dein Bauch ist kugelrund! Wenn du weiter so frisst, platzt du auf wie eine überreife Frucht! Dass du dich nicht schämst ist mir schleierhaft!“ Der Blick, den er Erdbeerblatt zuwarf, bohrte sich in sie hinein. Er war kein sympathischer Kater, das war ihm wohl bewusst, aber das war er auch nie gewesen und hatte es bestimmt niemals vorgegeben. „Willst du mich durch deine Schande umbringen? Ist es das, was du willst?Damit du endlich durch die Gegend huren kannst wie all die anderen, weil du eine Last losgeworden bist?“ Er schüttelte den massigen Kopf. „Meine eigene Tochter wünscht meinen Tod. Das habe ich nicht verdient“, dramatisierte er weiter, seufzte gekränkt und schob beleidigt den Unterkiefer vor.
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BeitragThema: Re: WindClan Lager   WindClan Lager - Seite 5 EmptySa 16 Okt - 19:31





Erdbeerblatt

4 Jahre & 4 Monde | Kriegerin des Windclans | Tochter von Tamariskenschweif | Tante von Bärenseele | Gefährtin von / / / | Mentorin von / / / | erwartet Junge von Nebelfluch (unbekannt!)

Angesprochen:
·Tamariskenschweif(Aspe)
· 
·
·

Erwähnt: 
· Nebelfluch, Drosselschrei (Ares)
· Ihren verstorbenen Bruder (fiktiv)
· Regenwind (Aspe)
· 

Schummrig war das Licht im Ältestenbau und ihre Augen brauchten Zeit, sich daran zu gewöhnen, während sie zu dem Nest ihres Vaters eilte. Sie wusste, er würde ungnädig sein, weil sie sich so viel Zeit gelassen hatte, bis sie zu ihm kam. Doch sie war nach dem Aufstehen zu Scharfzunge gelaufen, wollte sichergehen, dass ihre ungeborenen Lieblinge wohlauf waren. Die Angst, sie zu verlieren, saß wie eine lästige Zecke in ihrem Nacken und brachte die sonst so ruhige, besonnene Kätzin dazu, unruhig herumzutigern. So sollte Tamariskenschweif sie besser nicht sehen. Sie hatte also Zeit gebraucht, ihre Fassung wieder zu gewinnen, bevor sie sich ihrem geliebten, wenn auch Streitsüchtigen und mürrischen Vater stellte.
Sie konnte sich bereits vorstellen, wie er sie gedanklich verfluchte, doch war die Wirklichkeit wohl noch viel schlimmer, als sich die sanftmütige, freundliche Kätzin vorzustellen vermochte. 
Kaum war sie zu ihrem Vater ans Nest getreten und hatte ihn begrüßt, begann der alte Kater bereits damit, ihr Vorwürfe zu machen. Doch Erdbeerblatt sah darüber hinweg, denn im Grunde hatte Tamariskenschweif ja recht! Seit ihre Trächtigkeit weiter fortgeschritten war, fühlte sie sich häufig müde und erschöpft. Es gab Tage, da konnte sie sich kaum dazu aufraffen, ihr Nest zu verlassen und nur der Gedanke daran, dass ihr Vater einsam und allein im Ältestenbau lag, schenkte ihr die nötige Kraft, sich aufzuraffen und zu ihm zu laufen. Dabei war er doch eigentlich gar nicht allein. Neben dem Kater Drosselschrei hatte er auch noch dessen Gefährtin Schlupfpelz und die Kätzin Regenwind als Baugefährten. Aber es war eben nicht dasselbe. Immerhin waren sie nicht seine Familie und Erbeerblatt war in dem Glauben erzogen worden, einzig und allein zu existieren, um sich um ihren Vater zu kümmern. 
Sie hatte stets alles getan, damit es Tamariskenschweif an nichts mangelte und dabei ihre eigenen Wünsche und Träume zurückgestellt und verdrängt. Ihr Bruder Hirschklaue hatte ihr oft gesagt, sie solle ein wenig mehr an sich selbst denken und dem Alten Flohpelz nicht hinterher räumen wie eine Sklavin. Doch Erdbeerblatt hatte nur gelächelt und gemeint, es würde ihr nichts ausmachen, sich um den gemeinsamen Vater zu kümmern. Tatsächlich stimmte es, doch in letzter Zeit war der Wunsch nach einer eigenen Familie immer stärker geworden. Sie sehnte sich nach jemanden, zu dem sie gehörte und der zu ihr gehörte. Ihr Vater hätte es als Dummheit abgetan, ihr gesagt, so wie sie sich gab und aussehe, würde sich sowieso niemand für sie interessieren. Dabei wusste sie es selbst… Auch Nebelfluch hätte sie niemals beachtet, wenn ihr Bruder nicht sein Freund gewesen wäre. Einer der wenigen, die der Krieger besaß. Und wäre sie nicht so verzweifelt und traurig gewesen, hätte sie auch niemals den Mut gefunden, den zweiten Anführer um diese eine Nacht zu bitten. Nie hätte sie damit gerechnet, dass es Früchte tragen würde, als sie zum ersten Mal etwas für sich selbst einforderte. Obwohl einfordern wohl auch zu viel gesagt wäre, denn sie hatte schüchtern auf ihre Pfoten gesehen und genuschelt wie eine Maus. Kaum zu verstehen war sie gewesen. Freude, Angst und Entsetzen hatten sie gelähmt, als der Kater, den sie schon so lange liebte, tatsächlich einwilligte. Dumm, wie sie war, hatte sie einfach nicht weiter gedacht, denn sie hatte ja mit einer Absage gerechnet. Ihr Vater hatte schon recht. Sie war wirklich ein Hoffnungsloser Fall… 
Natürlich hatte sie anschließend auch auf mehr gehofft… doch Nebelfluch hatte sie seitdem nicht mehr beachtet und die Liste von Gründen weshalb, war in ihrem Kopf immer länger geworden. Er mochte sie nicht. Er hatte nur Mitleid mit ihr gehabt. Es war furchtbar für ihn gewesen. Er ekelte sich vor ihr. Er schämte sich, weil er sich mit ihr eingelassen hatte… Und bei jedem einzelnen Gedanken trug sie allein die Schuld daran, dass er nicht mehr mit ihr sprach. *Als hätte er das vorher getan, du Mäusehirn*, schalt sie sich und gelang dadurch zurück in die Gegenwart. 
Zu ihrem Pech, denn Tamariskenschweif sprach und meinte, dass er geglaubt hatte, sie wäre nicht wieder aus dem Schlaf erwacht, bis ihm eingefallen war, dass sie genug Reserven hatte und schon nicht im Schlaf verhungern würde. Natürlich hatte er viel derbere Worte benutzt und sie öffnete bereits den Mund, um zu erwidern, dass sie erst spät eingeschlafen war, weil sie noch nach den Jungen gesehen hatte, die Bärenseele ins Lager gebracht hatte, als sie es sich anders überlegte. Sie brauchte sich nicht zu verteidigen. Egal was sie sagte, ihr Vater hatte ja Recht. Sie hatte viel zu lange geschlafen und ihn viel zu lange sich selbst überlassen. Es stimmte, wenn er sagte, sie wäre eine schlechte Tochter für ihn. 
Deshalb lächelte sie nur, tat, als hätte sie seine Grausamen Worte nicht gehört und plapperte munter drauf los, dass sie ihm später etwas Nahrung bringen würde. Doch auch dies war ein Fehler von ihr gewesen, denn der Älteste stieß ein entrüstetes Schnauben aus, meinte, dass Regenwind bald sterben würde, weil sie, Erdbeerblatt, offenbar zu viel fraß und rund wie eine Kugel wäre. Getroffen von seinen Worten legten sich die Ohren der Kätzin zurück. Heiße Scham durchzuckte ihren Körper und am liebsten hätte sie sich umgedreht und wäre davon gelaufen. Aber sie wäre wohl nur über ihre Pfoten gestolpert und hätte ihrem Vater erneut Grund zu Spott gegeben. Doch Scham war nicht der einzige Grund, warum sie den Bau verlassen wollte. Sie spürte den Blick Schlupfpelz‘ auf ihrem Fell. Die wissenden Augen der ehemaligen Heilerkatze sahen zu viel und Erdbeerblatt betete, die Älteste würde für sich behalten, was sie zu ahnen schien. Sollte ihr Vater ruhig denken, sie würde zu viel Essen. Alles war besser, als sich seine Tiraden über Junge anhören zu müssen, die sie ohne einen Gefährten aufzog, ja diesen nicht einmal benennen könnte! Im besten Fall würde er ihr vorwerfen, herumzuhuren… im schlimmsten, dass sie sich in einem anderen Clan umgesehen hatte, weil sie hier keiner wollte. Aber wie könnte sie den Vater erwähnen, wenn sie nicht einmal wusste, ob er zu seinen Jungen stehen würde? Das sie ihm egal war, dass wusste sie ja…
“Ich nehme nur meinen Anteil von der Frischbeute.“, miaute sie leise. Bereute die Worte, kaum, dass sie sie ausgesprochen hatte. Sie war wirklich selten dämlich, gab ihrem Vater ein ums andere Mal neues Zündmaterial für seine scharfe, mitunter mehr als grausame Zunge. Dabei fraß sie weniger, als sie durfte. Gab viel von ihrem Anteil ihrem Vater… Doch nun musste sie sich auch um ihre ungeborenen Jungen kümmern. Sie durften nicht leiden. Sie durften nicht hungern. Niemals! Wie stets dachte sie auch hier nicht an sich selbst. 
Sie hoffte, ihr Vater würde sich beruhigen, doch sie hätte es besser wissen müssen. Wenn Tamariskenschweif erst einmal anfing, konnte ihn an Dramatik kaum jemand übertreffen. Erdbeerblatt warf einen verlegenen Blick auf Schlupfpelz und Drosselschrei. Die Älteste fuhr mit der Zunge über das schwarzbraune Fell ihres Gefährten, während dieser aufmerksam und interessiert das Schauspiel verfolgte, welches Erdbeerblatt und ihr Vater boten. Am liebsten hätte sie sich in Luft aufgelöst. Doch als Tamariskenschweif meinte, dass sie wohl versuchen würde, ihn umzubringen, um herumzuhuren, fuhr ihr Kopf zu ihm herum und ihr Kiefer klappte herunter. Sie gab mit Sicherheit ein sehr dümmlich wirkendes Bild ab. Doch für einen Moment fühlte sie sich schrecklich ertappt und sie hatte das Gefühl, die Jungen in ihrem Bauch würden sich bewegen und sie zusätzlich daran erinnern, wie schamlos sie sich angeboten hatte… Schnell schloss sie den Mund und trat näher zu ihrem Vater, drückte ihre Nase an seine Wange und leckte ihm über die Ohren. “Du weißt doch, dass das nicht stimmt.“, schnurrte sie liebevoll, versuchte, ihn zu besänftigen. “Nichts ist mir wichtiger als dein Wohlbefinden. Ich werde dich niemals allein lassen und immer für dich da sein.“ Sie glaubte fest daran, was sie sagte. Meinte es ernst. Doch ein kleiner Teil in ihr schrie wütend auf. Erinnerte sie verärgert an ihre ungeborenen Jungen, die schon jetzt einen sehr großen Teil ihres Herzens einnahmen. Mit einem Ohrenschnippen schob sie ihn beiseite. Ihr Vater roch Zweifel und Unsicherheit. Sie gab ihm schon genug Stoff zum Zünden und sollte sich hüten, ihm weitere zu geben.
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BeitragThema: Re: WindClan Lager   WindClan Lager - Seite 5 EmptyDi 19 Okt - 0:00

Tamariskenschweif
Ältester | Großvater von Bärenseele, Vater von Erdbeerblatt | 10 Jahre 2 Monde
ERWÄHNT: Windherz, Windstern, Nebelfluch, Ammernschlag
ANGESPROCHEN: Erdbeerblatt, Schlupfpelz, Drosselschrei (die beiden letzten ignoriert er eh...)

Im Leben gibt es nichts Ehrenvolleres als den Tod im Dienste des Clans. Das war das Prinzip, nach dem er gelebt hatte, nach dem er seine Jungen erzogen hatte und bis heute lebte. Niemals hatte er diesen Grundsatz infrage gestellt. Denn hätte er das getan, wäre seine ganze Welt ins Wanken geraten und möglicherweise unter der Erkenntnis zerbrochen.
Es hatte ihn damals hart getroffen, als er nicht gestorben war. Ein Teil von ihm war froh darüber, doch blieb ihm nun jeglicher Heldentod verwehrt. Das, was er getan hatte, hatte den Anführer gerettet und ihm Ehre eingebracht, doch waren die, die sich daran erinnerten, inzwischen zahllos unterlegen. Die meisten sahen in ihm nur einen übellaunigen alten Kater, der anderen das Leben zur Hölle machte. Das wusste er und eigentlich war es ihm auch egal. Dennoch ärgerte es ihn, dass die jüngeren Generationen gar nicht mehr daran dachten, was für Opfer die Älteren gemacht hatten! Er hatte sein ganzes Leben im Ältestenbau verbracht, nun, jedenfalls beinahe. Es war nicht das Leben, was er hatte haben wollen, aber es war das, was er bekommen hatte. Eine Gefährtin, schwach wie ein laues Lüftchen, welche ihm eine Tochter und einen Sohn geschenkt hatte. Ein prächtiger Sohn, ja, jedenfalls beinahe. Er hatte Makel besessen, die der Tod gerade so wieder reingewaschen hatte. Erdbeerblatt...nun, da hatte Tamariskenschweif aufgegeben. Sie würde niemals den Heldentod sterben, sie war feige wie eine Maus und würde niemals etwas tun. Eigentlich war sie nichts weiter als eine Schande. Aber wenigstens kümmerte sie sich um ihn. Wenn auch dürftig, denn sie war mal wieder zu spät. Viel zu oft in letzter Zeit, ihre Disziplin ließ zu wünschen übrig. Dabei wusste sie doch, dass er nicht austreten konnte, wenn sie nicht kam! Niemals würde er sich die Blöße vor seinen Baugefährten geben, dass er ins Nest machte, aber er brauchte verdammt nochmal Hilfe beim Aufstehen! Seine zertrümmerte Hüfte war nicht gut geheilt, das wusste er, und die letzte Heilerin – auch wenn Kätzinnen normalerweise einfach nur dummschwätzige Närrinnen waren – hatte seine Schmerzen zwar etwas lindern können, aber sie waren noch da. Sie konnte nichts dafür, dass ihre Vorgänger und Nachfolger versagten, aber es waren schönere Zeiten gewesen mit Windherz. Nicht, dass er freundlich zu ihr gewesen wäre, aber sie hatte irgendwas mit seinem vermaledeiten Rücken gemacht, dass es nicht so wehtat! Natürlich hatte er dabei gezetert und sie beleidigt, so war er eben! Aber die Heilerin hatte ihn verstanden...vielleicht, weil sie selbst niemals Kriegerin hatte werden können. Armes Mädchen...ihre Mutter Lichterträne hatte sie damals nicht retten können, er erinnerte sich noch gut an die großen Tränen in den Augen der schlanken Kätzin...während der Anführer, ihr werter Bruder, es sich nicht hatte anmerken lassen wollen. Aber Tamariskenschweif war nicht doof! Er hatte es gesehen. Aber wenigstens hatte Windstern zu verbergen versucht. Anders als sein eigener Sohn, der Rotz und Wasser heulte! Diese Schande lastete noch heute auf ihm! Dennoch...ein Teil von ihm wünschte sich, dass er seinen Sohn noch einmal sehen könnte! Er erinnerte sich daran, dass Hirschklaue nach einem Dachsangriff als tot gegolten hatte – er selbst hatte damals gesagt, sein Sohn habe Recht daran getan, dass er einen guten Tod gestorben war. Erdbeerblatt hatte ihn vor Verzweiflung als herzloses Monster bezeichnet, ehe sie heulen ging. Doch zu seiner eigenen Schande musste er gestehen...er selbst hatte geheult. Hemmungslos! Er war damals allein im Ältestenbau gewesen, daher hatte es wenigstens niemand gesehen...und dann war es auch noch umsonst gewesen! Sein Sohn hatte überlebt. Damals. Vielleicht hätte er lieber dann sterben sollen. Ohne all diesen ehrlosen Dreck an seinen Pfoten, der in seinen letzten Monden dort klebengeblieben war. Aschenfall war nichts weiter als ein Sündenfall, sie hatte ihn hintergangen und ihn in den Tod getrieben! Wenigstens lebte auch sie nicht mehr, diese graue kleine Hure!
Natürlich wusste Tamariskenschweif, dass er ihr und seinem Sohn Unrecht tat. Vielleicht war es auch die Wut über seinen eigenen Stolz, dass er diese minderwertige Beziehung nicht erlaubt hatte, denn dann wäre sein Sohn vielleicht noch am Leben.
Erdbeerblatt jedenfalls war am Leben und fraß sich fett. In diesen Zeiten beinahe unmöglich! Wäre es nicht so abwegig gewesen, ja, da hätte er ja fast geglaubt, sie würde Junge tragen. Aber wer wollte schon seine Tochter?! Ein Gehirn wie eine Fliege, fett wie eine Qualle und so fanatisch, dass es einfach nur abstoßend war. Dass er selbst sie klein hielt, damit sie ihn ja niemals verlassen möge, das wären die letzten Worte oder Gedanken, die er zugegeben hätte. Denn im Grunde war es genau so: er hatte Angst. Er hatte Angst, dass sie sich von ihm abwenden würde. Er liebte sie, von ganzem Herzen und er wünschte ihr das Beste! - solange das bedeutete, dass sie sich weiterhin nur um ihn kümmerte.
Er sah genau, dass sie etwas sagen wollte, als er sie auf ihre Verspätung hinwies, Doch das dumme Ding lächelte seine Worte einfach weg! Sie hatte ein ebenso dickes Fell wie ihr Bauch fett war! Er wusste nicht genau, warum er sie immer so lange triezte, bis sie eben doch weinen ging, aber er würde es auch nicht ändern. Er war eben so, musste sie mit leben! Die Verbitterung war über sein ganzes Leben lang gewachsen, sodass sie heute den größten Teil seines Herzens einnahm. Er schnaubte nur, sagte aber nichts mehr dazu. Brauchte er auch nicht, denn sie begann gleich damit, ihn weiter zu ärgern! Was machte das faule Mäusehirn nur den lieben langen Tag über?! Gräser flechten?!
Als Tamariskenschweif nun meinte, dass Regenwind wegen ihr bald sterben würde, wurde Erdbeerblatt sichtlich verlegen und meinte, sie nehme nur ihren Anteil. „Mehrfach oder was?! Immerhin nehmen alle ab, nur du wirst fetter!“, gab er zurück und betrachtete sie, wie sie so dämlich dasaß. Oh, wie hatte das Leben ihn doch gestraft! Und er zerging auch sogleich in dieser Dramatik, indem er ihr vorwarf, ihn loswerden zu wollen und sich seinen Tod zu wünschen. Bei Gott! Er hätte es verstanden! Doch sie würde schweigen wie immer!
Als sie zu einer Antwort ansetzte, verdrehte er die Augen und äffte die Maulbewegungen beim Sprechen nach. Bla bla bla....sollte sie doch sagen, was sie wollte, früher oder später würde sie ihn enttäuschen! Das wusste er! Doch er wusste nicht, wie nah dieser Moment bereits gekommen war...
Halt da keine Maulaffen feil! Bist du hier um dummes Zeug zu reden oder hilfst du mir endlich auf?!“, blaffte er sie an und betrachtete sie aus zusammengekniffenen Augen. Was für eine Schande es doch war, nicht allein aufstehen zu können! Natürlich hätte er Drosselschrei oder seine ehrlose Gefährtin fragen können, aber von dieser Idee hielt er nichts. Absolut gar nichts! Eine Heilerin, die das Gesetz brach, gehörte in seinen Augen verdammt und sollte bestimmt nicht normal im Clan weiterleben! Und ihre Brut lebte auch noch, jedenfalls ihre Enkel! Nebelfluch war abscheulich hässlich und Ammernschlag überaus dramatisch, was er gar nicht mochte! Dass er selbst einen gewissen Hang zur Dramatik hatte, war da ja etwas völlig Anderes.
Hätte er geahnt, dass Erdbeerblatt genau in diesen Kater verliebt war, von ihm Junge erwartete und auf eine Beziehung hoffte...so hätte es ihm vielleicht den Rest gegeben. Nebelfluch war schon als Freund für Hirschklaue nicht optimal und unwürdig gewesen, aber als Gefährte seiner Tochter?! Auf keinen Fall! Andererseits hätte es auch schlimmere Möglichkeiten gegeben...viel schlimmere. Windstern, das hätte ihm zugesagt, immerhin war er ein ehrbarer Anführer, aber da war Erdbeerblatt wie immer zu dumm für gewesen. Sie war eine Schande! Eindeutig war sie das.
Er spürte die Blicke auf sich, starrte die Gefährten an, denen er insgeheim ihr Glück neidete, und schnaubte. „Was glotzt ihr so?! Schert euch um euren eigenen Kram!“ Genervt sah er zu Erdbeerblatt, die sich erst jetzt in Bewegung setzte. Verdammt, wie lange sie dafür immer brauchte! Die Kriegerin stellte sein Hinterbein und stützte ihn, ächzte aber von Tag zu Tag mehr, während sie ihn hochdrückte. Endlich im Stehen streckte er die Beine ein bisschen, was ihm den gewohnten Schmerz durch die Glieder schießen ließ. „Eine Schande, dass wir außer Windherz niemals einen guten Heiler hatten!“, murrte er gut hörbar, um Schlupfpelz noch einen mitzugeben, ehe er loshumpelte. „Was denkst du? Dass ich jünger werde, während ich warte?!“, fuhr er seine Tochter an, die nicht sofort loslief, sondern wie gewohnt wartete bis er sich bewegte. Und wie jeden Tag musste er etwas dazu sagen. Immerhin stand nun sein allmorgendlicher – heute wohl eher mittäglicher – Spaziergang um das Lager an. Er hielt sich ja schließlich fit! Und außerdem wäre es ihm peinlich, wie die anderen Ältesten nur zur Schmutzstelle zu laufen, um sich dort zu erleichtern! Er war besser als sie, immerhin hatte er den Anführer gerettet!
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BeitragThema: Re: WindClan Lager   WindClan Lager - Seite 5 EmptyDo 21 Okt - 15:06





Erdbeerblatt

4 Jahre & 4 Monde | Kriegerin des Windclans | Tochter von Tamariskenschweif | Tante von Bärenseele | Gefährtin von / / / | Mentorin von / / / | erwartet Junge von Nebelfluch (unbekannt!)

Angesprochen:
·Tamariskenschweif(Aspe)
·
·
·

Erwähnt:
· Nebelfluch. Drosselschrei (Ares)
· Ihren verstorbenen Bruder (fiktiv)
· Bärenseele (Aspe)
·

Die werdende Königin ahnte nichts davon, wie sehr ihr Vater unter der Vergangenheit litt, wie sehr sie ihn verbittert hatte. Wie sollte sie auch? Tamariskenschweif sprach nicht über seine Gefühle, es sei denn, er konnte sie damit verletzen und beleidigen. Vielleicht wäre es Erdbeerblatt jedoch möglich gewesen, einen Teil von dem zu verstehen, was den Ältesten ausmachte. Warum er so war, wie er war. Doch würde sie jemals davon erfahren? Vermutlich nicht. Sie hatte sich damit abgefunden. So war ihr Vater eben.
Es gab nur wenige Momente, wo sie ihre Gefühle nicht unter Kontrolle hatte und dem Ältesten an den Kopf warf, was sie dachte. Einst, als Hirschklaue für tot erklärt wurde, nach einem Dachangriff. Die Worte des alten Katers, dass sein Sohn recht daran getan hatte, einem guten Tod zu sterben… Sie war fassungslos gewesen und hatte ihn als Herzloses Monster betitelt. Hinterher hatte es ihr leid getan, ließ sich nicht rückgängig machen, doch war es in ihren Augen die Wahrheit gewesen. War es immer noch! Natürlich hatte Hirschklaue damals überlebt, leider hatte er kein zweites Mal so viel Glück… Jetzt war nur noch sie da. Und manchmal glaubte sie, ihr Vater warf ihr vor, dass sie am Leben war und ihr Bruder nicht. Vermutlich hätte er viel lieber, wenn sie gestorben wäre.
Sie verstand nicht, warum sie ihrem Vater einfach nichts recht machen konnte… Egal was sie tat, egal was sie sagte, immer fand er einen Grund, sie kritisieren und beleidigen zu müssen. Er warf ihr Dinge vor, die weder wahr noch gerecht waren und es tat ihr unendlich weh, so herablassend von ihm behandelt zu werden. Dabei wollte sie doch einfach nur, dass er stolz auf sie wahr… sehnte sich nach einem Lob von ihm, welches niemals kommen würde. Doch wie stets, wollte sie immer das Unmögliche.
Erdbeerblatt musste kämpfen, um die Tränen zu unterdrücken, zwang sich stattdessen zu einem Lächeln. Wie immer… Aber wenigstens hatte ihr Vater dadurch kein neues Material für seine Wut und er stieß ein genervtes Schnauben aus. Besser als Worte.
Doch seine folgende Aussage war nicht minder schlimm und Erdbeerblatt wandte den Kopf nach unten, blicke auf ihre Pfoten, sagte nichts mehr. Traute in diesem Moment ihrer Stimme nicht. Sie wurde immer fetter… War es für Tamariskenschweif wirklich so unvorstellbar, dass ihr voller werdender Umfang anderen Ursprungs war, als essen? Wie sehr es schmerzte, dass er so wenig von ihr hielt. Sie so wenig liebte. Manchmal fiel es selbst ihr schwer, sich um den zänkischen Ältesten zu kümmern… Obwohl sie ihren Vater liebte und nur das Beste für ihn wollte, war der Umgang nicht immer leicht. Vor allem jetzt, wo sie ein Geheimnis hütete, welches ihr Tonnenschwer auf der Seele lastete. In ihrem ganzen Leben hatte sie ihrem Vater nie etwas verschwiegen, war immer offen und ehrlich gewesen, was nicht immer zu ihrem Vorteil gereicht hatte. Aber ihre Trächtigkeit war eine Sache, über die zu reden ihr schwer fiel. Sie hatte keine einzige Freundin im Clan, war fast ausschließlich damit beschäftigt, Tamariskenschweif bei Laune zu halten. Nicht, dass sie es bereute, aber sie wünschte sich doch, sie wäre ein wenig mehr bedacht darauf gewesen, Zeit mit ihren Clangefährten zu verbringen. Nun stand sie hier. Tamariskenschweif und Bärenseele die einzigen, die ihr nahe standen. Zwar hatte sie sich auch mit Aschensturm und den anderen ältesten unterhalten, aber immer war ihr Vater anwesend gewesen, der seine abfälligen Kommentare nie für sich behalten hatte, sodass sie damit begonnen hatte, nur noch das nötigste zu anderen zu sagen.
Was vermisste sie ihren Bruder Hirschklaue… Obwohl dieser im Allgemeinen sehr kühl gewesen war, hatte sie gewusst, dass er stets ein offenes Ohr für sie gehabt hatte. Er fehlte ihr so sehr. Die Gespräche mit ihm, die Ratschläge, die er ihr gab, sogar die Kritik, mit der er nicht sparsam war. Dabei jedoch nie grob oder beleidigend, wie der gemeinsame Vater.
Erdbeerblatt zuckte zusammen, als Tamariskenschweif sie anfuhr, ob sie ihm nun endlich aufhelfen würde oder ob sie die ganze Zeit eine Platzverschwendung sein wollte. “Natürlich helfe ich dir auf.“, miaute sie sanft, ein krasser Gegensatz zu der lauten, beleidigenden Art ihres Vaters. Doch bevor sie ihm helfen konnte, fuhr der Kater seine beiden Baugefährten an, dass sie nicht glotzen, sondern sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern sollten. Entschuldigend blickte Erdbeerblatt zu Drosselschrei und Schlupfpelz. “Er meint es nicht so, er hat nur nicht gut geschlafen.“, miaute sie, versuchte instinktiv, die Worte ihres Vaters zu entschuldigen und ihn in ein besseres Licht zu rücken. Dabei waren seine Baugefährten die Eskapaden des Ältesten ja gewöhnt und kannten ihn sogar schon deutlich länger als sie selbst. Aber er war eben ein Teil von ihr und sie hatte das Gefühl, ihn beschützen zu müssen. Egal, wie schlecht er sie auch behandelte. Obwohl schlecht behandeln ja nun auch nicht stimmte. Er zählte ihr nur einfach ihre Schwächen auf, damit sie daraus lernen und wachsen konnte. Sie übersah die Wahrheit dabei geflissentlich, denn man konnte über den Kater sagen was man wollte, er hatte sie nie körperlich gezüchtigt. Nicht, dass es durch seine harten Worte besser wurde…
Als Tamariskenschweif sich dann mühsam erhob, tapste sie zu ihm und richtete ihm das Hinterbein aus, wuchtete ihn hoch. Dabei ächzte sie leise. Die Bewegung fiel ihr deutlich schwerer, als noch vor kurzer Zeit. Die Jungen schränkten sie bereits jetzt ein… Vielleicht sollte sie mit Bärenseele sprechen und ihm von der Trächtigkeit erzählen. Ihr Neffe könnte ihr vielleicht mit seinem Großvater helfen, bis sie selbst wieder in der Lage dazu wäre. Ohne das zusätzliche Gewicht in ihrem Bauch. Doch sie hatte auch Angst vor Bärenseeles Reaktion… Warum, das wusste sie nicht. Sie war wirklich ein Feigling…Wie lange wollte sie warten, um mit der Neuigkeit herauszuplatzen? Bis sie in den Wehen lag und die Jungen ihr die Entscheidung abnahmen? Nein… das wollte sie weder ihren Kleinen, noch ihrer Familie antun. Wie würden sie sich fühlen, wenn Erdbeerblatt es nicht von sich aus erzählte?
Beinah hätte sie wegen ihres inneren Monologs verpasst, dass ihr Vater bereit war, loszugehen. Oder besser gesagt, sie hatte es verpasst und wurde von ihrem Vater angefaucht, dass er nicht jünger werden würde. “Ich… Ich war in Gedanken, es tut mir leid.“, miaute sie verlegen. Entschuldigte sich, obwohl sie nichts falsch gemacht hatte und legte leicht die Ohren zurück, als Tamariskenschweif dann auch noch Schlupfpelz beleidigte. Die Älteste nahm es jedoch offenbar mit Humor, hörte überhaupt nicht hin und fuhr in Seelenruhe damit fort, das Fell von Drosselschrei zu putzen. Sie verspürte einen Anflug von Neid und konnte nicht umhin sich vorzustellen, dass sich Nebelfluch und sie in derselben Situation befinden könnten. Seite an Seite, gemeinsam mit ihren Jungen. Sie schnurrte bei diesem Gedanken leise, war ganz in ihrer Phantasie gefangen und konnte sich nur mühsam von ihrer Wunschvorstellung lösen und sich auf das hier und jetzt konzentrieren.
So verließ sie, noch nicht wieder zur Gänze in der Realität angekommen, gemeinsam mit ihrem Vater den Ältestenbau, lief dicht neben ihm, um ihm gegebenenfalls Halt zu geben, sollte er die Balance aufgrund seiner Hüfte verlieren.
Mit den Augen suchte sie das Lager ab, hoffte, dass Nebelfluchs Patrouille inzwischen zurückgekehrt war und sie einen Blick auf ihn erhaschen könnte. Sie wusste, dass sie so langsam mit ihm reden sollte… es eigentlich sogar musste. Aber sie fand immer wieder eine Ausrede, warum es grade nicht möglich war. Meist schob sie ihren Vater vor, dafür schämte sie sich. Während sie nun nach dem zweiten Anführer suchte, übersah sie einen Stein, der vor den Pfoten ihres Vaters aus dem Boden emporragte und diesen ins Stolpern bringen könnte, wenn der Sternenclan nicht Mitleid mit Erdbeerblatt hätte und die Pfoten ihres Vaters sicher hinüberlenken würden.  






Schlupfpelz

11 Jahre 6 Monde | Älteste des Windclans | Großmutter von Nebelfluch, Ammernschlag, Blitzflug & Wisperwind | Urgroßmutter von Schwanenjunges, Taubenjunges, Hirschjunges & Igeljunges | Gefährtin von Drosselschrei [/td]

Angesprochen:
· Drosselschrei (Ares)
·
·
·

Erwähnt:
· Tamariskenschweif, Ammernschlag, Windstern(Aspe)
· Aschensturm (Ares) und ihre Jungen 
·
·

Die weiß-schwarze Kätzin lag in ihrem Nest im Ältestenbau und hatte die Augen geschlossen. Sie spürte das warme, raue Fell ihres Gefährten an ihrem und seine Nase, die sich in ihren dichten Pelz drückte, während er schlief.
Sie hob ein Lid und schielte zu ihm, sah das sanfte Heben und Senken seines Körpers, gelegentlich zuckte er. Vermutlich träumte Drosselschrei von seiner Zeit als Krieger, von der Jagd oder vom Kämpfen oder wie er sich mit den gemeinsamen Jungen beschäftigt hatte. Im Gegensatz zu ihr, die zum damaligen Zeitpunkt nicht zu ihren Jungen stehen durfte, war er immer für die Kleinen da gewesen. Oft hatte sie, halb verborgen im Schatten des Heilerbaus, zugesehen, wie er mit ihnen spielte. Wie sie sich an ihn festgekrallt hatten und er laut röhrend durchs Lager stapfte und für sie den Dachs mimte. Wie sehr hatte sie sich danach gesehnt, zu ihnen zu gehen. Ihnen zu sagen, dass sie ihre Mutter war… Doch sie war die einzige Heilerin gewesen und hatte ihr Pflichtgefühl dem Clan gegenüber über ihre Wünsche, Träume und über die Katzen gestellt, die sie über alles liebte. Es war eine einsame Zeit für sie gewesen. Eine Zeit voller Sehnsucht und Schmerz.
Sie wurde aus ihren Gedanken über die Vergangenheit gerissen, als ihr Gefährte im Schlaf leise grunzte. Ihre Mundwinkel hoben sich zu einem zärtlichen Lächeln. Sie war glücklich. Sehr glücklich. Schlupfpelz liebte Drosselschrei. Sie liebte ihn noch wie am ersten Tag und die Trennung von ihm, die sie einst selbst verschuldete, hatten ihre Gefühle nicht abgeflaut, sondern noch stärker gemacht.
Nicht einen Tag hatte sie bereut, seit sie ihre Beziehung öffentlich gemacht hatte. Jedes tuscheln, jeder strafende Blick voller Unverständnis, jede offene Feindseligkeit, die sie hatten erdulden müssen, war es wert gewesen, an seiner Seite sein zu können. Sie bereute nur, dass sie diesen Schritt nicht früher hatte gehen können. Sie hatte ihre eigenen Jungen nur aus der Ferne sehen können und einen weiteren Wurf hatte es nicht gegeben. Sie hatten es probiert, doch es hatte nie geklappt. Vielleicht war es die Strafe des Sternenclans für ihren Verrat. Sie hatte es akzeptiert, sie hatte ja immer noch ihren Gefährten. Seit nun schon so langer Zeit ein wichtiger Teil ihres Lebens.
Manchmal lag sie des Nachts stundenlang wach, nur, um Drosselschreis Atmung zu überwachen. Jedes Mal, wenn diese für einige Herzschläge aussetze, rissen eisige Krallen an ihr und die Angst, ihn zu verlieren, lähmte sie.
Es waren diese Augenblicke, die ihr nur allzu deutlich machten, warum ein Heiler weder Gefährten noch Junge haben sollte. Im Angesicht einer Entscheidung, wem sie helfen sollten, würden sie sich stets für ihre Familie entscheiden. So war es mit der Liebe eben. Selbst, wenn eine andere Katze ihre Hilfe viel dringender benötigte. Genau dies sollte und durfte einfach nicht sein. Und ebendies war auch der Grund, warum eine Anführerin keine Jungen haben sollte. Kater waren da anders, sie trugen den Nachwuchs nicht in sich, hatten zwar eine Bindung zu ihnen, aber könnten niemals nachvollziehen, wie es einer Königin erging.
Leise seufzte sie und leckte ihren Gefährten über den Nacken, was diesen offenbar aus seinem Schlummer riss, denn er streckte sich, drückte sie dabei fast aus dem Nest.
“Hey. Mach dich nicht so fett, du Fellball.“, miaute sie belustigt, während sie versuchte, ihn mit einer Pfote zur Seite zu schieben. Das vom Schlaf zerknautschte Gesicht ihres Gefährten blickte sie an und seine gelben Augen betrachteten sie. Ihr wurde warm ums Herz und sie schnurrte. Er sah sie noch immer so an, als hätte sie sich seit ihrer Jugend nicht verändert.
Sie war für jeden Augenblick dankbar, den sie an seiner Seite verbringen konnte, denn das Schicksal hätte ihn ihr beinah entrissen. Wie gestern war es in ihrer Erinnerung, als Drosselschreis Blick abwesend wurde und er einfach umfiel, die Kontrolle über seine Gliedmaßen verlor. Es waren schreckliche Augenblicke, gar schreckliche Monde die darauf folgten. Sie kauerte beinah pausenlos bei ihrem Gefährten, wollte ihn nicht aus den Augen lassen aus Angst, er könne verschwinden, wenn sie sich von ihm abwandte. Als ehemalige Heilerin wusste sie, wie schnell es gehen konnte.
Ammernschlag war diejenige, die sie immer und immer wieder aus dem Bau gelockt hatte. Sie zum Fressen überredete oder sie dazu verführte, die Jungen von Blitzflug in der Kinderstube zu besuchen. Ohne ihre Enkelin hätte sie den Bau vermutlich nicht mehr verlassen und wäre in Sorge und Selbstmitleid versunken. Nicht, dass sich Nebelfluch nicht gekümmert hätte… aber der Kater hatte sich einfach nur stumm neben das Nest seines Großvaters gesetzt und sie mit diesem stoischen Ausdruck, der ihm zu eigen war, angeblickt. Es brach ihr jedes Mal das Herz, wenn sie die beiden Geschwister betrachtete. Noch immer ist es für sie schwer zu fassen, dass ihr Sohn dafür gesorgt hatte, dass sie so wurden. Was für eine Erleichterung, dass Blitzflugs Junge, die nun ohne Mutter aufwachsen mussten, einen Vater hatten, der sie liebte und zu guten, treuen Kriegern erziehen würde. Blieb nur zu hoffen, dass sie durch Aschensturm nicht die selben Verhaltensweisen an den Tag legten, wie deren eigene Jungen… Vor allem Granitherz, Gletscherpfote und Topaspfote waren mitunter unausstehlich. Zu Schieferpelz und Flohjunges wollte sie sich kein Urteil bilden. Letzter wuchs vielleicht noch aus seinem seltsamen Verhalten heraus. Schieferpelz war einfach nur… da.
Da betrat die Kätzin Erdbeerblatt den Bau und trat zum Nest ihres Vaters Tamariskenschweif. Sofort ging die Tirade los und Schlupfpelz überkam Mitleid mit der rundlichen Katze.
Sie war ein liebes Kind für den alten Griesgram, konnte diesem allerdings nichts recht machen. Trotzdem opferte sie sich förmlich für ihn auf und vergaß dabei, selbst zu leben. In dieser Hinsicht hatte der alte Kater recht. Seine Tochter würde niemals dauerhaft jemanden finden, wenn sie nicht ein wenig stärker am Leben teilnahm. Obwohl sie sich nicht sicher war, ob Tamariskenschweif dies überhaupt wollte.
Schlupfpelz‘ Blick lag auf der Kätzin, als ihr Vater ihr vorwarf, zu viel zu fressen. Doch die gerundeten Flacken sahen nicht nach fett aus, sondern schienen anderen Ursprungs zu sein. Gab es doch jemanden in ihrem Leben? Sie wüsste nicht, wer es sein sollte, hatte die Kätzin mit niemanden im Lager gesehen. Doch stand es nicht ihr zu, darüber zu berichten. Wenn Erdbeerblatt soweit war, würde sie hoffentlich mit ihrem Vater reden. Nicht, dass dieser noch damit überrascht wurde, wenn seine Tochter in den Wehen lag…
Die Kätzin begann, das Fell ihres Gefährten zu waschen, während dieser mehr als interessiert dem Gespräch zwischen Erdbeerblatt und Tamariskenschweif folgte.
Ihr graute es bereits vor dem Geläster der beiden Kater, welches später Gewiss folgen würde. Obwohl sie sich häufig zankten wie die Jungen, saßen sie ebenso häufig einträchtig zusammen und beklagten sich über alles. Das „neumodische“ Leben im Clan, das Wetter, die Beute, die Kätzinnen, die Jungen, Zecken und Flöhe, das lasche Kriegertraining, die faulen Schüler, die unfähigen Heiler, ihre Nichtsnutzigen Jungen und Enkel… Manchmal war auch sie selbst dran, wenn Drosselschrei sich darüber beklagte, dass sie ihn wie einen Invaliden behandelte… nur um später zu ihr zu kommen und sich zu entschuldigen, dass er es nicht so gemeint hatte und gerne von ihr betütelt wurde. Natürlich wusste sie es und nahm es einfach hin. Sollte ihr Gefährte ruhig denken, dass er bei ihnen in der Beziehung das Sagen hatte. Sie wusste es besser.
Ihr Mundwinkel zuckten belustigt, als Tamariskenschweif die Blicke bemerkte, die ihm zugeworfen wurde und verärgert keifte, dass sie nicht so glotzen sollten. Sie ignorierte die Beleidigung in ihre Richtung, solche Sprüche war sie zur genüge gewöhnt, weder verletzte es sie, noch nahm sie es persönlich. Sie war im reinen mit sich selbst. Sie stand zu hundert Prozent hinter Entscheidungen, die sie traf. Auch die Aussage mit den unfähigen Heiler ignorierte sie. Hätte er sich damals an die Ratschläge der Heiler gehalten, wäre es heute vielleicht nicht so schlimm. Aber er war schon immer ein unausstehlicher Besserwisser gewesen. Obwohl sich dies auch ihr eigener Gefährte zuschulden kommen ließ. Drosselschrei hatte sich noch immer nicht ganz erholt und sie glaubte auch nicht, dass er es noch tun würde. Sein Gang war holprig, der Kopf schief und wenn er sprach, hatte seine Zunge ein Eigenleben. Trotzdem ließ er es sich nehmen, durchs Lager zu stolzieren und jedem vorzuschreiben, was diejenige Katze besser machen könnte. Anstrengend und Arrogant war er wie eh und je… und selbst das liebte sie an ihm. Liebe machte wirklich blind…
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Aspentau
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BeitragThema: Re: WindClan Lager   WindClan Lager - Seite 5 EmptyDo 21 Okt - 20:00

Schieferpelz
Krieger | Sohn von Aschensturm, Bruder von Granitherz, Gletscherpfote, Topaspfote und Flohjunges | 20 Monde
ERWÄHNT: Aschensturm, ihre Jungen, Tupfenpelz, Granitherz, Windstern, Scharfzunge
ANGESPROCHEN: Schemenglanz

Der graue Kater hatte heute noch nicht wirklich etwas geleistet. Aber er hatte es wenigstens versucht...immerhin musste seine Mutter dringend etwas essen. Sie war mager und an ihrem Bauch lagen zu viele Jungen. Anders als sein großer Bruder verstand er selbst aber, dass es sein musste. Aschensturm würde es sich unmöglich verzeihen können, wenn wegen ihr Junge sterben würden. Deshalb unterstützte er sie – auch wenn es ihm lieber wäre, Dünenrauch hätte die zusätzlichen Jungen. Aber die Mutter hatte ja hier geschrien, weil sie sie unbedingt haben wollte! Nur, weil sie nicht wieder in den Ältestenbau wollte, da war er sich sicher. Gut, er konnte es verstehen, nicht ein einziger Ältester war wirklich...ein Freund für seine Mutter. Tamariskenschweif maulte den ganzen Tag und scheuchte seine dickliche Tochter durch die Gegend, Drosselschrei murrte nicht weniger, außer wenn seine heilige Gefährtin in der Nähe war, die wiederum auch allen immer nur kluge Ratschläge gab. Regenwind war in Ordnung, aber sie war eigentlich immer nur bei ihrer Tochter, seit diese Junge hatte.
So viele Jungen. Aber so wenig Nahrung. Es waren schon zu viele verhungert, weil das Territorium nicht mehr hergab. Alle Versuche waren gescheitert. Alle waren sie ratlos – Scharfzunge, Windstern...ihnen wurde vom Sternenclan was über einen Fluss oder so gesagt, der sie retten würde. Tja, deswegen hatte Wieselpfote sich wohl reingestürzt. Ein Drama folgte dem anderen. Manche verhungerten, andere flohen oder ließen nur die im Stich, die sie liebten. Unwillkürlich kam ihm Haselmond in den Sinn, die von Rotpfote verlassen worden war. Natürlich, sie war nicht seine leibliche Mutter...aber Schieferpelz verachtete den Kater dennoch zutiefst. Diese Kriegerin hatte alles für ihn aufgegeben, hatte ihn umsorgt und geliebt und was sonst noch alles...und wenn es schwer wird, dann haut er ab? Und lässt sie einfach im Stich? Gut, dass der Kater den Clan verlassen hatte...denn ansonsten hätte Schieferpelz ihn wohl fortgejagt. So treuloses Gesindel würde den Clan nur unnötig schwächen und wertvolle Ressourcen vergeuden. Nein, es war schon gut, dass er weg war...aber er hinterließ Katzen, die ihn geliebt hatten. Haselmond und auch Federpfote, die Tochter Windsterns. Da Rotpfote ohnehin keine reine Clankatze war, war es ohnehin besser, denn die Tochter des Anführers mit einem Streuner?! Wäre es nicht Haselmond gewesen, die ihn angeschleppt hätte, und hätte er nicht Rotstern geglichen, niemand hätte den ätzenden kleinen Neunmalklug behalten wollen.
Doch es war, wie es war. Und sie mussten damit leben, dass es die falsche Entscheidung gewesen war, den Kater bleiben zu lassen. Es tat ihm leid, wenn er Haselmond sah, denn sie verströmte eine ungeheure Traurigkeit...obgleich ihre seltsamen milchigen Augen leer waren wie der Frischbeutehaufen.
Der Krieger hatte es versucht, aber nichts gefunden. Er schämte sich ein wenig, sodass er nicht direkt zu seine Mutter gehen wollte. Immerhin hatte er versagt und ihr nichts erjagen können, sodass er wohl wieder nichts für sie tun konnte. Schieferpelz war das Junge, was am wenigsten Zeit mit der gemeinsamen Mutter verbracht hatte. Geboren, nur wenige Monde nach Granitherz, hatte er seine Mutter nicht wirklich für sich gehabt. Dazu kam der schlechte Zustand der Mutter, weswegen er sich an Granitherz orientiert hatte. Ob das nun die beste Entscheidung gewesen war, konnte er selbst nicht beurteilen. Viele im Clan mochten seinen Bruder nicht besonders, was er durchaus verstand. Denn der Ältere war nicht immer besonders sympathisch – eigentlich nie. Nur seine Familie schien ihm wirklich wichtig. Und Schieferpelz verstand das, stand diese für ihn selbst doch auch über allem.
Er bewegte sich langsam, erregte aber scheinbar doch die Aufmerksamkeit von Schemenglanz, die als hätte sie auf ihn gewartet direkt zu ihm stiefelte und ihm den Weg versperrte. Letzteres passte ihm eigentlich ganz gut, denn so musste er niemandem von seiner erfolglosen Jagd berichten. Zumindest niemandem, der ihm wirklich wichtig war.
Schemenglanz begann ihre unendlich erscheinende Liste an Fragen und er wartete leicht genervt, wann sie endlich fertig wäre. Nicht, dass er es eilig damit hätte, seine Mutter mal wieder zu enttäuschen und ein 'Du hast dein Bestes gegeben' von ihr zu bekommen, mit dem sie versuchte, ihm keine Vorwürfe zu machen, es aber indirekt tat. „Nun, ich habe Hunger, wie alle, und habe nichts gefangen. Demnach kann man von in Ordnung wohl nicht gerade sprechen. Aber ansonsten geht es mir gut“, meinte er beinahe etwas schnippisch, was ihm auch irgendwie leidtat. Aber er wusste auch einfach nicht, was das sollte. Interessierte sie sich wirklich für ihn? Wohl kaum...sie rannte dem Tratsch um seinen Bruder hinterher, wie alle es taten. Hat er was mit dieser gehabt? Oder mit jener? Warum kam nicht mal einer zu ihm und fragte ihn um seinetwillen?
Dennoch, es war ihr gegenüber nicht fair. Wahrscheinlich hatte sie einfach nichts im Leben außer diesem Tratsch, daran musste sie sich wohl festklammern. „Entschuldige, Schemenglanz, war nicht so gemeint. Ich hab nur gerade versucht, zu jagen, und bin wie immer mit leeren Pfoten zurückgekehrt. Jetzt muss ich meiner Mutter wieder sagen, dass ich nichts gefangen habe...dabei braucht sie dringend etwas zu essen“, seufzte er dann und atmete tief durch. Es war nicht fair, es an der älteren Kriegerin auszulassen, sie hatte ja keine Schuld an der Beuteknappheit. „Worum es in dem Streit ging, musst du einen von beiden fragen. Ich weiß nichts darüber“, fügte er leichthin an und seufzte dann erneut. „Mutter geht es wirklich nicht so gut. Aber sie wird es schaffen, das weiß ich, und die Jungen auch. Wir müssen nur auf den Sternenclan vertrauen.“ Er gab sich zuversichtlich...wusste, dass es bei dem Streit nicht nur um die Jungen gegangen war. Auch um das Verhalten seines Bruders Kätzinnen gegenüber, weshalb er selbst sich nun tatsächlich ändern wollte. Bei Granitherz stand das aber nicht wirklich an erster Stelle seiner Aufgabenliste, da war er sich sicher. Tatsächlich hatte er erst vor kurzem mit dieser Tupfenpelz geschlafen, wie er ihm brühwarm erzählt hatte. Schieferpelz war solchen...Spielchen eher abgeneigt. Für ihn ging es um Liebe. Um ernsthafte, ehrliche Liebe...doch flaute die bei ihm nunmal sehr schnell wieder ab oder entflammte für eine andere. Aber grundsätzlich waren seine Geliebten im Windclan, die Clangrenze zu übertreten wäre ihm dabei moralisch nicht möglich. Granitherz hatte ihm gesagt, dass der Windclan einfach nicht genug zu bieten hatte. Vielleicht hatte er recht...ob man es merkte?
Wenn seine Mutter seine Gedanken gekannt hätte, sie hätte ihm die Ohren langgezogen. Und das zu Recht! Er schämte sich selbst, versuchte zum Gespräch zurückzukehren.
Dann fragte Schemenglanz noch, ob es um Lichtschlag gegangen wäre und ob Granitherz eine Beziehung mit ihr hätte. Schieferpelz sah sie skeptisch an, da entschuldigte sie sich rasch. Irgendetwas in ihrem Kopf war eindeutig nicht richtig miteinander verknüpft...selbst wenn er von einem Mord wüsste, den sein Bruder begangen hätte, er würde ihn doch nicht verraten! Konnte sie sich das nicht denken?! Allerdings hatte sie keine Geschwister. Sie war ganz allein. Ob sie einsam war?
Du glaubst nicht wirklich, dass ich dir irgendetwas über das Privatleben meines Bruders sage, oder? Aber ich fürchte, ich muss dich enttäuschen. Granitherz würde das Gesetz niemals brechen“, miaute er mit einem amüsierten Ton und log dabei. Denn er wusste ja, dass sein Bruder das Gesetz gebrochen hatte. Aber es war nicht das erste Mal, dass er log. Er konnte das recht gut, hatte es eigentlich ja auch von Granitherz gelernt und der war Meister darin.
Und ist schon okay. Du bist einsam, oder?“, platzte es aus ihm heraus. Oh man...wie kam er denn darauf? Gut, sie hockte immer allein herum, sprach mit niemandem wirklich, wenn er es richtig beobachtet hatte. Aber dennoch war das selbst für ihn eine unüberlegte Aussage! Er war eben doch nicht so gut wie sein Bruder! Verlegen legte er die Ohren an und senkte den Blick. „Tut mir leid, geht mich nichts an. Also...wenn du nicht drüber reden willst, versteh ich das...“ Er schluckte. Irgendwie hoffte er, dass die Kriegerin ihm doch etwas erzählte. Sie sah trotz ihres Alters immer noch gut aus. Und irgendwie...exotisch. Die Richtung seiner Gedanken gefiel ihm wiederum nicht, anders als ihr Äußeres.

Bärenseele
Krieger | Enkel von Tamariskenschweif, Neffe von Erdbeerblatt | 18 Monde
ERWÄHNT: Aschensturm, Schlehenjunges, Granitherz, Erdbeerblatt, Regenwind, Dünenrauch, Tamariskenschweif, Eishauch, Sturmwind
ANGESPROCHEN: Schilfblick

Bärenseele war sich einen Moment lang nicht sicher, ob es klug gewesen war, sich zu Schilfblick zu gesellen. Immerhin hatte er sich nur interessieren wollen, doch nahm der ältere Krieger es scheinbar als Kritik, die ihm nicht ferner hätte liegen können. Doch da er mit seinem Großvater aufgewachsen war, hatte er wohl schon deutlich Schlimmeres hören müssen. Er erinnerte sich noch gut, wie Erdbeerblatt immer morgens mit ihm zu Tamariskenschweif gegangen war, um mit ihm zusammen spazieren zu gehen. Auch wenn sein Großvater ein ziemlich ungenießbarer Geselle war...eigentlich vermisste er das. Seit seiner Ausbildung hatte er es nur noch selten geschafft, die beiden zu begleiten. Nebelfluch hatte ihn ordentlich auf Touren gehalten und dadurch die ganze Zeit über trainiert. Bärenseele bereute das nicht und war froh über die Zeit, die er mit dem schwarzen Kater gehabt hatte. Denn er war der einzige gewesen, der ihn seinen Vater wirklich beschrieben hatte. Bei seiner Tante war immer ein romantischer Beigeschmack gewesen, dass Hirschklaue ihn liebe und so weiter...doch die Worte hatten nicht weniger gut getan als die Geschichten Nebelfluchs. Er war beiden zutiefst dankbar für das, was sie ihm berichtet hatten, denn es war sein einziger Weg gewesen, den Vater kennenzulernen. Und jetzt war die Möglichkeit endgültig vorüber. Nur dank Aschenfall, die seinen Vater betrogen hatte. Natürlich wusste der Kater, dass es so einfach nicht war, dass das Leben nicht in schwarz und weiß geteilt werden konnte, da es sich in Graustufen darstellte.
Bärenseele folgte Schilfblicks Blick mit den Augen und beobachtete Sturmwind und Eishauch, verstand aber nicht, was daran so interessant war, dass der helle Krieger sie so musterte. Für ihn waren es einfach nur zwei Baugefährten, die sich freundlich unterhielten, doch ein Seitenblick auf Schilfblick machte ihm deutlich, dass er selbst wohl etwas Anderes sah.
Doch der Kater ließ das Gespräch nicht abbrechen, auch wenn seine Gedanken bei den beiden Kriegern waren. Niemals hätte Bärenseele den Grund dafür erraten, weswegen es dem Kater so sauer aufstieß. Immerhin lagen zwischen Schilfblick und Sturmwind viele Monde...aber das war nicht wirklich das, was für Bärenseele zählte. Viel eher hatten beide keinen Gefährten und hätten demnach ihr eigenes Glück ohne Probleme haben können, wenn sie nur danach griffen. Und da Bärenseele recht pragmatisch war, sah er den Abgrund nicht, der zwischen beiden den Boden teilte, sondern lediglich die Möglichkeit, die sie hatten.
Auf seine Frage hin, stimmte Schilfblick ihm zu, dass es besonders im Moment schwer wäre. Bärenseele nickte verständig. Doch er fand keine Worte, um sein Mitgefühl auszudrücken, ohne mitleidig zu klingen, weshalb er es dabei beließ. Denn wenn der helle Kater eines bestimmt nicht wollte, dann war es Mitleid. Wäre jedenfalls ihm selbst so gegangen.
Das Thema fiel nun auf die Jungen der Verräterin. Es fiel Bärenseele schwer, es einfach so zu sagen, denn auch wenn er eigentlich wusste, dass dieses Junge nicht schuld war, es fühlte sich leider nicht so einfach an. Und jetzt, nachdem Rehauge gestorben war, würde das Junge auch Aschensturm schaden. So wie strenggenommen jedes der Jungen am Bauch der Königin, die des Anführers eingeschlossen. Dennoch war es anders und irgendwie auch nicht, denn seinerseits waren Gefühle im Spiel, die er nicht verstand. Allgemein verstand er Gefühle recht selten.
Der Krieger neben ihm öffnete den Mund, schloss ihn aber gleich wieder. Als wären die Worte ihm im Halse steckengeblieben. Doch dann sprach er schließlich doch. Schilfblick erwähnte den Streit zwischen Granitherz und Aschensturm. Bärenseele hatte sich auf keine Seite stellen können, nicht einmal in Gedanken. Das Gesetz der Krieger gebot Hilfe und Aschensturm konnte helfen, doch gleichzeitig verstand er auch Granitherz, der sich um seine Mutter sorgte. „Vermutlich gibt es keine Entscheidung, die alle glücklich machen wird. Aschensturm hat dem Gesetz der Krieger entsprechend gehandelt und damit ist sie im Recht, aber Granitherz' Sorge ist nicht unbegründet. Letztendlich ist es aber wohl ihre Entscheidung, ob sie ein Junges annimmt oder ob sie es ablehnt“ - und damit über seinen Tod entscheidet. Natürlich, ein Teil seines Herzens wünschte sich, dass er später gekommen wäre, aber gleichzeitig war er auch erleichtert und es tat ihm leid um das Junge, was bereits tot geboren war. Vielleicht hätte er wirklich darüber reden sollen, wie Erdbeerblatt sagte, aber er konnte nicht. Er konnte es nicht einmal mit dem Sternenclan besprechen, wie sie es ihm immer wieder gezeigt hatte. Vielleicht könnte er seine Gefühle irgendwann ordnen, aber in diesem Moment war er dem nicht gewachsen. Außerdem hatte ein Kater stets alles mit sich selbst auszumachen und nicht wie eine Kätzin zu schwatzen!
Bärenseele versuchte jedenfalls, allgemein zu sprechen, um seine innersten widerstreitenden Gefühle, deren Berechtigung er selbst anzweifelte, weiterhin zu verbergen. Da seine Stimme aber eigentlich immer neutral klang, würde es wohl wenn überhaupt nur minimal auffallen und er könnte es ohne Probleme herunterspielen. Wenigstens etwas.
Schilfblick fügte hinzu, dass jeder Tod ein Verlust wäre. „Natürlich. Kein Leben sollte verschwendet werden“, miaute er und wie zufällig richtete sich sein Blick auf seinen Großvater und seine Tante, die gerade den Ältestenbau verließen. Es sah Erdbeerblatt gar nicht ähnlich, erst so spät zu Tamariskenschweif zu gehen. Sie benahm sich sowieso seltsam in der letzten Zeit. Der Krieger schob es auf den Tod ihres geliebten Bruders vor etwas über zwei Monden, doch er wurde das Gefühl nicht los, dass da noch mehr war. Da war es wieder...das Gefühl. Dabei sollte er doch wissen, dass da nichts war, denn ansonsten hätte Erdbeerblatt es ihm ja gesagt. Sie hatte ein gutes und mitteilsames Herz, jedenfalls innerhalb der Familie, aber sie ließ sich auch in Bärenseeles Augen ganz schön von ihrem Vater herumschubsen. Doch er wusste, wie wichtig diese Prozeduren für beide von ihnen waren. Vielleicht sahen sie es nicht so stark wie er selbst, aber die Beziehung zwischen beiden war trotz des Gezankes eigentlich nicht wirklich schlecht. Zumindest nicht so schlecht, wie man erwartet hätte.
Er bemerkte Schilfblicks Blick zur Kinderstube, bezog es aber auf alle darin befindlichen Katzen. „Dünenrauch soll es auch sehr schlecht gehen. Regenwind macht sich sichtlich Sorgen um sie und die Jungen.“ Bärenseele wusste ja nicht, welche Gedanken der andere hatte, dass er sich indirekt um den Clan sorgte, wenn den Jungen des Anführers etwas geschehen sollte. Für ihn selbst stand außer Frage, dass Windstern weiterhin an den Clan denken würde. Immerhin hatte ihn auch der Tod seiner Gefährtin nicht lange untätig sein lassen, lediglich einen halben Tag hatte er sich genommen. Dass er selbst die Trauer nicht so genau sah wie die anderen, das war ihm schlichtweg nicht bewusst. Beziehungsweise er sah sie, aber er konnte sie nicht einordnen.
Es ist vielleicht eine unangebrachte Frage, verzeih mir daher. Aber hast du eine Ahnung, wie Kätzinnen denken?“, fragte er dann unvermittelt. Sein Herz und seine Gedanken waren wieder zu seiner Tante gewandert, über die er sich Gedanken machte. Wahrscheinlich würde Schilfblick nicht erkennen, dass es ihm nicht direkt um Liebe ging. Natürlich, Erdbeerblatt würde es ihm sagen...und wenn nicht? Hatte er selbst einen Fehler gemacht? Nebelfluch wollte er nicht fragen, da dieser selbst noch trauerte. Er sah es in seinen Augen, wenn sie sich unterhielten. Erst gestern hatte er ihn angesehen, leicht lächelnd den Kopf geschüttelt und ihm gesagt, er sei genau wie sein Vater. Einerseits machte es Bärenseele ungemein stolz, aber es schürte auch die Sehnsucht nach dem Vater, den er nicht gekannt hatte. Sah Erdbeerblatt das auch? Änderte sie sich deshalb? Niemals, wirklich niemals hätte er den wahren Grund erwartet.


Windstern
Anführer | Gefährte von Blitzflug, Ziehvater von Federpfote und Blattpfote, Vater von Schwanenjunges und Taubenjunges | 7 Jahre 2 Monde
ERWÄHNT: Flohjunges, Schemenglanz, Dohlenjunges, Schlehenjunges, Schwanenjunges, Taubenjunges, Blitzflug, Windherz, Blattpfote, Federpfote, Nebelfluch, Borkenpfote
ANGESPROCHEN: Aschensturm

Die Lage im Clan war schrecklich, dennoch bemühte Windstern sich, alles zu geben. Bisher waren alle Versuche gescheitert und er wusste nicht, was er noch versuchen sollte. Nebelfluch nahm Borkenpfote in diesem Moment die Kriegerprüfung ab und Windstern war sich nicht sicher, wie sie das überhaupt handhaben sollten. Immerhin gab es keine Beute – was also sollte der Schüler jagen? Doch als Nebelfluch angeboten hatte, sich darum zu kümmern, hatte er das Angebot dankend angenommen. Heute noch hatte er vor, Schüler zu ernennen und er musste wissen, was er mit seinem Sorgenkind machen sollte. Er wurde nicht schlau aus Flohjunges und erhoffte sich Klarheit von Aschensturm, weshalb er sich ursprünglich auf den Weg in die Kinderstube gemacht hatte.
Als er diese allerdings betreten hatte, hatte er sich eingestehen müssen, dass er nicht in Gänze frei von familiären Banden war, denn sein erster Blick hatte Schwanenjunges und Taubenjunges gegolten. Ein bisschen schämte er sich für seine Befangenheit, aber auch er war eben nicht frei von Gefühlen. Gleich darauf richtete er seine Aufmerksamkeit auf Aschensturm, doch zunächst sprachen sie auch über Dünenrauch, die noch immer einem Häuflein Elend glich. Nicht, dass die graue Kätzin vor ihm wirklich besser ausgesehen hätte, aber ihre Augen waren wacher. Nicht so abwesend...
Beide versuchten sie, einander Mut zuzusprechen und sich über den Zustand der anderen Königin zu belügen, dass Scharfzunge sicher alles richten würde. Hoffnung war derzeit das höchste Gut, was sie hatten. Doch genau deshalb mussten sie sich auch einem Thema zuwenden, das alles andere als angenehm war. Windstern sah die Dankbarkeit in Aschensturms Augen, als er ihr sagte, dass er Flohjunges die Möglichkeit geben wollte, Krieger zu werden. Er musste sich jedoch eingestehen, dass er nicht sagen konnte, wer ein guter Mentor für das seltsame Junge sein könnte.
Auf seine Frage hin gab auch die Königin zu, keine Klarheit zu haben. Aber sie nannte Namen, an die er durchaus gedacht hatte, aber er kannte den kleinen dunklen Kater einfach zu wenig. Aschensturm merkte allerdings auch an, dass sie an der Richtigkeit zweifle wie nie zuvor – und das sagte eine Königin, die nur dadurch, dass sie zu viele Jungen geboren hatte, Älteste geworden war! Nicht, dass er selbst den Wunsch nach Jungen nicht nachvollziehen konnte, aber die Gesundheit war ein hohes Gut, welches man nicht unnötig riskieren sollte. Aschensturm war eine erwachsene Kätzin, sie hatte ihre Entscheidung getroffen und vermutlich würde sie immer wieder die gleiche treffen. Eine andere Katze an ihrer Stelle hätte vielleicht das Kriegerleben bevorzugt, aber jeder war eben anders.
Der Instinkt einer Mutter ist stärker als man denkt. Wenn dein Gefühl bei Schemenglanz am besten ist, wird Flohjunges bei ihr am ehesten die Chance dazu haben“, miaute er mit einem ruhigen Lächeln. Als hätte der kleine Kater seinen Namen gehört, bewegte er sich nun und schob etwas von sich, was niemand sonst zu sehen vermochte. Nun, vielleicht träumte er einfach, wer konnte das schon sagen? Jedenfalls konnte Windstern es sich einreden. „Wie machen die Jungen sich? Schaffst du es mit ihnen allen?“, fragte er nun, nachdem er nun das erste unangenehme Thema hinter sich hatte, konnte er auch gleich das nächste anschneiden. Er wollte das Beste für jede einzelne Katze des Clans und wenn es außerhalb des Windclans lag, so war dem so. Sobald Aschensturm sagte, sie würde es nicht schaffen, würde er nicht einen Moment zögern und die Jungen in einen anderen Clan bringen. Nach dem heutigen Tag wäre auf jeden Fall Flohjunges nicht mehr in ihrem Nest, aber es blieben weiterhin Dohlenjunges, Schlehenjunges und seine beiden Töchter. Und Aschensturm war auch ohne die Hungersnot angeschlagen und er sorgte sich einfach, dass sie es nicht schaffen könnte. Aber auch die Angst um Dünenrauch und ihre Jungen war noch immer da.
Freundlich lächelnd nickte er Regenwind zu, die die Kinderstube betrat und zu ihrer Tochter eilte. Er hoffte, betete, niemals wieder in eine Situation wie diese zu geraten. Er hätte sein Leben gegeben, wenn sein Clan dadurch lebte! Wohl wissend, dass er das größte Wunder seines Lebens nicht begleiten könnte! Seine vier wunderbaren Jungen, er war sich von Herzen sicher, dass sie ihren Weg gehen würden, liebte sie von ganzem Herzen. Er wünschte sich, sie eines Tages zu Kriegern ernennen zu können, wünschte sich, dass sie liebende Gefährten fanden, mit denen sie glücklich würden! Vielleicht würde sogar irgendwann der Tag kommen, an dem er seine Enkelkinder treffen könnte...
Das waren die Gedanken, die ihn antrieben, nicht aufzugeben. Sie waren sein Wunder...er hatte schon nicht mehr an die Liebe geglaubt. Doch erst waren Federpfote und Blattpfote in sein Leben getreten, dann Blitzflug und jetzt waren da Taubenjunges und Schwanenjunges. Auch wenn seit der Geburt der beiden etwas anders war, was er nicht wirklich in Worte fassen konnte. Und wenn, dann hätte er sich selbst ein Mäusehirn genannt...immerhin war seine Schwester tot. Schon einige Monde weilte sie beim Sternenclan und doch hatte er immer das Gefühl gehabt, sie wäre noch an seiner Seite. Doch seit seine Töchter geboren worden waren, fehlte ihm etwas. Als wäre sie fort, als hätte er mit der Geburt den Zugang zu der Katze verloren, die sein ganzes Leben lang immer an seiner Seite gewesen war und die er mehr geliebt hatte, als er es in Worte hätte fassen können. Sie hatten einfach zusammengehört, Windherz und er. Eine Beziehung wie die ihre hatte es nur selten gegeben, auch wenn es viel Gerede in der Jugend gegeben hatte, bis Tamariskenschweif einmal in einem Anflug seiner positiven Art alle als unwürdiges Pack bezeichnete, die nicht einmal wussten, dass die Heilerin seine Schwester war. Der kauzige Älteste war schon etwas Besonderes...aber er hatte sich sein Recht darauf verdient.
Windsterns Blick wanderte zu Schwanenjunges. „Sie sieht ihr sehr ähnlich, oder?“, fragte er nun unvermittelt, ein liebevolles Lächeln im Gesicht, während er das kleine weiße Wesen betrachtete. Auf den ersten Blick gab es viele Unterschiede zur getigerten Windherz und doch...da war etwas an ihr, was ihn anders anrührte. Nicht, dass er sie mehr liebte, keineswegs, er liebte sie nicht mehr oder weniger als seine anderen drei Jungen, aber etwas an ihr war einfach gänzlich anders. Tatsächlich ähnelte Schwanenjunges seiner Schwester und Taubenjunges hatte etwas von Blitzflug, was er nicht übersehen konnte. Auch hier war es mehr...wie eine Ahnung. Aber er sah etwas in den beiden, was vielleicht nur er selbst sah. Wie es bei Eltern häufig der Fall war. Doch auch zu Federpfote und Blattpfote hatten viele gesagt, sie sähen aus wie er selbst und er hatte sich bedankt – auch wenn die beiden nicht im Entferntesten mit ihm verwandt waren.
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Blutseele
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BeitragThema: Re: WindClan Lager   WindClan Lager - Seite 5 EmptyDo 28 Okt - 18:50

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Eishauch

Infos: ca 21 Monde / Krieger im Windclan / hatte noch keinen Schüler
Erwähnt:Wüstenpfote, Topaspfote, Borkenpfote, Schemenglanz, Schieferpelz, Bärenseele
Angesprochen: Sturmwind

Während er mit Sturmwind sprach bemerkte er, wie diese immer wieder wegsah. Automatisch folgte er ihren Blicken und blinzelte als er bemerkte, wie sie Schilfblick betrachtete. Aber der Kater schien sie regelrecht anzustarren. Eishauch fragte sich ob sich etwas zwischen den beiden anbandelte, aber dann würde der andere Kater wohl zu ihnen kommen, oder? Minimal zuckten seine Ohren, jedoch sagte er nichts dazu. Er hatte sich mittlerweile ans allein sein gewöhnt und würde es ihr gewiss nicht vorhalten, wenn sie nicht ganz bei ihrem Gespräch war. Das würde er auch bestimmt nicht verlangen. Vorallem da Sturmwind auch recht in sich gekehrt war und es eigentlich so gut wie das erste Mal war, dass sie länger miteinander sprachen. Weshalb er einfach diesen Augenblick… genoss und ihn bestimmt nicht kaputt machen wollte. Er wandte dann leicht den Kopf und sah zu, wie einige Katzen das Lager verließen. Darunter die Schüler Topaspfote, Borkenpfote und Wüstenpfote. Gut, der Clan brauchte starke Krieger. Leider hatte er selbst keinen Schüler, sonst hätte er sich ihnen angeschlossen. Aber er war zuversichtlich, dass er auch irgendwann einen Schüler bekommen würde. Der helle Kater schlug dann schließlich vor, beziehungsweise, fragte Sturmwind, ob sie sich einem Jagdtrupp anschließen sollten. Bei der Antwort der hübschen Kätzin nickte er verstehend und verzog minimal die Lippen. “Du hast Recht, da habe ich nicht weiter gedacht“, gab er ehrlich zu und setzte sich schließlich hin. “Jagen wenn die anderen wieder da sind klingt gut“, stimmte er ihr zu und bemerkte dann schließlich Blicke auf sich. Er wandte den Kopf und begegnete Schilfblicks brennenden Blick. Ein Schauer rann ihm über den Rücken und er wandte sich sogleich ab, war ihm dieser Blick nicht wirklich geheuer. Als er sich abwandte entdeckte er Schemenglanz, welche ebenfalls zu ihnen herüber sah. Da er in ihren Augen jedoch nichts dergleichen sah wie eben noch bei Schilfblick, winkte er ihr leicht mit der Schwanzspitze zu und sah zu, wie sie schließlich Schieferpelz ansprach. Auch Schilfblick beschäftigte sich nun mit Bärenseele, weshalb er sich wieder ein wenig entspannte und zu Sturmwind sah. “Was meinst du, wer bekommt die nächsten Schüler? Lange dauert es ja nicht mehr für die nächsten Ernennungen denke ich“, wechselte er dann das Thema und besah sich die Kätzin vor sich. “Ich hätte gerne einen Schüler“, gab Eishauch zu. “Und du? Oder ist es dir noch zu früh?“, miaute er. Immerhin waren sie beide noch recht jung, jedoch fühlte er sich bereit für eine junge Katze, die er trainieren konnte.


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:copyright: 2018 Divious
Dohlenjunges

Infos: ca 5 Monde alt / Waise / liegt bei Aschensturm am Bauch
Erwähnt:Aschensturm, Windstern, Flohjunges, Schwanenjunges, Schlehenjunges, Taubenjunges
Angesprochen: //

Leise schnarchte das kleine Kätzchen an Aschensturms Bauch, die Pfötchen alle viere von sich gestreckt und den Rücken leicht durchgebogen. Ihre kleinen Zehen zuckten leicht und selbst die Schnurrhaare zitterten, während sie einen herrlichen Traum erlebte. Irgendjemand hatte ein junges Kaninchen erlegt und es zu den Jungen und Aschensturm in den Bau gebracht, wo die Kleinen sich neugierig und auch hungrig das Beutestück besahen. Schlehenjunges, Schwanenjunges und Taubenjunges waren noch zu klein, um Frischbeute zu fressen, aber sie und Flohjunges bedienten sich hungrig, schlugen sich ihre knurrenden Mägen voll. Dohlenjunges schnurrte begeistert, während sie schmatzend einen Bissen nach dem anderen nahm, sich die Schnurrhaare mit Blut befleckte. Doch… etwas war komisch. Das Fleisch schmeckte nach nichts. Auch spürte sie keine Wärme an ihren Lippen und an ihrer Zunge, welche vom Blut herrühren würde. Irritiert blinzelte das Kätzchen und biss erneut in das Kaninchen, doch dann vernahm sie mit einem Mal plötzlich Stimmen, die von weit her zu kommen schienen. Blinzelnd sah sie auf zu Aschensturm, da sie eindeutig ihre Stimme hörte. Doch die Königin putzte gerade die kleinsten Kätzchen an ihrem Bauch, welche hungrig die Milch tranken. Erneut vernahm sie die Stimme der Königin, dazu noch die eines Katers und Dohlenjunges wurde schwummrig. Mehrmals blinzelte sie, während die Szenerie vor ihr verschwamm und die Stimmen lauter wurden. Dohlenjunges runzelte die Stirn und kniff die Augen zusammen, als Helligkeit diese traf. Ein leises murren entkam ihr als sie realisierte, dass sie gerade wirklich geträumt hatte und so rollte sie sich ein, schmiegte sich, ohne groß darüber nachzudenken an den schlafenden Flohjunges neben ihr. Der Traum war aber wundervoll gewesen! Schon lange knurrte ihr kleiner Magen, weil einfach wenig Beute vorhanden war. Zudem stachen ihre Rippen aus ihrem eh schon mageren Körper hervor. Leicht zuckten ihre Ohren als sie erneut Windstern sprechen hörte, doch sie war zu erschöpft, um den Worten zwecks Flohjunges Ernennung und der Frage welchen Mentor er bekommen würde Beachtung zu schenken.

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:copyright: 2018 Divious
Wolfsblick

Infos: ca 2 Jahre alt / Krieger im Windclan / Mentor von Heidepfote / Befreundet mit Granitherz
Erwähnt:Aschensturm, Nebelfluch, Topaspfote, Schemenglanz
Angesprochen: Granitherz, Heidepfote

Der nach außen ungepflegt wirkende Kater unterhielt sich mit Granitherz, versuchte sich selbst so auch ein wenig abzulenken, wobei er es erstaunlicherweise genoss mit seinem Clan Kameraden Zeit zu verbringen. Entgegen seinen Erwartungen war in den Monden zwischen ihnen eine Freundschaft entstanden, welche jedoch relativ neu war. Wolfsblick kannte mittlerweile Granitherz Eigenarten und seine kleineren oder größeren Macken, war jedoch noch lange nicht so weit ihn offen zu triezen oder zu ärgern. Da war ihm sein Pelz doch noch wichtig genug. Kurz war er sichtlich überrascht als sich Granitherz tatsächlich auf ein Gespräch einließ. Als der Kater dann mit einem unwirrschen Knurren meinte dass er nicht so überrascht tun solle und ihn unterhalten solle, zuckten seine Schnurrhaare. Den Kommentar zwecks seines Fells überging er, ehe er es sich leicht neben Granitherz bequem machte. “Unterhalten…. Soll ich wie ein Junges durchs Lager tollen damit du was zum lachen hast?“, miaute er leicht schmunzelnd und antwortete dann recht vage auf Granitherz Frage, wie es ihm ging. Der Verlust seiner Gefährtin nahm ihn immer noch mit, jedoch ging es langsam aber sicher mit jedem Tag besser. Wobei er sich dennoch fragte, was aus seinen Jungen geworden war. Ob sie lebten? Oder… spielten sie im Sternenclan? Das konnte er nicht beantworten. Um ein wenig von sich selbst abzulenken fragte er den Kater neben sich, wie es ihm denn so ging. Kurz zuckten seine Ohren bei der geknurrten Antwort von Granitherz und brummelte leise. “Nun… Junge sind das wichtigste für die Zukunft des Clans. Es ist ehrenvoll dass sich Aschensturm um die Jungen kümmert.“, miaute er beinahe behutsam und leckte sich leicht über die Nase. “Aber Granitherz…. Topaspfote ist eine Schülerin. Es ist doch ganz normal dass sie das Lager verlässt. Nächstes Mal könnt ihr ja gemeinsam Jagen gehen? Nebelfluch achtet bestimmt darauf dass ihr nichts Geschieht.“, miaute er geduldig und sah sich dann leicht um. Er entdeckte seine eigene Schülerin Heidepfote und winkte leicht mit dem Schweif, als sie von ihrer Fellpflege aufsah. “Heidepfote? Komm bitte“, miaute er schließlich. Danach richtete er sich wieder in die sitzende Position auf. “Wenn du so einen Hunger hast, wie wäre es wenn wir mit Heidepfote auf Patroullie gehen? Sie sollte sowieso mehr die Grenzen kennen lernen und wenn du was fängst, gehört es auch dir“, meinte der zerrupft aussehende Krieger schließlich versöhnlich. Dies würde wirklich gehen, wobei sie natürlich zuerst Windstern fragen mussten, da immerhin schon ein paar Katzen das Lager verlassen hatten. Und auch wenn Granitherz keine Lust hatte, würde er mit Heidepfote raus gehen, immerhin musste sie auch was lernen und komplett als Mentor versagen wollte er schließlich auch nicht. Während er sich auf Granitherz und Heidepfote fokussierte, bemerkte er Schemenglanz nicht, welche sie zu betrachten schien. Er hatte hin und wieder mit der Kätzin gesprochen und sicherlich kein Problem damit gehabt wenn sie zu ihnen gekommen wäre, aber da sie nun zu Schieferpelz ging, hatte sich diese Sache sowieso erledigt.


Zuletzt von Blutseele am Di 2 Nov - 9:26 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: WindClan Lager   WindClan Lager - Seite 5 EmptyDo 28 Okt - 23:43

Haselmond
Kriegerin | blind, was nicht bekannt ist | Pflegemutter von Rotpfote | 5 Jahre 2 Monde
ERWÄHNT: Windstern, Nebelfluch, Erdbeerblatt, Tamariskenschweif, Federpfote, Scharfzunge, Borkenpfote
ANGESPROCHEN: Blattpfote

Die Kriegerin hatte sich neben ihrem Schüler niedergelassen und aus irgendeinem Grund hatte sie das Gefühl gehabt, ein gewisser Ernst würde den Kater umgeben. Sie war überzeugt davon, dass er nur den richtigen Weg finden musste, um seine Fähigkeiten zu entdecken. Und sie würde aus ihm einen Krieger machen, der anderen ebenbürtig wäre. Natürlich hatte er Schwächen – um ehrlich zu sein, waren derzeit nur Schwächen zu erkennen – doch es würde sich finden. Mit der richtigen Motivation und einem Ehrgeiz, den andere nicht benötigten, würde er Krieger werden. Hätte sie gewusst, dass er das gar nicht wollte, hätte sie schon lange versucht, einen anderen Weg mit ihm zu gehen.
Ihr Schüler hatte große Fragen, was sie ihm auch mittelte. Denn eigentlich gab es keine wirkliche Antwort auf das, was der Kater wissen wollte. Vielleicht mochte nicht einmal der Sternenclan all diese Fragen beantworten können. Der Kater jedoch meinte belustigt, aber auch ernst zugleich, dass es ihm reichen würde, wenn er selbst es wüsste. Ein Lächeln legte sich auf ihr Gesicht, auch wenn es die Augen nicht erreichte. „Wir alle sehnen uns danach, die Antworten zu kennen. Doch Leben bedeutet Lernen und wichtig ist, zu wissen, dass wir eigentlich überhaupt nichts wissen“, miaute sie mit einem leicht belustigtem Unterton. Eindeutig dachte Blattpfote zu viel und fragte zu viel, anstatt das Leben zu erfahren. Sie erklärte, dass er sein Leben selbst prägen könne, wenn er aufhöre, nur zu denken und zu handeln begänne. Doch er schien nicht zu erfassen, was sie ihm sagen wollte. Geduldig ließ sie ihn ausreden und seufzte dann. Er war so begeistert, so interessiert – und doch blieb er in seinen Gedanken. Er probierte nicht wirklich, er ersann nur die Möglichkeit. „Es ist gut, verstehen zu wollen, Blattpfote. Und es ist gut, Dinge zu ergründen, sie zu überdenken. Aber man sollte nicht aufhören, das Leben zu leben. Es zu erfahren. Denn es besteht aus mehr, als wir jemals erfassen könnten. Wir haben nur ein Leben Zeit, um eine uralte Welt zu verstehen. Das gelingt nicht, verstehst du? Behalte dir dein Interesse, deinen Willen nach Klarheit und Wissen, ergründe die Welt. Aber versteck dich nicht hinter deinen Gedanken, sondern teile sie mit dem Leben, denn du hast nicht ewig Zeit. Mach Fehler, lerne daraus. Beobachte, aber versuche es auch selbst“, miaute sie ruhig. Vielleicht hatte sie eine andere Auffassung vom Leben als er, vielleicht verstand sie wirklich nicht, was ihn bewegte. Aber sie wusste, dass man das Leben in den eigenen Pfoten trug, dass man selbst es formte und man es verändern konnte, wenn man es wollte. „Wer dankbar jeden Sonnenstrahl genießt, wird auch mit dem Schatten zu leben wissen“, setzte sie hinzu und richtete ihren toten Blick in seine Richtung. Es waren Worte, die für sie eine andere Bedeutung haben mochten, hatte sie doch in ihrem Leben noch nie ein Licht gesehen, nie die Dunkelheit des Schattens. Doch sie spürte das warme Kitzeln der Sonne, wenn sie ihr auf die Nase schien, und spürte die allumfassende Kühle des Schattens. Auch sah sie in diesen Worten ein Bild, was vielleicht nicht jeder verstand.
Haselmond erklärte dem Kater, dass Normalität immer in den Augen des Betrachters lag, dass es sie eigentlich nicht wirklich gab. Und er verstand es, was nicht bei jedem der Fall gewesen wäre. Doch der Kater war klug, er hatte Talente, die sie schon noch wecken würde, und er könnte dann vielleicht auch endlich aus seinem Schneckenhaus heraus. Sie nickte. Kurz überlegte sie, ihm zu sagen, dass sie selbst wohl eher zu denen gehörte, die Eichhörnchen und Vögel jagten, da sie im Wolkenclan geboren war, doch sie schwieg darüber. Der Kater war so jung, er kannte den Wolkenclan nicht einmal...und außerdem war es eines ihrer Geheimnisse. Vermutlich wäre es der kleine Kater, der eines Tages etwas über sie herausfand, so neugierig wie er war, doch sie musste dem nicht vorweg greifen. „Genau, die Normalität ist abhängig vom Standpunkt der Katze. Auch, wenn ich jetzt vielleicht eine Eidechse essen würde...“, schnurrte sie amüsiert. Sie hatte in ihrem Leben schon Vieles gegessen, wenn es erforderlich gewesen war, aber einige Dinge waren einfach eklig. Sie mochte sie nicht, um nicht zu verhungern würde sie sie aber wohl herunterwürgen. Dann kamen sie auf seine Kriegerfähigkeiten zu sprechen und sie hörte an seiner Stimme, wie unangenehm ihm das war. Haselmond schüttelte allerdings bestimmt den Kopf. „Nebelfluch ist ein sturer Esel, für den es nur den klassischen Weg gibt. Er denkt nicht weiter als bis zu seiner Nasenspitze, aber genau deshalb ist er auch nicht dein Mentor. Du bist etwas Besonderes, so wie jede Katze etwas Besonderes ist. Wir sind alle verschieden und das ist gut so. Vielleicht liegt es dir nicht, aber das ist nicht schlimm. Auch du hast Talente, die du nutzen kannst, um deine Herangehensweise zu ändern. Du wirst genau wie alle anderen deinen Weg finden und lass dir von niemandem etwas Anderes erzählen, denn du bist gut so, genau wie du bist.“ In Haselmonds Stimme war eine Überzeugung, die sie selbst als junge Katze vermisst hatte. Sandstern hatte sie nicht ernannt, dann hatte sie keinen Mentor bekommen. Niemand hatte an sie geglaubt, niemand etwas in ihr gesehen. Und selbst als sie ihren eigenen Weg zu finden begann, so war es nicht der ihre und damit der falsche. Wäre sie nicht gegangen, so wäre sie vielleicht noch immer Schülerin oder gar bei den Ältesten. Doch durch Ruuze, durch Ratte und das Leben, dass sie gelebt hatte, war sie nun Mitglied eines Clans, der keine Ahnung von ihr hatte, aber sie dennoch mehr akzeptierte als es der Wolkenclan jemals getan hatte. Gerne hätte sie ihm, um ihm Mut zu machen, ihre eigene Geschichte erzählt. Doch es ging nicht, war nicht möglich. Immerhin konnte sie unmöglich sagen, wie der Windclan reagieren würde. Auch wenn sie schon lange Zeit hier lebte, die Gefährtin des Anführers gewesen war, ehe er verschwand und in dem Kreise des Clans hatte sie ihre Tochter zu Grabe getragen. Blattpfote dürfte nicht einmal von ihr wissen, war dies doch bereits viele Monde her. Doch der Windclan war Lucilles Zuhause gewesen...hier hatte sie gelebt. Hier war sie gestorben. Und damit würde auch Haselmond bleiben, so lange man es ihr erlaubte.
Die Mentorin horchte auf, als der Kater von Alpträumen sprach und sie spürte, dass er darüber reden wollte. Auch wenn sie möglicherweise nicht die richtige Katze dafür war, da sie niemals geträumt hatte wie er, wollte sie ihn ernst nehmen und versuchen, ihm zu helfen. Natürlich war es das erste Mal, dass sie über Träume redete, aber sie hatte sich eine Vorstellung davon gemacht, auch wenn sie möglicherweise falsch wäre. Daher stellte sie Fragen, um den Traum genauer zu ergründen. Sie lauschte ihm, wie er das schreckliche Schauspiel beschrieb, hörte in seiner Stimme einen Hauch von...Angst? Sie war sich nicht ganz sicher, da es dem Schüler unangenehm erschien. Wahrscheinlich bereute er es bereits, aber es wäre falsch, davor davonzulaufen. Blattpfote wurde sichtlich durch diesen Traum gequält, er sprach von Entkommen, Angst und Hilflosigkeit.
Außer dir kann es niemand sagen. Und wenn du glaubst, es ist der gleiche, dann ist er das bestimmt auch. Außerdem würde dir eine Veränderung auffallen, da du sehr aufmerksam bist und du den Traum schon kennst. Ich denke nicht, dass dir da etwas entgehen würde“, miaute sie ruhig und dachte nach, horchte weiter. Früher hatte sie geglaubt, Träume seien etwas Tolles, doch nun zweifelte sie daran. Immerhin litt Blattpfote scheinbar schrecklich darunter.
Dem Kater war kein Auslöser bewusst und Haselmond dachte nach. Niemand außer ihm könnte einen solchen erkennen, außer er läge im Zyklus des Mondes oder Ähnliches. Allerdings hatte der junge Kater daran bestimmt gedacht, immerhin dachte er wirklich über alles nach. Hätte sie gewusst, wie nutzlos er sich manchmal fühlte, sie hätte ihm vermutlich nicht zu helfen gewusst. Auch wenn sie nichts lieber wollte als ihn zu unterstützen.
Da sie keine Ahnung hatte, versuchte sie einen analytischen Weg zu gehen. Ihre Meinung würde ihm nicht helfen, denn nicht sie hatte diesen Traum. Es war sein eigener, das, was sich sein Kopf ersann oder vom Sternenclan übermittelt bekam. Die Botschaft oder die Essenz darin waren für ihn bestimmt, nicht für sie selbst, und wenn sie ihm zu viel ihrer eigenen Gedanken vorgab, könnte sich sein Bild verfälschen. Daher fragte sie nur, versuchte darüber für ihn eine Brücke zu bauen, die ihn weiterbrachte.
Mit nichts hätte sie weniger gerechnet als damit, dass er in seinem Traum wütend war. Nichtsahnend hatte sie ihn nach seinen Gefühlen gefragt und er schien ebenso überrascht wie sie selbst. „Hm“, machte sie und dachte eine Weile lang nach. Natürlich hatte sie so ihre Theorien, aber sie wusste nicht, ob sie sie mit ihm teilen sollte. „Du bist also wütend auf dich selbst, weil du nichts tust? Und du hast das Gefühl, dass deshalb andere sterben?“, hakte sie nach, versuchte sich vage auszudrücken. „Weißt du, Blattpfote, ich habe noch nie geträumt, daher kann ich es vielleicht nicht richtig verstehen und das, was ich sage, ergibt möglicherweise keinen Sinn. Aber kann es sein, dass es ein Bild ist? Eine Metapher, ein Sinnbild für etwas, was du zu verarbeiten oder was für eine Prüfung du vor dir hast?“ Konnte es sein, dass es dafür stand, dass er eine Entscheidung zu treffen hatte, die über viele Leben entschied? Oder eine, die darüber entschied, wie sein Leben verlief? Und dass die anderen tot wären, ehe er gehandelt hatte?
Nun, ihre Gedanken würden nicht helfen. Immerhin war es sein Traum, den er selbst zu verarbeiten hatte. Eine Botschaft an ihn, nicht an sie selbst. Und doch wollte sie ihm beistehen. Er war ihr Schüler – wenn sie ihn nicht unterstützte, wer dann? Ja, er hatte Familie, er hatte Windstern und Federpfote. Aber wie hätte er in dieser Situation mit dem Anführer über seine Träume reden können? Denn schon jetzt ruderte er ein wenig zurück, entschuldigte sich, dass er sie mit hineingezogen habe. Tat seinen Traum selbst als unwichtig ab.
Es ist richtig gewesen, Blattpfote. Ein Mentor ist nicht nur jemand, der dir auf Gedeih und Verderb die Kriegerfähigkeiten eintrichtern soll, damit du ja rasch jagen und kämpfen lernst. Die Ausbildung betrifft nicht nur das, sondern auch das Miteinander. Ein Mentor sollte die Katze sein, auf die du dich immer verlassen kannst, die hinter dir steht und dich unterstützt. In allen Lebensbereichen. Und ich helfe dir gern, auch, wenn ich vielleicht keine große Hilfe bin“, miaute sie freundlich, beinahe ein wenig nachsichtig mit ihm, dass er an sich zweifelte. „Und ein Traum, der immer wiederkommt, ist ganz bestimmt nicht unwichtig. Und wenn er dich nur daran hindert, ausgeruht aufzustehen, so hat er bereits eine Folge. Vielleicht solltest du mit Scharfzunge sprechen, er hat bestimmt mehr Ahnung von sowas. Wenn du möchtest, begleite ich dich auch, damit er dir eine Antwort gibt“, fügte sie lächelnd hinzu. Sie konnte sich gut vorstellen, dass der Heiler, der mitunter recht...scharfzüngig war, den Schüler einfach fortschickte. Windherz, seine ehemalige Mentorin, hatte sich jede noch so lächerliche Kleinigkeit angehört und sie ernstgenommen. Nicht, dass Scharfzunge das nicht vielleicht auch täte, aber er würde sich die Kommentare wohl nicht sparen. Und so unsicher, wie Blattpfote in Bezug auf dieses Thema wirkte, würde der Kater nach dem ersten Kommentar, dass der Heiler kein Traumdeuter sei und er keine Zeit habe, solch hirnverbrannte Träume zu ergründen, gehen und nicht weiter nachfragen.
Auch jetzt hatte der Schüler das Thema gewechselt und auf Borkenpfote gelenkt. Sie hielt viel von Nebelfluchs Kriegerfähigkeiten, aber warum gerade er zum zweiten Anführer ernannt worden war, verstand sie zugegebenermaßen nicht. Er war ehrbar, regel- und gesetzestreu, aber gleichzeitig auch stur und kalt. Haselmond seufzte. „Wäre es Windstern, der ihn prüft, wäre ich sicher, dass er besteht. Bei Nebelfluch fürchte ich, dass die Aufgabe unmöglich ist und er es deshalb gar nicht schaffen kann. Aber vielleicht tue ich ihm Unrecht, wenn ich das denke. Er ist ein guter Krieger, aber eben leider manchmal zu engstirnig“, miaute sie ehrlich, sprach aber leise. Sie war älter als der Kater und sie konnte sich vorstellen, dass er sich eines Tages, mit den richtigen Katzen in seinem Umfeld, gut entwickeln würde. Möglicherweise wäre er sogar ein guter zweiter Anführer und später ein weiser Anführer. Allerdings hatte er auf dem Weg dorthin noch einiges vor sich. Haselmond war, was das anging, aber auch bedingungslos ehrlich und sie hätte es dem Kater auch ins Gesicht gesagt. Seit einiger Zeit verhielt er sich außerdem noch seltsamer...seit Hirschklaues Tod. Die beiden waren gute Freunde gewesen, aber jetzt versteckte sich Windsterns Stellvertreter sogar schon vor Erdbeerblatt. Und auch mit Bärenseele, der seinem Vater sehr ähnlich war, sprach er nun weniger. Selbst dieser Eisklotz schien zu trauern...und es tat Haselmond leid um den Freund, den er verloren hatte. Es tat ihr leid, dass Tamariskenschweif seinen Sohn, Erdbeerblatt ihren Bruder und Bärenseele seinen Vater verloren hatte. Es tat ihr leid um jede Katze, die gestorben war, um jede Katze, die jemanden verloren hatte. Und doch wollte sie die Hoffnung nicht aufgeben, auch wenn der Hunger heiß in ihrem Innern brannte.
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BeitragThema: Re: WindClan Lager   WindClan Lager - Seite 5 EmptySa 30 Okt - 20:57





Drosselschrei

13 Jahre | Ältester des Windclans | Großvater von Nebelfluch, Ammernschlag, Blitzflug & Wisperwind | Urgroßvater von Schwanenjunges, Taubenjunges, Hirschjunges & Igeljunges | Gefährte von Schlupfpelz

Angesprochen:
· Schlupfpelz (Nim)
·
·
·

Erwähnt:
· Tamariskenschweif, Ammernschlag(Aspe)
· Blitzflugs Junge
· Erdbeerblatt (Nim)
·

Selbst im Schlaf spürte er die Nähe seiner Gefährtin. Rückblickend konnte er nicht mehr verstehen, wie er die Zeit ohne Schlupfpelz jemals überstanden hatte.
In seiner Jugend war er ein ziemlicher Draufgänger gewesen und hatte sich nicht nur unter den Kätzinnen in seinem eigenen Clan umgesehen… Seine jetzige Gefährtin war damals noch Heilerin gewesen und somit hatte er sie überhaupt nicht auf dem Schirm gehabt, nicht einmal einen Gedanken an sie verschwendet, bis er über einen längeren Zeitraum im Heilerbau bleiben musste. Er hatte sie besser kennengelernt und aus dem anfänglichen Respekt, den er für sie empfand, entstand Freundschaft, die sich schlussendlich in Liebe wandelte. Nicht, dass er jemals damit gerechnet hätte, dass sie seine Gefühle erwiderte… Schlupfpelz war schon immer verschlossen gewesen und hütete ihre Gedanken wie einen Schatz. Selbst jetzt noch gab es vieles, was für ihn im verborgenen lag, aber es war okay. Solange sie ihn weiterhin liebte, sollte sie ihre Geheimnisse ruhig behalten.
Jedenfalls hatte er zu Beginn noch versucht, sich von ihr fern zu halten. Doch es war ihm schier unmöglich gewesen, ihre Nähe allzu lange zu meiden. Natürlich erfuhr sie von seinen Gefühlen und sprach ihn direkt drauf an. Tatsächlich erwiderte sie die Liebe, die er empfand, obwohl sich beide einig waren, dass sie dagegen ankämpfen mussten. Tja… hatte ganz offensichtlich nicht so ganz geklappt und doch dauerte es noch viele Blattwechsel, bis sie wirklich zusammen sein konnten. Es war ein Wunder, dass sie ihn überhaupt noch gewollt hatte, so wie er durch die Nester gehüpft war, um sie zu vergessen. Drosselschrei war für jeden Tag dankbar, den Schlupfpelz mit und bei ihm verbrachte. Es war ein langer, steiniger Weg gewesen und das Alter hatte die Probleme nicht weniger werden lassen.
Doch jetzt gerade war alles so, wie es sein sollte. Er schlief tief, träumte von einer Zeit, wo er noch jung und gesund gewesen war. Ahnte nicht, was seiner Gefährtin in diesem Moment für Gedanken durch den Kopf schossen. Aber in seinen Augen grübelte sie sowieso zu viel. Er verstand nicht, warum sie nicht einfach im hier und jetzt leben konnte. So wie er. Jeden Tag gemeinsam genießen, als wäre es der letzte.
Er wurde aus dem Schlaf gerissen, als eine raue Zunge über seinen Nacken fuhr und er streckte sich träge, drückte Schlupfpelz dabei fast aus dem Nest, worauf sie meinte, dass er sich nicht so fett machen solle. Er schnurrte holprig und schlug die Augen auf, wandte sich seiner Gefährtin zu. “Wen nennst du hier fett?“, miaute er. “Das ist alles Fell.“ Drosselschrei versuchte, Schlupfpelz mit der Pfote an sich zu ziehen, doch seine Bewegungen waren noch immer teils unkoordiniert und es gelang ihm nicht. Verärgert brummte er. Natürlich wusste er, dass er Glück gehabt hatte und froh sein sollte, überhaupt noch am Leben zu sein. Das war er ja auch. Aber trotzdem fiel es ihm schwer, so hilflos zu sein. Obwohl sich auch das schon gebessert hat. Dann wurde sein Blick weich. Es war egal, der Sternenclan hatte entschieden, ihn noch ein wenig bei seiner Gefährtin zu lassen und er blickte die Kätzin an. In seinen Augen war sie noch genauso schön, wie in ihrer Jugend. Obwohl er wohl einer der wenigen war, der Schlupfpelz jemals als schön bezeichnen würde. “Ich liebe dich.“, schnurrte er leise. Musste es ihr einfach sagen und drückte seine Nase in ihren Pelz. Genoß die Nähe und überlegte, ob er sich noch eine Runde hinlegen sollte. Im Schlaf hatte er wenigstens keinen Hunger.
Doch sein Baugefährte Tamariskenschweif hielt ihn davon ab. Dessen Tochter Erdbeerblatt betrat den Bau und dem alten Miesepeter fiel nichts besseres ein, als sich lauthals über alles zu beklagen, was die Kriegerin tat oder sagte. Drosselschreis Augen blitzten amüsiert auf. Eigentlich konnte der andere Kater froh sein, dass sich Erdbeerblatt so aufopferungsvoll um ihn kümmerte. Seine eigenen Jungen jagten bereits alle mit dem Sternenclan und seine Enkel konnte man allesamt vergessen. Er liebte sie, das schon… vor allem Ammernschlag, weil sie seiner verstorbenen Tochter Freesienduft so ähnlich sah. Aber sie war auch eine Dramaqueen und somit das genaue Gegenteil von Nebelfluch. Der hatte eindeutig zu viel von seiner Mutter. Was seinen Sohn Geisterherz damals geritten hatte, diese gefühlskalte Kätzin zur Gefährtin zu nehmen, war ihm bis heute ein absolutes Rätsel. Allgemein waren beide Söhne eine Enttäuschung für ihn gewesen… Seine Töchter hingegen. Asternblüte war die perfekte Kriegerin gewesen. Clantreu und mutig. Freesienduft hingegen war dafür bestimmt, Mutter zu werden. Eine Schande, dass sie die Geburt ihrer Jungen nicht überlebt hatte, ebenso der Nachwuchs nicht. Windschatten war zur gleichen Zeit Mutter geworden und er konnte sich noch gut daran erinnern, dass er sich gewünscht hatte, es wäre anders herum gewesen. Diesen Schändlichen Gedanken hatte er bisher mit niemanden geteilt, aber seine Enkel wären so viel besser geglückt, wenn seine Tochter die Mutter gewesen wäre. Nicht dieses kalte Stück unnützen Fells.
Sein Blick war abwesend gewesen, als er seinen Gedanken nachhing und er wurde erst wieder in die Gegenwart gerissen, als Tamariskenschweif zu Erdbeerblatt meinte, dass sie immer fetter wurde. Drosselschrei betrachtete die rote Kätzin. Ihr Vater hatte recht… der Clan hungerte und sie schien sich vollzustopfen. Sein armer Freund… kein Wunder, dass er sie immer kritisierte. Er versuchte nur, ihr ein wenig Verstand einzubläuen. Ein offensichtlich Hoffnungsloses Unterfangen. Da fuhr Tamariskenschweif Schlupfpelz und ihn an, dass sie nicht so starren sollten und Drosselschreis leicht zur Seite geneigte Ohren zuckten leicht. Er wollte bereits etwas einwenden, als der Älteste bereits von seiner Tochter auf die Pfoten gestemmt wurde. “Alter Griesgramm…“, murmelte er leise. Dabei war ihm durchaus bewusst, dass er selbst nicht viel besser war…
Was hältst du später von einem kleinen Ausflug in die Kinderstube? Wir könnten nach Schwanenjunges und Taubenjunges sehen.“, miaute er an seine Gefährtin gewandt. Es wäre schön, die Kleinen zu sehen.
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BeitragThema: Re: WindClan Lager   WindClan Lager - Seite 5 EmptySo 31 Okt - 11:36





Schemenglanz

30 Monde | Kriegerin des Windclans (ursprünglich Schattenclan - unbekannt) | Tochter von Schlangenblick (unbekannt) | Schwester von Scharfzahn (unbekannt) | Nichte von Vipernzunge (unbekannt) | Cousine von PantherjungesKristalljunges und Zeisigjunges (unbekannt) | Beste Freundin von / / / | ehemalige Schülerin von Schilfblick

Angesprochen:
· Schieferpelz (Aspe)
·
·
·

Erwähnt:
· Granitherz, Aschensturm, Schilfblick (Ares)
· Pollensturm (Aspe)
· Eishauch (Blutseele)
· 

Es war wohl ein Fehler gewesen, zu Schieferpelz zu gehen und ein Gespräch zu starten… Warum nur war ihr das nicht bewusst gewesen, bevor sie sich auf den Weg zu ihm gemacht hatte und begann, ihn vollzulabern? Ganz offensichtlich stellte sie zu viele Fragen… sie erkannte es in dem Moment, als sein Blick abwesend wurde, als würde er nur darauf warten, dass sie endlich den Mund hielt. Hätte sie bemerkt, dass Eishauch sie grüßte, wäre sie vermutlich auch zu Sturmwind und ihm gegangen... *Wirklich toll, Schemenglanz… Wie man Gespräche beginnt, solltest du wohl auch noch lernen…*, dachte sie spöttisch bei sich und verfluchte sich für ihre Unfähigkeit. Es wirkte vielleicht nicht so, aber die Kriegerin war bei weitem nicht so selbstbewusst, wie es den Anschein hatte. In ihrem Herzen lauerte eine Unsicherheit, die sie zu verschlingen suchte, wann immer sie einen Fehler machte und sei dieser auch noch so klein. Die Schnippische Antwort des Kriegers, als sie ihn fragte, ob alles in Ordnung wäre, geschah ihr in ihren Augen auch noch recht… Wie sollte es ihm auch schon gehen? So wie eben allen anderen Windclankatzen auch… Dies erwiderte er auch prompt und meinte, dass er Hunger hätte und seine Jagd alles andere als erfolgreich gewesen war. Der letzte Satz, dass es ihm sonst gut ginge, machte die ganze Sache nur noch schlimmer, denn sie machte ihr bewusst, wie dumm ihre Frage gewesen war. Es hätte ihr leidgetan, wenn sie gewusst hätte, dass der Krieger es zu dem auch noch leid war, ständig wegen seinem Bruder ausgefragt zu werden. Grade Schemenglanz hätte eigentlich verstehen müssen, wie es war, übersehen zu werden. Dabei hatte sie im Grunde selber schuld, denn sie selbst stellte sich ja ins Abseits, indem sie sich fühlte, als würde sie nicht dazu gehören. Schon eine verzwickte Situation.
Immerhin hatte Schieferpelz die Courage, sich für seine Worte zu entschuldigen, auch, wenn es nicht nötig gewesen wäre, denn seine Reaktion war ja den Umständen geschuldet Deshalb schüttelte die Kriegerin auch mit einem kleinen Lächeln den Kopf und blickte ihn aus Augen, die farblich an einen blauen Feueropal erinnerten, freundlich an. “Nein. Mir tut es leid. Es war eine dumme Frage, ich habe nicht darüber nachgedacht. Eine Floskel, die unter den jetzigen Umständen nicht angebracht gewesen ist.“, miaute sie, legte den Kopf leicht schief, als er seine Mutter erwähnte. “Aschensturm wird es verstehen. Sie weiß, dass die Jagd bei niemanden gut läuft. Selbst Schilfblick und Pollensturm kehren ohne Beute zurück.“ Die beiden genannten Katzen waren ausgezeichnete Jäger und vermutlich waren sie der Hauptgrund, warum der Windclan bisher noch nicht endgültig verhungert war. Sie hoffte, dass der Sandfarbene Kater seine Clangefährtin bald wieder auf der Jagd begleiten könnte… Seine Verletzung hatte den Clan sehr geschwächt. “Vielleicht sollten die beiden über Junge nachdenken, um ihre erfolgreichen Gene zu erhalten.“, scherzte sie, um die Situation aufzulockern. Blieb zu hoffen, dass Schieferpelz ihren Sinn für Humor verstand und dass keiner der erwähnten sie vernommen hatte…
Doch nur allzu schnell wurde es ernst. Offenbar hatte sie wieder eine falsche Frage gestellt, als sie sich nach dem Streit zwischen Aschensturm und Granitherz erkundigte, denn der tiefe Seufzer, den Schieferpelz ausstieß, ließ erkennen, wie sehr er sich um seine Mutter sorgte. In einem Anflug von Sympathie streckte sie den Kopf nach vorne und berührte Schieferpelz‘ Nase tröstend mit der ihren. “Natürlich wird Aschensturm es schaffen. Sie ist stärker als sie aussieht und ich bewundere sie dafür, dass sie trotz der Lage, in der wir und befindet, gütig genug war, drei weitere Junge zu nähren.“, sagte sie mit einem leisen Schnurren. Es war die Wahrheit. Natürlich, es waren hilflose Junge… aber es waren auch zusätzliche Mäuler, die sie zu stopfen hatte und würden sie sterben, würde Aschensturm sich daran die Schuld geben. Schemenglanz wusste nicht, ob sie in derselben Situation ebenso gehandelt hätte. Aber sie brauchte auch nicht drüber nachdenken. Das Junge an ihrem Bauch liegen würden, war selbst in Zukunft nicht absehbar. Es gab ja nicht einmal einen Kater in ihrem Leben, an dem sie Interesse hatte und sich auf irgendjemanden einzulassen, nur weil sie insgeheim den Wunsch hatte Mutter zu werden, würde sie niemals machen. Jetzt grade sowieso nicht, aber auch nicht später. Sie wollte nicht, dass ihre Jungen ohne Vater aufwachsen mussten. Sie sollten das Gefühl haben, dazuzugehören. Eine vollständige Familie haben. Etwas, was sie selbst nie hatte.
Schemenglanz stocherte nicht weiter nach, wollte Schieferpelz‘ Gedanken nicht weiter ins dunkel ziehen. Zudem war ihre Neugierde befriedigt, sie ahnte ja nicht, dass es noch weitaus mehr zu erfahren gegeben hätte. Die Kriegerin hätte wohl eins und eins zusammenzählen können, wenn sie gewusst hätte, dass es bei dem damaligen Streit in der Familie auch um Granitherz‘ Verhalten mit und gegenüber Kätzinnen gegangen wäre. Sie hätte Aschensturm in deren Ansichten absolut unterstützt. War auch absolut nicht der Meinung, dass der Windclan an Kätzinnen nichts zu bieten hatte. Man musste nur einfach genauer hinsehen. War bei den Katern ja nicht anders, da wurde häufig auch erst auf den zweiten Blick ersichtlich, was sich hinter dem ersten Eindruck verbarg.
Doch war das Thema ja abgeschlossen und die Kriegerin stellte weitere Fragen. Natürlich hätte sie sich eigentlich denken können, dass Schieferpelz nichts über die Privaten Angelegenheiten seines Bruders mitteilen würde… aber ein Versuch was es wert gewesen, oder nicht? Dabei versuchte sie den Neid zu unterdrücken, der sie durchzuckte, als sie die tiefe, familiäre Bindung spürte, die Aschensturms Junge miteinander verband. Jeder im Clan wusste, dass Granitherz sehr speziell war, um es mal harmlos auszudrücken. Seine Art sich zu Geben kam nicht bei jedem gut an und doch standen seine Geschwister so treu zu ihm, dass sie nicht anders konnte, als sich zu wünschen, sie hätte eine ebensolche Familie. Die treu zu einem stand, einem den Rücken stärkte. Die einfach da war. Immer und jederzeit.
Doch sie war allein. War es schon immer gewesen. Sie fühlte sich in dem Clan, in dem sie geboren wurde, niemals zugehörig. War immer auf der Suche nach etwas, was sie nicht beschreiben und nicht benennen konnte. Sie wollte nicht darüber nachdenken, wollte nicht ständig einer Schwäche hinterherlaufen, die sie sowieso nicht verstand. Deshalb gab sie sich einen Ruck und verscheuchte die Gedanken, wollte einen frechen Spruch auf die Aussage Schieferpelz‘ tätigen, denn jeder wusste, dass dessen Bruder das Gesetz nicht immer so genau nahm, wie es sein sollte. Nur hatte es bisher noch niemand beweisen können. Jedoch war es nur eine Frage der Zeit, denn sie wusste, dass Nebelfluch den hübschen grauen Kater genau beobachtete. War vielleicht auch besser so. Bevor Schemenglanz ihre Worte jedoch in einen Satz verpacken konnte, traf Schieferpelz sie mit einer Frage vollkommen unvorbereitet. Niemals hätte sie diese aus seinem Munde erwartet, denn schien er nicht unbedingt für Feinfühligkeit gepolt zu sein. Umso erschreckender war es, dass er hinter ihrer nahezu perfekt erschaffenen Maske die Einsamkeit erkannte, die sie wie eine wabbelnde, dunkle Wolke im Geheimen umgab.
Der Körper der Kätzin wurde starr und in einer Geste purer Arroganz hob Schemenglanz den Kopf und betrachtete Schieferpelz mit einem eiskalten Blick, welcher vermutlich nicht nur einem Kater die Eier hätte schrumpfen lassen. Als wäre er ein unreifer Schüler, der sich in Schwierigkeiten gebracht hatte. Oder eine Schabe zu ihren Pfoten. Es war reiner Selbstschutz, der sie dazu verführte, ihre sonstige Freundlichkeit abzulegen. Es gab nur wenige, die nachstochern würden, wenn sie deshalb auf Unfreundlichkeit stießen. Das war der Kriegerin bewusst. Sie war nicht dumm und wusste, wie sie andere davon abhielt, zu viel zu sehen. “Du hast recht. Es geht dich nichts an. Du bist weder mein Freund, noch mein Gefährte. Du bist nichts weiter als ein Clankamerad. Denk daran, wenn du das nächste Mal unangebrachte Fragen stellst.“ Er konnte von Glück sagen, dass sie nichts davon wusste, dass er sie zusätzlich auch noch für alt hielt…
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BeitragThema: Re: WindClan Lager   WindClan Lager - Seite 5 EmptySo 31 Okt - 23:25

Regenwind
Älteste | Mutter von Dünenrauch, Großmutter von Krähenjunges, Lilienjunges und Fasanenjunges | 8 Jahre 3 Mond
ERWÄHNT:Tamariskenschweif, Drosselschrei, Lilienjunges, Krähenjunges
ANGESPROCHEN: Dünenrauch, Windstern, Aschensturm

Liebe konnte eine wirklich undankbare Angelegenheit sein. Regenwind hatte es selbst erlebt, hatte sich schrecklich und schuldig und wertlos gefühlt, hatte gelitten und doch immer versucht, alles für ihre Tochter zu geben. Was aus ihren anderen Jungen geworden war, wusste sie nicht und würde es wahrscheinlich auch erst im Sternenclan erfahren. Wenn sie überhaupt dorthin gelangte, immerhin hatte sie in ihrem Leben viele Fehler gemacht. Was war zu erwarten von einer Halbclankatze? Im Flussclan aufgewachsen, dort geprägt, um von der eigenen Mutter verraten zu werden. Natürlich liebte sie den Windclan, natürlich hatte sie ihren Vater geliebt...aber eigentlich schlug ihr Herz noch immer für den Flussclan. Und zeigte nicht das Gefühl ihrer Tochter, dass sie dort hatten leben sollen? Und sie musste diesen Weg ebnen. Ein Clanwechsel war etwas Schreckliches, etwas Verpöntes und es würde verdammt wehtun. Sie würde angefeindet werden, ausgegrenzt und herumgeschubst. Aber wenn man stark war – und natürlich war ihre Tochter das – konnte man sich im Clan etablieren. Früher oder später vergaßen die anderen, dass man nicht hier geboren war, und ein normales Leben war nahezu möglich. Bis zu dem Moment, in dem man einen Fehler machte...wie oft hatten Tamariskenschweif und Drosselschrei in ihrem Leben auf ihr herumgehackt, weil ihre Mutter sich unbedingt mit einem Windclankater hatte einlassen müssen! Wie oft hatte sie selbst mit ihrem Schicksal gehadert, weil sie die Wahl nicht hatte? Aber sie musste jetzt etwas tun – koste es, was es wolle! Für das Glück und das Leben ihrer Tochter musste sie den Weg in Kauf nehmen, den sie sich in stillen Nächten erdachte, um nicht vom Hunger in den Schlaf begleitet zu werden. Doch was war schlimmer? Zu verhungern oder die Katze zu verlieren, die sie am meisten liebte?
Doch das war gleich. Wichtig war Dünenrauchs Glück. Nur dann könnte sie selbst glücklich werden. Und dafür war ihr jedes Opfer Recht. Daher war ihr Weg heute nicht ganz so beschwingt, sogar in ihren Bewegungen hätte man den Schmerz, den die vorausstehende Trennung verursachte, sehen können. Erst in der Kinderstube gab sie sich wieder stark und schritt, das Knurren ihres Magens ignorierend und Windstern und Aschensturm grüßend, zu ihrer Tochter.
Schon auf den ersten Blick konnte sie sehen, dass es dieser noch immer miserabel ging. Sie musste etwas tun. Wie sollte sie weiterhin zusehen, wie ihre Tochter starb? Das konnte niemand von ihr verlangen! Dennoch versuchte sie eine normale Unterhaltung zu beginnen, fragte nach dem Befinden der Königin. Natürlich verschwieg Dünenrauch ihr die Wahrheit, antwortete mit Plattitüden und stellte die Gegenfrage. „Was fragst du eine alte Kätzin, wie es ihr geht? Uns geht es niemals gut, das Wetter ist zu schlecht, die Nester waren früher bequemer, die Schüler waren früher netter...“, miaute Regenwind scherzend, doch lag eine bittere Wahrheit darin. Die magere Kätzin betrachtete ihre Tochter nun ein wenig ernster. „Wir alle sind viel zu dünn, Dünenrauch, aber der Sternenclan lässt uns schon nicht im Stich.“ Ihre Stimme war nun voller Hoffnung...auch wenn sie ihr eigenes Leben bereits aufgegeben hatte. Die Älteste sah auf die beiden Jungen herunter, ihre Enkel. Die beiden würden ihr fürchterlich fehlen. Aber nun gut, es war das Beste so.
Wie aus dem Nichts machte ihre Tochter nun ihren Gefühlen Luft, dass sie ihn vermisste. „Shh“, miaute Regenwind streng. Ein emotionaler Ausbruch vor dem Anführer war alles andere als hilfreich, denn es würde ihre Glaubwürdigkeit schmälern. Vielleicht sollte sie es doch wie ihre Mutter machen und einfach selbst mit dem Anführer reden...aber das hatte ihr damals das Herz gebrochen. Um Dünenrauchs Leben zu retten, würde sie es allerdings tun.
Ich muss mit dir reden. Allein. Komm bitte mit“, bat sie die junge Königin nun und erhob sich. Sie steuerte auf Windstern und Aschensturm zu, die gerade ein ernstes Gespräch führten. Es tat ihr leid, die beiden zu stören, aber es war ja nur ein kurzer Moment. „Entschuldigt bitte, könntet ihr kurz für uns auf die Jungen achten? Dünenrauch sollte sich ein bisschen bewegen, wir sind nicht lange weg, drehen nur eine Runde durchs Lager“, fragte sie und als die beiden zustimmten, war sie erleichtert. Sie musste Dünenrauch etwas sagen. Etwas, was nicht die Wahrheit war, aber ihr Leben verändern würde.
Regenwind sah ihre Tochter auffordernd an und schnickte mit dem Schwanz. Es konnte nicht mehr warten! Als Dünenrauch sich bewegte, ging sie ihr voran ins Lager. Viele waren gestorben, aber es war dennoch sehr voll. Und ihre Worte waren nicht für jedermanns Ohren bestimmt, weshalb sie sich einen Moment lang umsah. Schließlich entschied sie sich für eine Stelle hinter der Kinderstube, wo sich derzeit niemand aufhielt. Der nervige Nieselregen hatte scheinbar auch nicht vor, aufzuhören, aber er war nur noch schwach. Immerhin etwas, tat ihren Knochen aber auch nicht unbedingt gut.
Die Älteste setzte sich und sah ihre Tochter lange an.
 


Tamariskenschweif
Ältester | Großvater von Bärenseele, Vater von Erdbeerblatt (gesucht) | 10 Jahre 2 Monde
ERWÄHNT: Schlupfpelz, Drosselschrei, Wisperwind, Topaspfote, Scharfzunge, Staubtanz, Windherz,
ANGESPROCHEN: Erdbeerblatt

Dieser Tag gefiel ihm jetzt schon nicht. Erdbeerblatt war zu spät, dieses abartige Glück von Drosselschrei und Schlupfpelz widerte ihn an und ließ ihn seine eigene Einsamkeit spüren. Es gehörte viel dazu, um eine unbedarfte, junge Katze zu einem verhärmten, verbitterten Ältesten zu machen. Jahrelange Bewegungslosigkeit war eindeutig ein guter Weg, um dieses Ziel zu erreichen. Tamariskenschweif hasste es, nicht eigenständig zu sein. Er konnte sich nirgendwo hinlegen, wenn ihm niemand hoch helfen konnte, hatte niemals ein richtiger Krieger sein können. Dabei war es das, was er in seinem Leben am meisten gewollt hatte! Ein Krieger im Dienste des Clans, verdient und bewundert! Anerkannt...vor allem war es das. Zwei, vielleicht auch drei Monde lang war er das gewesen. Dann der Vorfall, der ihn diesen Rang kostete. Und noch heute reute er, nicht gestorben zu sein, und er reute, dass er froh war, dass er lebte. Er hatte die Schande in den Augen seiner Eltern gesehen, als er wieder erwacht war, hatte den Schmerz ertragen müssen, sowohl seelisch als auch körperlich. Es gab Tage, da schmerzte es schlimmer, da konnte er auch mit Unterstützung kaum aufstehen. Das merkte man ihm nur indirekt an, da er dann noch grantiger und unfreundlicher war. Windherz hatte es im Gespür gehabt, wann ein solcher Tag kam. Auch wenn er nicht an den Sternenclan glaubte, wenn eine Katze eine Verbindung gehabt hatte, dann sie. Schlupfpelz hatte ihn früher auch versorgt, sie war auch Heilerin gewesen, als es geschah. Vielleicht war er deshalb so schlecht auf die Älteste zu sprechen, auch wenn sie niemals etwas falsch gemacht hatte. Seine Hüfte war nicht zu retten gewesen, das wusste er. Dennoch, wie es bei Verzweifelten und Verbitterten so üblich war, glaubte er, eine andere Katze hätte ihm helfen können. Und dann war es vermutlich eine, die sich an die Gesetze hielt.
Der Windclan hatte in dieser Hinsicht bei seinen Heilern und Heilerinnen nicht viel Glück gehabt. Tatsächlich hatten sowohl Schlupfpelz als auch Staubtanz, ihre ehemalige Schülerin, das Gesetz nicht allzu genau genommen. Erstere hatte sich aber wenigstens offen zu ihrer Schande bekannt, während letztere geglaubt hatte, niemand hätte es gemerkt. Die einzige, die ihm zugesagt hatte, war demnach Windherz. Ihr Schüler, Scharfzunge...wäre Rosenduft nicht gestorben, wer konnte sagen, ob er das Gesetz nicht doch gebrochen hätte! All diese verachtenswerten Kreaturen, die den Wert einer geistigen Verbindung nicht verstanden! Die herumhurten, weil sie alberne Bedürfnisse hatten und die Beine nicht zusammenhalten konnten.
Hätte Tamariskenschweif gewusst, dass auch seine Tochter, seine kleine, unschuldige Erdbeerblatt, sich einem Kater hingegeben hatte, er wäre aufs Tiefste enttäuscht. Da er sich aber nicht vorstellen konnte, dass sie so verkommen war, rechnete er natürlich auch nicht mit Jungen. Denn dafür war zweifelsfrei ein Gefährte von Nöten und den hatte sie nicht. Seine Tochter war ja kein Flittchen!
Also musste sie mehr essen als alle anderen – und auch das war eine Schande. Sie hatte schon immer gern gegessen und zu einer gewissen...Fülle geneigt. Aber jetzt, während einer Hungersnot, war es eine ungeheuerliche Frechheit. Und das musste er ihr auch sagen! Irgendjemand musste ja schließlich auf den Clan achten! Das Leben heutzutage war einfach nicht mehr so gut wie damals, als alle noch Respekt hatten! Immerhin schwieg das dumme Ding und brachte keine Ausreden vor. Allerdings störte es ihn auch, dass sie sich nicht verteidigte. Wenn sie niemals lernen würde, für sich einzustehen, würde sie nur an ein Mäusehirn geraten, dass sie weder ernst nahm noch ihre Bedürfnisse respektierte! Oh ja, er konnte sich ihr leises Geheule schon vorstellen! Nein, da würde er bestimmt nicht tatenlos zusehen! Nicht, dass ihm jemand vorwerfen würde, er wäre ein schlechter Vater, oh nein! So viel Zeit, wie er damit verbracht hatte, etwas Gutes aus seinen Kindern zu machen, konnte ihm das niemand vorwerfen!
Hätte er geahnt, was Erdbeerblatt beschäftigte, dass sie glaubte, er hätte es lieber gehabt, wenn Hirschklaue lebte und sie tot wäre...es hätte das verdorrte Herz in seiner Brust zum Weinen gebracht. Denn er liebte sie, nur war er leider wirklich schlecht darin, das für beide Seiten ersichtlich zu zeigen. Außerdem sollte sie keines dieser verhätschelten, eingebildeten Weibsbilder werden wie Wisperwind eins gewesen war! Oder Topaspfote, die auch dachte, sie hätte das Recht mit Löffeln gefressen, andere wie Dreck zu behandeln! Obwohl diese dem Clan treuer gedient hatten, als sie es jemals tun würde! Davon war der Kater überzeugt, oh ja!
Seine nichtsnutzige Tochter, denn seine Gedanken über sie wandelten sich im Sekundentakt, wartete scheinbar auf eine Aufforderung, damit sie ihm hochhalf. Sonst musste er ihr doch auch nicht immer alles drei mal sagen! Heute schienen drei mal allerdings nicht zu reichen, da sie abwesender schien als die Beute im Territorium – die hatte sie ja auch schließlich allein verdrückt. Dann waren da noch die turtelnden Ältesten, die ihn anstarrten. Oh, er wusste, was sie dachten! Diese dämlichen alten Besserwisser!
Er blaffte sie an, beleidigte die regelbrechende Heilerin, doch diese Unwürdige leckte einfach weiter das Fell ihres Gefährten! Es widerte ihn an, machte ihn wütend! Dieses Glück!
Ob es Neid war? Vielleicht. Doch Tamariskenschweif hätte sich niemals öffentlich so mit seiner Gefährtin gezeigt. Er hätte es auch nicht gewollt. Der Kater hatte die Liebe gekannt, hatte sie erfahren, mit allem Glück und allem Schmerz, der damit zusammenhing. Er hatte seine deutlich jüngere Gefährtin zu Grabe getragen, nachdem diese gestorben war. Weil sie, weich wie sie war, unbedingt bei ihrem kranken Sohn hatte liegen wollen. Er hatte ihr gesagt, dass sein Sohn nicht an einer Krankheit sterben würde, aber sie hatte es nicht geglaubt oder nicht riskieren wollen. Deshalb war sie tot.
Erdbeerblatt meinte gleich beschwichtigend, dass er es nicht so gemeint habe. „Er meint es nicht so...“, äffte der Kater nach, runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. „Und wie ich das so gemeint habe. Außerdem habe ich ausgezeichnet geschlafen“, versetzte er und schnaubte. Seine Tochter schien mal wieder einzuschlafen, als hätte er nichts Besseres zu tun, als den ganzen Tag auf sie zu warten. Da musste er ja was dazu sagen! Immerhin wurde er ja auch nicht jünger und das Stehen tat weh, wie sie ja langsam mal wissen musste, die dumme Nuss!
Sie entschuldigte sich, doch er verdrehte nur die Augen und machte sich auf den Weg. „Als ob in deinem Kopf so viel los wäre!“, schnaubte er nur verächtlich, doch sie schien erneut nicht bei der Sache zu sein. Es machte ihn wütend und als er vor sich einen größeren Stein sah, beschloss er, sie unter ihrer Unachtsamkeit leiden zu lassen.
Er stieß mit der Pfote dagegen, tat, als würde er umknicken und ließ sich unter lauten Schmerzensrufen zu Boden fallen. Wenigstens das konnte er! „Ich wusste doch, dass du mich loswerden willst! Nicht mal vor dem Stein hast du mich gewarnt!“, dramatisierte er, nachdem er seine schmerzende Pfote ein paar Mal abgeleckt hatte. Verletzt sah er seine Tochter an, die sicherlich nicht mitbekommen hatte, was das hier für eine Show war, da sie mal wieder ihren Gedanken nachgehangen hatte. „Was hast du jetzt plötzlich mit dem Denken angefangen?! Hast du sonst doch auch nicht gemacht! Seit Tagen bist du nicht mehr bei der Sache und vernachlässigst deinen alten Herrn! Ich hätte mich ernsthaft verletzen können!“, knurrte er nun und versuchte, allein auf die Pfoten zu kommen. Natürlich jammerte er bei jedem Aufsetzen der Pfote, als sei diese wirklich verletzt. Und natürlich hatte er keine Chance, allein aufzustehen, sonst wäre er ja auf die Pflege nicht mehr angewiesen.




Sturmwind
Kriegerin | heimlich verliebt in Schilfblick | 19 Monde
ERWÄHNT: Schilfblick, Schemenglanz, Schieferpelz, Pollensturm, Windstern, Flohjunges
ANGESPROCHEN: Eishauch

Es war nicht üblich für sie, sich in Gesellschaft zu begeben. Nicht, dass sie die anderen nicht mochte, sie wollte sie nur einfach nicht zu nah kennenlernen. Sich nicht an jemanden hängen, jemanden in ihr Leben lassen, mit ihnen reden und lachen und all diese Dinge.
Sturmwind hatte zu viel Angst. Sie konnte nicht vertrauen, konnte nicht so sein wie die anderen. Immerhin hatte sie ein dunkles Geheimnis. Eines, was sie nicht wagte, mit jemandem zu teilen, und wegen welchem sie sich vorsah, sich anderen zu öffnen. Was aber nicht bedeutete, dass sie das nicht insgeheim ersehnte. Eine Familie...Junge...
Aber das ging nicht. Zum einen, weil sie niemanden an sich heranlassen wollte, zum anderen, weil niemand sie mehr wollen würde, wenn er die Wahrheit kannte. Gleichzeitig hätte sie aber auch eine Beziehung ohne die Wahrheit nicht führen wollen...immerhin hatte sie ihren Vater getötet.
Dennoch, obwohl sie darum wusste, wie ausweglos es war, wie unwahrscheinlich und undenkbar, wanderten ihre Gedanken immer wieder zu Schilfblick. Schon immer hatte sie ihn irgendwie gemocht, ihn dichter an sich herangelassen. Zu dicht, wie sie jetzt wusste. Die Situation am Wasserfall vor zwei Monden war ihr im Gedächtnis, als wäre es gestern gewesen, und sie hatte oft davon geträumt. Es war eine Wohltat, wenn es nicht nur Alpträume waren, die sie nachts begleiteten. Dennoch waren diese Träume für den Moment zwar schön, aber hinterließen einen ähnlich bitteren Nachgeschmack, waren sie doch einfach unerreichbar.
Die junge Kriegerin saß bei Eishauch, plauderte mit ihm. Versuchte, normal zu sein, lachte sogar. Es war eine Übersprungshandlung, nichts weiter, aber doch...es war auch ein Lachen. Und es fühlte sich seltsam an, so frei und ungezwungen. Vielleicht, aber auch nur vielleicht, sollte sie das öfter probieren.
Immer wieder sah sie hinüber zu Schilfblick und ein Kribbeln ergriff sie, wenn sie das Gefühl hatte, er sah sie an. Es war so dumm, so ausweglos...er sah sie nicht als potentielle Gefährtin, da war sie sich sicher. Warum sollte er auch? Immer wieder betonte er den Altersunterschied zwischen ihnen, machte deutlich, dass er mehr Erfahrung hatte. Vermutlich brauchte er nichts Unerfahrenes an seiner Seite, niemanden, der nicht vertrauen konnte...und erst Recht niemanden, der seiner nicht würdig war.
Nun fragte Eishauch sie, ob sie zusammen jagen wollten, doch sie verschob es auf später. Mehr Jagdpatrouillen würden hoffentlich auch mehr Beute bedeuten. Jedenfalls konnte sie darauf hoffen, wenn sie nur fest genug daran dachte! Der helle Krieger neben ihr stimmte zu und sie lächelte ihn vorsichtig an. Der Baugefährte war in Ordnung und hätte sie gewusst, dass er derart einsam war, hätte es ihr leidgetan. Doch sie ahnte nichts, hätte das auch niemals. Dafür war sie selbst zu verschlossen und hielt sich zu sehr raus aus den Belangen der Anderen.
Die Kriegerin bekam nicht mit, wie Schilfblick Eishauch mit Blicken tötete, denn sie beobachtete wie letzterer Schemenglanz grüßte, die ganz in ihrer Nähe zu Schieferpelz trat. Sie wusste nicht wirklich, was sie von Granitherz' Bruder halten sollte, irgendwie konnte sie ihn nicht greifen. Lag aber womöglich daran, dass sie sich so wenig mit ihm beschäftigte.
Die Unterhaltung der beiden ging sie nichts an, doch einen Gesprächsfetzen konnte sie nicht ignorieren. Schemenglanz scherzte, als sie es sagte, aber Sturmwinds Herz setzte einen Schlag lang aus. Pollensturm und Schilfblick...es war nur ein Scherz, versuchte sie sich zu sagen, aber da war plötzlich Angst in ihr. Wollte er womöglich wirklich Pollensturm? Hatte er gemerkt, was sie fühlte, noch ehe sie selbst es erkannt hatte, und hatte ihr Zeichen geben wollen? Indem er aufs Alter anspielte, zum Beispiel. Hatte sie sich unangemessen verhalten?
Ein ungutes Gefühl machte sich in ihr breit, doch sie konnte zum Glück nicht länger darüber nachdenken, da Eishauch sie aus ihren Gedanken riss. Er sah sie fragend an, aber sie hatte nicht zugehört. Netterweise führte er es weiter aus, dass er gerne einen Schüler hätte und langsam konnte sie sich erschließen, was er gesagt hatte. „Ich glaube, es ist nur Flohjunges, der ernannt wird. Aber ich habe keine Ahnung, wer sein Mentor sein könnte“, miaute sie nachdenklich, froh, sich mit etwas Anderem beschäftigen zu können. Ob sie selbst gerne einen Schüler hätte...um ehrlich zu sein, hatte sie sich noch nie Gedanken darüber gemacht. Immerhin machte ihr das Überleben allein schon so viel Angst, dass sie unmöglich einem Schüler Sicherheit vermitteln könnte. Oder vielleicht doch?
Ich weiß es nicht. Aber Windstern wird wissen, wenn ich soweit bin. Und ich bin dankbar, wenn mein erster Schüler ein wenig...einfacher wird als Flohjunges“, miaute sie unsicher, schämte sich dieses Gedankens und sah auf ihre Pfoten. Oh, die hatte sie schon so oft betrachtet, dass es beinahe erbärmlich war, dass sie die Haare noch nicht gezählt hatte!
Aber wenn es soweit ist, wirst du bestimmt ein guter Mentor sein. In den nächsten Monden wird es ja häufiger Ernennungen geben, vielleicht hast du dann Glück und dein Wunsch wird wahr.“ Beinahe scheu huschte ihr Blick zu dem gleichaltrigen Krieger, ehe er wieder von ihm fort in die Ferne ging. Gut, nicht wirklich fern, denn wie selbstverständlich wanderte er zu dem sandfarbenen Krieger, der ihre Träume beherrschte.




Schieferpelz
Krieger | Sohn von Aschensturm, Bruder von Granitherz, Gletscherpfote, Topaspfote und Flohjunges | 20 Monde
ERWÄHNT:Aschensturm, Granitherz, Gletscherpfote, Topaspfote, Flohjunges, Tamariskenschweif, Erdbeerblatt, Schlehenjunges
ANGESPROCHEN: Schemenglanz

Der Tag lief nicht, wie er laufen sollte, und Schieferpelz war einfach frustriert. Er scheute sich davor, seine Mutter wieder zu enttäuschen. Denn er sah doch ihren Blick, hörte den Vorwurf, dass sein Bestes einfach nicht gut genug wäre!
Doch tatsächlich bekam dieser Moment eine Gnadenfrist, da Schemenglanz ihm den Weg versperrte. Leider war seine Stimmung nicht besonders gut, weshalb er auf ihre nett gemeinte Frage schnippisch reagierte. Es tat ihm leid, weshalb er sich entschuldigte. Die ältere Kriegerin hatte das nicht verdient.
Doch sie überraschte ihn, indem auch sie sich entschuldigte. Irgendwie entwaffnete sie ihn damit und er musste eine ganze Weile lang wirklich dumm aus der Wäsche geguckt haben. Er schluckte, sah sie an und lächelte. „Wir versuchen einfach alle, den Hunger zu vergessen, da passiert das schnell“, miaute er, als er sich wieder gefangen hatte. Schemenglanz fuhr fort, dass Aschensturm es sicher verstehen würde. Ja, das behauptete diese immer wieder. Frustriert schnaubte er und schüttelte den Kopf. „Weißt du, wenn sie wütend wäre, dann könnte ich damit besser umgehen. Aber sie sieht mich dann an und lächelt - das musst du dir vorstellen, sie verhungert fast und lächelt – und dann sagt sie, ich hätte ja mein Bestes gegeben und es sei nicht schlimm!“ Schieferpelz schüttelte den Kopf darüber, betonte das letzte Wort mit besonderer Ironie und seufzte dann. „Ich enttäusche sie, weißt du? Immer und immer wieder.“ Die letzten Worte brachte er ernst vor und sie schmerzten ihn. Sie waren ehrlich, denn eigentlich war er im Grunde durchgehend ehrlich. Nur sein Bruder oder seine anderen Geschwister brachten ihn dazu, zu lügen. Er wusste, dass die Kriegerin versuchte, ihn aufzumuntern, doch so leicht war es manchmal nicht. Pollensturm und Schilfblick waren gute Jäger, ohne Frage, aber sie jagten nicht für jemanden. Beide waren allein und hatten niemanden, den sie versorgten. Außer dem Clan, aber niemand im Clan warf ihnen die Beuteknappheit vor. Sie enttäuschten niemanden, weil sie ihr Bestes gaben und wenn sie dann nichts erreichten, war nichts zu erreichen. Aber wäre er selbst so gut wie die beiden gewesen, dann hätte er seine Mutter vielleicht nicht so enttäuscht, ein ums andere Mal. Er wusste, dass sie ihm keine Vorwürfe machen wollte, aber so kam es bei ihm an.
Vielleicht machte auch nur er selbst sich diese Vorwürfe, real waren sie für ihn aber in jedem Fall. Doch die Kriegerin vor ihm gab nicht auf, ihn aufzumuntern, und scherzte, das beide gemeinsam Junge bekommen sollten. „Ich hoffe nur, die werden nicht so steif wie er und nicht so stur wie sie“, meinte er mit einem leichten Lächeln. Versuchte einfach, sich nicht mehr allzu sehr mit der bevorstehenden Begegnung mit seiner Mutter zu beschäftigen.
Als die Kätzin nun aber nach dem Streit fragte, blockte er ein bisschen ab. Gab allerdings offen zu, dass er sich um seine Mutter sorgte. Irgendjemandem musste er es ja erzählen, oder etwa nicht? Seinem Bruder, nachdem der so strikt dagegen war, dass sie Schlehenjunges auch noch aufnahm, bestimmt nicht! Er liebte Granitherz, vergötterte ihn vielleicht sogar ein bisschen, aber diese Genugtuung würde er ihm nicht geben. Und vor allem wollte er sich die Diskussion sparen. Und er konnte jawohl schlecht mit seinen jüngeren Geschwistern reden! Das wäre einfach falsch, sie mit seinen Sorgen zu belasten.
Schemenglanz bestätigte die Worte, die er zwar gesagt, aber nicht richtig geglaubt hatte. Sie würde es schaffen. Tatsächlich schwang da auch ein Kompliment für seine Mutter mit, dass sie gütig wäre. Ja, das war sie wohl. Aber dennoch...war da Neid? Vielleicht wollte er auch einfach mal ein Kompliment bekommen, denn meist sprach man ihn nur an, um den Tratsch über seinen Bruder oder manchmal auch den Zustand seiner Mutter zu besprechen. Nach Flohjunges Geburt waren außerdem viele gekommen, die über die seltsamen Eigenheiten seines Bruders zu reden wünschten, doch die hatte er stets abgewehrt. Manchmal ging es auch darum, dass Topaspfote zu eingebildet schien oder Gletscherpfote faul wäre.
Schnell schob der graue Kater diese Gedanken beiseite. Schemenglanz schien auf diese Art von Gespräch angewiesen und er gab sich alle Mühe, nicht zu unfreundlich zu sein. Immerhin lag es nicht an ihr, dass er so...wie er selbst war.
Bald wird Flohjunges ernannt. Dann bleiben wenigstens nur noch die vier adoptierten. Jedes Junge weniger an ihrem Bauch bedeutet mehr Kraft für sie“, miaute er und bemerkte zu spät, dass man es auch falsch deuten könnte. Nämlich dass auch der Tod eines Jungen ein Segen für seine Mutter wäre – was absolut nicht stimmte. Wahrscheinlich würde sie sich die Schuld daran geben, was Stress verursachen und ihre Krankheit verschlimmern könnte! „Also ich meinte, weil sie Schüler geworden sind“, beeilte er sich zu sagen, um nicht herzlos zu erscheinen. Interessierte zwar eigentlich eh keinen, was der kleine Bruder von Granitherz dachte, aber nun gut.
Er betrachtete die Kätzin vor sich und bemerkte ihr gutes Aussehen – trotz ihres Alters. Nicht jede Kätzin konnte das von sich behaupten, dass sie im fortgeschrittenen Alter noch attraktiv wäre. Schieferpelz schämte sich seiner Gedanken zutiefst und agierte unüberlegt. Platzte einfach mit einer Frage heraus, die ihn interessierte, jedoch eindeutig eine Beziehungsebene erforderte, die die beiden wohl nicht hatten. Er entschuldigte sich schnell, dennoch veränderte sich ihre Haltung. War die aber sensibel! Am liebsten hätte er die Augen verdreht, doch das wäre respektlos gewesen. Stattdessen zuckte er mit den Schultern und legte den Kopf ein wenig schief. „Das ist Antwort genug. Kleiner Tipp an dieser Stelle: wenn du Freunde finden willst, solltest du ihnen die Möglichkeit geben, dich kennenzulernen, und sie nicht anfauchen. Du musst da nicht mit mir drüber reden, aber das kann man auch freundlich sagen“, miaute er unbeeindruckt. Nun, jedenfalls äußerlich, innerlich hatte dieser Blick, den sie ihm zuwarf, etwas in Gang gebracht. Sie jagte ihm einen eisigen Schauer über den Rücken, aber das würde er sich nicht anmerken lassen. Granitherz würde das sonst sein Leben lang gegen ihn verwenden!
Dann sah er sie direkt an und sprach erneut, ohne wirklich nachzudenken. „Ich wäre gerne dein Freund geworden.“ Oh, ja, das half bestimmt. So arrogant und eingebildet, wie sie jetzt vor ihm saß, wollte er sie als Freundin? Was stimmte nur nicht mit ihm? Naja, wenigstens sah sie schön aus, auch wenn sie alt war. Für ihn war sie das jedenfalls, doch war es eigentlich ja nicht mehr als die Sicht eines jungen Katers, der die Welt durch die Augen seines Bruders zu sehen gelernt hatte.
Grade wollte er sie einfach stehen lassen, als ein Schmerzensschrei seine Aufmerksamkeit erregte. Sofort drehte sich sein Gesicht in die Richtung, aus der das Geräusch kam, doch als er dort Tamariskenschweif und Erdbeerblatt erblickte, beruhigte er sich etwas. Vermutlich war es wieder viel Lärm um nichts, wie es der Älteste eigentlich immer handhabte. „Familie kann auch eine Strafe sein...“, murmelte er leise, merkte aber direkt, dass er damit Schemenglanz verletzt haben könnte. „Die arme Erdbeerblatt. Meinst du, sie isst deshalb so viel?“, fragte er nun in normaler Lautstärke, betätigte sich selbst des Tratschens. Hoffte, dass sie seine leisen Worte nicht vernommen hatte, denn er wollte die Kriegerin mit dem eisigen Blick bestimmt nicht gegen sich aufbringen! Vielleicht half ihr der Tratsch ja aber, das hübsche Köpfchen mit anderen Gedanken und weniger Ablehnung zu füllen. Und Erdbeerblatt hatte immerhin wirklich zugenommen, das konnte niemand bestreiten.
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BeitragThema: Re: WindClan Lager   WindClan Lager - Seite 5 EmptyDi 30 Nov - 22:02

Ich entschuldige mich für etwaige Rechtschreib- & Satzstellungsfehler! Ich werde morgen korrigieren! >___<
- Alle anderen Chars folgen bei Gelegenheit!




Erdbeerblatt

4 Jahre & 4 Monde | Kriegerin des Windclans | Tochter von Tamariskenschweif | Tante von Bärenseele | Gefährtin von / / / | Mentorin von / / / | erwartet Junge von Nebelfluch (unbekannt!)

Angesprochen:
·Tamariskenschweif(Aspe)
· 
·
·

Erwähnt: 
· Nebelfluch, Drosselschrei (Ares)
· Ihren verstorbenen Bruder (fiktiv)
· Pollensturm (Aspe)
· 

Manchmal fiel es ihr schwer zu verstehen, wieso einige Dinge im Leben so waren, wie sie waren. Doch sie versuchte, nicht allzu viel oder zu lange darüber nachzudenken, denn das machte es alles nur noch schwerer für sie und in ihrem Kopf kreiselten die Gedanken und ließen ihre sonstige Vorsicht in Gegenwart ihres Vaters fallen. Sie war abwesend und Tamariskenschweif nutzte jede noch so kleine Schwäche aus, um ihr Wort für Wort Herbe Schläge zu versetzen. Warum sie immer noch Tag für Tag zu ihm ging und sich um ihn kümmerte, war wohl für viele ihrer Clankameraden ein Rätsel. Doch sie liebte diesen kauzigen Alten. Trotz allem, was er tat und sagte. Sie liebte ihn einfach. Man musste ihn einfach nehmen, wie er war… und versuchen, ihn zu verstehen. Ihn und seine Launen, seine Unzufriedenheit, seine Worte, die so häufig ungerecht waren und unter die Gürtellinie gingen. So auch die Gedanken, die er über seine Tochter, über sie hegte…
Ob es die werdende Königin verletzt hätte, wenn sie gewusst hätte, wie ihr Vater dachte? Dass er ihr niemals zugetraut hätte, eines dieser Flittchen ohne Gefährte zu sein? Welche Junge austrug von einem Kater, für den sie nicht mehr als ein kurzer Augenblick der Zweisamkeit gewesen war?
Nein… vermutlich hätte sie genau diese Gedanken von ihm erwartet. Sie machte sich selbst nichts vor, nicht einmal sie hätte damit gerechnet, dass ihr ein Kater jemals so nahe kommen würde. Allerdings wäre ihr Unglaube wohl anderen Ursprungs gewesen, als die ihres Vaters.
Während er in ihr noch sein kleines, unschuldiges Kätzchen sehen wollte, welchem er natürlich trotzdem keine Zuneigung schenkte, sah sie in sich selbst nur eine dicke Katze. Unästhetisch und unsichtbar. Eine Kätzin, die man wohl nicht lieben konnte. Sie hatte sich größtenteils damit abgefunden. So war es eben. Mit Hirschklaue war der letzte gestorben, der ihr Zuneigung geschenkt hatte. Wenn auch kühle.
Die Vorstellung ihres Vaters, dass sie demnach zu viel aß und deshalb so zugenommen hatte, lag wohl auch offensichtlicher vor ihnen als die Tatsache, dass sie Junge erwarten könnte. Es war wirklich ein leidiges Thema… Auch aufgrund ihres Mangelnden Selbstbewusstseins. Was ihren Vater wiederum ebenso ärgerte wie ihre Ausflüchte und Entschuldigungen.
Vielleicht hätte sie einfach mal mit der Sprache heraus rücken müssen, wie sie sich fühlte, was sie dachte, was sie wollte. Vielleicht hätte es etwas in ihrer Beziehung zu Tamariskenschweif verändern können. Doch so war sie einfach nicht. Sie war kein Typ, der auf Konfrontationskurs ging. Auch, wenn sie sich manchmal wünschte, anders zu sein. So Schlagfertig wie Pollensturm oder so selbstbewusst wie Topaspfote. Beides Katzen, die sich offenbar nicht scheuten, ihre Meinung zu vertreten. Sehr bewundernswert für eine so zurückhaltende Kätzin wie Erdbeerblatt.
Deshalb war es ihr auch wirklich unangenehm, wie Tamariskenschweif sich gegenüber den anderen Ältesten gebärdete. Sie ahnte nicht, dass es zu einem großen Teil Neid war, der ihn dazu verführte. Neid auf das Glück, auf die Verbundenheit, selbst, wenn er es abstreiten würde. Auch seine Tochter sehnte sich nach dieser Art von Nähe, die Drosselschrei und Schlupfpelz verband. Sie hatten viel füreinander aufgegeben, viel erlebt und ertragen. Es hatte die Liebe zwischen ihnen nur gestärkt. Oh, wie sehr Erdbeerblatt sich nach solch einer Liebe verzehrte. Vielleicht schmerzte es sie deshalb so sehr, wie ihr Vater mit seinen Baugefährten sprach.
Erdbeerblatt zuckte zusammen, als ihr Vater sie nachäffte, nachdem sie zu Schlupfpelz und Drosselschrei gesprochen hatte. Manchmal fragte sie sich, wie es dazu hatte kommen können, dass ihr Vater so ein missmutiger und missgünstiger Kater geworden war. Er hatte doch immer jemanden an seiner Seite gehabt, der ihn liebte und umsorgte. Natürlich musste es schlimm für ihn gewesen sein, seinen Status als Krieger zu verlieren und viel zu frühzeitig in den Ältestenbau zu ziehen… Dann noch seine Gefährtin zu verlieren… aber gab es nicht viel schlimmere Schicksale als jenes, welches ihr Vater ereilt hatte? Diese Gedanken würde sie niemals laut aussprechen, weder vor Tamariskenschweif, noch vor anderen. Dafür liebte sie den zänkischen Kater viel zu sehr und würde absichtlich nichts machen oder sagen, was ihn verletzen oder aufregen könnte. Es reichte doch schon, dass sie in seinen Augen sowieso nichts richtig machen konnte und je mehr sie sich bemühte, ihn zu erfreuen, desto schlechter schien seine Stimmung zu werden. Es war wirklich ein Teufelskreis.
Die Ohren der roten Kätzin legten sich ein weiteres Mal verlegen nach hinten und es folgte ein entschuldigender Blick in Richtung der beiden Baugefährten des Ältesten, doch wagte sie nicht, erneut etwas zu sagen, was das unfreundliche Verhalten erklären würde. Dennoch hatte sie das Gefühl, Tamariskenschweif verteidigen zu müssen. Ein absolut irrsinniger Gedanke, denn ihr Vater konnte sich mit seiner spitzen, mitunter sehr vulgären, Zunge sehr gut allein wehren. Auch kommentierte sie nicht, dass der Kater meinte, dass er, entgegen der Worte seiner Tochter, sehr gut geschlafen hatte, gar ausgezeichnet. Hätte sie sich getraut die Augen zu verdrehen, hätte sie es in diesem Moment wohl getan… Doch so war die Kätzin nicht. Es hätte eine andere Katze verletzen können, dies ist entgegen ihrer sanften, freundlichen Natur.
Nach einer erneuten, barschen Aufforderung ihres Vaters, ob sie sich nicht endlich bewegen wollte, entschuldigte sie sich damit, dass sie in Gedanken gewesen wäre. Prompt folgte die nächste Beleidigung und sie wandte den Kopf ab, damit ihr Vater die Wahrheit nicht in ihren Augen lesen könnte. Obwohl sie sich sicher war, dass es ihn sowieso nicht interessierte, wie sie sich fühlte oder wie es ihr ging. Doch waren ihre Gedanken nicht bei ihr, viel zu sehr schwirrten sie bei den Katzen, die ihrem Leben einen neuen Sinn geben würden. Ihre ungeborenen Jungen. Erdbeerblatt fürchtete und sehnte den Tag gleichermaßen herbei, an denen sie endlich das Licht der Welt erblicken würden. Sie würde ihnen die Liebe geben, die ihr stets gefehlt hatte und vielleicht… vielleicht würde Nebelfluch ihnen der Vater sein, den sie selbst nie gehabt hatte. Für Tamariskenschweif hatte stets nur ihr geliebter Bruder gezählt und es tat weh zu wissen, dass es dem alten Kater lieber gewesen wäre, sie wäre an Stelle von Hirschklaue gestorben. “Lass uns gehen.“, miaute sie leise, ihre Stimme zitterte. Vermutlich würde ihr Vater es jedoch nur als Trauer über seine Worte vermuten und sich über ihr zart besaitetes Wesen beschweren. Es war ihr nur recht, dass er die Wahrheit weder kannte noch vermuten würde. Gebe es doch nur neuen Zunder für die Flammen seiner Verachtung für sie. Doch während sie an der Seite des Katers aus dem Bau lief, dicht neben ihm, um ihn notfalls zu stützen, entwichen ihr ihre Gedanken ein weiteres Mal. Ein grober, unverzeihlicher Fehler, wie sich bereits kurz darauf zeigen würde.
Erdbeerblatt übersah einen Stein, der in wenigen Schwanzlängen Entfernung auf dem Boden lag. Groß genug, um unglücklich darüber zu Stolpen, sollte man falsch auftreten. Das ihr Vater jedoch genau dies im Folgenden aus voller Absicht tat, hätte sie niemals auch nur ansatzweise vermuten mögen. Nein. So hinterlistig war ihr Vater nicht! Er hatte den Stein ganz gewiss ebenso wenig bemerkt wie sie selbst. Seine Augen waren bestimmt nicht mehr die Beste, sonst wäre er darüber gestiegen! So aber stieß er mit der Pfote so heftig dagegen, dass er laut aufschrie und zu Boden fiel. Was bei Erdbeerblatt für ein erschrockenes Quieken sorgte. “Vater!“, schrie sie besorgte und hechtete an seine Seite, als er sie wütend anfuhr, dass er gewusst hatte, dass sie ihn loswerden wollte und ihn deshalb nicht vor dem Stein gewarnt hatte. Bestürzt musterte sie ihn. Glaubte er denn wirklich, sie wollte ihn los werden? Es kam der Kätzin wirklich nicht in den Sinn, dass ihr Vater eine Schauspielerische Meisterleistung ablegte. “Aber nein! Du weißt ganz genau, dass ich dich nicht verlieren möchte. Ich liebe dich doch. Du bist eine der wichtigsten Katzen in meinem Leben.“, miaute sie und fügte vorsichtig hinzu. “Tut die Pfote sehr weh? Wir sollten am besten zu Scharfzunge gehen. Kannst du laufen oder soll ich ihn holen?“ Die Kriegerin blickte in Richtung Heilerbau und sie machte Anstalten, direkt dorthin zu laufen, um den Heiler zu holen, überlegte es sich jedoch anders, denn ihr Vater versuchte soeben, sich eigenständig zu erheben. Was natürlich nicht gelang und so half sie ihm, hörte sich stillschweigend sein Geknurre und Gejammere an und stützte ihn, während er die Pfote nur zögerlich aufzusetzen schien. “Ich mache mir nur Sorgen um die Zukunft des Clans. Wie alle unsere Clankameraden.“, miaute sie ausweichend. Immerhin war es nicht gänzlich gelogen. Sie hasste es, die Unwahrheit zu sagen oder Geheimnisse zu haben. Vor allem vor ihrer Familie. Ihr Blick flog kurz zu Bärenseele. Sie musste mit ihrem Neffen sprechen… Er würde es ihr vermutlich ebenso wenig wie ihr Vater verzeihen, wenn er erst bei der Geburt von ihrer Trächtigkeit erfuhr. Außerdem hatte er es auch nicht verdient, dass sie über ein für sie solch erfreuliches Ereignis schwieg, nur, weil sie Angst vor den Reaktionen ihrer Liebsten hatte. Eigentlich war es ja kein Wunder, dass Nebelfluch sich seit ihrer Zusammenkunft nicht mehr in ihrer Nähe hatte blicken lassen… Vermutlich wollte er eine Kätzin an seiner Seite haben, die ein wenig mehr Rückgrat als sie besaß.
Schnell verscheuchte sie diese Gedanken und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Tamariskenschweif zu. “Kannst du auftreten? Komm, ich stütze dich. Scharfzunge wird sich die Pfote anschauen.“, miaute sie aufmunternd, als würde sie mit einem Jungen sprechen…
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